Reisebericht: Rundreise Holland – Belgien – Luxemburg

22.07. – 31.07.2014, 10 Tage Rundreise Rotterdam – Den Haag – Delft – Brüssel – Brügge – Damme – Oostende – Ypern – Waterloo – Namur – Maas–Tal – Luxemburg


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Moderne Städte und im Gegenzug mittelalterliches Ambiente, Holländischer Käse und Belgische Waffeln erwarteten uns auf dieser Reise. Wir besuchten Manneken Pis in Brüssel und konnten beobachten, wie das Atomium von außen geputzt wird.
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

22.7. Rotterdam

Die ersten Gäste steigen um 6.00 Uhr am Flughafen Dresden ein. Andere sind bereits seit 3 Uhr in ihrem Zubringer. Alle freuen sich auf eine erlebnisreiche Reise.
Heute heißt es erst einmal "Kilometer schrubben", um pünktlich zum Abendessen im Hotel zu sein. Das gelingt. Bei strahlendem Sonnenschein und 27 Grad.
Tomatensuppe, Hühnerbrust mit Stampfkartoffeln und Brie und zum Nachtisch ein leckerer Kuchen runden den Tag ab.
Müde fallen wir in unsere Betten.

23.7. Brielle

Der Tag beginnt mit einem Buswechsel. Da unser Bus in die Werkstatt muss, steigen wir heute in einen holländischen Bus mit holländischem Fahrer und Guide.
Unsere zweistündige Stadtrundfahrt führt uns in das Hafenviertel, wo wir das große alte Dampfschiff Rotterdam bewundern. Mehr als 40 Jahre hat das Schiff Waren und Passagiere befördert, heute beherbergt es ein Hotel, ein Restaurant und Konferenzräume.
An der größten Moschee des Landes mit 64 Meter hohen Türmen fahren wir vorbei zum Fußballstadion. Enthusiastisch stimmen Fahrer und Guide die Hymne des Fußballclubs Sparta an und gratulieren uns zum Weltmeistertitel.
Immer wieder erwähnt unser Reiseleiter, dass sich Rotterdam zu einem Lustort für Architekten entwickelt hat. Das ist nicht zu übersehen. Ein Wolkenkratzer reiht sich an den anderen und jeder sieht anders aus. "Manhattan an der Maas" wird Rotterdam auch liebevoll genannt.
Am Wilhelminepier können wir uns in die Zeit der Auswanderer in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts zurück versetzen. Hier steht das Haus der Holland-Amerika-Line, in dem alle Formalitäten abgewickelt wurden. Heute dient das Gebäude als Hotel.
Während unserer Rundfahrt bekommen wir auch einen Eindruck von der Kunstszene der Stadt. Viele moderne Statuen, für deren Verständnis der Betrachter oft viel Phantasie benötigt, schmücken die Straßen und Ecken der Stadt.
Dass Rotterdam auch eine "grüne Lunge" hat, zeigt sich am Kranitzer Platz, der an einen Park mit einem See grenzt. Ein Yachthafen lässt die Größe des Sees erahnen.
Weiter geht es vorbei am neuen Hauptbahnhof, der sich in die moderne Architektur der Stadt einreiht.
Unsere Tour endet am Hafen, wo wir nach einer Viertelstunde Pause unsere Yacht besteigen und Rotterdam noch vom Wasser aus auf uns wirken lassen.
Am Nachmittag fahren wir nach Brielle. Ein zauberhaftes Städtchen. Wir besuchen die Kirche Sint Catharijnekerk. Ein trauriger Anlass verhindert, dass wir den Kirchturm besteigen können. Er ist gesperrt, weil um 16.00 Uhr die Glocken läuten. Heute werden die Toten der verunglückten MH17 nach Hause gebracht. Viele der Passagiere waren Holländer. Die Fahnen sind auf Halbmast gesetzt. Wir fühlen mit unseren Gastgebern.
Nach einem kleinen Stadtbummel verlassen wir Brielle und fahren zurück nach Rotterdam.

24.7. Delfter Blau und Den Haag

Heute Vormittag steht Delft auf dem Programm. Wir besuchen die Porzellanmanufaktur „Delfter Blau". Dort erfahren wir anschaulich, wie zum Beispiel eine Vase entsteht. Wir besuchen das Museum und die Werkstatt.
Anschließend erwartet uns eine örtliche Reiseleiterin zu einem Stadtrundgang durch die Delfter Altstadt.
Den Nachmittag verbringen wir in Den Haag, Parlaments- und Regierungssitz der Niederlande.
Wir besichtigen den Binnenhof, der Ausgangspunkt der Stadtentwicklung war und noch heute das politische Zentrum der Niederlande ist. Wir spazieren durch einen Park mit modernen Skulpturen und kommen zur Kloosterkerk, in der Daniel Gabriel Fahrenheit, der 1736 in Den Haag verstarb, seine letzte Ruhestätte fand. Ihm zu Ehren wurde 2002 vom polnischen Botschafter eine bronzene Gedenktafel enthüllt.
Am Abend sind wir zurück in unserem Hotel in Rotterdam.

25.7. Baarle Hertog und Brüssel

Heute erwartet uns eine Kuriosität. In Baarle gehören einige Häuser zu Holland, andere wiederum zu Belgien. Auf die Spitze treibt es ein Getränkeladen namens „Biergrenze", der genaugenommen, in beiden Ländern liegt. Somit hat er zwei Adressen, zwei Telefonnummern und zwei E-Mail-Adressen, so wie es im Ort zwei Kirchen, zwei Feuerwehren, zwei Polizeiwachen u.s.w. alles doppelt gibt.
Nach einem Spaziergang quasi durch zwei Länder fahren wir weiter zum Atomium nach Brüssel, besser gesagt, kurz vor Brüssel. Seine Kugeln glitzern in der Sonne. Das war lange nicht so. Noch 2004 wurde darüber nachgedacht, das ganze Konstrukt abzureißen, den die Kugeln hatten ihren ursprünglichen Glanz verloren. Doch die Brüsseler wollten nicht auf ihr Wahrzeichen verzichten. Und so lässt die Stadt heute, für viel Geld, regelmäßig die Außenfassaden putzen. Mit gemischten Gefühlen beobachten wir, wie in schwindelerregender Höhe dieses Werk vollbracht wird.
Anschließend begleitet uns Marc, unser heutiger Reiseleiter, auf einer Stadtrundfahrt durch Brüssel und zeigt uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Anschließend geht es noch zu Fuß durch die Gassen und der Nachmittag klingt mit dem Verkosten einer typisch belgischen Spezialität, der Waffel, aus.

26.7. Brügge

Der Tag beginnt mit einem Schreck. Der Bus ist aufgebrochen worden. Das ist nicht schön. Wir müssen warten bis die Polizei kommt. Zwei blutjunge Polizisten mit großen Pistolen bewaffnet, schreiben alles auf und mit einer kleinen Verspätung und einem ramponierten Bus können wir unsere Fahrt fortsetzen.
Die romantische Bootsfahrt auf Brügges Grachten lässt uns den kleinen Zwischenfall schnell vergessen. Unser Bootsführer erklärt uns mit herzerwärmenden Akzent die Gebäude an den linken und rechten Ufern.
Zu Fuß geht es weiter durch das traumhafte Brügge zum Beispiel zum Beginenhof, der heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

27.7. Damme – Oostende – Nieuwpoort – Veurne

Romantisch ist die Fahrt nach Damme. Auf dem Kanal zwischen Brügge und Damme ist ein alter Schaufelraddampfer unterwegs. Auf dem uns gegenüber liegenden Ufer in strahlendem Weiß steht eine Windmühle. Sie stammt aus dem Jahre 1867. Auf unserem Spaziergang durch Damme entdecken wir unerwartet eine Fotoausstellung, die zu regen Diskussionen führt. Was will der Künstler uns damit sagen? Wir begegnen auch den Skulpturen „Blik Van Licht" von Charles Delporte und entdecken auf einem Hof einen Büchermarkt. Auf dem Rückweg zum Bus begegnen wir einem in Bronze gegossenen Eulenspiegel-Denkmal von Jef Claerhout aus dem Jahre 1979. Neben der Figur von Till befinden sich Eulen, Frösche und Esel, die an die Streiche des Possenreißers erinnern.
Beim anschließenden Besuch des Sealive-Centers in Blankenberge macht sich deutlich, dass heute Sonntag ist und noch dazu Sommerferien sind. Familien und Kinder überall.
Den Nachmittag verbringen wir in Oostende. Eionige besuchen das Sandburgenfestival, das in diesem Jahr unter dem Motto „Disney" steht. Es ist schon erstaunlich, welche Kunstwerke aus einfachem Sand entstehen können.
Den Nachmittag verbringen wir mit dem Besuch von Nieuwpoort und Veurne und schon ist ein weiterer erlebnisreicher Tag vorbei.

28.7. Ypern und Kortrijk

Der täglich angekündigte Regen, von dem wir bisher verschont wurden, erreicht uns heute.
In den Tuchhallen, die sich auf dem beeindruckenden Marktplatz befinden, besuchen wir das mehrfach ausgezeichnete Museum „In Flanders Field", eine berührende interaktive Ausstellung über den 1. Weltkrieg, dessen Beginn sich in diesem Jahr zum 100. Mal jährt.
Weiter geht es nach Kortrijk, wo wir einen weiteren Beginenhof besuchen. 41 Häuschen aus dem 17. Jahrhundert sind hier zu bewundern. Hier begegnet uns auch die Geschichte der weltweit letzten Begine, Marcella Pattyn, die 1920 geboren wurde. Von 1960 bis 2005 lebte sie im Kortrijker Beginenhof. 2013 ist sie verstorben. Eine kleine Statue erinnert an sie.
Über Tournai, der ältesten Stadt der Wallonie, erreichen wir am Abend Namur.

29.7. Durbuy und Orval

Immer noch ist es wettertechnisch etwas ungemütlich. Die Fahrt zur Zitadelle von Namur findet in diesigem Licht statt. Trotzdem können wir den Ausblick auf die Stadt genießen.
Auf unserer Reise begegnen wir heute einer kleinen Perle, Durbuy, die kleinste Stadt der Welt. Ein zauberhafter Marktplatz lädt zum Verweilen ein. Jedoch haben wir wenig Zeit dafür, denn wir wollen den Parc des Topiaires besuchen, in dem uns mehr als 200 Figuren aus immer blühenden Buchsbäumchen erwarten.
Bevor wir uns nun nach Luxemburg aufmachen, besuchen wir die Abtei Orval mit einer spannenden Führung und anschließender Bierverkostung.

30.7. Luxemburg

Der letzte Tag steht ganz im Zeichen Luxemburgs. Auf einer Stadtrundfahrt lernen wir das hochmoderne EU-Viertel kennen. Nach einem Spaziergang durch die Altstadt ist noch etwas Zeit, die Altstadt in Eigenregie zu erkunden.
Krönender Abschluss der Reise ist der Besuch des größten Mittelalterspektakels in Luxemburg auf der Burg Vianden. Ritter und Gaukler beherrschen das Geschehen. Besonders beeindruckend sind die Kampfshows und die Greifvogelvorführung. Aber auch die kulinarischen Angebote, lassen keine Wünsche offen. Bei deftiger Wurst, Pasta und Pommes lauschen wir den mittelalterlichen Gesängen im Burgkeller.

31.7. Trier und Rückfahrt

Trier liegt sozusagen „auf dem Weg". Also gönnen wir uns hier noch eine Pause und bestaunen das berühmte „Schwarze Tor".
Anschließend geht es mit vielen Eindrücken von dieser erlebnisreichen Reise zurück ins Heimatland.

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