Reisebericht: Kreuzfahrt Holland – mit dem Rad durch Nord–Holland

23.04. – 30.04.2011, 9 Tage Kreuzfahrt per Rad mit der MS Serena – Amsterdam – Lemmer – Sneek – Ijsselmeer – Harlingen – Hoorn – Zaandam (194 bis 256 Radkilometer)


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Durch die Provinz Noord-Holland, wo wir viel Natur und Tradition erlebten, führte und diese gemütliche und entspannte Radreise ...
Ein Reisebericht von
Tom Finke

Reisebericht



23.04.2011: Anreise nach Amsterdam
Unsere Radreise nach Holland begann am frühen Morgen des 23. April. Bereits 5:00 Uhr habe ich mich mit den ersten Gästen am Flughafen in Dresden getroffen und wir haben uns herzlich begrüßt. Nachdem wir die Fahrräder der Gäste in den Eberhardt-Radhänger verladen hatten, starteten wir in westliche Richtung. Bei zwei weiteren Zustiegen begrüßte ich die restlichen Teilnehmer und mit insgesamt 11 Gästen war unsere kleine aber feine Radreisegruppe komplett! Vorbei an Bad Heersfeld und Dortmund erreichten wir die Niederländische Grenze kurz nach Mittag und gegen 16.00 Uhr erreichten wir pünktlich die Hauptstadt der Niederlande - Amsterdam. Zunächst haben wir unser Gepäck auf unsere Kabine geschafft um anschließend unsere Fahrräder aus dem Radanhänger auf unser schwimmendes Hotel zu verladen. Kurz vor 18.00 Uhr haben wir uns dann alle im Restaurant des Schiffes getroffen und den Ablauf der kommenden Tage gemeinsam mit unserer örtlichen Reiseleiterin Iet besprochen. Anschließend setzte sich unser Schiff in Bewegung und Amsterdam zog langsam an uns vorbei. Während dessen wurde uns ein köstliches Abendessen serviert und gegen 20:00 Uhr ankerte unser Schiff in Zaandam. Einige Gäste haben die Möglichkeit wahrgenommen und für diese Radreise ein Leihrad gebucht. Diese habe ich am Abend mit den Gästen eingestellt und die dazugehörigen Satteltaschen verteilt. Gut vorbereitet auf den nächsten Tag gingen wir anschließend zu Bett.
 



24.04.2011: Zaandam - Alkmaar
Der Ostersonntag begann für uns mit herrlichstem Wetter. Ab 7:30 Uhr gab es Frühstück vom Buffet und als alle Gäste platz genommen haben, überreichte ich jedem noch eine kleine Osterüberraschung - passend zu unserer Radreise gab es für jeden Gast eine Eberhardt-Trinkflasche. Kurz nach halb neun sattelte wir unsere Dratesel und starteten in einen wunderschönen Morgen. Vorbei an kleinen Häuschen und über zauberhafte Grachten fuhren wir etwa eine halbe Stunde bis wir das Freilichtmuseum "Zaanse Schans" erreichten. Hier wurde uns u. a. die Herstellung der berühmten Holländischen Holzklompen gezeigt. 10:00 Uhr setzten wir unsere Radreise fort und fuhren weiter in nördliche Richtung. Unterwegs legten wir zahlreiche Fotostopps ein und unsere örtliche Radreiseleiterin gab uns Informationen zu Land und Leuten. In der kleinen Ortschaft Spijkerbook setzten wir mittels einer kleinen Personenfähre über den Kanal und radelten anschließend weiter nach De Rip. In dieser kleinen und verträumten Ortschaft haben wir in einem kleinen Café unsere Mittagspause verbracht und uns für die kommende Strecke gestärkt. Zahlreiche landestypische Windmühlen und Tulpenfelder haben wir auf unserer Strecke nach Alkmaar bewundert. Immer entlang kleiner Kanäle fuhren wir weiter bis wir schließlich gegen 15:00 Uhr Alkmaar erreichten. Nachdem wir uns am Nachmittag alle etwas frisch gemacht hatten, trafen wir uns am späten Nachmittag um die Routen für den kommenden Tag zu besprechen. Am Abend wurde uns dann wieder ein sehr schmackhaftes Abendessen serviert. Gemeinsam mit fünf Gästen bin ich am Abend mit unserer örtlichen Reiseleiterin noch zu einem kleinen Stadtspaziergang aufgebrochen. Dadurch das wir eine so kleine Gruppe waren konnten wir die Stadt wirklich in der kurzen Zeit intensiv kennen lernen und unsere örtliche Reiseleiterin konnten auf individuelle Fragen eingehen. Dies galt nebenbei gesagt auch während der gesamten Reise - mit  nur 11 Gästen  haben wir Holland ganz intensiv erkundet! Gegen 21:00 Uhr erreichten wir anschließend wieder unser schwimmendes Hotel.
 



25.04.2011: Alkmaar - De Helden
Dieser Tag begann so, wie der vorherige endete - mit viel Sonne! Nach dem Frühstück radelten wir entlang schöner Villen in der nahe gelegenen Ort Bergen. Hier besichtigten wir prachtvolle Häuser einer bekannten holländischen Kunstrichtung. Anschließend fuhren wir durch ein idyllisches Waldgebiet bis wir schließlich die Dünen der Nordsee erreichten. Nach wenigen Minuten erreichten wir dann auch wirklich die Küste und legte eine Fotopause ein. Nachdem alle Fotos im „Kasten“ waren fuhren wir weiter nach Camperduin, wo wir eine Kaffeepause einlegten und eine herrliche Sicht auf die Nordsee genossen. Bevor wir uns im Anschluss wieder auf unsere Dratesel geschwungen haben, haben wir diesen schönen Moment auf einem Gruppenfoto festgehalten. Gegen 13:00 Uhr erreichten wir schließlich den Ort Callantsoog, wo wir eine längere Mittagspause einlegten. 14:00 Uhr setzten wir unseren Weg fort und fuhren immer entlang des Deiches bis nach Den Helder. Hier beobachteten wir unser Schiff, wie es gerade in den Hafen einfuhr. Am frühen Abend legte unser Schiff ab und nahm Kurs in Richtung der Insel Texel. Während der Überfahrt wurde uns das Abendessen serviert. Gegen 20:00 Uhr erreichten wir schließlich die kleine Insel. Anschließend unternahmen wir einen kleinen Stadtbummel, gemeinsam mit unserer örtlichen Reiseleiterin.
 



26.04.2011: Rundfahrt auf Texel
Dieser Dienstagmorgen begann recht frisch. Bei gefühlten 15 Grad Celius begaben wir uns auf unsere Dratesel und führen bei einer kräftigen Brise zunächst in nördliche Richtung um kurz darauf weiter in Richtung Westen die Insel zu durchqueren. Vorbei an dem kleinen Örtchen De Waal erreichten wir kurz vor elf Uhr Eco Mare. Hier befindet sich eine Robbenaufzucht-Station welche wir besichtigten. Hier wurde uns ein wenig zum Leben dieser Säugetiere bei einer Fütterung erklärt. Nach dem wir uns hier auch zum Mittag gestärkt hatten, entschieden wir uns dafür die Gruppe zu teilen. Eine Genießer-Tour führte über den Süden der Insel zurück zum Ausgangspunkt unserer heutigen Radtour und eine Sportler-Tour welche über den Norden der Insel zum Schiff zurück führte. Ich entschied mich, die Nordroute zu begleiten und so erklommen wir bei heftigem Gegenwind den nördlichsten Teil der Insel Texel. Hier besichtigen wir den markanten Leuchtturm, aßen eine Bockwurst und traten anschließend den Rückweg an. Durch den nun einsetzenden Rückenwind haben wir die restlichen 20 Kilometer in einer Stunde zurück legen können. Gegen 16:00 Uhr haben wir unser Schiff erreicht. Halb sechs hat unser Schiff den schützenden Hafen von Texel verlassen und ist über das stürmische Meer weiter nach Den Over gefahren. Um sechs haben wir uns, wie jeden Abend, zur Besprechung für den nächsten Tag verabredet und anschließend unser Abendessen genossen. Gegen 21:00 Uhr erreichten wir den Hafen De Over vor den Schleusen des Iselmeeres und ankerten für die kommende Nacht an einer abgelegenen Kaimauer. Der Abend klang bei Wunschmusik und einem Glas Wein oder Bier in geselliger Runde aus.
 



27.04.2011: Den Oever - Medemblik - Enkhuizen
Dieser Morgen begann zunächst etwas stürmisch. Halb neun haben wir der Hafen den Den Oever verlassen und sind durch die Schleuse auf das Iselmeer (was eigentlich ein See ist) gefahren. Bei stürmischer See legte das Schiff gegen 11:00 Uhr im Hafen von Medenblik an. Nachdem wir die Fahrräder entladen hatten, teilten wir unsere ohnehin schon kleine Reisegruppe in zwei noch kleinere Radreisegruppen. Ich begeleitete sechs Gäste auf der etwa 25 Kilometer langen Radtour nach Enkhuizen und unsere örtliche Radreiseleiterin begleitete die weiteren fünf Gäste auf einer etwa 45 Kilometer langen Radtour. Unterdessen fuhr das Schiff weiter nach Enkhuizen, wo es uns am Nachmittag bereits erwartete. Unsere Strecke führte uns immer auf dem Deich entlang. Selbstverständlich hatten wir teilweise auch etwas Gegenwind aber gegen Ende der Tour wendete sich dann das Blatt und wir wurden mit Rückenwind belohnt. Unsere Mittagspause haben wir in einem romantischen Gartenrestaurant namens „Theetuin De Liebel“ verbracht und uns mit heißem Kakao und Toast gestärkt. Gegen 14:30 Uhr erreichten wir Enkhuizen und haben uns den Stadtkern und die historischen Gebäude angeschaut. Unser schwimmendes Hotel die „Angela Esmee“ erwartete und bereits im Hafen. Am Abend verabredeten wir an alle, wie an jedem Abend zur Vorbesprechung des nächsten Tages. Im Anschluss wurde uns wieder ein köstliches Abendessen serviert. An dieser Stelle sein noch ein großes Lob an den Koch und die gesamte Besatzung des Schiffes ausgesprochen, die sich wirklich rührend um uns während des gesamten Aufenthaltes gekümmert haben! Nach dem Abendessen haben wir gemeinsam mit unserer örtlichen Reiseleiterin auf einen kleinen Stadtrundgang durch das Zentrum Enkhuizen begeben.
 



28.04.2011: Enkhuizen - Volendam
An diesem Morgen begannen wir unsere Radtour halb neun. Unsere Route führte uns südlich entlang des Deiches, vorbei an einem Schiffshebewerk und später durch das Landesinnere nach Horn. Dieser Stadt verdankt das berühmte Kap Horn in Südafrika seinen Namen. Auf dem Marktplatz gab uns unsere örtliche Reiseleiterin Iet einige Informationen zur Geschichte dieser Stadt. Im Anschluss hatte jeder die Möglichkeit, die Stadt individuell zu erkunden und einen Kaffee zu trinken. Die Strecke führte und immer entlang des Dammes. Allerdings verlief der Radweg unterhalb des Dammes, sodass und der Wind nicht störte, da er einfach über unsere Köpfe hinweg pfiff. 13:30 Uhr erreichten wir ein idyllisch gelegenes Restaurant in dem wir eine Kleinigkeit zum Mittag aßen. Anschließend setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten schließlich den bekannten Käse-Ort Edam. Der einsetzende Nieselregen verzog sich aber schnell und so besichtigten wir die Stadt und die Kirche trockenen Fußes. Wir setzten unsere Radtour fort und erreichten schließlich Volendam. Hier besuchten wir das Volkskunde Museum in dem das Leben der Einheimischen im 19. Jahrhundert dargestellt ist. Nach kurze Fahrtstrecke erreichten wir unseren heutigen Zielort Volendam in dessen Hafen unser Schiff bereits auf uns wartete. Nachdem wir unsere Fahrräder abgestellt hatten, trafen wir uns auf dem Sonnendeck des Schiffes. Zuvor organisierte ich verschiedene Fischarten zum probieren und wir schlemmten bei herrlichem Wetter an Deck unsere schwimmenden Hotels. 18:00 trafen wir uns, wie jeden Abend, um die nächsten Tag zu besprechen. Anschließend wurde uns wieder ein leckeres Abendessen serviert.
 



29.04.2011: Volendam - Amsterdam
Kurz nach halb neun starteten wir mit unserer letzten Radtour dieser Reise. Beginnend in Volendam erreichten wir nach etwa 30 Minuten einen Käsebauernhof. In diesem wurde uns die Herstellung von Käse, von der Kuhmilch bis hin zum fertigen Käseleib erklärt. Anschließend setzten wir unsere Reise fort und fuhren entlang des Deiches Richtung Amsterdam. Wenige hundert Meter vor unserer eigentlichen Mittagspause mussten wir einen weiteren unfreiwilligen Stopp einlegen. Ein defekter Reifen stoppte unsere Fahrt. Schnell waren wir zur Stelle und mit geübten Handgriffen war das Loch in wenigen Minuten geflickt und wir konnten weiter radeln. Einige Kilometer vor der Niederländischen Hauptstadt kehrten wir in einem beschaulichen Café ein, tranken einen Kaffee und stärkten und für die letzten unserer insgesamt etwa 300 Radkilometer. Gegen Mittag erreichten wir Amsterdam und setzen mittels einer Personenfähre über die Amstel, von der Amsterdam übrigens seinen Namen hat, zum Hauptbahnhof der Stadt über. Zahlreiche Menschen mit und ohne Fahrrad kreuzten unseren Weg und so waren wir heil froh, das wir gegen 13:00 Uhr unbeschadet den Ausgangspunkt unserer Radreise, das Schiff „Angela Esmee“ erreichten. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, fuhren wir gemeinsam mit dem Linienbus zurück in die Stadt um bei einer Grachtenrundfahrt diese näher kennenzulernen. Diese endete halb vier wieder am Hauptbahnhof und anschließend konnte jeder Amsterdam auf eigene Faust entdecken. Am Abend trafen wir uns wieder alle auf dem Schiff um uns von unserer lieben örtlichen Reiseleiterin Iet zu verabschieden. Ich nutzte diese Gelegenheit um den Gästen nach geschafften 300 Radkilometer ihr wohl verdientes Radreise-Diplom zu überreichen. Nach dem Abendessen verabschiedete sich die Besatzung unseres schwimmenden Hotels und überraschte uns mit einem funkelnden Tischfeuerwerk auf dem Nachtisch - ein wirkliche gelungener Abschluss!
 



30.04.2011: Amsterdam - Heimreise
Unser Bus-Chauffeur errichte Amsterdam bereits am vorherigen Abend und so konnten wir morgens kurz nach acht Uhr bereits alle Fahrräder in den Eberhardt-Radanhänger verladen. Eine halbe Stunde später traten wir unsere Heimreise mit vielen schönen Erinnerungen an eine sehr schöne Woche in Holland an.

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