Reisebericht: Abenteuer Kleine Sundainseln

18.11. – 05.12.2013, 18 Tage Indonesien für Singles und Alleinreisende: Bali – Menjangan – Privatinsel Bidadari – Komodo–Nationalpark – Flores


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Die „Indischen Inseln“, also Indonesien, nannten europäische Eroberer diesen Archipel mit über 13.000 Inseln. Einige davon, Bali, Flores und den Komodo-Nationalpark „erobern“ wir auf unserer Abenteuerreise. Mit der Insel Flores ...
Mit der Insel Flores betreten wir touristisches Neuland. Wer hier und da auf gewohnten Komfort verzichtet und sich auf die Gegebenheiten einlässt, kann sich auf Flores an einem tropischen Paradies mit üppig grünen Gärten, exotischen Früchten, Urwald und Vulkanbergen erfreuen. Auf unserer Fahrt durch Flores winken uns, den „exotischen Touristen" immer wieder die freundlichen Inselbewohner zu. Lasst uns noch einmal unsere 18-tägige Reise Revue passieren.
Ein Reisebericht von
Frank Nimschowski
Frank Nimschowski

1. und 2. Tag: Anreise

„Good morning, but however, it´s afternoon in Singapur" (Guten Morgen, aber wie auch immer, es ist Nachmittag in Singapur) grüßt die KLM-Mannschaft beim Landeanflug auf Singapur. Gestern Abend in Amsterdam gestartet, erreichen wir nach einem 11,5 stündigen Flug durch die Nacht und 10.850 Kilometer endlich Singapur. 7 Stunden ist man hier unserer Zeit voraus. Nach einem kurzen Aufenthalt fliegen wir noch 2 Stunden bis Denpasar auf Bali.
Rosa von der Agentur und Reiseleiter Johannes empfangen uns herzlich auf balinesisch: jeder erhält am Flughafen eine Halskette aus duftenden Frangi Pani Blüten. Selamat Datang di Bali - herzlich willkommen auf Bali!

3. Tag: Von Seminyak zur Kunstregion Ubud

Am Morgen zeigt sich Bali erst einmal von seiner regnerischen Seite. Nach der langen Anreise und der Zeitverschiebung lassen wir es ruhig angehen und erholen uns noch etwas im Hotel. Am Nachmittag geht es weiter in die Region Ubud ins Dorf Bali Budaya, wo wir unser Quartier beziehen. Es sind sehr einfache Unterkünfte. Aber wir haben so eine gute Möglichkeit, das Umfeld besser kennen zu lernen. Los geht es mit einer praktischen Einführung in balinesische Musik - wir spielen Gambelan. Und für den Gaumen gibt es landestypisches Essen, heute Abend z. B. Suppe Ayam und Ayam Bakar mit Nasi Putih.
Der Tag klingt mit einer Tanzaufführung, dem balinesischen Tanz Cak Genjek aus. Eine Vorstellung extra nur für uns!

4. Tag: Rund um Ubud

Für die Familien wie auch für uns gibt es so etwas wie einen zentralen Platz, welcher durch die Anordnung mehrerer Gebäude (offene Küche, Wohngebäude) und ein Eingangstor geprägt wird. Hier treffen wir uns zu den Mahlzeiten, wie jetzt zum Frühstück. Das Frühstück ist meistens süß, heute gibt es Reispfannkuchen mit Kokoszucker. Wir wollen mit dem Fahrrad einen Ausflug unternehmen. Gleich zu Beginn gibt es leider zwei Stürze. Ich hoffe, dass inzwischen alles wieder in Ordnung ist! Unsere Fahrradtour führt uns durchs Dorf, vorbei an Reisfeldern, Gärten und Tempeln bis zum Wasserfall. Jetzt eine Kokosnuss zu trinken tut gut .
Auf dem Rückweg sehen wir Reisbauern bei der traditionellen Feldarbeit. Und wir halten, um am Waldrand Affen zu beobachten.
In der Dorfschule dürfen wir uns in eine sechste Klasse setzen - der Unterricht ist damit gelaufen. Erst recht, als wir unsere Mitbringsel wie Stifte und Hefte verteilen wollen, wird es turbulent.
Am Nachmittag basteln wir Tempelgaben, z. B. kleine Körbchen aus Palmenblättern geflochten und mit Blüten gefüllt.
Eine Mädchentanzgruppe zeigt uns landestypische Tänze. Ihre weitere Ausbildung unterstützen wir mit einer kleinen Spende.
Unser Abendessen bereiten wir zum Teil selbst zu: wir formen Sate (Grillspiese) und bereiten Lawar zu, eine Beilage aus:
- Schweineschwarte
- Zwiebeln, Knoblauch
- Kurkuma- und Turmericwurzel
- Kokosraspel
- grüne Papaya
- junge Yackfrucht
- Langbohnen.
Das Ganze wird sehr klein gehackt, anschließend geknetet und mit
- Krabbenpaste
- Kokosöl
- Gerösteter Zwiebel und Knoblauch sowie
- Salz und Pfeffer
gewürzt.
Guten Appetit!

5.Tag Weiterreise in den Norden Balis

Route: Ubud - Banjar Apuh (Botanischer Garten) - Batur (Mittagessen) - Tempel - Hotel
          Puri Bagus in Lovinia
Nach dem Frühstück bereiten wir einen frischen Kräuter-Juice. Man nehme:
- frische Blätter des Beluntas-Strauches
- eine frische Kurkumawurzel
- Salz, Tamarinde, Zitrone, Mineralwasser
Die Beluntas-Blätter werden in einer Schüssel von Jürgen kräftig geknetet, bis Saft entweicht. Hinzu gibt man geriebene Kurkuma-Wurzel und die weiteren Zutaten nach Bedarf. Fertig ist der Kräutertrunk.
So gestärkt und mit einem Sarong (Hosenrock) bekleidet, wandern wir zur heiligen Dorfquelle zur rituellen Waschung (das Gesicht wird mit dem heiligen Wasser benetzt). Damit gelten wir als gereinigt und bereit, um uns im Tempel vom "Pemanku" (Dorfpriester) unser Horoskop lesen zu lassen.
Dann heißt es, Abschied nehmen und weiter Richtung Norden zu reisen.
Durch den Ort Ubud mit seinen vielen Läden lokaler Kunst und vorbei an Reisterrassen gelangen wir nach Banjar Apuh. Hier erwartet uns im Botanischen Garten eine Tee- und Kaffeeverkostung mit so ausgefallenen Varianten wie Vanille-/Kokos-/ oder Ginsengkaffee. Und der berühmte Luwak-Kaffee darf natürlich auch nicht fehlen.
Auf etwa 1.400 Meter Höhe rasten wir zum Mittagessen in einem Restaurant bei Batur. Hier in der ersten Reihe sitzend, könnten wir am Kraterrand des Vulkans Gunung Batur einen Blick auf den riesigen Krater werfen, wenn nicht die Wolken etwas dagegen hätten.
Über 20.000 Tempel soll es auf Bali geben, zwei davon besichtigen wir am Nachmittag (Jagaraga und Beji Tempel). Dann ziehen wir ins Strandhotel Puri Bagus bei Lovinia ein. Etwas Komfort nach den letzten Tagen im balinesischen Dorf lassen wir uns jetzt gern gefallen.
Zum Abendessen trinken wir auf Romys Wohl und lassen uns die Geburtstagstorte schmecken .

6. Tag Ausflug zur Insel Menjangan

Heute unternehmen wir einen Bootsausflug. Sollte ich noch erwähnen, dass wir auf dem Weg zum Hafen einen Halt zum Schnorchel-T-Shirt-Kauf einlegen und man(n) dafür Zeit und Geduld einplanen sollte?  
Auf dem Boot lässt es sich aushalten: umgeben von türkisblauem Wasser, das zum Schwimmen und Schnorcheln einlädt, Ausblick auf die Berge Balis und in der Ferne die Vulkanberge Javas, zum Mittag eine kleine Obstverkostung mit vier Sorten Mangos, Karambole, Ananas. Und unter Wasser überbieten sich Korallen und Fische in ihrer Farbenpracht.
Viel zu schnell vergeht die schöne Zeit auf dem Boot. Bevor wir zum Hotel zurückkehren, besichtigen wir die buddhistische Tempelanlage Banjar. Der obere Tempel ist im Baustil dem Tempel von Borobodur auf Java (weltweit größter buddhistischer Tempel) nachempfunden. Auch botanisch ist die Anlage sehr interessant. So können wir hier Cashewnussbäume sehen.
Einige lassen sich im Hotel mit einer balinesischen Massage verwöhnen.
Beim Abendessen im Restaurant Warung Bambu Pemaron werden wir von einem Mädchen auf deutsch angesprochen. Wir erfahren, dass ihre deutsche Mutter und ihr balinesischer Vater dieses Lokal führen.

7. Tag Bratansee – Seminyak

Route: Lovinia - Bratansee (Ulun Danu Tempel) - Tanah Lot - Seminyak
Heute verlassen wir Nordbali. Mit dem Kleinbus schlängeln wir uns hinauf in die Berge Richtung Süden. Am Straßenrand verkaufen die Bewohner Obst an kleinen Ständen. Eine gute Gelegenheit, wieder einmal etwas zu verkosten: dieses Mal probieren wir die kleinen runden Kapundung-Früchte und Durian, auch Stinkfrucht genannt - wichtig beim Probieren: nicht daran riechen!
Wenn ein Wald „Affenwald" heißt, ist klar, dass uns hier Affen erwarten bzw. warten diese darauf, mit Bananen gefüttert zu werden. Johannes probiert es mit Wasser aus der Trinkflasche. Vom Affenwald aus sehen wir schon unser nächstes Ziel, der heilige Bratansee. Hier steht am Seeufer der Ulun Danu Tempel, eines der Wahrzeichen Balis. See und Tempel sind Pilgerziel der Reisbauern. Sie kommen, um Dewi Danu, der Göttin der Seen und Flüsse, Opfer zu bringen und sie zu bitten, ihre Felder weiterhin mit Wasser zu versorgen. Im Seetempel erhalten die Bauern geweihtes Wasser, mit dem sie ihr Reisfeld vor dem Pflanzen segnen.
Im botanischen Garten zeigt uns Johannes Gemüsepflanzen wie Kurkuma, Turmeric und Ingwer.
Tanah Lot gilt als das Wahrzeichen Balis überhaupt. Malerisch auf einer winzigen Felseninsel an Balis Südküste gelegen, stellt es für die Balinesen einen wichtigen Vorposten gegen die bösen Mächte der Unterwelt, den Dämonen des Meeres dar.
Einen Sonnenuntergang sollte man hier am Tempel Tanah Lot nicht verpassen. Wir warten an der Steilküste bei einem Gläschen bis die Sonne im Meer versinkt.

8. Tag: Jeepsafari ins ursprünglich Herz von Bali

Drei Landrover stehen für uns am Morgen bereit. Durch die Gassen des dicht bebauten Südens der Insel gelangen wir zu einer Keramikfabrik. Hier werden u. a. Dachziegel und diverse Haushaltsartikel hergestellt. Nach einem Halt an einem lokalen Markt umfahren wir einen Stau und begeben uns auf Feldwege und Pisten. Und damit wird es jetzt richtig interessant: es geht durch eine üppige tropische Landschaft mit Reisfeldern unter Kokospalmen, Busch mit riesigen Bambuspflanzen, Anpflanzungen mit Kakao und Kaffee oder durch kleine Dörfer. In einem werden wir schon erwartet. Eine balinesische Familie bewirtet uns mit Tee und Kaffee, welchen wir uns auf einem schattigen Sitzplatz unterm Reisspeicher schmecken lassen. Nebenbei erfahren wir mehr über ihr Leben. Zum Beispiel bekommen wir einen Einblick in die Küche, die Funktionen der einzelnen Häuser und schauen uns den Garten an. Dort wachsen Kakao, Maniok, Kaffee und verschiedene Früchte. Auch Schweine werden hier gehalten.
Weiter geht es mit dem Besuch des Hindu-Tempels Pura Luhur Batukaru, welcher gut für die Gesundheit sein soll.
Es bahnt sich mal wieder ein tropischer Regenfall an. Wir schaffen es gerade noch bis zum überdachten Restaurant zum Mittagessen, bevor der Himmel die Schleusen öffnet.
Unser letzter Halt gilt den Reisterrassen von Jatiluwih, welche zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Jatiluwih bedeutet „ergreifende Schönheit" und das gilt vor allem für die saftig grünen Terrassen, die sich an den Hängen entlang ziehen.

9. Tag: Von Bali nach Bidadari

„Abenteuer Kleine Sunda-Inseln" heisst unsere Reise. Etwas abenteuerlich ist auch die Abfertigung im Inlandsterminal von Denpasar. Wir fliegen mit Wings Air, welche schon bei mehr als 10 kg Gepäckgewicht einen Zuschlag berechnet. Dies bedeutet noch mehr Zeit und Bürokratie und lange Warteschlangen. Nach mehreren Strom- und Computerausfällen haben wir es dann nach fast 2 Stunden Abfertigung bis zum Flieger geschafft. Mit einer Stunde Verspätung sind wir wohl für hiesige Verhältnisse ganz gut bedient.
Unser Propellerflieger bringt uns in 80 Minuten Flugzeit über die Inseln Lombok und Sumbawa nach Labuanbajo auf Flores. Auf dem kleinen Provinzflughafen empfängt uns Marry vom Angel Island Resort Bidadari und bringt uns zum Hafen. Weiter geht es mit dem Boot, Bidadari heißt unser Ziel: eine 15 Hektar kleine Insel für uns allein! Unsere Bungalows sind geräumig und geschmackvoll eingerichtet und wer das erste Mal die Tür zum Bad öffnet, ist überrascht, denn das Bad befindet sich im Freien!
Auf Bidadari unternehmen wir eine erste Erkundungstour. Die Strände laden ein zum Muscheln und Korallen Sammeln. Nach wenigen Minuten halten wir tolle Funde in den Händen und die schönsten Stücke werden zu einem kleinen Kunstwerk zusammengestellt. Wir entscheiden uns, Korallen und Muscheln hier zu lassen (na ja, sagen wir fast alle) und nehmen Sie statt dessen als Foto festgehalten mit nach Hause.

10. Tag: Entspannen, Baden, Schnorcheln auf der Privatinsel Bidadari

Bei unserem gemeinsamen Frühstück im Strandpavillon tauschen wir unsere Erfahrungen zu unseren kleinen Mitbewohnern im Bungalow aus. Von Tausendfüßern, Geckos und Spinnen bis zu Skorpionen bietet die Insel doch so einiges. Immerhin gibt es ja die „Skorpionpolizei" - Ruf-Nr. 127! 
Kathi (Kathleen Mitchinson) begrüßt uns beim Frühstück. Die gebürtige Engländerin ist mit ihrem Partner Inselbesitzer. Von der staatlichen Genehmigung bis zur Eröffnung in 2009 hat es acht Jahre gebraucht, um das kleine „Angel Island Resort" mit seinen 10 Bungalows und der notwendigen Infrastruktur (Wasserentsalzung, Stromversorgung etc.) aufzubauen.
Zur Halbzeit unserer Reise lassen wir es heute ruhig angehen und jeder macht das, was ihm am besten gefällt. Wer vom Strand aus zu den Korallengärten schnorchelt, findet eine beeindruckende Vielfalt an Fischen und Korallen in großer Farbenpracht vor. Toll!
Ach ja, jemand sagt, zu Hause hätte es heute den ersten Schnee gegeben....

11. Tag: Komodo–Nationalpark – Warane und ein Tag auf See

Die nächtlichen Regenwolken haben sich an diesem Morgen verzogen. Nicht nur hinsichtlich des Wetters wird es ein besonders schöner Tag werden, der mit einem traumhaft schönen Sonnenuntergang in der Inselwelt von Komodo zu Ende gehen wird.
Am Morgen begrüßt uns Tarsi, unser Reiseleiter für die nächsten Tage auf Flores. Damit heißt es Abschied nehmen von diesem kleinen Inselparadies. Bye bye Bidadari Island, bye bye Obstsalat mit Honig.   
Unser Boot wird uns heute zu verschiedenen Inseln des Komodo-Nationalparks bringen.
Es heißt, die Insel Rinca eignet sich am besten für die Beobachtung der Komodo-Warane. Etwa 2.400 Exemplare soll es hier geben. Am Parkeingang werden verschiedene Tierschädel, darunter von Wasserbüffel und Reh zur Schau gestellt. Mehr bleibt von der Beute des Warans nicht übrig.
Schon zu Beginn unserer Wanderung begegnen wir den ersten „Dragons" (Drachen), wie man hier die Warane nennt. Einer scheint uns den Weg zeigen zu wollen und läuft einige Meter vor uns her. Begleitet werden wir von zwei Parkrangern, „bewaffnet" mit einem Holzstock. Im Verlauf können wir noch zahlreiche Wasserbüffel beobachten, die zur Beute der Warane werden können. So sehen wir auch einen Wasserbüffel, der bereits durch den giftigen Biss eines Warans geschwächt ist.
Nach unserer Wanderung kehren wir auf unser Boot zurück. Es bringt uns zum Schnorcheln zur Kanawa Insel. Am Nachmittag bahnt sich am Himmel ein großartiges Naturschauspiel an, ein faszinierender Sonnenuntergang, mit einem farbenprächtigen Himmel. In der Abenddämmerung steigen hunderte von Flughunden aus den Mangrovenwäldern auf.
Im Hafenstädtchen Labuanbajo angekommen, kehren wir zum Abendessen ins „Mediterraneo" ein. Ein beeindruckender Tag geht zu Ende.

12. Tag: Erkundungen in Westflores

Route:  Labuanbajo - Lembor (Tankstelle) - Cancar (Spinnennetzreisfelder) - Ruteng
           (Mittag) - Renamese-See - Aimere (Arak) - Blick auf Vulkan Ine Rie - Bajawa
           (Übernachtung)
Früh am Morgen verlassen wir Labuanbajo an der Westküste. Unterwegs winken uns Kinder am Straßenrand zu, die gerade zur Schule gehen. Ein letzter Blick auf die Westküste und die vorgelagerten Inseln des Komodo-Nationalparks, dann wechseln sich Reisfelder, üppig grüne Gebirgslandschaften und winkende Dorfbewohner ab. Fast wie eine Delegation, die schon erwartet wird, werden wir auf Flores immer wieder von freundlichen Bewohnern winkend gegrüßt.
Bei der Stadt Cancar gibt es noch einige der so genannten Spinnennetzreisfelder. Mit einem Wanderstock ausgerüstet erklimmen wir einen Aussichtshügel von wo aus wir ins Tal auf die in Form von Spinnennetzen angelegten Reisfelder blicken können. Nur hier auf Flores gibt es diese ganz eigene Spinnennetzform.
Der Wald am Renamese-See mutet wie ein Urwald an. Und tatsächlich handelt es sich hier noch um Primärwald. Im satten Grün bewegen sich Farbtupfer, mal rot, gelb oder blau - das sind wir mit unseren farbigen Regenponchos. Wir sind also buchstäblich im Regenwald. Irgendwie passt der Regen hier her und bringt so eine ganz eigene Stimmung in dieser tropischen Landschaft hervor. ... und Sonne kann ja jeder.
In der sogenannten „Arakfabrik" von Aimere, ein Schuppen unter Palmen, die die Früchte für die Brennerei liefern, probieren wir den Palmenschnaps.
Apropos Fabrik: Auf Flores, einer Insel so groß wie Thüringen und 1,5 Mio Einwohner zählend, gibt es keine Industrie. Viele Güter müssen aufwendig aus Java importiert werden. Aus der Sicht eines Touristen ein Glücksfall, dass die grüne Insel nicht durch Fabriken, Kraftwerke und Raffinerien verschandelt wird.
Der Ine Rie ist mit 2.245 Meter einer der höchsten Vulkane der Insel. Am Nachmittag können wir ihn gut sehen, wie er mit seiner gleichmäßigen Kegelform weit aus der Ebene hinaus ragt.
Warum unser Hotel in Bajawa „Edelweiss" heißt, ist nicht so ganz klar. Vielleicht ist es eine Anspielung auf die Höhe von 1.400 Meter. Andere Gemeinsamkeiten mit seinen Namensvettern in den Alpen kann ich nicht erkennen. Wer am Abend noch einmal ein paar Schritte geht, trifft auf den Straßensänger Philipp, der uns mit seiner beeindruckenden Stimme in den Bann zieht. Vielen Dank an Philipp und seine Freunde für die schönen Lieder über beautifil island Flores!

13. Tag: Bergdörfer und Kultur der Insel Flores

Route: Bajawa - Dörfer Luba/Bema - Matalogo (Markt) - Langaponda (Strand) - Ende
          (Mittag) - Moni (Übernachtung)
Bambus - wie hoch kann Bambus wachsen? Unglaubliche 40 Meter sagt Tarsi und wir können uns heute Morgen in einem Bambuswald davon überzeugen, wie riesig Bambus wird und sogar Palmen überragt. Immer wieder sehen wir auf Flores, wie Bambus als Baumaterial geerntet wird und daraus Dachrinnen, „Dachziegel", Gerüste oder Hütten entstehen.
Wir besuchen die katholischen Dörfer Luba und Bema. 95% der Inselbewohner sind Dank der Arbeit europäischer Missionare römisch-katholisch. Besonders malerisch liegt das Dorf Bema am Fuße des Ine Rie Vulkans.
Sonnabends ist Wochenmarkt im Örtchen Matalogo - ein gute Gelegenheit, sich einen Überblick über das Angebot von Obst, Gemüse bis Haushaltswaren zu verschaffen und in das Markttreiben einzutauchen.
Der Strand von Langaponda ist berühmt für seine türkisblauen Steine. Sie werden sogar exportiert und dienen in Vorgärten der Einfassung von Häusern und Swimmingpools. Einige Steine werden sich jetzt auch sicherlich in Deutschland befinden 
Bei der Stadt Ende verlassen wir die Südküste. In Ende lebte in den 1930er Jahren der spätere erste Präsident Indonesiens, Sukarno. Die Holländer hatten Sukarno nach Ende ins Exil verbannt.
Wir übernachten in der Ecolodge in Moni, ca. 1.200 Meter über dem Meer. Zeitig ins Bett gehen ist angesagt, denn morgen früh wollen wir zum Sonnenaufgang bereits unterwegs sein.

14. Tag: der Vulkan Kelimutu auf Flores

Route: Moni - Kelimutu - Moni - Dorf Wolowaru - Fischerdorf - Maumere
Es ist Sonntag, erster Advent. Wir stehen sehr zeitig, um 4:00 Uhr morgens auf, denn zum Sonnenaufgang wollen wir auf den Kraterrand des Kelimutu-Vulkans wandern.
Drei Kraterseen gibt es hier, jeder unterschiedlich gefärbt. Es heißt, dass sich die Wasserfarbe binnen weniger Jahre ändert. Die wahrscheinlichste Erklärung dafür ist, dass das Wasser immer neue Minerale löst, welche den Seen die jeweilige Färbung geben. Wir haben an diesem Morgen das nötige Glück, die Wolken verziehen sich und so haben wir hier in ca. 1.600 Meter Höhe den Blick frei auf zwei der drei Kraterseen.
Auf dem Rückweg halten wir noch an einem Wasserfall.
Nach dem Frühstück geht es weiter zum Dorf Wolowaru. Die Kinder hier freuen sich über unseren kleinen Geschenke und Süßigkeiten. Alles was wir noch verschenken können (bis zum Lippenstift!), wird hervorgeholt.
Nahe der Küstenstadt Maumere unternehmen wir einen Abstecher in ein muslimisches Fischerdorf. Wir sind etwas schockiert über die hiesigen Zustände, den vielen Schmutz und Müll. Wie gepflegt dagegen die Dörfer im Inselinneren aussahen.
Nach fast drei Tagen Busfahrt durch Flores (vielen Dank an den Fahrer!) sehnen wir uns nach etwas Ruhe, die wir am Nachmittag am traumhaften Strand des Sea World Hotels finden. Zu unserer Überraschung werden wir im Hotel von einem deutschen Pater begrüßt. Pater Heinrich (84) aus Ramstein stammend, lebt seit über 50 Jahren auf Flores. Am Abend plaudert Pater Heinrich und Klaus aus dem Nähkästchen, erzählen von ihrer Entwicklungsarbeit, z. B. der Bekämpfung von Krankheiten wie Malaria oder TBC. Kaum zu glauben, dass in dieser Region in 2008/2009 noch 80% der Bevölkerung von Malaria betroffen war (z. Z. noch ca. 1%). Interessant auch zu hören, wie der Anbau von Kakao unterstützt wurde. Noch lange könnten wir zuhören, gemütlich bei einem Gin Tonic, Maniok-Chips und Cashewnüssen aus eigener Produktion.

15. bis 18. Tag: Badeaufenthalt auf Bali und Heimreise

Am Montagmorgen kehren wir mit dem Flieger nach Bali zurück.
Mein Bericht für die folgenden Tage fällt kurz aus, denn die letzten Tage halten wir uns mit Unternehmungen zurück, erholen uns im Patra Jasa Hotel am Strand von Kutta. Wir nutzen die Annehmlichkeiten des Hotels oder machen mal einen Abstecher ins Zentrum von Kutta.
Dann heißt es Abschied nehmen von Bali, vom Sommer im Dezember und von unserem Reiseleiter Johannes. Vielen Dank Johannes für Dein Engagement und Deine angenehme Art, uns Deine Heimat Bali näher zu bringen!
Via Singapur und Amsterdam kehren wir pünktlich nach Hause zurück. Jetzt heißt es den Schalter auf Winter- und Weihnachtszeit umlegen, Glühwein statt kühle Trinks. Auch wenn jetzt die Kleinen Sunda-Inseln geographisch weit weg sind, die Erlebnisse, Begegnungen und Erinnerungen sind noch ganz nah und wir werden sie immer in uns tragen. Und vielleicht geht es dem einen oder anderen so wie mir - steht man im Supermarkt an der Obsttheke dann erscheinen im Kopf die Bilder von Papayapflanzen, Kokospalmen oder einer Mangoverkostung auf dem Boot. 
Conny Ritter hat diese wunderschöne Reise konzipiert und zusammen mit Rosa von Indonature Tours and Travel organisiert. Gern wäre Conny auf unsere Reise mitgekommen. Conny, ich wünsche Dir, dass Du bald Gelegenheit hast, das Abenteuer Kleine Sunda-Inseln anzugehen. Ich danke Dir und allen, die zum Gelingen der Reise beigetragen haben ganz herzlich für das Engagement.
Ein Dankeschön an alle Mitreisenden für eine sehr angenehme Zeit und viele anregende Gespräche. Ich wünsche Euch beste Gesundheit und noch viele schöne Reisen. Und vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.
„Die Welt gehört dem, der sie genießt." (Giacomo Leopardi)
Frank Nimschowski
Fotonachweis:
Ein Dankeschön an Siggi und Isolde für die Mitarbeit bei den Unterwasseraufnahmen!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Lieber Frank, ich danke Dir für diesen ganz wunderbaren Bericht, der einfach nur Lust macht, diese Reise zu reisen und dank Dir auch für die netten Worte, die Du für mich gefunden hast. 2015 soll diese außergewöhnliche Reise wieder im Singleprogramm sein, und dann hoffe ich ganz sehr, dass ich diese dann begleiten kann und freue mich auf viele jetzt neugierig gewordene Abenteurer. Danke!

Conny Ritter
06.01.2014