Reisebericht: Rundreise Republik Irland – Erlebnis Grüne Insel

14.06. – 24.06.2012, 11 Tage Kilbeggan Whiskey Distillery – Cliffs of Moher – Connemara – Galway – Dingle–Halbinsel – Killarney – Ring of Kerry – Mizen Halbinsel – Blarney Castle – Rock of Cashel


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Faszinierende Tage, traumhafte Landschaften und sehr freundliche Menschen warteten auf 38 Eberhardtreisegäste in der Republik Irland !
Ein Reisebericht von
Norbert Binder

Reisebericht

Mit unserem Eberhardt-Bus in Dresden startend und nach einem letzten Zustieg in Erfurt begaben sich 26 Reisegäste zum Fährhafen nach Rotterdam. Natürlich gab es auf der Fahrt immer wieder entspannende Pausen. Nach dem Einchecken konnte sich jeder mit der Fähre „Pride oft Hull“ vertraut machen oder auch sofort das Abendessen einnehmen. Pünktlich legte das Schiff ab und eine ruhige Nachtfährpassage begann.
Überpünktlich legte das Schiff in Kingston upon Hull an und wir konnten unsere Fahrt - jetzt im Linksverkehr  fortsetzen. Auf dem Weg nach Holyhead in Wales unternahmen wir noch einen Kurzausflug nach Conwy. Dort fanden wir das schmalste Haus Großbritanniens. Weiter ging es nach LLANFAIRPWLLGWYNGYLLGOGERYCHWYRNDROBWLLLLANTYSILIOGOGOGOCH. Dieser Ortsname war die Idee eines Schusters zur touristischen Aufwertung des Dorfes. Er machte „die Kirche Maries in der Senke des weißen Haselnußstrauchs nahe des reißenden Strudels und der Kirche Tysilio unweit der roten Höhle“ kurzerhand zur Ortsbezeichnung. Nach diesem kurzen Zwischenstopp fuhren wir zügig weiter nach Holyhead, um rechtzeitig im Fährhafen einchecken zu können. Es sollte doch nach Dublin gehen, wo bereits 12 Flugreisegäste im Hotel auf uns warteten. Wie wir dann im Fährhafen erfuhren, wartete auch die Schnellfähre „Dublin Swift“  - nämlich auf eine bessere Wetterlage zum Auslaufen. So mussten wir uns spätabends dann mit einer Fähre von „Stena Line“ auf Nachtfahrt nach Dublin begeben. Noch nie hatte jemand von uns die mitternächtlich beleuchtete Stadt Dublin von der Irischen See aus gesehen - eine beeindruckende Ankunft! Es blieb uns nur eine kurze Nacht im Hotel, wollten wir doch alle das Programm des nächsten Tages erleben.
Um 8.30 Uhr trafen wir Eberhardt-Busreisegäste und -Flugreisegäste uns mit der Stadtführerin Hillary vor dem Hotel. Da unser Bus noch bis 10.30 Uhr stehen bleiben mußte (lt. gültiger Gesetzeslage), unternahmen wir zunächst einen Stadtrundgang. Die Stadtführerin zeigte uns dabei Gassen, Winkel und Sehenswürdigkeiten, die mit dem Bus nicht erreichbar gewesen wären, Zum Beispiel Temple Bar, das berühmte Kultur- und Vergnügungsviertel in Dublin. Ab 10.30 Uhr fuhren wir dann mit dem Bus durch Dublin und bekamen die Sehenswürdigkeiten geboten, die wir uns in der kurzen Zeit zu Fuß nicht hätten erschließen können. Bis zur Abfahrt aus Dublin um 13.00 Uhr war noch etwas Zeit für einen Snack oder für einige Fotos, auch Postkarten konnten gekauft werden. Auf der Fahrt zum Hotel in Ballina gab es noch eine Servicepause und - trotz  einer gehörigen Portion Müdigkeit in uns - einen Aufenthalt in Carrick-On-Shannon. Der laut Reiseprogramm geplante Besuch einer Whiskeydestille war an diesem Tag nicht mehr möglich, aber er sollte nachgeholt werden, erklärte uns der Reiseleiter. Vor dem Abendessen im Hotel wurde uns Reisegästen noch ein Irish Coffee serviert, von Steffen und Norbert. Lecker!  Trotzdem gab es bei einigen auch Enttäuschung über den ausgefallenen Besuch der Destille in Kilbeggan.  Nach dem Abendessen legten die meisten Gäste ihr müdes Haupt zur Ruhe. Nur ein Teil folgte dem Reiseleiter zum Pub PADDY MACS in Ballina, sollte dort doch Live-Musik sein. Und die gab es da wirklich vom Feinsten.
Wieder starteten wir nach dem Frühstück um 8.30 Uhr. heute gab es die Möglichkeit zum  Baden im Atlantik ! Zunächst aber ein Aufenthalt in Killala mit dem  gut erhaltenen Rundturm und einem Denkmal für den französischen General Humbert. Er soll 1798 mit Truppen in der Bucht gelandet sein, um die Iren in ihrem Kampf gegen die Briten zu unterstützen. Weiter ging es zum Downpatrick Head und von dort zum Besuch eines nicht nur für Archäologen interessanten Highlights - die Ceide Fields. Hier hat sich unter einer natürlichen Torfschicht eine regelrechte Steinzeitlandschaft erhalten, die in jahrelanger Arbeit systematisch freigelegt wurde und heute ein großes Freilichtmuseum steinzeitlicher Frühkultur darstellt. Der Nachmittag war dann ganz der Achill Insel gewidmet. Fotostopps auf dem Atlantic Drive, Baden in Keel und der Besuch des Heinrich Böll Cottage in Dugort. Auf dem Weg zum Hotel in Ballina machten wir noch einen Stopp am Lough Conn, der nach Lough Corrib und Lough Mask der drittgrößte See Westirlands ist. Und natürlich war nach dem Abendessen für einige Gäste noch das Verfolgen der Spiele zur Fußball - EM 2012 wichtig.
Nach den vielen Eindrücken der Vortage sollten  auch am  Montag  weitere hinzukommen. Um 8.30 Uhr ging es zunächst zum heiligen Berg - Croagh Patrick - mit einem Aufenthalt in Murrisk. Ein nächstes Ziel war der einzige „Fjord“ Irlands - Killary Harbour. Hier am „Fjord“ verbrachten wir unsere Mittagspause. Anschließend der Besuch von Kylemore Abbey, malerisch in die Connemara Region eingebettet. Im Jahr 1867 wurde das Schloß erbaut und ging 1920 an eine Gemeinschaft  von Nonnen des Benediktiner Ordens über. Zur Weiterfahrt bei „irischem Wetter“ entlang des Lough Inagh nach Maam Cross hätte sehr gut die Wassermusik von Georg Friedrich Händel gepaßt. Allein der Regenstörpegel hätte den Musikgenuß verhindert. Mit einem Fotostopp am Lough Corrib (hier hörten wir das irische Märchen von Cormac und Marie) ging es weiter nach Cong. Ein Dorf in der Grafschaft Mayo zwischen dem Lough Mask und dem Lough Corrib gelegen. Hier machten wir eine Pause, um Cong Abbey besichtigen zu können oder auch um die Filmkulisse zu finden für den von John Ford gedrehten Film „The Quiet Man“. Jetzt stand noch ein Besuch in Galway an. Das Wetter veränderte sich zum Guten. Es heißt ja in Irland, dass sich in einer Stunde alle vier Jahreszeiten zeigen können. An der Kathedrale in Galway fanden wir für unseren Bus einen Parkplatz und unternahmen von dort einen Spaziergang in das verkehrsberuhigte Zentrum. Verkehrsberuhigt? Das galt nur für den motorisierten Verkehr. Die Quirligkeit  der vielen Menschen in dieser Universitätsstadt war schon erstaunlich. Lynch`s Castle, St. Nicholas Church, Eyre Square und der berühmte Pub „Kings Heads Inn“ konnten im Zentrum gefunden werden. Berühmt ist dieser Pub weil der englische König Charles I. auf Beschluss des englischen Parlaments 1649 enthauptet werden sollte und sich für die Aufgabe des Henkers ein Mann aus Galway freiwillig meldete. Er wurde nach vollbrachter „Arbeit“ von der Stadt mit diesem Gebäude belohnt. Von Galway noch ca. eine Fahrstunde und wir kamen im Lady Gregory Hotel in Gort an. Abendessen, Fußball schauen, Guiness trinken und müdes Haupt zur Ruhe legen.
Am Dienstag, 19. Juni 2012, war Halbzeit für unsere Irlandreise. Was könnte man zum Bergfest unternehmen? Reiseleiter Norbert sprach von vielen Highlights an diesem Tag. Es ging nach dem Frühstück mit einem Morgenspaziergang  los - durch Coole Park. Das war Lady Augusta Gregorys Landsitz bis zu ihrem Tod 1932. Hier empfing sie mit einer unermüdlichen Großzügigkeit Schriftsteller und Dramatiker der irischen Literatur. Lady Gregory war Mitbegründerin des Abbey Theatre in Dublin. Regelmäßige Gäste in Coole Park waren Yeats, Shaw, Synge, O`Casey und viele andere. Nach dem wohltuenden Spaziergang fuhren wir in Richtung der sog. „steinreichsten“ Region Irlands und machten an einem sogenannten Tower House einen Fotostopp - DUNGUAIRE CASTLE. Anschließend wurde von uns der Poulnabrone Dolmen besucht. Ein Dolmen ist ein kleineres megalithisches Grab und besteht aus senkrecht stehenden Steinen und einem großen Deckstein. Nach einer Servicepause in Kilfenora ging es zum Torfstechen mit Joe ins Torfmoor unterhalb des 345 m hohen Slieve Elva. Jeder/Jede Mitmacher(in) konnte unter Anleitung von Joe selbst erfahren, welche körperliche Anstrengung damit verbunden ist. Joe freute sich sehr über unseren „Eberhardt-Chor“ mit dem Lied „Heut ist ein wunderschöner Tag“. Und nun endlich unsere Mittagspause. Eine irische Delikatesse erwartete uns in der ROADSIDE TAVERN:  frisch geräucherter Lachs. Einfach lecker! Danach als weiteres Highlight dieser Reise und bei tollem Begleitwetter: die berühmten Klippen von Moher. Mit einem „Sektempfang“ am Bus wurde der Besuch an den Cliffs of Moher dann abgerundet. Die Fahrt zu unserem Hotel in der Grafschaft Kerry führte uns über Lahinch und Milltown Malbay (internationales Folkfestival im Juli eines jeden Jahres) nach Killimer. Hier setzten wir mit der Fähre über den Shannon nach Tarbert über. Nach der Hotelankunft dann unser Abendessen, einige  Reisegäste entspannten anschließend noch in der Bar.
Mit Jan, einem örtlichen Reiseleiter auf dem berühmten Ring of Kerry, starteten wir in den Mittwoch. Jan lebt schon viele Jahre in Irland und wir hatten Gelegenheit, Fragen zum irischen Alltag zu stellen, auch zu uns unbekannten Pflanzen. Mit Stopps zum Entspannen, zum Fotografieren, zum Genießen und zum Einkaufen verging der Tag wie im Flug. Wir konnten einen Irish Coffee im Red Fox trinken oder auf einem Ring Fort klettern. Es entstand ein Foto mit Charlie Chaplin in Waterville und wir hatten Gelegenheit im Scariff Inn ein Irish Stew (Gemüseeintopf mit Lammfleisch) zu essen. Für ein mögliches Baden im Atlantik war allerdings das Wetter nicht geeignet. So verweilten wir noch in Sneem und ließen uns ein leckeres Eis schmecken. Dann ein Fotostopp mit Blick über die drei Seen von Killarney und anschließend der Besuch von Muckross House and Garden. Nach dem Abendessen im Hotel besuchten noch 20 Reisegäste die irische Show „Celtic Steps“ und waren begeistert.
Am Donnerstag nahmen 35 von den insgesamt 38 Reisegästen am Zusatzausflug zur Beara Halbinsel teil. Dabei ging es nach dem Frühstück zunächst nach Kenmare. Dort wurde ein erster Aufenthalt gemacht. Anschließend war Fotostopp an den Sheen Falls und auf dem Ring oft Beara am Cottage (Kate/Häuschen) von Molly Callivan. Auf dem Weg nach Glengarriff gab es noch einen Stopp mit einem zauberhaften Blick vom Caha Pass zur Bantry Bucht. In Glengarriff nahmen  wir ein Boot, die „Harbour Queen“, und setzten zur Insel  ILNACULLIN über. Bei der Überfahrt konnten wir etliche Seehunde aus großer Nähe sehen - einige schienen uns zuzublinzeln. Die 15 Hektar große Insel mit exotischen Bäumen und Sträuchern aus aller Welt ist ein Kleinod für Gartenliebhaber. Geschaffen von dem Schotten Annan Bryce, dem damaligen Eigentümer, in Zusammenarbeit mit dem Architekten und Landschaftsgärtner Harold Peto, ging die Insel 1953 in den Besitz des irischen Staates über. Bei der Abfahrt aus Glengarriff verbesserte sich das Wetter. So konnten wir eine halbe Stunde lang auf dem Healy Pass wandern - eine Zeit des Genusses irischer Landschaft, der Natur in ihrer Unmittel-barkeit und Nähe. Hier entstand dann auch ein Foto der gesamten Teilnehmergruppe. Mit einer kleinen Servicepause in Kenmare und einem nochmaligen Fotostopp an den Seen von Killarney bei besserem Wetter als am Vortag ging es zum Hotel zurück. Hier erwartete uns das Abendessen und ein Abspannen in der Bar.
Dem Reiseleiter war es gelungen, dass unsere Reisegruppe von der Warteliste in der Kilbeggan Distillery auf die bestätigte Besuchsliste mit Führung gesetzt wurde. So starteten wir am Freitag, unserem letzten zusammenhängenden Tag in Irland, zunächst zum einstigen Sitz der hohen Könige von Munster - dem Rock of Cashel. Nach dem Besuch in Cashel war unser nächstes Ziel Kilkenny. Mit einigen Schritten war Kilkenny Castle und auch der wunderschöne Rosengarten zu erreichen. Oder aber die vielen kleinen Läden im Zentrum der Stadt am Fluß Nore. Dann ging es zur ältesten Destille der Welt in Kilbeggan. Bei einer Führung erfuhren wir viel über die einzelnen Herstellungs-schritte dieses „Lebenswassers“, konnten anschließend kosten und kaufen. Ein wenig „angesäuselt“ fuhren wir schließlich von Kilbeggan aus nach Dublin in das uns schon bekannte Hotel. Nach dem Abendessen noch die Verabschiedung der 12 Flugreisegäste und dann bald ins Bett. Das Wecken am nächsten Morgen war doch schon für 5.30 Uhr bestellt, da die Fähre um 8.05 Uhr erreicht werden musste.
Mit dem in Finnland gebauten Fährschiff „ Ulysses“ fuhren die Busreisegäste am Samstagmorgen über die Irische See nach Holyhead. Mit einer Reisegeschwindigkeit von etwa 40 km/h brachte uns die Fähre pünktlich nach Wales. Auf der Weiterfahrt gab es dann noch ein kleines Highlight: der Besuch von Chester. In dieser schönen, von den Römern gegründeten Stadt fand gerade ein bunter Umzug zum Sommerbeginn statt. Eine tolle Atmosphäre! Nach der Weiterfahrt noch eine kleine Pause und dann endlich der Fährhafen. Check-In , strenge Grenzkontrolle, schließlich hinauf auf die Fähre, Abendessen, Nachtruhe.
Mit gleichem Andrang wie zum Abendessen fing es im Four Seasons Buffet Restaurant auch beim Frühstück an. An Bord der Fähre waren unter anderen drei Eberhardt-Reisegruppen. Das Ausschiffen erfolgte erst gegen 9.00 Uhr. Mit fast gleichem Rückweg wie bei der Hinreise nach Rotterdam ging es mit entsprechenden Pausen heimwärts. Auf der Heimreise entstand noch ein literarisches Werk von den Busreisegästen - es soll diese Reise abrunden:
Urlaub, Sonne, Wind und Regen,
Bus fahr‘n, pullern, sich bewegen,
Fotostopps im ganzen Land,
Kuh und Schaf am Straßenrand,
den ganzen Tag Eindrücke sammeln,
abends dann im Pub rumgammeln,
am Meeresstrand war‘s Wasser warm,
Torf gestochen mit eignem Arm,
an allen Orten Shops for Gift,
da haben wir schnell „zugegrifft“,
das Wissen um den Hintergrund,
tat uns der Norbi Binder kund,
so waren am Ende alle froh,
Eberhardt, macht weiter so.
Viele schöne und langanhaltende Erinnerungen an diese Reise wünscht Ihnen
Ihr Reiseleiter Norbert Binder
P.S. Bis bald, in Wales, Südengland oder Schottland ?

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