Reisebericht: Rundreise Republik Irland – Erlebnis Grüne Insel

09.07. – 19.07.2015, 11 Tage Kilbeggan Whiskey Distillery – Cliffs of Moher – Connemara – Galway – Dingle–Halbinsel – Killarney – Ring of Kerry – Mizen Halbinsel – Blarney Castle – Rock of Cashel


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Es ist die Heimat der irischen Butter, überall soll man Rundtürme und Schafe sehen, Steile Küsten locken, Palmen vermitteln ein anderes Klima, alte Ruinen verraten eine lange Vergangenheit. All das wollten wir sehen.
Vor dem Ziel steht meist die Anreise. Beginnen wir also dort.
Und los ging es mit dem Bus in Sachsen und Thüringen. 26 Busreisende starteten mehr oder weniger früh auf eine besondere Entdeckungstour, während weitere 12 mit dem Flugzeug via Frankfurt in Dublin anreisten.
Ein Reisebericht von
Stefan Jahnke
Stefan Jahnke

Donnerstag, 9.07.2015  Aufbruch von zuhause, Fahrt nach Rotterdam


Jemand sagte einmal, „Wohin man fährt, ist egal. Wichtig ist, einzusteigen."
Es war für einige sehr zeitig, für andere doch etwas entspannter und spät am Tag, als sie zu und in den Bus stiegen. Das Wetter stimmte und der Verkehr ließ uns nicht zu lange warten. An der Niederländischen Grenze spielte Stefan die Nationalhymne des eben erreichten Landes und schwenkte dessen Fahne. Dies sollte sich an jeder noch zu überfahrenden Grenze wiederholen. So kamen wir bald und pünktlich in Rotterdam an und konnten unsere Kabinen beziehen, uns auf die Nachtüberfahrt vorbereiten, die bei ruhiger See verlief.

Freitag, 10.07.2015  Zwischen den Fähren, Fahrt durch England und Wales nach Dublin


Manches geht schnell, manches langsam. Heute hatten wir den ersten Teil des Sprichwortes für uns gewonnen und verließen am Morgen die Fähre in Kingston upon Hull, stiegen wieder in unseren Bus und fuhren recht schnell durch England und Nordwales, da wir die Mittagsfähre nach Dublin erreichen wollten. Trotzdem nahmen wir uns Zeit für einige Blicke auf die einzigartige Küstenlandschaft von Nordwales und Stefan erzählte uns einiges über England und Wales, die Entstehung des Vereinigten Königreiches und was uns später in Irland erwarten würde. So trafen wir schließlich in Holyhead ein, setzten mit der Fähre über und konnten noch vor dem Abendessen in Dublin unsere Fluggäste begrüßen, die wir dann im Restaurant näher kennenlernten.

Samstag, 11.07.2015  Von Dublin über Kilbeggan und Knock nach Ballina


Irland ist für einiges bekannt. Dazu gehört zweifelsfrei der Whiskey. Diesen wollten wir heute während einer Führung in der ältesten noch arbeitenden lizenzierten Destille Irlands, der alten Locke-Destille in Kilbeggan, probieren. Das machte Spaß und Lust auf mehr Erlebnisse auf dieser Insel. Später erreichten wir den wichtigsten Wallfahrtsort der irischen Katholiken in Knock und bestaunten die große Kirche. Leider wollte man uns dann nicht mehr vom Parkplatz lassen, denn der Bediener der Schranke hatte schon Feierabend. Der Bischof von Knock selbst nahm sich unserer an und so setzten wir bald schon unsere Fahrt nach Ballina fort, das wir am Abend erreichten.

Sonntag, 12.07.2015  Geschichte in Ceide Fields und Strand auf Achill Island


Wer besiedelte Irland zuerst, wie lebten diese Menschen und wohin zogen sie? In Ceide Fields, einer Ausgrabung, wo man vor einigen Jahrzehnten unter einer Torfschicht ein altes Dorf mit Ackergebiet und verschiedenen Hausfundamenten fand, sollten wir Antwort erhalten. Unser Führer führte uns in vieles ein, zeigte uns zum Beispiel, dass diese Ur-Iren bereits vor 5.000 Jahren ähnliche Haus- und Ortsstrukturen anlegten, wie die Iren des 18., 19. oder gar 20. Jahrhunderts. Ob dieses Dorf an der Küste schon über einen Immobilienmakler verfügte, wie heute fast jeder kleine Ort auf der Insel, das ist ungewiss. Einen Ort gleich eines heutigen Pubs gab es für die Geselligkeit sicher. Stefan wechselte dann sogar noch ein paar Worte mit dem Sohn des einstigen Entdeckers von Ceide Fields, dem Archäologen Seamus Caulfield, und dann sahen wir auch noch in einem interessanten Film, wie Torf entsteht und wie man ihn stechen kann. Später fuhren wir weiter auf die größte Insel Irlands, Achill Island, und bewunderten den schönen Sandstrand von Keem, ehe es zurück nach Ballina ging.

Montag, 13.07.2015  Connemara, Galway und Irish Coffee in Gort


Viele Steine, weites Land, dann plötzliche Felsabbrüche und spärliche, später üppige Vegetation, sogar Irlands einzigen Fjord. All das sahen wir auf unserem Wege nach Kylemore Abbey, einem alten Familiensitz, den die Benediktinerinnen Anfang des 20. Jahrhunderts übernahmen und seither liebevoll verwalten und instand halten. Nach diesem Ausflug ging es in die lebendige Stadt Galway, wo uns Stefan in die Geheimnisse des Claddagh-Ringes und des Sprichwortes vom „Lynchen" einführte, ehe wir Straßenmusik, kleine Kneipen und viele Geschäfte auf uns wirken ließen, auch einen Blick in die Kathedrale der Stadt warfen, ehe wir am Abend das Hotel der Lady Gregory in Gort erreichten.

Dienstag, 14.07.2015  Coole Park, Poulnabrone Dolmen, Cliffs of Moher und über Tarbet nach Killarney


Gestern regnete es öfters, heute war das Wetter zwar gut, aber für einen Ausflug zum leibhaftigen Torfstechen beim Torfbauern Joe war alles noch zu nass. So disponierte Stefan um und wir besuchten stattdessen den Coole Park der Lady Gregory, sahen uns am Authograph Tree die Unterschriften von Yeates und Shaw an, sahen dann eine alte Ruinenstadt in Kilmadough und gingen um den Poulnabrone Dolmen herum, ehe wir bei herrlichem Wetter die Cliffs of Moher bestaunen durften. Doch damit war es noch lange nicht genug an diesem tag, denn um nach Tarbet zu kommen, mussten wir samt Bus auf eine kleine Fähre, die jedoch keinen Seegang zu befürchten hatte. Auf der Seite von Tarbet angekommen, mussten wir erst einmal die vielen Palmen auf einem Foto festhalten und fuhren später weiter nach Killarney, wo wir wieder ein neues Hotel auf unserer Rundreise bezogen.

Mittwoch, 15.07.2015  Panoramafahrt auf dem Ring of Kerry


Mit unserem örtlichen Guide Jan van Soest fuhren wir am Morgen los, um den legendären Ring of Kerry zu besuchen und zu befahren. Kerry. Der Name erinnerte uns gleich an die gleichnamige Butter, doch am Ring gab es ganz Anderes zu sehen. Erst einmal einen Esel, dann viel Natur, später gar lauschten wir der Musik von Mac & Mel und besuchten den Urlaubsort von Charlie Chaplin, ehe wir bei hervorragender Sicht Mittag aßen und später noch auf der Kissarne Schaffarm die Arbeit der Hunde und das Scheren der Schafe erlebten, ehe wir an verlassenen Dörfern vorbeifuhren und es noch an den Torc Wasserfall ging. Der Tag war voll und schön. Verdient gingen wir am Abend schlafen.

Donnerstag, 16.07.2015  Freizeit oder Ausflug nach Garinish Island und zur Mucross Farm


Heute konnten wir uns entscheiden. Entweder wir nutzten den Ort Killarney für einen Einkaufsbummel, gingen vielleicht um den Ort herum ein wenig wandern oder folgten Stefan und Jan nach Garinish Island und auf die Mucross Farm. Na, viele entschieden sich für den Ausflug per Bus, denn wir wollten Robben sehen. Und tatsächlich lagen sie für uns bereit bei der Überfahrt mit dem kleinen Motorboot nach Garinish Island, wo man vor Jahren Tonnen von Humus auf kahlen Felsen schüttete, um üppige Gärten anlegen zu können. Da wir nun einiges über das Leben der Reichen erfuhren, wie sie also ihr Geld anlegten und sich dann eine eigene grüne Insel schufen, wollten wir nun noch erleben, wie die einfachen Menschen im 18. und 19. Jahrhundert in Irland lebten. Dazu bietet sich die Muckross Farm regelrecht an. Über mehrere Kilometer führte uns der Weg durch Farmland, auf dem heute noch wie in damaliger Zeit gearbeitet und gelebt wird. Natürlich ist es ein Museum und doch so voller leben und gar nicht weit von unserem Hotel in Killarney, dass einige sich nach diesem Besuch gar dazu entschlossen, wie früher eben nicht mit der Motorkutsche, sondern zu Fuß zur Unterkunft zurückzufinden.

Freitag, 17.07.2015  Rock of Cashel, Bier– und Burgstadt Kilkenny und Fahrt nach Dublin


Kaum ein Ort in Irland kann so viele Geschichten und Sagen berichten, als Cashel. Die alte Burg auf dem Felsen mitten im Ort wurde später zum Bischofssitz und dann gar zum Kloster. Bauwerke aus verschiedenen Jahrhunderten stehen darauf und viele alte Gräber und Keltenkreuze zeugen von einer langen Geschichte, die wir dann noch in einem spannenden Video auf dem Rock erleben durften. Später fuhren wir auf unserem Wege in Richtung Dublin in jene Stadt, in der man schon lange Bier braut, das man in Irland Smithwicks nennt. Da dieser Name in einigen Sprachen etwas Unanständiges bedeutet, änderte man ihn für den Export, verfeinerte dafür noch etwas die Rezeptur und heraus kam das überall in Europa und Übersee zu bekommende Kilkenny-Bier. Dass es im Ort neben der Brauerei auch noch ein Castle und viele alte Häuser, Geschäfte und ein buntes Leben gibt, wussten wir erst nicht, erlebten es nun jedoch live während unserer Freizeit. Dann ging es weiter nach Dublin, wo wir am Abend individuell einen Spaziergang am River Liffy entlang nach Temple Bar antraten und die Hauptstadt Irlands genossen. Vorher verabschiedeten sich die Busgäste von den Fluggästen und alle packten noch ihre Koffer für die bevorstehende Abreise.

Samstag, 18.07.2015  Fähre nach Wales und Fahrt nach Hull zur Nachtfähre

Zeitig starteten wir per Bus am Hotel und erreichten so gut die Frühfähre nach Holyhead in Wales. Von dort ging es am Mittag erst einmal in den Ort mit dem längsten Namen Europas, kurz Llanfair PD. Dann besuchten wir die Burgstadt Conwy zum Mittagessen am Bus und weiter ging es über die höchste Autobahn Englands nach Kingston upon Hull, wo wir am späten Nachmittag auf der Nachtfähre eincheckten und uns nach einem guten Abendessen vom großen Buffet bald zur Ruhe legten. Eine Rundreise ist sehr schön, aber keine Erholung. Dafür sammelten wir in den vergangenen tagen so viele tolle Eindrücke, die uns auch das leichte Schwanken unserer Fähre nicht nehmen konnte.

Sonntag, 19.07.2015  Rückfahrt von Rotterdam nach Hause


Am Morgen ging es von Bord und dann quer durch die Niederlande zu den einzelnen Ausstiegen an der Strecke nach Dresden, das wir schließlich am späten Abend erreichten und glücklich wieder zuhause ankamen. Nun hieß es nur noch, Koffer auspacken, waschen und Fotos sortieren. Die Reise jedoch war leider erst einmal zu Ende.


Fazit


Es war eine schöne Fahrt mit Ihnen, liebe Gäste, und natürlich mit unserem Busfahrer Jan Süßmilch von der Firma Auerbach. Viel gab es zu erleben, wovon wir alle noch eine Weile zehren werden und uns sicher gern daran erinnern. Allen an Bord hat es gefallen und vielleicht treffen wir uns auf einer meiner nächsten, anderen Fahrt durch Deutschland, Europa oder die Welt einmal wieder. Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche Ihnen bis dahin eine gute Zeit.
Ihr Reiseleiter
Stefan Jahnke

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Sehr geehrter Herr Jahnke, wir danken Ihnen sehr für die interessanten Fotos und Tagesberichte, die unsere Fotos und Aufzeichnungen gut ergänzen. Dank Ihres Hinweises haben wir im Kaufland eine Flasche Kilbeggan für 11,99 € gekauft.
Mit freundlichen Grüßen
Karin und Winfried Großmann

Karin und Winfried Großmann
08.09.2015