Reisebericht: Irland für Singles und Alleinreisende

12.07. – 19.07.2011, 8 Tage Connemara – Burren – Cliffs of Moher – Ring of Kerry – Dingle – Dublin – Wicklow Mountains


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Die sprichwörtlich „Grüne Insel“ bietet sowohl landschaftliche als auch kulturelle Attraktionen im Überfluss. Genießen Sie die vielen Facetten Irlands auf entspannten Panoramafahrten oder aktiv bei leichten Wanderungen in der malerischen Natur
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag, Dienstag, 12.07.11: Hinflug – Clonmacnois – Gort

Unsere Reise begann mit der Abholung von unserer Haustür und dem Transfer zum Flughafen. Über das Eberhardt-Reisebüro wurden die meisten von uns bereits am Vortag eingecheckt, so dass wir am Flughafen nur noch unsere Koffer abgeben brauchten. Der Flug nach Dublin ging über Frankfurt/ Main, wo wir weitere Reisegäste unserer Gruppe trafen. Komplett ging es dann mit dem Flieger nach Dublin. Im Flughafen Dublin stand bereits unser irischer Fahrer Pat zur Abholung bereit. Und Pat sah genau so aus, wie man sich einen Iren vorstellt. Nach einer kurzen Pause fuhren wir in die Dubliner Innenstadt, um erste Eindrücke in der irischen Hauptstadt zu sammeln. Über die Autobahn gelangten wir dann in die Klostersiedlung Clonmacnoise, die der heilige Kieran (Ciaran) im Jahre 545 gegründet haben soll. Hier hatten wir Gelegenheit uns bei Kaffee und Apfelkuchen (Apple Pie) von der Busfahrt zu erholen. Bei einer Filmvorführung erfuhren wir die Geschichte dieser so bedeutenden Klostersiedlung. Beeindruckend waren die Figuren über dem Eingangsportal der Kathedrale, die beiden Rundtürme O'Rourke's Tower und Temple Finian sowie das Hochkreuz Flann's Cross im Eingangsbereich der Anlage. Von Clonmacnoise aus fuhren wir zu unserem Hotel Lady Gregory in Gort, wo wir gegen 18.40 Uhr eintrafen. Dieses Hotel wurde mehrmals für seine gute Küche ausgezeichnet und so konnten wir uns das Abendessen richtig schmecken lassen.

2.Tag, Mittwoch, 13.07.11: Connemara – Region

Nach dem Frühstück begann unsere Fahrt in die Region Connemara im Südwesten der Provinz Connaught. Über Oughterard fuhren wir nach Maam Crosss, einer wichtigen Station und Schnittpunkt zweier Straßen. Hier fanden wir noch ein altes Cottage mit Strohdach vor. Im Inneren sieht man an den lebensgroßen Figuren aus Pappmache, wie eng es in diesem kleinen armseligen Häuschen zuging, das aus einem winzigen Schlafraum und einem Küchen- und Wohnraum bestand. Oft war auch das Vieh in einem separaten Raum im Cottage mit untergebracht. Von Maam Cross fuhren wir durch eine fantastische bergige Landschaft mit vielen Seen voller kleiner bewaldeter Inseln. Im Inagh Tal sahen auf der linken Seite die Twelve Bens und auf der rechten Seite die Maamturk Mountains. Am See Lough Inagh hielten wir für einen Fotostopp. Zuerst liefen wir am Tor der Bootsanlegestelle vorbei in der Annahme, das Tor wäre verschlossen. Dann bemerkten wir, dass das Tor gar nicht abgeschlossen war und wir hinunter zu den Booten laufen konnten. Es war sehr idyllisch. Durch die kleinen rechteckigen Fenster konnten wir in die Bootshäuser blicken und am Bootssteg waren wir begeistert von der Landschaft sowie der Stille.
Unser nächster Halt war in Letterfrack, am Eingang zum Connemara Nationalpark. Am Parkplatz waren wir überrascht, mit welcher Ausrüstung sich eine französische Reisegruppe auf die anstehende Wanderung vorbereitet hatte. Nach einer kleinen Pause liefen wir den blauen Weg zum Diamond Hill. Die Strecke war ungefähr 3 km lang und in einer Stunde bequem zu bewältigen. Entlang der Strecke gab es unzählige Fotomotive, die umso besser wurden, je höher wir kamen. Auf dem Bergrücken angekommen, sahen wir wie die französische Gruppe in der Ferne auf die Spitze des Diamond Hills zulief. Daher also die tolle Ausrüstung! Wir spazierten durch die Moor- und Heidelandschaft wieder hinunter zum Besucherzentrum.
Von Letterfrack fuhren wir zur nahegelegenen Kylemore Abbey. Mitchell Henry erwarb dieses romantische Anwesen und ließ im 19.Jahrhundert eines von Irlands bezauberndsten Schlössern errichten. Anfang des 20.Jahrhunderts übernahmen Benediktinerinnen die Anlage. Während unseres zweistündigen Aufenthaltes besuchten wir die Viktorianischen Gärten und die Kylmore Abbey , den ehemaligen Herrensitz, und spazierten am See entlang bis zur neogotischen Kirche. Am Nachmittag setzten wir unsere Fahrt durch Connemara fort. Über Maam Cross gelangten wir nach Galway, der lebhaftesten und größten Stadt im Westen. Wir hatten Glück, da gerade das Galway Arts Festival stattfand und verschiedene Künstler in den Straßen zu sehen waren. Bei dem Spaziergang durch die Stadt war die Skulptur Oskar Wildes ein beliebtes Fotomotiv sowie Lynch's Castle und natürlich der Gladdagh Ring. Von Galway aus fuhren wir anschließend wieder zum Hotel Lady Gregory zurück.

3.Tag, Donnerstag, 14.07.11: Burren – Cliffs of Moher – Bunratty – Tralee

Am Morgen hieß es: Abschied nehmen von Gort und Weiterfahrt in die Landschaft Burren. Unser erster Fototermin war an der ehemaligen Klostersiedlung Kilmacdough. Sie wurde vom heiligen Colman gegründet. Wir versuchten den Schlüssel für die Anlage zu erhalten, aber leider war so zeitig am Morgen noch keiner wach. Also spazierten wir ein Stück durch die Anlage und genossen das schöne Wetter für Fotomotive. Anschließend fuhren wir in die Landschaft des Burren hinein. „Zu wenig Bäume, um einen zu hängen, zu wenig Wasser um einen zu ersäufen, zu wenig Erde, um einen zu vergraben", soll ein Offizier Cromwells beim Anblick dieser Gegend gesagt haben. Wir machten inmitten dieser Landschaft am Poulnabrone Dolmen Station. Beim Poulnabrone Dolmen handelt es sich um ein 5000 Jahre altes Megalithgrab und um eines der beliebtesten Fotomotive Irlands. Auf dem karstigen Boden wachsen in den Steinrillen seltene Pflanzen und Moose, sogar alpine Flora ist zu finden.
Vom Dolmen aus fuhren wir weiter zu unserer Kaffeepause im Burren Display Center von Kilfenora. Zur Mittagszeit erreichten wir dann die Cliffs of Moher. Bei unserer Ankunft hatten wir noch eine gute Sicht auf die Cliffs, welche für viele den Höhepunkt der Irlandreise darstellten. Im Verlaufe unseres Aufenthaltes wurde das Wetter schlechter und es regnete ziemlich stark . Erst kurz vor unserer Weiterfahrt wurde es wieder besser, so dass wir schnell noch einmal zu den Klippen gelaufen sind.
Am Nachmittag fuhren wir zum Bunratty Castle and Folk Park, kurz vor Limerick (Luimneach). Den Besuch des Parks begannen wir mit einer Führung durch das Bunratty Castle und es ist unglaublich, wie stark besucht diese kleine Burganlage ist. Abends werden hier die besonders bei US-Amerikanern beliebten mittelalterlichen Bankette veranstaltet. Im Anschluss hatten wir Freizeit, um die Außenanlagen des Folklore Parks zu besichtigen und zu erleben. Es handelt sich bei dem Freilichtmuseum um ein komplettes Dorf aus dem 19.Jahrhundert, wie man es überall in Irland finden konnte. Interessant war, dass wir unter den vielen Tieren des Parks auch zwei irische Wolfshunde entdecken konnten. Nach dem Besuch des Bunratty Folk Parks fuhren wir zu unserem Hotel Brandon in Tralee. Im Anschluss an das Abendessen erkundeten bereits einige unserer Gruppe die Stadt und fanden einladende Pubs, in denen Livemusik gespielt wurde.

4.Tag, Freitag, 15.07.11: Halbinsel Dingle

Am heutigen Tag empfing uns unser örtlicher Reiseleiter Jan bereits nach dem Frühstück im Hotel Brandon. Mit vielen Informationen und Bildern bestückt, begaben wir uns auf den Weg zur Halbinsel Dingle. Von Tralee aus fuhren wir an der Tralee Bay entlang und über die Berge nach Dingle, dem Hauptort der Halbinsel. Das Wetter war etwas regnerisch, als wir unsere Fahrt in den äußersten Westen fortsetzten. Nach einem Fotostopp am Slea Head vor Dunquin (Dun Chaoin) hielten wir am Gallarus Oratory, einer steinernen 1200 Jahre alten Kapelle. Die Erläuterungen des jungen irischen Führers übersetzte uns Jan mit dem ein oder anderen lustigen Doppelsinn und trotz des jetzt stärker werdenden Regens hörten wir alle fasziniert zu. Vom Gallerus Oratory fuhren wir wieder nach Dingle zurück. Fungie der zahme Delfin war leider nicht zu sehen.
Wer hungrig war, konnte sich bei einer Suppe wieder aufwärmen und so vor dem Spaziergang durch Dingle stärken. Anschließend setzen wir unsere Fahrt auf der Dingle Halbinsel fort. Am Strand von Inch bestand die Möglichkeit baden zu gehen. Es hatte aufgehört zu regnen und das Wasser war nicht so kalt wie angenommen. Es war schön barfuß am Strand entlang zu laufen, Muscheln zu suchen oder dem Meer zuzusehen. Nach dem Besuch des Strandes von Inch fuhren wir wieder nach Tralee zurück. Am Abend stand für die meisten Gäste der Besuch des Folklore-Theaters auf dem Programm. Das Stück hieß "Clann Lir" (König Lir) und war einfach fantastisch und ergreifend. Schade, dass es nicht länger ging! Nach dem Theaterbesuch war die Bar durch unsere Gäste gut gefüllt und der Abend klang gemütlich aus.

5.Tag, Samstag, 16.07.11: Ring of Kerry

Nach dem Frühstück starteten wir zu unserer Rundfahrt auf dem Ring of Kerry auf der Halbinsel Iveragh. Nach mehreren Fotostopps am Caragh Lake, bei Glenbeigh und an der Dingle Bay kamen wir in Cahersiveen, der Geburtsstadt Daniel O'Connells, des Führers im irischen Widerstandskampf gegen England, an. Anschließend fuhren wir zum Cahergall Stone Fort (Cathair Geal). Einige dieser Steinforts sind bis zu 2500 Jahre alt. Es war beeindruckend zu sehen, wie massiv das Fort errichtet wurde und wie akkurat die Steine aufgeschichtet worden sind. Vom Cahergall Stone Fort fuhren wir weiter an der Insel Valencia Island vorbei bis nach Waterville, wo wir für einen Fotostopp hielten. Während unseres Aufenthaltes begann es aber plötzlich so stark zu regnen, dass alle den schützenden Bus aufsuchten. Das war schade, denn der Strand und die Bucht sind fantastisch.
Von Waterville fuhren wir hinauf zum Coomakista Pass(210 m). Von der Passhöhe hat man einen schönen Blick auf den Kenmare River und die Ballinskelligs Bay. Allerdings ist es da oben auch sehr windig. Uns hat es fast weggeweht. Dafür waren unsere in Waterville nassgewordenen Sachen danach wieder trocken. Die schönste Seite der Iveragh Halbinsel ist die Südseite. Vorbei an Caherdaniel fuhren wir auf dem Ring of Kerry nach Sneem. In diesem, mehrmals wegen seiner Sauberkeit ausgezeichneten Städtchen, legten wir unsere Mittagspause ein.
Anschließend fuhren wir über Molls Gap zur Kissane Schaffarm. Es ist unglaublich wie gelehrsam die Hirtenhunde sind. Innerhalb weniger Minuten hatten die Hunde die Schafherde in den Pferch getrieben. Da es während dieser Übung immer stärker regnete, flüchteten wir in die Scheune zur Schafschur- Vorführung. Es schien, als seien die Schafe richtig froh darüber, dass ihnen das Fell abgeschoren wurde. Jedenfalls ließen sie die Prozedur regungslos über sich ergehen.
Nach einem weiteren Fotostopp am Aussichtspunkt Ladys View fuhren wir zum Muckross House im Killarney Nationalpark. Es ist unbeschreiblich, wie geschmackssicher die Landschaftsgestalter bei der Bepflanzung des Anwesens vorgegangen sind. Vorbei am Muckross Lake und am Muckross House spazierten wir durch die im englischen Stil gestaltete Landschaft, vorbei an Azaleen und exotischen Baumarten. Vom Muckross House fuhren wir anschließend wieder zu unserem Hotel in Tralee zurück. Nach dem Abendessen bot sich wieder die Gelegenheit zum Besuch eines der vielen Pubs mit Livemusik.

6.Tag, Sonntag, 17.07.11: Rock of Cashel – Dublin

Am heutigen Tag hieß es Abschied nehmen von Tralee und Weiterfahrt in Richtung Dublin. In Adare, einem der hübschesten Städtchen Irlands,  verbrachten wir unseren ersten Aufenthalt. Neben den weißen und strohgedeckten Häusern verzaubert Adare durch seine Garten- und Schlossanlagen. Von Adare aus fuhren wir weiter nach Cashel, um die ehemalige Kirchenanlage auf dem Rock of Cashel zu besuchen.
Zuerst sahen wir eine deutsche Filmvorführung über die Geschichte des Rock, dessen Bedeutung bis in die Zeit der einstigen Hochkönige von Munster zurückreicht. Nach der anschließenden Besichtigung der Kathedrale und der Kapelle Cormac`s war Freizeit zum Bummel durch die Stadt oder für eine Mittagspause.  Anschließend fuhren wir zum Visitor-Center im Dubliner Phönix-Park. Hier konnten wir den Gemüse und Kräutergarten besuchen und die weitläufige Anlage bestaunen.
Von hier aus ging es mit dem Bus zur Jameson Destillerie. Nach einer interessanten Führung und vielen Informationen über die Firmengeschichte, konnten wir uns bei einer Verkostung von der Qualität des Jameson Whiskeys überzeugen. Sechs Freiwillige nahmen an einem Test teil, bei dem verschiedene Whiskey-Sorten verglichen wurden. Welcher der beste war? Natürlich Jameson! Von der Destillerie fuhren wir zu unserem Hotel Jurys Inn in Dublin und nach dem Abendessen trafen wir uns zu einem gemeinsamen Spaziergang zum Temple-Bar-Bezirk.

7.Tag, Montag, 18.07.11: Dublin – Wicklow Mountains – Powerscourt Gardens – Glendalough

Unser Tag begann mit einer Stadtrundfahrt durch Dublin. Unsere örtliche Stadtführerin war Ailbhe. Wir sahen das Georgianische Viertel, die St.Patrick`s Kathedrale, den Phönix-Park und das Trinity College. Hier verabschiedete sich Ailbhe von uns und wir hatten Freizeit für den Besuch in der Old Library mit dem Book of Kells oder für die Mittagspause. Anschließend fuhren wir zum Powerscourt House and Gardens in die Berge von Wicklow.
Die Powerscourt Gardens ist vielleicht die schönste gestaltete Gartenanlage Irlands. Bei unserem Aufenthalt konnten wir das herrlich sonnige Wetter genießen und durch die großzügige Anlage spazieren. Danach fuhren wir weiter nach Glendalough, einer Klosteranlage des heiligen Kevin. Wir besichtigten die Klostersiedlung und wanderten anschließend zum unteren und oberen See. Es war eine schöne Wanderung bei angenehmen Temperaturen.   Von Glendalough aus fuhren wir über den Pass Wicklow Gap (leider keine Aussicht) zu unserem Hotel in Dublin zurück. Nach dem Abendessen war wieder Gelegenheit,gemeinsam zum Temple-Bar Bezirk zu laufen.

8.Tag, Dienstag, 19.07.11: Heimreise

Nach einem späten Frühstück fuhren wir gegen 09.30 Uhr zum Dubliner Flughafen. Hier verabschiedeten wir uns von Pat. Es war eine sehr herzliche und rührende Verabschiedung. Nach sieben gemeinsamen Tagen hatten wir Pat in unser Herz geschlossen. Nach dem Check In und der Sicherheitskontrolle im Dubliner Flughafen hieß es vor dem Abflug Abschied von einander zu nehmen, da sich in Frankfurt auch die Wege unserer Reisegruppe trennten.
Gegen 17.00 Uhr erreichte unser Flieger den Flughafen Dresden.
Glücklich und voller neuer Eindrücke traten wir die letzten Kilometer unserer Heimreise mit unseren Transferfahrzeugen an.
Ich bedanke mich bei allen Reiseteilnehmern/Teilnehmerinnen für den tollen Zusammenhalt und die angenehme Atmosphäre in unserer Reisegruppe, wodurch die Reise zu einem besonderen Erlebnis wurde.
Ihr Dirk Schlosser

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Der Reisebericht spiegelt die Reise wider, ich konnte beim Lesen in einer ruhigen Minute die Reise nochmal "erleben" und das fand ich super. Vielen Dank

Ursula Weiland
31.08.2011