Reisebericht: Singlereise Irland – Erlebnis Grüne Insel

23.09. – 01.10.2019, 9 Tage Rundreise mit Flug nach Dublin – Kilbeggan – Whiskey – Connemara – Galway – Burren – Cliffs of Moher – Halbinsel Dingle – Ring of Kerry – Killarney Nationalpark – Blarney Castle – Cork


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Eine Reise durch Irland ist eine Begegnung mit einer atemberaubenden Landschaft, alten Klosterkomplexen, lebendigen Städten und urigen Pubs. Genau diese Mischung machte unsere Reise wieder zu einem besonderen Erlebnis.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag, Montag, 23.09.19: Flug nach Dublin – Whiskey – Gort

Unsere Anreise nach Dublin erfolgte von verschiedenen Flughäfen aus, so dass wir nach unserer Ankunft in Irlands Hauptstadt zunächst erst einmal auf alle Ankünfte warten mussten. Unser Fahrer Donal holte die erste Ankunft ab und wer wollte, konnte im Bus warten oder noch etwas essen gehen. Gegen 13.30 Uhr saßen wir vollzählig im Bus und unsere Reise konnte beginnen. In der kleinen Ortschaft Kilbeggan hielten wir bei Locke's Whiskey-Destillerie. Im Rahmen einer Führung mit Tara lernten wir den Herstellungsprozess des Whiskeys kennen und konnten uns anschließend bei einer Probe von dessen Qualität überzeugen sowie im Shop einkaufen. Von Kilbeggan aus ging es mit dem Bus zu unserem Hotel „Lady Gregory" in Gort. Nach dem Bezug unserer Zimmer trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen.

2.Tag, Dienstag, 24.09.19: Connemara – Galway

Nach dem Frühstück fuhren wir in die größte Stadt im Westen Irlands, nach Galway.
Unser Bus hielt an der Kathedrale und von dort spazierten wir entlang des Flusses Corrib ins Stadtzentrum. In der Fußgängerzone der Shop Street steht das Lynch Castle, welches einst dem rechtschaffenden Bürgermeister James Lynch gehörte. Er richtete seinen schuldig gesprochenen Sohn eigenhändig, da niemand das Urteil vollstrecken wollte. Viel angenehmer ist da die Legende vom Gladdagh-Ring, welcher richtig aufgesteckt anzeigt, wer noch zu haben und wer schon vergeben ist. Der Name Gladdagh geht auf ein kleines Fischerdorf auf der anderen Seite des River Corrib zurück, welches heute längst zu Galway gehört und eingemeindet wurde. Nach unserem Stadtbummel ging es mit dem Bus zur Kylemore-Abbey. Mitchell Henry, ein englischer Industrieller und Arzt, erwarb dieses romantische Anwesen und ließ hier in der 2. Hälfte des 19.Jahrhunderts eines der bezauberndsten Schlösser Irlands errichten. Am Anfang des 20.Jahrhunderts übernahmen Benediktinerinnen die Anlage. Wir besuchten die Viktorianischen Gärten und den ehemaligen Herrensitz, die heutige Kylmore Abbey. Anschließend fuhren wir zum Killary Harbour, dem einzigen „Fjord" Irlands und im weiteren Verlauf unserer Fahrt zum Lough Corrib und zum kleinen Städtchen Cong. Im Ort wurde der Film „The quiet man" gedreht und während eines kleinen Spazierganges zum „Ashford Castle" konnten wir uns von der faszinierend schönen Umgebung überzeugen. Das Schloss selbst war einst der Wohnsitz der Guinness-Familie und ist heute ein nobles 5-Sterne-Hotel. Von Gong aus fuhren wir anschließend zurück zu unserem Hotel. Nach dem Abendessen wurde vor unseren Tischen original „Irish Coffee" zubereitet und an uns verteilt. Ein genüsslicher Abschluss des Abends!

3.Tag, Mittwoch, 25.09.19: Burren – Cliffs of Moher

An diesem Tag stand eine Fahrt in das karge Gebiet des Burren auf dem Programm. Zuerst besuchten wir die ehemalige Klostersiedlung Kilmacdough und von dort fuhren wir über Lisdoonvarna zu den Cliffs of Moher. Trotz des Nieselregens konnten wir bei unserer Ankunft noch etwas von den Klippen sehen. Danach wurde der Regen stärker und erst gegen Ende unseres Besuches ließ er wieder etwas nach. Von den Cliffs fuhren wir im Anschluss durch das Burren-Gebiet zum „Black Head", einem Karstgebiet aus Kalkstein. Leider hatte der Regen immer noch nicht nachgelassen. So fuhren wir nach diesem kurzen Fotostopp weiter zur Chocolate Factory "Hazel Mountain Lodge". Bei einer kleinen Führung erfuhren wir Interessantes über die Herstellung organischer Schokolade. Nach der Führung besuchten wir das kleine Cafè der Schokoladenfabrik und anschließend ging es in Richtung Cort zu einem Spaziergang durch den Coole-Park. Es regnete nicht mehr, so dass wir zum Unterschriften-Baum (autograph tree) laufen konnten. In der Rinde des Baumes haben um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert berühmte Schriftsteller und Literaten ihre Initialen eingeritzt. Danach besuchten wir das kleine Museum im Park, welches ebenfalls den Schriftstellern und vor allem der Familie von Lady Gregory gewidmet ist. Von dort aus fuhren wir anschließend zurück zu unserem Hotel, wo bis zum Abendessen noch Freizeit für die Nutzung des Schwimmbades hatten.

4.Tag, Donnerstag, 26.09.19: Dingle – Halbinsel

An diesem Tag hieß es Abschied nehmen von unserem Hotel in Gort und Weiterfahrt in Richtung Süden. Von Killimer setzten wir mit der Fähre über den Fluss Shannon nach Tarbert über. Dort angekommen, ging es über Listowel und Tralee auf die
Halbinsel Dingle. Unseren ersten Fotostopp legten wir oberhalb der Ortschaft Camp mit schönem Blick auf die Bucht von Tralee ein. In Annascoul, einem kleinen Ort auf der Südseite der Dingle-Halbinsel, hielten wir am Denkmal des irischen Polarforschers Thomas Crean. Er nahm Anfang des 20. Jahrhunderts an drei Expeditionen in die Antarktis teil und betrieb später im Ort den Pub „The South Pole Inn", der bis heute existiert und den man auf der gegenüberliegenden Seite besuchen kann. Von Annascoul fuhren wir weiter nach Dingle, dem Hauptort der Halbinsel. In der Bucht von Dingle lebt Fungie, ein Delphin, welcher die Nähe zu Menschen sucht. Er hat große Bedeutung für die Geschäftsleute im Ort, denn überall sieht man ihn als Werbeträger. Bei einem kleinen Spaziergang durch Dingle besuchten wir auch Dick Mac's Pub, den ältesten Pub des Ortes. Nach unserem Aufenthalt ging es die Südküste entlang in westliche Richtung. Das Wetter war fantastisch und somit legten wir am westlichsten Punkt, am Slea Head, eine lange Pause ein. Direkt vor uns lagen die Blasket-Inseln, welche wir bei dieser guten Sicht fantastisch fotografieren konnten. Nach einem weiteren Fotostopp oberhalb Smerwick Harbour fuhren wir wieder nach Dingle zurück und von dort zum Inch Beach. Dieser Strand ist ein Paradies für Surfer und Freizeitsportler. Trotz der recht kalten Temperaturen gingen einige von uns mit den Füßen ins Wasser. Anschließend fuhren wir zum Hotel „Brendon" in Tralee, indem wir die nächsten drei Tage übernachteten. Nach dem Abendessen besuchte ein Großteil unserer Gruppe die Show „Celtic Steps" im benachbarten Konferenzzentrum.

5.Tag, Freitag, 27.09.19: Ring of Kerry

Nach dem Frühstück starteten wir zu unserer Rundfahrt auf dem Ring of Kerry, der einmal um die Halbinsel Iveragh herumführt. Zuerst hielten wir an der alten Eisenbahnstrecke der Western Railway, wo die Fotomodelle „Paddy", der Esel, und auf seinem Rücken „Rose", der Hund, bereits auf uns warteten. Anschließend ging es nach Kells zum Schäfer Brendan. Er stellte uns verschiedene Schafrassen vor und zeigte uns, wie seine Border-Collie-Hunde seinen Kommandos folgen und die Schafe zusammentreiben. Danach fuhren wir nach Cahersiveen, der Geburtsstadt Daniel O'Connells. Außerhalb der Stadt, auf der anderen Seite des Flusses, liegt das Cahergall Stone Fort (Cathair Geal). Einige dieser Steinforts sind bis zu 2500 Jahre alt, dieses ca. 1000. Es war beeindruckend zu sehen, wie massiv das Fort errichtet wurde und wie akkurat die Steine aufgeschichtet worden sind. Vom Cahergall Stone Fort ging es weiter nach Waterville. Hier legten wir unsere Mittagspause ein und hatten Zeit für einen Spaziergang. Danach fuhren wir auf zum Coomakesta Pass und hatten aus 210 m Höhe einen tollen Blick auf die Ballinskelligs Bay und die Bucht des Kenmare River. Anschließend brachte uns der Bus in den Derrynane-Nationalpark zum Strand am Derrynane-House. Am Strand angekommen, ließen wir es uns nicht entgehen, mit den nackten Füßen durchs Wasser zu laufen. Einige von uns gingen gleich vollständig ins Wasser baden. Vom Nationalpark aus fuhren wir danach in den Killarney Nationalpark zum Aussichtspunkt Ladies View. Die Hofdamen Königin Victorias sollen beim Anblick der Berge und Seen so begeistert gewesen sein, dass man den Aussichtspunkt seitdem „Ladies View" nennt. Mit dem Bus fuhren wir danach zu unserem Hotel zurück. Nach dem Abendessen besuchten wir gemeinsam einen Pub mit Live-Musik.

6.Tag, Samstag, 28.09.19: Wanderung im Killarney– Nationalpark – Muckross–Gärten

An diesem Tag hatte unser Fahrer Donal frei und sein Kollege James fuhr unseren Bus.
Als erstes ging es wieder in den Killarney Nationalpark zum Ross Castle. Hier stiegen wir aus und wanderten zu den ehemaligen Kupfermienen. Während der Wanderung hatten wir immer wieder schöne Ausblicke auf den Lower Lake, den unteren See. Am schönsten waren jedoch die mit Moos bewachsenen Bäume, von denen einige Jahrhunderte alt sein mussten. Wir kamen uns vor wie in einem Märchenwald voll Elfen und Wichteln. Am Ende unserer Wanderung kamen wir wieder am Ross Castle an und fuhren von dort mit dem Bus zum Muckross House, einem stattlichen Anwesen inmitten einer fantastischen Parkanlage. Die Landschaftsgestalter hatten bei der Bepflanzung des Anwesens ein wirklich gutes Gespür. Wir spazierten zum Muckross-See und von dort durch eine englische Parklandschaft zum Besucherzentrum. Danach ging es mit dem Bus ins Zentrum von Killarney. Einige von uns besuchten eine Whiskey-Bar, währenddessen die Mehrzahl einen Bummel durch die Ladenstraßen vorzog. Nach diesem Aufenthalt fuhren wir anschließend zu unserem Hotel zurück.

7.Tag, Sonntag, 29.09.19: Blarney Castle und Weiterreise nach Cork

Am Sonntagmorgen verließen wir Tralee und fuhren in östlicher Richtung zum Blarney Castle. „Blarney reden" ist ein Begriff, der beschreibt, dass jemand sehr redegewandt ist, jedoch niemals zur Sache kommt. Vor Ort begrüßte uns zunächst ein kleiner Regenschauer, aber anschließend wurde es sonnig und warm. Einige von uns warteten geduldig darauf im Blarney Castle den „Blarney stone" zu küssen, wodurch angeblich die Kunst der Redegewandheit auf einen selbst übergehen soll. Die meisten von uns nutzten aber das traumhafte Wetter für einen Spaziergang durch die wunderschöne Park- und Gartenanlage. Von Blarney fuhren wir anschließend zur St Annes Church in Cork. Das Glockenspiel des Kirchturmes kann von jedem Besucher bespielt werden. Einige Melodien liegen auch aus. Vom Kirchturm aus bot sich uns ein schöner Rundblick über die Stadt. Mit dem Bus ging es danach zum Check Inn zum Hotel „Jurys Inn" und nach dem Zimmerbezug trafen wir uns wieder zum gemeinsamen Stadtrundgang. Nach dem Abendessen im Hotel suchten wir einen urigen Pub mit traditioneller irischer Musik.

8.Tag, Montag, 30.09.19: Dublin

Nach dem Frühstück fuhren wir von Cork aus in Richtung Dublin und legten an der Raststation bei Rathdowney eine Kaffeepause ein. Danach ging es in den Phönix-Park von Dublin. Hier stiegen wir am Ashtown-Castle aus und besuchten die Ausstellung im Besucherzentrum. Anschließend fuhren wir in die Innenstadt zu unserem Hotel „Jurys Inn Christchurch", wo wir einige Zimmer bereits beziehen konnten. Mit unserer Stadtführerin Monika begaben wir uns danach auf Stadtrundfahrt. Leider regnete es wieder ziemlich stark, so dass bei unserem ersten Fotostopp an der St. Patrick's Kathedrale viele von uns im Bus sitzen blieben. Unsere Fahrt führte uns weiter zur Daniel O'Connell Street, zum Fitzwillaim Square, ebenfalls mit einem kurzen Fotostopp, und endete am Trinity College, welches einige von uns im Anschluss besuchten. Da der Regen anhielt und dadurch keiner Lust zum Laufen hatte, fuhren wir mit dem Bus zum Hotel zurück und verabschiedeten unsere Stadtführerin Monika. Bis zum Abendessen war noch etwas Freizeit. Nach dem Essen trafen wir uns wieder zum gemeinsamen Spaziergang in den Temple-Bar-Bezirk. Es war ein schöner und stimmungsvoller Abschlussabend!

9.Tag, Dienstag, 01.10.19: Rückflug von Dublin

Um halb zehn verabschiedeten wir uns in der Hotellobby voneinander und der erste Teil unserer Reisegruppe fuhr mit dem Transferbus zum Flughafen. Aufgrund eines starken Sturms verzögerte sich der Abflug um zwei Stunden, so dass wir fast alle unsere Anschlussflüge in Frankfurt verpassten. Glücklicherweise konnten wir aber alle am späten Abend weiterfliegen.
Der zweite Teil unserer Reisegruppe wurde in Dublin erst am Nachmittag vom Hotel abgeholt, wodurch am Vormittag noch Zeit für Besichtigungen blieb.
Es war eine schöne Reise mit typisch irischem Wetter.
Dirk Schlosser, 08.10.19

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