Reisebericht: Island – Rundreise und Wandern auf der Vulkaninsel

12.06. – 23.06.2016, 12 Tage Island Rundreise mit mehr Bewegung in der Natur: Reykjavik – Snaefellsnes – Akureyri – Husavik – Myvatn – Ostfjorde – Nationalpark Skaftafell – Solheimajökull – Kap Dyrholaey – Westmänner Inseln – Goldener Kreis – Keflavik


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Wir erleben eine besondere Reise auf der Vulkaninsel entlang und abseits der berühmten Ringstrasse mit vielen Wanderungen und weißen Nächten.
Ein Reisebericht von
Britt Reuter-Bracklow
Britt Reuter-Bracklow

Sonntag, 12.06.2016: Unsere Reise nach Island beginnt

Am Vormittag trafen wir, 17 reiselustige Gäste, uns am Flughafen Berlin-Schönefeld. Pünktlich startete um 12:40 Uhr unser Flug mit WOW Air nach Keflavik und bereits nach knapp 4 Stunden erreichten wir die Vulkaninsel, die wir die kommenden 12 Tage zu Fuß und mit dem Bus erkunden wollten. Vor Ort erwartete uns bereits Harald, der uns in den kommenden Tagen als Reiseleiter seine Wahlheimat zeigen würde. Auf der Fahrt nach Reykjavik sahen wir schon schneebedeckte Gipfel in der Ferne und die ersten endlosen blauen Lupinenfelder, die uns die ganze Reise begleiten würden. Nach ca. 45 Minuten erreichten wir unser Hotel und machten uns nach einer kurzen Pause zu Fuß auf, die isländische Hauptstadt zu erkunden. Wir bummelten am Parlament vorbei, besichtigten im Rathaus die Modelle der gestalterischen Planungen für die kommenden Jahre, spazieren entlang der Einkaufsstrasse Laugavegur bis zur Hallgrimskirkja, der imposanten Kirche, die zugleich das höchste Gebäude Islands ist. Weiter ging es zum Höfði, wo sich 1986 Ronald Reagan und Michail Gorbatschow zum Islandgipfel trafen, zur Küstenstraße Sæbraut, wo sich die bekannte Skulptur „Sonnenfahrt", die ein Wikingerschiff darstellt, befindet. Zum Abschluss sahen wir noch das Konzerthaus Harpa am Hafen. Zum Abendessen erwartete uns ein leckeres Buffet im Fischrestaurant „Reykjavik. Nach dem Abendessen bummelten einige von uns weiter durch die Stadt oder nahmen Platz beim Public Viewing genau vor unserem Hotel: denn das erste Gruppenspiel unserer Mannschaft bei der Fußball-EM 2016 fand heute statt.

Montag, 13.06.2016: Erste Wanderungen erwarten uns

Nach dem Frühstück erwartete uns Siggi mit seinem Bus, komfortable 30 Plätze für 17 Gäste und wir verließen wieder die einzige Großstadt Islands, wo fast 40% der gesamten Insulaner leben. Die Reise führte uns in den kommenden Tagen im Uhrzeigersinn entlang der bekannten 1.300 km langen Ringstraße, die wir ab und zu verließen, aber so lernten wir Island wirklich von allen Seiten kennen. So fuhren wir heute die Westküste entlang und durchquerten alsbald den Walfjortunnel, der uns knapp 7 km in einer Tiefe von 120m durch den Hvalfjödur führte. Nach einer kurzen Einkaufspause in Borgarnes erreichten wir am späten Vormittag bei herrlichem Sonnenschein den Ausgangspunkt unserer ersten Wanderung. Schon von hier sahen wir unser Ziel, den Ringwallkrater Eldborg. Wir wanderten auf dem Lavafeld mit niedrigen Bewuchs und maximal mannshohen Birken (dem sogenannten isländischen Wald) und bestiegen dann den Kraterrand. Von hier oben genossen wir den imposanten Blick ins Kraterinnere und über die weite Landschaft mit schneebedeckten Gipfeln als Hintergrundkulisse. Mit einem gewöhnungsbedürftigen „Opal", dem Lackritzschnaps stießen wir hier oben auf eine erlebnisreiche Reise an. Dann liefen wir wieder zurück zum Bus. Mit diesem ging es weiter vorbei an unzähligen Wasserfällen und erreichten nach einer knappen Fahrtstunde Budir auf der Halbinsel Snaefellsnes. Bei strahlend blauen Himmel präsentierte sich vor uns der Snæfellsjökull - der 1446 m hohe Schneeberggletscher mit seinen 2 Spitzen. An der schwarzen Holzkirche von Budir machten wir Mittagspause, einige bummelten zur Düne bevor es weiterging nach Arnarstapi, dem Startpunkt unserer nächsten kleinen Wanderung oberhalb der Steilküste. Der Weg war teils sehr geröllig, wir erfuhren von Harald viel über das berühmte Islandmoos und genossen immer wieder den Ausblick über interessante Felsformationen auf das weite Meer. Zum Abschluss belohnten wir uns in Hellnar mit einem leckeren Kaffee in der Sonne. Anschließend fuhren wir mit einem Fotostopp am „Kirchberg" bis nach Stykkisholmur zur heutigen Übernachtung. Im Hotel genossen wir ein leckeres Abendessen mit Fischsuppe, Lamm und Eis. Anschließend spazierten wir durch den Ort und die meisten von uns erklommen noch den Hausberg Súgandisey- eigentlich eine Insel - mit dem roten Leuchtturm. Hier genossen wir einen herrlichen Blick über die Insel- und Schärenwelt in der Abendsonne... und uns wurden nun die weißen Nächte richtig bewußt ... heute (besser morgen) sollte die Sonne gegen 00:30 Uhr für 2 Stunden untergehen. Also genossen zum Teil noch ein leckeres Getränk am Hafen und spazierten gegen Mitternacht im strahlenden Sonnenschein zurück zum Hotel.

Dienstag, 14.06.2016: Stykkisholmur – Glaumbaer – Akureyri

Nach etwas Aufregung, da am Morgen kurzzeitig der Strom und damit das warme Duschwasser ausgefallen war, verließen wir die Halbinsel Porsnes, umrundeten einen malerischen Fjord, sahen Schnee am Straßenrand und wie immer auch unzählige Wasserfälle, machten eine kleine Pause in Blönduos und erreichten gegen Mittag Skagafjördur. Hier besuchten wir Glaumbaer, einen eindrucksvollen Museumshof mit den typischen Grassodenhäusern aus dem 18. Jahrhundert. Das Bemerkenswerte hier ist, dass die 13 Räume der insgesamt 6 Häuser mit Gängen verbunden sind. Wir besichtigten alle Wohn- und Wirtschaftsräume ausführlich, auch die kleine Kirche und bestaunten die Bauweise der Häuser, deren Wandfüllungen und Dächer aus aufgestapelten Grassoden bestehen. Nach einem weiteren kurzen Stopp zum Mittagessen erreichten wir Akureyri, mit reichlich 18.000 Einwohnern immerhin die zweitgrößte Stadt Islands. Wir checkten im EDDA Hotel ein und begaben uns zu Fuß auf Stadterkundung. Einige von uns nutzten die Möglichkeit zum angebotenen Reitausflug mit den berühmten Islandpferden. Zum Abendessen genießen wir ein leckeres Buffet im Hotel.

Mittwoch, 15.06.2016: 13 Weihnachtsmänner und wir gehen baden!

Heute verlassen wir bereits 08:00 Uhr unser Hotel, denn inzwischen hat ein AIDA-Kreuzfahrschiff angelegt und wir möchten die heutigen Programmpunkte ohne die vielen Kreuzfahrtbusse erleben. Wir blicken von der anderen Fjordseite noch einmal auf Akureyri zurück und fahren immer bergauf durch eine Postkartenidylle mit Gletschern, Wasserfällen, Flüssen und strahlend blauen Himmel. Wir haben bisher riesiges Glück mit dem Wetter, nur Sonnenschein. Unser erstes Ziel für heute ist der Godafoss, dem Götterwasserfall. Hier kommen wir wieder mit der endlosen Sagenwelt der Isländer hautnah in Berührung, denn einst sollen hier, als man das Christentums als Staatsreligion übernommen hatte, die letzten heidnischen Götterbilder hinabgestürzt worden sein. So entstand der Name für den imposanten Wasserfall. Unser nächster Stopp ist die Heimat der 13 isländischen Weihnachtsmänner - Dimmuborgir. Wir spazieren auf gut ausgebauten Wegen durch die skurille Felslandschaft. Die Weihnachtsmänner treffen wir leider nicht, amüsieren uns aber sehr über Haralds Geschichten zu Löffellecker, Türentreter und Fensterglotzer. Dann fahren wir zur Grjotagja-Spalte, einer kleinen Höhle mit See, die einst zum Baden genutzt wurde, bis das Wasser zu heiß wurde. Bekannt ist sie Liebhabern von der zur Zeit populären Serie „Game of Thrones", da diese (wie auch viele andere Orte Islands) als Drehort diente. Nachdem wir nacheinander die kleine Höhle besichtigt haben, geht es weiter zu einem ganz besonderen Erlebnis: in der Badelandschaft Jardbödin entspannen wir in den heißen Quellen bei 12°C Außentemperatur und schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund. Wir genießen es sehr! So entspannt fahren wir zum Dettifoss, dem energiereichsten Wasserfall Europas. Nach einem kurzen Spaziergang erreichen wir diesen und lassen uns den Sprühregen nicht nur ins Gesicht wehen. Über eine Breite von ca. 100m stürzen die Wassermassen 45 tief herab, ein beeindruckendes Schauspiel. Auf dem Rückweg sehen wir von Weitem den Herdubreid - den Berg namens „Breite Schultern" - wir lieben die Isländer für Ihre Namensgebungen jedes Mal aufs Neue. Dann gelangen wir zum aktiven Solfatarenfeld Hverarönd (oder Namaskard), eine endlose, sich immer verändernde, Weite mit blubbernden Schlammtümpeln und dampfenden Quellen. Schwefelgeruch und tolle Farbspiele erwarten uns hier. Wir übernachten heute am Myvatn, den Mückensee, zum Glück heute ohne eine einzige dieser Tierchen. Am Seeufer entlang spazieren wir zu den Pseudokratern von Skutustadagigar, bevor wir mit einem Abendessen den Tag beenden.

Donnerstag, 16.06.2016: Wir sehen Wale, den „Haraldvoss" und das gefühlte Ende der Insel

Am frühen Morgen fahren wir nach Husavik, In Europas Hauptstadt für Walbeobachtungen möchten auch wir die Chance ergreifen, die imposanten Meerestiere zu sehen. So besteigen wir unser restauriertes, traditionelles Fischerboot aus Eichenholz namens „Bjössi Sör" , werden warm eingekleidet und starten. Bald wird Husavik hinter uns immer kleiner und die in der Bucht gegenüberliegenden über 1.000 m hohen Kinn-Berge immer höher. Wir werden in die Positionsbestimmung eingewiesen, gesichtete Wale werden in Uhrzeiten angesagt und schnell haben wir das Prinzip verinnerlicht, als der erste Ruf des Skippers erschallt: 1 Uhr. Es wird spannend und wir haben wirklich Glück, sehen wir doch etliche Buckel- und Zwergwale (auch in Gruppen) und einen Schweinswal. Glücklich machen wir usn auf die Rückfahrt nach Husavik und werden noch mit einem heißen Kakao und einer leckeren Zimtschnecke an Bord verwöhnt. Nach unserer Ankunft bummeln wir noch etwas durch den Ort und fahren dann weiter entlang der Halbinsel Tjörnes. Unterwegs sehen wir bei einem Fotostopp unsere ersten Papageientaucher. Es gibt sie wirklich ... nicht nur als Plüschtiere :-) Unser nächstes Ziel ist das Besucherzentrum, von wo wir aus, nach einer kurzen Besichtigung, unsere Wanderung zur hufeisenförmigen Schlucht Asbyrgi starten. Wir wandern unterhalb der steil aufragenden Basaltwände und genießen besonders die Pflanzenwelt mit Teppichen aus Frauenmantel, Storchschnabel, Blaubeeren und auch einigen Orchideen können wir entdecken. Dann kommen wir zum Ende der Schlucht mit einem kleinen See und einem Wasserfall OHNE Wasser. Auch das gibt es in Island. Dieses Phänomen wird ab sofort von uns „Haraldfoss" genannt. Wir genießen hier ein Weilchen die Natur und lauschen wiedermal der Sagenwelt, denn der Legende nach soll das achtbeinige Pferd Odins hier auf der Erde so aufgetreten sein, dass sich dieses hufeisenförmige Tal gebildet hat. Danach geht es zu unserem heutigen Übernachtungsort Raufarhöfn, von hier aus sind es nur noch ca. 15 km bis zum nördlichsten Punkt auf dem Festland. Mit ca. 150 Einwohnern ist es das Dienstleistungszentrum für diese abgelegene Gegend und verfügt über Kirche, Kindergarten, Grundschule, Tankstelle, Bank, Islandpferde und unser einfaches Hotel. Am Abend, als wir zum Leuchtturm spazieren, treffen wir jedoch niemanden an. Es herrscht eine fast unheimliche Ruhe. Hier oben, fast am Polarkreis, erleben wir Mitte Juni nun auch das Phänomen, dass die Sonne gar nicht untergeht.

Freitag, 17.06.2016: Papageientaucher

Nach dem Frühstück (liebe Mitreisende - Ihr erinnert Euch?) verlassen wir „unser Ende Islands" und gelangen nach Raudanes. Hier wandern wir entlang der Küste, die geprägt ist durch zahlreiche vulkanische Basaltsäulen, vom Meer ausgewaschene Höhlen und Torbögen. Unterwegs ist es soweit: eine ganze Kolonie der possierlichen Papageientaucher wartet auf uns auf den Klippen vor ihren Erdhöhlen. Harald robbt sich sogar bis auf einen Meter für DAS Foto an eines der Puffins ran. Wir machen unzählige Fotos und sind glücklich. Auf unserer weiteren Wanderung haben wir dann noch einmal das Glück und treffen eine weitere Kolonie an. Wir wandern mit langen Fotostopps fast 3,5 Stunden und genießen die skurillen Felsformationen und die Halbinsel Langanes. Anschließend fahren wir weiter und bis zu unseren nächsten Stopp in Vopnafjördur, wo wir in der Sonne in einem alten, aber wunderschön restaurierten, Kaufmannshaus Kaffeepause machen. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Tagesziel Egilsstadir im Osten von Island. Wir übernachten heute im „Guesthouse Egilsstadir" direkt am See, das sehr geschmack- und liebevoll eingerichtet und dekoriert ist. Ein sehr leckeres Abendessen beendet unseren erlebnisreichen Tag.

Samstag, 18.06.2016: Lögurinn–See – Hengifoss – Ostfjorde

Zunächst fahren wir von Egilsstaðir am nördlichen Ufer des Sees Lagarfjlót zu dem Wasserfall Hengifoss. Unsere heutige Wanderung verläuft über drei Etappen. Zunächst erreichen wir den Wasserfall Litlanesfoss, wo die Wassermassen, eingerahmt von imposanten Basaltsälen, in die Tiefe stürzen. Weiter am Aufstieg verbleibt ein Teil der Gruppe am nächsten Aussichtspunkt, während die anderen weiter zum Hengifoss aufsteigen.
Nach dieser Wanderung besichtigen wir das Besucherzentrum des Vatnajökull Nationalparks und informieren uns über die besondere Geologie, Fauna und Flora. Anschließend besuchen wir die Ruinen des Skriðuklaustur - Klosters. Hier erhalten wir einen Einblick in die Lebensbedingungen in Island im 15ten Jahrhundert. Die nächste Etappe ist das Wiederaufforstungsgebiets Hallormsstaður. Eine kleine Wanderung durch das bewaldete Gebiet vermittelt uns einen komplett anderen Eindruck von Island. Auf unserer Weiterreise zur Unterkunft in Djúpivogur umfahren wir wieder etliche Fjorde, begleitet von Bergen, die heute im Nebel verborgen bleiben, was aber der Magie der Landschaft nicht nachteilig ist.

Sonntag, 19.06.2016: Eis und Eisberge

Heute früh hat uns dir Sonne erstmals verlassen. Wir fahren zunächst im Nebel und können die stark gegliederten, wilden Küstenlandschaft nur erahnen. Wir trösten uns, folgen Haralds Tipp und genießen leckeres Eis (z.B. Löwenzahn mit Honig) beim Biobauern. Danach geht es weiter zur beeindruckenden Gletscherlagune Jökulsarlon. Schon vom Parkplatz aus sehen wir die ersten Eisberge im Wasser. Wir unternehmen eine feuchte Bootsfahrt mit dem Amphibienfahrzeug und kommen den Eisbergen ganz nah. Während der Tour erfahren wir viel Interessantes u.a. zur Farbgebung der Eisberge und verkosten erneut ... nun Gletschereis.
Anschließend, das Wetter hat sich längste gebessert, gelangen wir in den Nationalpark Skaftafell. Zum Mittag stärken wir uns bei einem rustikalen Picknick mit Moosbrot, Lachs, Lamm und Blaubeerkuchen! Zur Verdauung verkosten wir den typischen Brennevin, den isländischen Kümmelschnaps. Danach wandern wir immer bergauf zum Wasserfall Svartifoss. Klein, aber fein mit all den gleichmäßigen Basaltsäulen als Umrahmung. Am Abend erreichen wir unseren Übernachtungsort Kirkjubaejarklaustur (oder auf deutsch Kirche vorm Kloster). Leider ist es hier im Südosten Islands sehr stürmig und für den kommenden Tag gibt es Unwetterwarnungen, so dass leider die geplante Gletscherwanderung ausfallen muss.

Montag, 20.06.2016: Tag des Sturms

Nach dem Frühstück hält der Sturm sich noch in Grenzen, so fahren wir zum Ausgangspunkt unserer kleinen Wanderung im Katla Geopark. Wir wandern oberhalb der Schlucht Fjadrargljufur und genießen immer wieder die Blicke hinab.
Anschließen fahren wir weiter durch eines der größten Lavafelder Islands bis nach Vik, dem südlichsten Ort Islands, der für seine schwarzen Lavastrände berühmt ist. Von Weitem erblicken wir die sagenumwobenen Felsnadeln Reynisdrangar: den Überlieferungen nach, sollen Trolle versucht haben, einen Dreimaster an Land zu ziehen und sind dabei bei Sonnenaufgang versteinert. Leider sind aufgrund des Sturmes die Strände und auch die Paßstrasse gesperrt, so dass wir erst einmal in dem knapp 300 Einwohner zählenden Ort festsitzen. Nachdem wir uns im gemütlichen „Halldorskaffi" gestärkt und uns in der örtliche „Wollfabrik" mit Souvenirs eindeckt haben fuhren wir etwas zurück und besuchten eine kleine Höhle im „Niemandsland". Später wurde der Paß wieder geöffnet und wir setzten unser Programm fort. Als erstes besuchten wir den Skogafoss, den 60 m hohen „Waldwasserfall" und danach den Seljalandsfoss. Einige von uns nutzen die Möglichkeit und spazierten hinter dem Wasserfall entlang. Ganz in der Nähe befindet sich der berühmte „Aschewolkevulkan" Eyjafjallajökull, der im Jahr 2010 für weltweite Aufregung sorgte, indem er nahezu den ganzen Flugverkehr Europas für einige Tage lahm legte. Wir stoppen und stehen gegenüber dem Bauernhof Thorvaldseyri, der direkt unterhalb des Vulkanes liegt. Die Familien hat ein Besucherzentrum errichtet und wir schauen uns eine 20 minütige, sehr interessante Dokumentation zum Vulkanausbruch an. Wir sind alle nachhaltig beeindruckt von den Bildern des gewaltigen Naturereignisses. Am Abend erreichen wir den Ort Hella, wo wir die kommenden 2 Tage übernachten werden.

Dienstag, 21.06.2016: Die Westmänner Inseln – Wanderung zum Vulkan Eldfell

Heute verlassen wir Islands Festland mit der Fähre und erreichen in 45 Minuten die ca. 30 km entfernte Insel Heimaey. Auf der einzigen bewohnten Insel der Westmänner leben rund 4.000 Menschen. Wir unternehmen eine kleine Rundfahrt, sehen den Elefanten, viele ungeschorene Schafe und nahezu alle 5 Fußballstadien. Dann starten wir den steilen Aufstieg auf den Vulkan Eldfell. Dieser sorgte 1973 mit seinem plötzlichen Ausbruch für viel Dramatik, alle Einwohner mussten evakuiert werden, ein Großteil des Ortes wurde verschüttet und die Insel vergrößerte sich um 20% an Fläche. Dies und noch viel mehr werden wir am Nachmittag erfahren. Nun wandern wir erst einmal und genießen den weiten Blick von oben über die ganze Insel und die verschiedenen Farben des Gesteins. Unten erwartet uns der Bus, der uns zurück zum Hafen bringt. Hier genießen wir unsere Mittagspause. Am Nachmittag besuchen wir das „ Pompeji des Nordens". Die Ausgrabungsstätte in dem vom Eldfell verschütteten Viertel wurde zum Museum umgewandelt. Per Audioguides werden wir durch das gesamte Haus, was um die teils ausgegrabenen alten Häuser gebaut worden ist, geführt. Eine sehr anschauliche und beeindruckende Ausstellung! Am späten Nachmittag fahren wir per Fähre und Bus zurück nach Hella.

Mittwoch, 22.06.2016: Der Goldene Kreis

Zum Abschluss unserer Rundreise erwartet uns der sogenannte Goldene Kreis bei herrlichsten Sonnenschein (so wie schon am Vortag). Zunächst aber hat Siggi noch einen kleinen Stopp am Wasserfall Urriðafoss geplant. Obwohl er der wasserreichste Wasserfall Islands ist, ist er nur wenigen bekannt. Wir genießen die tosenden Wassermassen im Morgenlicht ganz in Ruhe und treffen einen Lachsfischer, der uns stolz seinen Fang präsentiert. Anschließend machen wir einen Kurzbesuch in Skalholt, Islands ersten Bischofssitz und dann fahren wir zum Gullfoss, dem goldenen Wasserfall. Hier spazieren wir individuell auf den verschiedenen Besucherwegen und viele von uns kosten die leckere Lammsuppe zum Mittag. Gut gestärkt erreichen wir das Geothermalgebiet Haukadalur und schon bei der Anfahrt sehen wir die hohe Wassersäule des Strokkur in die Höhe schießen. Wir haben ausreichend Zeit, mehreres dieser Ausbrüche zu erleben und die anderen farbenfrohen Quellen zu sehen.
Unser letzter Besichtigungspunkt für heute bzw. der gesamten Reise ist der Nationalpark Thingvellir. Hier driften die eurasische und die nordamerikanische Kontinentalplatte auseinander. Wir wandern bis zum alten, traditionsreichen Thingplatz. Hier verspeisen wir die letzten Zimtschnecken zusammen mit einem Brennevin oder Opal. Dann spazieren wir weiter durch die Allmännerschlucht bis zur Aussichtsplattform. Per Bus gelangen wir etwas abseits der üblichen Strecken noch einmal durch das dampfende Geothermalfelder und an einem weiteren Aussichtspunkt überrascht uns Siggi mit einem kleinen Island-Gläslein als Andenken an unsere Reise ... natürlich gut gefüllt mit Brennevin.
Am späten Nachmittag erreichen wir Keflavik. Nach dem Abendessen verabschieden wir uns herzlichst bei Harald, der uns seine Wahlheimat wunderbar nahegebracht hat und unserem Busfahrer Siggi, der uns umsichtig überall hin chauffiert hat.

Donnerstag, 23.06.2016: Heimreise

Um 3:20 Uhr gibt es ein sehr leckeres Frühstück. Anschließend fahren wir zum nahegelegenen Flughafen und checken ein. Aufgrund fehlender (aber eingecheckter) Passagiere müssen wir fast noch eine Stunde im Flieger auf den Start warten. Dann fliegen wir heimwärts und genießen noch einmal einen atemberaubenden Blick auf die Vulkan- und Gletscherwelt Islands.

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Kommentare zum Reisebericht

Der Reisebericht spiegelt wieder, wie unsere Reise wiklich war. Ich bin das erste Mal mit Eberhardt unterwegs gewesen und war sehr positiv überrascht von der sehr guten Organisation. Selbst das Problem mit dem Sturm in Vik konnten für uns Reisenden positiv umgestaltet werden. Wir haben mit Island ein tolles Land hautnah kennen gelernt. Die Landschaften so wechselhaft wie das Wetter und trotzdem fantastisch. Ich möchte mich nochmals bei unserem Dreier -Team Britt, Harald und Siggi bedanken.

Monika Frohring
29.07.2016