Reisebericht: Kreuzfahrt Island, Spitzbergen, Norwegen & Lofoten mit AIDAluna

09.06. – 26.06.2016, 20 Tage Kreuzfahrt im Norden Europas mit AIDA ab/an Hamburg – Shetland–Inseln – Island – Spitzbergen – Nordkap – Hammerfest – Tromsö – Lofoten – Haugesund


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Geheimnisvolle Steinkreise, sagenumwobene Plätze und faszinierende Landschaften erwarteten uns auf einer traumhaft schönen Kreuzfahrt zu den nördlichsten Siedlungen unserer Erde. Auf zu den Orkneyinseln, Island, Spitzbergen und Norwegen!
Ein Reisebericht von
Katharina Kurianowski

09.06.2016: Anreise nach Kiel

Morgenstund' hat Gold im Mund - mit den goldenen Sonnenstrahlen eines erwachenden Tages wurden wir am Flughafen Dresden zu früher Stunde begrüßt. Die ersten Gäste waren durch den eifrigen Haustür-Transfer-Service bereits eine halbe Stunde vor Abfahrtszeit am Buszustieg am Dresdner Flughafen. So blieb genügend Zeit für ein entspanntes Kofferverladen und erstes Kennenlernen. Mit Herrn Hess und Herrn Kadner hatten wir ein gut gelauntes Team von erfahrenen und zuverlässigen Busfahrern. Dementsprechend flüssig war die Fahrt und wir erreichten überpünktlich unseren ersten Halt am Leipziger Flughafen. Dort sollten 13 weitere Gäste zu unserer 9-köpfigen Dresdner Gruppe hinzukommen. Nach einer kurzen Pause und einer kleinen Suchaktion - die Transferfahrzeuge hatten außer Sichtweite des Busses geparkt - konnten wir nun alle Gäste im Bus begrüßen. Gemeinsam traten wir die Weiterfahrt zu unserem nächsten Zustieg an der Raststätte Michendorf an, wo wir noch 4 weitere Gäste willkommen hießen.
Nun war die Reisegruppe, welche sich auf das Abenteuer Nordland begab, mit 27 Gästen und 1 Reisebegleitung vollzählig. Bei Erklärungen zu interessanten Orten entlang des Weges ging es zielstrebig Richtung Kiel, denn dort erwartete uns schon unser schwimmendes Zuhause der nächsten 14 Tage - die AIDAluna.
Die Fahrzeit vertrieben wir uns mit Reisegedichten und -geschichten, sowie mit einem Blick hinter die Kulissen der AIDA-Schiffe. Diese filmische Dokumentation war sicher nicht nur für unsere Kreuzfahrt-Neulinge interessant, selbst für erfahrene Kreuzfahrer und AIDA-Kenner bot der Film einen spannenden Blick in die unsichtbare Welt an Bord, zu der sonst nur AIDA Mitarbeiter Zugang haben.
Sich auf einem Schiff mit über 2000 Passagieren zurechtzufinden, ist gar nicht so leicht. Und bevor man an Bord kommt, muss man erst einmal den Check-in als Teil der Einschiffung bewältigen. Mit guter Vorbereitung und Erklärungen zum Ablauf sollte dies jedoch kein Problem für uns darstellen.
Endlich war es dann soweit - überpünktlich erreichten wir gegen 15 Uhr Kiel und näherten uns dem Ostseekai - doch noch konnten wir die AIDAluna nicht erspähen. Hinter einem Hafengebäude versteckt, kam sie nun endlich in ihrer vollen Pracht zum Vorschein - die Begeisterung unserer Gruppe war im ganzen Bus zu hören. Wir hielten direkt vor dem Terminal-Gebäude, luden unser Gepäck aus, das bis auf das Handgepäck von freundlichen Mitarbeitern entgegengenommen wurde, um es im Anschluss auf unsere Kabinen zu bringen. Den Check-in mit seinen Formalitäten konnten wir schnell und unkompliziert erledigen und schon bald nach der Ankunft konnten wir mit unseren Bordkarten unser schwimmendes Zuhause der nächsten 17 Tage betreten.
Bei über 2000 anreisenden Passagieren, von denen viele mehr als 1 Koffer pro Person dabei hatten, war es gar nicht so leicht, das gesamte Gepäck schnell an Bord der AIDAluna zu bringen und zu verteilen. Durch die hohe Menge an Gepäckstücken und verspätet anreisende Gäste verzögerte sich der Gepäcktransfer und damit auch unser Ablegen um eine halbe Stunde. Doch hatten wir alle Verständnis für die Situation, denn schließlich wollte keiner auf seine warme Kleidung bei einer Reise nördlich des Polarkreises verzichten. Dieser Umstand gab uns außerdem die Möglichkeit, erste eigene Erkundungen an Bord zu unternehmen.
Bevor es nun „Leinen los!" hieß, mussten alle Passagiere der AIDAluna an einer Seenotrettungsübung teilnehmen. Jeder Gast musste sich mit Schwimmweste und bequemer Kleidung sowie festem Schuhwerk auf dem seinem Deck und seiner Kabine entsprechenden Sammelplatz einfinden und den Anweisungen der Crew Folge leisten. Wenn auch zeitaufwendig und ein wenig beengt, so machten wir doch alle freiwillig mit, denn im Ernstfall will doch jeder gerne wissen, was er tun kann, um sein Leben zu retten.
Bei schönstem Wetter und weiter Sicht war es dann soweit - wir legten um ca. 18.45 Uhr ab und begannen unsere Reise in den Norden. Einige von uns fanden sich auf der Außenterrasse des Restaurants ,,Weite Welt" zusammen und genossen die Ausfahrt bei einem Glas Sekt oder Wein. Begleitet von der AIDA Auslauf-Melodie „Sail away" begann unsere Fahrt Richtung Schottland zu den Orkney Inseln.
Nach einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant ,,Weite Welt" mit erlesenen Köstlichkeiten aus nahen und fernen Ländern lud uns Entertainment Managerin Janine Drynda und General Manager Wolfgang Ulmer auf das Pooldeck zu einer Welcome-Sekt-Party. Mit fröhlicher Stimmung schauten wir dem Sonnenuntergang und einem ersten Seetag entgegen.

10.06.2016: Erster Seetag – Auf dem Weg zu den Orkney Inseln

Nach der ersten Nacht an Bord stärkten wir uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet, das mit frischem Lachs, erlesenen Käsesorten, frisch gepressten Säften, warmen Croissants und tausend anderen Leckereien keine (Frühstücks)Wünsche unerfüllt ließ. Ein erster Höhepunkt der Kreuzfahrt erwartete unsere Gruppe noch vor dem Mittagessen: der Eberhardt- und AIDA-Sektempfang in der AIDA- Lounge mit 3 besonderen Herren der Crew: dem General Manager Wolfgang Ulmer, dem Hotelmanager Christian Böshönig und dem Food&Beverages Manager Andreas Reinert. Sie hießen uns herzlich willkommen und versprachen, ihr Bestmögliches für unser Wohl an Bord zu tun. Außerdem hielten sie noch eine besondere Überraschung für uns bereit: Der wichtigste und vielbeschäftige Mann an Bord, Kapitän Thomas Mey, erklärte sich zu einem Treffen mit einem kurzen Fotoshooting bereit. Mit diesen guten Neuigkeiten und einer wunderbaren Aussicht, die sich von der des Kapitäns auf der Brücke nur um 1 Deck unterschied, stießen wir auf wundervolle Erlebnisse in den nördlichen Gefilden unseres Planeten an.
Anschließend führte uns Nicole aus Leipzig, Gastgeberin und Tanzlehrerin an Bord, über ihre AIDAluna. Wie ist das mit Steuerbord und Backbord, wo ist das Heck, wo der Bug? Wir bekamen die Antworten von Nicole zusammen mit wertvollen Tipps, wie sich Schiffsneulinge die Orientierung erleichtern können. So gut informiert fiel uns das Zurechtfinden an Bord nun gar nicht mehr schwer und wir gelangten problemlos zum Restaurant unserer Wahl für das Mittagessen.
Der Nachmittag bot viele verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten: ob Vorträge, Tanzkurse, Kuchenzeit - Langeweile kam sicher nicht auf! Wie wäre es zum Beispiel mit einer Runde Shuffleboard - dem ältesten Kreuzschifffahrtsspiel? Micha, einer der Gastgeber an Bord, erklärte uns die Regeln und stattete uns mit den notwendigen Utensilien aus: Scheiben in Rot und Blau (Disks), sowie mit farblich passenden Schiebestangen (Cues), mit denen man die Disks in das andere Spielfeld befördern muss. Von der Begeisterung vieler Kreuzfahrergenerationen für diesen Outdoor-Sport ließen wir uns gern anstecken: Die Idee des Eberhardt-Shuffleboard-Turniers wurde geboren und während der Reise mehrfach mit viel Einsatz und Leidenschaft ausgeführt.
Am Abend stellte sich die AIDAluna Entertainment Managerin Janine Drynda zusammen mit den wichtigsten Offizieren an Bord vor. Natürlich durfte auch er nicht fehlen: Kapitän Thomas Mey. Bei einem anschließenden Treffen mit unseren Gästen wurde die Vermutung bestätigt, Kapitän Mey ist ein waschechter Sachse! Und nicht nur das, er ist auch ein leidenschaftlicher Fußballfan und kam deshalb heute mal nicht in schmucker Uniform, sondern im schwarzen Fußballtrikot mit Captain-Armbinde, damit man ihn auf unserem Gruppenfoto auch identifizieren kann.

11.06.2016: Kirkwall – die mystischen Orkneyinseln

Am Morgen erreichten die AIDAluna den Hafen von Kirkwall, Hauptort der Insel Mainland, eine der 20 bewohnten Orkneyinseln, die zusammen mit 50 unbewohnten Inseln das Archipel der Orkneyinseln bildet.
Das Wetter war typisch schottisch: frisch und windig; Wolken wechselten sich mit Sonnenstrahlen ab. Doch das hinderte uns nicht an Erkundungen rund um Kirkwall - ob nun bei individuellen Spaziergängen oder einem begleiteten Ausflug, zum Beispiel zu den mystischen Steinkreisen und Hügelgräbern, welche zum jahrtausendealten UNESCO-Weltkulturerbe „Heart of Neolithic Orkney" gehören. Unser örtlicher Reiseleiter John erklärte uns viel Interessantes über Land und Leute auf der Fahrt über die Insel. Wir waren begeistert von dem Panorama über die zerklüftete Küste, welche sich uns auf den Klippen von Yesnaby bot - John war begeistert von unseren Frisuren, welche der Wind uns gezaubert hatte. Weiter ging es zum faszinierenden Steinkreis von Brodgar. Aus allen Teilen der Orkneyinselnwurden hier große, flache Felsblöcke herangeschafft und in einem gleichmäßigen Abstand zu einem beeindruckenden Kreis von 104 Metern Durchmesser aufgestellt. Damit ist er großer als der berühmte Steinkreis von Stonehenge in Südengland. Unser Weg führte uns auch zu dem kleineren, aber älteren Bruder des „Ring of Brodgar", dem Steinkreis von Stenness. Standen diese beiden Kreise in Verbindung? Wurden hier bestimmte Rituale abgehalten? Viele Fragen zu den über 5.000 Jahre alten Zeugnissen menschlicher Kultur sind bis heute ungeklärt. An der für die Öffentlichkeit noch unzugänglichen Ausgrabungsstätte Enness wollen die Archäologen neue Erkenntnisse gewinnen. John berichtet, dass viele russische Touristen kommen, um die Magie dieser Orte zu spüren - magisch ist auf jeden Fall ihre Anziehungskraft. Auf dem Rückweg nach Kirkwall wusste John viel Interessantes über die Kultur der in der Neuzeit hier lebenden Menschen zu berichten: Industrien gibt es nicht viel, dafür weite, unberührte Natur und viel frische Luft. Vielleicht ist deshalb das Rindfleisch der hier gezüchteten Galloway Rinder so beliebt in ganz Europa? Landwirtschaft spielt auch heute noch eine wichtige Rolle. Neben der Viehzucht sind auch die Fischzucht und der Fischfang bedeutende Einkommensquellen. An oberster Stelle in dieser Kategorie steht aber heutzutage der Tourismus. Zwei Whisky-Brennereien erfreuen sich weltweiter Beliebtheit: Highland Park ist neben der jüngeren Schwester Scapa jedoch die bekanntere Marke. Einige von unseren Gästen haben auch das Vergnügen, diese von innen zu besichtigen und den weltberühmten Whisky zu verkosten. Am Nachmittag besteht die Möglichkeit, per Shuttlebus in das pittoreske Städtchen Kirkwall zu gelangen. Der Grundstein der sich im Zentrum von Kirkwall befindenden St. Magnus Kathedrale soll bereits von den Wikingern im 12. Jahrhundert gelegt worden sein. Auch der benachbarte Bischofspalast hat viele verschiedene Zeiten und Menschen erlebt, seine Ruinen sind heute, eingebettet in einen grünen Garten, ein romantisches Zeugnis der wechselhaften, oft weniger romantischen Geschichte dieses Ortes.
Am späteren Nachmittag verließ AIDAluna die Orkney Inseln, vorbei an den Inseln Rousay und Westray machten wir uns auf den Weg nach Island. Der Abend bot ganz verschiedene Highlights an Bord des Schiffes: Ein Teil der Gäste ließ sich vom ersten Konzert der A-Capella Band Basta begeistern, während sich die holden Damen in der Wellness-Oase und Saunalandschaft an Bord bei einem indischen Abend mit Fruchtspießen, Mango-Bowle, Körperpeelings und himmlisch duftenden Körperpackungen verwöhnen ließen. Einfach mal die Seele baumeln lassen - wundervoll!

12.06.2016 – Seetag – Auf dem Weg nach Island, Reykjavik

Auch heute erwartete unser wieder ein bunter Tag an Bord der AIDAluna - denn so bunt wie das Logo zeigte sich auch das Unterhaltungsprogramm: von interessanten Vorträgen, wie den Ausführungen zu Reykjavik unseres Lektors Georg Hahn, bis hin zu Shuffleboard, Bingo, Tanzkurs und einer mitreisenden Bühnenshow der AIDA-Stars - für jeden Geschmack wurde etwas geboten. Da fiel einem die Entscheidung manches Mal gar nicht so leicht. Am Nachmittag nahm ich meine Eberhardt Gäste mit auf (m)ein Abenteuer Norwegen - mit Fotos und Geschichten stellte ich Land und Leute anhand meiner ganz persönlichen Erlebnisse dar und verband diese mit interessanten Fakten über dieses bei uns Deutschen so beliebte Urlaubsziel.
Der Abend war geprägt vom EM-Länderspiel Deutschland - Ukraine. Die Befürchtung einiger Gäste, Deutschland könne das Spiel und der Kapitän damit seine gute Laune verlieren, wurde glücklicherweise nicht bestätigt. Die gute Stimmung wurde gleich mit zur AIDA-Schlagerparty genommen, wo die Beine nicht vom Ball sondern vom Disko-Fox bewegt wurden.

13.06.2016 – Reykjavik, Island

Bei Sonnenschein und warmen 14°Celsius zeigte sich die isländische Hauptstadt von ihrer besten Seite. Bis auf 4 Gäste machte sich die gesamte Eberhardt-Reisegruppe am Vormittag auf den Weg zu einer spannenden Entdeckertour in das Landesinnere. Unsere Reiseleiterin Kolfinna ist eine echte Isländerin. Die Liebe zu ihrem Heimatland lässt sie nicht los, denn obwohl sie seit einigen Jahren schon als Journalistin in Brüssel tätig ist, kommt sie doch immer wieder gern in ihre Heimat zurück und führt Gäste zu den schönsten Plätzen der Insel. So wusste sie uns viel Interessantes über die Geschichte ihres Landes, angefangen von den Wikingern bis zu den neuesten politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen des Landes zu berichten. Auf dem Weg zum Thingvellir Nationalpark erfuhren wir vom ersten Parlament der Welt, Althing, welches aus Abgeordneten der verschiedenen Wikingerfamilien bestand, die sich für 2 Wochen jeden Sommer hier im heutigen Thingvellir Nationalpark trafen, um die Geschicke ihres Volkes zu besprechen und Gericht zu halten. Der Versammlungsort befindet sich im sogenannten Niemandsland, dem Gebiet zwischen der eurasischen und nordamerikanischen Erdplatte. Überhaupt ist die Insel durch diesen Umstand ein Paradies für alle Geologen, Physiker und Biologen. Denn nichts hat die Insel mehr geprägt als ihre Lage auf den beiden jährlich um 2 Zentimeter auseinanderdriftenden Erdplatten.
Weiter führte uns die Fahrt durch wildromantische Ebenen, geprägt von jahrtausendealten Lavafeldern. Wussten sie, dass man das Alter eines solchen Lavafeldes anhand der dort ansässigen Flora ungefähr bestimmen kann? Denn zunächst einmal wächst dort lange Zeit gar nichts, dann siedeln sich zunächst Moose und Flechten an und schließlich kleine Blumen. Bäume gibt es übrigens meist nur in den menschlichen Siedlungen, wo sie noch von Hand gepflanzt werden und nicht recht groß werden. Deshalb scherzen die Isländer gern: „Was macht ein Isländer in Island, wenn er sich im Wald verirrt hat? Er steht auf und schaut sich um." Um die Mittagszeit erreichten wir den Großen Geysir - Namensgeber für alle ihm ähnlichen Naturphänomene. Doch leider ist er schon sehr alt und nicht mehr sehr aktiv. Sein Sohn Strokkur allerdings begeisterte uns mit einer über 20 Meter hohen Wasser- und Dampfsäule. Jüngere Geysire zeigen im Abstand von wenigen Minuten eine Eruption, ältere Artgenossen nur im Abstand von ein paar Jahren, oder sie ruhen ganz. Vielleicht ist dieses Phänomen eine Erklärung dafür, dass in Island alle Geysire männliche Namen tragen. Nach diesem Höhepunkt und einem schmackhaften Mittagessen mit isländischen Köstlichkeiten machten wir uns auf dem Weg zum berühmten Gullfoss - dem goldenen Wasserfall. Und wahrlich schillerte um ihn ein großer Regenbogen in den schönsten Farben, als wir ihn erreichten. Die ganz Mutigen und Wasserdichten unter uns wagten sich bis ganz in die Nähe der ersten Fallstufe, des über 2 Stufen bis zu 70 Meter in die Tiefe stürzenden Wasserfalls - ein wahrhaft beeindruckendes Schauspiel!
Auf dem Rückweg nach Reykjavik machten wir einen kurzen Halt an einer Pferdezuchtfarm. Kolfinna berichtete über die Besonderheiten dieser Pferde, denn sie sind reinrassig und werden seit Jahrhunderten rein gehalten. Ein Islandpferd, das einmal die Insel verlassen hat, darf niemals wieder auf die Insel zurückkehren. Man hat viel zu viel Angst vor Krankheiten und Seuchen, die die abgeschotteten Tiere befallen und töten könnten. Die Isländer haben eine besonders innige Bindung zu diesen Tieren und es soll sich schon so manche Tragödie ereignet haben, wenn Tiere, die an ausländischen Turnieren teilgenommen haben, dort zurückgelassen werden mussten und den Besitzer wechselten, weil man sie nicht wieder mit zurück nach Island nehmen durfte.
Bevor wir wieder zurück zum Schiff fuhren, besuchten wir noch den wohl berühmtesten Wasserspeicher Islands - Perlan, die Perle. Auf seinen 6 Wassertanks ruht eine große Glaskuppe, in welcher sich Büros, Cafés und Ausstellungsräume befinden - ein beliebtes Ziel der Bevölkerung von Reykjavik. Das 85°Celsius heiße Wasser versorgt alle Gebäude in Reykjavik mit warmen Wasser, heizt diese und die im Winter beheizten Gehwege und Straßen der Stadt. Die Aussichtsplattform auf der obersten Etage bietet einen wundervollen Blick über die Stadt und weit in das Landesinnere. Bevor wir nun endgültig zum Schiff zurückkehrten, machten wir noch eine kurze Panoramafahrt durch Reykjavik vorbei an der Universität, der Hallgrímskirkja - dem größten Kirchengebäude Islands -, der Nationalgalerie, dem Parlamentsgebäude, dem Sitz des Präsidenten und der neuen Oper.
Nach einem wundervollen Tag in und um Islands südliche Küste kehrten wir mit vielen wundervollen Erinnerungen zurück an Bord von AIDAluna.

14.06.2016 – Isafjördur, Island

Am späteren Vormittag erreichten wir den einzigen größeren Ort in den Westfjorden Islands - Isafjördur. Das Wetter meinte es wieder gut mit uns und bei strahlendem Sonnenschein an den Berghängen von Eyrarfjall und Kirkjubolsfall in die Bucht von Isafjördur. An unserem Liegeplatz, nur wenige Gehminuten vom Ortszentrum entfernt, wartete schon unsere örtliche Reiseleiterin Claudia, die einen Großteil unserer Gruppe zu einem Ausflug in den botanischen Garten von Skrúdur und den malerischen Ort Flateyri begleitete. Durch tiefe Tunnel, über hohe Bergpässe und durch wunderschöne grüne Täler fuhren wir nach Skrúdur, einem bunten Kleinod an sonst kahlen Berghängen. Der Pfarrer Gudlaugsson legte diesen Schulgarten bereits 1908 an, hegte und pflegte ihn und erbrachte damit den Beweis, dass auch andere Pflanzen außer den heimischen Flechten und Moosen in diesen nördlichen Breitengraden wachsen und gedeihen können.
Unsere Reiseleiterin Claudia, eine deutsche ehemalige Studentin an der Universität von Isafjördur, berichtete uns über das Leben in dieser Gegend und den deutschen Universitätsdirektor Peter Weiße, der vor vielen Jahrzehnten nach Island ausgewandert war. Er prägt das Leben des Ortes und der Umgebung mit seinen Projekten und fortschrittlichen Ideen maßgeblich mit. So schenkt er jedem Absolventen einen Baum, den dieser in oder um Isafjördur einpflanzen soll. Auf der Fahrt nach Flateyri berichtete uns Claudia über das tragische Lawinenunglück von 1995, aufgrunddessen der Ort traurige Berühmtheit erlangte. 45 Menschen wurden unter einer Lawine begraben, 20 von ihnen starben.
Wir pausierten im Café des Puppenmuseum bei süßen Leckereien. Der anschließende Spaziergang durch den Ort führt uns zu einem besonderen Buchladen: Hier werden die ausschließlich gebrauchten Bücher nach Gewicht bezahlt. Die Einrichtung des Hauses, heute ein kleines Museum, lässt es erscheinen, als hätten die Bewohner eben erst das Haus verlassen, sogar ein angeschnittener Kuchen steht auf dem Stubentisch. Bei strahlendem Sonnenschein setzen wir unseren Spaziergang fort und erreichen schließlich die Kirche von Flateyri. Dort begrüßt uns die 20-jährige Salomé, Bewohnerin des Ortes und Musikstudentin mit zauberhaften isländischen Liedern. Nach dem kleinen Konzert berichtet sie über die Kirche, welche von den Bewohnern selbst finanziert wurde, da die eigentliche Kirche weiter draußen, entfernter vom Ortskern lag und es speziell im Winter gefährlich war, dorthin zu gelangen. Deshalb errichteten die Bewohner Flateyris ihre ganz eigene Kirche an diesem Ort. Auch wollten sie keine normalen Fenster haben und so beauftragten sie den Künstler Leifur Breidfjörd mit der Herstellung der bemalten Glasfenster. Da sie sich aber nicht alle Fenster auf einmal leisten konnten, kauften sie erst ein Paar, als sie genug Geld gesammelt hatten, dann das zweite Paar, bis schließlich alle Fenster mit den bunten Glasfenstern ausgestattet waren.
Auf dem Rückweg zum Schiff berichtet Claudia noch über die großen Unterschiede zwischen Sommer und Winter und welche Eigentümlichkeiten sich so einschleichen, wenn man 24 Stunden Licht hat oder wenn die Sonne für ein paar Monate gar nicht mehr über den Horizont steigt. Bis zum Ablegen des Schiffes haben wir noch etwas Zeit und so bummeln wir bei traumhaftem Wetter durch die Gassen von Isafjördur.

15.06.2016 – Akureyri, Island

Nur 50 Kilometer vom Nördlichen Polarkreis entfernt, begrüßt uns Akureyri bei sommerlichen 14°Celsius. Am längsten Fjord Islands gelegen, beeindruckt die Stadt wohl vor allem mit ihrer eindrucksvollen Kulisse aus schneebedeckten Bergen und blau schillerndem Wasser. Für uns bietet Akureyri einen idealen Ausgangspunkt für Erkundungen ins Landesinnere, das mit sprudelnden Wasserfällen, grünen Weiden, heißen Schwefelquellen und malerischen Seenlandschaften viele Naturschätze zu bieten hat. Am Hafen erwartet uns schon Walter, ein Schweizer, der sich vor mehr als 50 Jahren in das Land und eine ganz bestimmte Landsmännin verliebt hat und seitdem dieses Fleckchen Erde seine Heimat nennt. Er kennt die Insel wahrhaft gut und weiß uns den ganzen Tag über mit seinem Schweizer Charme viel Interessantes über Island und die von uns besuchten Orte zu berichten.
Zunächst fahren wir zum sagenumwobenen Godafoss - dem Wasserfall der Götter. Walter berichtet uns von Porgeir, einem Gode, der unter den Seinen großes Ansehen genoss und im Jahre 1000 auserwählt wurde zu entscheiden, ob die Isländer zukünftig dem christlichen Gott oder ihren heidnischen Göttern folgen sollten. Zur großen Überraschung vieler beschloss er, als Teil der alten Priesterkaste, die Übernahme des Christentums als Staatsreligion. Vielleicht fürchtete Porgeir das angedrohte Holzembargo des norwegischen Königs Olaf - sollten die Isländer Heiden bleiben - mehr als den Zorn seiner eigenen Götter? Zur Untermauerung seiner Entscheidung warf er alle seine heidnischen Götterbilder den Wasserfall hinunter, der seit dieser Zeit den Namen Godafoss, der Götterwasserfall, trägt. Obgleich nur 12 Meter hoch, beeindruckt der Götterwasserfall durch seine gewaltigen Wassermassen, die am Rande des Lavastromes Frambruni, welcher sich vor rund 8000 Jahren aus dem Vulkan Trölladyngja ergoss, in die Tiefe stürzen. Nach einem kurzen Spaziergang fahren wir weiter durch eine faszinierende Landschaft von vielfarbigen Lavafeldern. Auf dem Weg erklärt uns Walter das Phänomen der Pseudokrater, die eben keine Vulkankrater sind, sondern durch phreatische Explosionen, die beim Aufeinandertreffen der strömenden Lava mit dem hohen Wassergehalt des sumpfigen Bodens ausgelöst wurden - eine wahrhaft außerirdische Vorstellung. Besonders beeindruckende Exemplare bewundern wir beim Örtchen Skutustadir am Myvatn See. Trotz des Namens plagen uns keine Mückenschwärme und wir können ungestört die beeindruckende Landschaft in unser fotografisches Gedächtnis aufnehmen.
Vor dem Besuch des Lavagartens von Dimmuborgir stärken wir uns bei einem leckeren Mittagessen mit isländischer Lamm- oder Gemüsesuppe und über der Vulkanquelle gebackenem Brot. Beim anschließenden Spaziergang durch das Lavafeld entdecken wir viele der sogenannten Trollburgen: auf ihnen thronen sich küssende Trolle, zornige Könige und eine fette Henne sahen wir auch.
Auf dem Weg zu den heißen Schwefelquellen in Namaskard passieren wir eine kleine blaue Lagune, die man früher gern zum Baden benutzte. Heute ist dies wegen angeblicher Lebensgefahr untersagt - vielleicht bezieht sich das aber eher auf die Quelle als auf die Menschen? Walter, ein ehemaliger Landwirt, berichtet viel Interessantes über Flora und Fauna und natürlich die hiesige Landwirtschaft. Und dann tauchen sie plötzlich hinter einem Bergrücken auf - die brodelnden Schlammquellen. Unverkennbar ist der starke Schwefelgeruch, an den man sich erst einmal gewöhnen muss. Auch sollte man vorsichtig mit dem Berühren der heißen Schwefelquellen sein, schon manch einer hat sich hier die Finger verbrannt. Faszinierend ist nicht nur der Geruch, sondern sind auch die Farben, die im durchblitzenden Sonnenschein herrlich glitzern und strahlen. Früher hat man den gelblich schimmernden Schwefel hier von Hand abgetragen - die Maniküre konnte man sich dann wohl sparen.
Nach einem ereignisreichen Tag machten wir uns am späteren Nachmittag nun wieder auf die Rückreise zum Schiff. Bei einer herrlichen Panoramafahrt lauschten wir gespannt den Ausführungen Walters, der mit viel Liebe und Interesse über sein Land zu berichten wusste. Doch wie mag es für die jüngere Generation weitergehen - Island hat sich in den letzten Jahren stark verändert, vor allem durch den rasant angestiegenen Tourismus. Ist dies nun ein Fluch oder Segen für die Insel? Wir hoffen, eher zu Letzterem beigetragen zu haben.

16. Juni 2016 – Seetag, auf dem Weg nach Spitzbergen

Ein besonderes Ereignis erwartete uns am Vormittag: Die Polartaufe an Bord von AIDAluna! All diejenigen die zum ersten Mal den Polarkreis überquerten, wurden bei einer feierlichen Zeremonie von Neptun persönlich getauft. Plötzlichen wurde aus Angela eine Auster, aus Reinhard ein Ritterfisch, aus Heidi ein Hering - zum Glück für so manchen fand diese Verwandlung nur auf der Polarkreis-Taufurkunde statt. Bevor man diese jedoch stolz in den Händen halten durfte, waren so einige Hürden zu nehmen: salziger Seetang -der unserem Spinat sehr ähnelte-, glibbrige Quallen -die nur im Entferntesten einer Götterspeise ähnelten -, oder Seewasser -mit dem man vergeblich versuchte, den hartnäckigen Geschmack von Seekeksen herunter zu spülen- mussten tapfer verzehrt werden.
Am frühen Nachmittag wurde dann das erste Eberhardt-Shuffleboard Turnier abgehalten. Mit viel Leidenschaft und Einsatz spielten beide Mannschaften um den Ehrensieg. Nur eine Mannschaft konnte gewinnen! Alle Mitspieler gaben ihr Bestes, und wussten eventuelle Missgeschicke mit Humor zu tragen. Und das machte am Ende alle zu Gewinnern.
Der nächste Höhepunkt erwartete uns schon backbords: Wir passierten die Insel Jan Mayen und nach sehr viel Geduld mit stets auslösebereiter Kamera zeigte er sich: der majestätische Beerenberg. Er ist der nördlichste noch aktive Vulkan der Erde und misst beachtliche 2777 Meter in der Höhe. Zählt man vom Meeresgrund auf, erreicht eine Höhe von 5000 Metern. Leider kann man seine gesamte Pracht nur selten bestaunen - nur ca. 2 Wochen während des gesamten Jahres taucht seine Spitze aus dem Wolkenmeer auf. Wir hatten Glück! Für wenige Minuten lichtete sich die dichte Wolkendecke und die Spitze kam, von Sonnenstrahlen erleuchtet, zum Vorschein.
Mitten auf dem Nordmeer war doch am Abend nur an eines zu denken: Wird die Verbindung zum Satelliten stabil sein, sodass wir das Spiel Deutschland gegen Polen in voller Länge mitverfolgen können? Die Wettergötter waren uns gnädig gestimmt - ob es nun nötig war oder nicht.

17.06.2016 – Seetag, auf dem Weg nach Spitzbergen

Der zweite Seetag in Folge erwartete uns mit vielem, nur nicht mit Langeweile! Am Vormittag führte uns der nautische Offizier Justus Hamkens in die Geheimnisse der Nautik und modernen Seefahrt ein. Wir lernten, dass unser Schiff keine Schrauben, sondern Propeller besaß. Außerdem verstanden wir nach der Erläuterung zu den Stabilisatoren, warum AIDAluna beinahe schwebend durch das Wasser glitt und uns auch stärkerer Seegang kaum etwas anhaben konnte.
Gespannt folgten wir den Ausführungen unseres Lektors Georg Hahn über die Städte Tromsø und Hammerfest, welche wir auf unserer Reise entlang der norwegischen Küste besuchen wollten.
Nach einer Mittagspause trafen wir uns in der roten Grotte für eine Märchenstunde. Ich las Geschichten über Trolle und Elfen, einem Jungen der das Mehl vom Wind zurück verlangte und einem Eisbären, der den Trollen das Weihnachtsmahl vereitelte.
Am Abend begeisterte Musik Manager Rouen mit einem Konzert der Extra-Klasse: Zusammen mit seinen Musiker Kollegen von Bord verzauberte er sein Publikum mit bekannten Melodien aus Klassik über Musical bis Rock/Pop - belohnt von stehenden Ovationen und tosendem Beifall der Zuhörer.

18.06.2016 – Longyearbyen auf Spitzbergen

Pünktlich um 08.00 Uhr Ortszeit legte AIDAluna in Lonyearbyen an. Es dauerte nicht lang und auch wir setzten den Fuß an Land. Unsere heute Reiseleiterin Larissa begleitete uns auf einem Ausflug zu Kultur und Geschichte der ehemaligen Kohleabbaukolonie. Als ehemalige Bewohnerin des Ortes und Studentin an der hiesigen Universität hatte sie viel Hintergrundwissen zu Land und Leuten. Heute arbeitet sie für Greenpeace in Hamburg, wenn sie nicht gerade, wie im Augenblick, auf Forschungsstation in Longyearbyen ist. Wir besuchten gemeinsam das Polarmuseum, welches eine ausgezeichnete Sammlung an Exponaten der Flora und Fauna von Spitzbergen beherbergt, sowie Interessantes über den Kohleabbau darstellt. Nach einer kurzen Fahrt durch den Ort gelangen wir zur Svalbard Galleri, in Nybyen gelegen, einem Vorort mit vielen Studentenwohnheimen. Die Galerie besitzt eine beachtenswerte Sammlung von Werken des Malers Kåre Tveter, welche sich dem Phänomen des Nordlichts und den Besonderheiten der hiesigen Landschaft widmen. Des Weiteren beherbergt das Gebäude mehrere Werkstätten für Gastkünstler, die hier für eine gewisse Zeit leben und arbeiten. Besonders ist sicher auch die Sammlung an alten Karten und Geldscheinen, die teilweise noch per Hand koloriert wurden. Die älteste Karte der Sammlung stammt von 1570, welche zum ersten Mal die Inselgruppe Svalbard zeigt und nach den Notizen von Willem Barentz entstand. Der ehemalige Minenarbeiter Ingvald Johansen hinterließ der Galerie eine Sammlung von Geldscheinen, die während der Hauptkohleabbauzeit von 1911 - 1975 als eigenständiges Zahlungsmittel auf der Insel galten. Auf unserer Erkundungstour besuchten wir auch die Kirche von Longyearbyen, die mit ihrem hellen Interieur und strahlendem Weiß, Gold und Türkis bezaubert.
Einige Gäste unserer Gruppe wagten auch das Abenteuer einer Bootsfahrt in der Bucht von Longyearbyen oder besuchten das Camp Barentz mit der Möglichkeit, Schlittenhunde in ihrem natürlichen Umfeld zu erleben.
Svalbard entstammt der norwegischen Sprache und bedeutet „kühle Küste". Während wir den Vormittag bei angenehmen 7°Celsius verbrachte, zog sich der Himmel am Nachmittag weiter zu und es begann zu regnen. Auch die Temperaturen sanken etwas und wir konnten die Namensgebung sehr gut nachvollziehen. Deshalb zogen viele Kreuzfahrer den Komfort ihres schwimmenden Hotels vor und verbrachten den Nachmittag an Bord. Dort tischte uns Lektor Georg Hahn nordische Spezialitäten in Form eines Vortrages über die Mitternachtssonne, Gletscher, das Nordkap und Fjorde auf.
Am Abend gab sich der Offiziers-Shanty-Chor die Ehre und lud uns zum Mitsingen und Mitschunkeln in die zur Haifischbar umgestaltete AIDA Bar. Und natürlich ließ sich auch der Kapitän dieses Event nicht entgehen und schmetterte leidenschaftlich „My Bonnie is over the ocean" und berichtete von seinen Abenteuern „auf der Reeperbahn nachts um halb eins".

19.06.2016 – Auf See und Honningsvåg, Nordkap

Dieser Tag stand ganz im Zeichen unseres bevorstehenden Norkap-Besuches. Doch dieser ließ noch etwas auf sich warten, denn wir legten erst um 23.00 Uhr Ortszeit in Honningsvåg an.
Am Vormittag lauschten wir gespannt des Ausführungen unseres Lektors Georg Hahn über die Natur und Kultur der Lofoten - sicherlich ein weiteres Highlight auf unserer Tour entlang der norwegischen Küste. Doch uns packte zunächst das Nordkap-Fieber und da sind wir als Eberhardt-Reisegruppe nicht allein. Wenn ein so großes Schiff, wie AIDAluna, mit über 2000 Passagieren zum Nordkap reist, dann will natürlich kaum ein Gast dieses Ereignis versäumen. Dementsprechende Organisation und Logistik muss von Bord und von Land sichergestellt werden. Vom AIDA Ausflugsteam wurden wir rechtzeitig über den Ablauf informiert und so konnten wir uns am Nachmittag für unseren Besuch des nördlichsten Punktes von Europa vorbereiten. Mit einem Plan des Geländes und der Nordkap-Halle erklärte ich die Sehenswürdigkeiten vor Ort. Zusammen mit meinen Erlebnisberichten aus Skarsvåg und Umgebung, waren wir gut gerüstet für unser Abenteuer Nordkap.
Gegen 20 Uhr ist es dann soweit: steuerbords taucht er vor uns auf: der Nordkap-Felsen mit Hornvika - dem Nordkap-Horn - einem kleinen Felsen, der vom Nordkap Felsen in das offene Meer hineinragt. Während wir die Hornvika-Bucht und das Nordkap-Plateau passieren, gibt uns Lektor Georg Hahn noch einmal interessante Informationen zur Region und dem beliebten Reiseziel. Doch im Gegensatz zu früheren Nordkap-Reisenden können wir nicht direkt in der Hornvika-Bucht vor Anker gehen, sondern müssen die Insel Magerøya umrunden, vorbei am Kamoyfjord, um dann in Honningsvåg anzulegen.
Pünktlich um 23 Uhr legen wir in Honningsvåg an. Dort warten bereits die Ausflugsbusse, die uns und die 1800 anderen AIDA Ausflügler staffelweise zum Nordkap brachten. Auf der 45-minütigen Fahrt durch die nördliche Finnmark bis zum Nordkap-Plateau bestaunten wir malerische Buchten mit kleinen, bunten Fischerhäusern, freilaufende Rentiere, Samì-Siedlungen und viel unberührte Natur. Sogar ein paar Schneefelder entdeckten wir noch. Unser Fahrt führte uns auch vorbei am 417 Meter hohen Gråkallfjellet, der höchsten Erhebung der Insel Magerøya, an dessen nördlichen Ende sich das Nordkap-Plateau befindet.
Wussten Sie, dass das Nordkap gar nicht der nördlichste Punkt Norwegens ist? Da das Plateau auf der 6 Kilometer vom Festland entfernten Insel Magerøya liegt, ist der nördlichste Punkt des Landes eigentlich Kinnarodden. Und selbst Magerøya hat noch einen nördlicheren Punkt: auf der Landzunge westlich des Nordkap-Felsens befindet sich Knivskjellodden, der mit 71° 11' 09" der wahrhaft nördlichste Punkt Norwegens ist. Ein Panoramawanderweg führt vom Nordkap aus an diesen Ort und bietet wunderschöne Ein- und Ausblicke in die Landschaft und die Buchten rund um den Nordkap-Felsen.
Doch diese Tatsache konnte unser Nordkap-Erlebnis nicht schmälern und beglückt über das Wetter und die gute Sicht begaben wir uns auf Entdeckertour rund um die Nordkap-Halle. Ein Besuch und das obligatorische Foto vor der Weltkugel duften natürlich nicht fehlen. Doch auch die ausgedehnte Nordkap-Halle selbst bot viel Interessantes: ein Panoramakino zeigte in einem aufwendig inszenierten Film das Nordkap und die Umgebung zu verschiedenen Jahreszeiten, ein höhlenartiger Raum erklärte mit Licht- und Toninstallationen die Naturgewalten und viele kleine Nischen beinhalteten Wissenswertes über Flora, Fauna, Geschichte und Kultur dieser Gegend.
Erfüllt von Eindrücken kehrten wir zu unserem Sammelplatz vor der Halle zurück, wo mit uns mehrere hundert andere AIDA Gäste warteten. Kein Bus war zu sehen - was war geschehen? Leider ereignete sich ein Unfall auf der schmalen Straße zum Nordkap und unsere Busse mussten warten. Die örtlichen Behörden waren auch zu dieser späten Stunde schnell zur Stelle und so konnten wir mit etwas Verspätung unseren Weg zurück nach Honningsvåg antreten.
Und wer erwartete uns dort vor dem Schiff? Ein Eberhardt-Reisebus! Um fast 4 Uhr nachts, leider ohne Insassen, doch das sollte nicht unsere letzte Begegnung sein.

20.06.2016 – Hammerfest

Schlaflos in Hammerfest - nach nur wenigen Stunden Schlaf und fast unbemerkt legte AIDAluna in Hammerfest an. Die ganz Frischen unter uns begaben sich bereits am frühen Vormittag zu einem Ausflug rund um Hammerfest. Unser niederländische Guide Harem führte uns zunächst zum schönen Aussichtspunkt Salen, wo wir neben interessanten Fakten über Hammerfest, ein herrliches Panorama über die Stadt und die Bucht genießen konnten. Weiter ging die Fahrt zum kleinen Fischerdorf Forsol, wo wir uns schon auf viel Stockfisch freuten. Doch leider waren die großen Holzgestelle leer, der Stockfisch wurde bereits einige Tage zuvor abgenommen. Doch kein Grund zur Trauer, wir sollten noch gute Gelegenheiten für ein intensives Stockfisch-Erlebnis haben... Heute erwarteten uns dafür Rentiere, die gemütlich durch das Dorf spazierten, auf der Suche nach etwas Essbaren. Nach diesem kleinen Ausflug in die Umgebung von Hammerfest kehrten wir wieder in die Stadt zurück. Denn dort wollten wir doch noch das berühmte Eisbärenmuseum besichtigen. Mitten in der Stadt gelegen, ist das Museum zusammen mit dem Eisbären-Club ein großer touristischer Anziehungspunkt in der nördlichsten Stadt Europas. So zentral gelegen, die Anlegestelle der Hurtigrouten und die Kathedrale befinden sich in unmittelbarer Nähe, war das Museum in beliebter Treffpunkt für AIDA und andere Touristen. So konnte man beinahe den Eindruck gewinnen, die Stadt habe eine großen Anteil an deutschen Bewohnern.
Der Nachmittag wurde ganz unterschiedlich genutzt: einige Frühaufsteher holten etwas Schlaf nach, andere zogen ausgeschlafen los zur individuellen Stadtbesichtigung und wieder andere unternahmen einen Spaziergang zur Meridiansäule - eine weitere UNESCO Weltkulturerbestätte auf unserer Tour. Dem russischen Astronom und Geodät Friedrich Georg Struve gewidmet, erinnert die Säule an dessen Erdvermessung von Hammerfest bis nach Ismail am Schwarzen Meer. Der sogenannte Struve-Meridian durchläuft nicht nur Norwegen und Russland, sondern auch Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Weißrussland, Moldawien und die Ukraine!
Am Abend erwartete uns ein ganz besonderes Erlebnis: hautnah erlebten wir die Talente der Schiffbesatzung bei „Crew meets Band" in der AIDA Bar. Manch schlummerndes Talent kam heute auf der Bühne zum Vorschein und wurde für seinen Mut mit herzlichem Applaus belohnt.

21.06.2016 Tromso – das Paris des Nordens

Wahrlich traumhaftes Wetter erwartete uns bereits bei der Einfahrt nach Tromso: strahlender Sonnenschein, kein Wölkchen trübte den blauen Himmel. Mit 14°Celsius erreichten die Temperaturen Sommerniveau. Ideale Verhältnisse für die Entdeckung des Paris des Nordens. Vor dem Schiff erwartete uns eine Überraschung - mit uns lag die Mein Schiff 1 am Cruise Pier 25, unserem Liegeplatz in Tromso. Unsere örtliche Reiseleiterin Olga begrüßte uns mit einem russischem Akzent und ebenso viel russischer Herzlichkeit zu unserem Halbtagesausflug. Olga lebt mit ihrem norwegischem Ehemann seit über 20 Jahren in der Kulturhauptstadt Nordnorwegens. Unser erster Halt auf unserer Tour war das Tromso Museum - hier begeisterte uns vor allem die umfangreiche Sammlung zur Sami Kultur und ein Dokumentarfilm über das Phänomen der Polarlichter. Unsere Fahrt führte uns nun über eine der berühmten Brücken auf die andere Seite zum Wahrzeichen der Stadt: der von Jan Inge Hovik entworfenen und 1965 erbauten Eismeerkathedrale. Wir erfuhren, dass der Architekt das bemalte Glasfenster im hinteren Teil der Kathedrale - eines der größten Glasgemälde Europas - zunächst ablehnte. Er wollte freie Sicht auf die umgebene Natur ermöglichen, sodass Gebäude und Natur ineinander übergehen. Doch die Bürger der Stadt und Gemeindemitglieder bestanden auf ihr bemaltes Fenster und so gestaltete Victor Sparre dieses beeindruckende Beispiel moderner Glasmalerei. Die Orgel wurde 2005 gebaut und erklingt seitdem in den Sommermonaten beinahe täglich bei Konzerten in der Kirche. Bewegt von den Eindrücken an diesem besonderen Ort setzten wir unseren Weg zur Seilbahn Fjellheisen fort, die uns bequem auf den 421 Meter hohen Storsteinen bringen sollte. Dort angekommen, gab es für uns die nächste Überraschung: an der Talstation der Seilbahn warteten bereits mehrere hundert Menschen auf die Auffahrt zum Hausberg Tromsos. Leider gibt es aber nur jeweils eine Gondel zur Bergstation und Talstation, weshalb mit langen Wartezeiten zu rechnen war. Diese vertrieben wir uns mit Informationen rund um die Seilbahn und fanden so heraus, dass die Seilbahn 1961 in Betrieb genommen wurde, jedoch schon 2015 eine Rundum-Erneuerung erhielt: die Maschinen- und Seiltechnik wurde ausgetauscht und größere Kabinen wurden angebracht. Auch die Bergstation Fjellstua ist relativ jung. Sie stammt aus dem Jahre 1992, da ein Feuer 1979 das ehemalige Gebäude zerstörte. So verging die Wartezeit wie im Fluge und wir wurden schließlich mit einem grandiosen Panorama auf die bewaldete Insel Tromsoya, das Festland unter uns und die Insel Kvaloya belohnt. Wir entdeckten markante Gebäude wie die Eismeerkathedrale, das alte Gymnasium, das Polaria Museum, die Bögen der Tromso und Sandnessbrücke und sogar unser Schiff AIDAluna.
Nach einer viel zu kurzen Talfahrt ging es nun schon wieder zurück in Richtung Schiff - wo uns ein, wie immer, köstliches Mittagessen erwartete. Am Nachmittag lud uns das schöne Wetter zu einem Spaziergang ein und so besuchten einige von uns den in der Nähe des Liegeplatzes befindlichen Botanischen Garten.
Am Abend traf man sich beim Abendessen oder der Rateshow „Wer wird Millionär" und tauschte sich über die ganz unterschiedlichen Erlebnisse des Tages aus, denn Tromso eignet sich auch hervorragend für individuelle Erkundungen.

22.06.2016 – Leknes, Lofoten

Die Vorhersagen waren wechselhaft bis regnerisch - keine idealen Voraussetzungen für eine Rundfahrt über die Lofoten, eine Inselgruppe, welche vor allem für unberührte Natur, pittoreske Fischerdörfchen und Stockfisch bekannt ist. Und dann wurde auch noch getendert, denn die Costa neoRomantica lag vor uns im Hafen von Leknes und bot keinen Platz für ein zweites Schiff unserer Größe. Doch dank der guten Organisation und Zusammenarbeit der Eberhardt-Reisegruppe saßen wir pünktlich in einem der ersten Tenderboote und wurde an Land bereits von unserer sympathischen Reiseleiterin Veronika erwartet. Mit viel Charme und einigen sehr anschaulichen Utensilien brachte sie uns die Kultur und Natur der Lofoten näher. Mit ihrer Leidenschaft für ihr persönliches Paradies sollte uns Veronika im Laufe dieses Tages anstecken.
Zunächst verließen wir die Insel Vestvagoy, auf der sich der Hauptort Leknes befindet und fuhren durch einen Tunnel auf die Nachbarinsel Flakstadoy. Wussten Sie, dass die Tunnel mit einem hohen Fiepton ausgestattet sind, um Füchse und andere größere Tiere davon abzuhalten, von einer auf eine andere Insel zu wandern?
Und kaum hatten wir unsere Rundfahrt begonnen, klarte schon das Wetter auf und zeigte die Inselwelt von seiner schönsten Seite. Unser erster Halt war die Kirche von Flakstad. 1780 erbaut, ist sie die zweitälteste Kirche auf den Lofoten. Doch ist diese Kirche nicht die erste Kirche an diesem Ort, denn Flakstad war bereits seit mehreren Jahrhunderten ein Kirchort. Die erste Kirche wurde dort bereits 1430 erbaut, aber im 18 Jahrhundert durch einen schweren Sturm zerstört. Die neue Kirche wurde im die Reste der alten Kirche gebaut, um auch in de r Bauzeit einen regelmäßigen Gottesdienst zu gewährleisten.
Auf dem Weg zu unserem ersten großen Tagesziel, dem Bilderbuchdorf Reine, passierten wir Ramberg und seinen berühmten hellen Sandstrand, auch liebevoll Copa Cabana der Lofoten genannt.
Auch gibt es hier Bauernhöfe, die ihre Weide samt Schafen auf das Dach der Häuser verlegt haben. Und wussten Sie, dass die Kühe auf den Lofoten sehr modebewusst sind und sogar Büstenhalter mit Spitze tragen? Durch die 24 Stunden währende Helligkeit, produzieren die Kühe soviel Milch, dass die Euter sehr prall gefüllt sind. Um Verletzungen zu vermeiden, tragen die Kühe deshalb oft „Bhs" .
Wir verließen nun die Insel Flakstadoy und fuhren weiter auf die Insel Moskenes. Während der Fahrt verriet uns Veronika sehr viel Wissenswertes über Stockfisch, dem Exportschlager der Lofoten, der nicht nur den Bau des Trondheimer Domes finanzierte, sondern auch der deutschen Handelsgilde Bryggen in Bergen zu Reichtum und Wachstum verhalf.
Wir passierten nun auch eine der 12 Lachszuchtanlagen der Lofoten, wo die jungen Lachse erst 1 Jahr in Süßwasserbehältern leben, bevor sie ins Salzwasser überführt werden. Während des ersten Lebensjahres werden sie außerdem geimpft, weshalb die Aufzucht später ohne Antibiotika stattfinden kann. Neben Kabeljau und Lachs gibt es auf den Lofoten noch Schellfisch, Forellen, Robben und kleinere Wale. Im Herbst kommen die Orcas, denn sie folgen den Heringsschwärmen, die hier vorbei ziehen.
Gegen Mittag erreichten wir Reine - im Sonnenschein machte das Örtchen seinem Ruf alle Ehre: Fasziniert bewunderten wir die Kulisse aus dunkelroten Fischerhütten , tiefblauem Meer und hohen Bergen, welche bis zu 2.8 Milliarden Jahre alt sind. Es gibt wohl keinen schöneren Ort für eine Pause und den Genuss von Stockfisch (welcher seinen Geschmack übrigens noch besser mit einem Schlückchen „Wasser" entfaltet) ! Bevor wir den Rückweg nach Vestvagoy antraten, bestaunten wir noch die berühmte Lofotenwand - das Panorama der Felsen der einzelnen Inseln, die vom Meer und bestimmten Aussichtspunkten aus, wie eine einzige Felsenwand erscheinen.
Norwegen ist bekannt für seine Trolle und ein ganz besonderes Exemplar konnten wir auf dem Rückweg in Ramberg an der Felswand bestaunen - dort blickte der Troll Peter mit versteinertem Blick voll Trauer über den Verlust seiner Geliebten auf uns herab. Armer Peter! Vielleicht erlöst dich eines Tages eine liebreizende Prinzessin von Deinem bitteren Schicksal?
Wieder auf der Insel Vestvagoy angelangt, begaben wir uns auf den Weg nach Borg, wo uns ein traditionelles Mittagessen auf einem Wikingerhof erwartete. Bevor uns die Hausherrin höchstpersönlich begrüßte, konnten wir viel Interessantes über die hier einst ansässige Familie in einer Ausstellung erfahren. Ein rührender Film brachte uns die Familiengeschichte in Bild und Ton näher. Mit einem köstlichen Lammeintopf, Wasser und Met wurden wir herzlich empfangen und mit einem zauberhaften Wikingerlied von der Hausherrin persönlich verabschiedet.
Nach so einem Wikingermahl unternimmt man am besten einen Spaziergang, um die Wikingerungeübte, deutsche Verdauung bei Ihrer Arbeit zu unterstützen. Gesagt, getan - wir fuhren Richtung Langstad, wo uns Veronika zu einem wunderschönen, einsamen Aussichtspunkt führte, von wo aus wir einen kleinen Spaziergang hinab ins Tal unternahmen. Dabei kamen wir an riesigen Stockfisch-Holzgestellen vorbei und konnten so die Delikatesse aus der Nähe betrachten, auch wenn Mancher/m dabei der Appetit schnell verging.
Was darf auf einer Lofoten-Panoramafahrt nicht fehlen? Richtig, der Besuch eines Bilderbuch-Strandes! Der Haukland Strand auf Vestvagoy gilt als einer der schönsten Strände der Lofoten - Wer möchte hier nicht einmal durch weißen Sand mit Blick auf azurblaues Wasser laufen? Ganz Mutige gehen sogar bei 10 Grad Celsius Wassertemperatur baden!
Auch ein traumhafter Tag wie dieser ging einmal dem Ende entgegen und so mussten wir schweren Herzens von Veronika Abschied nehmen. Mit vielen einzigartigen Eindrücken und Erlebnissen bestiegen wir das Tenderboot, welches uns zurück zu unserem Schiff AIDAluna brachte.
Den Abend ließen wir bei einem Konzert der wunderbaren A-capella Band „basta" oder einem Rommé Spiel ausklingen.

23.06.2016 – Seetag – auf dem Weg nach Bergen

Am Vormittag erwartete uns der letzte Lektor-Vortrag der Reise - auf seine unverwechselbar sympathische wie informative Art stimmte uns Lektor Georg Hahn auf unseren kommenden Besuch in Bergen ein. Anschließend luden Hotel und General Manager zum Frühschoppen ein.
Nach dem Mittagessen war es dann wieder soweit: das Eberhardt Shuffleboard Turnier auf Deck 5 wurde abgehalten. Leidenschaftlich kämpfte das rote Team mit dem blauen Team um den Sieg und trotzten dabei tapfer Wind, Wellen und Kälte.
Und wer sich noch mehr sportlich betätigen wollte, konnte am späteren Nachmittag bei einem Eberhardt Dart Turnier seinen Ehrgeiz und sein Können unter Beweis stellen.
Am Abend verzauberte Alexander Merk sein Publikum mit verblüffenden Tricks und musikalischer Leiter Roun lud zu einem weiteren Konzert mit seinen Künstlerkollegen.

24.06.2016 – Bergen

Die regenreichste Stadt Norwegens machte ihrem Namen alle Ehre und zeigte sich von ihrer nassen Seite. Dennoch ließen wir es uns nicht nehmen, mit unserem örtlichen Reiseleiter Bertil, einem waschechten Einwohner Bergens, einen Spaziergang durch diese von Norwegern und Besuchern gleichermaßen geliebte Stadt zu erkunden.
Zunächst spazierten wir aus dem Hafengelände in Richtung des berühmten Hanseviertels Bryggen. Doch bevor wir uns den bunten Hansehäusern näherten, bog Bertil mit uns ab in Richtung Marienkirche, die wir zunächst nur von außen, später am Tag auch von innen besichtigten. Wir betraten Bryggen von hinten und bekamen so einen besonderen Einblick in die Bauweise des Häuser. Bertil berichtete über die Entstehung und Geschichte des Viertels. Später bekamen wir beim Besuch des Hanseatischen Museums einen tieferen Einblick in die Geschichte der Hanse und den Alltag eines Gildenmitgliedes.
Was wäre ein Besuch in Bergen ohne eine Fahrt mit der Floibahn auf den Hausberg Bergens - den Floyen?! Die Aussicht von dort oben ist einzigartig, doch wurde sie in unserem Falle leider etwas vom Regen getrübt. Um diesen Regentag etwas zu versüßen, gab es eine Kostprobe der berühmten warmen Zimtschnecken.
Nach der Talfahrt mit der Floibahn spazierten wir zum Fischmarkt und bestaunten eine beachtliche Auswahl an Delikatessen: Königskrabben, Lachs in allen Variationen, Hummer, Schellfisch, Kabeljau und hunderte kleine Leckereien aus dem Meer erwarteten den hungrigen Besucher.
Hier endete nun unser offizieller Stadtspaziergang - doch Bertil begleitete diejenigen, die nicht noch individuell die Stadt erkunden wollten, bis zurück zum Schiff und wusste dabei noch einige Anekdoten zu berichten.
Am Abend begeisterten uns die AIDA Stars mit einer Rock Show in Erinnerung an die größten Hits von Queen.

25.06.2016 – Seetag – auf dem Weg nach Kiel

Bevor wir zum Ausgangspunkt unserer Reise gelangten, erwartete uns ein letzter Seetag. Der Vormittag stand für die Gäste zur freien Verfügung, während hinter den Kulissen kräftig organisiert wurde, damit die Abreise aller Kreuzfahrer am nächsten Tag so fließend und angenehm wie möglich von statten gehen konnte.
Am Nachmittag wartete noch einmal ein Eberhardt Vortrag auf die Gäste - diesmal mit dem Thema „Abenteuer Asien" und Ausführungen zu Singapur, Sri Lanka und Indien, Reiseempfehlungen inklusive.
Bei der anschließenden Kapitäns-Fragestunde konnten wir so einige berufliche wie private Details über unseren Kapitäns Thomas Mey erfahren. Wer hätte gedacht, dass der Kapitän in seiner Freizeit gerne auf "heißen Stühlen" durch die Landschaft saust?! Doch auch die spannende Erfolgsgeschichte AIDAs wurde dabei nicht vergessen, deren Anfänge in der Deutschen Seereederei mit Sitz in Rostock liegen.
Um 21.21 luden die Offiziere zum Abschiedssekt auf dem Pooldeck. Die Freude über diese Traumreise in den Norden konnte auch nicht von etwas Regen getrübt werden und so konnten wir die ausgelassene Stimmung und den Abschied von unserem Clubschiff AIDA bei einem Sekt in den AIDA Farben und einer Lasershow der besonderen Klasse genießen. Gemeinsam stimmten wir mit Gastkünstler El Mago zu seinem auf dieser Reise geschriebenen Lied ein: „ Ich will wieder auf AIDA!"

26.06.2016 – Kiel – Rückfahrt

Noch einmal konnten wir wir alle Vorzüge der ausgezeichneten Küche bei einem letzten Frühstück an Bord von AIDAluna genießen, bevor wir pünktlich und ohne größere Komplikationen unsere Rückfahrt ab Kiel antreten. Denn schließlich möchte keiner das EM-Fußballspiel am Abend verpassen! Leider ging dieser Wunsch durch Stau und Verkehrsbehinderungen nicht für alle Reisegäste in Erfüllung. Einige mussten sich in Geduld üben, doch gab dies auch eine Gelegenheit noch einmal diese wahrlich traumhafte Reise Revue passieren zu lassen. Der Erinnerung auf die Sprünge verhalf auch ein Reisequiz, bei dem es tolle Erinnerungsfotos mit dem Kapitän zu gewinnen gab. So verging die Zeit wie im Flug und es kam der Augenblick zu sagen: Danke, ach, es war so schön! Danke und auf Wiedersehen!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Es war eine Super Traumreise. Frau Kurianowski hat sich mit ihrer Reisegruppe sehr viel Mühe gegeben.Sie hatte auch für jeden ein offenes Ohr und war immer bemüht die Wünsche eines jeden zu berücksichtigen. Die 3 Eberhardt-Ausflüge waren meineserachtens die schönste Ausflüge

baerbel Graichen
17.07.2016