Reisebericht: Singlereise Island – Geysir, Vulkan & Islandpferd

09.08. – 18.08.2016, 10 Tage Single–Rundreise mit Reykjavik – Goldener Kreis – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Vik


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332000 Einwohner empfangen im Jahr inzwischen 2 Millionen Touristen und das noch immeer in einer erstaunlich guten Qualität. Bleibt zu hoffen, daß die wunderschöne Natur Islands darunter nicht leidet und noch viele Gäste diese Naturphänomene sehen können.
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise am 09.08.2016 50 km

Wieder wurden fast alle Gäste von zu Hause abgeholt  und ich freute mich zum zweiten Mal auf Island, diesmal mit einer Singlegruppe. Die Tranferfahrzeuge waren alle pünktlich in Berlin Tegel angekommen. Nur meines fuhr von einem Stau in den anderen und erreichte erst eine Stunde vor Abflug den Flughafen. Nach der Sicherheitskontrolle trafen wir uns alle und gemeinsam flogen wir mit Air Berlin nach Keflavik. Entgegen der Ankündigung bekamen wir doch noch Getränke und einen Snack kostenlos im Flugzeug und in Keflavik am Kofferband trafen wir noch eine Dame aus München kommend. Nun war unsere Gruppe komplett und wir tauschten gleich am Flughafen unser Geld um. Draußen empfingen uns Rosa und ein junger Fahrer und gemeinsam starteten wir nach Reykjavik. Für eine orientierende Stadtrundfahrt war es zu spät, aber ein Kurzbesuch oben am Perlan war noch drin und so sahen wir die Hauptstadt Islands schon mal in ihren ganzen Ausmaßen und waren begeistert.

Reykjavik am Abend

Wir wohnten für 2 Nächte im Centerhotel Plaza direkt am Marktplatz. Das Auffinden unserer Zimmer in dem aus vielen Gebäuden bestehendem Hotel stellte uns alle auf eine erste Probe. Unser Abendessen gab es im Restaurant Reykjavik gleich neben unserem Hotel. Das 3-Gang-Menue wurde stilvoll serviert und schmeckte hervorragend und wir bekamen auf der gesamten Reise immer Wasser dazu und am Schluß Kaffee oder Tee. Draußen war es noch hell und so gingen wir gemeinsam hinauf zur Hallgrimskirkja. Leider war sie schon geschlossen und wir verschoben die Innenbesichtigung auf den nächsten Abend. Weiter ging es dann zum Dom, Parlament, Rathaus am Tjörnin und zurück zum Hotel. Jeder freute sich auf sein Bett.

Ausflug Goldener Kreis am 10.08.2016 280 km

Nach dem Frühstück lernten wir Magnus, unseren Fahrer für die Reise durch Island kennen. Er ist in Island geboren, wohnt jetzt in Norwegen und kehrt jedes Jahr für 4-6 Wochen auf seine Insel zurück, um Touristen im Reisebus zu fahren. Zunächst machten wir eine kleine Runde durch Reykjavik mit einem Stopp am Holzhaus Höfdi, wo sich M. Gorbatschow und R. Reagan 1986 trafen. Wir nahmen Aufstellung für ein Gruppenfoto. Auf der Weiterfahrt sahen wir den Lachsfluß und von Rosa, unserer isländischen Reiseleiterin  erhielten wir die ersten Informationen zu Island. Am Faxi-Wasserfall gab es eine Lachstreppe zu bestaunen und für jeden ein Gläschen Brennevin und einen Liebeshoden-ein ganz typisches Gebäck unseren Krapfen ähnelnd. Jeder stellte sich mit seinem Namen und Heimatort vor. und wir stießen an auf eine gemeinsame schöne Reise an.

Gullfoss und Pingvellir

Nach dem kleinen Faxifoss folgte nun unser erster großer Wasserfall - der Gullfoss, auch goldener Wasserfall genannt. Bei Sonnenschein schimmert er golden und oft spannt sich ein Regenbogen darüber. Beides sahen wir nicht, dafür aber die gewaltigen Wassermassen. Wir verließen unten unseren Bus und gingen die Stufen hinauf und weiter zu den vielen Aussichtspunkten. Beim Blick von oben wurden wir wenigstens nicht nass und die Sicht nach Norden reichte bis zum Langgletscher. Vom Informations-Center fuhren wir dann weiter mit unserem Bus nach Pingvellir, dort wo das erste Parlament der Welt ab 930 tagte. Die Häuptlinge, auch Goden genannt, versammelten sich immer in den ersten beiden Juliwochen eines jedes Jahres, regelten Streitfragen und verabschiedeten Gesetze. Ein von ihnen für 3 Jahre gewählter Gesetzessprecher musste einen Teil der Gesetze vorlesen. Dabei stand er vor den Felsen der Allmännerschlucht und nutzte diese als natürlichen Verstärker. Wir spazierten durch die Allmännerschlucht und sahen die vielen Spalten.
Dabei standen wir auf der amerikanischen Platte und sahen hinüber zur europäischen Platte. In Pinvellir befindet sich auch der größte See Islands mit 83 Quadratkilometern. Am Ende des Sees konnten wir riesige Dampfwolken des Thermalgebietes Nesjar sehen.

Zweiter Abend in Reykjavik

Heute Abend war kein Essen im Programm und so brachen wir zunächst zu einem Rundgang entlang der „Rauchbucht" auf. Es pfiff ein kräftiger Wind, so dass unsere Mützen zum Einsatz kamen. Wir sahen die Harpa, Islands spektakuläres Konzerthaus, und die „Sonnenfahrt". Sie wurde vom Künstler Jón Gunnar Árnason geschaffen und steht seit 1990 an der Küstenstraße Saebraut..
Danach gingen wir hinauf zur Hallgrimskirkja und besichtigten sie von innen. Die Schlichtheit und Größe der Kirche war einfach überwältigend. Nun war es Zeit zum Essen und dazu hatte ich vorsorglich im Restaurant „Skolabru" Plätze reserviert. In gediegener Atmosphäre und bei gutem Essen ließen wir den erlebnisreichen Tag ausklingen.

Halbinsel Saefellsnes am 11.08.2016 – 330 km

Mit gepackten Koffern starteten wir zur Fahrt nach Snaefellsnes. Zunächst ging es an der Küste entlang, durch den Walfjord Tunnel nach Borgarnes zu einer WC- und Einkaufspause. Das Wetter war wechselhaft und riesige Wolkenpakete machten es der Sonne schwer. Auf der Weiterfahrt begann es zu regnen und so fiel unsere Wanderung von Arnastapi recht kurz aus. In Hellnar machten wir dann einen Stopp bei einem der wenigen Lokale an der Strecke. Auf der Weiterfahrt riss die Wolkendecke immer mal auf und so konnten wir den Spaziergang hinunter zum Strand bei Dritvik ohne Regenschirm machen. Vorbei an der „Elfenkirche" erreichten wir den steinreichen Strand mit starker Brandung und konnten uns an einer Tafel über das Stranden eines Trailers informieren. Auf der Weiterfahrt kamen wir nach Bjarnarhöfn mit einer Kirche und einem privaten Haifisch Museum. Hildebrandur, der jetzige Besitzer des Hofes, zeigte uns stolz in der Kirche ein Gemälde einer berühmten niederländischen Malschule und im Museum konnte man kleine Stücke Haifisch mit schwarzem Brot probieren. An der Nordküste von Snaefellsnes boten sich immer wieder grandiose Ausblicke auf die Berge und Wolkenformationen. Nur hatten wir leider den Snaefellsjökull nicht zu sehen bekommen. Unsere Unterkunft lag in Stykkiskolmur, einem zauberhaften Städtchen mit einer modernen Kirche, einem Kloster- Krankenhauskomplex und einem kleinen Hafen mit Leuchtturm. Nach dem Abendessen spazierten wir durch den Ort bis hinauf zum Leuchtturm.

Stykkisholmur – Akureyri am 12.08.2016 – 456 km

Nach dem Frühstück hieß es wieder Koffer laden und Abfahrt zunächst auf kürzester Strecke nach Borgarnes. Auf der langen Fahrt informierte uns Rosa ausführlich über die Island Sagas. Noch vor dem Mittag erreichten wir den Krater Grabrok bei schönem Wetter. Ein gut angelegter Weg führte hinauf und um den Krater herum. So bekamen wir einen guten Einblick in diese bizarre Landschaft.
Für die Mittagspause hatten Magnus und Rosa Hvamstangi direkt am Meer gewählt. Dort waren wir der einzige Bus und es gab vieles anzuschauen. Am Dorfplatz war ein Gestänge mit verschiedenen Trockenfischen aufgestellt und in einem urigen kleinen Cafe gab es was für den kleinen Hunger. Durch die Tourist-Information gelangte man in ein kleines aber feines Museum über Seerobben. Unsere Zeit reichte nicht, um alles zu erkunden. Weiter fuhren wir zum Pferdehof Flugumyri . Anna führt ihn mit ihrer Mutter, ihrem Sohn und 4 Töchtern. 4 Jahre dürfen die Pferde auf einer Hochalm ihre Freiheit genießen. Dann kommen sie ins Gestüt und werden sanft ausgebildet. Es war eine Freude, der zierlichen Frau zuzuschauen und 2 ihrer Kinder zeigten uns die 5 Gangarten der Islandpferde. Dazu gab es Kaffee/Tee und selbst gebackene Waffeln von der Mama. Ein Onkel der Familie hält Küche ganz in der Nähe und so sahen wir zum ersten Mal auch eine richtige Kuhherde auf Island.
In Akureyri wohnten wir im Hotel Kjarnalundur, ca. 5 km außerhalb des Zentrums und direkt am kleinen Flughafen. Nach dem Abendessen holte uns ein Taxi ab und brachte uns zum Walbeobachtungsschiff Ambassador. Wir fuhren auf dem Fjord hinaus bis zur alten Fischfabrik und sahen viele Buckelwale. Es war allerdings eine Kunst, sie auch fotografisch abzubilden.

Ausflug Husavik, Asbyrgi und Godafoss am 13.08.2016 – 333 km

Am Flughafen überquerten wir das Fjordende und fuhren bergan gegenüber von Akureyri. An einem Aussichtspunkt hielt unser Bus für ein Foto auf die Hauptstadt des Nordens. Rosa und Magnus entschlossen sich mit dem Besuch des Godafoss unseren Ausflug zu beginnen. Eine sehr gute Entscheidung, denn wir waren fast allein. Wir besuchten am Wasserfall die Aussichtspunkte auf beiden Seiten und hatten eine tolle Aussicht. Dann fuhren wir weiter nach Husavik. Rosa empfahl uns für die Mittagspause eine Bäckerei. Nach einer kurzen Ortsrundfahrt blieb genügend Zeit für den Besuch der Kirche, des Hafens und des Walmuseums.
Die hufeisenförmige Schlucht Ásbyrgi war unser nächstes Ziel. Einst floss hier die Jökulsá á Fjöllum, der zweitlängste Fluß Islands, den wir beim Dettifoss wieder sehen werden. Wir wanderten hinauf zur Felswand, um die riesigen Ausmaße zu sehen. Im Jökulsárgljúfur- National-Park Center verspeisten wir unser Picknick draußen auf der Terrasse und dann folgte noch eine Überraschung auf unserer Rückfahrt. Dicht bei der Straße gab es steile Felsen, in deren Vorsprüngen Möwen und Papageitaucher brüteten. Professionelle Vogelbeobachter hatten ihr riesiges Fernrohr auf ein Nest gerichtet und dann entdeckte einer viele Papageitaucher auf dem Wasser. Wieder zurück in Akureyri hatten wir eine Stunde Zeit, um das Zentrum mit den Einkaufsstrassen, der Kirche und dem Botanischen Garten zu erkunden.

Ausritt auf dem Islandpferd

Unser Abendessen gab es wieder von einem schmackhaften Buffet und dann standen nochmals die Islandpferde für einige Gäste auf dem Programm. Nach der Theorie bei Anna folgte nun die Praxis. Die Gruppe wurde von einem Bus abgeholt und zum Pferdehof gleich gegenüber unseres Hotels gebracht. Dort fand eine ausführliche Einweisung statt und die Zuordnung der Pferde. Alle waren mächtig aufgeregt aber sehr diszipliniert. Wir ritten zunächst zum Fluss und dann dort entlang bis zu den Weiden der Pferde. Offenbar ist dort der normale Ausritt zu Ende, denn die Pferde drehten einfach um ohne unser Zutun. Aber unser Ausritt ging noch sehr viel weiter den Fluss entlang, über eine Brücke und zurück durch den Fluss. Wir mussten die Beine hochnehmen, um nicht nasse Hosen zu bekommen. Das war ein Riesenspaß und ein tolles Erlebnis. Alle hatten sich tapfer auf den Pferden gehalten und nur beim Absteigen machte nicht jeder eine perfekte Figur !! Mit dem Bus ging es dann wieder zurück ins Hotel und an der Bar beschlossen wir diesen herrlichen Ausflug mit einem Brennevin.

Akureyri – Mückensee – Dettifoss – Ostfjorde am 14.08.2016 – 438 km

Ein langer Tag gespickt mit vielen Höhepunkten stand uns bevor und so starteten wir früher als gewöhnlich. Zunächst drehten wir noch kleine Runde durch Akureyri vorbei am Nonni-Haus und Rosa berichtete danach sehr ausführlich zu Leben und Wirken des berühmten isländischen Schriftstellers.
Am Mückensee begannen wir unsere Besichtigung mit dem Rundgang bei den Pseudokratern, gefolgt von einer Wanderung durch die dunklen Burgen. Unsere Mittagspause verbanden wir mit dem Besuch von Jardbödin, verschiedenen Naturbecken, die von einer heißen Quelle gespeist werden. Auch wenn es leicht regnete, war der Besuch ein Erlebnis und sehr entspannend. Nun folgte ein kurzer Rundgang in Namarskard, einem großen Solfatarenfeld mit blubbernden Schlammtöpfen, heißen Quellen und zischenden Schloten, die durch künstliche Bohrungen entstanden. Das Gebiet leuchtete in vielen Farben, vor allem aber gelb, orange und rot. Im Gebiet des Mückensees gäbe es noch viele Naturphänomene zu bestaunen, aber wir wollten ja noch zum Dettifoss Wasserfall.


Dettifoss und höchst gelegener Bauernhof Islands

Der zweitlängste Fluss Islands bringt die Wassermassen vom Vatnajökull zunächst zum kleineren Selfoss und dann zum 100m breiten und 44 m tiefen Dettifoss. Durch den vielen Regen der Vortage waren die Wassermassen braun und schäumten so sehr, dass wir nicht in den anschließenden Canyon blicken konnten. Ein grandioses Schauspiel, bei dem wir auch nass wurden.
Per Bus folgte dann eine lange Fahrt durch die isländische Einöde der Missetäterwüste. Rosa erzählte uns die Geschichte von Menschen, die in der Wüste überlebten und sang für uns 3 sehr schöne Lieder.
Der kurze Abstecher zum Bauernhof Mödrudalur war eine willkommene Abwechslung und wir stärkten uns beim Kaffeetrinken mit Liebeshoden, Eheglück und Knoten. Zum Bauernhof gehörten eine Tankstelle, eine Kirche, 2 Hunde und in diesem Jahr als Attraktion zwei junge Füchse. Die beiden waren sehr zutraulich und hatten keine Angst vor den Menschen.
In Egilstadir an den Ostfjorden machten wir nochmals eine kurze WC- und Einkaufspause und dann nahmen wir die letzte Etappe dieses Tages nach Neskaupstadur in Angriff. Die Strecke war aussichtsreich und für unseren Fahrer eine echte Herausforderung. Im Edda Hotel direkt am Fjord bezogen wir Quartier für eine Nacht.


Ostfjorde, Petras Steinhaus, Höfn am 15.08.2016 - 270 km

Schon nach dem Frühstück empfing uns Regen und die Fahrt über den Pass war leider in Wolken gehüllt. Wieder unten an den Fjorden ging es dann vorbei an einer modernen Aluminiumfabrik, deren Existenz allerdings mit einer gewaltigen Umweltzerstörung einhergeht. Die viele benötigte Energie wird in einem eigens dafür neu erbauten Kraftwerk oben in den Bergen direkt am Gletscher erzeugt. Dafür musste intakte Natur weichen. Das Bauxit kommt aus Australien nach Island, nur weil hier genügend und vor allem billige Energie erzeugt wird!! Für den Besuch von Petras Steinhaus nahmen wir uns fast eine Stunde Zeit. Diese wunderschöne Ausstellung ist in einen botanischen Garten integriert und längst werden nicht nur Steine gezeigt, sondern auch Knochen von Tieren und allerlei andere Fundsachen. Im Haus gab es eine Ausstellung von ausgestopften Tieren, Porzellan und Steine wurden auch zum Kauf angeboten. Unsere Mittagspause machten wir in einer urigen Gaststätte in Djupivogur und gleich daneben war bei einer stillgelegten Fischfabrik eine Sammlung von 34 Eiern aus Granit zu besichtigen. In Höfn wohnten wir im Hotel Höfn und wurden zum Abendessen mit Hummer verwöhnt. Ein Leckerbissen der besonderen Art.
Eigentlich sollte es am Abend noch auf den Gletscher gehen. Aufgrund des starken Regens vertagten wir diesen Ausflug auf den nächsten Morgen.


Gletscherausflug am 16.08.2016 280 km

Alle am Gletscherausflug Interessierten trafen sich 7 Uhr beim Frühstück und man beschloss, den Ausflug zu riskieren. Die Koffer wurden zusammen gestellt und die Wertsachen eingeschlossen und dann kam auch schon der Chef persönlich und holte uns mit einem geländegängigen Bus ab. Für die Fahrt hinauf zur Station mussten wir nochmals umsteigen in einen riesigen Jeep. An der Station bekamen wir Gummistiefel, einen Helm und einen warmen Overall. Dann folgte die Einweisung und Verteilung der Snowmobile und los gings hinauf auf den Gletscher. Anfangs war die Sicht noch recht gut, auf der Rückfahrt aber setzte Schneeregen und Wind ein und so wurde die Fahrt zu einer echten Herausforderung. Allein wären wir da oben verloren gewesen und hätten den Rückweg nicht gefunden. Eine Erfahrung, die letztendlich keiner missen wollte. Und Anja bemerkte sehr richtig - bei Sonnenschein kann das ja jeder, aber wir hatten es besonders. Wieder umgezogen gönnten sich einige das besondere Gletscherbier und für alle gab es Kaffee, Schokolade oder Tee. Dann brachte man uns wieder hinunter zur Straße, wo die anderen mit dem Bus schon auf uns warteten.


Gletscherlagune, Wanderung am Svinafellsjökull, Skaftafell-NP und Vik

Die Gletscherlagune Jökulsarion ist die größte Islands und fast 250 m tief. Mit Amphibienfahrzeugen fuhren wir hinaus auf den See um das unterschiedliche Eis zu bewundern. Sogar das Auseinanderbrechen und Drehen eines Eisberges sahen wir. 1000Jähriges Eis wurde an Bord geholt und zerkleinert und wir genossen es mit Brennevin. Beim Svinafellsjökull konnten wir eine kleine Wanderung entlang der Eiskante machen und die tiefen Spalten des Gletschers sehen. Auch dort ist ein Gletschersee im Entstehen. Am Nachmittag erreichten wir das Informations Zentrum des Skaftafell - Nationalparks und sahen einen sehr interessanten Film über Island.
Kurz vor Vik bezogen wir Quartier im Hotel Katla für eine Nacht. Das Abendessen gab es diesmal von einem ausgezeichneten Buffet und alle klagten danach, dass die Augen wohl größer waren, als der Magen. Etwas Erleichterung verschafften wir uns bei einem ausgiebigen Abendspaziergang ins Weibertal.


Vik, Skogar Museum, Reykjavik am 17.08.2016 - 215 km

Nach einem ausgiebigen Frühstück brachen wir auf nach Vik zu einem Einkaufsstopp bei ICEWEAR. In diesem riesigen Laden gab es Island typische Produkte. Die Küste Islands an dieser südlichsten Spitze ist rau und gefährlich. Hohe Felsen prägen das Bild und das Meer hat bizarre Formen ausgewaschen. Rosa hatte für uns eine Stelle ausgesucht, wo wir nochmals Papageitaucher in den Felsen beobachten konnten und gewaltige Wellen sich am Strand brachen. Gegen Mittag erreichten wir das Volkskundemuseum Skogar. Der ganz in der Nähe wohnender alter Isländer Þórður Tómasson hatte dort alles zusammen getragen und ausgestellt, was an die Vergangenheit der Isländer erinnert. Ein wirklicher Schatz war zu bewundern und Andrej, ein junger Isländer, führte uns durch das Museum. Im Außenbereich hat man die typischen Grassodenhäuser aufgebaut und im modernen Transportmuseum waren dann noch neuere Exponate zu sehen.


Nachmittag der Wasserfälle

Gleich neben dem Museum ist der Skogarfell, ein Wasserfall, der silbern in der Sonne schimmert, wenn sie dann scheint. Wir erlebten ihn bei Regen und machten nur kurz Fotos. Skogar liegt zwischen den Gletschervulkanen Eyjafjallajökull und Mýrdalsjökull. Der Ausbruch des Eyjafjallajökull hatte 2010 nicht nur den europäischen Flugverkehr lahm gelegt, sondern auch die Existenz der Bauern am Fuß des Vulkanes bedroht. Eine Familie bewies Mut und richtete nahe ihres Hofes ein Museum ein, wo ein Film in vielen Sprachen zum Ausbruch des Vulkanes zu sehen ist. Sehr anschaulich sind dort die Auswirkungen eines Ausbruchs und das Schicksal der Familie geschildert. Ein Stück weiter besuchten wir den Seljaland Wasserfall, mit der Besonderheit, dass ein Weg hinter den Wasserfall führt. Auf der Weiterfahrt berichtete Rosa ausführlich zu den Westmännerinseln, die im Süden von Island liegen. Die Wasserfälle unserer Reise schmückten sich fast alle mit einem Superlativ und so folgte ganz zum Schluß noch der Urridofoss am längsteb Fluß Islands und er soll der wasserreichste sein.
Unser letzter Ausflugstag endete im Zentrum von Reykjavik am Hotel Center Plaza. Dort verabschiedeten wir uns von Rosa und Magnus und dankten beiden ganz herzlich für ihre Fürsorge auf der interessanten Rundreise durch Island. 2700 km waren wir im Bus unterwegs und Magnus hat uns stets mit großer Umsicht chauffiert. Von Rosa erfuhren wir neben den wichtigen Fakten auch vieles zu den Sagas und Elfen und so können wir die Menschen und die Insel auch besser verstehen. Denn in welchem Land gibt es noch eine Elfenbeauftragte ?
Zum Abendessen gingen wir in ein Traditionslokal am Hafen und speisten noch einmal ganz vorzüglich.


Heimreise mit Hindernissen am 18.08.2016 - 50 km in Island

Gegen 4 Uhr klingelten die Wecker, ab 5 Uhr gab es ein kleines Frühstück in der Lobby des Hotels und für die Reise bekam jeder eine Frühstückstüte. Dann wartete auch schon der Fahrer, die Koffer wurden verladen und wir fuhren nach Keflanvik zum internationalen Flughafen. Bei AIR Berlin stand schon eine lange Schlange, aber wir meisterten das Einchecken dennoch zügig. Da Uschi wieder zurück nach München flog, verabschiedeten wir uns von ihr und dann begann auch schon unser Boarding. Nachdem wir fast eine Stunde im Flugzeit saßen, informierte uns der Pilot, dass es noch dauern würde, weil die checkin Schalter überlastet seinen. So starteten wir mit reichlich Verspätung und landeten in Berlin Tegel auch entsprechend später. Am Kofferband dann warteten wir vergebens auf unser Gepäck und wurden zur Reklamationsstelle geschickt.
Dennoch hatten wir Glück im Unglück, denn 3 unserer Teilnehmer hatten den „Anschluß" verpasst und standen noch immer am Kofferband, als es plötzlich wieder anlief und die restlichen Koffer kamen. Nun war Organisationstalent gefragt, um all unsere Koffer nach draußen zu bringen. Hat man den Sicherheitsbereich einmal verlassen, darf man nicht wieder hinein. Anja und Karin gilt unser aller Dank für ihr umsichtiges Handeln und Verladen unserer Koffer.
Mit unseren Transferfahrzeugen konnte nun die letzte Etappe unserer Reise starten.


Island ist immer eine Reise wert

Ich danke euch allen für diese interessante Reise und für die netten Begegnungen. Nicht immer hat man Oma und Enkel in einer Gruppe und wenn man sich über die Generationen hinweg so gut versteht macht Reisen in einer Single - Gruppe richtig Spaß.Euch allen wünsche ich beste Gesundheit und bleibt bitte reisefreudig !Alles Gute und vielleicht bis bald
Eure Ria Heilmann

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