Reisebericht: Single–Winterreise durch Island

19.02. – 26.02.2019, 8 Tage Winterrundreise Island – auf den Spuren der Aurora Borealis mit Reykjavik – Hamar – Südisland – Goldener Kreis


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Island im Winter war nicht so kalt und so dunkel wie erwartet. Wir wollten Nordlichter sehen, erlebten dafür aber ein seltenes Gewitter. Riesige Eisberge am Lavastrand, vereiste Wasserfälle und wohlschmeckende Tomaten im Gewächshaus beeindruckten uns sehr
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise am 19.02.2019

In Berlin Tegel traf sich fast die gesamte Single Gruppe und wir flogen mit ICELAND AIR nach Keflavik. Der Flug war sehr entspannt, jeder hatte einen Bildschirm vor sich und konnte aus dem Unterhaltungsprogramm etwas auswählen. In Keflavik am Kofferband trafen wir eine Teilnehmerin aus Frankfurt kommend und nun war unsere Gruppe komplett. Am Automaten oder am Schalter konnten wir Euro in isländische Kronen tauschen und ich hatte für jeden eine Umrechnungstabelle ausgedruckt für den schnellen Überblick. Mit Stefan fuhren wir ca. 50 km in die isländische Hauptstadt Reykjavik zu unserem Hotel Klettur. Wir bezogen unsere Zimmer und trafen uns dann für eine kurze Vorstellungsrunde und Informationen für die nächsten Tage. Dann gingen wir zu Fuss zum Restaurant Jörgensen. Dort erwartete man schon unsere Gruppe und wir nahmen Platz an einem langen Tisch und freuten uns auf das Abendessen. Es war sehr reichlich und schmackhaft und die Krönung war der Nachtisch. Eigentlich wollten wir danach einen kleinen Verdauungsspaziergang machen, aber die vereisten Fusswege hielten uns davon ab. So gingen wir direkt ins Hotel zurück.

City Tour in Reykjavik, Krater Grabrok und Wasserfälle am 20.02.2019

Ausgeruht und nach einem guten Frühstück holte uns Anna Lara, unsere Busfahrerin und Reiseleiterin für die gesamte Tour durch Island, am Hotel ab. Unsere Koffer wurden im kleinen Anhänger verstaut und wir machten es uns im Kleinbus gemütlich. Unser erster Stopp war am Konzerthaus Harpa und wir fuhren mit dem Fahrstuhl ganz nach oben, um den Blick durch die vielen kleinen kunstvoll gestalteten Fenster auf die Stadt zu geniesen. Die Harpa ist das kulturelle und soziale Zentrum der Stadt und ihr Name ging als Gewinner eines grossen Wettbewerbes zur Namensfindung hervor. 2011 fand im Mai das erste Konzert statt. Weiter fuhren wir an der Küste entlang in das Hafenviertel, dort wo noch heute die Fischer ihren Fang bringen und sich das Maritime Museum und das Walmuseum befinden. Durch die Innenstadt ins Universitätsviertel, vorbei am Tjörnin und dem neuen Rathaus erreichten wir die Hallgrimskirkja mit ihrem imposanten 75 m hohen Turm. Das Innere der Kirche besticht durch eine schlichte Eleganz. Im Sommer gibt es regelmässig Konzerte auf der grossen Orgel. Unser dritter Halt war auf dem Hügel am Perlan. 6 Edelstahltanks werden von einer Glaskuppel überspannt und in 5 Tanks wird das heisse Wasser für die Haushalte der Stadt gebunkert. Wir nahmen den Fahrstuhl ganz nach oben und betrachteten von der umlaufenden Aussichtsplattform Reykjavik und die umliegenden Berge bei Sonnenschein. Zum Mittagessen fuhren wir weiter nach Borganes.

Wanderung mit Spiralen am Fuss und Wasserfälle

Nach einem kurzen Einkaufsbummel in Borganes fuhren wir weiter nach Norden zum Krater Grabrok. Es lag noch viel Schnee und der Weg mit den vielen Stufen hinauf war vereist. Anna Lara verteilte Schuhüberzieher mit Metallspiralen und so schafften wir alle problemlos den Weg hinauf und wieder hinunter. Vom Krater hatten wir einen weiten Blick ins Land und liessen uns den Wind um die Nase wehen. Dann fuhren wir wieder ein Stück zurück und bogen ab zu den Lavawasserfällen. Die Sonne schien und unser Spaziergang führte zunächst zu den vielen kleinen aus dem Lavagestein austretenden Wasserfällen. Wir gingen den Weg weiter bis zum Kinderwasserfall, der seinen Namen von 2 verunglückten Kindern bekam und deren Mutter dann die Brücke über den Wasserfall zerstörte. Der Kinderwasserfall war stark vereist und im Fluss sehr viel Wasser. Noch einen letzten Fotostopp machten wir bei den heissen Quellen von Krauma. Dort steht seit kurzem ein neues Hotel und die Hotpots des Hotels werden von den heissen Quellen gespeist. Kurz vor 18 Uhr erreichten wir unser Hotel Hamar und da war es immer noch hell ! Nach dem Checkin trafen wir uns zum ersten Seminar zum Thema Nordlicht-fotografie. Im Anschluss gab es ein sehr leckeres Abendessen und bis 23 Uhr waren wir unterwegs auf der Suche nach Nordlichtern. Leider vergebens.

Halbinsel Snaefellsnes und Fjordkreuzfahrt am 21.02.2019

Nach einem sehr guten Frühstück brachen wir auf zur Fahrt auf die Halbinsel Snaefellsnes. Unterwegs machten wir einen Fotostopp und bald erreichten wir Stykkisholmur. Leider war die imposante Kirche dort geschlossen und so fuhren wir gleich zum Hafen auf eine Kaffeepause.
Von 11 bis 13 Uhr gingen wir an Bord eines Schiffes, welches zwischen den Inseln im Breidafjord kreuzte. Es war sehr starker Wind und die Temperaturen so hoch, dass wir uns am Schiff sogar draussen aufhalten konnten. Der Kapitän zeigte uns die Brutplätze der Seevögel aus nächster Nähe und es wurde für uns gefischt. Vor allem die Jacobsmuscheln und Eier der Seesterne waren sehr lecker und konnten ganz frisch von uns verzehrt werden. Ein absoluter Höhepunkt der Kreuzfahrt. Weiter draussen sahen wir dann die starken Strudel, die durch Ebbe und Flut zwischen den Inseln entstehen. Wieder zurück an Land konnten wir uns bei einer sehr wohlschmeckenden Fischsuppe mit Meeresfrüchten stärken und auch wieder aufwärmen. Der Hafen von Stykkisholmur wird von einem hohen Felsen, auf dem der Leuchtturm steht, geschützt und da hinauf machten wir eine Wanderung. Allerdings war der Sturm oben so stark, dass wir uns bei den Händen nahmen und immer nur zu dritt wieder auf den Rückweg machen konnten. Dann fuhren wir weiter nach Bjarnahöfn, wo ein schönes Museum zu besichtigen war und wir fermentierten Hai mit Brot und Brennivin probieren konnten. Die Fahrt nach Grundarfjördur fiel wegen des Sturmes aus. Dafür zeigte uns Anna Lara auf dem Rückweg in Borganes noch einen schönen Garten mit einem berühmten Grab aus der Egils Saga. Am Abend folgte dann das zweite Seminar zu den Nordlichtern und während des Abendessen ging ein starkes Gewitter nieder. Es war seit 10 Jahren das erste Gewitter.

Goldener Kreis, Islandpferde und Tomaten am 22.02.2019

Heute Morgen berichteten alle Zeitungen über das Gewitter vom Vorabend. In Reykjavik hatte man sogar alle Schwimmbäder geschlossen ! Wir fuhren zunächst nach Alafoss und besuchten einen Wollmarkt und den gleichnamigen Wasserfall. Das Geschäft hielt eine aussergewöhnliche Vielfalt an Wollprodukten bereit und so kauften die Singles fleissig ein. Dann ging die Fahrt weiter nach Tingvellir. Dort tagte das älteste Parlament der Welt und der Ort liegt an der Spalte zwischen der amerikanischen und eurasischen Platte. Wir machten einen ausführlichen Spaziergang zum alten Tagungsort. Weiter fuhren wir zum Thermalfeld Haukadalur. Der grosse Geysir Stori ist leider seit 1964 erloschen, aber der kleine Bruder Strokkur- Butterfass - zeigt seine Aktivität aller 5-10 Minuten. Wir standen geduldig, um den Ausbruch auf ein Foto zu bannen. Zuvor aber stärkten wir uns in freier Natur bei einem Picknick, bestehend aus einem Brot, welches 24 Stunden in der heissen Erde gebacken wurde, gekochten Eiern, Butter und Hering. Es war eine aussergewöhnliche Kombination, aber äusserst schmackhaft.

Gullfoss Wasserfall, Islandpferde und Tomaten

Ein Stück weiter wartete mit dem Gullfoss Wasserfall die nächste Überraschung. Grosse Teile waren vereist und so erschien der Wasserfall noch spektakulärer als im Sommer. Bei unserem Rundgang am Wasserfall zunächst oben und dann auch noch unten machten wir wieder viele Fotos. Im Informationszentrum stärkten wir uns dann für die noch lange Weiterfahrt. Am späten Nachmittag erreichten wir Fridheimar mit den Islandpferden und den Tomatengewächshäusern. Zunächst bekamen wir einen Kaffee, besuchten die Stallungen und eine Reiterin mit Pferd demonstrierte die verschiedenen Gangarten der Islandpferde. Dann liefen wir hinüber zu den Gewächshäusern und waren überwältigt. 4 Tomatensorten werden angebaut und man nutzt das Wasser einer benachbarten heissen Quelle zur Heizung und zur Stromgewinnung, denn die Tomatenpflanzen brauchen viel Licht. Neben den reifen wohlschmeckenden Tomaten konnten wir verschiedene Produkte aus Tomaten einkaufen und im dazugehörigen Restaurant auch etwas probieren. Auf der Weiterfahrt zu unserem Hotel in Hvolsvöllur wehte ein kräftiger Wind und Anna Lara hatte zu tun, das Lenkrad fest zu halten.

Naturwunder im Süden Islands am 23.02.2019

9 Uhr brachen wir wieder auf gen Süden. Unser erster Halt war am Seljalandwasser, hinter dem man im Sommer auch lang laufen kann. Im Winter jetzt war alles vereist und der Weg dahinter gesperrt. Dennoch war es ein feuchtes Vergnügen. Wenig später erreichten wir Skogar und begannen mit der Besichtigung im Museum Skogasafn. Martina führte uns und schilderte sehr anschaulich das schwere Leben auf Island in der Vergangenheit. Unzählige Gegenstände wurden hier von Pordur Tomasson zusammen getragen und sie sind wunderbar präsentiert. Auch die alten Torfhäuser im Freigelände erzählten viel über das entbehrungsreiche Leben der Bevölkerung. Seit 2002 ist noch ein Verkehrs- und Technikmuseum dazu gebaut worden. Leider setzte nun der angekündigte Regen ein und so hielten wir uns am Skogar Wasserfall nur ganz kurz auf für ein Foto und trafen uns dann im nahe gelegenen Bistro bei einer warmen Suppe wieder.

Weiterfahrt an der Südküste

Unser nächster Halt war am schwarzen Lavastrand von Reynisfjara. Gewaltige Wellen schlugen ans Ufer und in der Gischt wirkten die Basaltzacken im Meer mystisch. Dennoch war es unvergesslich. Im Sommer nisten die Papageientaucher im Basaltfelsen und jetzt im Winter kletterten die Touristen für ein spektakuläres Foto hinauf ! Quasi um die Ecke lag Vik und dort machten wir eine grössere Pause am Einkaufscenter mit Supermarkt, Cafe und ICELAND Center. Dann fuhren wir weiter nach Kirkjubaerklaustur zum Schwesternwasserfall. In Island muss man inzwischen schon Schilder aufstellen, um Touristen zu erklären, dass die Natur keine Toilette ist. Gegen 17 uhr erreichten wir unser FOSSHOTEL Glacier Lagoon und waren begeistert von der Lage und Einrichtung. Dennoch brachen wir gleich wieder auf zu einer Wanderung zum nahe gelegenen Wasserfall. Das Abendessen war dann aussergewöhnlich schmackhaft und der Service excellent.

Gletscherlagune und Skaftafell Nationalpark am 24.02.2019

Der heutige Tag sollte der Höhepunkt unserer Reise werden. Wir fuhren am Morgen zur Gletscherlagune Jökulsarlon und bestaunten die schwimmenden Eisberge. Durch Ebbe und Flut werden die Eisberge ins Meer transportiert und dort wieder an den Strand gespült. So glich der schwarze Lavastrand mit dem 1000jährigen klaren oder blauen Eisbergen einem Naturpark. Wir spazierten völlig fasziniert den Strand entlang und fotografierten viel zu viel. Als Überraschung gab es dann einen Brennivin mit 1000jährigem Eis. Beim Ausschenken konnte ich nicht mehr rechtzeitg vor einer herannahenden Welle flüchten und bekam so nasse Hosenbeine und nasse Schuhe. Nicht so schlimm - auf der Rückfahrt stoppten wir kurz beim Hotel und ich zog trockene Sachen an. Unsere Mittagspause machten wir bei einer Tankstelle mit Bistro. Nach dem Essen gingen wir auf einen kleinen Hügel mit wunderbarer Aussicht auf den nahen Gletscher.

Wanderung im Skaftafell Nationalpark

Es war für den späten Nachmittag Regen vorher gesagt und so begaben wir uns gleich auf eine 2stündige Wanderung mit Ziel Svartifoss Wasserfall. Der Weg führte bergan immer parallel zu einem Bach, vorbei an einem Wasserfall und später kamen wir zu einem kleinen Mikrokraftwerk, was aber nicht mehr in Betrieb war. Weiter oben mussten wir den Bach über eine Brücke queren und dann war der Schwarze Wasserfall in der Ferne auch schon zu sehen. Für den vereisten Weg bergab zum Wasserfall nutzten wir die Spiralen an den Schuhen nochmals. Der Wasserfall war von riesigen Basaltsäulen im Halbkreis gesäumt und es wirkte wie eine Bühne im Theater. Auf der anderen Seite ging es wieder steil bergauf und oben waren die umliegenden Berge in der Abendsonne gut zu sehen. Auf dem Rückweg kamen wir an alten Torfhäusern vorbei, die im Sommer offenbar als Unterkünfte für Wanderer dienen. Anna Lara fand eine unverschlossene Tür und so konnten wir auch drin alles anschauen. Wieder unten im Tal fuhren wir ein kurzes Stück bis zum Skaftafell Informationszentrum und schauten dort einen Film über den Nationalpark an. Auf der Rückfahrt zum Hotel stoppten wir kurz an der Torfkirche für ein Foto und im Hotel genossen wir Kaffee und Kuchen sowie die Happy Hour an der Bar. Nach dem Abendessen hiess es wieder Koffer packen.

Rückreise nach Reykjavik und Besuch der Blauen Lagune am 25.02.2019

370 km waren heute zu fahren zurück nach Reykjavik - eine gewaltige Aufgabe für Anna Lara. Einen Fotostopp bei wunderschönem Moos und 2 Pausen machten wir und erreichten 14 Uhr unser Hotel Klettur wieder in Reykjavik. Wir dankten Anna Lara und verabschiedetn uns von ihr. Am Nachmittag unternahmen wir für ca. 2 Stunden einen Rundgang zu Fuss entlang der Haupteinkaufsstrasse, zur Domkirche, zum Rathaus mit dem Modell von Island und wieder zurück. Unterwegs kehrten wir auf Kaffee und Kuchen ein und setzten die letzten isländischen Kronen um. Gegen 18.30 Uhr holte uns Franz zur Blauen Lagune ab. Dort blieben wir 2 Stunden und genossen das riesige Becken mit dem warmen bis heissen Wasser, schmierten uns den Heilschlamm ins Gesicht und tranken einen Prosecco im Thermalbecken. Es war ein toller Spass und für alle, die mit im Wasser waren, ein würdiger Abschluss unserer Reise durch Island.

Heimreise am 26.02.2019

Sehr früh klingelte der Wecker und bereits 4 Uhr gab es Frühstück im Hotel. Dann holte uns Franz wieder ab und brachte uns zum Flughafen in Keflavik. Wir gingen zunächst zum Tax Refund Schalter und dann zum checkin. Das war allerdings nicht ganz einfach, denn wir mussten an den Automaten einchecken und unsere Koffer am Band ebenfalls selbst einscannen. Das reichlich vorhandene Personal half nach Anfrage dabei. Das fanden wir nicht gerade kundenfreundlich und es dauerte....
Nach der Sicherheitskontrolle konnten die übrigen isländischen Kronen zurück getauscht werden und dann mussten wir auch schon los zu unserem Gate. Der Flug mit ICELAND Air war wieder sehr gut und 15 min. früher als geplant landeten wir in Berlin Tegel. Alle Koffer waren da und unsere Transferfahrer erwarteten uns schon. Es hiess Abschied nehmen und eine wunderschöne Reise war nun leider zu Ende.

Liebe Singles,

es war eine wunderschöne Reise im Winter durch Island mit Euch. Wir haben sehr viel Schönes und Unvergessliches erlebt, auch wenn wir keine Nordlichter sahen. Ich danke Euch für die Buchung dieser Reise und wünsche Euch allen alles erdenklich Gute, beste Gesundheit und ich freue mich auf ein Wiedersehen auf einer meiner Eberhardt Travel Reisen !
Bis dahin alles Liebe und Gute
Eure Ria

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Christine,
danke für deine Zeilen. Es freut mich sehr, wenn Bericht und Fotos die Reise noch einmal ins Gedächtnis zurück holen. Es war wirklich eine besondere Reise.
Liebe Grüße und alles Gute von Ria

Ria Heilmann
04.03.2019

Danke für den ausführlichen Reisebericht, der mir alle Stationen unserer schönen Reise noch einmal ins Gedächtnis zurückführt und mir auch hilft, alle meine Fotos gut einzuordnen und meine persönlichen Eindrücke zu ergänzen.

Christine Meyfarth
04.03.2019