Reisebericht: Rundreise Island – Insel aus Feuer und Eis

24.05. – 28.05.2015, 5 Tage Kurzreise Reykjavik und der Südwesten Islands mit Goldenem Kreis – Geysir – Gullfoss – Thingvellir Nationalpark – Blaue Lagune


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5 Tage Island zum Kennenlernen - kurz, aber wunderschön
Ein Reisebericht von
Britt Reuter-Bracklow
Britt Reuter-Bracklow

Pfingstsonntag, 24.05.2015: Flug nach Reykjavik – Bad in der Blauen Lagune

Am späten Vormittag trafen wir uns am Flughafen Berlin-Schönefeld und begannen von hier gemeinsam unsere Kurzreise nach Island. Pünktlich startete um 12:40 Uhr unser Flug mit WOW Air nach Keflavik und bereits nach knapp 4 Stunden erreichten wir die Vulkaninsel im Norden Europas. Am Flughafen erwartete uns bereits Haldur, der uns in den kommenden Tagen als Reiseleiter seine Heimat zeigen würde. Berlin verließen wir bei sonnigem Pfingstwetter, hier war es deutlich kühler und in den kommenden Tagen würden wir das wechselhafte Wetter kennenlernen. Auf unserer kurzen Fahrt sahen wir die hier karge Landschaft aus Lavafeldern und nach ca. einer halben Stunde erreichten wir die berühmte Blaue Lagune. Das Thermalfreibad entstand einst aus dem „Abwasser" des nahe gelegenen Geothermalkraftwerkes Svartsengi. Dieses pumpt das heiße Wasser aus ca. 2000 Meter Tiefe zur Oberfläche zur Energiegewinnung und anschließend fließt dieses dann in das umliegende Lavafeld. Daraus entstand der Salzwassersee in der typischen milchigen blau-weißen Farbe, die von den Kieselalgen stammt. Hier trafen wir dann auch unsere weiteren Reiseteilnehmer, die von Frankfurt/Main aus geflogen sind und unsere Reisegruppe war mit 17 Gästen nun komplett. Einige von uns badeten ausgiebig, andere spazierten auf den angelegten Pfaden in dieser bizarren Landschaft. Nach einem kleinen Imbiss in der Cafeteria fuhren wir nach Reykjavik. Nach ca. 45 Minuten erreichten wir unser Hotel Kettlur in Islands Hauptstadt.

Pfingstmontag, 25.05.2015: Goldener Kreis – Gullfoss, Geysir und Thingvellir

Unser heutiger Tagesausflug führte uns den „Goldenen Kreis" entlang und uns erwarteten einige der bekanntesten Naturphänomene Islands. Um 09:00 Uhr starteten wir bei etwas Nieselregen. Unterwegs erfuhren wir, dass in diesem Jahr die Natur ca. 3-4 Wochen zurückliegt, da es u.a. ganz ungewöhnlich im April fast 3 Wochen am Stück nicht geregnet haben soll. Nach ca. einer Stunde erreichten wir Hveragerdi, eine kleine Gemeinde mit vielen, durch Erdwärme beheizten, Gewächshäuser für Gemüse und Blumen sowie ein Feld mit heißen Quellen. Hier gibt es auch den „Müll-Geysir". Halldur erzählte uns, dass einst die Bewohner einen inaktiven Geysir für ihre Abfallentsorgung nutzen. Als dieser durch ein Erdbeben doch einmal wieder aktiv wurde, spukte er den gesamten Unrat explosionsartig hoch in die Luft wieder heraus. Im örtlichen Einkaufszentrum gibt es eine kleine Ausstellung, wo wir u. a. durch eine Spalte im Boden die Ausmaße von Erdbeben 2008 erahnen konnten. Außerdem zeigte man uns Videoaufnahmen vom Beginn des Bebens der örtlichen Tankstelle. Anschließend fuhren wir weiter zum Gullfoss, dem Goldenen Wasserfall. Trotz Nieselregens genossen wir einen Spaziergang an den beeindruckenden Wassermassen, die hier über 2 Stufen in eine tiefe Schlucht stürzen. Weiter ging es zum nächsten Naturphänomen, zum aktiven Geysir Strokkur. Dieser schoß auch in unserer Anwesenheit in ca. 5 minütigen Abständen (fast könnte man meinen, jemand steuert dies automatisch ?) eine bis zu 30 Meter hohe Wassersäule mit gewaltiger Kraft in den Himmel. Nach einer kurzen Mittagspause fuhren wir weiter entlang dem Goldenen Kreis zum Nationalpark Thingvellir, dem ältesten Nationalpark Islands und wie wir von Halldur erfuhren, auch der bedeutendste: Hier gab es nach der Besiedlung Islands einen sogenannten Aibling, wo bis zu 4.000 Menschen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts einmal im Jahr Versammlungen abhielten und Gesetze beschlossen. 1944 wurde hier die Republik Island ausgerufen. Aber auch aus geologischer Sicht ist dieser Nationalpark einzigartig, den er liegt inmitten einer Grabenbruchzone. So spazierten wir sozusagen zwischen Amerika und Europa. Hier schließt sich der Goldene Kreis und wir fuhren zurück nach Reykjavik. Das Abendessen nahmen wir gemeinsam im nahegelegen Restaurant ein.

Dienstag, 26.05.2015: Stadtrundfahrt in Reykjavik und Bootsausflug zur Walbeobachtung

Am Vormittag unternahmen wir eine Stadtrundfahrt durch die nördlichste Hauptstadt Europas. Als Erstes besuchten wir die moderne und sehr schlicht gehaltene Hallgrimskirche. Die Meisten von uns fuhren mit dem Aufzug auf die Aussichtsplattform in ca. 70m Höhe und genossen den Rundumblick auf Reykjavik, das Meer und das Umland. Auf der weiteren Fahrt sehen wir u,a, das Höfdi Haus, wo sich einst Gorbatschow und Reagan trafen, natürlich die Harpa und das Botschaftsviertel. Wir fuhren zum Hügel Öskjuhlíd, wo sich das Perlan, die Perle befindet. Eigentlich ist dies der Warmwasserspeicher der Hauptstadt. Diese wird von hier aus mit Warmwasser versorgt. Und im Winter werden so sogar auch die Gehwege und Straßen beheizt. Wir fuhren auch hier auf die Aussichtsplattform und genossen noch einmal einen Blick auf Reykjavik mit der vorher besuchten Hallgrimskirche. Anschließend erhielten wir im modern gestalteten Nationalmuseum einen anschaulichen Einblick in die Geschichte und Kultur Islands. Unsere Stadtrundfahrt endete am Hafengelände. Hier teilte sich unsere Gruppe: Einige wollten Reykjavik individuell erkunden, andere unternahmen einen Ausflug mit einem Superjeep ins Hochland und der Rest begab sich mit auf Bootsfahrt mit der Hoffnung, Wale und Delphine zu sichten. Ja, einige Rückenflossen haben wir auch entdeckt? Nach unserer Rückkehr kehrten wir im „Seabaron" ein und genossen in dieser urigen Kneipe die als „weltbeste" beworbene Lobstersuppe und kosteten Walfleisch.

Mittwoch, 27.05.2015: Abenteuerliche Südküste

Heute erkundeten wir den Südosten der Insel. Auch für heute galt der Spruch: „Dir gefällt gerade das Wetter auf Island nicht? Dann warte 5 Minuten!" Es sollte auch heute für uns wechselhaft alles dabei sein: Sonne, Hagel, Regen .... Wir fuhren die Küstenstrasse entlang und spazierten zu einem weiteren imposanten Wasserfall, den Skokafoss. Anschließenend ging es zum Fuße des Vulkans Eyjafjallajökull, der 2010 für weltweite Aufregung durch die große Aschewolke und demzufolge tagelange Flugausfälle sorgte. Am heutigen Tag war er ruhig ? Die Farm Thorvaldseyri liegt direkt unterhalb und wurde durch Asche komplett bedeckt. Dieses beeindruckende Ereignis wurde filmisch festgehalten und wir konnten diese hervorragende Dokumentation im kleinen Besucherzentrum uns anschauen. Anschließend fuhren wir zu den Ausläufern des Gletschers Solheimajökull, wo wir einen kleinen Spaziergang unternahmen. 2 Gäste blieben vor Ort und nahmen an einer geführten Gletscherwanderung teil. Für alle anderen ging es weiter zum kleinen Küstenstädtchen Vik, wo wir nach einer Mittagspause am schwarzen Strand spazierten. Aus dem Meer ragen die Felsnadeln Reynisdrangar und vor uns lagen außerdem die Westmänner Inseln. Direkt am Strand befinden sich imposante Basaltfelsen mit Höhlen und zahlreichen Nistplätzen der Papageientauchern. Leider war es jahreszeitlich noch etwas zu früh und wir haben keine dieser einzigartigen Vögel entdeckt.
Unser Nächster Besichtigungsstop war das Heimatmuseum von Skogar. Während einer Führung erfuhren wir wie die Isländer in dieser Region früher lebten, wohnten und arbeiteten. Beeindruckend war das weitläufige Außengelände mit alten Torfhäusern, einer alten Schule, kleinen Wohnhäusern, Kirche ....
Letzter Stopp für heute war der Seljalandsfoss. Da es wieder kurz geregnet hatte und als wir ausstiegen die Sonne schien, konnten wir diesen Wasserfall mit einem wunderbaren Regenbogen erleben. Wir verkosteten einen Brennevin, den typischen Kümmelschnaps und etwas Trockenfisch, bevor wir uns auf den Rückweg nach Reykjavik begaben.

Donnerstag, 28.05.2015: Auf Wiedersehen Island!

Nach einer sehr kurzen Nacht frühstückten wir gegen 02:30 Uhr eine Kleinigkeit, bevHeute heißt es Abschied nehmen von der Insel aus Feuer wir mit dem Bus zum Flughafen nach Keflavik fuhren, von wo aus wir zurück nach Berlin bzw. Frankfurt/Main geflogen sind. In Berlin erwarteten uns strahlender Sonnenschein und fast sommerliche Temperaturen. Aber trotz des wechselhaften kühlen Wetters haben wir alle diese Reise sehr genossen, haben einen Einblick in die Naturschönheit Islands bekommen und viel Wissenswertes erfahren.

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