Reisebericht: Israel – kleines Land, große Kontraste

03.04. – 14.04.2011, 12 Tage Tel Aviv – See Genezareth – Totes Meer – Bethlehem – Jerusalem


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Tel Aviv - See Genezareth - Totes Meer - Jerusalem - Bethlehem
Ein Reisebericht von
Sandra Winkler

Reisebericht



 1. Tag - 03.04.2011, Anreise 
Am Morgen treffe ich den größten Teil  meiner Reisegruppe am Flughafen Dresden. Alle Gäste sind voller Erwartungen auf diese Reise durch das vielfältige Land Israel. Nach einem gemeinsamen Frühstück starten wir pünktlich in Dresden und treffen noch weitere 4 Gäste in Frankfurt. Nun kann es losgehen - die Gruppe ist mit 25 Personen komplett.
Sowohl die Ausreise in Frankfurt als auch die Einreise in Tel Aviv gestalteten sich problemlos. Wir waren auf starke Sicherheitskontrollen und lange Wartezeiten vorbereitet. Umso mehr freuen wir uns über die schnelle Einreise. Unsere Reiseleiterin Judy erwartet uns schon vor dem Flughafen. Natürlich kann sie mir den Wunsch nicht ausschlagen auf dem Weg ins Hotel noch einen Stopp in Alt Jaffa zu machen. Bei super Sonnenschein spazieren wir durch Jaffa, erhalten einen ersten Eindruck von Israel, lesen die Geschichte von Jona mit dem Walfisch und geniessen einen wunderschönen Blick auf Tel Aviv.
Beim ersten gemeinsamen Abendessen im koscheren Restaurant ?Maganda" haben wir die Chance die anderen Teilnehmer der Reise kennenzulernen. Nach diesem schmackhaften Essen fahren wir zurück zum Hotel, denn die meisten von uns sind nun doch etwas müde nach so einem langen Tag.
2. Tag - 04.04.2011, Cäsarea, Akko

 


Nach einer gewittrigen und regenreichen Nacht fahren wir morgens bei trübem Wetter in die einstige Kreuzfahrerstadt Cäsarea.
Während der Busfahrt erklärt Judy uns die 4000 jährige Geschichte Israels.
Wir fahren weiter durch das Karmelgebirge in Richtung Haifa. Natürlich machen wir auch Halt am Karmeliterklosters, doch leider hängen die Wolken sehr tief und die versprochene schöne Sicht bleibt uns verwehrt. Während Judy über das Leben der Drusen berichtet, fahren wir durch deren Dörfer im Karmelgebirge. Unser nächster Stopp ist auf dem Berg Bahai in Haifa wo wir einen wunderschönen Blick auf die vor uns liegenden Gärten und den Hafen haben.
Nachdem wir uns in Akko mit Felafel oder Kebab gestärkt haben, laufen wir durch die Gassen der Altstadt und besichtigen die unterirdische Kreuzfahrerstadt.
Am späten Nachmittag erreichen wir das Kibbuz Nof Ginosar direkt am See Genezareh und beziehen unsere schönen Zimmer.                                                                                          
3. Tag - 05.04.2011, rund um den See Genezareth


Der Morgen begrüßt uns wieder mit Regen. Das Land braucht die Niederschläge, aber wir Touristen sind natürlich nicht begeistert.
Nach einem ausgiebigen Frühstück bringt und unser Chauffeur Misbah auf den Berg der Seligpreisung, wo Jesus die Bergpredigt gehalten hat. Anschliessend besichtigen wir die Brotvermehrungskirche und Judy führt uns an die Primatskapelle, welche direkt am See Genezareth gebaut wurde.
Nach einer kurzen Busfahrt erreichen wir Kapernaum, die Wirkungsstätte Jesu.
Unsere geplante Bootsfahrt auf dem See Genezareth muss leider etwas gekürzt werden, da uns  Regen und Wind einen Strich durch unser Programm machte.
Beim St.Peter-Fisch Essen, der als Spezialität in vielen Restaurants am See Genezareth angeboten wird, stärken wir uns für unsere nächste Etappe des Tages.
Nun führt uns unsere Reise in den äußersten Norden des Landes zu den Banyas, dem Ursprung des Jordan Flusses und wieder zurück an den See Genezareth.
 4. Tag - 06.04.2011, Nazareth, Bet She ?An


Es kann doch nicht wahr sein... wir werden wieder vom Regen geweckt, obwohl es laut Statistik nur einen Tag im April regnen soll. Durch eine ?Suppenküche" chauffiert uns Misbah nach Avtalion, eine Olivenanbauregion wo wir eine Ölmühle besichtigen.
In Nazareth angekommen, steigen wir wieder bei Regen aus. Kurzzeitig vergessen wir den Regen während wir die Verkündigungskirche (die an dem Ort erbaut wurde, an dem der Engel Gabriel Maria die Geburt Jesu verkündet haben soll) und die benachbarte Josephskirche besichtigen.

Die Straßen von Nazareth sind überschwemmt und selbst die Gullideckel schweben auf dem Wasser.
In Bet She ?An erwartet uns endlich Sonne und wir lauschen gespannt Judys Erklärungen zu der wohl bedeutendsten archäologischen Stätte Israels.
Auf der Fahrt in unser Kibbuz am Toten Meer können wir am Straßenrand immer wieder sehen wie weit wir uns unter dem Meeresspiegel befinden.
 5. Tag - 07.04.2011, Qumran, Massada


Endlich werden wir morgens von der Sonne geweckt. Nach dem Frühstück bringt uns Misbah in den nur 10 Minuten entfernten Nationalpark Qumran inmitten karger Wüstenlandschaft. Dort entdeckte man in einer Höhle über 2.000 Jahre alte Pergamentschriftrollen mit den ältesten Bibeltexten.
Mit einer Seilbahn fahren wir auf den Berg Massada, welcher 400m über  dem Toten Meer liegt. Massada war einst die Schutzburg des Herodes des Großen, der auf dem Berg 3 Paläste übereinander bauen ließ.  Noch heute sind alle Reiseleiter Israels Herodes dankbar für seine vielen Bauten, die man nun mit uns Touristen besichtigen kann.
In Kafar Ha Nokdim werden wir in einem Beduinendorf erwartet und bekommen vor unserem späten Mittagessen sehr ausführliche Erklärungen über die Lebensweise der Beduinen und deren Gastfreundschaft.
6. Tag - 08.04.2011, En Gedi, Jericho


Heute ist Sabbat und wir fahren wieder in Richtung Süden zum Kibbuz "En Gedi" - wo wir durch eine wunderschöne Gartenanlage mit mehr als 900 Pflanzenarten geführt werden.   Nun sind wir ganz gespannt ob wir wirklich Zeitung lesend im Toten Meer liegen können. Einmal Baden im Toten Meer - diese Chance müssen wir nutzen. Ausgestattet mit Badeschuhen fahren wir mit einem Traktor zum Strand. Herrlich blaues Wasser erwartet uns. Und tatsächlich gehen wir nicht unter, sondern haben eher Probleme wieder aufzustehen, da das Meer unsere Füße trägt.  Nach ein paar entspannten Stunden am Meer fahren wir nach Jericho, der ältesten Stadt der Welt. Judy unsere Reiseleiterin darf uns nicht in das Westjordanland begleiten und wartet währenddessen an einer Tankstelle auf uns. In einem Souvenirgeschäft an der Elisaquelle dürfen wir die Dachterrasse besteigen, von der wir einen wunderschönen Rundblick über Jericho bekommen, den Berg der Versuchung sehen und natürlich den besten Blick auf die Altstadt Jerichos haben. Dort treffen wir den Reiseleiter Ibrahim, der uns noch einmal alles erklärt und unsere Fragen beantwortet. Ein rundum gelungener Tag. Nun sind wir gespannt auf das angepriesene Sabbat Abendessen. Auch das übertraf unsere Erwartungen!
7. Tag - 09.04.2011, Krater Ramon, Wadi Zin


Nach dem üppigen Sabbat-Abendessen sah das Sabbat-Frühstück etwas spärlich aus. An diesem Tag sind alle elektrischen Geräte ausgeschaltet. Natürlich haben wir Verständnis dafür und bedienen uns mit Pulverkaffee und verzichten auf das getoastete Brot. Später im Bus erzählt Judy auch noch von weiteren Gebräuchen an Sabbat, z.B. dem Sabbataufzug, der in jeder Etage hält, damit niemand einen Knopf bedienen muss.
Wir starten wieder in Richtung Süden vorbei an der modernen ?Lots Wife" nach Mitzpe Ramon, stoppen am Krater Ramon und machen eine kurze Wanderung. Am Bus werden wir von Judy mit Obst erwartet.
 
Sehr beeindruckt von der Wadi Zin spazieren wir zum Grab von Ben Gurion und zücken immer wieder den Fotoapparat. Am Wegesrand entdecken wir sogar noch einige Echsen und ein Wadi Zin Steinbock läuft uns auch noch vor die Füße. Welch ein Glück wir haben!
Um nach Jerusalem zu gelangen chauffiert uns Misbah sicher durch die judäischen Berge.  
Nach einer langen Busfahrt freuen wir uns auf unser Kibbuz Ramat Rachel am Rande von Jerusalem.
Uns wurde nicht zuviel versprochen. Die Zimmer sind sehr komfortabel. Selbst der Blick vom Zimmer auf Jerusalem und das nahe gelegene Bethlehem ist perfekt.
8.Tag - 10.04.2011, Jerusalem


Am frühen Morgen besichtigen wir zuerst die Menorah, den 7-armigen Leuchter und danach das gegenüberliegende Parlament Israels, die Knesset.  In einem modernen Bau werden wir durch den Sitzungssaal, Plenarsaal und eine Halle mit wunderbaren Bildgeschichten von Marc Chagall geführt.
Im Schrein des Buches sehen wir die ausgestellte Kopie des 1. Buches Jesaja. Yad Vashem ist unser nächstes Ziel, die israelischen Gedenkstätte für den Holocaust. Tief bewegt von der Ausstellung und den Interviews, insbesondere von der Gedenkstätte für die Kinder, fahren wir auf den Zionsberg um das Grab König Davids zu besichtigen. Am Abend rundet ein Blick von der Dachterrasse des Kibbuz Ramat Rachel den eindrucksvollen Tag ab.
 9. Tag - 11.04.2011, Jerusalem


Früh morgens fahren wir in die Altstadt von Jerusalem, wir spazieren zum Tempelberg mit dem berühmten Felsendom. Leider können wir das imposante Bauwerk nur von außen besichtigen, ebenso die Al Aksa Moschee gegenüber. Anschließend spazieren wir auf der Via Dolorosa und besichtigen die St. Anna Kirche, wo wir die tolle Akustik durch Gesang erleben dürfen. Zum Mittagessen führt uns Judy durch das jüdische Viertel in ein sehr schönes Restaurant, in dem wir uns die Kartoffelpuffer mit einem wundervollen Blick auf den Felsendom schmecken lassen. Später laufen wir den Weg zur Klagemauer, der heiligsten Stätte der Juden. Meine kleinen Zettel für persönliche Wünsche werden schnell noch beschrieben und dann in die Ritzen der  Klagemauer gesteckt.
Auch die Neustadt Jerusalems steht heute auf unserem Programm. Hier kann jeder individuell an den Geschäften und Cafe?s vorbeischlendern.
Im Hotelrestaurant sind wir die Ersten beim Abendessen, schliesslich wartet ein weiterer Höhepunkt auf uns - die Nachtfahrt durch Jerusalem. Beeindruckt von der abendlichen Stille an der Klagemauer und dem Gewusel im orthodoxen Viertel fallen wir ins Bett.
 10. Tag - 12.04.2011, Jerusalem


Unser letzter Tag in Jerusalem bricht an. Wir fahren auf den Ölberg und haben einen wunderschönen Blick auf ganz Jerusalem. Von dort wandern wir zur Kirche "Dominus Flevit" und weiter in den Garten Gezemaneh mit den jahrhunderte alten Olivenbäumen. Als wir aus der Kirche kommen, wartet schon unser Bus auf uns, der uns zur Davidstadt bringt. Nach der Besichtigung des engen Tunnelsystems haben wir uns unser Mittagessen verdient.  Wir lassen uns Käsespätzle, Gulaschsuppe oder Apfelstrudel im österreichischen Hospiz schmecken.
Bevor sich unsere Reiseleiterin mit Obst und allerlei Leckereien verabschiedet, kaufen wir noch die letzten Andenken.
Am späten Nachmittag verlassen wir dann Jerusalem und fahren nach Bethlehem, wo wir die nächsten 2 Nächte unserer Reise verbringen.
 11. Tag - 13.04.2011, Bethlehem 


Nach dem Frühstück erwartet uns ein neurer Reiseleiter ?Shukri". Mit ihm schauen wir das nahegelegene Herodeion, machen einen Stopp an den Hirtenfeldern und besuchen die Geburtsgrotte.
Gleich nebenan besichtigen wir die Katharinenkirche aus der zu Weihnachten der Gottesdienst aus Bethlehem im Fernsehen übertragen wird.
Die Freizeit am Nachmittag verbringen wir mit einem Spaziergang durch Bethlehem und geniessen vor der Geburtskirche ganz in Ruhe einen Kaffee oder Eis.
 12. Tag - 14.04.2011, Neve Shalom


Mit gepackten Koffern holt Misbah uns ein letztes Mal im Hotel ab. Er bringt und nach Neve Shalom, einem Dorf in dem Moslems und Juden gemeinsam wohnen, arbeiten und in die Schule gehen. Wir
erfahren von Bob viel über das gemeinsame Leben in der Oase des Friedens. Nach einem Spaziergang durch das Dorf  brechen wir in Richtung Flughafen auf. Die Abfertigung am Flughafen ist ziemlich anstrengend. Neun mal müssen wir unsere Pässe vorzeigen, einige Koffer werden bis zu 4x durchleuchtet. Letztendlich sitzen alle zufrieden im Flieger und lassen die vergangenen 12 Tage in
Israel Revue passieren.

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