Reisebericht: Istrien – Julische Alpen

03.06. – 10.06.2012, 8 Tage Opatija – Insel Krk – Moscenice – Soca–Tal – Bovec


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8 Tage Opatija - Insel Krk - Moscenice - Soca-Tal - Bovec
Ein Reisebericht von
Günter Löwe

Reisebericht

Am ersten Tag starteten wir mit unserem Bus pünktlich vom Flughafen Dresden. Nach dem letzten Zustieg in Münchberg fuhren wir vorbei an München und Salzburg auf die Tauernautobahn, die uns über die Alpen nach dem Süden brachte. Den Zentralalpenzug bewältigte unser Bus ohne große Mühe durch Tauern- und Katschbergtunnel, welche in den Letzten Jahren mit einer zweiten Röhre versehen und mit neuestem Sicherheitsstandard ausgerüstet wurden.
Am Nachmittag erreichten wir das Hotel Klein in Seeboden am Millstätter See, welches uns für die Zwischenübernachtung Quartier bot. Nach einer sehr freundlichen Begrüßung blieb noch Zeit, bei strahlendem Sonnenschein ein Bad im hoteleigenen Pool zu nehmen oder am Millstätter See zu flanieren. Nach einem schmackhaften Abendessen überraschte uns der Hotelier mit einer Zauberschau, die er selbst gestaltete. Das Hotel Klein wird uns in sehr guter Erinnerung bleiben.
 
Leider mussten wir es am zweiten Reisetag schon wieder verlassen, um dem nächsten Ziel zuzustreben. Den bezaubernden Kurort Bled erreichten wir nach einer Fahrt durch den fast acht Kilometer langen Karawankentunnel. Fast all unsere Gäste wagten sich auf den Bleder See zu einer Fahrt mit dem Plettenboot. Begleitet von einem einmaligen Panorama erreichten wir nach einer knappen halbstündigen Fahrt die romantische Insel, wo in der Kirche eine Glocke ertönt, die nach der Legende Wünsche erfüllen soll.
Gegen Mittag mussten wir von Bled schon wieder Abschied nehmen. Vorbei an der Hauptstadt Sloweniens fuhren auf der Autobahn nach Postojna um dort die Adelsberger Grotten zu besuchen. Schon die Einfahrt mit dem Zug ist beeindruckend. Die riesigen Hallen mit ihren gewaltigen Tropfsteingebilden riefen Erstaunen und Bewunderung hervor: Mit den Saalfelder Feengrotten nicht zu vergleichen. Nach Betrachtung der dort lebenden Grottenolme und des unterirdischen Flusses Pivka erfolgte die Ausfahrt wieder mit der Grottenbahn.
Weiter ging die Fahrt über Landstraßen zur kroatischen Grenze, wo die slowenischen Zollbeamten uns geschlagene 20 Minuten warten ließen, was uns vor Augen führte, wie EU und Schengener Abkommen doch das Reisen in Mitteleuropa wesentlich erleichtern. Auch an dieser Grenze wird sich der Übertritt problemlos gestalten, wenn Kroatien wie vorgesehen 2013 in die EU aufgenommen wird.
Gegen 18.00 Uhr erreichten wir das Hotel Kristal in Opatija, das uns die nächsten vier Nächte beherbergen sollte. Mit einem reichhaltigen Abendessen beschlossen wir diesen Tag.
 
Am dritten Tag unserer Reise fuhren wir auf die Insel Krk, welche wir schon vom Hotel aus in der Ferne erspäht hatten. Eine gewaltige und doch wiederum filigrane Brücke erleichtert die Überfahrt zur Insel.
In der Inselhauptstadt fanden wir Zeit zu einem Bummel entlang des Hafens und durch enge Gassen, bevor wir wieder in den Bus stiegen, um zur Weinverkostung nach dem idyllischen Inselort Vrbnik zu fahren. Zur Begrüßung wurden uns in der Konoba Nada Proben verschiedener einheimischer Liköre gereicht. Erstaunte Gesichter, als man diese Szenen nach wenigen Minuten auf einer Leinewand im Weinkeller betrachten konnte. Danach durften wir spezielle Weine der Insel Krk verkosten. Dazu wurde ein schmackhafter Imbiss gereicht. Mit gehobener Stimmung fuhren wir dann nach Punat. Bei herrlichem Wetter setzten wir dort zur Klosterinsel über, auf der noch echte Mönche leben. Nach einem Rundgang auf diesem pittoresken Eiland brachte uns das Schiff zurück zu unserem Bus. Über Rijeka fuhren wir danach zu unserem Hotel in Opatija.
Auch am vierten Tag strahlte die Sonne vom blauen Himmel der Adria. Der freie Tag wurde vielfältig genutzt. Begeistert waren unsere Gäste von einer organisierten Schifffahrt entlang der Küste.
 
Am fünften Reisetag mussten wir etwas zeitiger starten, um das umfangreiche Programm der Istrienrundfahrt zu schaffen.
Erstes Tagesziel war die geschichtsträchtige Hafenstadt Pula. Nachdem wir einen günstigen Platz zum Fotografieren an der Arena entdeckt hatten, war Gelegenheit zu einem Stadtrundgang gegeben. An diesem Tag konnte jeder selbst für sich entscheiden, ob er individuell oder mit der Gruppe die aufgesuchten istrischen Küstenstädte erkunden wollte.
Zu diesem Zweck hatte jeder Gast vom Reiseveranstalter Eberhardt einen Reiseführer mit entsprechenden Stadtplänen erhalten.
Ein Besuch des Küstenstädtchens Rovinj war im Reiseplan nicht vorgesehen. Da es aber so bezaubernd schön ist, konnten wir es nicht links liegen lassen. Der Abstecher dorthin wurde  freudig begrüßt. Hübsche Restaurants an der Marina verführten einen Teil unserer Gäste zur Einkehr. Erlebnishungrige strebten dagegen über holprige und steile Gassen der Basilika Sveta Euphemia zu, was mit einem wunderbaren Ausblick auf nahe Inselchen belohnt wurde.
Nach einem kurzen Stopp am Aussichtspunkt Limski Kanal, einem recht ungewöhnlichen Fjord im Süden unseres Kontinents, erreichten wir das letzte Ziel dieser Rundfahrt: das Küstenstädtchen Porec. Nach einem Bummel durch die Gasse Decumanus, scherzhaft auch Klunkergasse genannt, strebten unsere Gäste der geschichtsträchtigen und architektonisch wohl einmaligen fast 1500 Jahre alten Euphrasius-Basilika zu, welche schon seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
Durch den Ucka-Tunnel fahrend erreichten wir am Abend unser Hotel.
 
Der sechste Tag unserer Reise führte uns wieder über die Grenze nach Slowenien. Zuvor aber besuchten wir den schon legendären Bürgermeister von Moscenice, der uns auf sehr lustige Weise seinen hoch über dem Meeresspiegel liegenden kleinen Ort präsentierte. In einem winzigen Geschäft, welches seine Frau betreibt, wurden dann die letzten Kuna ausgegeben.
Zügig passierten wir danach die Grenzstation Pasjak/ Starod. Über Kozina und Razdrto fuhren wir dem Soca-Tal entgegen, in welchem wir stetig aufwärts fahrend am Nachmittag das Hotel Kanin in  Bovec erreichten. Zwischen hohen Bergen gelegen hat dieser kleine Ort seinen eigenen Charme.
 
Am vorletzten Reisetag besuchten wir das im malerischen Trenta-Tal gelegene Nationalparkhaus, in welchem uns eine Multivisionsschau und eine deutschsprachige Führung  mit Natur und Geschichte des einzigen slowenischen Nationalparks bekannt machte. Von diesem Haus bekommt man den Triglav, mit 2864m höchsten Berg der Julischen Alpen, erstmals zu Gesicht.
Fünfzig Kehren bewältigte dann unser Bus bei der anschließenden Fahrt über den 1611m hohen Vrsic-Pass. Auf der nach Norden abfallenden Serpentinenstrecke erreichten wir Kranjska Gora, welches sich uns mit Regen nicht gerade von seiner besten Seite zeigte. Deshalb ging es nach kurzem Aufenthalt weiter zu den Flugschanzen von Planica, wo weltweit erstmalig sowohl die 100m-Marke überflogen als auch der 200m-Rekord gebrochen wurden. Zur Zeit baut man dort völlig neue Schanzen, was unsere Fotografen trotz Regenwetters nicht abhalten konnte, einige Fotos zu schießen.
Über Tarvisio und den Predel-Pass kehrten wir zum Hotel in Bovec zurück.
 
Am letzten Tag unserer Reise verließen wir das kleine und doch landschaftlich so vielfältige Land Slowenien über den Predel-Pass mit vielen neuen und interessanten Eindrücken. Trotz zähfließenden Sonntagsausflugsverkehrs schaffte es unser Busfahrer, das Ziel fast pünktlich zu erreichen, indem er auf eine andere Strecke auswich.

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