Blumenriviera & Côte d'Azur
Reisebericht: 15.09. – 21.09.2012
7 Tage Gardasee - Alassio - Diano Marina - Monaco - Nizza - Cannes - Genua - Rapallo - Portofino - Parfumstadt Grasse - St. Paul de Vence
Ein Reisebericht von
Inge Markert
1. Tag: 15.09.2012 Anreise an den Gardasee
Ein Bus der Firma Puschmann Reisen holte uns um 06:00 Uhr am Flughafen Dresden ab. Die letzten Reisegäste nahmen wir an der Autobahnraststätte Bad Berneck auf, so dass wir um 10:00 Uhr unser erstes Reiseziel, der nördliche Gardasee, anpeilen konnten. Ein Stau zwang uns zur Änderung der vorgesehenen Route über die Intalautobahn München/Innsbruck. So fuhren wir am Tegernsee vorbei, weiter über den Achensee und den Achenpass bis wir bei Schwaz wieder auf unsere vorgesehene Route kamen.
An Innsbruck vorbei dem Brenner entgegen machten wir einen kurzen Stop am Ende der Europabrücke. Die dortige Autobahnkapelle erinnert an die 13 abgestürzten Arbeiter während der Bauzeit. Und schon waren wir in Italien, in der Provinz Trentino-Südtiroler Etschland.
Unsre Fahrt führte uns an so bekannten Orten wie Brixen, dem alten Bischofssitz mit Benediktiverkloster und sehenswertem Kreuzgang, weiter an Bozen und dem Märchengarten von König Laurin sowie an der Festung Sigmundskron vorbei. Das Bollwerk mit seinen zum Teil bis zu fünf Meter dicken Mauern ist auch vom Bus aus imposant.
Weiter ging es durch die Sachsenklemme an der Festung Franzenfeste, vielen kleineren Burgen und Ruinen unserem heuten Ziel entgegen.
Wegen vieler Staus unterwegs erreichten wir Arco erst gegen 19:30 Uhr. Durch ein gutes Abendessen gestärkt konnten wir den Tag ausklingen lassen.
Ab Einstieg unseres Fahrers Dietmar sind wir heute 737 km gefahren.
2. Tag 16.09.2012 Fahrt an die Ligurische Küste
Gut gestärkt nach unserem Frühstück verließen wir um 09:00 Uhr unser Domizil in Richtung Dianno Marino.
Wir fuhren zunächst auf der Autobahn Richtung Verona, dann weiter Richtung Brescia, Cremona, durch die Po-Ebene, an Tortona vorbei um vor Genua auf die Ligurische Küste zu treffen.
In dem mondänen Badeort Alassio haben wir eine Stunde Aufenthalt gemacht um an der Promenade herrschaftlich zu "promenieren". Manche von uns probierten das erste italienische Eis auf dieser Reise und dann fuhren wir um 16:00 Uhr weiter nach Diano Marino zu unserem Übernachtungshotel Mediterraneo für die Dauer unseres Aufenthalts an der Ligurischen Küste. Um 16:45 Uhr waren wir vor Ort und konnten nach zügigem Check-In die Zimmer beziehen und viele von uns nutzen die Zeit bis zum Abendessen um 19:15 Uhr noch zu einem ersten Orientierungsrundgang im Ort. Zu unserem ersten Abendessen wurden wir mit einem kleinen Getränk begrüßt. An jedem Abend bestand das Essen aus drei Vorspeisen, vier Hauptspeisen, Salatbufett und Dessert.
Heute sind wir 457 km gefahren.
3. Tag 17.09.2012 Monaco – Monte Carlo
Nach dem Frühstück ging es um 08:00 mit unserer aus Österreich stammenden Stadtführerin Christine los.
Unsere Fahrt führte uns zunächst an San Remo vorbei, wo wir die Auktionshalle für die Blumen von der Autobahn aus sehen konnten. An vielen Gewächshäusern vorbei erreichten wir die Ausfahrt von Monaco. Am sogenannten "Schwiegermutter-Hotel" legten wir eine ersten Fotostop ein. Dann hieß es weiter bergab bis zum Exotischen Garten.
Dort machten wir eine Stunde Pause um einen schönen Spaziergang zu machen. Von hier aus hatte man auch schöne Ausblicke auf den Burgfelsen, Monte Calo und die Küste. Solch herrliche Kulisse bot sich natürlich an für unser Gruppenfoto. Der Garten, der hauptsächlich aus Sukkulenten, Euphorbien und Kakteen besteht, war auch einer der Lieblingsaufenthalts-orte der verstobenen Fürstin Gracia Patricia.
Danach brachte uns der Bus weiter bergab, wo wir dann eine zentrale Parkgarage anfahren mußten. Mit Rolltreppe und Aufzug ging es hinauf auf den Burgberg. Unser Altstadt-spaziergang begann am Ozeanographischen Museem mit seiner Vielzahl an Aquarien und Ausstellungen. Dieses Museum wurde von Fürst Albert I. ins Leben gerufen. Auch kann man dort das Unterwasserboot des Meeresforschers Jacques Cousteau bestaunen.
Unser Rundgang ging weiter zur Kathedrale aus dem 19. Jh. Hier sind die Fürsten im Chor bestattet. Eine besondere Ehre wurde der letzten Fürstin zuteil. Wegen ihrer besonderen Beliebtheit wurde auch sie dort bestattet. Der Andrang der Besucher war sehr groß, da erst wenige Tage zuvor der 30. Todestag der Fürstin war.
Unser Spaziergang führte uns durch die Gassen der Altstadt, wo wir um 11:45 Uhr ankamen, um der dortigen Wachablösung beizuwohnen. Diese beginnt um 11:55 Uhr und dauert ca. 15-20 Minuten. Wer danach noch kurz im dortigen Bereich verweilte konnte Prinz Albert II. noch sehen, der vor dem Palast noch ausstieg. Nur kurze Zeit später war schon wieder Sirenengeheul zu hören und Prinzessin Caroline fuhr mit einer Freundin zu ihrer Villa.
Danach war Freizeit. Viele nutzten die Zeit für einen Imbiss in den Gärten von Monaco und einem anschließenden Besuch des Ozeanographischen Museums.
Um 15:00 Uhr starteten wir mit der Bimmelbahn zu unserer Rundfahrt durch Monte Carlo. Das berühmte Casino, das Cafe de Paris mit seinen "einarmigen Banditen" sowie das berühmte Hotel Herritage waren nur einige Stationen unserer Rundfahrt. Einen Teil der Strecke führte uns auch auf dem legendären Stadtkurs der Formel 1 entlang.
Dann um 16:30 Uhr hieß es Abschied nehmen von Monaco/Monte Carlo. Nicht aber bevor wir noch mit unserem Bus an der Startaufstellung "Start/Ziel" auf der Pole-Position Aufstellung genommen haben. Wir legten einen glänzenden Start hin und fuhren noch ein Stück auf der Rennstrecke.
Als wir um 18:00 Uhr unser Hotel in Diano Marino erreichten haben wir einen interessanten und sehr sonnigen Tag verleben dürfen und ließen diesen dann beim Abendessen um 19:00 Uhr ausklingen.
Unsere Fahrstrecke heute betrug 177 km.
4. Tag 18.09.2012 Cannes – Nizza
Wir sind wieder um 08:00 Uhr abgefahren. Die Strecke führte uns auf der gleichen Autobahn an Monaco vorbei zuerst nach Cannes, wo wir gegen 10:00 Uhr ankamen. Bei traumhaftem Wetter unternahmen wir zunächst eine Bootsfahrt um die Ile de Lérins mit Blicken auf Cannes. Von der Küste aus konnten wir die mondänen Hotels sehen, allen voran das Carlton, welches uns ja allen bekannt ist, durch den Film "Über den Dächern von Nizza" mit Grace Kelly in der Hauptrolle.
Zurück in Cannes stiegen wir kurz vor dem Palais de Films aus um zu Fuß einen Spaziergang in die Altstadt zu machen. Unser Weg führte uns in die Fußgängerzone. Den acht Kilometer langen Weg des Boulevard de la Croisette haben wir nicht abgeschritten, sondern in langsamer Fahrt vom Boot aus angesehen.
Noch eine kleine Stadtrundfahrt in Cannes und wir fuhren auf der Küstenstraße weiter nach Nizza, wo wir vor der Mittagspause auch noch einen Teil der Stadtrundfahrt absolvierten.
Frisch gestärkt nach dem Mittagessen ging die Stadtrundfahrt weiter. Wir machten Halt an der bekannten Promenade des Anglais, spazierten durch die Altstadtgassen zum Blumenmarkt. Einige von uns nutzten den Aufenthalt in Nizza zum Baden an den öffentlichen Ständen.
Um 16:30 Uhr brachen wir zur Rückfahrt auf, die uns über die Moyenne Corniche und Grande Corniche an der Küste entlang bis zur Autobahnauffahrt Monaco brachte. Unser Domizil erreichten wir um 18:30 Uhr.
Heute sind wir 278 km gefahren.
5. 19.09.2012 Genua – Portofino
Auch heute hieß es um 08:00 Uhr Abfahrt. Auf der Küstenautobahn ging es nach Genua. Am Hafen parkten wir am Aquarium um von dort aus in einem einstündigen Erkundungsgang die dortige Altstadt zu erkunden. Genua ist einer der bedeutendsten Häfen Italiens sowie auch wichtiger Fährort nach Sizilien, Sardinien und Korsika. Die Stadt ist auf seine lange Seefahrergeschichte sehr stolz. So wurde hier Christopherus Kolumbus geboren und die Stadt gehörte ebenfalls zu den vier mächtigsten Seerepubliken im Mittelalter.
Danach haben wir die Stadt noch per Bus erkundet um dann unsere Reise entlang der Küste nach S. Margherita fortzusetzen. Der kleine Ort liegt an der Bucht des Golfs von Tigullo. Auch dort hatten wir Zeit, die malerischen Gassen des Ortes während eines einstündigen Aufenthalts zu erkunden.
Um 13:15 Uhr brachte uns die Fähre in einer 20-minütigen Fahrt zum Nobelort Portofino. Da es schon spät in der Saison war, lagen keine großen Jachen mehr im Hafen. Gem. Plinius d. Älteren wurde der Ort vom Römischen Reich gegründet. 1815 ging die Gemeinde entsprechend dem Wiener Kongreß zusammen mit anderen Gemeinden der Republik Genua in das Königreich Sardinien über. 1861 wurde es dann dem Königreich Italien eingegliedert.
Einige von uns erkundeten die Kirche San Giorgio aus dem 12. Jh., die stolz auf einer kleinen Anhöhe steht, wieder andere genossen auch nur die charmante Atmospäre in dem 460-Seelen-Dorf.
Um 15:00 Uhr ging unser Schiff wieder zurück nach S. Margherita. Unsere Fahrt führte uns weiter an der Küste durch Rapallo, dem größten Badeort an der Riviera di Levante. Weltgeschichtliche Berühmtheit erlangte der Ort durch den am 16.04.1922 geschlossenen Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und der Russischen Sowjetrebublik . Hierin wurde ein Verzicht auf Reparationszahlungen und die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen festgelegt.
Die Fahrt führte weiter zur Autobahn, die uns in rascher Fahrt wieder nach Diano Marino brachte, wo wir um 17:00 Uhr eintrafen.
Heute fuhren wir 291 km.
6. Tag 20.09.2012 Grasse – St. Paul de Vence
Wie jeden Tag brachen wir um 08:00 Uhr auf um wieder in Richtung Cannes zu fahren. Unser heutiges Ziel hieß: Grasse und St. Paul de Vence. Wir fuhren die Autobahn, welche wir ja nun schon einige Male gefahren waren und verließen diese bei Cannes, um ins 10 km entfernte Grasse, der Parfümstadt, zu kommen.
Um 10:00 Uhr waren wir beim Parfümeur Fragonard und konnten bei einer kleinen Führung vieles über die Herrstellung der edlen Düfte und Cremes erfahren. Auf wurden wir über die besondere Aufgabe der sogenannten "Nase" augeklärt. Auch erfuhren wir, dass es Katharina von Medici zu verdanken ist, dass sich die Benutzung der Parfums ausgebreitet hat. Früher trug die elegante Oberschicht dünne Lederhandschuhe, welche nach dem Gerben nicht gerade angenehm dufteten. Und so kam es, dass die Handschuhe mit Blütenextraken und Essenzen betreufelt wurden. Hieraus entwickelte sich dann die Destillation der Öle und die Parfümherstellung. Danach konnten wir etliche Düfte und Cremes ausprobieren.
Anschließend fuhren wir an den abgeernteten Lavendel- und Jasminfeldern vorbei und machten eine schöne Rundfahrt durch das Hinterland mit malerischen Bergdörfern und engen Straßen. Schließlich erreichten wir St. Paul de Vence. Das mittelalterliche Dorf empfing uns mit viel Sonne und einer Dicken Festungsmauer. Bei einem Gang durch den Ort konnten wir nachempfinden, warum im letzten Jahrhundert so viele berühmte Leute sich hierher zurückzogen. Die berühmtesten Bewohner der Neuzeit waren sicherlich Simone Signoret und Yves Montand, die dort ja ein kleines Cafe betrieben. Auch der Blick von der Festungsmauer in Richtung Küste war atemberaubend. Von der dortigen Aussichtsterrasse konnten wir auch auf das Grab von Marc Chagall schauen. Der Gang durch die vielen Gassen mit ihren Kunstausstellungen hat die Zeit viel zu schnell vergehen lassen. Und alsbald war die Zeit der Rückfahrt gekommen.
Um 18:00 waren wir wieder im Hotel in Diano Marino. Das heute Abendessen stand unter dem Motto: Ligurien. Alle Speisen wurden auf ligurische Art zubereitet. Dazu spielte ein Alleinunterhalter mit Musik auf. So neigte sich der letzte spätsommerliche Abend bald seinem Ende zu.
Heute fuhren wir 325 km
7. Tag 21.09.2012 Heimreise
Um 07:00 Uhr hieß es dann endgültig Abschied nehmen von der ligurischen Küste.
Unsere Fahrtroute brachte uns wieder in Richtung Genua und von dort über den ligurischen Apennin in Richtung Mailand, wo wir wieder in der Po-Ebene gelandet waren. Von dort fuhren wir Richtung Schweiz. Über Lugano, den San Bernardino Pass hinunter, an Chur und dem Fürstentum Liechtenstein vorbei um dann bei Bregenz Deutschland zu erreichen. Leider erwischte uns da auch ein großer Stau, der uns Zwang einen Umweg zu fahren.
Weiter ging es über Memmingen und Nürnberg bis wir bei Bad Berneck die ersten Gäste ausgeladen haben. Wir letzten Reiseteilnehmer haben dann auch Dresden-Flughafen um 00:50 Uhr erreicht.
Eine erlebnisreiche Woche mit viel Sonnenschein und vielen interessanten Eindrücken ging zu Ende. Gerne wären sicherlich viele länger geblieben.
Die heutige Fahrstrecke betrug über das "Navi" hochgerechnet: 1.143 km
Ihre Reiseleitung
I.Markert