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Mit Schirm, Charme und jeder Menge Orangen

Reisebericht: 24.09. – 30.09.2011

Die Côte d'Azur und die Blumenriviera in nur sieben Tagen kennen zu lernen - das war unser erklärtes Ziel. Ob es uns gelungen ist und was wir dabei erlebt haben, können Sie nun hautnah nachlesen.

Dominik Zilliken

Ein Reisebericht von
Dominik Zilliken


Samstag, 24.09.2011 – Eine lange, lange Fahrt...

Früh morgens um 5.30 versammelte sich eine kleine Gruppe von Leuten am Busstellplatz des Flughafens in Dresden. Von dort aus wollte diese Gruppe allerdings nicht etwa ein Flugzeug besteigen - nein, es handelte sich natürlich um die ersten aus unserer "kleinen" Reisegruppe - inklusive meiner Wenigkeit -, die an diesem Tag gen Süden aufbrechen wollte und auch würde. In den folgenden sieben Tagen wollten wir mittels Bus die schönsten Plätze der Côte d' Azur und der Blumenriviera entdecken.
Pünktlich um 6.00 begann dann unsere Fahrt. Immer südwärts fahrend nahmen wir weitere Reisegäste in Nossen auf und fuhren dann weiter nach Chemnitz. Dort stieg unser Busfahrer Michael zu, der uns auf unserer Reise mit sicherer Hand durch den Verkehr von Italien und Frankreich chauffieren sollte. Zunächst wollten wir jedoch unsere Gruppe noch komplettieren. In Zwickau dann vervollständigte zunächst unsere Reiseleiterin Ilona die Gruppe der offiziellen Personen dieser Reise. Nach weiteren Zwischenhalten im Vogtland und in Münchberg war auch die Gruppe der wichtigsten Personen - die unserer Reisegäste nämlich - endlich vollständig.
Von da an konnte Michael mit Vollgas, natürlich gemessen an dem, was unser Bus so hergab, in Richtung Gardasee rauschen. Ilona versorgte uns indes mit Allerlei wissenswerten Informationen zu den Gegenden, die wir auf unserer Fahrt durchquerten. Lahmen Beinen beugten wir vor, indem wir uns etwa alle zwei Stunden selbige ein wenig am Rande der Route vertraten.
Und so lange die Fahrt auch dauerte, so interessant war sie auch. Wann sonst findet man schon mal die Zeit, die Strecke zwischen Dresden und dem Gardasee mit ihrer abwechslungsreichen Landschaft so eingehend zu betrachten? Auch ein kleiner Stau bei München konnte unsere Laune nicht trüben, Ilona nutzte die Zeit, uns die Allianzarena zu zeigen, in welcher der FC Bayern München seine Heimspiele bestreitet. Auch für Nicht-Fans (wie mich :D) sicherlich ein sehenswertes modernes Bauwerk. Kurz darauf erreichten wir bereits die Vorläufer der Alpen, die ersten der hohen Berge, von denen wir noch so viele zu sehen bekommen würden.


Wir überquerten die Alpen über den allseits bekannten Brenner-Pass. Eine lohnenswerte Strecke, so konnten wir den herrlichen Ausblick über die Berge genießen, anstatt nur durch einen dunklen Tunnel zu brausen. Und dann - endlich - waren wir in unserem Zielland, Italien. Diese Ankunft feierten wir direkt mit einer kleinen Rast an einer kleinen italienischen Raststätte, von denen es nicht allzuviele gab. Allerdings schritt auch der Tag langsam aber sicher voran, und so gab Michael noch einmal alles, um den Gardasee zeitig zu erreichen. Wir kamen gerade rechtzeitig dort an, um die Sonne hinter den Bergen verschwinden zu sehen - wirklich ein wunderbarer Anblick, der Gardasee in den letzten Sonnenstrahlen des Tages vor einem herrlich roten Sonnenuntergang.
Dann, nach einer Fahrt von 892km erreichten wir Abends etwa um 8 Uhr unseren Zielort, Torri del Benaco. In einem Hotel direkt am Gardasee würden wir die erste Nacht unserer Reise verbringen. Beim Check-In in selbigem Hotel gab es allerdings leider einige Verzögerungen... Mit viel Hilfe der Hoteldirektorin konnten wir diese allerdings gut lösen, und nebenbei in lockerer Atmosphäre unser erstes italienisches Abendessen genießen und uns von der langen Fahrt erholen. Nach diesem Abendessen dann wurde es schon Zeit fürs Bettchen, von mir kann ich jedenfalls sagen, dass ich nach diesem langen Tag direkt in selbiges fiel und so schnell wie selten einschlief.

Sonntag, 25.09.2011 – Der Ruf des Mittelmeers



Der nächste Morgen begrüßte uns mit herrliche warmen Temperaturen und einem leichten Nebelschleier, der sich über den gesamten Gardasee gelegt hatte. Dennoch nutzten wir die Lage des Hotels direkt für einen kleinen Strandbummel am See. Auch nach unserem gemütlichen Frühstück bummelten wir nochmals zum Steinstrand des Gardasees, um uns diesen Gebirgssee nochmals ein wenig in der lauschigen Morgenstimmung zu betrachten, oder einfach das milde Wetter zu genießen.
Dann jedoch zog es uns langsam wieder hin zu unserem Bus, wollten wir doch an diesem Tag die italienische Mittelmeerküste erreichen. Schnell nahmen wir wieder Fahrt auf um dieses Etappe möglichst schnell hinter uns zu bringen. Nicht, dass die Fahrt nicht wieder ihren Reiz hatte. Wir fuhren heute schließlich durch das wunderbare Ligurien mit seinen bergigen Gebieten und seinem typisch italienischen Flair. Ein weiteres Highlight der Fahrt war auch die Autobahn durch die Hauptstadt Liguriens, Genua. Von der Autobahn aus sah die Stadt nicht wirklich attraktiv aus, und wurde da ihrem Ruf als hässliche Stadt durchaus gerecht. Dass Genua aber nur von außen so aussah, würden wir einige Tage später auch noch feststellen. Viel wichtiger aber war, dass wir mit Genua endlich das Mittelmeer erreicht hatten. Es grüßte uns in einiger Ferne mit einem satten Azurblau. Auch der Nebel, der uns die Fahrt über begleitet hatte, lichtete sich hier an der Küste deutlich.


Weil wir uns an diesem schönen blau nicht sattsehen konnten, fuhren wir von Genua aus immer an der Küste entlang, immer in Richtung Frankreich, welches wir einenTag später auch noch betreten dürften. Bis Alassio, unserem ersten Ziel des Tages, war es allerdings nur noch ein Katzensprung. Vom Bus aus strömte unsere Gruppe direkt und ohne Umwege zum Strand hinunter, an dem uns ein atemberaubender Ausblick auf das Mittelmeer erwartete. Hier in Alassio hatte jeder Zeit, den Ort zu erkunden, sich ein erstes leckeres italienisches Eis zu gönnen, oder auch ein wenig am Strand entlang zu flanieren, und die ersten Urlaubsfotos für das heimische Fotoalbum zu schießen. Neben dem Strand gab es in Alassio auch einige sakrale Bauten und die Muretta di Alassio zu bewundern,an der sich viele Prominente in Keramiktafeln verewigt haben. Diese ist in etwa mit dem Walk of Fame in Hollywood zu vergleichen. Wir entdeckten recht schnell übrigens auch eine Tafel von Michael Schumacher, als wir uns die kleine Mauer ein wenig näher ansahen.


So schwer es uns auch fiel, mussten wir uns allerdings nach guten zwei Stunden von Alassio verabschieden und sahen die Stadt wieder vom Bus aus an uns vorüberziehen. Grund zum Trauern hatte allerdings wirklich keiner, denn es ging wiederum an der Küste entlang weiter, bis wir den Standort unseres Hotels für die nächsten paar Tage erreichten: Diano Marina. Aufgrund der Verzögerungen am Gardasee witzelten einige Gäste belustigt, als Ilona ankündigte, schnell die Schlüssel am Hotelempfang zu holen. Allerdings hattesie heute nicht zuviel versprochen, denn schon nach knappen drei Minuten war sie wieder am Bus und wir konnten jedem seinen persönlichen Hotelschlüssel in die Hand drücken.
Für den Rest des Abends war "nur" noch unser gemeinsames Abendessen geplant, und so hatten wir alle Zeit, das kleine Städtchen Diano Marina und seinen Strand noch ein wenig zu erkunden. Besonders sehenswert war nicht nur der Strand, sondern auch die Fußgängerzone von Diano Marina, beiderseits flnakiert von Orangenbäumen, in denen die reifen Früchte orangen durch die Bäume schimmerten. Auch in der Luft hing ein leichter Duft nach Orangen, was einen kleinen Spaziergang noch weiter verschönerte. Wer sich sattgesehen hatte oder die Stadt noch nicht weiter erkunden wollte, der ließ den Abend langsam ausklingen und fiel dann in seinem Zimmer in den verdienten Schlaf.

Montag, 26.09.2010 – Von orangen Schirmen und Schwiegermüttern

Wie jeder Morgen unsere Reise begann dieser mit einer freundlich lächelnden Sonne und warmen Temperaturen, die sich zum Mittag hin noch weiter steigern würden. Wieder stärkten wir uns bei unserem gemeinsamen Frühstück entspannt für das, was wir an diesem Tag alles sehen würden. Als wir nach dem Frühstück schließlich im Bus Platz genommen hatten, lernten wir auch unsere örtliche Reiseleitung, Franca, kennen. Sie wollte uns in den kommenden Tagen durch ihre Heimat führen und uns diese so Stück für Stück näher bringen. Im Bus erklärte sie uns direkt, dass wir nicht etwa ihr, sondern dem orangen Regenschirm folgen sollten, den sie während aller Ausflüge akribisch in die Höhe gestreckt hielt.
So auch an diesem ersten Tag. Heute würden wir uns nicht Italien ansehen, aber auch nicht Frankreich. Unsere Reisetour führte uns stattdessen in den zweitkleinsten Staat der Welt (Nach dem Vatikan): Monaco. Schon früh bemerkten wir hier, dass unsere Reiseleiterin Franca offenbar sowohl einen Faible für den monegassischen Fürsten Albert, als auch eine Aversion gegen Schwiegermütter jeglicher Art hegte. So taufte sie ein Hotel vor Monaco, dessen Zimmer direkt zur Klippe hinausgingen kurzerhand auf den Namen "Schwiegermutterhotel".


Als wir nach einem der vielen Tunnel dann in einer engen Kurve um die Klippe herum bogen, war es endlich soweit. Monaco lag direkt vor uns. Oder besser gesagt: direkt unter uns. Wir sollten schnell lernen, dass aufgrund des Platzmangels im Fürstentum jeder Quadratmeter Baugrund intensiv genutzt wurde, so auch jedes Stückchen Feld auf den hohen Klippen, die Monaco umgaben. Unser erstes Ziel des Tages stellte dies eindrucksvoll unter Beweis.
Auf einer der besagten Klippen, direkt in den Hang gebaut, besuchten wir ein botanisches Wunderwerk von Monaco, der Jardin Exotique. Auch Francas offensichtliche Lieblingspflanze, der "Schwiegermutterstuhl" - ein Kaktus in Form eines Stuhles - gab es hier zu sehen. Dort konnten wir nicht nur die riesig große Vielfalt sukkulenter Pflanzen bestaunen, sondern auch eine einmalige Aussicht über den gesamten Stadtstaat. Besonders eindrucksvoll war von hier aus auch die Aussicht auf den Fürstenfelsen, auf dem die Altstadt von Monaco liegt. Diese war dann auch gleich unser zweites Tagesziel, gleich nach dem exotischen Garten. Franca war schon ganz aufgeregt, weil über dem Fürstenpalast die monegassische
Flagge gehisst war, das klare Zeichen dafür, dass Fürst Albert sich derzeit irgendwo in seinem Zwergstaat aufhielt. Als wir dort aus dem Parkhaus traten, wurde uns auch klar, wieso Franca diesen sonderbaren orangen Regenschirm über sich hertrug. Die Straßen waren so voll, dass die kleine Franca schlichtweg in den Massen untergegangen wären, durch den auffälligen Schirm jedoch war es unmöglich, verloren zu gehen. Eine wahrlich ausgefeilte Idee!
Auf dem Fürstenfelsen angekommen jedoch stand zunächst die Besichtigung der Kathedrale von Monaco auf dem Plan. Alle ehemals regierenden Grimaldi lagen dort begraben, die Besucherströme wurden von mehreren Offiziellen in großem Bogen um die Grabplatten herumgeleitet. Zum Stehenbleiben war allerdings kaum Zeit, denn Monaco war an diesem Tag wirklich brechend voll, was sich besonders auf dem kleinen Felsen bemerkbar machte. Dennoch erhaschten wir natürlich einen Blick auf die Gräber von Grace Kelly und dem Fürsten Rainier III. Gleich nach der Kathedrale folgte Francas persönliches Highlight, der Fürstenpalast. Wir kamen gerade rechtzeitig, um die Wachablösung am Palast bestaunen zu können, was wir selbstverständlich auch taten.
Nach dem Fürstenpalast betraten wir dann die dunkle und fremde Unterwasserwelt im Ozeanografischen Museum von Monaco. Ein wirklich unvergessliches Erlebnis, welches die vielen vielen verschiedenen Unterwasserarten uns dort bescherten.


Noch ganz beeindruckt von der Tiefseewelt wartete dann unser letztes Highlight des Tages auf uns, das berühmte Luxusviertel von Monaco, Monte Carlo. Standesgemäß fuhren wir auf der Formel 1-Strecke in den Stadtteil ein, und Michael machte seinem Rennfahrer-Namensvetter alle Ehre, als er von der Startlinie aus losbrauste, begleitet von Francas imitierten Motorengeräuschen. In Monte Carlo besuchten wir das Gebäude, welches den Stadtstaat einst berühmt gemacht hatte, das legendäre Casino. Das Spielen konnten wir uns trotz der niedrigen Gewinnchancen nicht verkneifen und so versammelte sich bald eine kleine Gruppe an den einarmigen Banditen. Leider war Fortuna uns an diesem Tag nicht wirklich wohlgesonnen, und so schluckte der Automat den Großteil unserer Einsätze. Dennoch hatten wir aber jede Menge Spaß beim Spielen, was schließlich auch die Hauptsache daran war. Einige unserer Gäste investierten ihr Geld übrigens auch lieber in einen der leckeren (und teuren :D) Eisbecher.
Dann hieß es bereits Abschied nehmen von dem kleinen Staat Monaco, harrend der Ausflüge, die in den Folgetagen noch auf uns warteten, waren wir aber nicht allzu traurig beim Abschied, sondern verließen die Stadt mit unglaublich vielen Eindrücken und schönen Erinnerungen. Von oben sollten wir Monaco ohnehin noch einige Male bestaunen dürfen. Albert haben wir übrigens bei keiner dieser Gelegenheiten erblicken können, vermutlich sehr zum Leidwesen der kleinen Franca. Sie selbst verließ bereits in Ventimiglia, der Grenzstadt zwischen Frankreich und Italien und ihr Wohnort, unseren Bus. Wir kamen gerade pünktlich zum Abendessen wieder in Diano Marina an und ließen dann den Rest des Abends noch schwelgend in Eindrücken des Tages ausklingen. Manche Gäste nutzten auch die angenehmen Abendtemperaturen für einen kleinen Spaziergang durch die Straßen des kleinen Ortes Diano Marina.

Dienstag, 27.09.2010 – Schick, Scheck, Schock



Der Morgen dieses Tages versprach uns wiederum einen wunderschönen Tag und sollte auch Recht damit behalten. Uns erwartete heute der französische Küstenabschnitt, die weltberühmte Côte d'Azur. Wir brachen wieder früh morgens auf, Franca und ihr Schirm warteten bereits am Bus. Unsere Fahrt führte uns wieder an der Küste entlang, vorbei an Imperia, der Zitronenstadt Menton und auch an Monaco bis weiter in die Großstadt Nizza. Wir hatten dort genug Zeit, über den berühmten Blumenmarkt zu schlendern und uns die lange Strandpromenade der Stadt anzusehen. Auf dem Weg dorthin begegneten wir einer Demonstration von Rollstuhlfahrern, die gegen den nicht barrierefreien Zugang zum Justizgebäude protestierten. Nach der nächsten Seitenstraße dann hatten wir auch schon eine bunte Blumenvielfalt vor Augen. Neben Blumen wurden aber auch allerlei typisch französisch Dinge angeboten, wie z.B. Seife aus Marseille.
Hiernach wollten wir ein typisch französisches Essen genießen, unter anderem einen Salade Nicoise, dessen ursprüngliches Rezept Nizza zugesprochen wurde. Für uns jedoch wirkte er mehr wie ein typischer gemischter Salat mit Vinaigrette :D
Nach diesem Mittagessen dann fuhren wir weiter zwischen den hübschen Gebäuden von Nizza bis aus der Stadt hinaus. Unser zweites Tagesziel würde die weltberühmte Filmfestspielstadt Cannes werden. Franca warnte uns auf der Fahrt schon über die hohen Preise in Cannes (die Tagesüberschrift weist darauf hin), die tatsächlich sehr saftig waren. Zunächst jedoch würden wir Cannes vom Meer aus betrachten und mit einem kleinen Schiff an den in Cannes angelegten Yachten vorbei die beiden kleinen Inseln vor der Stadtküste näher betrachten.


Auf der Île Saint-Honorat bemerkten wir zunächst zwei alte Geschützbunker, die noch von der deutschen Besatzung im zweiten Weltkrieg zeugten. Sie sollten Cannes vor einer alliierten Invasion schützen. Einige Minuten später dann kamen wir in Sichtweite des eigentlich sehenswerten Bauwerkes der Insel. Am Ende der Insel lag eine kleine Abtei mitsamt einem imposanten Festungsturm, damals zum Schutz vor Piraten.
Dann tuckerten wir weiter zur zweiten Insel, der Île Sainte-Marguerite. Dort war vor allem das Fort Vauban sehenswert, in dem einst auch der legendäre Mann in der eisernen Maske einsaß. Heute hingegen winkte uns eine kleine Gruppe Kinder von den Zinnen des Forts zu und wir winkten fröhlich zurück. Leider hieß es dann schon wieder zum Ufer zurückzukehren. Wir waren uns alle einig, dass die Schifffahrt mit ihrem kühlenden Wind ruhig noch ein halbes Stündchen länger hätte dauern dürfen. Während der Rückfahrt wurden wir noch Zeugen eines Brandes in Cannes, der eine gewaltige Rauchwolke über der Stadt erzeugte. Auch auf die imposanten Hotels von Cannes, darunter das mit der zweitteuersten Suite der Welt (38.000 Euro pro Nacht OHNE Frühstück).


Nach der Bootstour hatten wir noch ein wenig Zeit, das Festspielhaus und den Boulevard de la Croisette mit seinen Luxusboutiquen zu bestaunen. Besonders viel leisten konnte man sich in dieser Stadt ohne passenden Geldbeutel allerdings nicht. Dafür konnten wir aber einigen Franzosen bei einem ganz typischen,französischen Hobby zusehen: dem Boules. So genossen wir diesen Anblick unter dem Schatten der Bäume, denn in der Sonne brutzelte man heute bei über 30°C. Wir allerdings machten uns wieder auf die Heimreise nach Diano Marina, denn das Abendessen und ein wunderbarer, warmer Abend warteten dort auf uns.

Mittwoch, 28.09.2011 – Händlerliebe und tiefblaues Meer



Auch am Mittwoch machten wir uns schon frühmorgens auf den Weg, heute sollte uns unser Weg allerdings nach Osten und weg von Frankreich führen. Wer die Zeit vor der Abfahrt für einen kleinen Spaziergang nutzte, der hatte am Strand heute eine wunderbare Zeit. Sicherlich machte auch der ein oder andere von uns davon Gebrauch. Heute fuhr Michael uns in die Hauptstadt von Ligurien, Genua, mit der größten Altstadt Europas.
Wir verließen dort den Bus direkt vor einem "echten" Piratenschiff, das damals als Kulisse für den italienischen Film "Piraten" erbaut worden war. Kaum ausgestiegen wurden wir von afrikanischen Straßenhändlern belagert, die uns für "nur" 5 Euro allerlei nutzlosen Tand anboten. Meine persönliche Erfahrung mit diesen Zeitgenossen fand ich besonders erheiternd, der Händler kam mit den Worten "I love you" auf mich zugestürmt und drückte mir zwei Plastikelefanten in die Hand, der er allerlei wunderliche Zauberfertigkeiten zusprach. Zumindest glaube ich das, denn er sprach in gefühlten zehn Sprachen auf mich ein. Eine wahrhaft schwierige Aufgabe war es, ihm die Plastikteile wieder zurückzugeben, denn er wollte sie partout nicht wieder an sich nehmen. Als ich es endlich geschafft hatte, hatte ich eine wichtige Lektion für Genua gelernt: Lass dir nie etwas in die Hand drücken ;)
Nach dem Bestaunen des Piratenschiffs war gerade noch genug Zeit, der Kathedrale San Lorenzo von Genua einen Besuch abzustatten. Sie sah wahrlich nicht gerade nach einer typischen Kirche aus, denn sie war in allerbester Zebramanier komplett schwarz-weiß gestreift (allerdings Querstreifen). Diese Optik machte sie für mich persönlich zur optisch ansprechendsten Kirche, in der ich jemals war.


Auch innen war das schwarz-weiß-Motiv sehr stark vertreten und darüber hinaus Bauelemente aus vielen verschiedenen Epochen, der Bauzeit von knapp 500 Jahren geschuldet.
Doch es gab noch mehr von Genua zu sehen. Unter Francas fachkundiger Führung steuerte Michael den Bus quer durch Genua, so dass wir alles sehenswerte der Stadt während dieser Fahrt zu sehen bekamen, darunter das Theater, die Universität, das Geburtshaus von Christoph Kolumbus, sowie gefühlte einige tausende Motorroller. An der Küste entlang verließen wir nach dieser schönen Rundfahrt Genua, welches uns inzwischen überhaupt nicht mehr hässlich erschien in Richtung Santa Margherita Ligure. Die Straße an der Küste entlang bot uns eine traumhafte Aussicht auf das Mittelmeer.
In Santa Margherita hatten wir wieder genug Zeit, uns die Stadt etwas genauer anzusehen. Nahezu alle von uns statteten der dort ansässigen, eindrucksvollen Kirche einen Besuch ab. Diese war in etwa das genaue Gegenteil der Kathedrale von Genua, prunkvoll, goldglänzend und hell strahlend. Danach ließ es sich ein Teil von uns in der Fußgängerzone gutgehen, ein anderer Teil machte sich gemeinsam mit mir auf den Weg nach oben zur Villa Durazzo. Die Durazzos waren übrigens einst eine bekannte und reiche Händlerfamilie aus Genua. Neben einem wunderbaren Garten der Villa hatten wir dort sowohl einen schönen Ausblick über die Stadt als auch eine Begegnung mit Schildkröten und einigen uns unbekannten Gewächsen. Besonders die Schildkröten erheiterten uns, denn sie stritten sich in einem Brunnen um einen kleinen erhöhten Stein, und somit den einzigen trockenen Flecken im Brunnen.
Nach dem Abstieg zurück in die Stadt wartete unsere Fähre schon auf uns, die uns in eine weitere Perle


der Delfinküste bringen würde: Portofino. Wie gerne wären wir alle einfach in diesem wunderschönen kleinen und abgelegenen italienischen Küstenstädtchen geblieben. Dabei war es keine besonders prächtige oder riesige Stadt, sondern einfach ein typisches kleines italienisches Küstenstädtchen mit seinen bunten Häusern, umgeben von Bergen und einem Meer in der wunderbarsten blauen Farbe, die ein Meer nur haben kann. Gut vorbereitet wie wir waren wussten wir, dass es oben auf dem Felsen über der Stadt einen Leuchtturm geben sollte, nach dem einige von uns uns sogleich auf die Suche machten, auch wenn es einen kleinen Aufstieg bedeutete.
Als wir an diesem ankamen, war dieser allerdings ganz anders als wir es erwartet hatten. Es handelte sich lediglich um einen sterilen weißen Militärleuchtturm, wir hatten eher einen Turm in Norddeutscher Streifenoptik vorgestellt. Enttäuscht waren wir allerdings nicht; wir hatten stattdessen eine atemberaubende Aussicht über die Delfinküste und ein kleines Cafe lag direkt auf dem Ende


dieser Klippe. Wir kehrten dann zurück in die Stadt und genossen dort ein wirklich extrem leckeres und echtes italienisches Eis (zu echten italienischen Preisen :D). Leider mussten wir dann schon Abschied von dem kleinen Städtchen nehmen, denn Diano Marina rief bereits wieder nach uns.
Auch auf der Fahrt machten uns die unglaublich heißen Temperaturen des Tages noch zu schaffen, hinter der Windschutzscheibe des Busses brutzelten Michael und Franca nur so vor sich hin. Die sonst so stürmische und quirlige Franca wurde so plötzlich ganz still und sank auf ihrem Sitz immer tiefer hinunter. Heute kamen wir allerdings schon eine Weile vor dem Abendessen in Diano Marina an, so dass wir noch viel Zeit hatten, um uns noch ein bisschen dem schönen Städtchen Diano Marina oder auch zur Abkühlung seinem Badestrand zu widmen.

Donnerstag, 29.09.2011 – Bildende und duftende Künste



Unser letzter voller Tag in Diano Marina begann mit einem bombastischen Sonnenaufgang über dem Mittelmeer, fast so, als wollte uns das Wetter an diesem Tag nochmals alle Vorzüge der Blumenriviera und der Côte d'Azur genießen lassen.
Heute wollten wir nochmals Frankreich einen kleinen Besuch abstatten. Über besonders enge Straßen an besonders hohen Klippen hatte es Michael heute auch besonders schwer, den langen Bus sicher an sein Ziel zu bringen. Die französischen Auto- und Rollerfahrer machten es ihm hierbei nicht wirklich leichter, denn sie nahmen keinerlei Rücksicht. Dennoch fühlten wir uns mit ihm am Steuer selbstverständlich jederzeit sehr sicher.


Unser erstes Ziel war der kleine französische Künstlerort Saint Paul de Vence, der uns immer wieder von Ilona als besonders schön und sehenswert angepriesen worden war. Als wir dort ankamen sahen wir auch auf Anhieb, warum sie dieser Meinung gewesen war. Wenn man einmal etwas typisch französisches sehen wollte, so war dieser Ort DIE Adresse dafür. Die gesamte Stadt lag oben auf einem kleinen Felsen und bestand augenscheinlich fast nur aus Stein und Pflanzen. In dem mittelalterlich anmutenden Ort hatte man schlicht das Gefühl, die Zeit wäre stehengeblieben.
Und überall in den Straßen gab es kleine Galerien und Künstlerwerkstätten, die scheinbar nur auf unseren Besuch warteten. Ein weiteres Highlight waren die Kapelle mit einem Mosaik von Marc Chagall, sowie auch das Grab des berühmten Malers, der in diesem Ort verstorben war. Wir alle waren beeindruckt von diesem kleinen Städtchen und genossen jede Sekunde dort, man kann die Stadt eigentlich schwer beschreiben, sondern muss sie mit eigenen Augen gesehen haben, um unsere Begeisterung nachvollziehen zu können.
Nach Saint Paul de Vence lag noch ein weiteres Highlight vor uns: Eine Führung durch die traditionelle Parfumfabrik von Fragonard in der weltberühmten Parfumstadt Grasse. Zumindest jedem Leser des Bestsellers "Das Parfum" von Patrick Süßkind dürfte der Ort, in dem auch Grenouille die Kunst der Parfumherstellung erlernte, ein Begriff sein.


In der Fabrik wurde uns alles erklärt und gezeigt, was man über die Herstellung von Parfums wissen muss. Auch unsere Nasen kamen hierbei nicht zu kurz und wurden mit einigen Duftproben der beliebtesten Fragonard-Parfums verwöhnt. Im Anschluss an die Führung hatten wir auch die Möglichkeit, die Duftnoten zum Fabrikpreis und mit Mengenrabatt käuflich zu erstehen.
Danach fuhren wir heute schon früh nachmittags zurück nach Diano Marina, um wiederum Zeit für Meer und die kleine, charmante italienische Stadt zu haben. Die Temperaturen heute waren wieder etwas abgemildert, so dass uns dies nochmal besonders viel Spaß machte. Bereits in Ventimiglia verabschiedeten wir uns von Franca, die uns mittlerweile allen ans Herz gewachsen war.

Freitag, 30.09.2011 – Wieder eine lange Fahrt



An unserem letzten Tag sollte sich der Kreis schließen, denn unsere gemeinsame Woche endete so, wie sie begonnen hatte: Mit einer besonders langen Fahrt. Diese führte uns diesmal vorbei an Mailand und durch die Schweizer Alpen, so dass wir ganz andere Eindrück als auf der Hinfahrt sammeln konnten. Die Rückfahrt wurde so wieder zu einer kleinen Besonderheit und rundete unsere gemeinsame Reise perfekt ab. Leider gerieten wir kurz vor Nürnberg noch in einen recht langen Stau, der uns eine weitere Stunde unserer Zeit kostete. Kurz vor der mittelfränkischen Stadt dann verließ unser Fahrer Michael uns, der uns die ganze Woche über sicher durch den nicht immer ganz einfachen mediterranen Verkehr gefahren hatte.
Schon bald darauf, nämlich in Zwickau, verließ auch Ilona unsere Gruppe, die langsam immer kleiner wurde. Um ein Uhr nachts kamen wir schließlich in Siebenlehn an, wo die letzten verbleibenen Reisenden unsere Fahrt gemeinsam beendeten und wir unsere Reisegruppe endgültig auflösten.

Und was bleibt uns?

Die Rundreise an Blumenriviera und Côte d'Azur war für uns alle ein unvergleichliches und einmaliges Erlebnis. Wir haben in dieser Woche so unglaublich viele Eindrücke und Erinnerungen gesammelt, an die wir uns sicher lange, oft und gerne noch zurückerinnern werden. Mir werden nicht nur die mediterranen Städtchen als Erinnerung bleiben, sondern unsere gesamte Gruppe, die diese Fahrt zu einem einmaligen Erlebnis gemacht hat. Ich denke wir alle hätten gerne noch die ein oder andere Woche an diese Reise angehängt, wenn wir es denn gekonnt hätten.




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