Beschauliche Orte mit mediterranem Flair am Gardasee entdecken.
Reisebericht: 16.05. – 22.05.2016
Der Gardasee ist immer eine Reise wert! Bei herrlichem Frühlingswetter war natürlich alles besonders schön - na, bis auf Verona da war es etwas zu feucht!
Ein Reisebericht von
Petra Sauer
1. Tag: Von Dresden zum Gardasee nach Torbole
Mit einem Bus der Firma Puschmann starten wir morgens sechs Uhr in Dresden zur Fahrt nach Italien. Vorbei an Bayreuth, Nürnberg, München geht die Reise. Einige Gäste sind unterwegs noch zugestiegen. In Vaterstetten ist unsere Gruppe von Eberhardt-Travel Dresden mit 33 Gästen komplett.
Unser Team mit unserem Chauffeur Ingo und Reiseleiterin Petra entscheidet sich für die landschaftlich schönere Tour durch die Berge der Alpen, und so können wir noch Blicke auf Tegernsee und Achensee werfen. An Innsbruck vorbei geht es dann über die Brennerautobahn ins schöne Südtirol. Weiter führt uns die Autobahn im Eisack- und Etschtal ins Trentino. In Rovereto fahre wir über den San Giovanni Pass zum Gardasee nach Torbole, wo wir am frühen Abend ankommen.
Vor dem Essen werden wir mit einem Getränk willkommen geheißen.
2. Tag: Ausflug nach Sirmione, Schifffahrt nach Garda
Heute geht es nach Sirmione, am südlichen Ende des Sees. Wir können die kleinen Orte am Ostufer des Sees bewundern und genießen das sonnige Wetter. Mit Petra bummeln wir in Sirmione zum Hafen, denn von dort werden wir mit dem Schiff nach Garda übersetzen. Vorher haben wir ausgiebig Zeit, dieses idyllische Örtchen zu entdecken. Wir bummeln am See entlang, fahren mit der kleinen Shuttle-Bahn oder spazieren zu den Grotten des Catull. Natürlich darf auch ein kleines Mittagessen, eine Pizza, Eis oder Cappuccino nicht fehlen. In Garda haben wir dann wieder Freizeit, um am Ufer oder durch die kleinen Gassen zu bummeln oder um bei einem Aperol Spritz oder Eisbecher einfach das dolce far niente, das süße Nichtstun zu genießen. Ingo holt uns mit dem Bus ab und bringt uns wieder ins Hotel.
3. Tag: Freizeit in Torbole und fakultativ Schifffahrt nach Limone
Am Vormittag haben wir Freizeit. Wir erkunden Torbole, das ehemalige Fischerdorf. Auch Goethes Italienreise begann ja hier am nördlichen Ende des Sees. An ihn erinnert seine Büste und eine Gedenktafel im alten Stadtkern. Von dem Geist der Vergangenheit ist nicht mehr viel übrig.
Heute ist Torbole der Treffpunkt für Surfer und Segler aus ganz Europa. Wir haben fast das Gefühl an einem deutschen See zu sein, was die Sprache der Besucher betrifft.
Einige Gäste wandern am See entlang nach Riva, besichtigen die Altstadt mit venezianisch-österreichischer Architektur.
Am frühen Nachmittag treffen wir uns an der Schiffsanlegestelle und fahren hinüber nach Limone.
Dort holt uns Franco ab, um uns die Limonaie, die Zitronengewächshäuser der Burg zu zeigen. Sie prägen das Antlitz des Stadt, schon wenn man mit dem Schiff ankommt. Man kann sogar den Duft der Agrumen riechen.
Franco erzählt uns über die Bedeutung dieser Anlagen in der Vergangenheit. Zitronen in Limone haben fast vierhundert Jahre Geschichte. Selbst Goethe war von den Anlagen beeindruckt. Um die Bäume und Früchte vor dem Frost zu schützen, wurden ab dem 17. Jahrhundert die ersten Zitronengewächshäuser gebaut. In den Wintermonaten wurden sie mit Bretterabdeckungen und Glasscheiben verkleidet. Nachdem die Anlage in Limone verfallen war, restaurierte die Gemeinde sie liebevoll. Es wurden an die 50 unterschiedlichen Zitrusgewächse angepflanzt, die wir nun bewundern und beschnuppern können. 2004 wurden die Limonaie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und sind nun ein Touristenmagnet. Natürlich verkosten wir auch die Produkte - Limoncellolikör, Bitterorangenmarmelade und Zitronencarpaccio. Lecker!
Nach etwas Freizeit für einen Stadtbummel im hübschen Ort geht es mit dem Schiff zurück nach Torbole.
4. Tag: Verona
Der Wetterbericht hat es vorausgesagt - und es stimmt leider! Heute ist es regnerisch.
In Verona treffen wir uns mit unser Stadtführerin Sara, und nach einer kleine Rundfahrt genießen wir vom Santuario della Madonna di Lourdes den Blick über diese berühmte Stadt, die unter dem Schutz der UNESCO steht. Mit Sara geht es weiter zu Fuß durch die engen Gassen mit den alten Palazzi. Sie kann uns in der kurzen Zeit natürlich nur einen Teil der vielen Sehenswürdigkeiten zeigen, erklärt uns die Gebäude an der Piazza dei Signori, die Scaligergräber und zeigt uns die Piazza delle Erbe.
Leider hat der Regen so zugenommen, dass wir bei dem Gedränge nicht zum Haus der Julia gehen, sondern uns in einem trockenem Durchgang die Ausführungen Saras anhören. Sie geleitet uns noch zur Piazza Bra mit der berühmten Arena. Die hat die Stadt in der ganzen Welt bekannt gemacht, denn hier treffen sich in den Sommermonaten Opernfreunde von allen Kontinenten. Aber bei dem Wetter, das sich auch nicht bessert, wagen nur wenige eine Besichtigung der Arena oder begeben sich zurück, um den Balkon der Julia zu sehen. Schade! Vielleicht ein Grund nochmals wiederzukommen, um die Stadt mit ihren vielen berühmten Kunstdenkmälern in Ruhe zu entdecken.
Aber die vielen Cafes und Restaurants locken zum Verweilen ein, und man bleibt bei einem Cappuccino trocken.
An Abend überrascht uns unser Hotel mit einem Galadinner.
5.Tag – fakultativ: Trient, Grappa–Destillerie der Familie Marzadro
Mit unserem Bus fahren wir auf der Autobahn nach Trient, der Hauptstadt des Trentino, und treffen uns mit unserer Stadtführerin Maria. Langsam bummeln wir ins Zentrum der Stadt, zum Domplatz. Die vielen Fresken auf den Palazzi berichten über die Geschichte der Stadt, über die Reise der deutschen Kaiser nach Rom, über das Konzil 1545. Sie zeigen aber auch mythologische Figuren. Maria erklärt sie uns ausgiebig. Im Dom von Trient, der Kathedrale San Vigilio, berichtet Maria natürlich über die Architektur und die Sitzungen des Konzils.
Mit einigen Gästen spazieren wir noch zur Burg Buonconsiglio mit ihrem imposanten Mauerwerk. Sie war über Jahrhunderte die Residenz der Trienter Fürstbischöfe. Schon Albrecht Dürer hat sie skizziert. Nach einer Mittagspause treffen wir uns am Neptunbrunnen, dem heimlichen Wahrzeichen der Stadt.
Wir fahren weiter zur Grappabrennerei Marzadro nach Nogaredo. Bevor es ans Verkosten geht, besichtigen wir während einer Führung die modernen Produktionshallen und Lagerräume und erfahren die Geschichte der Familie Marzadro und ihres Grappas. Anschließend können wir all die interessanten Grappasorten oder auch selbsthergestellten Liköre in diversen Geschmacksrichtungen probieren. Es ist sicher für jeden Geschmack etwas dabei, und manch Fläschchen tritt auch den Weg nach Deutschland an.
6. Tag: Fakultativer Ausflug nach Malcesine und zum Monte Baldo
Fast alle Gäste nehmen heute bei herrlichem Sonnenschein am fakultativen Ausflug zum Monte Baldo teil. Unser Bus bringt uns nach Malcesine. Mit der Seilbahn fahren wir auf den Berg hinauf zur Bergstation Tratto Spino bis auf 1760 Meter. Langsam rotiert die Kabine in der 2. Teilstrecke um 360°. Wir wandern über Grasmatten zu einem Aussichtspunkt, und genießen den herrlichen Ausblick über den See und die Berge. Der Monte Baldo wird als Botanischer Garten von Italien oder sogar von Europa bezeichnet, da hier Hunderte Pflanzen gedeihen, einige sind sogar endemisch! Wir entdecken herrliche Blumenwiesen mit mehreren Arten von Enzian, mit Trollblumen, Orchideen, Schlüsselblumen und vielen uns unbekannten Arten. Wir beobachten die Gleitschirmflieger bei ihrem Start in das unendliche Blau über dem See.
Je nach Lust und Laune fahren wir wieder hinab nach Malcesine. Das schöne mittelalterliche Städtchen ist eines der Hauptziele am Gardasee, entsprechend viele Touristen halte sich hier auf.
War es oben doch etwas kühl, kann man hier am See in der warmen Sonne sitzen und italienische Köstlichkeiten genießen! Einige Gäste besichtigen auch die Scaligerburg, die in der Pulverkammer ebenfalls an den Aufenthalt von Herrn Goethe erinnert. Vom Turm auch hier ein herrlicher Blick in die Landschaft!
Am späten Nachmittag holt uns Ingo wieder ab und bringt uns ins Hotel. Es heißt Koffer packen, denn morgen geht es nach Hause.
Unser Team verabschiedet uns noch im Namen von Eberhardt-Travel Dresden mit einem Prosecco.
7. Tag – Heimfahrt
Über die Autobahn fahren wir heute wieder in die Heimat. Der Bus bringt uns über Trient, Bozen, den Brenner, Innsbruck, Kufstein, München nach Hause. Die ersten Gäste verlassen uns bereits am Rasthof Vaterstetten und werden von einem Transferfahrzeug in ihre Heimat Richtung Pforzheim, Karlsruhe gebracht. Wir melden unsere Ankunft für eine halbe Stunde eher an. Alle Gäste werden von ihren Transfer-Fahrzeugen erwartet und sicher nach Hause gebracht!
Eine interessante Reise mit netten Gästen geht zu Ende. Von den schönen Erinnerungen werden wir noch lange zehren können und beim Betrachten unserer Fotos die vielen Eindrücke nochmals Revue passieren lassen. ..Petra Sauer