Reisebericht: Italien – Rundreise Gardasee

01.05. – 07.05.2017, 7 Tage Rundreise am Gardasee mit Sirmione – Schifffahrt – Limone – Verona – Malcesine – Monte Baldo – Trento


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7 Tage Rundreise am Gardasee vom 01. - 07.05.2017
Ein Reisebericht von
Walburga Lindner

1. Tag, 01.05.2017: „Die Ufer des Sees, deren schöne Wälder mit dem stillen Wasser kontrastieren, sind vielleicht die schönste Landschaft der Welt"

So schwärmerisch beschrieb einst Stendhal die Landschaftsvielfalt des größten italienischen Binnensees, der von jeher viel besungen, viel bedichtet und viel gelobpreist worden ist. Catull, Dante, Goethe, Nietzsche, d'Annunzio, um nur einige zu nennen ... sie alle erlagen dem Zauber des Sees und seiner Umgebung und waren beeindruckt von den rasch wechselnden Stimmungen am See. Nunmehr hat er auch uns neugierig gemacht, wir wollen ihn entdecken und gehen am 01.05.2017 auf „große" Reise.
Und gleich zu Beginn erleben wir eine schöne Überraschung. Das Busunternehmen Puschmann beschert uns einen „Weltmeisterbus". Mit Nico Rosberg und Lewis Hamilton an der Seite machen wir uns auf den Weg Richtung Bella Italia.
Die beiden scheinen uns wirklich Glück zu bringen, denn es rollt recht gut an diesem 01. Mai auf Sachsens und Bayerns Straßen und so können Uwe (unser Busfahrer) und ich mit einer weiteren Überraschung aufwarten.
Wir kommen „ein wenig vom Wege ab" und fahren durch das wunderschöne Tegernseer Land bis zum „Lago di Bonzo", wie man den Tegernsee im Volksmund auch nennt. Im Ort Tegernsee legen wir eine 30-minütige Pause ein. Zeit für einen kleinen Spaziergang entlang der Seepromenade. Nachdem wir ein wenig frische Luft getankt haben, setzen wir unsere Reise fort. Sie führt uns über den Achenpass, vorbei an dem smaragdgrünen Achensee und schließlich über die vielen Kehren (mit wunderschönem Blick in das Zillertal) hinunter in das Inntal. Wir sind so fasziniert von der erwachenden Natur, dass wir den „Grenzübergang" Deutschland/Österreich kaum wahrnehmen.
Unsere Reise führt uns durch das nördlichste der 9 österreichischen Bundesländer, durch das Bundesland Tirol. Vorbei an Hall und Innsbruck erreichen wir schon bald die imposante Europabrücke. Auf der Brennerautobahn geht es weiter Richtung Süden. Irgendwie scheint Petrus uns zu zürnen, er straft uns - warum auch immer - ab und gewährt uns längere Zeit keinen „Aus-bzw. Durchblick" in die faszinierende Landschaft. Nach ca. 35 km überqueren wir den Brenner, der auf Grund seiner „geringen" Höhe von 1.374 Metern, am meisten frequentierten Alpenpass und zugleich auch Grenzpunkt zwischen Österreich und Italien.
Wir verlassen Österreich, um in Italien, genauer gesagt in der autonomen Provinz Südtirol (seit 1919 von Tirol getrennt und zu Italien gehörend), einzureisen. Benvenuti in Italia! Herzlich Willkommen in Italien...
...und herzlich Willkommen in der autonomen Provinz Alto Adige/Südtirol, die mit der autonomen Provinz Trentino seit 1946 eine gemeinsame Region Italiens bildet.
Bei dieser Fahrt durch Südtirol passieren wir Sterzing, fahren anschließend durch das Eisacktal und tangieren dabei die sogenannte Sachsenklemme, wo vor rund 200 Jahren die Sachsen an der Seite der napoleonischen Truppen kämpfend, von den Tiroler Freiheitskämpfern in die Klemme genommen worden waren. Weiter geht es vorbei an der Franzensfeste, der ehemaligen Bischofsstadt Brixen, an Klausen, dem Kloster Säben und der von Burgen und Burgruinen eingerahmten Provinzhauptstadt Bozen.
Danach fahren wir durch das Etschtal, unterhalb der Südtiroler Weinstraße, die wir allerdings nicht links, sondern „rechts" liegenlassen (müssen).
Normalerweise verbindet man mit Südtirol in erster Linie Berge, schroffe Felsformationen (Dolomiten), zahlreiche Seen und Burgen. Aber das Bild der Südtiroler Landschaft wird - wie wir uns überzeugen können - nicht nur von einer Bergwelt geprägt, sondern ebenso von zahlreichen Weingärten und Obstplantagen. Nicht umsonst bezeichnet man diese autonome Provinz auch als den Obstgarten von Italien.
Danach durchqueren wir noch einen Teil der autonomen Provinz Trentino, fahren vorbei an deren Hauptstadt Trient. Kurze Zeit später erreichen wir unser Ziel, Riva am Gardasee (hier werden wir die nächsten Tage nächtigen). In Nago erhaschen wir einen ersten Blick auf den See (es ist einer der schönsten überhaupt) und wir verstehen sofort, warum der römische Dichter Catull ihn seinen „Augenstern" nannte und unser Geheimrat J.W.v. Goethe beim Anblick des Sees von einem „köstlichen Schauspiel" sprach.
Wir saugen ihn auf, diesen faszinierenden Anblick, der vermutlich einer der schönsten am See ist. Auch wenn wir von der langen Anreise ein wenig erschöpft sind, genießen wir die Fahrt, die uns in Torbole ein kleines Stück am See entlang führt und uns einen Blick auf die, den See umgebende Bergwelt - den Monte Baldo, den Monte Brione und die Rochetta - werfen lässt. Ich glaube spätestens von da an spüren wir, sie wird eindrucksvoll und einfach nur schön - diese Reise. Kurze Zeit später erhält unsere Vorfreude erst einmal einen kleinen Dämpfer. Unser „Durchhaltevermögen" wird auf die Probe gestellt.
Die Anfahrt zum Hotel ist auf Grund von Baumaßnahmen gesperrt und wir sehen keine Möglichkeit, das Hotel mit unserem Bus direkt zu erreichen. Unter dem Motto „Selbst ist der Mann" bugsieren, rollen bzw. fahren wir unser Gepäck die ca. letzten 100 Meter zum Hotel - das war ein toller Endspurt! Nochmals herzlichen Dank dafür!!!
Nach dem Einchecken im Hotel freuen wir uns alle nur noch auf ein gutes Abendessen - und eine gute Nacht.

2. Tag, 02.05.2017: "Kennst Du das Land wo die Zitronen blühn, Im dunklen Laub die Goldorangen glühn. Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht. Die Myrthe still und hoch der Lorbeer steht. Kennst Du es wohl? Dahin, dahin. Möchte' ich mit Dir, mein Geliebter, ziehn." –Johann Wolfgang von Goethe – Minonballade 1795

Ja, genau dahin, nach Limone, wollen wir an diesem Tag, dem ersten Tag am See.
Die Sonne kitzelt uns aus dem Bett und nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf den Weg Richtung Hafen. Auf dem Programm steht heute, an unserem zweiten Tag, ein fakultativer Ausflug nach Limone, einem, wegen seiner landschaftlichen Schönheit beliebtesten Orte am See. Zunächst aber genießen wir die morgendliche Stille in Riva und schlendern vorbei an der Rocca, dem Torre Apponale (Wahrzeichen der Stadt) bis hin zum Hafen. Pünktlich heißt es „Leine los" und schon gleiten wir über das Wasser. Obgleich die Sonne scheint, weht uns auf dem Oberdeck doch ein ziemlich kühles Lüftchen um die Nase. Dafür werden wir mit phantastischen Anblicken auf die Bucht von Riva, auf den Monte Brione - den Hausberg von Riva -, auf Torbole und das Hinterland belohnt.
Es ist einfach traumhaft - im Vordergrund die Ortschaften Riva und Torbole mit dem See und seinem blau-grünen, glasklaren Wasser, eingerahmt von einer sagenhaften Bergwelt. Eine tolle Kulisse!
In Limone angekommen, werden wir von Franco, unserem Begleiter durch die „Limonaia del Castel", herzlich begrüßt. Er entführt uns in eines der letzten Zitronengewächshäuser am See. Früher gab es hier, wo heute Hotels, Pensionen und Restaurants stehen, zahlreiche sog. Limonaie. Es waren die nördlichsten Zitronengewächshäuser Italiens.
Heute wie damals will der Weg zum Gewächshaus erkämpft werden. Wir arbeiten uns bergauf, schnaufen und pusten ein wenig, doch letztendlich werden unsere Anstrengungen mit einer interessanten, sehr leidenschaftlichen und überzeugend vorgetragenen Führung, einen traumhaften Ausblick und schließlich mit ein - zwei oder mehreren (?) Limoncelli und einem hervorragenden Zitronencarpaccio belohnt.
Im Anschluss an die Führung bleibt noch Zeit, den Ort individuell zu erkunden. Er ist überschaubar, eingeklemmt zwischen See und steilem Berghang. Aber er hat eine hübsche Seepromenade, an der man entspannt bummeln oder bei einem Espresso einfach nur „Leute gucken" kann.
Was uns auf unserer Schnuppertour durch den Ort auf Schritt und Tritt begleitet ... das sind die Zitronen. Ob auf Geschirr, Schürzen, Hausnummern, Keramikfliesen, Flaschen und...und...und - überall ziehen sie kauffreudige Touristen in ihren Bann und natürlich in die Geschäfte.
Dabei hat der Ort seinen Namen nicht von den gelben Früchten (wird aber hervorragend vermarktet). Er leitet sich vielmehr von dem lateinischen Wort „Limes" (Grenze) ab.
Den Touristenstrom hinter uns lassend, gehen wir am frühen Nachmittag wieder an Bord. Wir gleiten über das Wasser und vermissen ein wenig die zahlreichen „Farbtupfer", die sonst die Bucht von Torbole in Beschlag nehmen. Die Bucht ist das beliebteste Surferrevier am See, hier spielen Wind (Vento und Ora) und Wellen miteinander - und das sehr zuverlässig und unentwegt. Weil hier die eng zusammenstehenden Felsen den Effekt verstärken, nennt man diese Bucht auch die „Düse" des Sees.
In Riva angekommen, ist Freizeit angesagt - und die wird genutzt für eine Verschnaufpause, für einen Spaziergang durch die Stadt, für einen Bummel durch die Geschäfte (die Damen natürlich nur mit „verbundenen" Augen), für einen Besuch der Rocca, der Kirchen oder für einen Aufstieg zur Bastion. Letztere von den Venezianern Anfang des 16. Jahrhunderts zum Schutz von Riva und Umgebung gebaut, wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von den Franzosen in die Luft gesprengt.
Die „Überbleibsel", die im Übrigen relativ leicht vom Hafen aus zu erreichen sind, bieten heute eine empfehlenswerte Aussichtskanzel. Eine kleine Gruppe wagt mit mir den Aufstieg und ist -oben angekommen- einfach nur happy!
Jetzt ein kühles Blondes, ein Espresso oder ein Spritz ... dies hätte bei strahlendem Sonnenschein dem Ganzen die Krone aufgesetzt, wäre das Sahnehäubchen gewesen. Doch die Sonne scheint - ebenso wie wir - müde geworden zu sein und hat sich im Handumdrehen hinter die Berge zurückgezogen und „schlafen gelegt".
Wir dagegen genießen noch ein leckeres Abendessen und tauschen dabei mit den anderen Mitreisenden die verschiedensten Erlebnisse des Tages aus. Und natürlich freuen wir uns auf den nächsten Tag, auf die Panoramafahrt entlang des Ostufers.

3. Tag, 03.05.2017: "Nimm dir Zeit. Jede Sekunde, die wir uns beeilen, um Zeit zu gewinnen, ist letztlich verlorene Zeit. Wenn wir aber innehalten und verweilen, gewinnen wir herrliche Stunden."

Ja, das wollen wir an diesem Tag - uns Zeit nehmen und öfters einmal innehalten...
Doch am Morgen sieht alles erst einmal grau in grau aus.
Wo steckt die Sonne, die uns gestern noch wachgeküsst hat?
Bei dem Blick aus dem Fenster sehen wir nur Wolken, nichts als dunkle Wolken. Und sie prophezeien nichts Gutes. Doch so leicht lassen wir uns nicht entmutigen. „Mit viel Sonne im Herzen" starten wir froh gelaunt zu unserer Panoramafahrt entlang der Ostküste, der sogenannten Gardesana Orientale (Olivenriviera), die am Ende in dem Besuch der Halbinsel Sirmione ihren Höhepunkt finden soll.
Zuerst fahren wir durch Torbole, ebenso wie Riva, am Nordufer des Sees gelegen und zur autonomen Provinz Trentino gehörend. Im Hafen sticht sofort das kleine, hübsche, blumengeschmückte Häuschen hervor, das ehemalige Zollhaus. Hier soll unser Geheimrat seine „Iphigenie" überarbeitet haben. Wir genießen immer wieder die abwechslungsreiche und reizvolle Landschaft, den wunderschönen Blick auf das Westufer, wo die Berge geradezu in den See zu fallen scheinen. Parallelen zur fjordartigen norwegischen Landschaft werden gezogen. Doch plötzlich liegt eine „Dunstglocke" über dem See und lässt kaum noch einen Blick Richtung Süden und das Westufer zu. Wir lassen Malcesine und Brenzone hinter uns und beabsichtigen in Torri del Benaco einen kleinen Zwischenstopp einzulegen.
Was wir erleben, übertrifft all unsere Erwartungen.
Als „Begrüßung" vom Himmel schüttet es eimerweise Freudentränen. Diese unerwartete, „übertriebene Zuwendung" von Petrus ist einfach zu viel für uns und so verzichten wir auf einen Ausstieg und fahren weiter Richtung Süden. Als nach kurzer Zeit der Vorhang wieder aufgezogen wird und die Sonne ihre ersten Strahlen schickt, beschließen wir ein Halt in dem beschaulichen, hübschen kleinen Ort Lazise einzulegen. So ganz beschaulich ist er allerdings an diesem Morgen dank der vielen Markthändler doch nicht. Wir spazieren durch die Gassen und Gässchen und bestaunen die Skaligerburg inklusive erhaltener Stadtmauer. Nach diesem einstündigen Schnupperrundgang besteigen wir wieder den Bus - und dieses Mal mit etwas Sonne im Gepäck. Wir fahren durch Peschiera , überqueren den Mincio und erreichen endlich die vom römischen Dichter Catull so viel geliebte und besungene Halbinsel Sirmione.
Überwältigt vom Anblick der imposanten Skaligerburg passieren wir voller Neugierde das Stadttor und reihen uns mit großen Erwartungen in den Strom der vielen anderen Touristen ein. Und wir werden nicht enttäuscht - faszinierende, übergroße, farbenfrohe Eisberge erwarten uns bereits und ziehen uns magisch an. Wer kann da schon widerstehen?
Nach einer leckeren Erfrischung schwirren wir aus und erkunden individuell diesen hübschen Ort, den einst auch die berühmte Maria Callas als Rückzugsort bevorzugte.
Als wir uns im Anschluss an der Schiffsanlegestelle zur Abfahrt wiedertreffen, sind wir uns einig und können die Begeisterung des römischen Dichters Catull nur teilen, der einst über Sirmione schrieb und immer wieder ausrief:
„Salve o venusta Sirmio" - Ich grüß dich, schönes Sirmio...".
Bei aller Begeisterung über diesen hübschen Ort mit seinen kleinen Gassen und Gässchen, kleinen idyllischen Plätzen, schattigen Trattorien, feinen Hotels mit gepflegten Kuranlagen, kleinen, hübschen Geschäften und der imposanten Burg heißt es dennoch für uns „Arrivederci Sirmione".
Wir nehmen das Schiff in Richtung Garda und genießen noch einmal einen wunderschönen Blick auf die Halbinsel, an deren Spitze wir die sog. Grotten des Catulls, die, wie wir wissen, nichts mit dem Dichter zu tun haben, sondern möglicherweise einmal ein römischer Kaiserpalast oder Kaisersaal oder eine Therme waren (bis heute nicht erforscht), sehen können und erreichen Garda, den Ort, der dem See später seinen Namen gab.
Nach einem Bummel durch Garda nehmen wir wieder den Bus Richtung Riva.
Ein schöner, erlebnisreicher Tag neigt sich dem Ende entgegen. Doch bevor wir unser müdes Haupt zur Ruhe betten, verwöhnen wir noch unseren Gaumen.Du lebst nur den gegenwärtigen Moment!

4. Tag, 04.05.2017: "Die übrige Zeit ist in der Truhe der Vergangenheit begraben oder sie liegt in der ungewissen Zukunft." –Marc Aurel–

Ja, wir leben nur den gegenwärtigen Moment - aber ein bisschen wollen wir auch die Truhe öffnen und in der Vergangenheit graben. Und wo kann man das -sieht man einmal von Rom ab- besser als in Verona! Die Stadt, einst von den Römern gegründet, Geburtsstadt des römischen Dichters Catull und die Stadt von Shakespeares Romeo und Julia hat viele Völker durchziehen sehen und „ertragen" müssen. Die Goten, die Langobarden, die Franken, die Venezianer, die Franzosen und die Habsburger - alle haben sie in der Stadt ihre Spuren hinterlassen.
Doch bevor wir auf Spurensuche gehen, genießen wir die Fahrt durch einen winzig kleinen Teil der Region Venetien, eine der zwanzig Regionen Italiens.
Während draußen die wunderschöne Landschaft an uns vorbei zieht, lassen wir im Bus erst einmal unser Geburtstagskind so richtig „Hoch leben" und geben stimmlich einfach alles. Das Geburtstagskind ist gerührt und begeistert zugleich.
Doch zurück zur Region Venetien - sie gehört heute noch zu jenen, sehr selten gewordenen Ecken Italiens, die - abgesehen von der Reisehochburgen Venedig (=Hauptstadt der Region), Verona und dem östlichen Gardasee - nicht zum Ziel des Massentourismus geworden sind. Hier kommt jeder Urlauber auf seine Kosten. Die unvergleichlich abwechslungsreiche Landschaft ermöglicht schon innerhalb weniger Stunden den Wechsel von einer alpinen zu einer maritimen Umgebung, d.h. von den kühlen Berggipfeln hinab an die warmen Strände der Adria. Bis an die Adria wollen wir an diesem, unseren vierten Tag nicht - aber unbedingt nach Verona!
Mit unserer Stadtführerin Erika „steigen wir Verona erst einmal aufs Dach" und holen uns von der Madonna di Lourdes den Segen für einen erlebnisreichen Tag in dieser geschichtsträchtigen Stadt. Aber auch der Blick von oben auf die, in einer Schleife der Etsch/Adige liegenden, Stadt ist einfach nur schön.
Nach unserer kleinen Stadtrundfahrt, die uns u.a. am Castevecchio, dem Dom und dem Römischen Theater vorbeiführt, verlassen wir den Bus und spazieren durch die Stadt, vorbei an Romeos Haus, den Skaligergräbern, der Piazza die Signori mit Dante Denkmal bis hin zur
Piazza delle Erbe, einst Römisches Forum, heute Zentrum des städtischen Lebens.
Wunderschön anzusehen sind dort der barocke Palazzo Maffei aus dem 17. Jh. und die rechts vom Palazzo auffallende Häuserfront der Case d. Mazzanti (die Familie kaufte im 16. Jh. die Häuser, die vorher den Skaligern gehörten und statteten sie mit Fresken mythologischen Inhaltes aus). In der Mitte des Platzes steht der Brunnen mit der Madonna Verona und dahinter auf einer Marmorsäule der geflügelte, venezianische Löwe. Er soll an die Herrschaft Venedigs erinnern.
Wir spazieren weiter und erreichen nach wenigen Minuten das Haus der Julia, Pilgerort für alle Liebenden oder Trostsuchenden. Die Wände der Toreinfahrt sind übersät mit bunten Scraffitti, mit Gebeten, Liebeserklärungen, Wünschen mit Namen, Herzchen, Rosen und, und, und.
Inmitten des „Herz-Schmerz-Getümmels" steht die grazile, bronzene Julia-Statue, „betatscht" und fotografiert von Millionen von Menschen aus aller Welt.
Im Anschluss führt uns Erika nicht durch die stets bevölkerte Via Mazzini, die Geschäftsstraße Nr.1 von Verona, sondern geleitet uns durch eine ruhigere Parallelstraße. So betreten wir die „Bühne", sprich die Piazza Brà, quasi durch einen „Hintereingang".
An diesem Vormittag überrascht uns hier nicht so sehr die immer vorherrschende große Touristenschar, sondern vielmehr das rege Markttreiben. Verschiedenste Regionen Italiens locken mit ihren Produkten. Käse über Käse, dicke, fette Würste, gebratene Ferkel, Berge von Pizzen, Wein, Blumen und und und... laden sowohl zur Verkostung als auch zum Kauf ein. Auch unser Geburtstagskind schnuppert und verkostet... und wir freuen uns mit ihr. Haben wir doch dieses Treiben extra für sie organisiert ;).
Den Anziehungspunkt auf der Piazza Brà bildet natürlich nicht der Markt, sondern die Arena, nach Rom und Capua, das drittgrößte Amphitheater der Welt. Da steht sie nun vor uns, etwas unvollkommen, einfach, nicht prunkvoll, aber unheimlich faszinierend und den Platz dominierend. Allerdings hat ein Erdbeben sowohl im 12. als auch im 13. Jahrhundert das römische Amphitheater zerstört. Den größten Teil der Außenmauer gibt es nicht mehr. Übrig geblieben ist ein Segment von vier Bögen, das von den Veronesern „ala" (= Flügel) genannt wird.
Seit 1913 ist die Arena Stätte der jährlichen Opernfestspiele (2017 = 95. Festspiele), zu denen mehr als eine halbe Million Festspielbesucher nach Verona strömen (nach den Besucherzahlen ist Verona nach Salzburg der beliebteste Festspielort).
Die Opernfestspiele wurden anlässlich des 100. Geburtstages von Giuseppe Verdi ins Leben gerufen und mit der Oper „AIDA" eröffnet.
Wer weiß, vielleicht verspüren auch Sie einmal Lust auf so einen außergewöhnlichen Opernabend und reisen mit uns 2018 nach Verona. Es ist ein ganz tolles Erlebnis -
so viel kann ich Ihnen verraten!
Auf der Piazza Brà verabschiedet sich Erika und „entlässt" uns in die Freizeit. Diese wird, wie ich am Abend vernehme, bestens genutzt, u.a. für einen Dombesuch, einen Besuch der Arena, des Castelvecchio, für einen Besuch von Julias Grabstelle, für einen Kaffeehaus-Besuch oder...oder...oder
Am Nachmittag verlassen wir zufrieden mit dem Erlebten, aber fusslahm und komplett k.o. die Stadt. Nach einer angenehmen Rückfahrt freuen wir uns auf das Abendessen und natürlich auf den nächsten Tag. Wie sagt man doch gleich:

5. Tag, 05.05.2017: "Wenn ein schöner Tag vergangen, so freue dich auf den nächsten.Es ist ein ungeheures Glück, wenn man fähig ist, sich zu freuen." –G.B.Shaw–

Natürlich freuen wir uns! Ausgeschlafen und wieder dank eines reichhaltigen Frühstücks gut gerüstet, machen wir uns startklar für den fünften Tag unserer Reise. Er soll uns heute in die Hauptstadt des Trentino, nach Trient, führen. Es handelt sich bei diesem Ausflug wieder um eine fakultative Fahrt, an der zu meinem Bedauern nur wenige Gäste teilnehmen. Aber, ich kann Sie natürlich auch verstehen. Denn zum einen sind die Interessen sehr verschieden und das Freizeitangebot am See sehr umfangreich und zum anderen benötigt der ein oder andere von Ihnen auch einmal eine Verschnaufpause. Dennoch ist es schade, gilt doch die autonome Provinz Trentino, welche bei der Reise gen Süden meistens links liegengelassen wird, als äußerst sehenswert.
Und so fahren wir auch nicht über die Autobahn, sondern überraschen Sie mit einer Fahrt durch das Sarcatal. In Arco, am Eingang des Tales, werden wir von einer hoch über dem Ort thronenden Burgruine begrüßt. Einst von dem Geschlecht der Arco als Festung ausgebaut, wurde sie während des Spanischen Erbfolgekrieges von den Franzosen erobert und geschleift. 1982 wurde sie von der Gemeinde erworben, restauriert und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Heute ist insbesondere der Burgberg - die Felswände fallen nahezu senkrecht ab - eine Herausforderung für Kletterliebhaber (Freeclimber).
Vor der Ortschaft Dro biegen wir rechts ab und entdecken hoch über uns eine weitere Burg, die Burg Drena, einst nördliche Grenz-u. Talkontrolle der Ebene von Arco. Aber die Burg it heute nicht unser Ziel, vielmehr interessiert uns die eigenwillige Landschaft, die uns ganz plötzlich links und rechts der Straße umgibt. Kleine, große und riesengroßen Gesteinsbrocken säumen den Weg. Es sieht geradezu so aus, als hätten hier die Riesen Ball gespielt und vergessen aufzuräumen...
Diese Gesteinsmassen, entstanden am Ende der Eiszeit, bilden eine trostlose, dennoch eigenwillige Landschaft, auch Marocche genannt. Nach einem kurzen Ausstieg bzw. Fotostopp kehren wir wieder um und setzen die Fahrt durch das von Wein-u. Obstplantagen geprägte Tal fort. Am Ende des Tales genießen wir noch einen Blick auf den romantisch gelegenen Lago di Toblino, inklusive Castel, einst Sommersitz der Trienter Fürstbischöfe, jetzt in Besitz der Familie Wolkenstein.
Nach dieser recht erlebnisreichen Fahrt „überqueren" wir quasi die Brennerautobahn und erreichen Trient, das einst von den Römern gegründete Tridentum, wo wir von Maria, unserer Stadtführerin, bereits erwartet werden. Mit dem Bus geht es noch ein kleines Stück durch die Stadt, dann heißt es „fleißig laufen". Maria spaziert mit uns durch die Stadt, zeigt uns die zahlreichen Paläste und führt uns zum Mittelpunkt Trients, der Piazza Duomo (Domplatz) und natürlich auch in den Dom. Hier in Trient, hier im Dom wurde einmal richtig Geschichte geschrieben, denn hier fand das berühmte Trienter Konzil statt.
Das ursprüngliche Anliegen des Konzils, welches hier von 1545 - 1563 stattfand, war, die durch Martin Luthers Thesen entzweite Kirche wieder zu vereinigen. Im Endeffekt aber wurde sie nur noch tiefer gespalten, es kam zur Gegenreformation. Das Trienter Konzil gehört mit zu den bedeutendsten Konzilen in der Geschichte der katholischen Kirche.
Natürlich spazieren wir mit Maria auch noch zur fürstbischöflichen Burg, dem Castello del Buonconsiglio. Bevor wir die Stadt auf eigene Faust erkunden, gönnen wir uns erst einmal eine Verschnaufpause und genießen einen leckeren, frischen Salat, einen Eisbecher oder eines der süffigen Getränke...
Es sind schöne Stunden, die wir hier in der Stadt - in der übrigens die bekannte Bergeshymne „La Montanara" gedichtet und komponiert wurde - verbringen, doch wir wollen noch weiterziehen, denn ein Punkt steht noch auf unserem Programm und diesen wollen wir uns nicht entgehen lassen. Nach einer gemütlichen Tour entlang der Weinhänge und Obstplantagen erreichen wir die Grappabrennerei Marzadro. Wir werden freundlich empfangen und bei einer Führung über die Herstellung des hellen Branntweines aufgeklärt. Am besten, so sagt man, schmeckt „una Grappa" (korrekt mit die Grappa übersetzt) nach einer Mahlzeit. „Er" oder „sie" hilft den Magensäften bei der Arbeit - und schmecken tut er oder sie außerdem! Davon können wir uns letztendlich auch überzeugen.
Gut gelaunt treten wir den Heimweg an, genießen kurze Zeit später wieder das opulente Abendessen - und vielleicht als Verdauungsschnaps oder auch Betthupferl noch eine (n) Grappa. An den Tischen gibt es einen regen Erfahrungsaustausch mit den „Daheimgebliebenen".
Ich schaue in zufriedene Gesichter und freue mich wieder mit Ihnen über diesen gelungenen Tag.

6. Tag, 06.05.2017: "Leben bemisst sich nicht an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Momenten, die uns des Atems berauben."

Heute, am vorletzten Tag unserer Reise, möchten wir noch einmal hoch hinaus - und wer weiß, vielleicht erleben wir auf dem Bergrücken des Monte Baldo diese Momente, die uns den Atem rauben.
Es ist wieder ein fakultativer Ausflug und ich vermute, dass auf Grund der schlechten Wetterprognose einige Gäste Bedenken haben und lieber in Riva bleiben. Das ist sehr schade, denn letztendlich grollt Petrus erst am späten Nachmittag als wir bereits wieder im Hotel sind.
Mit den „Wetteroptimisten" fahren wir zunächst entlang der Gardesana orientale, verlassen dabei die autonome Provinz Trentino und fahren in der Region Venetien ein. Wie Sie bereits von mir gehört haben, teilen sich die beiden Regionen Venetien und Lombardei sowie die autonome Provinz Trentino den Gardasee. Unser Ziel ist heute Malcesine, einer der hübschesten Orte am Ostufer. Schon von weitem grüßt die einstige Skaligerburg, eine von vielen hier am See. Gebaut wurden sie von der Familia della Scala (Herrschergeschlecht aus Verona) und diente, wie die anderen Burgen am See auch, als Schutz und zur Verteidigung vor den Viscontis aus Mailand, mit denen die Familie della Scala ständig im „Klinsch" lag. Von der Burg in Malcesine war unser Geheimrat so fasziniert, dass er sie auf seiner Italienreise (er reiste inkognito) unbedingt zeichnen musste. Doch das wäre ihm bald zum Verhängnis geworden und er hätte als Spion in der Burg „schmoren" müssen. Er hatte jedoch noch einmal Glück und konnte seine Reise fortsetzen. Heute erinnert eine Büste in einem der Innenhöfe an seinen Aufenthalt.
Wir lassen den Ort inklusive Burg erst einmal links liegen und marschieren schnurstracks zur Funivia (Seilbahn). Während der Auffahrt erschließt sich uns ein traumhaftes 360Grad-Panorama, vom See ausgehend über die Berge bis zur Bergflora auf 1.760 Meter Höhe (ein atemberaubender Moment!).
Als ich oben eintreffe, scheinen alle bereits ihre „Rennsemmeln" angezogen und sich auf Wanderschaft begeben zu haben. Dafür erlebe ich ein kleines Konzert...ein Pfeifkonzert der herumwuselnden Murmeltiere.
Ganz gleich, was Sie hier oben auf dem Kamm des Bergmassivs unternommen haben, es war bestimmt beeindruckend.
Nachdem alle wieder nach unten gegondelt sind, erobert jeder individuell diesen hübschen, kleinen Ort. Die einen zieht es in die Burg und die anderen in ein Cafe am Hafen.
Mit vielen neuen Eindrücken und hoffentlich auch einigen erlebten atemberaubenden Momenten im Gepäck, nehmen wir am Nachmittag Abschied von Malcesine und wieder Kurs auf Riva.
Am Abend, zu unserem „Galadinner", erscheinen dann tatsächlich die meisten von Ihnen im „Kleinen Schwarzen" - die Umsetzung meiner „Bitte" hat mich überrascht und sehr gefreut.
Vielleicht machen Sie nach dem Abendessen noch einen kleinen Verdauungsspaziergang und genießen noch ein gelato, einen Spritz oder einen Grappa - vielleicht aber machen Sie sich auch gleich ans Kofferpacken. Ich hoffe sehr, dass Sie jede Menge neue Eindrücke mit hineinpacken...

7. Tag, 07.05.2017: "Was du genießt von Tag zu Tag, das ist dein Reichtum."

Ich hoffe, liebe Gäste, Sie haben jeden Tag genossen! Und Sie genießen auch noch den letzten Tag unserer erlebnisreichen Reise - auch wenn er noch einmal ein ausgesprochen laaaaanger Bustag wird.
Am frühen Morgen heißt es „Arrivederci Lago di Garda" oder „Time to say good bye"...
Mit Andrea Bocelli „im Ohr" nehmen wir Abschied vom See. Ein bisschen traurig sind wir schon, denn sicher gäbe es noch eine Menge zu entdecken und anzuschauen. Doch wie sagt man gleich: „Wenn es am schönsten ist, sollte man aufhören" oder „ es soll immer noch etwas bleiben für ein nächstes Mal". Also verabschieden wir uns nun endgültig vom See, vom Hotel, von Riva und treten die Heimreise an.
In Bozen verabschieden wir die ersten fünf Gäste. Sie wollen noch nicht nach Hause, sondern noch ein paar erholsame Tage im wunderschönen Südtirol verbringen.
Wir dagegen genießen noch einmal die wunderschöne Landschaft, blicken auf den Schlern und erhaschen auch noch einen tollen Blick auf den Rosengarten. Am Brenner sagen wir ein letztes Mal „Arrivederci Bella Italia" und mit einem „Servus Austria" reisen wir in Österreich/BL Tirol ein. Über die Innautobahn, vorbei an Innsbruck, Hall, Schwaz, Rattenberg und Kufstein erreichen wir wieder heimatliche Gefilde. Während auf der anderen Seite der Autobahn die Autos Stoßstange an Stoßstange stehen, läuft es bei uns wie am Schnürchen und wir können die geplanten Ankunftszeiten einhalten.
Ich hoffe, Sie sind alle gut nach Hause gekommen und haben sich wieder gut in den Alltag eingelebt. Ich hoffe auch, dass der Grippevirus nicht weiter um sich gegriffen hat und sie alle zwischenzeitlich wieder gut auf den Beinen stehen. Werden oder bleiben Sie gesund und wer weiß, vielleicht sehen wir uns noch einmal wieder.
Ich bedanke mich bei Ihnen ganz herzlich und auch bei unserem Fahrer für diese wirklich schöne Reise. Es hat mir sehr viel Freude bereitet, mit Ihnen auf Entdeckungstour zu gehen.
Dass es auch Ihnen gefallen hat, haben Sie schon während und auch am Ende unserer gemeinsamen Reise immer wieder bekundet. Herzlichen Dank dafür!
Bleiben Sie weiter neugierig, reise-und lesefreudig! Viel Vergnügen und dann „alla prossima volta" - bis zum nächsten Mal!
Ihre
Walburga Lindner

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Frau Lindner,
wir bedanken uns noch einmal ganz lieb für Ihre engagierte, herzliche Betreuung während der Reise, für Ihre lieben Aufmerksamkeiten und den umfangreichen Reisebericht.
Es grüßen ganz lieb
Ihre Kerstin Tiedemann und Helga Tomeit
P.S.: Als Wanderempfehlung für einen freien Tag in Riva möchte ich noch auf die "Alte Ponale-Straße" verweisen. Ein traumhaft schöner, einfacher Wanderweg entlang der Felsen, immer mit Blick auf den See und den Monte Baldo. Nach 3 km erreicht man einen Wasserfall und ein kleines Cafe.

Kerstin Tiedemann
04.06.2017

Liebe Frau Lindner,
vielen Dank für Ihren umfassenden Reisebericht. Mit Kompetenz und Freundlichkeit haben Sie die Reise geführt, was sich im Reisebericht niederschlägt. Sogar das Wetter ist mit seinen Problemen für den Reiseverlauf vermerkt.
Dank für alles.
Ihre Familie Auerbach

Familie Auerbach
09.06.2017

Liebe Frau Lindner, Sie haben wundervoll mit Worten beschrieben, was wir auf unserer schönen Reise erlebt haben.Wir sagen gern noch einmal "DANKE" an unsere Reiseleiterin, denn folgende Dinge bekam sie hervorragend hin.
Ein wirklich guter Reiseleiter(in) gestaltet eine Reise heiter. Erklärt, was man im Land erblickt, ist freundlich, höflich und geschickt. Mitunter bringt sie auch Geschichten, die sich nicht reimen und nicht dichten, doch angefüllt sind mit Humor, ja, so etwas das kommt schon vor. und manchmal klar auch das muß sein, führt sie in die Geschichte ein. man hört von Fürsten, Schlössern, Schlachten und was da sonst gilt zu beachten.Das alles klingt sehr allgemein
Walburga Lindner ging dort tiefgründig rein. Die Goten, Langobarden, Franken konnten sich nur untereinander zanken. Venezianer, Habsburger und Familia della Scala sind die Leitern hoch die alten und konnten sich auch nicht oben halten.Romeo, Verona, Julia, Shakespeares und Catull machten mein Gehirn ganz schön full.Noch mehr zu sagen wär' verkehrt, denn auch das Wort hat einen Wert.
herzliche Grüsse
Familie Richter

Richter
26.06.2017