Reisebericht: Italien – Lago Maggiore – Comer See

01.06. – 07.06.2013, 7 Tage Rundreise Stresa – Mailand – Verzascatal – Locarno – Luganer See – Comer See – Bellagio – Ortasee


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Lago Maggiore - Luganer See - Comer See, das heißt übersetzt: mildes Klima, sanfter Wellengang, Blütenpracht in Gärten und Parks, gepflegte kleine Städte, ein Urlaubsparadies mit magischer Anziehungskraft!
Ein Reisebericht von
Dr. Jutta Petzold-Herrmann
Dr. Jutta Petzold-Herrmann

Erster Reisetag: 01.06.: Regen bis zum San–Bernardino–Tunnel, dann blühender Sommer bei angenehmen Temperaturen


Bei kühlem und regnerischen Wetter starteten wir unsere Reise pünktlich um 6 Uhr. Erst gegen 17 Uhr, nach der Passage des San-Bernardino-Tunnels, ließ sich plötzlich, aber dafür dauerhaft für die Zeit unserer Reise die Sonne blicken. Sogleich wirkte die Landschaft wie verändert - saftige Wiesen, schneebedeckte Gipfel über sanften Hügeln. Sogar das burgenbewehrte Bellinzona wirkte freundlicher in der Frühlingssonne. Am Abend erreichten wir das Hotel „Royal" in Stresa, das direkt am Lago Maggiore liegt und von einem gepflegten Rosengarten umgeben ist. Die Stadt selbst, das einstige römische Strixia, gewann als Urlaubsort erst im 19. Jahrhundert an Bedeutung, als die Simplonstraße eröffnet und Bahnanschluss bereitgestellt wurde.   Von der Terrasse des Hotels „Royal" eröffnet sich ein traumhafter Blick auf den See und die nahen Borromäischen Inseln. In der Ferne strahlen die Lichter des ältesten Hotels der Stadt, das Grand Hotel des Iles Borromees, Baujahr 1861.    

2. Tag 02.06.: Mailand ist eine Reise wert


Ein strahlender Tag - am Castello Sforzesco trafen wir unsere örtliche Stadtführerin Fedra, die uns zunächst zum Monumentalfriedhof führte und damit eine besondere Sehenswürdigkeit bot. Jedes der vielen Gräber besitzt eigene Plastiken, Schreine, Hallen für Gebete und Erinnerungen. Sehenswert für uns waren besonders die Gräber der Familie Campari, Toscanini, Motta und Manzoni. Danach fuhren wir ins Stadtzentrum und verließen den Bus, um zum Museum der Mailänder Scala zu fahren. So sahen wir dieses berühmte Gebäude nicht nur von außen, sondern rundeten unseren Besuch auch mit einem Blick in den Saal und  natürlich die Geschichte des Hauses ab.   Durch die Galleria Vittorio Emmanuele II. zu spazieren, ist ein wirkliches Erlebnis. Geschäftigkeit und Eleganz ist das Markenzeichen der Wirtschafts- und Modemetropole Italiens und dafür stehen die prächtigen Einkaufsstraßen, an denen 500 Jahre gebaut wurde.    Nach dem Stadtbummel trafen wir uns am Castello wieder und fuhren zurück nach Stresa.  

3. Tag 03.06.: Fahrt über 83 Brücken und durch 31 Tunnel


Am Bahnhof Domodossola begann unsere Fahrt mit der Centovallibahn, einem „Züglein", das uns zunächst 25 km durch das Valle Vigezzo bis zur Schweizer Grenze führte. Nach der Grenze verläuft die Strecke durch das eigentliche Centovalli-Tal (Tal der 100 Täler!) bis nach Lugano. So fuhren wir, vorbei an Santa Maria Maggiore (höchstgelegener Ort mit 800 m),  zum Wallfahrtsort Re, der auf ca. 700 m Höhe liegt. Dort besichtigten wir die Wallfahrtskirche „ Madonna des Blutes.." Sie ist eine gelungene Kombination von großräumiger byzantinischer Kuppelkirche (Höhe 51 m), geweiht 1956, die baulich geschickt mit der alten Kirche verzahnt ist. Dort befindet sich auch der Altar, der das Madonnen-Bildnis trägt, das im Jahre 1494 durch einen unbedachten Steinschlag beschädigt wurde. 20 Tage floss nach diesem Steinwurf Blut aus dem Gesichtsbereich des Madonnenbildes, bezeugt von vielen Personen. Anschließend setzten wir unsere Fahrt mit dem Zug fort und bewunderten die sehr südlich geprägte Landschaft vor Locarno. Dort angekommen, fuhren wir mit der Standseilbahn zur Aussichtsplattform Madonna del Sasso hinauf. Sie ist eines der Wahrzeichen der Stadt, errichtet im 15. Jahrhundert, später mehrfach um- und ausgebaut. Nach einem Bummel am Ufer des Lago Maggiore spazierten wir durch den Kamelienpark, der in schöner Landschaft liegt und den Blick auf eine weite Bucht freigibt. 500 Arten von Kamelien befinden sich auf 5000 qm., dazu ein japanisch anmutender Pavillon mit vielerlei Informationen. Nach dieser Besichtigung erfolgte die Rückfahrt zum Hotel.  

4.Tag 04.06.: Von Arona nach Orta, von Carlo Borromeo zu Julius


Wer nach Arona fährt, muss auch Carlo Borromeo einen Besuch abstatten, d. h., die Monumentalstatue am Eingang zur Stadt Arona besichtigen. Sie wurde 1694 errichtet und ist dem Kardinal und Erzbischof von Mailand, Carlo Borromeo, gewidmet, der ein Verfechter der Gegenreformation war und als Heiliger von der katholischen Kirche verehrt wird. Die Statue ist aus Kupfer, mit Sockel 32 m hoch, innen  begehbar und hat erstaunlicherweise die Zeiten unbeschadet überstanden. Einige Reisegäste versuchten, innen bis zu den Augen vorzudringen, aber die Platzangst überwog. Die Wendetreppe wurde zunehmend schmaler !! Nach dem Besuch des Marktes in Arona gelangten wir nach 50 min in Orta auf dem Parkplatz an der Villa Crespi an. Nach einer kleinen Mittagspause nahm uns ein Bähnchen auf, das uns fast bis in die Altstadt von Orta brachte. Wir hatten noch etwas Zeit, bis uns das Privatboot zur Insel San Giulio bringen sollte und nutzten diese, in der baulich mittelalterlich wirkenden Stadt zu bummeln und die mit Fresken bemalten Häuser zu bewundern.   Die Insel selbst, auf die einst der Legende nach der Heilige Julius mit vom Wind geblähtem Mantel und Pilgerstab übersetzte und dort alle Schlangen und Drachen tötete, ist sehr klein und dicht bebaut. Die Kirche, die Julius dann dort gründete, befindet sich, natürlich über die Jahrhunderte um- und ausgebaut, im Zentrum der Insel, neben einem Kloster. Er selbst ist in einem Glas-Sarkopharg in der Krypta bestattet worden, bedeckt mit einer Goldmaske. Nach der beschaulichen Rückfahrt mit dem Bähnchen konnten wir unsere Rückfahrt nach Stresa antreten.  
5.Tag 05.06.: Luganersee und Comer See   Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Reisebus über Arona und Varese nach Lugano, unserem ersten Ziel dieses Tages. Unterwegs jedoch befindet sich die Schokoladenfabrik „Alprose", die wir zunächst ansteuerten, getreu dem Motto: In der Schweiz muss man  Schweizer Schokolade probieren!! Niemand konnte der süßen Versuchung widerstehen, die Auswahl war groß und letztlich wanderten viele „Leckerli" als Geschenke in die Taschen. Lugano breitet sich als Banken- und Handelsplatz mondän am gleichnamigen See zwischen den Hausbergen Monte Bre' und Monte San Salvatore aus. Bei einem Stadtrundgang sahen wir uns die Kirche Santa Maria degli Angioli an, die auf alten Fundamenten im 15.Jahrhundert errichtet wurde und der Maler Luini (ein Schüler von Leonardo da Vincis) mit wunderbaren Fresken ausschmückte. Einige Reisegäste fuhren mit dem Bähnchen die Uferpromenade entlang, andere spazierten durch das Zentrum und konnten Einkäufe erledigen. Entlang der Uferpromenade, durch kleine Ortschaften, die sich terrassenartig am Seeufer aufbauen, gelangten wir zum Comer See. Er liegt inmitten einer prächtigen Bergkulisse, überall sieht man Villen, Gärten und Parks. Der See ist 51 km lang und ca. 4-5 km breit. Mit einer Fähre gelangten wir von Caddenabbia nach Bellagio. Der kleine Kurort liegt auf einer Halbinsel zwischen den beiden Seearmen (Como und Lecco) und bietet ein malerisches Bild. Nach ausgiebigen Erkunden des Ortes, einer Fahrt mit dem Bähnchen und Besuch der Gärten der Villa Melzi fuhren wir mit dem Fährschiff wieder nach Caddenabbia und von dort mit dem Bus am Comer Seearm entlang wieder nach Stresa zurück.   6. Tag.: Borromäische Inseln - Wunderwelten im Lago Maggiore   Gegen 10 Uhr starteten wir mit einem Privatboot zunächst auf die Isola Bella. Der prächtige Palast und der um diesen Palast befindliche exotische Garten entstand im 17. Jahrhundert für die Familie Borromeo. Mit einer örtlichen Führung erkundeten wir den Palast samt der mit Steinmosaiken versehenen Grotten. Der Palazzo, der nur im Sommer genutzt wurde und noch heute wird, ist mit kostbaren Möbeln, venezianischem Glas, Bildern und kostbaren Geschirr ausgestattet. Durch den Saal der Wandteppiche erreichten wir den Garten und spazierten durch diese faszinierende Anlage. Nach der Mittagspause fuhren wir mit dem Privatboot auf die Isola Madre. Auch hier ist wieder ein Palazzo Borromeo zu besichtigen, er ist jedoch mehr als 200 Jahre älter als der Sommerpalast auf der Isola Bella. Im Palast gibt es ein kleines Theater, ein Puppenmuseum und wieder Gemälde, kostbare Möbel und andere Einrichtungsgegenstände. Der Park bietet Lebensraum für Papageien, Fasane und Pfauen, aber auch für Pflanzen wie die alte Zypresse aus Kaschmir im Schlosshof.     Mit dem Privatboot gelangten wir bald wieder zurück nach Stresa.   Am Abend wartete auf uns wieder ein Privatboot: wir freuten uns auf ein Abendessen in der Gaststätte La Pescheria auf der Fischerinsel. Nach einem Rundgang um die von 500 Einwohnern bewohnten Insel ließen wir uns geräucherten Fisch, Risotto mit Käse, in Weinsoße gewendete Lendenstücke und Dessert schmecken.     Die Heimfahrt am 07.06. verlief wie geplant. Bis Bayreuth begleitete uns sonniges Wetter, danach regnete es bis zur Endstation unserer Reise, also bis Dresden. Wir waren wieder zu Hause - auf die Minute pünktlich trafen wir ein.   Ich wünsche allen Reisegästen eine gute Zeit und würde mich auf ein Wiedersehen freuen.

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