Reisebericht: Italien – Lago Maggiore – Comer See

25.03. – 31.03.2016, 7 Tage Rundreise Stresa – Mailand – Verzascatal – Locarno – Luganer See – Comer See – Bellagio – Ortasee


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Ostern 2016 im Piemont, der Lombardei(Italien) und im Tessin(Schweiz).Auch der Osterhase war dabei!
Ein Reisebericht von
Norbert Binder

Von ... nach Stresa am Lago Maggiore, Karfreitag–25.03.2016


Mit wenig frühlingshaftem Wetter fuhren wir zum Lago Maggiore nach Stresa. Dort bezogen wir unser Hotel für kommende sechs Nächte, das Hotel Flora. Unterwegs haben wir natürlich immer wieder Pausen eingelegt, sowohl für das eigene Wohlbefinden als auch für unseren Fahrer Andreas. Er muss ja die Gesetzlichkeit hinsichtlich der Lenkzeiten einhalten. Auch heute schon, aber nicht an jedem Tag, gab es die Möglichkeit, einen kleinen Imbiss aus der Bordküche zu ordern. Etwas müde nach einem teilweise langen Tag kamen wir zu angemessener Zeit im Hotel an, bekamen ein mehrgängiges Abendessen und dann wollte man einfach nur den nächsten Tag herbeischlafen.

Versascatal – Locarno, Ostersonnabend–26.03.2016


Nach dem Erwachen konnte man schon aus dem Hotelfenster sehen: Der Tag beginnt mit Sonnenschein. Und das war gut so, wollten wir doch das wildromantische Versascatal besuchen und auch Locarno kennenlernen. Also ging es nach dem Frühstück entlang des Lago Maggiore über Baveno, Verbania, Cannero, Cannobio, Ascona und im Tunnel unter Locarno hindurch nach Tenero. Hier bogen wir in das Val Versasca ab und pausierten an der Staumauer, die den Fluss Versasca unterbricht und Filmvorlage für einen Stunt in "GOLDEN EYE" mit James Bond war. Heute kann das jeder Interessent nachmachen-einen Bungy Jump aus 220 m Höhe.
Anschließend fuhren wir weiter nach Sonogno und verweilten mit ausreichender Zeit für ein Kennenlernen des Ortes, seiner Umgebung und für einen Snack zur Mittagszeit. Man beschreibt das Tal und seine Orte mit ihrer Schönheit als "Persönlichkeit", die gleich wie früher geblieben ist- ursprünglicher Mikrokosmos, glückliche Oase und weit entfernt von sich stetig erweiternder Verstädterung. Viele unserer Reisegäste werden sich gedacht haben, oh- welch ein Stück Natur, welch wunderschöne Häuser aus Natursteinen, wie schlicht und doch so funktional.
Das Tal verlassend machten wir einen Stopp an einer Steinbrücke aus der Römerzeit. Kaum jemand konnte es fassen, dass sie auch heute noch funktioniert und stabil ist. Allerdings wird hier berechtigt gewarnt-nicht vor der Überquerung- vor allzuviel Leichtsinn im Umgang mit dem Wasser der Versasca, die Strudel erzeugt und untere Strömungen besitzt.
Jetzt ging es aus dem wunderschönen Versascatal hinaus nach Locarno. Hier verbrachten wir den Nachmittag bei bestem Begleitwetter. Locarno ist weltweit bekannt durch das Filmfestival, aber auch wegen seiner Blumenpracht. Piazza Grande, einer der größten und bekanntesten Stadtplätze ist schlechthin der Platz für das kulturelle und geschäftliche Leben. Hier finden auch Konzerte, Filmvorführungen und Wochenmärkte statt. Schon in der Römerzeit war der Platz in jeder Hinsicht ein wichtiger Ort. Als ein Zeitzeuge von Locarno gilt u.a. auch die Wallfahrtskirche Madonna del Sasso, die seit 2012 nach sorgfältiger Restaurierung wieder für das Publikum geöffnet ist. Wir konnten das neue Gesicht des Heiligen Berges mit einer Fülle an Kunst, Architektur und Spiritualität bei bestem Wetter und mit fantastischer Aussicht besichtigen und geniessen. Auf gleicher Strecke zurückfahrend erreichten wir unser Hotel rechtzeitig, um wiederum ein leckeres Abendessen im Hotel zu geniessen.

Lago di Lugano–Lugano–Lago di Como–Bellagio, Ostersonntag–27.03.2016


Der Osterhase war da ! Er brachte uns eine Überraschung auf das Hotelzimmer und er "lauerte" auf dem Frühstückstisch. Wir starteten nach dem Frühstück nach Lugano und wurden von akzeptablem Wetter begleitet. Die Konferenz- und Kulturstadt hiess uns mit ihrer einzigartigen Lage am See und eingebettet inmitten von Bergen und Tälern sonnenscheinreich willkommen. Wir verbrachten die Zeit mit einem Spaziergang durch die Via Nassa, vorbei an Schaufenstern mit verlockenden Auslagen und mit dem Ziel, die Fresken von Bernardino Luini in der Kirche Santa Maria degli Angioli zu bewundern. Allerdings war Gottesdienst und der Besuch mußte später erfolgen. So konnten einige Gäste eine etwa 40minütige Lugano City Tour unternehmen, andere spazierten durch den Parco Ciani mit seiner üppigen Vegetation oder schlenderten über den Hauptplatz Luganos, Piazza Riforma. Fantastisch war auch der Blick auf die nahen Berge Monte Bre und Monte San Salvatore.
Am frühen Nachmittag starteten wir per Bus zum Comer See. Bald erreichten wir die Grenzstation nach Italien und schließlich den Ort Caddenabbia am Comer See. Hier hatte einst Konrad Adenauer eine Sommerresidenz, wurde zum Ehrenbürger ernannt und man setzte ihm ein Denkmal an der Uferpromenade unweit der Schiffsanlegestelle. Mit dem Schiff setzten wir über nach Bellagio, einem hübschen Ferienort mit eleganten Promenaden, romantischen Gassen und der sehenswerten St. Jakob-Basilika. Die Basilika stellt ein hervorragendes Beispiel römisch-lombardischer Baukunst dar und wurde 1904 zum Nationaldenkmal erklärt.
Noch einmal konnten wir bei der Schiffsrückfahrt die herrliche Lage und die fast unheimliche Ruhe des Comer Sees bewundern, wie es seit Jahrhunderte Besucher aus aller Welt tun.
Zurück in unserem Hotel Flora bekamen wir zum Abschluß des Tages ein leckeres Abendessen als Ostermenü.

Isola Bella und Isola Madre am Ostermontag, 28.03.2016


Nach unserem Frühstück spazierten fast alle zum Schiffsanleger am Lago Maggiore. Der Montag war ein fakultativer und busfreier Ausflugstag. Ein "Capitano" brachte uns mit dem Boot zur Isola Bella, eine der Borromäischen Inseln und ein Juwel schlechthin. Für uns war eine Führung im Palazzo Borromeo bestellt und so erklärte Vittoria uns vieles in den prächtigen Räumlichkeiten, zu den Gemälden, den Mosaiken, den Leuchtern, den Wappen, den Grotten im Erdgeschoss und dem Saal der Wandteppiche. Diese Wandteppiche werden von einem bewundernswerten Geflecht aus Seide, Gold und Silber getragen. Aus diesem Saal traten wir hinaus in den "Giardino all´Italiana", den "Italienischen Garten". Mit den Arbeiten an diesem Garten wurde 1635 von einfachen Arbeitern begonnen bis mit Giuseppe Anosei 1645 der erste Gärtner mit den Arbeiten betraut wurde. Später wurden Umgestaltungen vorgenommen und Tiere in den Garten ausgesetzt. Der Garten ist in zehn ineinander übergreifende Terrassen gegliedert und vermittelt den Eindruck eines sanft auf dem Lago Maggiore ruhenden Schiffes, wo der fürstliche Palast das Heck bildet und die gestaffelten Terrassen mit den malerischen Gärten den Bug bilden.
Am Nachmittag brachte uns der "Capitano" zur Isola Madre. Hier erwartete uns Alfredo, der mit uns zunächst einen Spaziergang durch eine zauberhafte Gartenlandschaft machte und uns hilfreich bei der Pflanzenbestimmung zur Seite stand. Ganz gewaltig auch eine prächtige Zypresse aus Kaschmir, die 1862 als Samen in einem kleinen Karton auf die Insel kam und im Jahr 2006 als riesiger, 70 t schwerer Baum von einem Sturm umgestürzt wurde. Eine großartige Rettungsaktion durch Gärtner, Techniker, Ingenieure und Arbeiter einer Spezialfirma begann und wurde erfolgreich abgeschlossen.
Nun zeigte und erklärte uns Alfredo die Räumlichkeiten des fürstlichen Renaissancegebäudes. Wir konnten verschiedene Kollektionen, Gobelins und Keramik, ein Marionettentheater sowie eine Galerie mit Gemälden aus dem 17. Jahrhundert bewundern.
Unser "Capitano" brachte uns im Anschluß mit seinem Boot zurück nach Carciano und wir waren bald darauf im Hotel. Einige machten noch mit dem Reiseleiter einen Ausflug in das Zentrum von Stresa und konnten sich in den Gassen mit zahlreichen Geschäften umschauen oder/und auch ein paar Andenken erwerben. Den Abschluß des Tages bildete wiederum ein leckeres Abendessen.

Mailand am Dienstag, 29.03.2016


Heute stand nach dem Frühstück der Besuch von Mailand auf dem Programm. Wir wollten wenigstens für ein paar Stunden die Stadt kennenlernen, wo die Fäden von Wirtschaft, Finanzwelt, Mode und Politik zusammenlaufen oder? Nein, wir wollten mit Fedra- unserer örtlichen Reiseleiterin- etwas von der Stadt kennenlernen, wofür sie berühmt ist. Und so trafen wir uns mit Fedra am Monumentalfriedhof, wurden technisch mit Kopfhörern ausgerüstet und begannen einen informationsreichen Vormittag zunächst u.a. am Monumentalgrab der Familie CAMPARI. Mit dem Bus fuhren wir anschließend zum Teatro alla Scala und Fedra begleitete und erklärte uns bei der Innenbesichtigung(nicht immer möglich-wir waren privilegiert!?) vieles an Wissenswertem von diesem 1778 eröffneten weltberühmten Opernhaus.
Nach der Besichtigung der Mailänder Scala durchquerten wir die auch berühmte und prachtvolle Einkaufspassage GALLERIA VITTORIO EMANUELE II, entstanden 1865-1877, und waren auch schon auf dem Domplatz. Mitten in Mailand, im Zentrum, standen wir vor dem Dom- beeindruckend war es wohl für jeden von uns, die Fassade dieses gotischen Kirchenbauwerkes in ihrer ganzen Pracht zu sehen. Trotz enormen Touristenandrangs und hoher Sicherheitsmaßnahmen gelangten alle dank Fedra relativ schnell in den Dom und konnten so ihren Erklärungen während der Führung folgen.
Der Nachmittag stand bei frühlingshaftem Wetter, mit Sonnenschein in Mailand, als Freizeit zur Verfügung.
Alle Reisegäste trafen pünktlich am vereinbarten Ort zur Rückfahrt nach Stresa ein und so konnten wir uns noch einen Abstecher nach Arona leisten. Hier steht eine Monumentalstatue des Heiligen Carlo Borromeo, Gesamthöhe 35m und Höhe der Statue 23,5m. Das Monument ist gegen Eintritt über 145 Stufen besichtigbar von innen und man hat durch die Augen der Statue einen fantastischen Ausblick auf die Umgebung.
Jetzt bot sich die weitere Rückfahrt zum Hotel entlang der Küstenstrasse an und wir waren nach der Durchfahrung vieler kleiner, von uns noch nicht gekannten Urlaubsdomozile entlang des Lago Maggiore bald in Stresa, nahmen unser Abendessen ein und ein weiterer erlebnisreicher Tag ging zu Ende.

Kameliengärtnerei und Ortasee am Mittwoch, 30.03.2016


Ein vorletztes Frühstück, ein letzter Reisetag mit Programm. Als erster Punkt stand der Besuch einer Kameliengärtnerei an. Der Chef persönlich führte uns durch Freiland, durch Zelte und an so vielen unterschiedlichen Arten von Kamelien vorbei, das man schon beeindruckt sein konnte. Auf viele Fragen von uns gab es eine sachkundige Auskunft. Sogar kaufen einer oder mehrerer Kamelien war möglich. Nach etwas mehr als einer Stunde eines interessanten und wissensbereichernden Aufenthaltes fuhren wir nach Orta am Ortasee. Der See ist unter den wegen ihrer Schönheit berühmten Voralpenseen eher ein Juwel von geringener Beachtung bei Touristen, verkörpert jedoch einen Vorzug: Naturgegebene Umwelt, gepaart mit dem richtigen Begleitwetter und einem Besuch der Isola San Giulio ist es ein Genuss ohne Reue für jeden Besucher. Wir besuchten zuerst Orta, spazierten durch Gassen, sahen den Palazzo della Comunita von 1582, machten eine Mittagspause und setzten zur Isola San Giulio über. Hier besichtigten wir die Basilika di San Giulio und bestaunten sie als ganzes, aber besonders die Kanzel PULPITO ROMANICO-ein besonderes Kunstwerk. Die Basilika, ursprünglich ein gegen Ende des 4.Jh. vom heiligen Julius gegründetes Kirchlein, wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut und erweitert.
Anschließend machten wir uns auf den Weg der Stille, ein Weg von Besinnlichkeit-wenn gewollt. 700 m zum Lesen, zum Genießen, zur Selbsterkenntnis.
Zurück im Hotel stand am letzten Tag nur noch Profanes an: Koffer packen, Abendessen!
Einige Reisegäste nahmen die "Einladung" des Reiseleiters zu einem lockeren gemeinsamen Abend in der Lobby des Hotels an, dann war aber Nachtruhe angesagt.

Von Stresa nach ....(Heimfahrt) am Donnerstag, 31.03.2016


Ein letztes Frühstück und ein früher Start. Mit entsprechenden Pausen fuhr uns Andreas, unser Busfahrer, souverän und sicher wie stets, den Ausstiegsstellen entgegen. Wäre da nicht bei Lindau etwas passiert und hätte es nicht die Baustelle zwischen Aalen und Dinkelsbühl gegeben, ja dann ...
So aber kamen wir zwar später, aber alle sicher und gesund nach Hause, jedoch nicht ohne ein eigengedichtetes Lied als "Reisechor" zum Abschluß der Fahrt zu singen. Das war eine großartige Überraschung für den Busfahrer Andreas und mich, als Reiseleiter. Herzlichen Dank an Dichter/innen, Sänger/innen und Initiator(inn)en.
Es grüßt Sie, verbunden mit allerbesten Wünschen und einem Dank für das "Dabeisein bei dieser Reise", Ihr Reiseleiter Norbert Binder

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Kommentare zum Reisebericht

Vielen Dank für diesen Reisebericht! Da werden die Erinnerungen an einen rundum gelungene Urlaub wieder wach . Eine Landschaft mit eingebautem "Gänsehautfaktor " so schön , und ein perfekt organisierter Reiseablauf, dank unseres souveränen Reiseleiters Herr Binder.
Von dieser Tour werden wir noch lange zehren. Fam. Schmidt.
P.S. Alles Gute für Irland und viel Spaß auf der "Grünen Insel" wünschen wir Ihnen ,Herr Binder.

Schmidt
08.04.2016

Danke, danke vielmals auch für diesen Abschiedssong. Einfach großartig und lassen auch Sie sich alles weiterhin richtig gut gehen. Mit der Freude, daß Sie dabei waren grüßt Sie N. Binder

N.Binder 08.04.2016

Tolle Reise. Obwohl das Wetter nicht jeden Tag gut war hatten wir ein schönes Osterfest ! danke an den Reiseleiter Norbert Binder der uns tolle Orte gezeigt hat
und wir somit eine gelungene Reise hatten.

Rita Wieland
11.04.2016

Hallo Frau und Herr Wieland, herzlichen Dank für die Fürsprache zu dieser Reise. Ich hoffe, daß Sie -liebe Frau Wieland- wieder auf "normalem" Fuß laufen können und wünsche Ihnen alles Gute. Seien Sie doch noch einmal dabei- auf einer Eberhardt-Reise. Ihr Reiseleiter Norbert Binder

Norbert Binder 11.04.2016