Reisebericht: Rundreise Ligurien & Cinque Terre

14.05. – 21.05.2016, 8 Tage Busreise in Italien mit Santa Margherita Ligure – Genua – Portofino – Rapallo – Cinque Terre


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8 Tage Lavagna - Genua - Rapallo - Portofino - Santa Margherita - Cinque Terre - Lucca - Pisa
Ein Reisebericht von
Walburga Lindner

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er 'was erzählen...

Ich denke und hoffe, das konnten Sie am Ende unserer Reise auch!
Die zahlreichen Eindrücke und Erlebnisse, die Sie während der Fahrt durch Italien, speziell durch die Regionen Südtirol/Trentino, Venetien, Lombardei, Emilia-Romagna, Toskana und Ligurien aufgenommen haben, zu verarbeiten und noch einmal „zu erleben", war sicherlich auf Grund der Vielseitigkeit und Fülle nicht immer ganz einfach.
Daher möchte ich Sie einfach noch einmal mit auf unsere gemeinsame Reise nehmen und wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre.Es sind heute, wo ich diese Zeilen schreibe, auf den Tag genau vier Wochen her, dass Sie voller Erwartungen und Vorfreude in den Bus Richtung „Bella Italia", steigen.
Auf dem „Kutschbock" sitzt Bernd Ihle, unser „Chauffeur".
Das Lenkrad fest in der Hand chauffiert er uns in den darauffolgenden Tagen souverän entlang der ligurischen Küste, durch jedes noch so enge Gässchen und meistert „par exellence" jede noch so schwierige Situation (ich erinnere nur an die tägliche, recht abenteuerliche Zufahrt zu unserem Hotel) - und das alles mit einer außergewöhnlichen Ruhe und Gelassenheit.Zunächst aber durchqueren wir auf der Autobahn die Bundesländer Sachsen und Bayern - am Pfingstsamstag kein wahrliches Vergnügen! „Stop and go" lautet die Devise, manchmal leider auch Stau.
Nachdem wir in Pfaffenhofen unseren letzten Reisegast an Bord genommen haben, der Stau um München (Richtung Innsbruck) immer noch anhält, entscheiden wir uns in Holzkirchen die Autobahn zu verlassen. Ein Risiko - aber, wie sich zum Glück herausstellte, die richtige Entscheidung, die, so glaube ich, auch bei Ihnen sehr gut angekommen ist.
Wir fahren durch das wunderschöne Oberbayern und erfreuen uns am Anblick des malerisch gelegenen „Lago di bonzo" (Tegernsee) und dessen traumhaft schöner Umgebung.
Über den Achenpass erreichen wir Österreich und kurze Zeit später den von diversen Zweitausendern eingerahmten Achensee mit seinem glasklaren, smaragdgrünen Wasser.
Über zahlreiche Serpentinen erreichen wir schließlich die Innautobahn. Die Fahrt führt uns vorbei an Hall, Innsbruck, und über die imposante Europabrücke. Auf der Brennerautobahn geht es weiter Richtung Süden. Nach ca. 35 km überqueren wir den Brenner, den - auf Grund seiner „geringen" Höhe (1.374 Meter) - am meisten frequentierten Alpenpass und zugleich Grenzpunkt zwischen Österreich und Italien.
Wir verlassen Österreich, besser gesagt, das Bundesland Tirol, um in Südtirol, seit 1919 zu Italien gehörend, einzureisen.
Benvenuti in Italia! Herzlich Willkommen in Italien...
...und herzlich Willkommen in der autonomen Provinz Alto Adige/Südtirol, die mit der autonomen Provinz Trentino seit 1946 eine gemeinsame Region Italiens bildet.
Vorbei an Sterzing erreichen wir schon bald unser Ziel für den heutigen Tag, das Hotel „Lener" in Freienfeld. Nach einem herzlichen Willkommen lassen wir uns in der gemütlichen Gaststube das Abendessen richtig gut schmecken. Danach fallen alle (oder?) voll gefuttert, aber dennoch zufrieden in die Betten...

Manchmal ist es an der Zeit, sich Zeit zu nehmen. –Katharina v. Balbin–

...und das wollen wir auch an diesem Tag - uns Zeit nehmen - zuerst natürlich bei einem guten und ausgiebigen Frühstück.
Anschließend verstauen wir die Koffer im Bus und machen uns auf den Weg, den Weg nach Ligurien. Da wir auf dieser landschaftlich so facettenreichen Strecke quasi „über den Gardasee stolpern", beschließen wir, zu gegebener Zeit die Brennerautobahn zu verlassen und am Ostufer des Sees, der „Gardesana Orientale", entlang zu fahren.
Doch zunächst chauffiert uns Bernd durch das Eisacktal, vorbei an der sogenannten Sachsenklemme (hier kämpften einst die Sachsen an der Seite Napoleons gegen die Tiroler Freiheitskämpfer unter Führung von Andreas Hofer. Noch heute erinnert ein Obelisk an diesen sehr blutigen Kampf, bei dem ca. 1000 Menschen zu Tode kamen), der Franzensfeste, der ehemaligen Bischofsstadt Brixen, dem Kloster Säben und der von Burgen und Burgruinen eingerahmten Provinzhauptstadt Bozen.
Danach fahren wir durch das Etschtal, unterhalb der Südtiroler Weinstraße.
Normalerweise verbindet man mit Südtirol in erster Linie Berge, schroffe Felsformationen , die sog. „Bleichen Berge", sprich die Dolomiten, zahlreiche Seen und Burgen. Aber das Bild der Südtiroler Landschaft wird - wie wir uns überzeugen konnten - nicht nur von einer Bergwelt geprägt, sondern ebenso von zahlreichen Weingärten und Obstplantagen. Nicht umsonst bezeichnet man diese autonome Provinz auch als den Obstgarten von Italien.
„Nahtlos" geht es dann in die autonome Provinz Trentino über. Mit etwas Phantasie ähneln die Umrisse dieser Provinz auf der Landkarte Italiens einem Schmetterling. Vermutlich sind es die leuchtenden Farben einer jeden Saison, die das Trentino wie einen herrlichen bunten Schmetterling erscheinen lassen. Leider bekommt man auf der Autobahn nur einen recht flüchtigen Eindruck von der landschaftlichen Schönheit dieser Provinz, die Bergflanken rechts und links halten sie ganz einfach versteckt und so bleibt das Trentino für die meisten Italienbesucher eben „nur" ein Durchreiseland.
Vorbei an Trient, der Hauptstadt dieser autonomen Provinz, die von 1545-1563 einmal der Mittelpunkt des politischen Lebens Europas war (hier fand das berühmte Trientinische Konzil statt), vorbei an Rovereto fahren wir in Mori ab, Richting Gardasee. Leider sind wir nicht die einzigen, die an diesem Sonntagmorgen an den See wollen. Im Schneckentempo nähern wir uns dem See - und endlich ist er in Sicht - der Lacus Benacus, wie ihn die Römer einst nannten.
Durch Torbole (autonome Provinz Trentino) fahrend, wo sich die ersten Surfer für einen „Wasserausflug" startklar machen, weiter entlang der „Gardesana Orientale" gelangen wir nach Malcesine. Es ist der Ort, an dem unser lieber Geheimrat J.W. von Goethe einst als Spion festgehalten worden war. Bei unserer Fahrt entlang des östlichen Ufers genießen wir den wunderschönen Blick auf das Westufer, wo die Berge in den See zu fallen scheinen und wir genießen den Blick auf den See, wo die Wellen in der Sonne tanzen.
In Garda legen wir schließlich unsere Mittagspause ein. Wir schlendern durch die Gassen und Gässchen, genießen - trotz des deutschsprachigen Stimmengewirrs - dieses südländische Flair. Wir flanieren bei Sonnenschein entlang der hübschen Seepromenade oder lassen uns in einer der zahlreichen Ristorante ein „Häppchen bzw. ein Schlückchen" schmecken.
Nachdem wir die 1929 fertig gestellte Gardesana Orientale, die östliche Uferstraße des Gardasees, bei Garda verlassen haben, chauffiert uns Bernd wieder zurück auf die Brennerautobahn. Wir durchqueren die Poebene, ein kleine Strecke die Region Lombardei und fahren ein ganzes Stück durch d i e Region, die von vielen als „ein Garten für Genießer" bezeichnet wird. In dieser Region könnte das Schlemmen erfunden worden sein! Man sagt aber auch, wer durch diese Region, die Emilia-Romagna durchfährt, ohne anzuhalten, ist selber Schuld.
Wir halten nicht an - doch geschlemmt haben wir auch - wenn auch nicht an diesem Tag und nicht in der Emilia. Vielleicht aber holen wir es einmal nach, bei einer gemeinsamen Schlemmerreise durch diese schöne, reizvolle Region Emilia-Romagna. Was meinen Sie?
An diesem Tag jedoch führt uns die Reise weiter über den Apennin nach Lavagna, der Schieferstadt am Ligurischen Meer.
Hier, im Hotel „Mediterraneo", werden wir bereits erwartet.
Doch bevor wir das Hotel erreichen, muß Bernd eine Prüfung, die gleichzeitig eine große Herausforderung bedeutet (und die er an den folgenden Abenden ständig wiederholen muß), bestehen. Es gilt den Bus von der stark frequentierten Via Aurelia in ein - nahezu auf die Busbreite abgestimmtes - Gässchen zu lancieren. Und er macht es mit Bravour!
Nach dem Zimmerbezug, dem ersten Blick vom Balkon auf das Meer freuen sich alle auf das Abendbrot und anschließend auf eine gute Nacht.

Das größte Geschenk, das wir uns machen, ist, uns vom Leben überraschen zu lassen...

...Überrascht sind wir zunächst vom Frühstücksbuffet. Es ist so gar nicht typische italienisch! Wir werden verwöhnt mit selbst gebackenem Kuchen, mit Käse, Wurst, Eiern, Joghurt und Obst.
So gestärkt machen wir uns anschließend gut gelaunt auf den Weg, auf den Weg ins „Land der Schönen und Reichen" (vielleicht ist das inzwischen auch nur noch eine Geschichte...).
Auf dem heutigen Programm steht der Ausflug zur zerklüffteten und sattgrünen Halbinsel Portofino (Promentorio di Portofino) - und das bei bestem Wetter!
Wieder über die Autobahn fahrend erreichen wir nach relativ kurzer Zeit das ehemalige Fischerdorf Santa Margherita mit seiner palmengesäumten Uferpromenade.
Am Hafen verlassen wir den Bus und zu Fuß nehmen wir den Ort etwas näher unter die Lupe.
Heute erinnert kaum noch etwas an das kleine Fischerdorf am Fuße des Monte di Portofino, welches Anfang des 20. Jahrhunderts von sich reden machte und später zu einem exklusiven Küstenort avancierte.
1922 wurde hier Geschichte geschrieben, konkret im „Imperial Palace". Damals kamen der deutsche Außenminister Rathenau und sein sowjetischer Kollege Tschitscherin in diesem Hotel zusammen, um den sogenannten Rapallo Vertrag auszuhandeln.
Im Strandhotel „Miramare" dagegen (in den goldenen Zwanzigern zählte es mit zu den 100 renommiertesten Nobelherbergen der Welt) gaben sich viele Stars die Türklinke in die Hand, u.a. Greta Garbo und Maria Callas, aber auch der Physik-Nobelpreisträger G. Marconi, der von der fußballplatzgroßen Veranda des „Miramare" erstmals elektronische Nachrichten über eine Distanz von 150km gesendet haben soll.
Heute logiert in den märchenhaften Hotels immer noch ein zahlungskräftiges Klientel, aber es gibt inzwischen auch Hotels, in denen Platz für jeden Geldbeutel ist...
Nicht so in Portofino.
Mit dem Schiff landen wir in kurzer Zeit im viel beschriebenen und hochgelobten Hafen der Millionäre und Milliardäre, im Hafen von Portofino. Seinen Namen erhielt er einst von den Römern. Portus Delphini, Delphinhafen, nannten sie diesen kleinen Ort, wo über Jahrhunderte die Fischer unter sich waren. Doch dann kamen die Fremden und der Ort wurde eine der viel gerühmten Hochburgen für den gewissen Geldbeutel. Auch noch heute, wo nicht mehr soooo viele Yachten vor Anker liegen, erzeugt der Ort bei der Einfahrt in den Hafen den „AHA-" oder „WOW"-Effekt. Traumhaft schön ist er immer noch und traumhaft schön sind auch die Preise (es kann sein, dass man hier den teuersten Eisbecher der Welt ißt oder die teuerste Cola trinkt).
Die Touristenströme hinter uns lassend, machen wir uns zuerst auf den Weg „nach oben", auf den Weg zum Castello Brown.
Illustre Gäste hat Portofino viele gesehen, doch als „Entdecker" gilt der britische Botschafter SIR MONTAGUE YEATS BROWN, der sich 1870 im Castello di San Giorgio einquartierte. Später, Anfang des 20. Jahrhunderts, ließ sich auch der deutsche Sekt-Baron Mumm in unmittelbarer Nähe nieder.
Nach dem Gewusel im Hafen finden wir hier, hoch über dem Hafen von Portofino, einen kleinen Ort der Entspannung und der himmlischen Ruhe, eine wirkliche Oase - aber leider keine Sitzgelegenheit mehr...
Im letzten Jahr konnte man hier noch ganz gemütlich sitzen, und die Ruhe bei einm Schlückchen Wein und einer foccacia genießen. (siehe Fotogalerie) Vorbei der „Traum", die Gemeinde hat leider einen weiteren Ausschank untersagt und inzwischen auch das Castello „geleert" - aber die wirklich traumhaft schöne Aussicht auf den Hafen von Portofino kann sie den Besuchern nicht nehmen, die bleibt - entweder festgehalten auf einem Foto oder für immer in unserer Erinnerung.
Danach verabreden sich noch einige Gäste zu einem Spaziergang zum „faro", dem Leuchtturm.
Was uns dort erwartet überrascht uns sehr - neben einem tollen Blick auf die ligurische Küste bekommen wir nicht nur eine Erfrischung serviert, sondern auch noch ein „Kulturprogramm" geboten. Der Barkeeper versteht die Leute zu unterhalten und deren Bauchmuskeln zu strapazieren. Mit uns und der Welt zufrieden, machen wir uns schließlich wieder auf den Weg zum Hafen.
Wir nehmen Abschied.von Portofino und gehen an Bord eines Schiffes, welches uns nach Rapallo, dem berühmten Seebad aus der Zeit der Belle Epoque, bringt.
Hier verabschieden wir uns für ein Stündchen in die Freizeit. Diese nutzen Sie entweder für einen Bummel durch die kleine Altstadt oder entlang der Seepromenade. Einge lassen sich von einer kleinen Bahn durch die Stadt noch einmal bis Santa Margherita fahren und wieder andere genießen einfach nur das Panorama auf den Hafen bei einem espresso, cappuccino oder gelato...
Danach bringt uns der Bus wieder zurück nach Lavagna.
Nach einem schönen und erlebnisreichen Tag freuen wir uns nunmehr auf ein leckeres Abendessen. Frau Krause aber freut sich erst einmal auf das kühle Nass, sie weiht den neuen Swimmingpool im Hotel noch schnell ein!
Irgendwann geht dann auch dieser Tag zu Ende.

Erfreue dich an allem. –Homer–

Heute steuert der Bus den Hafen von Genua an. Dabei beabsichtigen wir nicht - wie die meisten, die Genua ansteuern - an Bord eines Kreuzfahrtschiffes zu gehen, sondern wir wollen vielmehr der Hauptstadt der Region Ligurien einen Besuch abstatten und sie ein wenig näher kennenlernen.
Hand auf's Herz, haben Sie gewußt, dass Genua die Hauptstadt der Region Ligurien ist?
Und Ligurien selbst - war Ihnen diese kleine, schmale Region entlang der ligurischen Küste ein Begriff, bevor Sie sich für diese Reise entschieden haben?
„Ligurien, Ligurien - das habe ich schon 'mal gehört... doch wo muss ich das suchen, in welcher Ecke Italiens liegt das doch gleich?
Ach ja, Blumenriviera, Genua, Cinque Terre, Portofino - davon habe ich schon 'mal gehört, das kommt mir irgendwie bekannt vor - das liegt alles in Ligurien?"
So oder ähnlich werden Ihre Freunde oder Bekannten sich geäußert haben, als sie von Ihren Reiseplänen hörten.
Die Blumenriviera, die damit verbundene Nähe zu Frankreich und Monaco, ist immer wieder - und dies nunmehr seit vielen, vielen Jahren - ein sehr beliebtes Reiseziel.
Doch kaum einer weiß, dass diese Region, eine der kleinsten Regionen Italiens, noch viel, viel mehr zu bieten hat...und das sich die Küste in zwei Abschnitte, in die Riviera di Ponente (westliche Riviera) und in die Riviera di Levante (östliche Riviera) teilt. Getrennt werden beide Küstenabschnitte durch Genua.
Am Hafen erwartet uns Vittoria, unsere Stadtführerin. Während einer kleinen Stadtrundfahrt mit anschließendem Spaziergang durch die Stadt zeigt sie uns die zwei Gesichter dieser Stadt und macht uns dabei auf die eine oder andere Besonderheit der Stadt (z.B. dass man eine Wohnung im 3. oder 4. Stock von der Straße aus übers Dach erreichen kann) aufmerksam.
Gewiss, die Stadt, in der Christopher Kolumbus geboren sein soll, die die Familie Doria mitgestaltet und geprägt hat und die heute von den vielen Hochstraßen geradezu wie von einer Spinne eingewebt zu sein scheint, ist sicher nicht d i e Liebe auf den ersten Blick. Vielmehr erschließt sie sich dem Betrachter erst bei mehrmaligen Besuchen. Sie, die Europäische Kulturhauptstadt 2004, bezaubert erst bei näherem Hinsehen durch ihre architektonischen Glanzstücke genauso wie durch ihr weltstädtisches Flair. Sie ist wie so viele Städte in Italien - ein Freilichtmuseum, bestehend aus unzähligen historischen Palästen (z.B. Palazzo Ducale/ Palazzo Bianco/ Palazzo Reale/ Palazzo Tursi und Palazzo Spinola etc.) und Baudenkmälern.
Spannend ist auch der Kontrast zwischen den prachtvollen Flaniermeilen und dem Labyrinth von engen Gassen in der Altstadt, wo man sich wirklich ins tiefste Mittelalter zurückversetzt fühlt.
Als wir nach einer kleinen Mittagspause mit dem Schiff entlang der Küste fahren, präsentiert sich Genua von einer ganz anderen Seite.
Über dem Hafen, am Berghang zusammengedrängt, sehen wir die wunderschönen, hellen Häuser, prachtvolle Marmorbauten, die der Stadt im Laufe der Jahrhunderte den Beinamen „La Superba", die Stolze eingebracht haben..
Ich bin mir fast sicher, dass sich die Stadt während der ca. 1 ½ h Schiffstour, stets begleitet von dem 117 m hohen Leuchtturm, dem genuesischen Stadtsymbol, von ihrer schönsten Seite präsentiert.
Wieder am Alten Hafen, der anläßlich des Kolumbusjahres 1992 vom Genueser Stararchitekten Renzo Piano umgestaltet worden ist, eingetroffen, gehen wir in die Freizeit. Die meisten freuen sich auf einen Besuch des Acquario, dem Meereskundemuseum (das größte Europas). Und sie werden nicht enttäuscht. Andere wiederum inspizieren den Alten Hafen und „schweben mit dem Panoramakran dem Himmel entgegen"...Aber für manche ist auch die Stadt noch einmal ein Anziehungspunkt, wo sie bei einem gelato, einem cappuccino, einem Glas vino oder, oder, oder ein bißchen die Seele baumeln lassen...
Kurz nach 18.00 Uhr holt uns Bernd mit seinem Gefährt wieder ab und bringt uns zurück ins Hotel, wo wieder ein reichhaltiges Abendbrot auf uns wartet. Danach ziehen Sie sich zurück auf ein „Schwätzchen" mit den anderen Gästen, auf ein Bierchen oder ein Fläschchen Wein - später dann auf Ihr Zimmer - in Vorfreude auf den nächsten Tag, der uns in die Cinque Terre führen wird.

Wie viel Schönheit empfängt das Herz durch die Augen. –Leonardo da Vinci–

Heute werden wir etwas für die Augen und unser Herz tun! Wir wollen das beliebteste Reiseziel der östlichen Küste Liguriens, die Cinque Terre, seit 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe zählend, in Augenschein nehmen.
An diesem Ausflug sind auch Frau Metzler und Frau Apel, unsere beiden Individualreisenden, interessiert - und wir nehmen sie gern mit auf unsere Tour. Wir lassen uns zunächst von Bernd nach La Spezia kutschieren, wo wir im Hafen von unserer Stadtführerin Stepanka herzlich empfangen werden. Mit dem Bus geht es weiter in Richtung Manarola. Wir fahren eine wunderschöne Strecke, bei der wir die Einzigartigkeit dieses Landstrichs kennenlernen. Berge, die in das Meer zu stürzen scheinen, deren Hänge bewachsen sind mit Reben über Reben.
Auf einem Schleichweg - fernab von dem Touristentrubel - führt uns Stepanka durch die Weinberge zu dem „stillen Örtchen mit der schönsten Aussicht", der Aussicht auf den bezaubernden Ort Manarola und die ligurische Küste. Wir können uns nicht satt sehen und möchten am liebsten jedes Detail auf die Linse bannen.
Die rosa, rostbraunen, gelben und hellgrünen Häuser, teilweise auf einem malerischen Felsvorsprung über dem Meer gelegen, drängen sich dicht aneinander, die Piazza ist klein und der Hafen so winzig, dass die bunten Fischerboote an Land gezogen werden müssen.
Wir würden gerne noch verweilen, doch wir müssen weiter, denn Vernazza und auch Monterosso warten noch auf unseren Besuch.
In Vernazza stürzen wir uns wieder ins Getümmel. Auch dieser Ort begeistert uns. Hier scheinen die Häuser zu einem einzigen, labyrinthartigen Bauwerk zusammengewachsen zu sein Enge Gassen und Gässchen führen zum Hafen oder zum Rundturm. Für letzteren bleibt leider keine Zeit (die Besichtigung muß warten bis zum nächstes Mal), denn der Zug nach Monterosso al Mare soll nicht ohne uns abfahren. In Monterosso angekommen, gehen wir auf Schnuppertour. Stepanka vermittelt wieder viel Wissenswertes - doch so langsam schleicht sich unter den Gästen eine kleine Unruhe ein - der „Magen meldet sich zu Wort und fordert sein Recht ". Also machen wir eine wohlverdiente Pause.
Danach geht es schon wieder auf's Schiff , dieses Mal in Richtung Portovenere.
Vom Wasser her zeigt sich der Küstenabschnitt zwischen Monterosso (er ist übrigens der einzige Ort der Cinque Terre, der über einen Badestrand verfügt) und Riomaggiore, wie wir ihn uns immer vorgestellt haben bzw. von zahlrichen Bildern her kennen. Adlerhorsten gleich scheinen die Dörfer mit ihren bunten zusammengewachsenen Häusern an der Felsküste zu kleben, umrahmt von terrassenartig angelegten Weinhängen. Wir saugen diese einzigartige Landschaft auf, lassen uns die mitunter etwas kühle Brise um die Ohren wehen und sind gespannt wie sich uns Portovenere, der nach der Göttin Venus benannte Ort, wohl präsentieren wird.
Einst genuesische Grenzfeste, die vor allem Angriffe der Piraten und Sarazenen abzuwehren hatte, empfängt sie heute wohlwollend (?) die einfallenden, unzähligen Touristen.
Bevor wir in den Hafen einfahren, werden wir von der auf einem Felsen thronenden Kirche, der Kirche San Pietro, begrüßt. Ihr folgt dann eine bunte Häuserfront, die geradezu aus den Felsen zu wachsen scheint. Hoch über dem Ort wacht die Burg, einst östlicher Vorposten der Seerepublik Genua. Man könnte sie besichtigen, wenn man Zeit hätte. Wir dagegen spazieren mit Stepanka zum Kirchlein San Pietro und lauschen in der Kirche fasziniert ihren Ausführungen. Nach ein wenig Freizeit besteigen wir noch einmal ein Schiff, dieses Mal in Richtung La Spezia.Wir genießen noch einmal die Fahrt entlang der Küste und gehen im Hafen von La Spezia, den Napoleon einst als den schönsten Hafen der Welt bezeichnet hat, von Bord.
Wir verabschieden uns von der temperamentvollen Stepanka, die uns mit vielen interessanten und unterhaltsamen Informationen gefüttert hat und treten mit dem Bus und unserm Bernd den Heimweg an. Ein sehr erlebnisreicher Tag geht somit wieder zu Ende.

Es ist ein ungeheures Glück, wenn man fähig ist, sich zu freuen. –G.B. Shaw–

Und wie wir uns freuen, schließlich wollen wir heute einmal „fremd gehen"! Damit meine ich natürlich unseren Abstecher in die Region Toskana, konkret unsere Fahrt nach Pisa und Lucca.
Sechsundzwanzig Gäste sitzen an diesem Morgen im Bus. Neugierig und gespannt, was wohl dieser Tag an Höhepunkten für uns bereit hält, starten wir relativ früh, aber dennoch gut gelaunt in den Tag. Familie Hiehle hat sich heute für eine individuelle Freizeitgestaltung entschieden und möchte die nähere Umgebung von Lavagna erkunden.
Wir dagegen steuern unser erstes Ausflugsziel, die Stadt Pisa, einst eine der vier mächtigen Seerepubliken, an. Vorbei an La Spezia, den Carrara-Marmorbrüchen in den Apuanischen Alpen, aus denen Michelangelo einst höchstpersönlich seine Blöcke holte, vorbei am Lago Massaciuccolli, wo
der aus Lucca stammende Puccini die meisten seiner Opern komponierte und wo heute noch jährlich im Sommer die Puccini-Festspiele stattfinden, erreichen wir Pisa.
Hier werden wir sofort von einer „Sonnenblume" namens Nada in Empfang genommen und ganz
herzlich begrüßt. Gemeinsam spaziert sie mit uns - und zahlreichen Touristen aus aller Welt zur Piazza dei Miracoli.Als wir dann den Platz betreten, sind wir erstaunt, überrascht und ein wenig sprachlos. So hatten wir uns das Ensemble (Baptisterium, Dom und Turm) doch nicht vorgestellt, oder? Es ist grandios - sensationell, wenn, ja wenn da nicht die unzähligen Menschen wären...
Menschen, wohin das Auge schaut - Menschen, viele Menschen, leider auch an dem Ort für gewisse Bedürfnisse...und das kostet uns leider Zeit...kostbare Zeit...
Auf dem Platz machen wir ein Foto nach dem anderen und finden immer wieder, dass der Turm sich von dieser oder jener Seite noch viel mehr zur Erde neigt...und wir ihn stützen müssen....
Sehr beeindruckt von diesem Ensemble und dem bunten, regen Treiben rund um den Platz, begeben wir uns wieder zum Bus - schließlich wollen wir heute noch nach Montecarlo fahren!
Nein, nicht zu Charlène, Albert und den Zwillingen, sondern ins Weingut „Il Poggio" auf dem Karlsberg. Wir hoffen sehr, unsere Weinprobe und das Mittagessen im Freien, in der idyllischen Landschaft des Weingutes genießen zu können und sind anfangs vielleicht ein wenig enttäuscht, als wir im Haus plaziert werden. Aber als Petrus kurze Zeit später den Wasserhahn aufdreht und es aus allen Rohren plätschert, sind wir im Nachhinein dankbar für diese Entscheidung.
Nachdem wir das ein oder andere Gläschen probiert und geleert haben, heisst es leider für uns schon wieder Abschied nehmen.Letztendlich will Nada uns noch i h r e Stadt, die Stadt Lucca, zeigen. Lucca, die aristokratisch wirkende Stadt, ist mit eine der schönsten und außergewöhnlichsten Städte der Toskana. Durch die „Hinterzimmer" der Stadt
laufend, bekommen wir dennoch die meisten Sehenswürdigkeiten der Stadt (u.a. die Piazza Anfiteatro, den Dom San Martino, den Guinigi-Turm, die Kirche San Michele in Foro, die Piazza Napoleone etc.) zu Gesicht.
Am Geburtshaus von Puccini verabschiedet sich die lebhafte Nada von uns.
Im Anschluss können wir wieder ein wenig Zeit für individuelle Interessen nutzen.
Danach nimmt uns Bernd wieder in seinem Bus auf und chauffiert uns zurück zum Hotel, wo an diesem Abend ein ligurisches Essen auf uns wartet.
Danach heißt es für die meisten: Koffer packen und irgenwann auch für alle einmal „Gute Nacht"

Trudle durch die Welt. Sie ist so schön. Gib dich ihr hin, sie wird sich dir geben. –Kurt Tucholsky–

Ja, heute trudeln wir - erst noch ein bißchen durch Italien (vor allem durch die Regionen Ligurien und Lombardei), dann durch die Schweiz (durch die Kantone Tessin und Graubünden), vorbei an Liechtenstein bis nach Österreich.
Doch zuerst heißt es Koffer verladen und Abschied nehmen vom Hotel (wo wir uns recht wohl gefühlt haben), von Lavagna (hier werden u.a. die Schiefertafeln hergestellt) und von der ligurischen Küste, speziell vom östlichen Teil, der Riviera di Levante. Durch die Poebene, vorbei an unzähligen Reisfeldern, die man so in Italien nicht erwartet, vorbei an Mailand, der Hauptstadt der Lombardei und heimlichen Hauptstadt Italiens, vorbei am Comer See erreichen wir das Schweizer Ländle. Es heißt nunmehr endgültig „Arrivederci Bella Italia".
Wir setzen die Fahrt Richtung Norden fort, dorthin, wo „die Schweiz Italien küsst", in den Kanton Tessin.
Die Stadt Lugano streifend, den gleichnamigen See „überquerend", genießen wir die herrlichen Ausblicke.
Nach Bellinzona, der Hauptstadt des Kanton Tessin (hier legen wir noch eine Pause ein), heißt es sowohl für Bernd als auch für den Bus sich kräftig ins Zeug zu legen, denn von nun an geht es schwer bergauf.
Im anschließenden Kanton Graubünden, dem größten Kanton der Schweiz, machen wir noch einmal Halt.
Wir saugen die faszinierende Landschaft auf und versuchen natürlich das ein oder andere Motiv bildlich festzuhalten. Es ist einfach nur schön! Das Bilderbuchwetter, das eine traumhaft schöne Sicht auf die facettenreiche Landschaft (San Bernardino, Via Mala, Domleschg, Heidiland etc.) bietet, läßt uns vergessen, daß wir heute wieder einen ausgedehnten Bustag haben. Am späten Nachmittag erreichen wir dann das westlichste und von der österreichischen Hauptstadt Wien sehr, sehr weit entfernte Bundesland Voralberg. In dessen Hauptstadt Bregenz wollen wir heute nächtigen, konkret im Gasthof „Zum Lamm". Hier werden wir freundlich empfangen und prima bewirtet.
Doch bevor wir „ zu Tische schreiten", spazieren wir noch zum Bodensee und der weltweit bekannten und berühmten Seebühne. Die Kulissen für Puccinis „Turandot" begeistern uns ebnso wie die zahlreichen Informationen rund um die Seebühne.
Wieder mit vielen, neuen Eindrücken im „Gepäck", gehen wir auch an diesem Abend so langsam ins „das Land der Träume"über.

So viel ist sicher: Reisen tut immer gut. –Voltaire–

Reisen wollen wir auch heute... aber leider ab...
Vom Seniorchef des Hauses verabschiedet und mit „Reiseproviant" ausgestattet, machen wir uns auf den Heimweg.
Wir sagen SERVUS Österreich, Auf Wiedersehen Bodensee und und GUTEN TAG Deutschland. Noch einmal werden wir einen Stopp einlegen, dann geht es nach Hause.
Unser Ziel ist zunächst die Stadt, die durch sein Münster, den Ulmer Spatz und vor allem durch einen Zungenbrecher bekannt geworden ist. Diesen versuchen wir auch ganz locker hinzubekommen, wir üben und üben...aber, aber...
Wirklich flott geht dieses „in Ulm, um Ulm und um Ulm herum" vermutlich nur den Ulmern selbst von der Zunge.
Dass Ulm eine geteilte Stadt ist und Ulmer (Baden Württemberg) und Neu-Ulmer (Bayern) sich nicht immer „grün" sind, überrascht einige Gäste. Für uns spielt das aber keine Rolle, wir machen uns auf den Weg zum Münster. Den Aufstieg auf den 161,5m hohen Turm verkneifen wir uns allerdings.
Stattdessen beäugen wir das bunte und rege Markttreiben, bestaunen das hübsche Rathaus und die gläserne Pyramide (Stadtbibliothek). Moderne neben Historie, eine gelungene Verbindung!
Nach einem kleinen Spaziergang durch das Fischer-/Gerberviertel heißt es Abschied nehmen. Es war ein kurzer Besuch, aber ich denke, er hat gefallen.
Nach Ulm kommen wir ins Stocken, in der Höhe von Giengen geht es nur im Schneckentempo voran und wir verlieren Zeit. Das Ganze setzt sich zu unserem Bedauern noch mehrmals fort, so daß wir mit einer etwa einstündigen Verspätung in Dresden ankommen. Es wäre auch zu schön gewesen, wäre alles glatt gegangen...
Nichtdestotrotz so denke ich - war es eine erlebnisreiche Reise, auf der wir insgesamt 3.110 km zurückgelegt haben.Abschließend möchte ich mich bei Ihnen, meinen lieben Gästen, ganz, ganz herzlich bedanken.
Es hat mir viel, viel Spaß und Freude bereitet, mit Ihnen zu reisen.
Sie waren eine wirklich nette Gruppe - immer pünktlich, sehr aufgeschlossen und interessiert - ich mußte weder die „gelbe" noch die „rote" Karte zücken.
Ganz herzlich bedanken möchte ich mich auch bei Bernd für die angenehme und sehr gute Zusammenarbeit. Bleiben Sie alle gesund und weiterhin so reisefreudig -
und wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja noch einmal wieder.
In diesem Sinne sage ich: „alla prossima volta" - bis zum nächsten Mal!
Ihre
Walburga Lindner, die noch sehr, sehr lange „gebellt" hat...

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Danke liebe Walburga, es hat Spaß gemacht mit Dir.

K. und K. Hiehle
23.06.2016

Es war eine wunderschöne Reise uind wir werden noch eine Weile davon zehren. Auch von mir und meinem Mann ein Dankeschön an Walburga für die kompetente Reiseleitung und Bernd für sein souveränes Chauffieren.

Gerlinde Vogel
25.06.2016

Ich kann mich nur mit dem Lob an Walburga und Bernd anschließen.
Es war eine tolle Reise. Alles war stimmig.
Selbst Petrus wollte etwas beitragen ... herrliches Wetter ...
Die gute Laune stellte sich fast automatisch ein.
Kurz und gut, Liguerien ist wirklich (nicht nur) eine Reise wert.

Hanjo Todte
28.06.2016

Es war eine wundervolle Reise, die ich sehr genossen habe. Das Reiseprogramm war sehr gut zusammengestellt, Walburga Lindner und Bernd Ihle trugen alles zum guten Gelingen bei.
Nicht umsonst war ich zum vierten Mal mit Gemeinsam Schöner Reisen unterwegs.

Waltraud Krause
28.06.2016

Es war eine wundervolle Reise, die ich sehr genossen habe. Das Reiseprogramm war sehr gut zusammengestellt, Walburga Lindner und Bernd Ihle trugen alles zum guten Gelingen bei.
Nicht umsonst war ich zum vierten Mal mit Gemeinsam Schöner Reisen unterwegs.

Waltraud Krause
28.06.2016

Es war eine wundervolle Reise, die ich sehr genossen habe. Das Reiseprogramm war sehr gut zusammengestellt, Walburga Lindner und Bernd Ihle trugen alles zum guten Gelingen bei.
Nicht umsonst war ich zum vierten Mal mit Gemeinsam Schöner Reisen unterwegs.

Waltraud Krause
28.06.2016