Reisebericht: Rundreise Ligurien & Cinque Terre

17.09. – 24.09.2017, 8 Tage Busreise in Italien mit Santa Margherita Ligure – Genua – Portofino – Rapallo – Cinque Terre


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Wunderschöne Strände und Buchten, malerisch gelegene Badeorte und ein landschaftlich reizvolles Hinterland - die norditalienische Küstenregion Ligurien zeichnet sich durch vor allem durch sein mildes Klima und die mediterrane Vegetation aus...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Sonntag, 17.09.2017: Anreise nach Freienfeld/Südtirol (ab Dresden = 693 Bus–km)

Ein moderner Reisebus der Firma Hohlfeld stand für uns an unserer zentralen Abfahrtsstelle am Dresdner Flughafen bereit. Nachdem unsere Reisegruppe nach weiteren Zustiegsstellen mit 30 Personen komplett war, führte uns die Fahrt vorbei an München und Rosenheim ins Inntal hinein. Am Nachmittag überquerten wir dann bereits die Innbrücke als Grenze zwischen Kiefersfelden in Deutschland und Kufstein in Österreich. Schließlich gelangten wir durch das wunderschöne Inntal und vorbei an Innsbruck hinauf auf den Brennerpass, den mit 1.375 Metern niedrigsten Übergang über die Hauptkette der Alpen. Der Pass ist übrigens seit 1919, dem Frieden von St. Germain, die österreichisch-italienische Grenze. Kurz danach erreichten wir bereits das Hotel "Saxl" in der Nähe von Sterzing, wo wir ein erstes gemeinsames Abendessen einnahmen und uns als Gruppe etwas näher kennen lernen konnten.

2. Tag – Montag, 18.09.2017: Weiterfahrt nach Lavagna (535 Bus–km)

Nach einem reichhaltigen Südtiroler Frühstücksbuffet fuhren wir gut gestärkt weiter durch das Eisacktal in Richtung Süden vorbei an Brixen und Bozen, der Landeshauptstadt und gleichermaßen auch größten Stadt Südtirols. Südlich von Bozen erreichten wir das fruchtbare Etschtal und fuhren teilweise sogar parallel zur Südtiroler Weinstraße bis zum Weindorf Salurn. Hier überschritten wir die "Salurner Klause", eine markante Engstelle des Etschtales und gleichzeitig auch Grenze zwischen Südtirol und dem Trentino. Kurz nach dem Passieren der Stadt Rovereto verließen wir die Autobahn, denn wir wollten vorerst zum Gardasee gelangen! Am See angekommen, ging es direkt am See bzw. entlang des herrlichen Ostufers zwischen Torbole und Malcesine weiter. Es gab sehr viel zu sehen, unter anderem die berühmten mittelalterlichen Skaliger-Burgen von Malcesine und Torri del Benaco, aber auch eine tolle Vegetation mit vielen Olivenhainen, Palmen und Zypressen. Am Mittag lud uns der Ort Garda zum Verweilen ein, wir unternahmen Spaziergänge entlang der Uferpromenade oder flanierten durch die verwinkelten Gassen der malerischen Altstadt. So manch einer kam sogar in den Genuss eines ersten italienischen Eises - einfach nur lecker! Jetzt ging es zurück zur Autobahn und vorbei an Verona gelangten wir nun in die größte Ebene Italiens, der weitläufigen Po-Ebene. Benannt ist sie nach dem gleichnamigen Fluss, der mit über 650 Kilometern Länge immerhin der längste Fluss Italiens ist. Unsere weitere Strecke führte uns weiter vorbei an Parma und La Spezia. Jetzt war es nunmehr nur noch ein Katzensprung bis Cavi, einem Ortsteil von Lavagna. Hier bezogen wir unsere Zimmer im Hotel "Mediterraneo" für die nächsten fünf Nächte.

3. Tag – Dienstag, 19.09.2017: Genua (114 Bus–km)

Unser erster Ausflugstag in Ligurien führte uns in die Hauptstadt dieser Region, nach Genua. Nachdem wir unsere Stadtführerin Vittoria in der Nähe des Aquariums trafen, begannen wir mit unserer kleinen orientierenden Rundfahrt durch die ca. 600.000 Einwohner zählende Metropole. Das Stadtgebiet hat sich mittlerweile stark ausgebreitet und reicht über einen reichlich 30 Kilometer langen Küstenstreifen. Sie ist einerseits beeindruckend schön, gleichzeitig beängstigend eng und problematisch - viel Platz für eine weitere Expansion gibt es hier nicht, denn alles drängt sich zwischen Hügeln und Meer! Die für den Verkehr gefundenen Lösungen sind leider nicht immer sehr schön anzusehen... ! Zu Fuß erkundeten wir die Altstadt, immerhin eine der größten zusammenhängenden historischen Altstädte Europas. Am Nachmittag unternahmen wir eine Hafenrundfahrt. Dabei schipperten wir durch die ruhigen Gewässer eines der größten Häfen Europas, auf der wir unter anderem die diversen Docks (Alter Hafen, Vorhafen und Neuer Hafen) entdecken konnten und eine ausgezeichnete Perspektive auf die Stadt, mit ihren neuen und alten Bauten, den Leuchtturm, die hoch gelegenen Festungen und den Flughafen genießen konnten. Mit vielen schönen Impressionen ging es anschließend nach Lavagna zurück.

4. Tag – Mittwoch, 20.09.2017: Santa Margherita Ligure – Portofino – Rapallo (68 Bus–km)

Auch heute Morgen lachte die Sonne und somit starteten wir wiederum gut gelaunt in den Tag. Unser erstes Ziel war Santa Margherita Ligure, am Tigullischen Golf, zwischen Rapallo und Portofino gelegen. Der Ort, umgeben von den mediterranen Hügeln der Halbinsel des Naturparks Portofino, ist reich an prachtvollen Villen und erstreckt sich um das Hafenbecken herum. Von hier aus starteten wir per Boot nach Portofino, dem Eldorado für die Schönen und Reichen... Aber auch Naturliebhaber kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten, denn schon wenige Gehminuten abseits des Trubels konnten wir pure Natur genießen. Ein Großteil unserer Gäste spazierte gemeinsam zum oberhalb des Ortes gelegenen Castello Brown bzw. weiter zum Leuchtturm an der äußersten Spitze der Halbinsel gelegen. Dabei hatten wir immer wieder tolle Ausblicke auf das pittoreske Fischerdorf, malerisch direkt am Meer gelegen. Es gab anschließend auch ausreichend Gelegenheit, die unzähligen bunten kleinen Häuser, die unmittelbar am Hafen liegen zu bewundern. Es ist einfach das Gesamtbild, das diesen Ort so einzigartig und wunderschön macht - wie aus einem Bilderbuch eben! Bereits am Nachmittag schifften wir wiederum ein und gelangten nach Rapallo, wo uns unser Buschauffeur Gerald bereits freudig erwartete. Zuvor konnten wir allerdings noch einen kleinen Bummel entlang der Stadtpromenade mit seinen eleganten Cafés und Gärten unternehmen. Mit dem Bus fuhren wir schließlich nach Lavagna zurück und ein eindrucksvoller Tagesausflug endete.

5. Tag – Donnerstag, 21.09.2017: Cinque Terre (142 Bus–km)

Ein weiterer Höhepunkt unserer Traumreise stand an - unser Ausflug in die berühmte Cinque Terre! "Cinque Terre" bedeutet "fünf Dörfer" oder wörtlich "fünf Länder". Die Orte Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore im äußersten Südosten der ligurischen Riviera verteilen sich hier auf einen Küstenstreifen von nur etwa zehn Kilometern Länge. Unsere örtliche Reiseleiterin Francesca trafen wir bereits am Vormittag in La Spezia und von hier aus fuhren wir mit unserem Bus über eine gigantische Panoramastraße nach Manarola, von wo aus es dann teilweise zu Fuß, mit der Eisenbahn und mit dem Schiff mit jeweiligen Aufenthalten in Vernazza und Monterosso weiter ging. Die Landschaft der Cinque Terre mit den steilen terrassenförmig angelegten Weinhängen oberhalb der Dörfer wurde übrigens 1998 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Wir genossen es, uns vom Charme der netten Dörfer mit ihren ursprünglichen Bewohnern einfangen zu lassen. In den kleinen Geschäften der Orte wurden die typischen Produkte der Region angeboten, dazu gehören der besonders milde Cinque Terre- Wein, der Dessertwein Sciacchetrà, ligurisches Pesto und Anchovis. 

6. Tag – Freitag, 22.09.2017: Lucca – Weingut "Il Poggio" – Pisa (122 Bus–km)

Die meisten unserer Gäste entschieden sich für unseren fakultativen Tagesausflug in die Nachbarregion Toskana. Am Vormittag gelangten wir zunächst nach Lucca, wo wir von unserer Stadtführerin Barbara in Empfang genommen worden. Die Stadt steht leider immer noch etwas im Schatten von Pisa, wird allerdings auch mittlerweile oftmals als "Der kleine Vatikan der Toskana" bezeichnet. Sobald man hier durch eines der Tore der noch immer erhaltenen Stadtmauer geht - diese umgibt den alten Stadtkern immerhin mit einer Länge von insgesamt 4,2 Kilometer - scheint man eine Reise in die mittelalterliche Vergangenheit zu unternehmen und die Moderne wird weit zurück gelassen... Mit genau 99 Kirchen und Kapellen öffnet sich hier nämlich eine gigantische mittelalterliche Schatztruhe! Wir bummelten durch die mittelalterlichen Gassen der Altstadt und waren begeistert! Unsere Mittagspause verbrachten wir auf dem typischen toskanischen Weingut "Il Poggio", inmitten einer Landschaft, die ihren ursprünglichen Charakter bewahrt hat. Schon auf der Fahrt dorthin ließen wir uns von der einzigartigen toskanischen Landschaft mit seinen zahlreichen Weinbergen und Olivenhainen verzaubern! Ein vorzügliches Mittagessen und der Genuss sehr guter Weine ließen unsere Herzen höher schlagen und entsprechend bestens gelaunt brachen wir auf... Am Nachmittag stand nämlich noch ein Abstecher nach Pisa im Programm und so gelangten wir zum berühmten "Platz der Wunder" - es ist übrigens kein Wunder, dass man die große Wiese im Nordwesten der Altstadt so nennt, so viele Kunstschätze auf einem einzigen Platz findet man auch in der sonst so kunstreichen Toskana nicht noch einmal! Hier befinden sich auch die berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Pisa, wie der "Campanile" (Schiefer Turm) und der Dom "Santa Maria Assunta". Laut Legende war der berühmteste Turm der Welt bei seiner Vollendung noch kerzengerade, als aber sein Baumeister den vereinbarten Lohn nicht erhielt und vor Wut die Stadt verlassen wollte, befahl er dem Turm, ihm zu folgen - zum Entsetzen aller neigte sich der Campanile beträchtlich, worauf die Stadtväter umgehend bezahlten. Der Architekt machte sich aus dem Staub, der Turm jedoch war geblieben - aber eben in unveränderter Schräglage! Die Grundsteinlegung des achtstöckigen, etwa 57 Meter hohen Campanile war im 12. Jahrhundert und da der Baugrund der damaligen Hafenstadt stark wasserhaltig bzw. instabil war, begann sich schon beim Bau der ersten Stockwerke die Turmachse nach Südosten aus der Senkrechten zu neigen. Ab dem dritten Stockwerk stellte man die Arbeiten dann zunächst für einige Zeit ein. Der Turmbau wurde schließlich doch nach einigen Korrekturen fortgesetzt. Um dem Einsinken des Fundaments entgegenzuwirken, brachte man ganz einfach auf der gegenüberliegenden Seite Gewicht an, außerdem baute man einseitig höher. Es wird gesagt, dass man angeblich bei genauem Hinsehen diesen Knick erkennen kann...! Das war jedoch alles sinnlos. Im 18. Jahrhundert beschäftigte sich sogar Galileo Galilei mit der Neigung des Turmes, denn er führte seine berühmt gewordenen Experimente zum freien Fall durch. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts gab es mehrere Rettungsaktionen am Turm. Die aktuellste Rettungsaktion ermöglichte es dem Turm immerhin, sich um 45 Zentimeter aufzurichten und damit ist das berühmte Bauwerk für ungefähr weitere 200 bis 300 Jahre gerettet. Die benachbarte romanische Basilika "Santa Maria Assunta" besteht aus weißem Marmor und wurde nach dem Seesieg über die Sarazenen bei Palermo im 11. und 12. Jahrhundert gebaut. Die Fassade erschien uns hier ganz besonders einzigartig!

7. Tag – Samstag, 23.09.2017: Fahrt nach Feldkirch (451 Bus–km)

Leider hat alles einmal ein Ende und die erste Etappe unserer Heimreise lag nunmehr vor uns! Das bedeutete auch, Abschied zu nehmen von der traumhaften Italienischen Riviera! Wir wählten eine andere Route als bei der Anreise und somit ging es für uns entlang der Küstenautobahn vorbei an Genua und über den Ligurischen Apennin in Richtung Mailand. Weiter führte uns die Strecke vorbei an einigen oberitalienischen Seen - so beispielsweise dem Comer See - und der klassischen San Bernardino-Route entlang durch die Ostschweiz. Am späten Nachmittag erreichten wir unser Zwischenübernachtungshotel "Central Löwen" im österreichischen Feldkirch. Die zentrale Lage des Hotels lud geradezu zu einem Altstadt-Spaziergang ein. Ein köstliches Abendessen rundete diesen vorletzten Tag ab.

8. Tag – Sonntag, 24.09.2017: Heimreise (bis Dresden = 665 Bus–km)

Der letzte Tag unserer Traumreise brach an und wir gelangten vorbei am Bodensee und durch das württembergische Allgäu nach Ulm, wo wir einen längeren Aufenthalt einlegten. Einige Gäste nutzten sogar die Gelegenheit, den höchsten Kirchturm der Erde, den 161,53 Meter hohen Turm des Ulmer Münsters zu erklimmen. Dafür muss man allerdings 768 Treppenstufen zu Fuß hochgehen, denn einen Aufzug gibt es nicht! Respekt an alle, die diese Strapaze auf sich genommen haben! Entschädigung gibt es allerdings mit einem prächtigen Rundblick! Die weitere Fahrt über Nürnberg verlief staufrei und am frühen Abend kamen wir letztendlich fast pünktlich am Dresdner Flughafen, dem Ausgangspunkt unserer Reise, an. Eine tolle Reise mit phantastischen Eindrücken endete. Mit vielen tollen Erfahrungen im Reisegepäck konnte sich jeder sein eigenes Bild von dieser grandiosen Region Italiens machen! Ligurien bzw. die italienische Riviera sind schließlich immer wieder einen Besuch wert!
Ein großer Dank gilt an dieser Stelle auch unserem souveränen und netten Buschauffeur Gerald, der uns jederzeit sicher gefahren hat!
Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust! Hoffentlich gibt es ein baldiges Wiedersehen! Ich freue mich auf Sie!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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