Rundreise Rom – Sorrent – Capri
Reisebericht: 27.05. – 03.06.2015
Eine Rundreise zu den Höhepunkten der Weltstadt Rom, der Sorrentinischen Halbinsel, in die antike Stadt Pompeji, auf den Vulkan Vesuv und auf die Trauminsel Capri!
Liebe Gäste, bevor Sie mit der L
Ein Reisebericht von
Walburga Lindner
Lasst uns immer in den großen Traum des Lebens kleine bunte Träume weben. Jean Paul
Ich bin sicher, auch Sie hatten und haben Träume und vielleicht sollte nunmehr mit dieser Reise, der Reise nach Bella Italia, einer Ihrer Träume in Erfüllung gehen.
Neugierig, mit großen Erwartungen und vor allem voller Vorfreude besteigen Sie am 27.05.2015 den Bus der Firma Schreiter. Auf dem „Kutschbock" sitzt zunächst ein Ablösefahrer, der aber schon bald den Platz an Frank Glöß, „unseren" Chauffeur für die nächsten Tage, übergibt.
Der erste Tag - ein ganz, ganz laaaaanger Tag, ein ausgesprochener „Bustag" - erfordert von allen Gästen viel Geduld und noch mehr „Sitzfleisch".
Abwechslung auf dieser Fahrt, die uns zunächst durch Sachsen und Bayern, dann in Österreich durch Tirol und später in Italien durch die autonomen Provinzen Südtirol und das Trentino sowie die Region Venetien führt, bringen die schnell wechselnden und äußerst beeindruckenden Landschaftsbilder.
Über die Innautobahn, vorbei an Kufstein, Rattenberg, Kramsach (Sie erinnern sich bestimmt noch an die lustigen Grabsprüche), Schwaz, Hall und Innsbruck, weiter über die Brennerautobahn - inklusive der imposanten Europabrücke - erreichen wir den Brenner, den mit 1374m am meisten frequentierten Alpenpass und zugleich Grenze zwischen Österreich und Italien.
Benvenuto(i) in Italia!
Herzlich Willkommen in Italien und ein herzliches Willkommen in Alto Adige/Südtirol, der autonomen Provinz, die mit der weiter südlich gelegenen, autonomen Provinz Trentino seit 1946 eine gemeinsame Region bildet.
Bei dieser Fahrt durch Südtirol passieren wir Sterzing, fahren anschließend durch das Eisacktal und tangieren dabei die sogenannte Sachsenklemme, wo vor rund 200 Jahren die Sachsen an der Seite der napoleonischen Truppen kämpfend von den Tiroler Freiheitskämpfern in die Klemme genommen worden waren.
Weiter geht es vorbei an der Franzensfeste, der ehemaligen Bischofsstadt Brixen, an Klausen, dem Kloster Säben und der von Burgen und Burgruinen eingerahmten Provinzhauptstadt Bozen.
Danach fahren wir durch das Etschtal, unterhalb der Südtiroler Weinstraße, die wir allerdings „rechts" liegenlassen müssen.
Normalerweise verbindet man mit Südtirol -landschaftlich gesehen- in erster Linie Berge, schroffe Felsformationen (Dolomiten) sowie zahlreiche Seen und Burgen. Aber das Bild der Südtiroler Landschaft wird - wie wir uns überzeugen können - nicht nur von einer Bergwelt geprägt sondern ebenso von zahlreichen Weingärten und Obstplantagen. Nicht umsonst bezeichnet man diese autonome Provinz auch als den „Obstgarten von Italien".
Danach durchqueren wir noch einen Teil der autonomen Provinz Trentino, fahren vorbei an deren Hauptstadt Trient - die durch das im Mittelalter stattgefundene „Trienter Konzil" für ein paar Jahre im Mittelpunkt des damaligen Weltgeschehens stand - und erreichen kurze Zeit später unsere Zielregion Venetien und somit unser Hotel „Montemezzi" in Vigasio. Wir „bugsieren" schnell die Koffer auf unsere Zimmer, machen eine „Katzenwäsche" und freuen uns auf das Abendessen. Danach sind wir einfach fix und fertig und fallen oder rollen nur noch in unsere Betten.
Lerne vor allem dich zu freuen! Die wahre Freude ist eine sehr wichtige Sache. Seneca
Und wie Sie sich freuen! Ja, Sie sind „ganz aus dem Häuschen", als Sie an diesem Morgen hören, dass wir, d.h. Frank und ich den Tag mit einer Schnuppertour am Gardasee beginnen wollen. Bei strahlendem Sonnenschein machen wir uns auf den Weg Richtung Sirmione.
Die kleine, 4 km lange Halbinsel, die einst von den Scaligern geprägt wurde, auf der aber schon zuvor die Römer ihre Villen gebaut hatten und die der römische Dichter Catull heiß geliebt und in seinen Versen besungen hat, wollen wir für eine kurze Zeit „erobern"und ein wenig beschnuppern. Über eine Zugbrücke und durch ein Tor (es ist übrigens der einzige Landzugang zur Altstadt) „fallen" wir in den hübschen, kleinen Ort ein und stolpern quasi über die - von den Scaligern errichtete - Wasserburg. Sie ist eine der vielen, aber vielleicht auch eine der schönsten Burgen, die die Scaliger am See (vor allem aber am Ostufer) einst gebaut haben. Gebaut wurde sie - wie die anderen auch - als der Druck der Mailänder Viscontis, mit denen sie, die Scaliger, stets verfeindet waren, immer stärker wurde. Heute sind es die Burg und der kleine geschichtsträchtige Ort mit seinen Gassen und Gässchen, kleinen idyllischen Plätzen, schattigen Trattorien, feinen Hotels mit gepflegten Kuranlagen, hübschen Geschäften und Gelaterien mit „Bergen" von Eis, die uns Touristen anlocken, begeistern und erfreuen.
Als immer mehr Touristen, vielleicht aber auch Einheimische in den Ort strömen, treten wir wieder den „Rückzug" an, denn eine weite Strecke, die Strecke bis nach Rom , liegt nun noch vor uns.
Die Fahrt führt uns durch die Regionen Venetien, Lombardei, Emilia-Romagna, die Toskana, Umbrien und Latium.
Wir überqueren dabei den Po, den mit 652km längsten und bedeutendsten Fluss Italiens und bestaunen die recht zahlreichen Reisfelder in der Poebene, die wir dort nicht vermutet hätten. Dann begrüßen wir den am Horizont auftauchenden Apennin. Wir tangieren Bologna, die „fette", die „grasse" und die „rote" Stadt, die Hauptstadt der Emilia-Romagna, überqueren den Apennin und lassen Florenz, die Hauptstadt der Toskana oder „La Belle", wie sie auch genannt wird, im wahrsten Sinne des Wortes links liegen. Vom Bus aus beschnuppern wir ein wenig die Landschaft der Toskana, erhaschen mitunter auch einen Blick auf das für die Region so typische Landschaftsbild, auf die „podere" - die einsamen Gehöfte auf einem Hügel stehend, umrahmt von Zypressen.
Anschließend fahren wir durch Umbrien, der kleinen Schwester der Toskana, vorbei an Orvieto und erreichen in „Begleitung" des Tibers (Tevere) schließlich Rom, die Stadt der Antike und Hauptstadt des heutigen Italiens.
Aber auch Rom lassen wir an diesem Abend erst einmal „links" liegen, denn uns erwartet vielmehr das Abendessen im Hotel „Miralago" in Albano Laziale - in den Albaner Bergen - mit Blick auf den Albaner See.
Manchmal ist es an der Zeit, sich Zeit zu nehmen. Katharina v. Balbin
Er, unser Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe, mußte sich viel Zeit nehmen, ob er wollte oder nicht...
Als er im September 1786 zu seiner ersten Italienreise aufbricht, freut er sich auf Italien, aber noch mehr auf „SIE". Er sehnt sich, verzehrt sich geradezu nach ihr. Er schläft in den Nächten auf seiner langen Reise sehr wenig, wechselt kaum noch seine Kleidung, denn er hat nur eins im Sinn, er will „SIE" so schnell wie möglich treffen....
„SIE" - damit meint er ROM, die Ewige Stadt, einst Nabel der antiken Welt, Stadt am Tiber, in der schon die Götter lustwandelten oder einfach nur „MAMMA ROMA".
Im Gegensatz zu unserem Geheimrat, der auf seiner nahezu zweimonatigen Reise nur verhältnismäßig langsam vorankam, erreichen wir die Stadt bereits am zweiten Tag, aber kennenlernen werden wir sie erst heute, an unserem 3. Reisetag.
Ja - ROM, die ewige Stadt - was soll man dazu schreiben, wo anfangen, wo aufhören, was nicht unerwähnt lassen?!
ROM - das muss man ganz einfach erleben! Wir erleben die Stadt an diesem Tag mit Agnieszka, unserer Stadtführerin.
Bevor wir aber in die Startlöcher gehen können, müssen einige Damen erst noch einmal schnell zum stillen Örtchen. Und schon gibt es die erste „Überraschung!" Auf diesem gewissen Örtchen - man glaubt es kaum, es kann nicht sein, welch' ein Schreck - gibt es keine Tür - sie ist einfach weg!!! Doch pfiffig wie Sie sind, können Sie schnell Abhilfe schaffen...für was Badehandtücher doch so alles gut sind. Nach diesem Erlebnis der besonderen Art fahren wir mit dem Bus quer durch die Stadt, bestaunen u.a. die Kaiserforen, das Kolosseum, den Circus Maximus, die Caracalla - Thermen, die Kirche San Giovanni in Laterano und und und.
Per Pedes laufen wir auf den Kapitolshügel, werfen einen Blick ins Forum Romanum und bestaunen kurze Zeit später den TREVI-Brunnen, den größten und wohl auch berühmtesten Brunnen Roms. Hier wird rund um die Uhr flaniert - pausiert - fotografiert und es werden Münzen durch die Luft ins Wasser geworfen. Knausrig sollte man dabei nicht sein, denn d r e i (Münzen) müssen es schon sein, nur dann und n u r dann hat man ein Wiedersehen mit der Stadt am Tiber und Glück in der Liebe...
Berühmt wurde der Brunnen einst durch Fellinis Film „La Dolce Vita". Fellini ließ die üppige Blondine Anita Ekberg im Brunnen „baden" (gehen).
Wer es ihr heute allerdings gleichtun möchte, wird von den Carabinieris aufgegriffen, ebenso ergeht es den „privaten Anglern", die mit allen möglichen Tricks versuchen, ihr Taschengeld aufzu-bessern.
Nach einer kleinen Mittagspause spazieren wir weiter in Richtung SPANISCHE TREPPE. Von Agnieszka hören wir, dass die Treppe eigentlich nach der am oberen Ende befindlichen Kirche genannt wurde und demzufolge Scalinata della Trinità dei Monti heißt und nur bei uns Deutschen Spanische Treppe (in Anlehnung an die angrenzende Piazza di Spagna) genannt wird. Gebaut wurde sie seinerzeit im Auftrag der Franzosen. Es ist eine Treppe, die weltweit bekannt ist.
Mit der METRO und auf Schusters Rappen erreichen wir „das Himmelreich auf Erden", den Platz aller Plätze, den Petersplatz. Ohne es groß zu bemerken, verlassen wir beim Überschreiten einer weißen Linie Rom und befinden uns im kleinsten Staat der Welt, dem Vatikanstaat (0,44 qkm). Superlative prägen das Bild des Stato della Citta del Vaticano, der seine Staatsrechte 1929 durch die Ratifizierung der Lateran-Verträge erhielt.
Fasziniert vom Anblick es Petersdoms, der mächtigen - von Michelangelo entworfenen - Kuppel, die sich genau über dem Grab des Apostels Petrus erhebt und von den Kolonnaden des Bernini, lauschen wir den Ausführungen Agniezkas. Hier also, von der Loggia über der fünfportaligen Fassade spendet der Papst den Segen „Urbi et Orbi".
Wir reihen uns ein in die Warteschlange und schmoren in der sengenden Hitze ...aber heldenhaft überstehen wir schließlich auch diese Bewährungsprobe.
Dann ist es soweit und wir dürfen eintreten...
Der Innenraum, nahezu 190m lang, ist reich an zahlreichen Meisterwerken, er hat 45 Altäre und 11 Kapellen und besteht aus drei Schiffen, einem 137,5 m breitem Querschiff und einer 136,5 m hohen Kuppel. Überall findet man Papststatuen und Grabmäler.
Gleich rechts erblicken wir im Schutz von Panzerglas Michelangelos ergreifende „Pieta". Wir laufen vorbei an den Gräbern der im letzten Jahr (27.04.2014) heiliggesprochenen Päpste, Johannes Paul II. und Johannes XXIII., vorbei an der Bronzestatue des hl. Petrus, dem Papstaltar mit dem Baldachin von Bernini. Wir bestaunen die Größe der Kuppel und sind einfach nur verzaubert und hingerissen von der Bauleistung der Künstler und der Schönheit dieser Kirche (1506 wurde sie begonnen, nach 120 Jahren, also 1626, von Papst Urban VIII. eingeweiht).
Überwältigt von dieser Pracht benötigen wir nach dem Besuch des Petersdoms eine kleine Atempause. Während die einen sich mit Karten und Briefmarken des Vatikans ausstatten, geniessen die anderen ein Aqua minerale oder einen Espresso.. Danach sagen wir „Arrivederci Roma „ und machen uns zurück auf den Weg in die Albaner Berge. Am Albaner See legen wir noch ein Fotostopp ein. Castel Candolfo, die offizielle Sommerresidenz des Papstes, muß noch schnell auf die Linse gebannt werden.
Ein erlebnisreicher Tag mit wirklich tollen Eindrückten neigt sich seinem Ende entgegen.
Das wichtigste Reisegepäck ist ein fröhliches Herz! Mutter Teresa
Gut gelaunt beginnen wir am nächsten Morgen unsere Fahrt Richtung Süden - Richtung Kampanien.
Wir sind äußerst neugierig, denn schon Gottfried Seume hat in seinen Aufzeichnungen „Der Spaziergang nach Syrakus" diese Region gelobt und gemeint: „dies sei der schönste Platz, den er bis dato gesehen hat und wo die Natur alle ihre Gaben bis zur höchsten Verschwendung ausgegossen hat.". Kein Wunder also, dass schon die Römer ihr den Namen „Campania felix - glückliches Land" gegeben haben.
Verkehrstechnisch läuft alles wie am Schnürchen und wir sind voller Vorfreude auf den bevorstehenden Vesuv-Aufstieg. Dieser und ein Besuch in Pompeji stehen heute auf unserem Programm.
Auf der Fahrt Richtung Neapel erhaschen wir noch einen Blick auf das Kloster Montecassino. Im Jahr 529 gründete an dieser Stelle Benedikt von Nursia ein Kloster und verfasste für die Gemeinschaft eine Klosterregel, welche später die Grundlage für den nach ihm benannten Benediktinerorden wurde. Besonders im II. Weltkrieg hat das Kloster sehr gelitten und wurde letztendlich - mit Ausnahme der Krypta - bis auf die Grundmauern zerstört. Nach 1945 wurde das Kloster nach den ursprünglichen Bauplänen wieder aufgebaut. Heute ist es u.a. ein Anziehungspunkt für viele Touristen. Wir allererdings müssen es „links liegen" lassen, denn wir haben heute noch eine Menge vor.
Dann liegt er vor uns, der"Teufelskerl", der Vesuv und ihm zu Füßen Neapel, die Stadt der tausend Gesichter, die Stadt der starken Kontraste, die Hauptstadt Kampaniens.
Nach einer recht kurvenreichen Auffahrt wartet noch ein nicht zu verachtender Aufstieg auf uns. Und wir haben ein Problem...weit und breit kein „gewisses Örtchen" in Sicht (jetzt wäre uns sogar eines ohne Tür recht)... Eine heikle Situation, die wir letztendlich aber doch noch in den Griff bekommen, schließlich haben wir schon Übung hinsichtlich der Lösung derartiger Probleme...
Oben angekommen werden wir belohnt mit einem Blick in das interessante Innere des Vulkans und einem Blick auf den „Moloch" Neapel und die Inseln Capri, Ischia und Procida.
Einen gelungenen Abschluss des Tages bildet noch der Besuch von Pompeji, der Stadt, die im Jahre 79 durch den Vulkanausbruch völlig verschüttet worden war.
Unvorstellbar, was sich damals, am
24. August 79, hier abgespielt hat. Ach, wären sie doch nur ein wenig vorsichtiger und nicht so unbekümmert gewesen, vielleicht, ja vielleicht wäre alles ganz anders gekommen. Aber das sind nur Spekulationen.
Wir sehen die Ruinen und können nur sehr schwer begreifen, was damals geschehen ist.
„Ruinen können schöner sein als mancher Bau aus Glas und Stein..." hat einmal ein gewisser Herr Limpach gesagt.
Und wir fragen uns, was sie wohl alles nach rund 2000 Jahren erzählen würden...
Gemeinsam mit unserem örtlichen Reiseführer tauchen wir ein in die Welt der Antike.
Er erzählt uns viel über das Leben, vor allem auch über das „lockere" Leben in der damaligen Zeit.
Wir stolpern die, für unser Schuhwerk kaum geeigneten, Straßen hoch und runter und allmählich lernen wir, uns in diese einst so turbulente, faszinierende und reiche Stadt hineinzuversetzen..
Nach dem Rundgang genießen wir schnell noch ein Eis oder ein Wässerchen, dann lassen wir uns in die Sessel unseres Busses fallen un d von Frank zum Hotel „Piccolo Paradiso" chauffieren.
Wir sind geschafft!!!
Zu relativ später Stunde lassen wir uns noch das Abendessen schmecken, dann sinken wir in die Betten und gehen über in das Land der Träume.
Wie viel Schönheit empfängt das Herz durch die Augen. Leonardo da Vinci
Am nächsten Tag sind wir „reif für die Insel", die Insel Capri.
Mit Gaetano, unserem örtlichen Reiseleiter für die nächsten zwei Tage, machen wir uns auf den Weg. Mit dem Schiff erreichen wir Capri innerhalb einer halben Stunde. Auf der Insel angekommen, müssen wir jedoch feststellen, daß wir nicht die einzigen sind, die die Insel erobern wollen. Vor dem „Überfall der vielen, vielen Piraten" retten wir uns zunächst auf ein Boot und erkunden die Insel auf diese Weise.
Eine Schifffahrt entlang der Insel, bei der wir nicht nur Einblicke in die verschiedenfarbigen Grotten nehmen können, sondern auch noch die „Faraglioni", eine nadelförmige Felsformation, zu Gesicht bekommen, begeistert uns alle.
Die Insel, einst Heimat von Kaisern (Kaiser Augustus verliebte sich in dieses Kleinod und ein Sohn Tiberius regierte von hier aus bald ein ahrzehnt das damalige Römische Reich.), Sitz on Klöstern, aber auch einstiges Reich von auern und Fischern wandelte ihr Gesicht im 19. ahrhundert. Damals wurde ihr Charme, ihr auber von Engländern, Deutschen und Russen ntdeckt und aus Bauern wurden Hoteliers, aus ischern Bootsführer und Gastronomen.Einer, der sich beim Anblick der Insel auch sofort in sie verliebte und den diese Liebe zeit seines Lebens nicht mehr losließ, war der schwedische Arzt Axel Munthe. Auf Grund seiner zahlreichen Verdienste um die Bewohner der Insel ernannte man ihn zum Ehrenbürger von Anacapri. Sein Refugium, das er sich auf Anacapri geschaffen hat, ist äußerst sehenswert. Mit seinem Buch „ Das Buch von San Michele" hat er Capri in der ganzen Welt bekannt gemacht.
Nach unserer Schifffahrt fahren wir mit kleinen Bussen in rasantem Tempo die kurvenreiche Straße nach Anacapri hinauf. Dabei fasziniert immer wieder der Blick auf das Thyrrenische Meer - auf den Golf von Neapel als Teil dessen -, auf die Halbinsel Sorrent und auf die Insel Ischia. Nach einem geführten Spaziergang durch Anacapri müssen wir uns erst einmal stärken.
Danach trennen sich unsere Wege. Einige Gäste statten Axel Munthe einen Besuch ab, andere bevorzugen den Sessellift und schweben auf den höchsten Punkt der Insel, den Monte Solaro (grandiose Aussicht!). Und es gibt Gäste, die kraxeln per pedes auf den Berg („Hut ab" - bei der Hitze und bei der Kürze der Zeit!), andere wiederum bummeln ein wenig durch Anacapri und werfen dabei so manch' einen Blick in die verlockenden Auslagen der Geschäfte.
Als wir anschließend den Bus nach Capri nehmen wollen, ein Schreck - es fehlen zwei Gäste. Ein Mann sucht seine Frau, eine Frau vermisst ihren Mann (ein Schelm, der da „Böses" denkt...)
Nachdem die Gruppe nach kurzer Zeit doch wieder vollzählig ist, geht es mit den Bussen nach Capri, wo wir mit Gaetano noch die Kaisergärten aufsuchen. Doch die unbarmherzige Hitze fordert ihre Opfer und lässt die Gruppe allmählich schrumpfen...Wir wollen nur noch im Schatten sitzen und sowohl die Seele als auch die Beine baumeln lassen.
Am Abend erreichen wir völlig erschöpft, aber mit vielen neuen und interessanten Eindrücken unser Hotel, wo wir unseren Gaumen mit einem guten Essen und einem guten Schlückchen verwöhnen.
Danach winkt eigentlich nur noch der Bettzipfel.Es ist besser, Genossenes zu bereuen, als zu bereuen, dass man nichts genossen hat. Giovanni BoccaccioUnd wie wir es bereut hätten, wenn wir nicht an diesem Ausflug teilgenommen hätten!
Wir freuen uns auf dieses Highlight, die Fahrt entlang der Costiera Amalfitana, der Amalfiküste. Mit einem einheimischen Bus und Gaetano starten wir in den Tag und fahren entlang der Südküste der Halbinsel Sorrent, einer der bezauberndsten Küstenabschnitte Europas.
Auch wir sind hin- und hergerissen von den atemberaubenden Ausblicken auf die Küste und das Meer.
Leider wird die Fahrt an diesem Tag durch ein äußerst hohes Verkehrsaufkommen und einige Baustellen sehr beeinträchtigt und verlangt von uns viel Geduld.
In Amalfi, der größten Stadt an der Küste, die bis Anfang des 12. Jahrhunderts eine große Seemacht darstellte, endlich angekommen, legen wir ein Stopp ein. Zusammen mit
Gaetano steigen wir die lange Freitreppe zum Dom hinauf, bewundern dabei die reich verzierte Fassade und nehmen anschließend den Dom von innen in Augenschein.
Er ist wirklich eine Augenweide!
Nachdem wir uns um die Mittagszeit wieder ein wenig gestärkt haben, geht es für uns weiter entlang dieses traumhaft schönen Küstenabschnittes Richtung Salerno. Dann „tritt der Busfahrer das Gaspedal durch" und wir erreichen über die Autobahn und die nördliche Küstenstraße wieder Sorrent und damit auch bald unser Hotel. Bis zum Abendessen bleibt uns noch ein wenig Zeit, die von einigen für eine „Abkühlung" im Hotelpool genutzt wird. So erfrischt freuen wir uns wieder auf ein leckeres Essen und werden auch nicht enttäuscht!
Ein toller Sonnenuntergang reißt plötzlich den ein oder anderen von uns vom Sitz. Ja, wer möchte nicht sehen, wie die rote Sonne bei Capri im Meer versinkt...Was für ein Abschied!
Erfreue dich an allem. Homer
Doch wie kann man sich freuen, wenn man wieder abreisen muss?!
Ja, wir müssen tatsächlich Abschied nehmen, Abschied vom herrlichen Süden. Schade, denn wir sind sicher, es hätte noch viel Sehenswertes auf uns gewartet...
Aber wie sagt man doch gleich „wenn es am schönsten ist, sollte man aufhören" oder „es sollte immer noch etwas bleiben für ein nächstes Mal..." In diesem Sinne machen wir uns also auf den Weg und genießen noch einmal die herrlichen Ausblicke, die sich uns auf der Rückfahrt durch die diversen Regionen (analog unserer Hinfahrt) immer wieder bieten.
In Vigasio, im Hotel „Montemezzi", dürfen wir uns noch einmal stärken und fallen anschließend müde in unsere Betten.So viel ist sicher: Reisen tut immer gut. VoltaireJa, wir werden reisen, aber leider nur ab.
Wir sagen „Arrivederci Bella Italia" und treten mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck den letzten Abschnitt unserer Rückreise (wieder analog zur Hinfahrt) an.
Als die ersten Gäste uns verlassen, wissen wir - sie ist nun leider wirklich vorbei, unsere Reise in den Süden. Eine unvergessliche, wirklich erlebnisreiche Reise, auf der wir insgesamt 3.942 km zurückgelegt und dabei auch ein wenig geschwitzt haben haben, geht somit zu Ende.
Ihnen, meinen lieben Gästen sage ich herzlichst danke.
Es hat mir sehr viel Spaß und Freude bereitet, mit Ihnen, einer so aufgeschlossenen, interessierten Gruppe zu reisen. Dass auch Ihnen die Reise gefallen hat, haben Sie des Öfteren zum Ausdruck gebracht.
Ich bedanke mich auch noch einmal ganz herzlich bei Johanna für das schöne Bild, welches mich immer an die gemeinsamen Tage erinnern wird.
Bleiben Sie alle gesund und vor allem reisefreudig - und wer weiß, vielleicht sehen wir uns irgendwann einmal wieder.
In diesem Sinne - „alla prossima volta" - bis zum nächsten Mal.
Ihre Walburga Lindner