Reisebericht: Rundreise Sizilien – zur Mandelblüte im Frühjahr

28.02. – 07.03.2015, 8 Tage Standortreise Sizilien mit Ausflugsprogramm Ätna – Syrakus – Palermo – Cefalù – Agrigent


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Die Kulturen vergangener Epochen vereinen sich auf dieser Mittelmeerinsel und machen Sizilien zu einer ganz besonderen Insel. Nicht umsonst nennt man die Sonneninsel auch das Land der tausend Gesichter...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Samstag, 28.02.2015: Anreise

Heute war es nun soweit - bereits kurz vor 7 Uhr am Morgen traf sich unsere 20-köpfige Reisegruppe auf dem Flughafen Berlin-Tegel. Gemeinsam gaben wir unser Gepäck bei Air Berlin auf und nach einem reichlich 2-stündigen Flug erreichten wir ganz pünktlich gegen 11.30 Uhr die größte Insel im Mittelmeer, Sizilien! Nachdem wir unsere Koffer in Empfang genommen hatten, wurden wir durch den sizilianischen Busfahrer Angelo zu Hotel „Ariston"  in Taormina chauffiert. Auf der Fahrt zum Hotel stimmten wir uns schon mal langsam auf die kommenden Tage ein. Wir sollten nämlich erst einmal alles vergessen, was wir im vorab möglicherweise gehört hatten - Mythen und Legenden, Sizilien-Beschreibungen aller Art und besonders die Vorurteile, die nicht annähernd der bunten Realität entsprechen. Sizilien ist leider die Region Italiens, der man im In- und Ausland mit den meisten Vorurteilen begegnet - Sizilien ist nicht Italien und Europa, sondern Afrika. Ein Landstrich, durch den meuchelnde Mafiabanden ziehen, wo Autos und Handtaschen blitzschnell verschwinden, ohne das die verschlafenen Carabinieri auch nur einen Finger krumm machen - das alles ist natürlich nur Klischee! Entlang der Ostküste Siziliens fuhren wir direkt nach Taormina. Unser Standort-Hotel „Ariston" erreichten wir am frühen Nachmittag. Es ist ein Hotel, das von Geschichte umgeben ist und eine atemberaubende Sicht auf das Ionische Meer beschert - ein raffiniertes und exklusives Hotel nur wenige hundert Meter vom historischen Zentrum Taorminas entfernt. Nachdem alle ihre Zimmer in der sehr schönen Ferienanlage bezogen hatten, blieb am Nachmittag Zeit für erste eigene Erkundungen in der Umgebung. Zum Abendessen wurden wir mit einem reichhaltigen und geschmackvollen Abendbuffet verwöhnt - hier war ganz sicher für jeden Geschmack etwas dabei!

2. Tag – Sonntag, 01.03.2015: Freizeit

Der heutige Tag stand uns zur freien Verfügung. Nach einem ausgiebigen Frühstück trafen wir uns jedoch um 9 Uhr und unternahmen gemeinsam einen kleinen orientierenden Rundgang durch Taormina und anschließend ging es für den Großteil unserer Gruppe weiter mit einer Wanderung in Richtung Castelmola. Vorerst führten uns ca. 540 Stufen bis zur Kirche „Madonna della Rocca" - hier wurden wir mit einer traumhaften Aussicht auf das Bergdorf Castelmola verwöhnt! Weiter ging es zum Teil steil bergauf in dieses malerische mittelalterliche Bergdorf. Berühmt ist das kleine Dörfchen vor allem wegen seinem süßen Mandelwein („Vino alla mandorla") und dem traumhaften Ausblick auf den Vulkan Ätna. In Castelmola selbst lohnt ein Spaziergang durch die malerisch-mittelalterliche Altstadt zum Dom und zum Kastell. An jeder Ecke eröffneten sich uns immer wieder traumhaft schöne Ausblicke aufs Meer und den Ätna. Castelmola ist ein echtes Kleinod, das auf keiner Reise in der Gegend rund um Taormina fehlen darf!

3. Tag – Montag, 02.03.2015: Syrakus (ca. 250 Bus–km)

Syrakus – Archäologische Zone (Griechisches Theater)

Unser erster offizieller Besichtigungstag auf der Insel Sizilien führte uns in Begleitung unserer kompetenten örtlichen Reiseleiterin Renate vorbei an Catania und mit einem gigantischen Blick auf den Ätna nach Syrakus. Zuerst besuchten wir die Archäologische Zone von Syrakus in der Neapolis (Neustadt). Das hiesige griechische Theater ist der vollkommenste Ausdruck der Theaterarchitektur, den wir kennen, und eines der größten Theater der griechischen Welt. Von ihm wird seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. berichtet, einer Zeit, in der sich Syrakus schon zu einer der wichtigsten Kulturzentren des Mittelmeerraums entwickelt hatte. Die Form, in der es sich uns heute präsentiert, ist jedoch jüngeren Datums und geht wahrscheinlich auf einen Umbau aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. zurück. In diesem Theater, das direkt aus dem Felsgestein des Hügels herausgearbeitet wurde, fanden die Uraufführungen der Komödien und Tragödien berühmter Autoren wie Aischylos und Epicharm statt, und noch heute wird seine Bühne von Schauspielern betreten. Wir sahen auch die Latomien - dies sind die Steinbrüche, die das Material für die Stadterweiterung von Syrakus lieferten. Der eindrucksvollste ist die „Latomia del Paradiso", die sich in einem üppig wuchernden Garten befindet. In ihr öffnet sich das sogenannte „Ohr des Dionysos", eine große künstliche Grotte, in der ein überraschender Effekt akustischer Verstärkung auftritt. Man erzählt sich, dass der Tyrann Dionysios, nach dem die Grotte benannt ist, jedes Wort der in ihr Gefangenen, und sei es auch nur geflüstert, von einem in ihrer Höhe befindlichen Schlitz aus mitgehört habe.

Syrakus – Insel Ortygia

Anschließend fuhren wir weiter bis zum Hafen bzw. der Altstadt von Syrakus, die auf der Insel Ortygia liegt und über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Wir gelangten zunächst zu den Resten des Apollotempels, er geht auf das Ende des 7. Jahrhunderts zurück und ist damit der älteste der großen sizilianischen Tempel. Gemütlich spazierten wir gemeinsam durch die engen Gassen bis zum Domplatz. Der lange und schmale Domplatz wird von der wuchtigen, durch Säulen gegliederten Barockfassade des Doms beherrscht. Hinter ihr verbirgt sich der vollständig erhaltene Athena-Tempel aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. In der seitlichen Außenwand sind die dorischen Säulen sichtbar, deren Zwischenräume zugemauert wurden. Das Innere ist schlicht, das Mittelschiff besitzt eine schöne Renaissance-Holzdecke, und ein von zwei romanischen Löwen getragener hellenistischer Prunkkrater bildet das Taufbecken. Wir gelangten nun weiter zu dem mit Papyrus bepflanzten Becken der Arethusa-Quelle, die heute nur noch brackiges Wasser führt. Diese kleine Quelle steht als Metapher für das Band, das Syrakus mit seiner Mutterstadt Korinth verbindet und das trotz der Entfernung nie durchschnitten wurde. Die Sage berichtet, dass sich die Nymphe Arethusa ins Meer stürzte, um dem heftigen Liebeswerben des Alphios zu entgehen. Die Göttin Arthemis verwandelte sie daher aus Mitleid in eine Quelle, die in Griechenland im Erdboden verschwand und diesseits des Meeres in Ortigia wieder zum Vorschein kam. Alphios seinerseits wurde in einen Fluss verwandelt. Doch half dies nicht, ihn von der geliebten Nymphe fernzuhalten. So durchflossen auch seine Wasser das Meer, um nicht weit von der Arethusa entfernt in einem sprudelnden Quell dem Boden zu entspringen. Hier endete unsere Stadtführung und wir hatten noch etwas Freizeit, bevor wir am Nachmittag mit vielen Eindrücken die Rückfahrt zum Hotel antraten.

4. Tag – Dienstag, 03.03.2015: Ausflug zum Ätna (ca. 90 Bus–km)

Für viele unserer Gäste stand bereits heute der Höhepunkt unserer Reise auf dem Programm. Der Wettergott meinte es glücklicherweise gut mit uns - der Ätna war völlig frei! „Il monte", den Berg, nennen die Catanier den Ätna einfach nur, ihren Berg der Superlative - Europas höchster und aktivster Vulkan, der seit 2.500 Jahren in einem regelmäßigen Rhythmus Dampfwolken ausstößt. Der Lava spuckende Riese, in dessen Tiefen die Griechen den Feuergott Hephaistos und dessen Schmiedewerkstatt vermuteten, hat vier Hauptkrater und unzählige kleine Nebenkrater, und kleinere und größere Ausbrüche verändern seine Höhe - momentan sind es etwa 3.370 Meter - und seine Form ständig. Hephaistos ist ein reizbarer Gott, der in seiner Wut grollt und Feuer spuckt, sich aber durch die vielen Krater des Ätna oftmals auf wenig bedrohliche Art austoben kann. „Il monte" bringt Leben und Tod, wissen die Catanier seit Urzeiten, er ist ein guter Vulkan, dessen Lava langsam fließt und der oft genug durch Gebete und die Hilfe der Schutzpatronin der Stadt, der heiligen Agata, besänftigt werden konnte. Das geschah erstmals 252, ein Jahr nach dem Märtyrertod der jungen Agata, als man mit ihrem Schleier, dem die Menschen wunderbare Kräfte zuschreiben, die Lavaströme aufhalten konnte. An die 500 Ausbrüche sind in der Neuzeit registriert - darunter der verheerende des Jahres 1669, den auch Agata weder verhindern noch mildern konnte. Gegen 8.30 Uhr morgens ging es nunmehr los, in Richtung Catania und dann über Zaferana, danach immer wieder an erstarrten Lavaströmen vorbei und letztendlich bis auf knapp 2.000 Meter hinauf. Dort war Endstation für den Bus, denn eine Schneelawine riegelte die Straße ab und ein Weiterkommen war so ganz einfach unmöglich! Schade, denn wir waren nur etwa einen Kilometer von der Seilbahn-Station entfernt und selbst zu Fuß wären wir hier aufgrund des tiefen Schnees nicht durch gekommen (der Winterdienst war zwar bereits im Einsatz, aber die Räumung hätte Stunden gedauert) - echt schade! Später erfuhren wir allerdings, dass die Seilbahn aufgrund des starken Windes eh nicht gefahren wäre! Ein wenig Enttäuschung war uns trotzdem anzusehen, da ja am Morgen alles so vielversprechend aussah!

Giardini Naxos

Unsere Mittagspause verbrachten wir dann später in Giardini Naxos. Der Ort ist die älteste Griechenstadt Siziliens und bietet einzigartige Blicke auf den Ätna und auf Taormina. Hier probierten wir in einem traditionellen Lokal in Strandnähe eine echte Spezialität - hausgemachte Schwertfischröllchen, echt lecker...!

5. Tag – Mittwoch, 04.03.2015: Palermo – Cefalù (ca. 550 Bus–km)

Heute hieß es: „Der frühe Vogel fängt den Wurm", denn eine lange Busfahrt lag vor uns. Diese führt uns vorbei an Catania ins Inselinne und über Enna an die Nordküste - am späten Vormittag erreichten wir schließlich die sizilianische Hauptstadt. „Palermo flüstert" hieß ein deutscher Film über die sizilianische Hauptstadt, der vor einigen Jahren in den Kinos lief - dabei liegt Palermo nichts ferner. Jede Form von Zurückhaltung ist der Stadt fremd, hier ist alles ein bisschen lauter, bunter, chaotischer und aufregender. „Panormos", ganz Hafen, nannten die Phönizier im 8. Jahrhundert v. Chr. die Stadt an der sogenannten „Conca d´Oro", die sie zu einem der wichtigsten Mittelmeerhäfen machten. „Conca d´Oro" bedeutet „Goldene Muschel" und erinnert daran, dass die Bucht neben dem imposanten Vorgebirge des Monte Pellegrino einstmals von weitläufigen Zitronen- und Orangenplantagen geprägt war, die inzwischen längst Beton und Zement weichen mussten. Seit der Gründung durch die Phönizier erlebte Palermo eine wechselhafte Geschichte mit zahlreichen Eroberern - Byzantiner, Araber, Normannen, Spanier usw.


Cappella Palatina (Hofkapelle) im Normannenpalast

Zuerst besuchten wir den berühmten Normannenpalast, den ehemaligen Königspalast mit der Cappella Palatina. Die Cappella war die Hofkapelle und wurde von byzantinischen, normannischen und arabischen Künstlern gebaut. Das Innere ist vollständig mit Goldmosaiken und Steinintarsien bedeckt. Die Mosaiken sind Werke von Künstlern aus Konstantinopel. Das Mittelschiff wird durch eine von arabischen Meistern geschaffene Stalaktidendecke aus bemaltem Holz geschlossen. Nach einem kurzen Spaziergang durch die Porta Nuova gelangten wir innerhalb von wenigen Minuten zur Kathedrale.

Kathedrale

Aus den Jahren der Gründung des Doms im 12. Jahrhundert stammen nur die Ausmaße der Kirche und der im reinen Normannenstil gehaltene Chor. Die eindrucksvolle spätgotische Seitenfassade mit dem Hauptportal ist katalanisch beeinflusst, die Kuppel und leider auch das Innere sind die Arbeiten des ausgehenden 18. Jahrhunderts, sehr nüchtern und steif. Im Inneren stehen die schlichten Sarkophage der königlichen und kaiserlichen Familien aus poliertem Porphyr. Anschließend unternahmen wir eine kleine Stadtrundfahrt, wo wir unter anderem das Teatro Massimo, das größte Opernhaus Italiens und das Rathaus der Stadt sahen. So langsam war die Mittagszeit angebrochen und wir bekamen Hunger. Für heute hatten wir uns etwas Besonderes ausgedacht - ein typisch sizilianisches Picknick inmitten der herrlichen Parkanlage der Villa Giulia. Die Villa Giulia wurde Ende des 18. Jahrhunderts außerhalb der damaligen Stadtmauern errichtet und war damit der erste öffentliche Park Palermos. Seinen Namen hat der Park von Giulia, der Gattin des damaligen Vizekönigs Guevara. Goethe besuchte neben dem botanischen Garten auch diesen Park bei seinem Aufenthalt in Palermo. In dieser Oase der Ruhe ließen wir uns Köstlichkeiten wie Arancini (frittierte und gefüllte Reisbällchen) und Cannoli (frittierte Teigrolle mit einer süßen cremigen Füllung aus Ricotta-Käse) schmecken - einfach lecker und eine großartige Idee! Dazu gab es Wein und den traditionellen Limoncello (Zitronenlikör). Satt und zufrieden setzten wir unsere Fahrt in das etwa 80 Kilometer östlich gelegene Cefalù fort.


Cefalù

Am Nachmittag erreichten wir Cefalù. Wie so vieles in Sizilien, geht auch der Name „Cefalù" auf die alten Griechen zurück. Sie nannten den Ort „Kefaloi­dion", abgeleitet von "Kefalé". Kefalé bedeutet Kopf und spielt wahrscheinlich auf die spezielle Lage Cefalùs an. Tatsächlich gab es in Cefalù aber auch ein Leben vor den Griechen. Viel ist hiervon allerdings nicht bekannt. Wir flanierten durch die charakteristisch engen Gassen der Altstadt und trafen immer wieder auf antike Gebäude, die die Schönheit dieser Küstenstadt im Norden Siziliens noch unterstreichen.


6. Tag - Donnerstag, 05.03.2015: Freizeit

An unserem heutigen freien Tag planten wir einen gemütlichen Ausflug in ein eher „Unbekanntes Sizilien".

Savoca

Eine recht abenteuerliche Straße führte uns in das etwa 330 m ü. d. M. gelegene Savoca. Das malerische Bergdörfchen nordwestlich von Taormina kann gleich mit zwei Attraktionen aufwarten. In den Katakomben des Kapuzinerklosters sind in Wandnischen die Mumien der einstigen Würdenträger des Ortes ausgestellt - leider waren diese allerding heute geschlossen. Außerdem diente der Ort als Schauplatz für Francis Ford Coppolas Mafia-Epos „Der Pate". Zeitungsausschnitte und Fotos in der „Filmbar" Vitelli sowie ein Coppola-Denkmal erinnern noch heute an die Dreharbeiten im ehemaligen Filmort. Das nette Stadtbild lohnt außerdem einen Spaziergang durch das Dorf - wirklich einmalig und abseits der großen Touristenströme!

Forza d' Agro

Den Mittag verbrachten wir im nur wenige Kilometer entfernten Forza d' Agro, einer kleinen Stadt mit etwa 1.000 Einwohnern, die sich im Hinterland von Taormina auf einem 430 Meter hohen Berg befindet. Das Städtchen mit mittelalterlicher Bausubstanz wurde ebenfalls vor allem als Drehort für den Film „Der Pate" berühmt, da der eigentlich dafür vorgesehene Drehort Corleone für die Dreharbeiten nicht geeignet war. Das Mittagessen nahmen wir in einem kleinen rustikalen Restaurant ein, wo wir übrigens auch viele einheimische Spezialitäten wie Mandelwein, Käse und getrocknete Tomaten verkosten und kaufen konnten.


7. Tag - Freitag, 06.03.2015: Agrigent (ca. 450 Bus-km)

Nach einer ca. 3-stündigen Busfahrt kamen wir im südlichen Teil der Insel an. Noch heute hat sich fast nichts an der Landschaft, die Goethe im 18. Jahrhundert bestaunte, geändert und das Tal der Tempel ist der bekannteste und meist bewunderte Teil Agrigents. Die sich hier befindenden Monumente sind all das, was von der antiken Stadt Akragas übriggeblieben ist, welche im 6. Jahrhundert v. Chr. von Siedlern aus Gela gegründet wurde. Die heiligen Tempel und vor allem der des Zeus bezeugen den Glanz der Stadt zu jener Zeit. Die anderen Tempel wurden in Brand gesteckt oder zerstört, da die Stadt verschiedene Male erobert wurde. Der Zeustempel blieb ohne Dach, da der Bau durch einen Krieg unterbrochen wurde, und nachdem die Stadt arg gelitten hatte, waren die Agrigentiner nicht mehr imstande, den Bau fortzuführen. Wir sahen auch den berühmten Concordiatempel. Der Name des Tempels ist völlig zufällig, da er ihm verliehen wurde, als man eine römische Inschrift darin fand, die sich auf die Einweihung eines Heiligtums zu Ehren der Eintracht zwischen Agrigent und Lilibeo bezog, aber mit dem Tempel selbst in keiner Beziehung steht. Der hervorragende Erhaltungszustand ist einem glücklichen Zufall zu verdanken - im Gegensatz zu den anderen heidnischen Tempeln, die der Aberglaube und die Ignoranz der Christen zerstören wollten, wurde dieser im 15. Jahrhundert in eine dem heiligen Georg geweihte Kirche umgewandelt. Bei dieser Gelegenheit wurden die Bögen an den Mauern der Cella sowie andere Veränderungen angebracht, diese „Konversion" ermöglichte immerhin seine Erhaltung. Erst Ende des 18. Jahrhunderts wurde dem Gebäude, abgesehen von den Bögen, seine antike und einzigartige Form zurückgegeben. Nach einer etwa 2-stündigen Führung im Tal der Tempel erwartete uns unser Bus und wir fuhren in den kleinen Fischerort San Leone, wo wir unsere Mittagspause verbrachten und uns wiederum mit sizilianischen Köstlichkeiten stärken konnten. Am Nachmittag stand dann noch ein Spaziergang durch die engen Gassen der Altstadt Agrigents auf unserem Programm, bevor wir die Rückfahrt ins Hotel antraten. Am Abend verabschiedeten wir uns bereits ganz offiziell von unserem souveränen Busfahrer Antonio und unserer sympathischen Reiseleiterin Renate.

8. Tag - Samstag, 07.03.2015: Heimreise

Wir genossen ein letztes gemütliches Frühstück und gegen 10.30 Uhr wurden wir von Antonio abgeholt, der uns zum Flughafen in Catania brachte. Der Rückflug gestaltete sich problemlos und somit erreichten wir ganz pünktlich gegen 16 Uhr den Ausgangspunkt unserer Reise, den Flughafen in Berlin-Tegel.
Eine tolle Reise mit fantastischen Eindrücken ging nunmehr zu Ende. Der Abschied war herzlich, denn 8 Reisetage mit gemeinsamen Erlebnissen verbinden schon irgendwie...
Wir hatten bereits beim ersten Schritt auf sizilianischem Boden festgestellt, dass Sizilien anders ist als Italien - bunter und extremer! Sizilien ist in seiner Vielfalt selbst ein kleiner Kontinent, wir haben tolle Erfahrungen machen können und jeder hat sein eigenes und persönliches Sizilien kennengelernt. Es gibt ganz sicher Gäste, die sich wie ich in diese Insel verliebt haben und vielleicht doch irgendwann zurückkommen.
Ich wünsche allen meinen lieben Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust.
Ich freue mich auf ein Wiedersehen, vielleicht im nächsten Jahr an der traumhaften Amalfiküste!
Ihre/Eure Reisebegleiterin Katrin Deutschbein

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