Reisebericht: Urlaub auf der Insel Sizilien in Süditalien

19.10. – 29.10.2013, 8 Tage Urlaub im 4–Sterne Fiesta Hotel Athénee Palace in Campofelice di Roccella mit fakultativen Ausflügen


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Sonne, Ätna, Kultur pur. Sizilien hat weit mehr zu bieten als Sommer, Strand und Meer - von hohen Gebirgszügen und tiefen Tälern, vom Ätna wie auch von den einzigartigen Städten der Insel ließen wir uns von Beginn an beeindrucken und tauchten ein in eine fremde aber sehenswerte Kultur..
Ein Reisebericht von
Yvonne Geisler

1. Tag, 19.10.'13 – Anreise

In Berlin Tegel startete heute unsere Reise heute zu zwölft in die ferne Wärme Catanias, nachdem die ersten kleinen Hürden durch Stau auf der Autobahn gemeistert waren.
Am frühen Abend auf Sizilien angekommen, wurden wir direkt am Flughafen von unserem Reiseleiter Alberto und nahezu sommerlichen Temperaturen in Empfang genommen und durch den chaotischen, vom italienischen Temperament geprägten Verkehr zu unserem ersten Hotel in Acireale begleitet, wo uns am der Vollmond über dem Meer begrüßte und ein leckeres Abendbrot die hungrigen Mägen beruhigte.

2.Tag, 20.10.'13 – Catania & Taormina

Bereits um 08.30Uhr starteten wir heute mit dem Bus nach Catania, wo wir einen kleinen Stadtrundgang machten und das erste Mal einen Eindruck der südländischen Mentalität bekamen, als wir über den Domplatz, durch die Straßen und Gassen Catanias schlenderten und einen Abstecher zum Fischmarkt machten. In der Kathedrale konnten wir nun hautnah eine sonntägliche Messe miterleben und danach individuell nochmals auf eigene Erkundungen durch die Stadt gehen und einen kleinen Mittags-Snack zu uns nehmen, bevor wir gegen 12.15Uhr nach Taormina aufbrachen.
Bereits auf der Fahrt an der Küste entlang in das höher gelegene Taormina wurde uns die faszinierende Einzigartigkeit der Umgebung bewusst. Im Städtchen angekommen ging es direkt noch ein Stück zu Fuß hinauf zum antiken griechischen Theater, von wo uns der Ätna heute leider verborgen geblieben war. Nach einem kleinen - für die meisten von uns eisigen- Snack zeigte Alberto uns noch den wunderschönen Stadtpark, vergab bei richtigen Antworten Punkte zum Sammeln, um am Ende der Reise vielleicht eine Waschmaschine zu gewinnen und danach konnte nochmal jeder einen eigenen kleinen Rundgang machen, bevor es gegen 16.45Uhr wieder zurück in Richtung Hotel ging.

3. Tag, 21.10.'13 – Ätna & Villa Romana

Nachdem uns gestern der Blick auf den Ätna leider verwehrt blieb, ging es für uns heute früh um 08.15Uhr in Richtung Ätna. Bereits auf der Fahrt wurde uns klar - heute haben wir Glück, die Sonne scheint, die Sicht auf den Vulkan ist klar und es hängt kaum ein Wölkchen am Himmel, also hinauf in luftige Höhen von ca. 3000m!
Auf 2000m Höhe aus dem Bus ausgestiegen, betrachteten wir kurz das gigantische Panorama, bevor es für einige von uns mit Seilbahn und Kleinbus in die zugigen Höhen zum rauchenden Südost-Krater ging. Dort erwarteten uns kühle Winde...aber auch ein atemberaubendes Panorama mit Blick bis zur Küste. Zurück auf 2000m registrierten auch die letzten von uns, wo unsere kleinen Marienkäfer überwintern..
Gegen 13.00Uhr und für die meisten nach einem Mittagessen auf dem Berge setzten wir uns wieder in den Bus um die Villa Romana beim Piazza Armerina zu erreichen. Mehr als einmal kam dann wohl so manchem von uns „Die spinnen, die Römer." in den Kopf beim Anblick der zum Teil wundersamen und sehr gut erhaltenen Mosaike. Die Erläuterungen von Alberto dazu riefen nur noch mehr Begeisterung hervor.
Nachdem der Wissensdurst gestillt wurde, fuhren wir zum nächsten Hotel und kamen schließlich gegen 18.30Uhr an.
Beim Abendessen ließen wir die Eindrücke des Tages noch einmal Revue passieren, bevor ein anstrengender aber interessanter Tag zu Ende ging.

4. Tag, 22.10.'13 – Sant Angelo Muxaro & Agrigent

Bereits um 08.15Uhr hieß es wieder einmal Abfahrt - diesmal in das doch recht verschlafen wirkende Städtchen Sant Angelo Muxaro. Bei einem Rundgang konnten wir die Lebensweisen der dort lebenden Menschen hautnah erleben und auch traditionelle „Handwerke" begutachten und verkosten. Da man von diesen kleinen, aber sehr leckeren Snacks natürlich nicht von einer vollwertigen Mahlzeit sprechen kann, wurde auch gleich zum gemütlichen Mittagessen mit gutem sizilianischem Wein geladen.
Frisch gestärkt und enthusiastisch gingen wir über den Markt zurück zum Bus, der uns dann nach Agrigent rüttelte.
Besonders beeindruckten uns wohl der Concordia-Tempel, der nahezu vollständig erhalten ist und wohl auch der Zeus-Tempel, dessen Überreste aus vergangenen Zeiten nur noch schwach erahnen ließen, welche gigantischen Ausmaße die ursprüngliche Stätte gehabt haben muss.
Nachdem wir den Tag über viel Sonne und Wärme getankt haben, ging es schließlich ins klimaanlagengekühlte Hotel, wo wir endlich den Ätnastaub loswerden konnten, bevor es zum sehr schmackhaften, aber kartoffelarmen Abendessen ging, wo wir neidische Blicke auf unsere Bohnen ernteten.

5. Tag, 23.10.'13 – Selinunte, Salinen & Erice

Wie fast jeden Tag starteten wir 08.15Uhr vom Hotel aus. Heute Morgen führte unsere Reise nach Selinunte, wo weitere Tempelruinen auf uns warteten - so auch die Reste des scheinbar überdimensionalen G-Tempels sowie unter anderem der noch sehr gut erhaltene E-Tempel. Zudem ergatterten wir einige Blicke auf die sizilianische Akropolis und schlenderten durch ein (vor sehr langer Zeit) griechisches Dorf und fuhren dann ein kleines Stück um einige traditionelle Weine zu verkosten.
Unser Weg führte uns weiter zu den Salinen, wo wir zu Mittag aßen, um uns für den Nachmittag auf dem Berg, auf dem Erice gelegen ist, zu stärken.
Die Kastelle der vorangegangenen Tage bildeten immer wieder ein Highlight, so auch dieses in Erice. Nach einem kleinen -oder auch größeren- Aufstieg in Richtung Schloss wurden wir mit einem Ausblick der besonderen Art belohnt. Von der Küste bis hinüber zum Gebirge blieb uns nichts verwehrt. Den Rückweg zum Bus konnte jeder selbst bestimmen, bevor der Bus nun wieder die engen Serpentinenkurven passierte und wir durch den Stadtverkehr Palermos schließlich unseren Weg zum Hotel fanden.

6. Tag 24.10.'13 – Monreale &Palermo (fakultativ)

Gegen 8Uhr trieb es einige von unserer kleinen Gruppe heute nun gen Monreale, wo im mosaikreichen Kastell bereits Teile des Alten Testaments darauf warteten, von uns bestaunt zu werden. Mit Liebe zum Detail und sehr viel Mühe wurden Bibelgeschichten in die Gemäuer des Hauses eingelassen und locken täglich viele Besucher an - aufgrund unserer recht zeitigen Ankunft war die heilige Stätte noch nicht so überlaufen und die Kirche zog uns vollkommen in ihren Bann. Spätestens bei der Begehung des Kreuzganges wurde deutlich, wie viel Mühe die Erstellung der Mosaike gekostet haben musste.
Nach ein wenig Freiraum für individuelle Entdeckungen im Ort fuhren wir daraufhin in DIE Metropole der Insel, welche als die (Mafia-)Hauptstadt Siziliens gilt.
Nach einer kleinen Stadtführung mit Besichtigung der Kathedrale, welche der in Monreale von den Grundmotiven der Mosaike her sehr stark ähnelte, führte uns Alberto über den großen Markt, der zum Teil befremdlich wirkte, aber dennoch unsere kulturelle Neugier unweigerlich weckte. Beim großen Theater angekommen lag es nun im eigenen Ermessen, wohin der Weg bzw. der Hunger trieb. Es blieb genug Zeit für ein ordentliches Mittagessen und eigene Entdeckungstouren durch die Stadt, bevor wir gegen 15.30Uhr wieder aus der Stadt zum etwas außerhalb gelegenen Hotel fuhren, wo wir den Nachmittag über Zeit hatten, die grüne Hotelanlage wie am Vortag und die Nähe zum Meer auszunutzen und diese vielleicht mit einem kleinen Bad im angenehm temperierten Wasser zu genießen. Am Abend genossen alle das üppige Abendessen vom sehr reichhaltigen Buffet bei einem guten (schweren) Wein oder Wasser.

7. Tag, 25.10.'13 – Collesano, Castelbuono & Cefalù – Madoniegebirge

Unsere erste Station des heutigen Tages war Collesano - ein kleiner Ort, wo uns auch heute ein Markt erwartete und ein kleines Kastell zu besichtigen war.
Spätestens auf dem Rückweg fand so mancher ein geeignetes Mitbringsel für Familie oder Freunde auf dem Markt. Und dann stiegen wir auch gleich wieder in den Bus, der in Richtung Isnella fuhr, wo wir einen kleinen Fotostopp machten und uns die Gebirgsluft ein wenig um die Nase wehen ließen.
Im späten Vormittag erreichten wir nun Castelbuono, wo wir Manna-Süßigkeiten vernaschten und dazu Kaktusfeigenlikör wie auch Zimtlikör probieren konnten, bevor sich die meisten von uns dazu entschlossen, ein zeitiges Mittagessen in Form eines „kleinen" großen Eises einzunehmen, bevor wir in das Kastell eintraten.
Danach blieb noch ein wenig Zeit, sich die Füße zu vertreten oder ein paar Leckereien für die Lieben zuhause zu besorgen und wir fuhren schließlich in Richtung unseres letzten Stopps für heute: Cefalù.
Nach der Besichtigung der Kathedrale entschlossen sich einige Mutige von uns, den Berg zu besteigen und wurden mit einem der wohl schönsten Panorama über die Dächer der Stadt mehr als belohnt.
Nach dem anstrengenden Aufstieg blieb noch kurz Zeit für einen schnellen Expre..- Espresso natürlich - und dann hieß es auch wieder: zurück zum Hotel.
Auf dem Weg dorthin wurde Alberto mit weinendem und lachendem Auge verabschiedet. Am Abend konnten wir ein letztes Mal die reichlichen Leckereien des Hotels genießen, dann hieß es aber auch schon fast wieder Koffer packen für die Fahrt zu unserem letzten Hotel für die letzten Tage.
(Hätten wir gewusst, dass an diesem Abend der Ätna ausbricht, wären wir wohl alle gern näher am Geschehen dran gewesen)

8. Tag, 26.10.'13 – „Ausruh"–Tag

Heute hieß es Ausschlafen. Gegen 10Uhr fuhren wir nun zurück auf die andere Seite der Insel nach Giardini Naxos, wo unser letztes Hotel war.
Der Tag stand zu unserer freien Verfügung, die meisten entschlossen sich aber, die Stadt ein wenig näher in Augenschein zu nehmen und schlenderten durch die Straßen, von wo aus man einen herrlichen Blick Richtung Taormina hatte, während entlang der Promenade das Rauschen des Meeres ein ständiger Begleiter war. Die Sonne strahlte mit uns um die Wette und man begann bereits jetzt, erste Résumés der Reise zu wagen.

9. Tag, 27.10.'13 – Noto & Syrakus (fakultativ)

Wie gewohnt bewegten wir uns heute gegen 08.30Uhr (diesmal jedoch gemeinsam mit Reiseleiterin Laura) in Richtung Noto, wo wir uns zunächst auf dem Rathausplatz einfanden und auch in dieser Stadt einige kirchliche Einrichtungen von innen betrachten konnten. Noch authentischer wirkten diese mit sonntäglicher Messe im Inneren. Auch heute stiegen die Temperaturen unermüdlich in sommerliche Höhen und wir sehnten uns nach schattigen Plätzen -  da kamen die großen Pflanzen im kleinen Stadtpark gerade recht, um gegen Mittag einen Moment zu entspannen, bevor es uns nach Syrakus verschlug. Auf der Fahrt machte Laura immer wieder Appetit auf die leckere sizilianische Küche, indem sie von dem allsonntäglichen Mittagsgericht und anderen Leckereien erzählte. In Syrakus jedoch erwartete uns erst einmal ein schönes Stück Geschichte bei dem, was vom  Apollo-Tempel noch übrig ist. Als Küstenstadt hat Syrakus natürlich auch mehr als Geschichte zu bieten und Laura gab uns nach dem Stadtrundgang die Möglichkeit, Syrakus nochmals allein zu bestaunen oder sich die Beine am Hafen zu vertreten, bis uns der Bus zum archäologischen Park und danach wieder zum Hotel fuhr. Bereits am Vortag wie auch am heutigen Vormittag fiel uns die plötzliche Aktivität des sonst so ruhigen Ätnas auf, er rauchte schier unermüdlich seit dem Ausbruch vor 2 Tagen und so konnten wohl einige von uns eindrucksvolle Bilder vom Vulkan machen und im Kopf behalten.

10. Tag, 28.10.'13 – Äolische Inseln (fakultativ)

Der heutige Tag begann außergewöhnlich früh - bereits 07.15Uhr stiegen wir in den Bus und fuhren mit Reiseleiterin Pia an der Küste entlang nach Messina, wo man uns bereits auf dem Schiff erwartete. Unser erster Stopp war nun die Vulkaninsel Lipari, wo wir mit einem Bus die Insel erkundeten und so manchen Obsidian fanden oder kauften. Zurück am Hafen angekommen, zog der nahegelegene Friedhof nun unsere Blicke auf sich und unsere Neugierde siegte. Es blieb Zeit für Mittagssnack und Spaziergang, dann schipperten wir auch schon durch märchenhafte Felsformationen in Richtung Vulcano.
Bereits nach den ersten Schritten wurde uns klar: der angenehmste Geruch herrscht hier nicht. Es gab jedoch trotzdem eine Mutige, die sich in das Schlammbad getraut hat und darüber wohl noch lange ins Schwärmen kommen wird..
So manch anderer genoss am schwarzen Strand den Blick über das klare Meerwasser, wiederum andere schlenderten durch die kleine Stadt.
Auf der Rückfahrt sahen wir nun ein letztes Mal die Sonne direkt über dem Meer untergehen, bevor wir wieder das „Festland" Siziliens erreichten.
Zurück im Hotel begann in den Köpfen vermutlich schon das Kofferpacken für den nächsten Tag.

11. Tag, 29.10.'13 – Heimreise

Am Vormittag stiegen wir nun ein letztes Mal in unseren schunkelnden Bus, der uns nun zum Flughafen nach Catania brachte.
So hieß es nun Abschied nehmen von dieser faszinierenden Insel so weit weg von Zuhause und kurz vor dem Abflug ließ sich der Ätna nochmals blicken und hinterließ nicht nur dadurch einen bleibenden Eindruck.
In Berlin angekommen, empfing uns langsam aber sicher die Dunkelheit und auf dem Heimweg stellten wir sofort fest: Deutschlands Verkehr ist wohl doch einer der geordneten Sorte, bei der 2 Spuren 2 Spuren bleiben und nicht plötzlich 5-spurig genutzt werden..
Auf diesem Weg möchte ich mich nun noch einmal für diese erlebnisreiche Reise bei Ihnen und Euch bedanken. Wie sagt man so schön? „Man sieht sich immer zweimal im Leben." - ich hoffe sehr, dass dieses Sprichwort Recht behält.
Bis bald, Ihre und Eure Yvonne Geisler

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