Reisebericht: Urlaub auf der Insel Sizilien in Süditalien

21.09. – 01.10.2016, 8 Tage Urlaub im 4–Sterne Fiesta Hotel Athénee Palace in Campofelice di Roccella mit fakultativen Ausflügen


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Sizilien begeistert uns durch Geschichte, Kunst und Kultur, Naturschönheiten und den Menschen, die auf der Insel zwischen den Kontinenten leben. Am Ende dieser Reise verstehen wir Johann Wolfgang von Goethe besser, der in seiner Italienreise zum Ausdruck
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1. Tag –Mittwoch, 21.09.2016, Anreise

Viel Schlaf bleibt uns nicht, gegen 04.45 Uhr treffen wir uns am Flughafen Dresden. 21 Gäste und ich, die Reisebegleiterin fliegen mit der Fluggesellschaft Lufthansa, 06.15 nach München. Hie landen auch die Gäste aus Berlin und Köln. Gemeinsam fliegen wir Richtung Venedig, Rimini, Perugia, Rom nach Catania. Von Weitem können wir schon den Ätna erkennen, deren Spitze aber in Wolken liegt. Am Ausgang des Flughafens erwartet uns bereits unser örtliche Reiseleiter Simon und auch der Sommer. Wir haben 25 Grad und viel Sonne. Simon ist ein gebürtiger Schweizer, den der Ätna nach Sizilien gelockt hat und die Liebe der ausschlaggebende Grund ist, dass er bereits 10 Jahre hier lebt. Mit sizilianischem Temperament erklärt er uns einige Regeln. Dabei ist Geduld (pazienza) eine Voraussetzung um in das sizilianische Leben eintauchen zu können.
Im President Park Hotel****, im Ort Aci Castello checken wir ein und genießen den Nachmittag mit dem Blick auf das Mittelmeer, bevor wir uns dann zum Abendessen treffen und die gute sizilianische Küche probieren.

2. Tag, Donnerstag, 22.09.2016,Ätna & Taormina

Wie immer wenn man auf einen Berg möchte, richten man den ersten Blick am Morgen -gen Himmel-.
Der Blick verspricht Gutes. Zeitig geht es heute über Zafferana Etnea mit Blick auf die gewaltigen Lava-und Tuffsteinmassen, zum Ätna, der größte und höchste Vulkan Europas mit ca. 3345 m zeigt sich in seiner vollen Schönheit. Gegen 10.00 Uhr fährt ein großer Teil der Gruppe mit der Gondel eine Station und weiter mit dem Jeep bis zu den ersten Kratern. Simon, der seine Diva bestens kennt, wird nicht Müde uns den Vulkan in allen Facetten zu erklären. Bei einer kleinen Wanderung ist es schon wichtig, eine Kopfbedeckung und die Sonnenbrille dabei zu haben. Das Erlebnis bei dieser Sicht ist einmalig.
Gegen Mittag treffen wir uns wieder an der Talstation und setzen unsere Fahrt an der Ostküste fort. Wir haben einen weiteren Programmpunkt auf unserer Tagesordnung. Wir fahren nach Taormina. Es soll die schönste Stadt der Insel sein. Hoch über uns liegt sie. Wir fahren mit einem Shuttlebus in die Stadt und besuchen als Erstes das griechische Theater. Es beinhaltet aber auch alle Merkmale eines spezifisch römischen Theaters. Begründet ist es darin, dass das Theater im 3.Jh.v.Christus unter Hieron II. von Syrakus angelegt wurde. In der römischen Zeit wurde es rundum erneuert und deshalb sehen wir auch ein römisches Theater. Simon wird nicht müde uns dieses Wissen zu vermitteln und alle hören gespannt zu. Weiter geht unser Rundgang durch die Stadt und wir sehen noch die Villa Comunale und den Stadtpark.
Ein interessanter Tag geht zu Ende und wir hoffen alle, dass morgen das Wetter so schön ist wie heute.

3.Tag, Freitag,23.09.2016 Catania –Syrakus

Auf dem Programm für heute stehen zwei Städte an der Ostküste. Catania ist die erste Stadt, die wir kennenlernen. Sie liegt in einer fruchtbaren Ebene zwischen Ätna und Meer, der Piana di Catania. Wir erleben eine vitale Stadt mit der ältesten Universität von Sizilien und entlang der Via Etnea erkennen wir ihre barocken Sakral-und Profanbauten. Auf dem Piazza del Duoma sehen wir den Elefantenbrunnen, das Symbol der Stadt. Der Elefant aus schwarzer Lava trägt einen kleinen ägyptischen Obelisken.(Vorbild war Berninis Elefantenobelisk in Rom). Dem Brunnen gegenüber steht der Dom Sant Agata. An dem Ort soll die heilige Agathe 251 den Märtyrertod erlitten haben.
Anschließend gönnen wir uns eine hinreißende Abwechslung. Wir besuchen den Fisch-und Lebensmittelmarkt in der Südwestecke des Domplatzes. Marktschreier, die sich gegenseitig übertreffen und ein Fischangebot, welches wir in Deutschland kaum finden. Der Markt gehört zu den farbenprächtigsten Märkten der Welt und wir sind mittendrin. Anschließend haben wir Freizeit und einige nutzen die Zeit zur Villa Bellini zu gelangen, der gepflegte Stadtpark mit Grünanlagen.
Nur von Weitem sehen wir das Opernhaus (Teatro Bellini), in dem 1890 die bekannteste Oper von Vincenzo Bellini, "NORMA" uraufgeführt wurde.Einige Gäste von uns probieren ein Brioches mit Eis und machen damit eine tolle Erfahrung. Nach dem Besuch der Stadt, in der auch Simon lebt,
fahren wir weiter nach Syrakus, die jahrhundertelang die größte und mächtigste Stadt der Insel war. Die Keimzelle der Stadt liegt aber auf der Insel Ortygia. Hier besuchen wir nach einer Mittagspause,die Kathedrale, dem ältesten Bauwerk Italiens. Danach führt uns Simon zum archäologischen Park Neapolis mit seinem griechischen Theater, dem prachtvollen Alter von Hieron II., dem römischen Amphitheater und die unterirdische Grotte -Ohr des Dionysios. Mit voller Bewunderung lauschen wir dem Gesang von Herrn Peters, der die Akustik mit einer hervorragenden Stimme prüft. Auf der Insel Ortigia. Am Ende des Tages können wir sagen, dass wir heute der Geschichte der Insel wieder ein Stück nähergekommen sind.

4. Tag, Samstag,d.24.09.2016– Villa Romana—Agrigent

Heute müssen wir die Koffer in den Bus verstauen. Wir verlassen unser erstes Hotel und fahren in das Landesinnere. Unsere Fahrt führt uns vorbei an Catania entlang der A19 mit Blick auf Enna weiter an Valguamera vorbei. Hier müssen wir einen Unfall erleben, der uns aus unserer Urlaubsstimmung reist.
Der Zusammenstoß des Busses mit einem Pkw hinterlässt eine gedrückte Stimmung und leichte Verletzungen bei unseren Gästen. Nach ca. drei Stunden können und wollen wir auch unsere Fahrt fortsetzen. Wir fahren nach Piazza Armerina zur Villa Romana del Casale. Für uns ist es ein Erlebnis, das wir die Villa, die erst seit 2012 vollständig zugänglich ist, besuchen dürfen. Wir sehen eine römische Villa (Weltkulturerbe der UNESCO), die im 12. Jh. durch einen Erdrutsch verschüttet wurde. Es war ein Luxusdomizil. Bisher ist das Herrenhaus, mit seinen annähernd 50 Räumen freigelegt wurden. Hervorzuheben sind die Mosaikarbeiten. Für uns ist es beeindruckend, welche Leistung und Arbeiten vollbracht wurden. Bewunderung finden auch von uns, die weltweit bekannten Bikini-Mädchen. Nach diesem Besuch fahren wir in unser Hotel KAOS im Stadtteil Kaos . Beeindruckend die Hotelanlage. Leider verweilen wir hier nur eine Nacht. Morgen setzen wir unsere Rundreise fort.

5. Tag,Sonntag,d.25.09.2016 Tal der Tempel– Sant Angelo Muxaro

Für das Tal der Tempel war es gestern zu spät. Wir holen diesen Besuch heute Vormittag nach und müssen Selinunte leider ausfallen lassen. Simon führt uns
auf den Höhenzug auf dem sich die Tempel Herakles, Concordia und Hera Lakinia befinden. Simon erklärt uns den Bau der griechischen Tempel. Sie wissen doch noch, dass sich in der Cella das Kultbild der Gottheit befand und das der Opisthodom, der Raum hinter der Cella ist, wo sich der Tempelschatz befand und die Opfergaben aufbewahrt wurden und der Concordia Tempel einer der besten erhaltenen Tempel der griechischen Welt ist. :) Nach dem Besuch des Tals der Tempel erleben wir die Insel noch von einer ganz anderen Seite. Sehr sizilianisch und sehr interessant. Wir fahren nach Sant Angelo Muxaro in die Sikaner Berge. Hier erkunden wir eine Jugend Kooperative. Maria begrüßt uns und gibt uns Einblicke in das Leben der Sizilianer im Hinterland der Insel. Dabei besuchten wir eine Bäckerei und eine Käserei mit Verkostung und auch eine Krippenausstellung. Es war sehr beeindruckend. Bevor wir den Ort wieder verlassen, nehmen wir ein 3-Gänge-Menü ein, welches uns ganz unkompliziert, herzlich und mit viel Liebe gereicht wurde. Danach geht es aber weiter, wir fahren entlang der Autobahn A19 und SS22 vorbei nach
Campofelice di Rocella in das Hotel Fiesta Athenee Palace. Eine große aber wiederum beeindruckende Hotelanlage mit einem Abendbüfett, welches keine Wünsche offen lässt.

6.Tag, Montag, d.26.09.2016– Fakultativer Ausflug nach Montreale & Palermo

Das Hoch, das uns in den letzten Tagen das schöne Wetter bescherte, hält an und trotzdem möchte keiner den Tag am Meer verbringen, sondern die Hauptstadt der Insel erleben. Wir beginnen die Führung in Monreale und besuchen das bedeutendste Denkmal der Normannenkunst auf Sizilien. Nach den 90 Stufen, die wir gehen oder aber mit einem Taxi fahren, stehen wir vor dem prächtigen Dom. Im Inneren sind wir von den kostbaren Mosaiken überwältigt. Was Künstler hier im 12. Jd. geschaffen haben, ist einmalig. Im Anschluss gehen wir durch den berühmten Kreuzgang der einstigen Benediktinerabtei mit den Doppelsäulen mit Doppelkapitellen.
Sehr beeindruckt von Monreale fahren wir nach Palermo. Hier führt uns Simon durch den Normannenpalast mit der Capella Palentina, in der wiederum die Mosaike eine besondere Wirkung auf uns hinterlassen. Ein Erlebnis ist auch der Besuch der Kathedrale mit den Gräbern der Staufer, insbesondere das Porphygrab des Stauferkaisers Friedrich der II. Nach so viel Geschichte und Kunst erleben wir jetzt das Treiben der chaotisch -vitalen Hauptstadt und zwischen dem Treiben machen wir auf den Stufen vor dem Theater ein Picknick. Vielen Dank an die freiwilligen Helfer. Anschließend bleibt noch Zeit die Stadt individuell zu erkunden.

7. Tag,Dienstag,27.09.2016 – Ausflug ins Madonie– Gebirge und Cefalu

Nach dem Frühstück beginnen wir die Fahrt ins Gebirge. Die Berge in der Madonie sind beeindruckend und erreichen mit dem Pizzo Carbonare eine Höhe von 1979 m. Er ist nach dem Ätna der zweithöchste Gipfel auf der Insel. Unser Fahrer fährt sehr ruhig die Serpentinen nach Castelbuono hinauf. Große Korkeneichen säumen den Weg und überall haben wir eine beeindruckende Vegetation. In dem Ort lernen wir die Tränen der Esche kennen. Wir kosten in der bekannten Konditorei Fiasconaro Pistaziencreme und Mannacrem. Manna kennen wir als "Tränen der Esche". Es bleibt noch etwas Zeit entlang der Gassen des beschaulichen Ortes zu spazieren. Danach geht unsere Fahrt weiter durchs Gebirge, in Geraci haben wir eine Pause und in Castelano Sigula werden wir bereits zum Mittagessen erwartet. Mit leckerer sizilianischer Bratwurst, Pasta, Buscetta, grünen Salat u.a. lassen wir uns verwöhnen. Zum Abschluss probierten wir noch den Orangenkuchen. Mit dem Rezept für den Kuchen ausgerüstet müssen wir jetzt aber wieder die Rückfahrt beginnen. Wieder an der Nordküste angekommen besuchen wir Cefalu. Simon führt uns durch die Stadt, in der der Dom Santissimo Salvatore eines der ersten arabisch-normannischen Juwelen der Insel ist. Nach dem wir Simon verabschiedet haben bummeln wir noch durch die Stadt und kaufen noch einige Souvenirs bevor wir zum Hotel zurückfahren.

08.Tag–28.09.2016,Mittwoch–Fahrt an die Ostküste_ Transfer, ohne örtl. RL

Wir wechseln das letzte Mal die Hotels. 09.00 wartet Maurizio auf uns und verstaut unsere Koffer im Bus. Wir fahren nach Letojanni, in die Nähe von Taormina.
Wir nutzen auf unserer Fahrt, die Chance Messina kurz zu besuchen. Entlang der Küstenstraße haben wir immer wieder schöne Blicke in die Berge und auf das Meer.
Bei der Fahrt in die Stadt sehen wir die Straße von Messina, deren engste Stelle 3 km breit ist.
Im Lauf seiner Geschichte erlebte Messina nicht nur unter den wechselnden Herrschern Blütezeiten und Zerstörungen. Schwere Erdbeben in den Jahren 1783 und 1908 sowie die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstörten immer wieder große Teile der Stadt. Heute ist Messina eines der wirtschaftlichen und kulturellen Zentren Siziliens.
Wir halten am Domplatz. Vor uns steht der Dom von Messina der im 12. Jahrhundert errichtet und nach dem schweren Erdbeben von 1908 und den Schäden nach 1943 wiederaufgebaut wurde. Uns beeindruckt im Besonderen der frei stehende Glockenturm, mit der größten mechanischen Uhr der Welt, die sich 12.00 Uhr in Gang setzt. Ein besonderes Erlebnis für uns. Nach einiger Zeit zum Mittagessen setzen wir unsere Fahrt fort und sind schon am frühen Nachmittag im Hotel Olymp in Letojanni. Heute haben wir Zeit zu baden im Meer oder auch im Hotel.

09.Tag–29.09.2016,Donnerstag–fakultativer Ausflug zu den Liparischen Inseln

15 Gäste entscheiden sich für diesen Ausflug. Für einige Gäste von uns war es der eigentliche Grund diese Reise anzutreten. Heute führt uns noch einmal Simon. In einem kleinen Bus fahren wir entlang der Ostküste nach Milazzo. Simon wie immer und durch seine Ausbildung prädestiniert, präsentiert er uns die Vulkane. Insgesamt sind es ja 7 Inseln. Wir schauen uns Vulkano und Liparien genauer an. Dabei stellt sich noch einmal die Frage Liparische oder Äolische Inseln.
An dieser Stelle noch einmal eine Erklärung.Dazu gehen wir in die Mythologie
"Einige griechische und römische Autoren sahen eine der Inseln als Sitz des mythischen Windgottes Äolus (griechisch ?????? Aiolos), an, weswegen sich der Name Äolische Inseln einbürgerte.
Äolus wurde von Zeus als Verwalter der Winde eingesetzt und lebte auf der Insel Aiolia. Er beherbergte Odysseus auf seinen Irrfahrten und überreichte ihm vor der Weiterfahrt einen Sack, in dem die ungünstigen Winde gebannt waren. Da die Gefährten von Odysseus, als dieser schlief, den Sack verbotenerweise öffneten, wurden sie durch schwere Stürme nach Aiolia zurückgetrieben."
Für uns war der Ausflug auf die Inseln ein tolles und unvergessliches Erlebnis.

10.Tag–30.09.2016,Freitag– Fakultativer Ausflug–Ragusa und Donnafugata

Heute fahren wir mit unserer örtlichen Reiseleiterin Silvia. Die Fahrt führt uns an Catania vorbei durch eine Kalkstein-Hochebene bevor wir nach Ragusa kommen. Einer der schönsten Barockensembles Siziliens. Die Altstadt ist malerisch! Schönster sizilianischer Barock, prächtige Gebäude und Kirchen aus dem 18. Jahrhundert. Silvia führt uns zur Kathedrale von San Giorgio mit der berühmten Glockenturmfassade. Für diese Stadt hätten wir uns noch mehr Zeit gewünscht. Für ein Eis reicht es aber allemal. Danach fahren wir nur 10 Kilometer westlich von Ragusa. Hier besuchen wir das mächtige Castello di Donnafugata. Doch bevor es soweit ist, sind wir zu einem Mittagessen eingeladen. In einer kleinen Trattoria werden uns hausgemachte, typische Speisen der Region serviert. Dazu genießen wir Wein und Wasser und zum Schluss einen Espresso:)
Im Anschluss führt uns Silvia durch die unterschiedlichen Räume und den großzügigen Park und vermittelt viel Wissenswertes über die Anlage, die damalige Verwendung und heutige Nutzung der Gebäude.
Gegen 19.00 Uhr sind wir wieder im Hotel und leider heißt es heute noch Koffer packen.:)

11.Tag– 01.10.2016,Samstag– Heimreise

Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende und für uns heißt es früh aus den Betten. Nach dem letzten Frühstück starten wir die Rückreise entlang der Autobahn Messina-Catania. 12.30 starten wir nach München. Hier trennen sich unsere Wege. Zu unterschiedlichen Zeiten fliegen einige von uns nach Bonn, Berlin und Leipzig. Die Gäste nach Dresden landen 20.00 Uhr, wo uns die Fahrer der Transfers bereits erwarten. Am Ende der Reise können wir sagen "Italien ohne Sizilien macht gar kein Bild in der Seele: Hier ist erst der Schlüssel zu allem."Viele Dank an alle Gäste, an Simon und alle Busfahrer und viele Grüße,
Ihre Gisela Gerlach

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