Hügelische Toskana & grünes Umbrien
Reisebericht: 17.09. – 25.09.2013
Die Toskana mit ihren vielfältigen Landschaftsbildern ist einer der schönsten Landstriche Italiens. Alles was sich ein Urlauber wünschen kann, bietet sie aber auch Umbrien hat viele Gesichter und alle sind sehenswert.
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
1.Tag (Dienstag, 17.09.)Anreise ins Trentino,813 km
In Deutschland wird es langsam Herbst. Zeit in den Süden zu fahren, um den Sommer etwas zu verlängern. Wird es uns gelingen? Diese Frage stellt sich unsere Reisegruppe. Voller Erwartung beginnen wir unsere Reise in Dresden. Weitere Zustiegstellen sind Hainichen, Chemnitz und in Münchberg ist nun unsere Gruppe komplett. 26 Personen und ausreichend Platz im Bus machen es möglich, dass die Plätze nach Wunsch eingenommen werden können. Unsere Fahrt führt uns von Sachsen nach Bayern, der A9 und A8 nach Tirol. Dabei entscheiden wir uns für die landschaftlich schöne Strecke, am Tegernsee und Achensee vorbei zu fahren. Entlang der Inn -Talautobahn und über die Europabrücke hinauf zum Brennerpass. Bella Italia, wir haben dich erreicht. Unser Ziel ist heute der Calliano im Trentino. Gegen 18.00 Uhr und nach 813 km erreichen wir unser Hotel Aquila. Ein für uns typisches italienisches Hotel mit wunderschönen Holzdecken. Bei einem guten Abendessen lassen wir uns verwöhnen und den Abend ausklingen. Wir sind in Italien angekommen. Für die Fotofans bietet der Abend noch sehr schöne Motive. Hoch über Calliano liegt das Castel Beseno.
2.Tag (Mittwoch,18.09.)Fahrt nach Arezzo–Chianciano Terme, 464 km
Wir können ganz entspannt Frühstücken. Gegen 08.00 Uhr setzen wir unsere Fahrt fort. Diese führt uns heute in die südliche Toskana. Wir fahren bei Rovereto wieder auf Autobahn A22 (Brennerautobahn) an Verona vorbei. Danach durchqueren wir die Po-Ebene. Danach führt uns unser Weg auf der A1 bis Bologna. Landschaftlich ausgesprochen interessant wird es bei der Überquerung der Apenninen. Die Landschaft und auch der Straßenbau lassen bei der Fahrt keine Langeweile aufkommen. Danach haben wir einen Blick auf Florenz. Die gewaltige Domkuppel sehen wir bereits auf unserer Fahrt nach Arezzo. Florenz, die Hauptstadt der Toskana haben wir zu einem späteren Zeitpunkt auf dem Programm. Heute besichtigen wir unsere erste Stadt in der Toskana, Arezzo, eine der alten Etruskerstädte, die ca. 80 km südlich von Florenz liegt und ein Juwel der mittelalterlichen Architektur und das Zentrum der italienischen Goldschmiedeindustrie ist. Bekannt ist die Stadt auch für den auf dem Piazza Grande stattfinden Antiquitätenmarkt. Heute findet er nicht statt und wir haben den Piazza Grande für uns. Bei der Musik die wir von der Musikschule hören haben wir Zeit für ein leckeres italienisches Eis zu probieren. Nach der Stadtführung geht unsere Fahrt durch das Chiana Tal nach Chianciano Terme. Bevor wir unser Hotel beziehen, sehen wir uns noch eine Oelmühle an, in der wir hiesiges Olivenöl und guten Wein probieren. Etwas Geduld ist danach bei der Anfahrt des Hotels gefragt. Die spontanen Italiener haben uns die Zufahrt zum Hotel erheblich erschwert. Peter meistert die Situation und chauffiert unseren Bus heute und die nächsten Tage "rückwärts" zum Hotel. Sehr zufrieden mit dem Hotel und dem Abendbrot beenden wir den Tag und genießen den schönen Blick ins Chiana Tal.
3.Tag (Donnerstag,19.09.)Assisi und Perugia,210 km
Heute Verlassen wir die Toskana und werden Umbrien besuchen. Gut gestärkt fahren wir zuerst nach Assisi, die Fahrt geht südlich entlang dem Trasimenischen See. Ein bedeutender geschichtlicher Ort. Hier haben die Römer 217 v. Ch. eine schwere Niederlage erlitten. Hannibal ((karthagischer Feldherr),hat mit seinem Herr die Alpen überquert und griff hier die Römer von 3 Seiten an. 15000 von ihnen kamen dabei ums Leben. Bei unserer heutigen Fahrt genießen wir einfach den schönen Blick auf den viert größten See Italiens. Auf unseren weiteren Weg nach Assisi haben wir schon einmal einen Blick auf Perugia. 10.00 Uhr wartet bereits unser Stadtführer Marco auf uns. Er ist ein ganz besonderer Stadtführer und da er einen VW Polo fährt, ist es eigentlich auch nicht falsch wenn er sich Marco Polo nennt Die Stadtführung ist sehr unterhaltsam, wobei im Mittelpunkt der Führung natürlich der heilige Franziskus steht, der den Bettelorden gründete. Zwei Jahre nach seinem Tod wurde er bereits Heilig gesprochen und eine rege Bautätigkeit begann. Marco machte auch deutlich, dass die Basilica di S. Francesco nicht im Interesse des heiligen Franziskus war, sondern von Rom aus gesteuert wurde. Dieser zweigeschossige Bau der Basilica ist uns eine Führung wert und ausgesprochen sehenswert. In Assisi könnte man einen ganzen Tag verbringen. Wir haben aber noch die Hauptstadt von Umbrien, Perugia auf dem Programm. Wir fahren bis zum Piazza Partigiani(Busbahnhof) und begrüßen hier unsere Stadtführerin Silvia. Auf Rolltreppen geht es in die antike Altstadt und hier finden wir noch Bau-und Kunstdenkmäler aus der Etruskerzeit bis in die Moderne. Die Stadt ist neben Siena die meist besuchte Stadt zwischen Florenz und Rom und wir genießen den Stadtrundgang. Die Stadt liegt auf dem Bergrücken zwischen den Trasimenischen See und Tibertal. Das merken wir ganz genau. Es geht immer wieder bergab und bergauf. Am Ende unserer Stadtführung besuchen wir die Cioccolateria Augusta Perugia. Bekannt sind die Baci Perugina (Küsse von Perugia) und die Eurochocolate, eine der populärsten europäischen Veranstaltungen zum Thema Schokolade findet jährlich im Oktober statt. Für uns ist es einfach eine angenehme Abwechslung, bei Kaffee und Pralinen die Stadtführung zu beenden. Ein besonderer Höhepunkt und Spaßfaktor ist zum Abschluss die Fahrt mit der der Minimetro, die uns zum Busparkplatz bringt. Geschafft, aber mit vielen Eindrücken des Tages fahren wir zurück nach Chiantiano Terme.
4.Tag (Freitag, 20.09.)Montepulciano und Montalcino,113 km
Heute haben wir keine festen Termine und wir können unsere Zeit relativ frei gestalten. Das heißt erst einmal ausschlafen. Gegen 9.00 Uhr starten wir unsere Rundfahrt und stoppen erst einmal in der Altstadt von Chianciano Terme. Nach einem kurzen Orientierungsspaziergang fahren wir nach Montalcino. Durch eine schöne, typische toskanische Landschaft entlang des Val d'Orcia gelangen wir zur Weinstadt Montalcino. Von weiten sehen wir schon die Festung, die 1559 letzter Rückzugsort der Sieneser vor den Medici war. Wir planen unsere Mittagspause in dem Ort und probieren den "Brunello di Montalcino"(Rotwein). Danach fahren wir nach Montepulciano, vorbei an Pienza. Wir steigen am Parkplatz 7 aus und spazieren ein Stück entlang des Panoramaweges zum Piazza Grande. Bevor wir eine Weinprobe, Olivenoel und Grappa im Azienda Agricola Crociani probieren hat jeder etwas Zeit, seine eigenen Wege zu gehen. Auch heute waren wir wieder auf den Spuren der Etrusker unterwegs, das Volk , das im sechsten Jahrhundert vor Christi das gesamte westliche Mittelmeer beherrschte und sich schon zwei Jahrhunderte später lautlos von Rom überrollen ließ.
5.Tag (Samstag,21.09.)StadtführungFlorenz,288km
Auf unserem Programm steht Florenz, die Hauptstadt der Toskana, die Stadt, auf die wir voller Erwartung blicken. Florenz die Kunststadt, die den Beinamen -la bella- die Schöne trägt. Wir treffen uns mit dem Stadtführer Mathias Feldmann am Checkpoint Nord. Wir haben am Wochenende die Weltmeisterschaften des Radsports in der Stadt und heute einen Probelauf. Unsere Stadtführung führt uns vom Bahnhof zum Piazza Lorenzo,weiter durch das Mediciviertel, danach zum Piazza del Duomo mit der Cathedrale di S. Maria del Flore(Dom). Glück haben wir an der Taufkapelle(Battisterium) um die Paradies-Tür am Ostportal sehen zu können. In den goldenen Tafeln (Kopien) werden Szenen des Alten Testaments in perfekter tiefenräumlicher Darstellung mit lebendiger Mimik und Gestik gezeigt.(Originale entstanden zwischen 1425-1452). Nach einem Blick auf das Battistero San Giovanni, den Dom Santa Maria Del Flore mit dem Campanile führt uns Matthias zum Piazza Della Signoria, den Uffizien und weiter zur Ponte Viccio, der ältesten Brücke der Stadt.(14Jh) auf der heute die Goldgeschäfte die Kunden in ihren Bann ziehen. Hier endet auch unsere Stadtführung nach drei Stunden. Bei der Verabschiedung von Matthias sind wir uns einig, es erfordert weitere Besuche um die Stadt in ihrer Schönheit aufnehmen zu können.
6.Tag (Sonntag,22.09.)Siena und Fahrt nach San Vincenzo,220 km
Heute heißt es zeitig aufstehen. Wir haben eine Konferenz der Steuerpolizei in der Stadt und das heißt, das eine Straßensperrung geplant ist. Deshalb schnell die Koffer in den Bus und Abschied nehmen von Chianchiano Terme. Unser Ziel liegt heute an der Küste in S. Vincenco. Auf dem Weg dahin besuchen wir aber noch Siena. Eine der schönsten Städte, beschrieben oft als die schönste Stadt der Toskana, die Stadt die gleichzeitig das zweitgrößte Kunstzentrum der Toskana ist. Unsere Stadtführerin Federica holt uns am Check Point ab. Mittelpunkt und Herz der Stadt ist der Piazza des Campo und wir konnten bildlich nachvollziehen, wie es aussieht wenn am 2. Juli und 16. August die Pferderennen stattfinden. Ausprobiert wird natürlich auch, wie es sich anfühlt, auf dem Boden des Platzes zu sitzen.(Das Gruppenfoto zeigt es). Ein besonderes Erlebnis ist in Siena der Duomo Santa Maria Assuanta, den wir am Ende der Stadtführung besuchen. Federica führt auch noch durch den Dom die Gäste, die den Dom im Inneren sehen wollen. Dabei kommt dem Marmorfußboden mit seinen insgesamt 56 Bildern(wir können sie alle sehen) und auch der Bibliothek eine besondere Bedeutung zu. Gegen 13.30 Uhr treffen wir uns auf dem Piazza del Campo und laufen gemeinsam zur Fortezza an der der Bus auf uns wartet. Entlang der Straße 73 an Massa Maratima vorbei fahren wir zum Hotel Lo Scoglietto nach San Vincenzo. Vor dem Abendessen bleibt noch Zeit eine kleine Strandwanderung zu unternehmen und die Wassertemperaturen zu fühlen.
7.Tag (Montag,23.09.)fakultativer Ausflug, Elba,119 km
Wir fahren nach Piombino zum Fährhafen. Nach der einstündigen Überfahrt nach Portoferraio mit der Fähre TOREMAR erwartet uns bereits Heide, ein Urgestein der Insel. Sie erklärt uns, dass die Insel jahrhundertelang durch den Rauchpilz aus den Eisenessen die Lage der Insel verraten hat. Heute wird die Insel aber mit Napolion in Verbindung gebracht. Auch für uns ist der erste Anlaufpunkt das Nopoleonische Museum in San Martino. Danach führt uns die Fahrt quer über die Insel. Ein besonderes Erlebnis ist das Probieren einheimischer Produkte. Erinnern werden wir uns alle an den "besoffenen Kuchen". Das Rezept ist im Anhang enthalten. In Marina di Campo genießen wir während einer Mittagspause die köstliche italienische Küche bevor es weiter geht nach Port Azzuro und dann zurück nach Portoferraio. Bei der Fahrt über die Insel erkennen wir, dass die Insel ein herrliches Wanderparadies ist und Heide macht uns mit der unterschiedlichen Vegetation bekannt.Zufrieden mit diesem Ausflug verlassen wir die Insel mit der Fähre und haben in S. Vinzenzo noch Zeit baden zu gehen, bei Wassertemperaturen von etwas über 20 Grad. Einfach toll!
8.Tag (Dienstag,24.09.)Cinque Terre und Fahrt zum Gardasee ,551km
Unsere Rückreise beginnt und wir haben noch einen besonderen Programmpunkt. Die Cinque Terre, die 5 Orte, die zum Weltkulturerbe gehören, wollen wir vom Schiff aus sehen. Unsere Fahrt mit dem Bus geht deshalb bis La Spezia. Bis dahin fahren wir entlang der Via Aurelia und haben dabei die Gelegenheit einen Blick auf Pisa werfen zu können. Wir fahren auch an den Marmorsteinbrüchen von Carrara vorbei. In La Spezia begrüßen wir unsere örtliche Reiseleiterin Stepanka. Unserer Schiff steht schon bereit und somit heißt es schnell einschiffen. Einer der beeindruckensten Momente ist der Besuch von Pontevenere. Wir spazieren bis zum Wellen umtosenden Kap mit der Kirche S.Pietro und etwas Freizeit bleibt auch den hübschen Ort individuell zu erkunden. Weiter geht es mit dem Schiff an den 5 Orten vorbei, wobei wir jeden Ort anfahren und wir die Orte ohne Straßen ganz aus der Nähe sehen. In Monterosse den letzten Ort planen wir nach einer kurzen Führung unsere Mittagspause ein. Weiter geht es danach mit dem Zug nach Levante, wo Peter auf uns wartet. Unsere weitere Fahrt führt an Parma vorbei, Richtung Mailand, an Brescia vorbei zum Gardasee. Auf unserer Fahrt beobachten wir den Sonnenuntergang. Wir machen aber noch einen Abstecher nach Torbole mit Blick auf den beleuchteten Gardasee bevor wir nach Arco zum Hotel Olivo fahren.
9.Tag (Dienstag, 25.09.) Heimreise, 849 km
Nun geht unser Urlaub endgültig zu Ende. 7.45 Uhr werden die Koffer geladen und wir fahren unsere gewohnte Strecke, über den Brenner nach Tirol entlang der Inntalautobahn nach Deutschland. Abgesehen von dem zäh fließenden Verkehr auf einigen Strecken in Deutschland haben wir aber eine eher ruhige Fahrt und kommen gegen 20.00 Uhr am Flughafen Dresden an. Peter Möbius, unser Chauffeur hat die Strecke wie die gesamte Fahrstrecke der letzten Tage hervorragend gemeistert. Am Ende einer Reise ist es der Wunsch des Chauffeurs und auch ihrer Reiseleiterin, dass die Reise für Sie ein Erlebnis war, sich ihre Erwartung erfüllt hat und Sie gern an die Reise zurückdenken. Abschießend möchte ich mich bei allen Gästen bedanken. Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit, Glück und viel Lust am Reisen. Viele Grüße Ihre Gisela Gerlach
Schiaccia ubriaca = betrunkener Kuchen (auf Elba auch "briaca")
Zutaten:Ca. 800 gr Mehl400 gr Zucker300 gr zerkleinerte Nüsse und Trockenobst (Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse, Pinienkerne und Sultaninen)2 Gläser natives Olivenöl extra vergine1 Glas Aleatico (Likör aus rosinierten Trauben)Runde Kuchenform ca. Ø 20/22 cm.
Zubereitung Die Zubereitung ist simpel und einfach (Der Teig reicht für ca. 3 Kuchenformen Ø 22 cm.). Der Geschmack ist abhängig von dem Mischungsverhältnis von Nüssen/Trockenobst. Die Sultaninen in warmem Wasser einweichen. Einen Teil des Mehls zusammen mit den zerkleinerten Nüssen und Trockenobst inkl. eingeweichten Sultaninen (eine Handvoll beiseite lassen) auf einem Backblech vermischen. Öl und Aleatico hinzufügen, gut durchmengen, restliches Mehl hinzufügen und alles mit den Händen gut zu einem homogenen und weichen Teig verarbeiten (evtl. muss noch etwas Aleatico oder auch Rotwein hinzugefügt werden). Der Teig darf nicht zu lange bearbeitet werden: er wird sonst hart. Eine runde Kuchenform einölen und mit Backpapier auslegen, das an den Rändern hochstehen sollte. Auch das Backpapier gut mit Öl bestreichen, den Teig einfüllen, fest andrücken und mit den beiseite gestellten Nüssen/Trockenobst bestreuen. Mit den Fingerspitzen kleine Dellen in den Teig drücken, die Oberfläche mit einer Mischung aus Alchermes und 2 Teel. Öl (ca. 2 Schnapsgläser voll) beträufeln und mit Zucker bestreuen. Im vorgeheizten Backofen auf 200° ca. 40-45 Min. backen. Aus dem Ofen nehmen, erkalten lassen und samt dem Backpapier auf den Kuchenteller legen. Der Kuchen ist auch noch nach ein paar Tagen ausgesprochen lecker. Sollte der Kuchen beim Schneiden etwas zerbröseln - das ist normal! Serviert wird der Kuchen mit einem Glas Aleatico passito Doc. aus Elba (Likör aus teilgetrockneten, rosinierten Trauben). Guten Appetit! Italo Sapere