Reisebericht: Single–Wanderreise Brenta–Dolomiten & Trentino – Nord–Italien

20.06. – 27.06.2020, 8 Tage Wanderreise für Singles– & Alleinreisende im Trentino und Val di Sole mit: Brenta Dolomiten – Madonna di Campiglio – Stilfserjoch–Nationalpark – Trient – Pejo (66 Wanderkilometer)


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Endlich wieder "Bella Italia" - nach 3 Monaten Shutdown war es die erste Wanderreise nach Italien. Sehr vorsichtig und besonnen gingen wir mit der neuen Situation "Corona" um.
Ein Reisebericht von
Betina Marinov
Betina Marinov

20.06. – 27.06.2020  Brenta Dolomiten und Trentino 1. Tag 20.06.2020 Anreise ins Val di Sole


Am frühen Morgen starteten wir in Dresden und passierten das Sächsische Vogtland rasch auf der A72. Den nächsten Streckenabschnitt auf der A9 bis München legten wir in 4 Stunden zurück, da uns kein Stau behinderte. Nach Innsbruck folgte die Dauerbaustelle auf der Europabrücke, die uns aber keine Schwierigkeiten bereitete. Fix erreichten wir den Bennerpass, endlich Südtirol. Spätestens hier spürten wir den Hauch des Südens:
Unzählige Obstplantagen, üppige Weinberge und die Bergkulissen an einer Perlenkette aufgereiht. Sie vermitteln eine fast schon mediterran anmutende Atmosphäre.
Am späten Nachmittag erreichten wir Daolasa im Val di Sole „Hotel Tevini",
unser Verwöhn- Hotel für die nächsten 8 Tage.
Herzlich wurden wir von Herrn Tevini und unserem Wanderleiter Rino empfangen.
Der Prosecco stand auf der Terrasse bereit und alle freuten sich auf die Trentiner Köstlichkeiten.

2. Tag 21.06.2020 Wanderung zum Lago Malghette

11 km 4 Stunden + 440 m + 440 m
Mit dem Bus erreichten wir den Passo Campo di Carlo Magno auf 1.767 m.
Von dort aus wanderten wir zunächst etwas bergauf zur Alm Zeledria. Von dort aus konnten wir bereits herrliche Ausblicke auf den nördlichen Abschnitt der Adamello Brenta Dolomiten genießen.
Im Rifugio Viviani Pradalago auf 2.082 m legten wir einen Cappuccino Stopp ein. Somit war die höchste Stelle erreicht. Von dort an ging es über Wiesen und kleinen Pfaden, bergauf- und bergab in Richtung Lago delle Malghette. Jetzt prägte ein schöner Nadelwald aus Fichten und alten Lärchen das Landschaftsbild, bis wir das Nordufer des Lago delle Malghette erreichten. Mittagspause war angesagt und mit fantastischem Blick auf den See schmeckte unser Picknick noch besser. Still ruhte der See, alle Anstrengungen waren vergessen und im Spiegelbild entfaltete der See seine idyllische Stimmung.
Der Rundweg führte zurück zum Campo di Carlo Magno, wo unser Bus für die Heimfahrt bereit stand.

3. Tag 22.06.2020 Wanderung Saent Wasserfällen

18 km 5 Stunden + 350 m + 350m
Auf ins Val di Rabbi zum Ausgangspunkt der Wanderung im Stilfser Joch.
Unser Bus fuhr uns bis zum Parkplatz in Còler, zur Area di Sosta.
Die Rundwanderung zu den Saent Wasserfällen brachte uns eine der eindrucksvollsten Landschaften des nordwestlichen Trentinos näher. Immer entlang des Wildbaches wanderten wir auf angenehmen Weg bis zur Alm „Stablasolo" auf 1.539 Meter. Dort gab's einen kleinen Espresso zur Stärkung. Langsam wurde der Weg steiler und wir überquerten den Wildbach Rabbi auf einer charakteristischen Holzbrücke. Bester Fotostopp dieser Tour!
Immer deutlicher konnten wir das Rauschen des Wasserfalls hören. Stetig schlängelte sich der Weg bergauf bis zur Schutzhütte „Doss dela Cros" 1.799 m.
Ein weiteres tiefes Tal öffnete sich vor uns. Idyllisch und genau der richtige Zeitpunkt für unser Picknick. 3 kleine Wasserfälle in der Ferne versprühten ihren harmonischen Charme. Die Landschaft wirkte magisch auf uns und ließ der Seele freien Lauf.
So schnell konnten wir gar nicht schauen, waren wir zurück an der Hütte Malga Stablasolo.
Wer noch Kraftreserven aufweisen konnte, unternahm einen kleinen Umweg über eine neuerbaute Hängebrücke. Adrenalin pur - empfand jeder von uns beim Überqueren der Hängebrücke!
Am Còler Parkplatz wartete dann am Nachmittag unser Bus auf uns und zurück ging es nach Daolasa/Commezzadura.

4. Tag 23.06.2020 Madonna di Campiglio – Vallesinella Wasserfälle


Auf zu den Vallesinella-Wasserfällen, die ihren Start in Madonna di Campiglio hatten.
Nach circa 1 Stunde erreichten wir das Rifugio „Vallesinella", eine neu gebaute Hütte aus Holz und Glas. Espresso Stopp mit traumhaftem Bergpanorama.
Da die Alpenrose teilweise schon blühte, bildete es einen bezaubernden Kontrast zum strahlend blauen Himmel und den kräftigen Grüntönen der Alpenwiesen.
An der schönsten Stelle dieser Tour, am Kreuzungspunkt Vallesinella di Sopra 1.671 m, (Oberer Wasserfall) legten wir eine Pause ein. Direkt vor uns die majestätische Pietra Grande 2.936 m, in südlicher Richtung die Cima Brenta 3.155 m (Adamello Brenta), in westlicher Richtung die vergletscherte Cima Presanella 3.558m (Adamello Presanella Gruppe) und in nördlicher Richtung die Ortler Gruppe mit dem Monte Cevedale 3.769 m.
Ein bequemer, flach abfallender Pfad schlängelte sich durch herrlichen Nadelwald bis hinunter nach Madonna die Campiglio. Die Überraschung des Tages war ein Glas Vino della Casa (Hauswein), je nach Wunsch weiß oder rot.
Bekannt wurde Madonna di Campiglio auch durch Wettbewerbe, z.B. den Alpinen Skiweltcup. (3-Tre-Rennen).

5. Tag 24.06.2020 Trient


Alle Wanderfreunde entschieden sich für einen Tag Kultur, in der Hauptstadt des Trentino, der autonomen Region Trentino-Südtirol.
Eine Stunde dauerte die Busfahrt nach Trient. Der Ort ist auch Sitz des Erzbistums Trient und der Universität Trient mit etwa 16.000 Studenten.
Am Bahnhof nahm uns Maria, unsere Stadtführerin, in Empfang. Sofort begann der Stadtrundgang durch die 118.000 Einwohner zählende Stadt, die drittgrößte der Alpen. Geradewegs führte die Tour an unzähligen alten restaurierten Palazzi und Denkmälern zum Dom. Die Innenbesichtigung zog jeden von uns in seinen Bann, so gigantisch groß war der Dom. Höhepunkt und Wahrzeichen der Stadt ist das Castello Buonconsiglio, welches wir ebenfalls besichtigten. Dieses Ensemble aus mehreren Bauwerken war lange Zeit die Residenz der Fürstbischöfe von Trient.
Im Anschluss folgte die Besichtigung und Sektverkostung in der Nosio Spa Kellerei Rotari in Mezzacorona. Dort werden unverwechselbare Weine/Sekte hergestellt, die Aromen und Bouquets ihrer Region widerspiegeln.

6. Tag 25.06.2020 Adamello Brenta


Aus den zahlreichen Wanderwegen der Adamello-Brenta Gruppe entschieden wir uns vom Parkplatz an der Gondel Station Crosté 1.700 m in Richtung Mittelstation zum Rhododendron Sessellift zu wandern. Es ging stetig bergauf über grüne, blühende Skipisten (im Winter) bis wir nach ca. 2 Stunden das Rifugio Boch 2.075 m erreichten. Leider war es geschlossen, so konnten wir nur auf der Terrasse verweilen. Der majestätische Blick auf die Brenta Gruppe wirkte sehr wohltuend. Wir waren eingebettet von den Felsspitzen der Cima Brenta 3.004 m und Pietra Grande 2.936 m.
Daraufhin führte unser Pfad sanft bergab zur Malga (Alm) Vaglianella 1.826 m.
Signore Tevini servierte uns auf der Alm Lasagne, Pilz Soße und Polenta. Es schmeckte vorzüglich mit Wein und Wasser. Auch ein Stückchen selbst gebackener Kuchen, durfte nicht fehlen. Die gastfreundliche Bewirtung auf der Alm Vaglianella bleibt in unseren Gedanken lebendig. Der Abstieg bereitete uns keinerlei Schwierigkeiten, da wir Frisch gestärkt und erholt weiter wandern konnten.Den Abschluss des Tages bildete ein Gala Menü mit hervorragenden Spezialitäten der Trentiner Küche. Sehr facettenreich und köstlich waren die Speisen.

7. Tag 26.06.2020 Wanderung im Pejo Tal

12 km 5 Stunden + 200 m + 200 m


Unsere letzte Wanderung begann im Dörfchen Pejo Fonti im wunderschönen Pejo Tal.
Die Ursprünglichkeit des dörflichen Charakters ist erhalten geblieben, davon zeugen viele
liebevoll, unverfälschte alte Bauernhöfe und Scheunen.
Oberhalb von Pejo befand sich der österreichisch- ungarische Militärfriedhof von 1914-1918.
Durch das traumhafte Wetter hatten wir von Anfang an eine herrliche Sicht auf die Bergwelt des Nationalparks Stilfserjoch. Stetig ging es bergauf bis zum Rifugio „ Lo Scoiattolo" 1.998 m, welches wir in ca. 1 Stunde erblickten.
Der Weg war sehr schön und stets mit traumhaften Blicken auf die teils schneebedeckten Berge der Cevedale und Ortler Gipfel. Nach kurzem Abstieg erreichten wir den kleinen Bergsee Covel, der malerisch in das Szenario der Bergwelt eingebettet lag.
Dieser Weg führte uns eine Runde um die Covel-Wiese und einen sprudelnder Wasserfall war nicht zu überhören. Im Anschluss passierten wir eine charakteristisch geformte Felswand mit einigen schwierigen Klettersteigen. Nach einer Stunde erreichten wir die Straße, die uns zurück zum Pejo Dorf brachte.
Dort stand unser Bus bereit zur Abfahrt ins Hotel Tevini.


8. Tag 27.06.2020 Arrivederci Val di Sole - Rückreise


Leider hieß es Abschied nehmen vom Hotel Tevini in Daolasa. Herzlichen Dank an das tolle Hotel Team, wir haben uns sehr wohl gefühlt und werden die Gaumenfreuden vom liebevoll zubereiteten Speisen und die abwechslungsreichen Trentiner Spezialitäten in sehr guter Erinnerung behalten.
Am frühen Morgen ging es über den Brenner Pass in Richtung Heimat.
Jedoch trägt jeder von uns in seinem Herzen ein Stückchen von der unbeschreiblich schönen Landschaft der Brenta Dolomiten mit nach Hause. Die Faszination der Berge ist unglaublich....
Sie strahlen so viel Kraft und Energie aus, die noch sehr lange anhalten wird.
Bestimmt sehen wir uns bei der einen oder anderen Tour wieder.


Mit den herzlichsten Grüßen,



Eure Betina / Wanderführerin

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