Reisebericht: Insel Capri – Italien exklusiv

04.05. – 08.05.2016, 5 Tage exklusive Rundreise mit maximal 12 Gästen auf der italienischen Insel Capri im Mittelmeer: Villa Jovis – Arco Naturale – Augustusgärten – Anacapri – Villa San Michele – Casa Rossa – Monte Solaro – 4–Sterne–Boutiquehotel


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Die 5-Tagesreise auf Capri führt uns auf Wegen abseits des Massentourismus u.a. zur Villa Jovis, auf den Monte Solaro, durch Anacapri und Capri-Stadt, zum Arco Naturale und zur Marina Piccola. Eine private Bootsfahrt "rundet" das Insel-Erlebnis ab.
Es ist die erste Reise von Eberhardt, die ausschließlich Capri gewidmet ist: mit 4 Übernachtungen in einem 4-Sterne-Garni-Hotel, mit 3 Tagen geführten Besichtigungen und Wanderungen, die uns die wohl bekannteste Urlaubsinsel der Welt bekannt und liebenswert machen. Alles das erleben wir in einer kleinen Gruppe von 4 Pärchen und 4 Singles, die von den einheimischen Gastgebern, den Capresen, nicht als Gruppe, sondern eher als große Familie wahrgenommen wird.
Ein Reisebericht von
Dr. Uwe Lorenz
Dr. Uwe Lorenz

Mittwoch, am 04.05.2016: An–Fahren, An–Fliegen und An–Schiffen

Von Dresden und Leipzig mit Lufthansa-Maschinen kommend, versammeln sich in München 10 Reisegäste und der Reisebegleiter Dr. Uwe Lorenz zum gemeinsamen Flug nach Neapel. Zwei weitere Reisegäste aus Oberösterreich fliegen von Wien direkt nach Neapel und kommen schon am frühen Nachmittag auf Capri an. Alle Transfere in Neapel und auf Ischia, der Kofferservice zum Hotel funktionieren reibungslos. Die sächsischen Gäste können erst 20 Uhr die letzte Schnellfähre nutzen und nehmen bis dahin ein von Eberhardt gesponsertes und überaus sättigendes Abendessen (Pizza, Pizza ohne Ende ...) in einem Straßenrestaurant in Sichtweite des Castell Nuovo in Neapel ein. Nach der 50-minütigen Überfahrt kommen wir in Capri an, werden uns die Koffer abgenommen und zum Hotel gebracht. Wir nutzen die Standeseilbahn Funicolare, um auf die Piazzetta von Capri-Stadt zu gelangen. Nach einem ersten Ausblick auf die Lichterpunkte von Capri, Anacapri und des Golfs von Neapel laufen wir den kurzen Weg zum Hotel della Piccola Marina. Dort beziehen wir unsere Zimmer und versuchen wir vom Balkon noch einen Blick auf das dunkle Meer über der Marina Piccola zu werfen.

Donnerstag, am 05.05.2016: Anacapri und der Monte Solaro

Da die Villa Jovis an diesem Tag wegen Bauarbeiten geschlossen ist, tauschen wir die Tagesprogramme und beginnen unser Aufenthaltsprogramm mit einem Erlebnistag in Anacapri. Unsere Reiseleiterin Annamaria, eine gebürtige Capresin, empfängt uns und wir besteigen einen kleinen Inselbus, um über die enge Serpentinen-Straße - Mamma mia! - auf das Plateau des oberen Teils von Capri zu gelangen. Wir durchwandern bei strahlend blauem Himmel und angenehmen Temperaturen die Altstadt Anacapris, besichtigen die schneeweiße Chiesa di S. Sophia und die Hauptkirche des Schutzheiligen von Anacapri San Michele. Das Viertel Le Boffe ist der älteste Teil Capris und hinterlässt einen überaus gepflegten Eindruck. Nach einer kurzen Pause geht es weiter zur Villa San Michele, die der schwedische Arzt Axel Munthe erbaute, durch sein Buch weltberühmt und seine Sammlung antiker Funde auf der Insel sehenswert gemacht hat. Wir befinden uns jetzt im Strom des Massentourismus, kommen aber mit unserer kleinen Gruppe schnell durch, teilweise auch vorbei. Am meisten beeindrucken uns natürlich der Garten und der Ausblick auf Capri-Stadt und den Golf von Neapel mit seiner vom Vesuv geprägten Silhouette.
Anschließend entfliehen wir auf der Sesselbahn hoch zur höchsten Erhebung von Capri, dem Monte Solaro, diskret (Einzelsitzer) dem touristischen Massen-Treiben. Wir genießen die Stille während der Fahrt über die Wein- und Obstgärten Anacapris - bis uns die glücklichen, aufrüttelnden und eindringlichen Jodler unseres oberösterreichischen Gastes aufhorchen und schmunzeln lassen. Wir befürchten, dass die japanischen Gäste, die mit uns fahren, dieses Geräusch gefühlsmäßig für immer mit Capri verbinden werden... Das strahlende Wetter beschert uns auf dem Gipfel grandiose Ausblicke auf die Faraglioni, auf die Nachbarinseln Ischia und Procida, auf die Sorrentinische Halbinsel und - in der Ferne - bis ins Cilento. Unser Reisebegleiter gratuliert den Herren der Reisegruppe zum Ehren- bzw. Himmelfahrtstag und lädt alle zu einem Glas Wein und zu sättigenden Panini a la Caprese (Mozzarella mit Tomate) ein. Dann teilt sich die Gruppe in Absteigende und Abfahrende. Beide Gruppen entgehen heute nicht dem Erlebnis, mit übervollen Minibussen von Anacapri nach Capri-Stadt zurückfahren zu müssen. Am Abend treffen sich alle zum gemeinsamen Abendessen im vorbestellten Restaurant Isidoro. (15.000 Schritte zeigt der Schrittzähler des Reisebegleiters)

Freitag, am 06.05.2016: Villa Jovis, Arco Naturale und die Augustusgärten

Wir genießen die Piazzetta von Capri-Stadt - jetzt noch ohne die Tagestouristen - und laufen langsam durch die engen Gassen, vorbei am von Emil von Behring gebauten Roten Haus, in dem Gorki lebte, weiter aufsteigend durch viele Gartengrundstücke Richtung Monte Tiberio. Die Villa Jovis hat wirklich den ersten Tag nach längerer Schließzeit wieder geöffnet, wobei einige Areale und Wege im Garten des römischen Palastes noch gesperrt sind. Mit viel Phantasie und anhand der von Karl Weichardt gezeichneten Rekonstruktion stellen wir uns hier den Palast und das Leben des Kaisers Tiberius vor. Die Aussichten auf Capri, den Vesuv und die Sorrentinische Halbinsel sind grandios. Wir steigen wieder ins Stadtgebiet hinunter, biegen aber links ab zum Arco Naturale, den wir nach einem kurzen Imbiss im Restaurant Le Grottelle erreichen. Leider ist er eingerüstet, um Arbeiten ausführen zu können, die dessen Einsturz verhindern sollen. Die Baustelle wird von schlafenden Arbeitern "bewacht". Auf gut ausgebautem Weg steigen wir hinab und erreichen die Grotta Matermania, die noch ihre zeitweilige Funktion als christliche Kapelle erkennen lässt. Nächstes Fotomotiv ist die weinrote, exzentrische Villa Malaparte des Schriftstellers Curzio Malaparte (eigentlich Kurt Erich Suckert). Auf dem weiteren Weg an der Steilküste erreichen wir die Villa Solitario, die von Edwin Cerio erbaut wurde, und die Casa Monacone, in der Monika Mann, die Tochter Thomas Manns, viele Jahre lebte. Am Punta Tragara stehen wir vor dem gleichnamigen Hotel, in dem das Hauptquartier der anglo-amerikanischen Invasion zur Befreiung Italiens vom Faschismus agierte und in dem Churchill zu Gast war. Auf der noch aus römischen Zeiten stammende Via Tragara laufen wir an mondänen Villen und Hotels vorbei, die an den Gartenmauern stolz auf Ihre berühmten Gäste verweisen, z.B. auf Pablo Neruda in der Villa La Gentilina von Arturo Cerio. Am Hotel Quisisana biegen wir links in Richtung Via Krupp ab. Der Serpentinenweg ist wieder einmal gesperrt und wir können diesen nur von den Augustusgärten aus von oben einsehen. Jetzt bleibt noch Zeit für individuelle Erkundungen oder Einkäufe. Am Abend steigen einige Gäste über die Via Mulo zur Piccola Marina hinab, um auch diese Seite der Insel kennenzulernen und um das Abendessen im Restaurant La Piazzetta einzunehmen. Die Gäste, die dann auch wieder zu Fuß ins Hotel zurückkehren haben heute 24.000 Schritte (ca. 16 km) hinter sich.

Samstag, am 07.05.2016: Capri–Umrundung – eine Schiffsreise mit Phantasie

Das Schicksal beschenkt uns wieder mit einem sonnigen, nicht zu heißen Tag und mit einem ruhigen Meer. Wir mieten uns ein privates und gut aussehendes Motorboot und stechen in See, um die Insel im Uhrzeigersinn zu umrunden. Annamaria lenkt den braungebrannten Kapitän - und der Kapitän das Boot. Nachdem wir an der Steilküste unter dem Monte Tiberio bemerken mussten, dass unsere Nacken vom ständigen Aufschauen steif werden, freuen wir uns jetzt auf die Entdeckung der vielen Grotten, die uns auf Augen- oder Meereshöhe begegnen: Korallengrotte (Oktopushöhle, Grotta die Polpi), Weiße Grotte (Grotta Bianca), Kleine Blaue Grotte. An den Faraglioni-Felsen schauen wir wieder auf - bis auf die Pärchen, die sich bei der Durchfahrt des Bogens der Liebe (Faraglione di Mezza) küssen (müssen). Wir fahren in die Höhle der Fischer ein und aus, an der Marina Piccola zeigt uns Annamaria ihr Haus, weiter geht es mit der Grünen Grotte, der Spaghetti-Höhle, beide unter der Steilwand unter dem Monte Solaro. Wir umrunden die südwestliche Spitze Capris, die Punta Carena mit dem gleichnamigen Leuchtturm, sehen jetzt kleine Badebuchten und Fjorde, bevor wir unterhalb Anacapris die Höhle mit dem Herz entdecken. Die Blaue Grotte ist von wartenden Schiffen und Booten umlagert und wir freuen uns, dass keiner von uns eine Besichtigung wünscht. Bevor wir an den Tiberius-Bädern (Bagni di Tiberio) vorbei kommen, zeigt uns Annamaria noch die „Grotte des Häsenöhren". Wir verlassen das Boot und fahren zur Piazzetta auf, um den letzten Besichtigungsort unserer Reise zu erreichen: die Certosa di S. Giacomo. Das Kloster wird gerade rekonstruiert, wir besichtigen die beiden Kreuzgänge und die Kirche, deren Fresken wieder aufgefrischt wurden. Die düsteren und archetypische „Erinnerungen" darstellenden Gemälde von Diefenbach widersprechen unserem heutigen Zeitgeschmack und passen auch nicht zu unseren Erlebnissen der letzten Tage auf Capri: den Bildern des Grüns, der Sonne, des blauen Himmels und der gelben übergroßen Zitronen.
Am Abend erleben wir auf der Piazzetta den Beginn der Prozession zu Ehren des Heiligen Constanzo, des Schutzheiligen von Capri. Im Restaurant Buca di Bacco wird uns ein maritimes Menü kredenzt, das nicht nur vielfältig, sondern auch reichlich ist. Herr Thiele überrascht uns mit einer Adaption des „Erlkönigs", der diesmal mit uns auf Capri unterwegs war.

Sonntag, 08. Mai 2016: Abschied von Capri, Heimreise

Wir haben noch genügend Zeit, ein zeitiges Frühstück einzunehmen, bevor wir mit einem kleinen Bus zur Marina Grande von Capri kurven und auf die Schnellfähre nach Neapel steigen. Bei einem letzten Blick auf Capri flammen Gespräche über die Verlängerung des Aufenthalt auf, die allerdings viel zu spät kommen und wohl auch nicht ernst gemeint sind. Über dem Vesuv entdecken wir erste große Wolken, die uns bestätigen, dass wir die schönsten Tage des Jahres auf Capri erlebt haben und es nun Zeit für die Heimreise ist.

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