Reisebericht: Insel Capri – Italien exklusiv

01.10. – 05.10.2016, 5 Tage exklusive Rundreise mit maximal 12 Gästen auf der italienischen Insel Capri im Mittelmeer: Villa Jovis – Arco Naturale – Augustusgärten – Anacapri – Villa San Michele – Casa Rossa – Monte Solaro – 4–Sterne–Boutiquehotel


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Diese Reise mit 11 Gästen führte uns zu den Höhepunkten der Insel Capri: Villa Jovis, Augustusgärten, Arco Naturale, Anacapri mit dem Monte Solaro und der Villa San Michele. Als Anschluss umrundeten wir die einmalige Insel mit dem privaten Boot.
Diese Insel Capri, ein schwimmender, ungeschliffener Diamant, ist ein beliebter Ort für die Sommerfrische, seit der römische Kaiser Tiberius sie im Jahr 26 n. Chr. zu seinem Regierungssitz machte. Beinahe alle Künstler, Designer, Filmstars, Diven, Politiker, Schriftsteller, Könige und Finanziers haben sich schon auf der bühnenartigen Piazzetta der Insel blicken lassen. Also durften wir natürlich auch nicht fehlen! 
Ein Reisebericht von
Patrick Fritzsche
Patrick Fritzsche

Samstag, 01.10.2016: Flug nach Neapel & Überfahrt auf die Insel Capri

Schon recht zeitig treffen sich 7 erwartungsvolle Reisegäste und Reisebegleiter Patrick am Flughafen in Dresden für den kurzen Flug nach Frankfurt. Hier stoßen noch 4 weitere Reisegäste hinzu und wir machen uns mit Lufthansa auf den Weg nach Neapel. Hier landen wir am zeitigen Nachmittag, sodass wir die Schnellfähre um 14 Uhr auf die wohl berühmteste Insel der Welt machen - Capri, die Diva im Golf von Neapel ist unser Domizil für die nächsten 4 Nächte. Nach knapp 45 Minuten Fahrt erreichen wir den Hafen Marina Grande, wo sich schon die Tagestouristen tummeln, um ja pünktlich wieder am Schiff für die Rückfahrt zu sein.
Unser Gepäck wird uns abgenommen und zum Hotel gebracht. So können wir mit der Standseilbahn (Funivia) hinauf nach Capri-Stadt fahren und einen ersten orientierenden Spaziergang unternehmen. Vom zentralen Treffpunkt, der Piazzetta schlendern wir über die Hauptstraße Via Roma in ca. 10 Minuten zum 4-Sterne-Boutique-Hotel „della Piccola Marina", ganz unscheinbar in einer kleinen Seitengasse auf dem Weg zur gleichnamigen Marina. Herzlich werden wir empfangen und beziehen unsere Zimmer. Wir gönnen uns ein wenig Ruhe und treffen uns zum ersten gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant in der Nähe des Hotels. Bei gutem Wein, einer Pizza, Pasta oder fangfrischem Fisch stimmen wir uns auf eine erlebnisreiche Reise ein - den ausgeflippten Restaurantchef werden wir wohl nicht mehr vergessen.

Sonntag, 02.10.2016: Versuch einer Führung & Freizeit

Nach einer geruhsamen Nacht und dem hervorragenden Frühstücksbuffet, dazu ein leckerer Cappuccino oder ein stärkender Espresso, treffen wir uns voller Tatendrang in der Lobby. Der morgendliche Regen trübt leider etwas die Stimmung. Wir einigen uns auf einen späteren Beginn unseres Spaziergangs. Der Regen lässt etwas nach und wir machen uns auf den Weg zur Piazzetta. Die Insel erwacht langsam und die ersten Boote mit Tagestouristen mit straffem Zeitplan erreichen die Insel. Auf der Piazzetta treffen wir unsere örtliche Reiseleiterin Annamaria, eine echte Capresin und somit perfekt für uns. Wir beginnen mit unserem Spaziergang hinauf zur Villa Jovis. Doch leider macht uns der erneut einsetzende Regen einen Strich durch die Rechnung und unsere Führung fällt sprichwörtlich ins Wasser.  Wir entscheiden, unsere Wanderung hinauf auf den Monte Tiberio abzubrechen. Bei diesem Wetter macht es einfach keinen Spaß. Wir spazieren nun durch die Gassen von Capri-Stadt und sind über jeden Lauben- und Bogengang froh, der uns vor dem Regen schützt. Wir spazieren vorbei am legendären Grand-Hotel Quisisana und finden in der Parfumerie Carthusia Schutz. Carthusia ist der Duft der Insel Capri, welcher bis 2002 ausschließlich auf der Insel zu haben war. Von hier sind es nur wenige Meter zu den berühmten Augustusgärten, die einen schönen Blick auf die Faraglioni-Felsen und die Via Krupp bieten.
Da der Regen leider nicht nachlassen will und wir uns schon nicht mehr wohl fühlen in unseren durchnässten Schuhen, beenden wir die Führung hier und ziehen die Freizeit der kommenden Tage einfach vor. Wir haben ja immerhin noch 2 volle Tage auf der Insel vor uns und müssen nicht heute Abend wieder zurück aufs Festland (wie 90% der Capri-Besucher).
So können wir am Nachmittag die exklusiven Geschäfte bewundern, die verlockenden Eissorten testen und die zahlreichen Souvenirläden nach dem Passenden für die Lieben zuhause erkunden. Der Regen lässt sogar nach und individuelle Spaziergänge sind möglich.
Am Abend treffen wir uns wieder zum Abendessen in einem gemütlichen Restaurant und drücken die Daumen für bestes Wetter am nächsten Tag. Es ist ein wunderbares Gefühl, am Abend ganz in Ruhe auf der Piazzetta zu sein und die Insel von einer ganz anderen Seite kennenzulernen.

Montag, 03.10.2016: Anacapri & Monte Solaro

Endlich! Kein Regen und die Sonnenstrahlen stimmen uns auf einen schönen Tag in Anacapri ein. Annamaria treffen wir am kleinen Busbahnhof. Mit einem kleinen, orangen Inselbus fahren wir in wenigen Minuten über die Serpentinenstraße, die auch „Mamma-Mia-Straße" genannt wird, hinauf nach Anacapri. Zunächst machen wir einen gemütlichen Spaziergang durch Anacapri, welches noch etwas verschlafen wirkt. Anacapri ist das Pendant zu Capri-Stadt, hoch oben auf dem Plateau auf 275 Metern. Wir spazieren vorbei am Casa Rossa (rotes Haus), welches zwischen 1876 und 1898 von dem amerikanischen Oberst J.C. MacKowen erbaut wurde und den Aragonesischen Turm umschließt. Leider ist es heute geschlossen und wir können die Gemäldesammlung im Inneren nicht sehen. Unser nächster Besichtigungspunkt ist die Kirche von San Michele. Sie ist ein bedeutender Kunstschatz der Insel Capri und eine der beeindruckendsten Kirchen in Kampanien. Sie liegt an einem hübschen kleinen Platz zwischen den ruhigeren Straßen von Anacapri, weit entfernt vom geschäftigen Treiben auf der Piazzetta von Capri. Von außen ganz unscheinbar, beherbergt sie einen wahren Schatz - der wunderbare, mit handgemalten Keramikfliesen bedeckte Boden im Kirchenschiff. Jeden Zentimeter von ihm bedeckt eine große Szene, die die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies darstellt. Die dramatische Szene spielt sich in einer üppigen Kulisse aus Bäumen, Pflanzen und allen möglichen Tieren ab. Dieser bestens erhaltene Boden stammt aus dem Jahr 1761 und wurde von Leonardo Chiaiese, einem der besten Keramikkünstler in Neapel des 18. Jahrhunderts, erschaffen. Wir schlendern weiter in den Gassen von Anacapri und kommen in das Viertel Le Boffe, dem ältesten Teil des Ortes. Nach einer Begegnung mit einem frechen Papagei erreichen wir die schneeweiße Kirche der Heiligen Sofia, wo wir eine kleine Pause einlegen.
Annamaria führt uns über die Viale Axel Munthe zur Villa des berühmten schwedischen Arztes und Schriftstellers, der mit dem Buch von San Michele Weltruhm erlangte. Wir besichtigen die Wohn- und Arbeitsräume der schönen Villa und bestaunen den wunderschönen Garten mit dem tollen Blick auf die Insel. Nach ein wenig Freizeit zum Bummeln geht es hoch hinaus. Mit dem Sessellift (Einzelsitzer) schweben wir auf den höchsten Punkt der Insel - auf den 589 Meter hohen Monte Solaro. Der spektakuläre Ausblick bleibt uns durch den aufsteigenden Nebel an der Südseite der Insel leider verwehrt. Wir suchen uns ein ruhiges Fleckchen und genießen ein kleines Picknick, typisch mit Panini Caprese (Baguette mit Tomaten und Mozzarella) und guten Wein.
Auf dem Rückweg hinunter zur Piazza Vittoria teilen wir uns auf: entweder wieder zurück mit dem Sessellift (die gemütliche Variante) oder zu Fuß in ca. 1 Stunde auf einem angenehmen Wanderweg (die sportliche Variante). Als kleine Entschädigung für den verpassten Ausblick vom Monte Solaro fahren wir standesgemäß mit den Cabrio-Taxen auf der Mamma-Mia-Straße wieder hinunter nach Capri-Stadt.
Zum Abendessen haben wir heute ein Restaurant in der hübschen Marina Piccola gewählt und wurden kulinarisch bestens verwöhnt (natürlich wieder mit jeder Menge Knoblauch). 
Und so ging ein erlebnisreicher und schöner Tag auf der Insel zuende.

Dienstag, 04.10.2016: Entdeckungen in Capri–Stadt & Inselrundfahrt

Wir holen heute unseren Spaziergang hinauf zur Villa Jovis nach. Durch die schmalen Wege, vorbei an blühenden Gärten und edlen Villen erreichten wir die Ruinen der Villa auf dem Felssporn des Monte Tiberio. In einer aussichtsreichen, strategisch besten Lage blickt die Villa auf den Golf von Neapel, auf den Punta Campanella, auf die Stadt Capri und auf den Hafen Marina Grande. Nach der ausführlichen Besichtigung mit Annamaria legen wir eine Mittagspause in einem hübschen, kleinen Restaurant mit schönem Blick auf das Meer ein. Nach einer stärkenden Bruschetta spazieren wir zu einem weiteren Highlight und sehenswertem Naturschauspiel der Insel - zum Arco Naturale. Dieser gewaltige Bogen, der leider schon seit einigen Jahren eingerüstet ist, bildet den Überrest einer großen Grotte, die sich in den Berg hineingefressen hat. Die Wellen des Meeres haben die Öffnung erweitert und das Geröll weggespült. Nachdem sich in der Altsteinzeit die Insel gehoben hatte, war die Grotte nicht länger der Erosionswirkung der Wellen ausgesetzt und unter dem Einfluss von Wind und Regen hat sich ihre Oberfläche verändert. Und tatsächlich: die in Hängematten schlafenden Arbeiter, die die Gruppe im Mai schon belächelten, sind noch immer da und walten ihres Amtes. 
Den weiteren Weg hinunter zur Grotta Matermania, zur Casa Malaparte und zur Tragara-Terrasse machen nicht alle Gäste mit und so treffen wir uns auf der Piazzetta wieder.
Gemeinsam fahren wir am Nachmittag hinunter zur Marina Grande, wo unser Bootsmann schon für die Inselrundfahrt auf uns wartet. Wir genießen die aussichtsreiche Fahrt in unserem privaten Boot und lernen die Insel aus einer ganz anderen Perspektive kennen. Annamaria kann den Bootsmann überreden, dass wir auch bei dem recht aktiven See die komplette Runde um die Insel machen. Wir sehen DIE Wahrzeichen der Insel - die Faraglioni-Felsen, viele Grotten (weiße Grotte, grüne Grotte, blaue Grotte), den Arco Naturale von der Wasserseite aus, den Hafen Marina Piccola (und das Haus von Annamaria) und die Via Krupp, ein historischer Serpentinenpfad an der Südküste der Insel. Mit einem Limoncello stoßen wir auf eine gelungene Inselrundfahrt und sicherlich einem weiteren Höhepunkt unserer Reise an.
Zurück in Marina Grande nehmen wir die Funivia wieder hinauf zur Piazzetta, wo leider schon die Zeit des Abschieds von Annamaria, unserer liebenswerten, bodenständigen und herzlichen Reiseleiterin, gekommen ist. Sie hat uns IHRE Insel - ihre Heimat ausführlich gezeigt und viel Interessantes berichtet. Vielen Dank an dich, Annamaria.
Den letzten Abend auf der Insel lassen wir bei einem gemeinsamen Abendessen (typisch italienisch mit Antipasti, Pasta, Hauptgang und Dessert) ausklingen, wobei wir vom Gastwirt höflich, aber bestimmt „rausgeschmissen" werden, denn die Warteschlange vor dem Restaurant war lang. Doch wir lassen uns den Abend keinesfalls vermiesen und nehmen kurzum den leckeren Wein mit auf den Weg zurück zum Hotel. 

Mittwoch, 05.10.2016: Neapel & Rückflug

Mit einem letzten ausgiebigen Frühstück starten wir in den Tag, der leider die Rückreise bedeutete. Unsere Koffer werden bereits zum Hafen Marina Grande hinunter gebracht und wir spazieren ein letztes Mal gemütlich über die Via Roma. Die Insel erwacht langsam und die Capresen bereiten sich auf den Tag vor. Die Luft ist heute merklich frischer und der Wind stärker. Dadurch haben wir einen super Blick auf den Golf von Neapel, den Vesuv (endlich ganz ohne Wolken) und die Halbinsel Sorrent. Mit der Standseilbahn erleichtern wir uns den Weg hinunter zum Hafen. Die ersten Tagestouristen strömen schon wieder von den Schnellfähren aus Neapel oder Sorrent für ihre kurze Stippvisite und wir verabschieden uns mit einem letzten Blick auf die mondäne und wohl bekannteste Insel der Welt.
Als kleines „Eberhardt-Bonbon" unternehmen wir in Neapel noch eine kleine Stadtrundfahrt und sehen, dass die vom Vesuv beherrschte Stadt nicht nur Dreck und Schmutz bedeutet, sondern auch tolle Bauwerke, alte Palazzi und mächtige Castelli von geschichtlicher Besonderheit aufzeigen kann. An der Lungomare (Promenadenstraße entlang des Meeres) stoppen wir für ein letztes Foto vom mächtigen Vesuv und machen uns schließlich zum Flughafen. Nach dem reibungslosen Check-In und einem leckeren Venchi-Eis fliegen wir via Frankfurt zurück nach Leipzig bzw. Dresden.
Ich möchte mich bei all meinen Gästen für diese einmalige und erlebnisreiche Reise bedanken. Bleiben Sie auch im nächsten Jahr weiterhin reisefreudig und neugierig für die tollsten Ecken der Welt.
Ihr Reisebegleiter Patrick

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