Reisebericht: Insel Capri – Italien exklusiv

02.10. – 06.10.2019, 5 Tage exklusive Rundreise mit maximal 12 Gästen auf der italienischen Insel Capri im Mittelmeer: Villa Jovis – Arco Naturale – Augustusgärten – Anacapri – Villa San Michele – Casa Rossa – Monte Solaro – 4–Sterne–Boutiquehotel


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Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt-diesen Höhepunkt gab es erst ganz am Ende unserer Reise, aber bis dahin waren schon viele Höhepunkte zu erleben auf dieser berühmten Insel im Golf von Neapel. Lesen Sie und geniessen diese Reise noch einmal !
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise am 02.10.2019

Von Dresden, Hamburg und Leipzig flogen wir alle mit Lufthansa über München oder Frankfurt nach Neapel und dort traf sich unsere kleine Gruppe ganz planmässig am Flughafen. Noch schnell einen erster italienischer Kaffee im Stehen trinken und Knabbereien sowie Wasser im Flughafen Kiosk kaufen und dann gingen wir auch schon los mit unseren Koffern zum Bus, der uns das kurze Stück zum Fährhafen in die Innenstadt von Neapel brachte. Dort besorgte ich flink unsere Fährtickets und nach wenigen Minuten durften wir an Bord der Fähre von Navigazione Libera del Golfo (NLG) gehen. Die Sonne schien, es war warm und so nahmen wir am Oberdeck Platz. Im Hafen von Neapel lagen viele Kreuzfahrtschiffe und zahlreiche grössere und kleinere Fährboote waren unterwegs. Beim Auslaufen konnten wir den Blick auf die Stadt, den Vesuv und die Orte am Golf von Neapel geniessen, denn die See war recht ruhig. In Capri Marina Grande kamen wir dann ganz pünktlich an, übergaben unsere Koffer einem Gepäckdienst und gingen dann zu Fuss zur Funicolare. Die bereits 1907 in Betrieb genommene Standseilbahn überwindet fast 140 Höhenmeter und befördert 140 Passagiere in 5 Minuten und das von morgens 6.30 bis nachts 21.30 Uhr. Oben angekommen, orientierten wir uns erst einmal und liefen dann über die Via Roma bis zu unserem Hotel Piccola Marina. Das lag abseits von Strassen und war nur zu Fuss auf einem recht steilen Weg zu erreichen. Die Zimmer waren schnell verteilt und 18 Uhr trafen wir uns zu einem kleinen Empfang mit Prosecco, Wein und verschiedenen Snacks. Ich informierte zu unserem Programm und anschliessend ging ein Teil unserer Gruppe noch zur nahe gelegenen Pizzeria Verginiello. Inzwischen war ein Gewitter aufgezogen und wir sahen die Blitze über dem Golf zucken, wie in einem Theater. In einer Regenpause gingen wir flink zurück in unser Hotel.

Capri ganz intensiv am 03.10.2019

Das Frühstück war unsere erste positive Überraschung des Tages, denn es war ganz ausgezeichnet. Wir konnten beim Frühstück drin oder draussen unter einem Dach sitzen und die ersten Regenschauer ganz entspannt ertragen. Annamaria, unsere Capreser Reiseleiterin, holte uns im Hotel ab. Den Beginn unseres Besichtigungsprogramms hatten wir schon auf 9.30 Uhr verschoben, in der Hoffnung, dass der Regen dann vorbei sei. Aber während wir zum Kartäuserkloster unterwegs waren, gab es nochmals sehr kräftige Gewitterschläge und dann im Kloster schüttete es ganz mächtig. Die Wasserspeier konnten die Wassermassen nicht aufnehmen und so entstanden noch recht interessante Fotos in den Innenhöfen des Klosters und wir konnten uns Zeit lassen und die Gemälde von Diefenbach in aller Ruhe betrachten. Als der Regen vorbei war, gingen wir zu den Augustusgärten und machten unterwegs einen Stopp an der Parfümerie Carthusia. Auf den Aussichtsterrassen der Augustusgärten waren schon viele Gruppen unterwegs und wir brauchten viel Geduld, um bis zu den schönsten Fotomotiven vorzudringen. Aber im Gegensatz zu den Tagestouristen hatten wir ja Zeit.

ARCO Naturale und Mittagessen bei Tonino

Nun spazierten wir durch die Gassen, abseits der Touristenströme bis zum Arco Naturale. Dieser Naturbogen war einst eine Höhle und der zum Meer liegende Teil wurde über Jahrtausende weggespült. Der Grossteil unserer Gruppe nahm die vielen Stufen bis hinunter zum Bogen und dort gab es unzählige Fotomotive. Wieder zurück beim Aussichtsrestaurant gingen wir gemeinsam zurück und besuchten dann das Ristorante da Tonino, wo für unsere Gruppe ein kleines Mittagsmenue vorbeitet war und welches wir sehr genossen. Nach einigen kleinen Vorspeisen gab es selbst gemachte Nudeln mit Aubergine oder Venusmuscheln und als Nachtisch einen "Apfelkuchen" mit Eis. Diese Pause tat uns allen gut und danach gingen einige Gäste zurück ins Zentrum von Capri und die anderen zu einer weiteren Besichtigungstour zu den Villen hoch oben über Capri.

Villa Jovis

Als Kaiser Augustus auf dem Rückweg von einer siegreichen Schlacht in Capri Halt machte, beschloss er, auf dieser Insel eine Sommervilla zu errichten.  Kaiser Tiberius hatte auf Capri 12 Villen und regierte seine letzten 11 Jahre das römische Reich von der Villa Jovis aus. Die Villa liegt auf einer Felsenklippe, von der man den Golf von Neapel hervorragend überwachen konnte. Die einst 8 Stockwerke hohe Villa beherbergt im Inneren eine riesige Zisterne mit 4 Kammern, die heute noch gut zu erkennen sind. Über die Jahre wurde die Villa geplündert und die Steine als Baumaterial der Capreser benutzt. So ist heute von der einstigen wertvollen Ausschmückung leider nichts mehr zu sehen. Die Aussichtsterrasse ganz oben bei der Kirche bot uns aber herrliche Ausblicke hinüber zum Vesuv, zur sorrentinischen Halbinsel und bis in den  Golf von Salerno. Nach dem Besuch der Villa entschlossen wir uns, auf dem Wanderwege hinunter zur Villa Lysis zu gehen. Der Weg verlief zunächst an den unteren Mauerresten der Villa Jovis entlang und ging dann steil bergab mit einem grandiosen Ausblick auf den Golf von Neapel. In der Ferne hörten wir das Grollen eines Gewitters und gingen so recht zügig hinunter.

Villa Lysis

Die Villa Lysis, auch Villa Fersen - nach ihrem Erbauer und Besitzer - genannt, hat eine exponierte Lage hoch oben mit Blick zur Marina Grande. Der junge und reiche Fersen kam 1904 nach Capri und wohnte zunächst im Hotel Quisisana. Noch im selben Jahr begannen die Bauarbeiten zur Villa, die er nach dem jungen Athener Lysis benannte. Er verbrachte in der Villa zusammen mit seinem jungen Freund Nino Cesarini seine besten Jahre und setzte seinem Leben freiwillig ein Ende mit im Champagnerglas aufgelösten Kokain. Die Villa wurde von der Gemeinde Capri restauriert und ist nun seit 5 Jahren wieder zu besichtigen. Die Stuckarbeiten, der Opiumraum, das Bad und die herrliche Aussicht sind eine Besichtigung wert. Wieder zurück in unserem Hotel, gingen einige Gäste noch einmal hinunter zum Meer an der Marina Piccolo. Fast 100 Höhenmeter waren dabei zu überwinden und nach dem Aufstieg freuten wir uns auf das Abendessen. Wir hatten im Ristorante Panorama reserviert, wo es sehr schmackhaftes Essen und äusserst charmante Kellner gab.

Anacapri am 04.10.2019

Für heute war Traumwetter angesagt und so brachen wir gleich nach dem Frühstück auf zu Fuss zum kleinen Busbahnhof. Mit dem Inselbus fuhren wir ca. 15 min. nach Anacapri und spazierten direkt zur Villa San Michele. Noch waren wir fast allein in der Villa und konnten so in aller Ruhe die Räume und den Garten besichtigen. Ende des 19. Jahrhunderts erfüllte sich der schwedische Arzt und Schriftsteller einen Herzenswunsch, kaufte ein Grundstück mit einer kleinen Kapelle in Anacapri und begann dort mit dem Bau der Villa. Mit viel Licht, offenen Übergängen von Räumen in die Gärten und mit vielen antiken Gegenständen besticht die Villa noch heute. Sie gehört dem schwedischen Staat, hat nebenan so auch ein schwedisches Konsulat und zählt täglich viele Besucher aus der ganzen Welt. Wir alle waren mächtig beeindruckt von dem Bau und konnten uns nur schwer wieder trennen. Aber es nahten viele grosse Touristengruppen und so begaben wir uns zunächst zu einer Limoncello- und Schokoladenprobe und dann ins Zentrum von Anacapri. Dort besuchten wir die Kirche der Hl. Sofia, die Kirche San Michele mit ihrem tollen Fussbodenmosaik und das rote Haus. Dieses im Pompej Rot gehaltene Haus wurde vom amerikanischen Oberst McKowen Ende des 19. Jahrhunderts gebaut und beherbergt heute eine Gemäldesammlung mit Ansichten von Capri aus dem 19. und 20. Jahrhunderts sowie 4 römischen Statuen aus der blauen Grotte.

Monte Solaro und Bootsfahrt

Anacapri bietet alles, was das Touristenherz begeehrt und man konnte sich eine echte Capri Sandale anfertigen lassen. Derweil besorgten Annamaria und ich die Zutaten für ein Picknick und wir organisierten eine "Bevorzugte Auffahrt" auf den Monte Solaro. So waren wir trotz langer Schlange ruckzuck oben und begaben uns sogleich zu "Unserem" Picknickplatz mit toller Aussicht. Bei einem guten Weisswein liess sich jeder sein Sandwich schmecken und anschliessend umrundeten wir das Aussichtsplateau und konnten bis hin zu den Bergen des Cilento am Ende des Golfes von Salerno schauen. Eine traumhafte Aussicht an einem wunderschönen Tag. Mit dem Sessellift fuhren wir wieder hinunter und da standen dann schon 2 Caprio Taxen bereit, die uns hinunter zur Marina Grande brachten.
Mit einem Privatboot umrundeten wir dann die Insel Capri und sahen vom Wasser alles das, was wir an Land schon kennengelernt hatten. ZURÜCK vom Hafen Marina Grande nahmen wir die Funicolare hinauf zur Piazetta und die freie Zeit bis zum Abendessen gestaltete jeder ganz nach seinen Vorstellungen. Zum Beispiel reichte die Zeit für ein Bad im Meer bei der Marina Piccola und das Wasser war noch ganz angenehm warm. Das Abendessen nahm ein Teil unserer Gruppe im Ristorante al Capri ein.

Noch einmal Capri am 05.010.2019

Unser ausgeschriebenes Programm hatten wir abgearbeitet mit passendem Wetter und nun war ein Tag zum Geniessen angesagt. Das Frühstück begann später und dauerte länger und dann hatten wir auch noch ein Geburtstagskind in der Gruppe. Jeder hatte sich für den Tag etwas vorgenommen und einige Gäste brachen mit mir zu einer Wanderung zur Pizzo Lungo auf. Wir spazierten durch die Gassen von Capri bis zum Naturbogen und gingen dann aber die vielen vielen Treppen hinunter zur Crotta Matromania. Einst war das ein kultischer Ort und bei den Römern ein Nymphäum. Später liebten die Hippies diesen Platz. Weitere Stufen führten immer weiter nach unten bis wir fast am Meer waren. Der Weg verlief im Wald und dann kamen wir treppauf zur Aussicht auf die Villa Malaparte. Der Weg verlief in den Felsen und bot immer wieder schöne  Ausblicke auf das Meer und die Faraglioni Felsen. Bei der Punta Tragara erreichten wir die Aussichtsterrasse des Hotels und genossen den Blick auf Capris Küste. An den Mauern entdeckten wir Kapernpflanzen, die schon wieder blühten. Auf dem Rückweg durch den Ort nahmen wir einen kleinen Imbiss und gingen dann zurück ins Hotel.

Abschied von Capri

17 Uhr trafen wir uns wieder und fuhren mit dem Inselbus nach Anacapri. Dort erwartete uns schon Annamaria und gemeinsam gingen wir zu unserem Lokal für das letzte Abendessen. Es lag hoch oben über Anacapri am Hang des Monte Solaro. Mit einem Pkw fuhren wir den steilen Weg hinauf und kamen oben gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang an. Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt........Für uns versank sie in einem Wolkenmeer, aber auch das war spektakulär. Dazu gab es Prosecco und frische Pizza aus dem Pizzaofen. Es war ein unvergesslicher Moment und ein würdiger Abschluss unserer Caprireise. Aber das war noch nicht alles. Drinnen erwartete uns ein tolles Abendessen bei der Familie Pontecorvo mit Salat Caprese, Ravioli alla Caprese, Parmigiana di Melanzane und ein Semifredo. Dazu gab es Rot- und Weisswein, Wein des Hauses und zum Schluss einen selbst gemachten Limoncello. Noch ein Blick von der Terrasse auf das beleuchtete Anacapri und dann brachte uns der Pkw wieder den steilen Berg hinunter und von der Piazza fuhren wir mit Taxis zurück ins Hotel.

Heimreise am 06.10.2019

Wir hatten Zeit und konnten das fantastische Frühstück ein letztes Mal geniessen. Dann mussten die Koffer gepackt werden und diese wurden wieder zum Hafen gebracht. Wir gingen zur Funicolare und fuhren zur Marina Grande. Dort blieb Zeit für einen Abschiedsspaziergang. An der Fähre nahmene wir unsere Koffer entgegen und wieder in Neapel wartete schon der Busfahrer und brachte uns zum Flughafen. Das einchecken ging problemlos, denn wir hatten schon unsere Bordkarten in der Hand. Nun hiess es Abschied nehmen von den Gästen, die über Frankfurt nach Leipzig flogen. In München hatten wir reichlich Aufenthalt, verabschiedeten uns wieder von einem Ehepaar und flogen dann ganz pünktlich nach HAMBURG und Dresden. Unsere nur 5 Tage lange aber sehr intensive Reise war nun leider zu Ende.

Ein herzliches Dankeschön an meine lieben Reisegäste

Wir waren nur 5 Tage zusammen und jeder hoffte natürlich auf schönes Wetter. Leider war der Wettergott da aber anderer Meinung und forderte uns ständig heraus. Wir haben unser Programm immer den gegebenen Wetterbedingungen angepasst und Sie alle waren sehr verständnisvoll und immer flexibel. Dafür danke ich Ihnen allen sehr sehr herzlich.
Mein besonderer Dank gilt Annamaria, die für uns in Capri alles perfekt organisierte und regelte.
Es hat mir sehr viel Freude gemacht, Sie nach Capri zu begleiten und Ihnen die Schönheiten dieser Insel nahe zubringen.
Bleiben Sie gesund und reisefreudig und so fit. Dann freue ich mich auf ein Wiedersehen !
Bis dahin alles Liebe und Gute
Ihre Ria Heilmann

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