Reisebericht: Städtereise Florenz – die Perle am Arno in Italien

26.10. – 30.10.2015, 5 Tage Flugreise Florenz mit Dommuseum – Uffizien – Ponte Vecchio – Boboli–Garten – Accademia–Museum


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Michelangelo, Leonardo da Vinci, Galileo Galilei - sie alle haben eins gemeinsam: Sie verbrachten einen Teil ihres Lebens in der toskanischen Stadt Florenz...
Mit ihren künstlerischen und wissenschaftlichen Werken sorgen sie bis heute dafür, dass Millionen von Touristen in die bezaubernde Stadt am Arno reisen.
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Montag, 26.10.2015: Flug nach Florenz

Heute ging es mit Linienflügen der Lufthansa nach Florenz und mit einem örtlichen Transfer wurden wir vom Flughafen zu unserem Hotel transferiert. Am Nachmittag erreichten wir schließlich unser Hotel „Palazzo Ricasoli", ein beeindruckendes Gebäude aus dem 16. Jahrhundert in einem ruhigen Viertel in der nördlichen Altstadt von Florenz. Hier ist also der ideale Ausgangspunkt für unsere Erkundungstouren der nächsten Tage! Am Abend begrüßten wir auch weitere 20 Bus-Gäste und somit war unsere Gruppe mit nunmehr insgesamt 25 Personen komplett.

2. Tag – Dienstag, 27.10.2015: Boboli–Garten – Silbermuseum

Ausgestattet mit Audio-Guides starteten wir zu Fuß gemeinsam mit Matthias, unserem Stadtführer. Innerhalb von nur 15 Gehminuten erreichten wir bereits den Domplatz und weiter über die Piazza della Repubblica die älteste Brücke von Florenz, die Ponte Vecchio. Es wird angenommen, dass eine Brücke hier schon während der Römerzeit existierte. Ihr heutiges Aussehen geht zurück auf das Jahr 1345, als sie gebaut wurde, um eine Brücke zu ersetzen, welche durch eine Flut zerstört wurde. Häuser wurden auf der Brücke gebaut, was eine gängige Praxis in großen europäischen Städten im Mittelalter war. Die Ponte Vecchio war die einzige Brücke in Florenz, welche den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden hat. Die Häuser auf der Brücke wurden zunächst als Werkstätten und von einer Vielfalt von Ladenbesitzern, wie zum Beispiel Metzgern genutzt und Gerber machten hier ihre Geschäfte. Im Jahr 1593 beschloß Herzog Ferdinand I. sie durch Goldschmiede zu ersetzen, angeblich, weil die Läden zu viel Müll produzierten und einen fauligen Gestank verursachten. Heute werden die Häuser als Läden verwendet, welche ein breites Sortiment an Schmuck verkaufen, angefangen von günstigem modernem Schmuck, hin zu teuren Antiquitäten. Anschließend ging es weiter zum Palazzo Pitti, welcher sich unterhalb des Boboli-Hügels erstreckt. Er wurde Mitte des 15. Jahrhunderts für den Bankier Luca Pitti nach Plänen von Brunelleschis gebaut und erfuhr später von den Medici eine Vergrößerung. In ihm residierte Cosimo de Medici und er beherbergte auch italienische Könige bzw. diente den Herrschern von Florenz als Wohnsitz. Wir wurden von Matthias durch das hiesige Silbermuseum geführt. Die Sammlungen des Museo degli Argenti bestehen aus dem Schatz der Medici und der Habsburg-Lothringer, darunter die berühmten Vasen Lorenzos des Prächtigen, Kameen Cosimos I., Bergkristalle von Franz I., Bernsteine Maria Magdalenas von Österreich, Elfenbeinarbeiten von Matthias de' Medici, Schmuck von Anna Maria Luisa, der letzten Repräsentantin des Hauses Medici, der Schatz Ferdinands III. (Sammlungen der Erzherzöge von Salzburg) und eine bedeutende Sammlung von Schmuckstücken, die von deutschen Goldschmieden Ende des 16. und im 17. Jahrhundert angefertigt wurden, sowie chinesisches und japanisches Porzellan. Sehr beeindruckend! Nach einer stärkenden Mittagspause ging unser Besichtigungsprogramm weiter... Hinterm Palazzo erstreckt sich am Hang der Boboli Garten, in ihm können wir bei angenehmen Temperaturen lustwandeln. Im Garten sind Brunnen, Grotten und herrliche Wasserspiele zu sehen. Von den schattigen Terrassen genießen wir die herrliche Aussicht auf die Stadt und die toskanische Landschaft. Zum Schluss bummeln wir noch durch den Bardini Garten und mit einigen Gästen zum Piazza Michelangelo, wo wir einen traumhaften Blick auf die gesamte Stadt genießen können.

3. Tag – Mittwoch, 28.10.2015: Die Kirchen der Stadt

Unser Stadtführer Matthias holte uns erneut im Hotel ab und wir spazierten bei leider regnerischem Wetter ins Stadtzentrum. Zuerst machten wir jedoch einen kurzen Abstecher am
Kloster San Apollonia. Das erste Refektorium der Renaissance in Florenz ist jenes der Benediktinernonnen von „S. Apollonia", das um 1445, zur Zeit des größten Glanzes des Klosters, geschaffen wurde. Die hintere Wand des Refektoriums (9,75 x 9,10 m) war damals von Fresken bedeckt, doch die strenge Klausur der Nonnen bewirkte, daß man für lange Zeit nichts von diesen Werken wußte, so dass erst die Auflösung des Klosters im Jahre 1860 die Existenz lediglich des Freskos des „Ultima Cena" (Letztes Abendmahl) zu Tage brachte - der obere Bereich war übertüncht worden -, welches zuerst Paolo Uccello, dann aber seinem wahren Autor zugeordnet wurde, Andrea del Castagno (1421-1457), der daran nach seiner Rückkehr aus Venedig im Jahre 1444 arbeitete. Oberhalb davon wurden später weitere drei Fresken entdeckt: die „Resurrezione" (Auferstehung), die „Crocefissione" (Kreuzigung) und die „Seppellimento di Cristo" (Grablegung Christi), die bei der Restauration 1952 aus Gründen der Erhaltung abgelöst wurden, wodurch darunter aber die wundervollen Entwurfszeichnungen zum Vorschein kamen. Voller Eindrücke erreichten wir die zentrale Markthalle von Florenz. Das zweistöckige Gebäude wurde im Jahr 1874 eröffnet und obwohl das Design sehr modern für seine Zeit war, passt es dank der traditionellen Gestaltung der Steinfassade des Erdgeschosses und den Arkadenfenstern sehr gut zum Rest des Stadtbilds. Die obere Etage mit ihrem roten Eisenrahmen und grünen Fensterwerk wirkt etwas auffälliger. Die Fenster gleich unter dem hellen, wasserfarbenen Dach bringen ein natürliches Licht in die Mitte der Markthalle. Der Mercato Centrale befindet sich im Zentrum vom San Lorenzo Markt. Der große Freiluft-Markt befindet sich zwischen den Straßen und Plätzen rund um die Basilica di San Lorenzo. Hier verkaufen viele Händler ihre Produkte an die Passanten - meist Lederwaren, Kleidung und Souvenirs. Im Mercato Centrale findet man auch Lebensmittel. Die Läden im Erdgeschoss bieten Fisch, Fleisch, Käse und typisch toskanische Snacks wie „lampredotto" und „budelline", beides lokale Kuttel-Spezialitäten. Gemüse und Blumen werden auf der oberen Etage der Markthalle verkauft. Anschließend besichtigten wir die benachbarte Basilica di San Lorenzo, die ehemalige Pfarrkirche der Medici Familie. Mitglieder dieser reichen und mächtigen Familie wurden hier begraben. Die Kirche, die ursprünglich von Filippo Brunelleschi im 15. Jahrhundert entworfen wurde, ist ein frühes Beispiel der kirchlichen Architektur der Renaissance. Von hier aus flanierten wir weiter - die Besichtigung des Domes stand nunmehr auf unserem Programm! Der Dom von Santa Maria del Fiore wurde 1434 vollendet und ist die bedeutendste Sehenswürdigkeit von Florenz sowie die viertgrößte Kirche der Welt. Er ist auch weltbekannt für seine riesige Kuppel, eine technische Meisterleistung der Renaissance und ist von jedem Hügel und Aussichtspunkt aus sichtbar. Die riesige Kuppel des Doms mit einer Höhe von 114 m ragt meterhoch über die Häuserdächer hinaus. Der florentinische Dom wurde übrigens der Muttergottes geweiht, daher das „Santa Maria". Der Zusatz „del Fiore" bedeutet „der Blume" und bezieht sich auf das Stadtwappen, die Lilie, von Florenz. Die Mittagspause verbrachten wir in der Nähe des Domes und voller neuer Energie besuchten wir am Nachmittag die Orsanmichele, einen ursprünglichen Getreidemarkt. Heutzutage wird die untere Etage als Kirche benutzt, während die oberen Etagen ein kleines Museum beherbergen. Unser Spaziergang führte uns weiter über die Piazza della Signoria zur Kirche Santa Croce. Sie wurde im Jahr 1294 nach einem Entwurf des berühmten Architekten Arnolfo di Cambio gegründet und ist eine der großartigsten und ältesten Franziskanerkirchen der italienischen Gotik. Die Basilika wurde zum letzten Ruheort berühmter Persönlichkeiten erkoren und birgt die so genannten „Urne dei Forti" (die Gräber der Mächtigen), darunter auch das Grab des Michelangelo. Erst nach der Beisetzung des Dichters Ugo Foscolo im Jahr 1871 wurde Santa Croce erst richtig für die Beerdigung berühmter Persönlichkeiten gewählt. Doch in Wirklichkeit ruhen hier bereits seit Jahrhunderten die Gebeine von fast fünfzehntausend Vertretern aller Kunstrichtungen wie Gioacchino Rossini, Leon Battista Alberti, Vittorio Alfieri, Galileo Galilei, Machiavelli und Enrico Fermi. Hier endete auch unser heutiges Besichtigungsprogramm und jeder kehrte individuell zum Hotel zurück - mittlerweile kannten wir uns ja alle auch ziemlich gut in der Stadt aus.

4. Tag – Donnerstag, 29.10.2015: Uffizien – Fiesole

Eingestellt auf schönes Wetter mit angenehmen Temperaturen gelangen wir zur Piazza della Signoria, wo wir unseren Stadtführer Matthias treffen. Die Karten für die Besichtigung in der berühmten Galleria degli Uffizi bekommen wir schnell und mit der Vorreservierung laufen wir an vielen Anstehenden vorbei. Die über 4.000 Gemälde, die zum großen Teil aus der Privatgalerie der Medici stammen, eine der berühmtesten Sammlungen von Renaissance-Kunstwerken, geben einen großartigen Überblick über die florentinische Malerei. Anna Maria Ludovica hat sie 1737 den Florentinern vermacht, schon 1560 hat Vasari den Bau als Amtssitz, bezeichnet als uffizi, der Großherzöge errichtet. Vom Museum aus nehmen wir auch nochmals einen zauberhaften Blick auf die Ponte Vecchio - echt toll! Am Abend fuhren wir mit dem Großteil der Gruppe nach Fiesole, einem bekanntes Städtchen in der Toskana und nur wenige Kilometer von Florenz entfernt. Es ist etruskischen und römischen Ursprungs und wurde im Jahr 90 v. Chr. völlig zerstört und später wieder aufgebaut. In der Renaissance entwickelte sich der Ort zu einem beliebten Urlaubsziel für prominente Familien, die hier ihre Villen erbauen liessen. Wir nutzten diesen Ausflug zu einem Spezialitäten-Abendessen oberhalb von Florenz mit traumhaften Blicken auf das Lichtermeer der Stadt!

5. Tag – Freitag, 30.10.2015: Heimflug

Nach erlebnisreichen Tagen sollte es nun heute wieder in Richtung Heimat gehen. Wir hatten viel gesehen, erfahren und uns mit der italienischen Geschichte, der Lebensweise und der Gastfreundschaft der Italiener auseinandergesetzt. Die Fluggäste wurden am Nachmittag im Hotel abgeholt und zum Flughafen in Florenz transferiert, wo es am Abend in Richtung Heimat gehen sollte.
Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust. Es hat viel Spaß gemacht mit Ihnen und ich freue mich schon heute auf ein baldiges Wiedersehen!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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