Reisebericht: Triest & Friaul–Julisch Venetien – Exklusivreise Nord–Italien

20.09. – 29.09.2019, 10 Tage Städtereise Triest & Rundreise Friaul–Julisch Venetien mit maximal 16 Reisegästen: Schloss Miramare – Schloss Duino – Rilkeweg – Palmanova – Prosecco–Weinstraße – Aquileia – Grado – Spilimbergo – Udine


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Eine kleine Region im äußersten Nordosten Italiens, die sehr lang zu Österreich gehörte und manchmal so wirkt, als habe sich daran nicht viel geändert. Es ist eine Reise zwischen Bergen und Meer, aber auch in eine aüßerst spannende Vergangenheit.
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Freitag, 20.09.2019: Anreise nach Triest

Voller Spannung machten sich insgesamt 11 Reisegäste und ich in eine doch noch eher unbekannte Region Italiens auf. Die Flüge führten von den unterschiedlichsten Flughäfen zunächst nach München, wo sich unsere reiselustige Gruppe traf und wir dann gemeinsam gegen Mittag nach Triest flogen. Der Flug dauerte nur 35 Minuten und schon waren wir wieder gelandet. Hier wurden wir von unserem Buschauffeur Bozo bereits erwartet und nach weiteren ca. 35 Kilometern Busfahrt erreichten wir Triest und checkten sofort in unserem exklusiven 4-Sterne Hotel "Savoia Excelsior Palace" direkt am Adriatischen Meer ein. Schon die zentrale Lage des Hotels beeindruckte uns und so stand einem orientierenden Rundgang am Nachmittag nichts im Wege, denn schließlich wollten wir keine Zeit verschenken. Also spazierten wir alle zusammen bis zum nur einen Katzensprung entfernten Hauptplatz der Stadt, der Piazza dell'Unità, vorbei am Teatro Verdi und gelangten später zum Canal Grande. Zurück ging es dann über den Börsenplatz und ein Stückchen durch die Altstadt. Nun hatte jeder von uns einen kleinen Überblick über die Stadt gewonnen und konnte die verbleibende Zeit bis zum Abendessen ganz individuell für eigene Erkundungen nutzen. Die Idee, den ersten Abend nicht allein zu verbringen, wurde von der gesamten Gruppe angenommen und somit wurde kurzerhand ein schmackhaftes Abendessen im Restaurant "La Tecia" unweit des Hotels organisiert. Wir nutzten diese Gelegenheit auch direkt, um uns untereinander kennenzulernen und erste nette Gespräche zu führen - ein gelungener Auftakt einer tollen Reise!

2. Tag – Samstag, 21.09.2019: Triest – Schloss Miramare

Zunächst stärkten wir uns bei einem gemütlichen und wirklich üppigen Frühstücksbuffet im Hotel. Gegen 9 Uhr trafen wir dann auf unsere sympathische Fremdenführerin Emanuela und schon konnte unsere Erkundungsreise durch Triest beginnen. Zunächst fuhren wir mit dem Bus vorbei am römischen Amphitheater hinauf zum San Giulio-Hügel und besichtigten die wichtigste Kirche der Stadt, die Kathedrale San Giusto. Der Ausblick vom San Giusto-Hügel auf die Stadt wird überall gelobt, allerdings sind die Bäume dort mittlerweile so hochgewachsen, dass man so gut wie gar keinen Blick mehr auf die Stadt genießen kann. Anschließend ging es mit dem Bus wieder hinunter und im weiteren Verlauf unserer Stadtrundfahrt erspähten wir unter anderem das Wahrzeichen von Triest, den sogenannten "Ursus-Krahn", ein historisches Relikt aus dem Hafen als Erinnerung an die Verbindung zwischen der Stadt und dem Meer. Am Canal Grande verließen wir den Bus und setzten die Stadtführung zu Fuß fort. Über die neue Brücke namens "Passaggio Joyce" (bei den Einheimischen einfach nur Ponte Curto = kurze Brücke genannt) erreichten wir die Neustadt, die regelrecht nach einem Schachbrett-Muster angelegt wurde. Die ehemaligen Salinen sind der Grund dafür. Überall trafen wir auf großartige Paläste und die Architektur der Hafenstadt erinnert zudem überall an die Zeit der Habsburger, die immerhin über mehrere Jahrhunderte die Stadt besaßen und daher gilt die Stadt eben auch als das "Wien am Meer". Unser Stadtrundgang führte weiter vorbei an der Serbisch-Orthodoxen Kirche des Heiligen Spyridon und kurz darauf besichtigten wir die Griechisch-Orthodoxe Kirche San Nicolò dei Greci, ein echtes Juwel und absolut sehenswert. So langsam wurde es Zeit für eine Mittagspause. Daraufhin besuchten wir die Traditions-Konditorei "Eppinger", die seit 1848 typische triestiner und ungarische Süßwaren herstellen. Auch hier spiegelt sich natürlich der jahrhundertelange Einfluss der Habsburger wider, so zum Beispiel im sogenannten "Presnitz", eine Blätterteigrolle mit Nüssen, Mandeln, Pinienkernen, Rosinen und Rum - einfach köstlich! Dazu konnten wir die typische triestiner Kaffee-Spezialitäten probieren und die meisten entschieden sich für einen Kaffee "in bicchiere", also im Glas. Gut gestärkt brachen wir auf und fuhren zum nur wenige Fahrminuten entfernten Schloss Miramare. Wir folgten der Adria-Küstenstraße westwärts und als wir ankamen, erstrahlte dieses romantische Schloss aus weißem Kalkstein oberhalb des Meeres unter dem strahlend blauen Himmel. Ursprünglich sollte Schloss Miramare das Liebesnest für Österreichs Erzherzog Ferdinand Maximilian und seine Frau Charlotte von Belgien werden, doch dann kam alles anders. Unser Besuch zeigte, dass das Paar lediglich vier Jahre dort lebte, denn der Habsburger wurde hingerichtet und das passierte kurz vor seinem 35. Geburtstag. Seine Frau Charlotte wurde wahnsinnig und daraufhin holte ihre Familie sie von Miramare nach Belgien. Die Legende erzählt übrigens, dass bis heute ihr Geist durch den verwinkelten Schlosspark irrt und nach Maximilian rufe. Danach wurde das Schloss zur Sommerresidenz der Habsburger umfunktioniert und auch da schien Miramare eher Unglück zu bringen. Interessanterweise weiß man heute, dass alle Leute, die in diesem Schloss genächtigt haben, im Ausland verstorben sind und daher zog es beispielsweise ein britischer General vor, im Garten zu schlafen, um Unheil abzuwenden. Der späte Nachmittag stand nochmals für eigene Erkundungen im Stadtzentrum von Triest zur Verfügung.

3. Tag – Sonntag, 22.09.2019: Schloss Duino – Rilkeweg – Slivia–Höhle

Zunächst fuhren wir zum nur etwa 20 Kilometer entfernten Schloss Duino, das sich heute im Besitz der Familie Thurn und Taxis befindet und im Verhältnis zu Miramare sehr klein und unscheinbar wirkte. Hier durften im Jahre 1912 der Dichter Rainer Maria Rilke und einige andere Künstler einige Zeit verbringen. Rilke soll angeblich über die umliegenden weißen Kalkkliffe entlang des Golfs von Triest gewandert sein und fand dabei wahrscheinlich genug Inspiration, um die "Duineser Elegien" fertigzustellen. Nach der Besichtigung des Schlosses wanderten wir ganz gemächlich den etwa 1,5 Kilometer langen Rilkeweg von Duino bis Sistiana und genossen immer wieder die imposanten Blicke, die man von den zahlreichen Aussichtsplattformen hat. Die Felsen und Berge dieser Gegend gehören zum Triester Karst. Immer wieder sahen wir die porösen und ausgewaschene Steine, die auch tiefe Höhlen bilden können, wie die Grotta Slivia, die wir später besuchten. Wir wanderten oberhalb der steilen Kalkklippen, durch Wälder und stets mit dem Blick auf die traumhafte Adria. Leider setzte im letzten Drittel des Weges etwas Regen ein, aber dennoch war dieser Weg ein absoluter Traum mit gigantischen Panoramen. Am Nachmittag ging es nunmehr mit dem Bus zum Bauerntourismus (Agriturismo) Torri di Slivia, wo uns "Höhlenbesitzer" Corrado bereits erwartete und wir gemeinsam mit einem sogenannten "Agribus", einer Art Traktor mit Anhänger, zum nur wenige Fahrminuten entfernten Höhleneingang der Grotta di Slivia gelangten. Die Höhle trägt auch den Namen des Turms und "Le Torri" sind die gigantisch großen Stalagmiten, die die Höhle schmücken. Während einer interessanten Führung erfuhren wir viele Fakten zur Höhlenforschung und der Entstehung von Stalaktiten bzw. Stalagmiten. Ein besonderer Höhepunkt war die abschließende Verkostung verschiedenster Weine bzw. Käse- und Wurstspezialitäten innerhalb der Höhle - eine Erlebnis der ganz besonderen Art. Bei bester Laune erklommen wir anschließend die knapp 200 Stufen hinauf zum Höhlen-Ausgang. Mittlerweile hatte es sich so richtig eingeregnet und die Rückfahrt nach Triest erfolgte durch einen Ort namens "Prosecco" und somit oberhalb der Stadt Triest zum Hotel. Heute nahmen wir nochmals ein gemeinsames Abendessen ein, diesmal in der Taverna "Montalbano", wo uns typisch italienische Küche erwartete und der passende Hauswein durfte dabei natürlich auch nicht fehlen!

4. Tag – Montag, 23.09.2019: Palmanova

Ein erster Blick aus dem Fenster versprach leider nichts Gutes für den heutigen Tag, denn es regnete unaufhörlich. Also ließen wir den heutigen Vormittag ganz in Ruhe angehen und nach einem ausgiebigen Frühstück starteten wir mitsamt unserem Gepäck erst gegen 11 Uhr in Richtung Palmanova. Glücklicherweise besserte sich das Wetter und gemeinsam mit Emanuela erkundeten wir die im 16. Jahrhundert von der Handelsmetropole Venedig äußerst planmäßig angelegte Stadt im trockenen. Leider war Montag und somit Wochenmarkt auf dem Hauptplatz der Stadt, der Piazza Grande. Rund um diesen Platz gruppieren sich zahlreiche Bauwerke aus der Zeit der Renaissance, allerdings konnten wir durch die zahlreichen Marktstände die Großartigkeit dieses Platzes nur erahnen. Palmanova besticht außerdem wegen der besonderen Form des Stadtkerns, der einem Stern gleicht. Wir besichtigten auch den Dom, der Anfang des 17. Jahrhunderts gebaut wurde und die Hauptattraktion der Stadt ist. Nach einer kleinen Mittagspause setzte erneut Regen ein und bereits am frühen Nachmittag erreichten wir das Landhotel "Fossa Mala", unser Domizil für die restlichen Nächte dieser Reise. Hier mussten wir uns nun leider auch von Bozo, unserem umsichtigen slowenischen Buschauffeur verabschieden. Katia, die Hotel-Besitzerin, erwartete uns freudig mit einem Glas guten Wein und dann bezogen wir auch schon unsere gemütlich eingerichteten Zimmer. Unser Abendessen nahmen wir später in einer gemütlichen Osteria in Pordenone ein und bei etwas Wein und gutem Essen war das schlechte Wetter des heutigen Tages natürlich ganz schnell vergessen. Etwas Spaß gab es übrigens auch bei der Bestellung der Gerichte, denn die Speisekarte war mit vielen Spezialitäten aus der friulanischen Küche gespickt und es war nicht immer ganz einfach zu interpretieren, was jeweils dahintersteckt. Im Endeffekt waren alle zufrieden und es war ein wiederum gelungener Abend. 

5. Tag – Dienstag, 24.09.2019: Castelbrando – Prosecco–Weinstraße

Am Vormittag fuhren wir mit neuem Bus und Buschauffeur Tiberio nach Conegliano, wo wir auf unsere heutige Fremdenführerin Francesca trafen. Mit ihr besichtigten wir zunächst das Schloss CastelBrando, welches majestätisch auf einem Berg über dem Valmareno-Tal thront, eingebettet in die sanfte Hügellandschaft Trevisos. Leider erfolgte diese Besichtigung etwas konzeptlos und für uns eher langatmig und zu guter Letzt wurde uns dann auch noch ein Film gezeigt, der letztendlich abgebrochen werden musste, weil dieser eindeutig unseren Zeitplan sprengte... Der Wettergott hatte heute allerdings ein Einsehen mit uns und schon allein die landschaftlich reizvolle Fahrt auf der Prosecco-Weinstraße beeindruckte uns. Gegen Mittag besuchten wir das Weingut "Bortolomiol" und nach einer kurzen Einführung verkosteten hier drei sehr gute Prosecco-Weine und dazu wurde herzhafter Parmesan-Käse gereicht. Leider fehlte es hier jedoch an Gemütlichkeit, es waren zu viele andere Gäste anwesend und der Lärmpegel entsprechend hoch. Das war schade, denn davon hatten wir uns etwas mehr versprochen. Zum Abschluss des Tages erlebten wir dann aber eine überaus interessante Führung durch die Villa Sandi, einer historischen Villa aus dem 17. Jahrhundert, die einst als Sommerresidenz von der venezianischen Kaufmannsfamilie Sandi erbaut wurde. Heute ist sie nicht nur der Sitz des gleichnamigen Prosecco-Weingutes, sondern sie ziert zudem das Flaschen-Etikett der weltbekannten Schaumweine der Prosecco DOCG- und DOC-Herkunftsangaben. Natürlich durfte auch hier eine kleine Verkostung nicht fehlen! Der Abend wurde mit einem äußerst schmackhaften 5-Gänge-Menü im Restaurant "Manin" gekrönt und rundete diesen wiederum erlebnisreichen Tag ab.

6. Tag – Mittwoch, 25.09.2019: Aquileia – Grado

Mit dem Bus fuhren wir ostwärts in Richtung Palmanova. Unterwegs, auf dem Gebiet der Gemeinde Codroipo, überraschte uns die Kunstflugstaffel der "Frecce Tricolori" (Dreifarbige Pfeile) der italienischen Luftwaffe mit einigen akrobatischen Darbietungen in der Luft. Somit verging die reichlich einstündige Fahrt bis Aquileia wie im Fluge und im Ortszentrum von Aquileia trafen wir dann am Vormittag auf die uns bereits bestens bekannte Reiseleiterin Emanuela. Zuerst besuchten wir die archäologische Zone mit ihren römischen Ausgrabungen, denn die Stadt wurde bereits zur Römerzeit zu Handels- und Verteidigungszwecken gegründet und entwickelte sich dann nach und nach zu einem der wichtigsten Häfen der Adria bzw. auch zu einem bedeutenden Kreuzungspunkt verschiedener Religionen und Kulturen. Heute steht Aquileia auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste. Wir besichtigten einige archäologische Ausgrabungen wie das Forum und den Binnenhafen und waren schlichtweg beeindruckt! Anschließend suchten wir einen weiteren Schatz dieser Stadt auf, die patriarchalische Basilika, welche um das Jahr 1000 errichtet wurde und mit überaus beeindruckenden Mosaiken aus verschiedensten Zeitepochen aufwarten kann. Tief beeindruckt fuhren wir leider nunmehr bei heftigem Regen in das nur wenige Kilometer entfernte Städtchen Grado weiter. Die Stadt liegt übrigens auf einer Insel und besitzt eine wunderschöne kleine Altstadt. Da das Wetter so schlecht war, kehrten wir zunächst in ein gemütliches Fisch-Restaurant im Ortszentrum ein und ließen uns mit köstlichen Spezialitäten und gutem Wein der Region verwöhnen. Danach sah die Welt schon viel besser aus und einem anschließenden Spaziergang durch die beschaulichen Gassen der historischen Altstadt stand nichts mehr im Wege. Den Höhepunkt des heutigen Tages bildete eine ca. eineinhalbstündige Schifffahrt durch die malerische Lagune von Grado. Wir bewunderten die herrliche Landschaft mit ihren kleinen Inseln und Inselchen, die vielfältige Flora bzw. Fauna und die unberührte Natur. Ein echter Genuss, denn sogar die Sonne zeigte sich an diesem Nachmittag, trotz aller schlechten Wetter-Prognosen für diesen Tag. Zum Abendessen servierte man uns heute Spezialitäten aus dem Friaul, unter anderem den äußerst geschmackvollen San Daniele-Schinken mit Feigen und Risotto mit Pilzen.

7. Tag – Donnerstag, 26.09.2019: Spilimbergo – Grappa

Ein toller Blick auf die Karnischen Alpen erwartete uns bereits am Morgen und gut gelaunt fuhren wir nach Spilimbergo, wo wir am späten Vormittag etwas ganz Besonderes besichtigten, und zwar die hiesige Mosaik-Schule. Natürlich konnten wir den Schülern hier zuschauen und teilweise den Unterricht verfolgen. Es ist schon mit sehr viel Begabung und Geduld verbunden, ein solches Handwerk in nur drei Jahren zu erlernen. Anschließend spazierten wir durch die Altstadt und besichtigten auch den Dom. Nach einer kleinen Mittagspause gingen wir dann zum gemütlichen Teil des Tages über, denn der gesamte Nachmittag stand ganz im Zeichen des Grappas. In Zoppola besuchten wir die Grappa-Destillerie "Pagura" und erfuhren zunächst so einiges über die Herstellung dieses wertvollen Getränkes. Interessant war unter anderem, dass der Trester, also der feste Weintraubenrest, der bei der Weinherstellung anfiel, von den reichen Landbesitzern der Region einst als Abfallprodukt angesehen war. Er war es angeblich nicht wert, weiter behandelt zu werden. Jedoch gibt es eine bäuerliche Weisheit, die die "Bösewichte" gelehrt hatte, nichts wegzuwerfen und jedes Produkt der Erde als Geschenk zu betrachten... Das war höchstwahrscheinlich der Hebel, dieses Unterprodukt auf dem friaulischen Land zu verwenden und führte später zur Schaffung eines neuen Genusses für den Gaumen, also den Grappa! Wir konnten verschiedene Grappa-Sorten probieren und es war ganz sicher für jeden Geschmack etwas dabei. Gut gelaunt ging es am späten Nachmittag nach Fiume Veneto zurück und gemeinsam mit Katia, der Besitzerin des Landhotels "Fossa Mala", besichtigten wir noch vor dem Abendessen das Anwesen, zudem immerhin auch ein Weingut gehört. Zum Abendessen kehrten wir heute in die hauseigene Pizzeria des Landgutes ein und wurden mit köstlichen Pizza-Kreationen bewirtet. Dazu gab es reichlich Bier und der Abend verging bei netten Unterhaltungen wiederum wie im Fluge.

8. Tag – Freitag, 27.09.2019: Villa Manin – Udine

Zunächst fuhren wir in Richtung Palmanova und bestaunten die nahe gelegene Villa Manin in Passariano. Enttäuschung machte sich allerdings schnell unter unseren Gesichtern breit, denn die komplette Villa war aufgrund von Restaurierungsarbeiten eingerüstet... Sie war die prächtige und repräsentative Residenz der Familie Manin, die zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert im Zentrum der riesigen Ländereien der friaulischen Landschaft erbaut wurde. Ein riesiges Areal von unglaublich großen Dimensionen. Nach einer kurzen Stippvisite ging es dann in die Provinzhauptstadt Udine, wo wir einen kleinen orientierenden Stadtspaziergang unternahmen. Udine war das frühere Zentrum der Region Friaul und gehört heute nicht unbedingt zu den touristischen Hauptanziehungspunkten Italiens. Die Stadt verzaubert durch einen Mix aus verschiedenen Baustilen. Die fast 400 Jahre venezianische Herrschaft sind ebenso sichtbar wie auch die Zeit unter der Habsburgermonarchie. Ein besonders schöner Platz wurde uns mit dem Hauptplatz der Stadt, der "Piazza della Libertà", präsentiert - ein wirklich einzigartiges architektonisches Ambiente! Die Mittagspause verbrachten wir ganz individuell in einem der zahlreich vertretenen Restaurants oder auch Cafè´s der Innenstadt. Derart gut gestärkt besichtigten wir später die Tiepolo-Galerien im Patriarchenpalast von Udine. Hier konnten wir die Schönheit der Fresken von Giambattista Tiepolo aus dem 18. Jahrhundert bewundern, der auf Geheiß des damaligen Patriarchen Dionisio Dolfin die Decke der großen Treppe, die Galerie der Gäste und das rote Zimmer schmückte. Außerdem bewunderten wir die charmanten Grotesken von Giovanni da Udine im Blauen Saal, den Stuck des Gelben Saals und die Patriarchalische Bibliothek, die eine äußerst reiche Sammlung von Büchern beherbergt. Nach diesem Kunst-Genuss flanierten wir weiter bis zum Dom, der seine Pforten erst am späten Nachmittag für uns öffnete. Diese Kathedrale Mariä Verkündigung ist die größte und bedeutendste Kirche der Stadt und entstand ursprünglich im 13. Jahrhundert als kleines, dem heiligen Oderich geweihtes Gotteshaus. Zahlreich waren die späteren, baulichen Veränderungen, denn in den folgenden Jahrhunderten wurde der Dom verlängert, die Seitenkapellen wurden angebaut und im 18. Jahrhundert erhielt die gesamte Kirche schließlich ein barockes Gepräge, bis dann Anfang des 20. Jahrhunderts der Fassade letztendlich ein mittelalterliches Aussehen zurückgegeben wurde. Den Abschluss unseres Besuches in Udine bildete der Besuch einer kleinen Mosaik-Werkstatt, wo wir alle Fragen stellen konnten, die zu diesem Thema offen waren. Hier hatten wir es immerhin mit echten Profis des Mosaik-Handwerkes zu tun, die übrigens auf der Mosaik-Schule in Spilimbergo ausgebildet wurden und nunmehr Aufträge aus der ganzen Welt haben. Es war wiederum toll, diesen Leuten bei dieser absoluten Fingerfertigkeit zuzuschauen und wir bewunderten die immense Geduld, die hierbei aufzubringen ist - unglaublich! Zurück im Landhotel erwartete uns ein schmackhaftes Fisch-Menü zum Abendessen und somit ging ein wiederum sehr schöner Reisetag zu Ende.

9. Tag – Samstag, 28.09.2019: Valvasone – Weingut "Pitars" – Pordenone

Valvasone ist ein gemütlicher Ort, wo die Welt absolut in Ordnung zu sein scheint. Keine Hektik und alles geht geruhsam zu. Im Dom wurden wir zunächst mit einem privaten Orgel-Konzert überrascht - einfach wunderbar und einzigartig. Beim Klang der Orgel bekamen wir zudem teilweise sogar Gänsehaut. Nach diesem musikalischen Hoch-Genuss flanierten wir durch die beschaulichen Gassen des Ortes und fühlten uns hier sehr wohl, denn genau so hatten wir uns einen typischen Ort im Friaul vorgestellt... Er war ganz einfach malerisch und unbeschreiblich nett anzuschauen. Von hier aus fuhren wir weiter in das benachbarte San Martino al Tagliamento, wo wir das Weingut "Pitars" aufsuchten. Hier erwartete uns der wundervolle Gastgeber Valentino, der uns wirkliches alles zum Thema Wein erklärte und unsere Fragen geduldig beantwortete. Die Weinlese war zwar jetzt im September in vollem Gange, aber dennoch durften wir auch einen kurzen Blick in seinen Weinkeller werfen. Schließlich war es dann soweit und wir durften einen Teil seiner ausgezeichneten Weine probieren... Dazu wurden herzhafte Spezialitäten wie der köstliche San-Daniele-Schinken, Salami und hervorragender Käse gereicht. Es war so gemütlich und schön hier, dass wir gar nicht mehr weg wollten und sogar die Zeit vergaßen. Mittlerweile war es nämlich schon früher Abend und wir hatten noch einiges vor... Allerdings mussten wir allesamt feststellen, dass es eines der besten Weingüter und Weinverkostungen, die wir jemals erlebt hatten, war! Gern wären wir länger geblieben, vielen Dank an Valentino! Nun ging es zurück in Richtung Pordenone und bevor wir den nächsten kulinarischen Genuss erlebten, spazierten wir durch diesen wunderschönen venezianisch anmutenden Ort mit seinem beeindruckenden Rathaus, sahen den Dom und auch die Haupt-Flaniermeile der Stadt mit den längsten zusammenhängenden Laubengängen Europas. Zudem sollte man sich diese Stadt auf der Zunge zergehen lassen, denn sie bekannt für ihre süßen Verführungen - Eis zum Zerschmelzen, Torten, Pralinen und Schokolade... Also kehrten wir in die Cioccolateria "Peratoner" ein, um eine heiße Schokolade mit süßem Gebäck zu verkosten. Das Besondere am hiesigen Schokoladengetränk ist die Tatsache, dass dieses ohne Milch hergestellt wird. An dieses Getränk muss man sich unter Umständen ein wenig gewöhnen, denn es ist eben kein herkömmlicher Kakao mit Milch. Doch die Vorteile dabei liegen auf der Hand, denn es steckt praktisch nur der gesunde Kakao darin und keine zusätzlichen Pulver bzw. auch keine Milchbestandteile wie zum Beispiel Milchfett. Der Urgeschmack-Kakao ist somit kalorienarm und lässt sich wie Tee oder schwarzer Kaffee ruhigen Gewissens auch häufiger zwischendurch genießen. An dieser Stelle mussten wir uns dann leider auch schon von unserer örtlichen Reiseleiterin Emanuela verabschieden, die uns in den letzten Tagen ihre Region Friaul Julisch Venetien mit viel Freude näher gebracht hatte. Vielen Dank nochmals an Dich, liebe Emanuela! Unseren letzten Abend verbrachten wir in einem Schinken-Restaurant, der sogenannten Prosciutteria "Fratelli Martin" am Rande der Altstadt. Von außen eher unscheinbar und auch die Inneneinrichtung des Lokals kann mit Sicherheit nicht sofort punkten, allerdings ist die Küche ein wahres Gedicht! Hier wird noch sehr einfach und eben bodenständig gekocht und man findet die beste Originalität der Speisen und eine hervorragende Zubereitung. Außerdem ist die Schinkenauswahl gerade hier natürlich nicht zu übertreffen. Unter anderem genossen wir also nochmals den köstlichen San-Daniele-Schinken, der aus natürlichen Zutaten wie italienischem Schweinefleisch, Meersalz und die Luft von San Daniele besteht. Das Produkt ist demnach absolut natürlich, ohne Zusätze und Konservierungsmittel, nahrhaft und leicht verdaulich. Unser Buschauffeur Tiberio brachte uns am Abend schließlich zum Hotel zurück und nach diesem kulinarischen Marathon des heutigen Tages fielen wir zufrieden in unsere Betten. 

10. Tag – Sonntag, 29.09.2019: Heimreise

Mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck traten wir heute unsere Heimreise an - wie schnell doch die Zeit verging...! Unsere Flüge führten von Venedig bzw. Triest aus über Frankfurt bzw. München zu unseren Heimatflughäfen zurück. Alles verlief pünktlich und reibungslos.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei meiner Gruppe bedanken, dass Sie sich auf dieses schöne Reise-Abenteuer eingelassen haben und mit mir gemeinsam eine doch noch recht unbekannte Region im Norden Italiens erkundet haben.
Bleiben Sie gesund und reiselustig. Außerdem würde ich mich sehr freuen, Sie bald wieder auf einer meiner nächsten Reisen begrüßen zu dürfen. Bis bald!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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