Reisebericht: Radreise Italien – vom Gardasee bis Venedig

26.09. – 05.10.2015, 8 Tage Flugreise mit Peschiera del Garda – Valeggio sul Mincio – Parco Sigurta – Garda – Verona – Vicenza – Abano Terme – Mirano – Venedig (circa 250 Radkilometer)


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Ein perfekter Start. Trotz des frühen Morgens war schon einiges los auf den Strassen in und um Dresden. Alle Reisenden erreichtenpünktlich ihre Zusteigestellen und so nach und nach füllte sich der Bus und der Anhänger. Nun auf die Autobahn und nach Süden.
Ein Reisebericht von
Reinhard Kappes
Reinhard Kappes

Die Anreise

Nach den geplanten Zwischenstopps kamen wir um die Mittagszeit nach München und zum Inntaldreieck. Rosenkeim, Kufstein und Innsbruck waren nun die Städtenamen die Erinnerungen weckten. Jetzt noch den Brenner hinauf und bald schon waren wir in Bozen ( Südtirol) und in Italien. Und dann erwischte der Stau uns doch noch kurz. Zügig ging es dann das Etschtal hinunter, über Trento erreichten wir Rovereto. Von hier nahmen wir die Querspange hinüber an den Gardasee. Durch Torbole am See entlang und bald war das Ziel in Riva del Garda erreicht. Rasch einchecken und schon wartete das leckere Abendessen auf uns. Bald war alles genussvoll verspeist, müde und zufrieden verschwand einer nach dem anderen im Zimmer.

2. Reisetag, Erster Radtag.

Es war kühl am morgen als wir die Räder inEmpang nehmen durften. Pünktlich kam unser Guide Roberto und machte uns mit sich und der Strecke bekannt. Direkt neben dem Hotel ging es auf einem gut ausgebauten Radweg in die Stadt. Nach einer kleinen Rundtour im Hafen ging es am See entlang nach Torbole und von der Mündung der Sarca in das gleichnamige Tal hinein. Trotz des frühen Sonntag morgens trafen wir schon einige andere Radgruppen, meist Mountainbiker. Durch Olivenhaine, Obst - und Weingüter ging es nach Arco. Dieses schöne Städtchen musste man zu Fuß durchstreifen und dafür hatten wir auch cgenügend Zeit. Die Weiterfahrt führte uns auf einer kleinen Nebenstrasse in Richtung Dro. Immer wieder hielten wir an um zu schauen und natürlich auch zum fotografieren. Es war auch beeindruckend wie nahe die liebliche Landschaft und der schroffe, steile Fels nebeneinander lagen. Immer wieder gab es Kletterer in der Wand zu bestaunen und natürlich die tolle Landschaft. Hin und wieder weckte auch eine Kiwi Zucht unser Interesse.
Plötzlich war uns die Weiterfahrt auf dem Radweg versperrt, den Grund dafür fanden wir bald. Für ein Mountainbike Rennen war ein Teil des Radweges gesperrt. Da wenig Verkehr war konnten wir gut ein Stück auf die Strasse ausweichen. Am alten Elektrizitätswerk von Fiss kamen wir auf die Radroute um kurz darauf vor einer 20% !!!! igen Steigung zu stehen. Whow...
Jetzt veränderte sich auch mehr und mehr die Landschaft. Von Obstbau ging es über zu felsigen Abschnitten, Waldpassagen und kurzen Anstiegen,
Gerade richtig meldete sich auch Ingo, unser Busfahrer um seinen Standplatz durchzugeben. Bald hatten wir ihn gefunden und die Räder konnten eingeladen werden. Am Hafen von Riva verabschiedete sich  Roberto und wir bestiegen das Schiff nach Limone. Zum Glück fuhren wir diesen Abschnitt mit dem Bus, denn auf dem Boot war der Ora heftig zu spüren. Jetzt war auch der Gardasee bevölkert mit Surfern die kreuz und quer über den See zogen.
In Limone wurden wir bereits erwartet und nach einer Führung durch das Castello wurden wir zu einer Limoncello und Orancello Probe eingeladen. Sie rundete einen ereignisreichen Tag ab. Mit dem Schiff ging es zurück nach Torbole und mit dem Bus ins Hotel.

3. Reisetag, 2.Radtag


Auf nach Verona
Alle waren pünktlich beim Früstück und am Bus und um 8:45 machten wir uns im Bus auf nach Garda um den Tourguide Raimond abzuholen. Jetzt rollten wir weiter nach Pesquera, hier konnten die Räder wieder an die Luft. Raimond beschrieb den Strecken - u. Tagesablauf und los ging die Fahrt - noch nicht ganz, denn in Pesquera war Markt durch den wir erst einmal durch mussten. Anders als in der Tourbeschreibung fuhren wir erst am Minicio entlang Richtung Modena. Im Parc de Minicio konnten wir ohne Verkehr entspannt in den Tag radeln. Bei Monzambano verliessen wir das Flusstal um nach Valeggio sul Mincio zu kommen. Hier hatte Raimond eine Überraschung eingebaut. In einer Tortellini-Manufaktur konnten wir die Mittagspause einlegen. Leider war der Betrieb schon geschlossen, aber wir konnten einige Kostproben der frisch zubereiteten Tortellini probieren. Dazu gab es ein Glas regionalen Wein.
In einem weiten Bogen rollten wir jetzt auf Verona zu. Auf zum Teil gut ausgebauten Radwegen oder Radstreifen kamen wir trotz des starken Verkehrs gut in die Innenstadt zu unserm Hotel. Der Bus mit dem Gepäck stand schon in der Nähe - also zuerst ausladen, dann wurden die Räder sicher in der Hotelgarage verwahrt. Bis zum Beginn der Stadtführung war nicht mehr viel Zeit, also musste alles andere warten. Die Stadtführerin macht mit ihrerArt die Stadtgeschichte von Verona sehr lebendig. Sie zeigte uns auch wie man an Baustil und verwendeten Materialien die Zeit und die jeweiligen Herrscherhäuser ablesen konnte. Beim Bummel durch die Stadt erhielten wir schöne Aus - und Einblicke. Wir hatten auch Glück, das wir bei einigen sonst verschlossenen Innenhöfen offene Türen vorfanden. Im Licht der abendsonne kamen wir neben der Arena,zur Brücke mit dem Schloss, das römische Tor, den Marktplatz und den "politischen Platz" und an vielen weiteren interessanten Bauwerken vorbei.
Natürlich kamen wir auch an Romeo und Julia nicht vorbei, auch wenn das Standbild der Julia dicht umlagert war liessenes sich einige nicht nehmen Julia zu berühren, das soll Glück bringen. An der Arena schloß sich der Kreis und wir spazierten zum Hotel um uns für das Abendessen zu richten. Nach einem kurzen Fußweg liessen wir in einem italienischen Lokal den interessanten Tag ausklingen.

4.Reisetag , 3. Radtag

Verona - Vicenza
Heute stand die Königsetappe auf dem Streckenplan.
Von Verona ging es rasch aus der Stadt hinaus an die Adige.
Der Radweg nach Soave führte zuerst am Fluss entlang bis die Adige weiter nach Süden floss, wir aber weiter nach Westen wollten. Nun ging es teils auf kleinen Sträßchen, teils auf Feld - und Dammwegen durch die inzwischen abgeernteten Felder. Langsam nahm der Weinbau zu und wir erreichten das bekannte Weißweingebiet von Soave. Eine Weinprobe war leider nicht möglich, da die Weinlese in vollem Gange war. Teilweise konnten wir auch den Menschen bei ihrer Arbeit entspannt zuschauen. Schon aus der Ferne konnten wir an einen Berghang geschmiegt die Scaliger Burg von Soave erkennen und bald war die ganz von einer Stadtmauer umgebene Altstadt erreicht. Raimond hatte auch hier ein italienisches Essen organisiert und so konnten wir vor dem Essen noch etwas durch die Stadt und über den zu Ende gehenden Markt bummeln. Nach der Pausa stiegen zwei Mitreisende in den Bus. Alle anderen machten sich auf den Weg in Richtung Vicenza. In Brendano war dann noch einmal eine Verschnaufpause fällig da wir nun den Hügel der Vicenza umgibt überqueren wollten. Alle haben die 200 (gefühlt 2000) Höhenmeter gemeistert. Bald schon hatten wir einen schöne Ausblick, auf der einen Seite das Tal um Vicenza, auf der anderenSeite in die Tiefebene in Richtung Padua und Abano Therme. Nun ging es eine lange Abfahrt hinunter, an einer Plattform über der Stadt hielten wir noch einmal an und genossen in der Nachmittagssonne den weiten Blick über die Stadt. Trotz des auch hier starken Verkehrs kamen wir gut durch die Stadt und zu unserem ruhig gelegenen Hotel.
Nach der Steckenlänge und den Höhenmetern unsere Königsetappe (80 km, 460 Höhenmeter)

5.Reisetag 4. Radtag


Nach Abano Therme
Die heutige Radstrecke konnten wir nach den gestrigen Anstrengungen gelassen angehen und so fuhren wir nach Vicneza hinein um die Stadt zu besichtigen. Die Innenstadt weisst eine große Zahl von Pallazi aus die meist von dem bekannten Baumeister Palladio geschaffen wurden und gut erhalten sind.
Bald konnten wir auf einer alten Bahntrasse genussvoll rasch hinaus und dem durch die Landschaft mäandernden Weg folgen.  Hier konnten wir wieder die Ruhe und Beschaulichkeit geniessen, einsame  Höfe, Bachläufe und die Stille der Natur waren unsere Begleiter.
In einer kleinen Pizzeria in Montegalda machten wir Mittagspause und konnten über die schnelle Befriedigung unseres Hungers nur staunen.
 In einem Bogen um Padua herum ging es dann nach Abano Therme und zu unserem Nachtquartier,. Das Hotel verfügte über drei eigene Bäder, die richtige Entspannung für müde Radfahrerbeine, andere liessen sich massieren. Einge machten sich doch noch auf zu Fuß die Bäderstadt zu erkunden, Beim Abendessen trafen sich alle wieder und hatten viel zu erzählen.

6. Reisetag 5.Radtag


Nach Venedig
Nach einer erholsamen Nacht startetetn wir zur letzten Etappe unsrer Radreise. Venedig bzw Mirano war das heutige Ziel.
Zuerst statteten wir dem Dom und der Wallfahrtskirche von Padua einen Besuch ab. Auf dem Damm des Brenta kamen wir gut voran, wenn auch der Gegenwind ordentlich zu spüren war. Hier mussten wir uns auf den Innenstadtstrassen als Gruppe behaupten, da es nicht so gute Radwege gab wie bisher. Wir hatten aber auch inzwischen gelernt uns zu behaupten und so kamen wir gut hinein und hinaus. Die offene Landschaft wurde nun mehr und mehr durch die zunehmende Bebauung abgelöst aber auf dem Damm des Brenta, und auf kleinen Nebenstrassen waren wir sicher unterwegs.
Bei Dolo wartete dann ein tolle Überraschung auf uns. Die Reiseleitung und der Fahrer hatten ein schönes, genussvolles  Picknick vorbereitet. Obwohl wir noch nicht so viele km zurückgelegt hatten hatte doch der Wind ordentlich Kräfte gekostet und so griffen alle herzhaft zu. Eine schöne Abwechslung.
So gestärkt waren die letzten km zum Ziel in Mirano leicht zu schaffen und bald erreichten wir das ruhig gelegene Hotel, gdas uns die nächsten drei Tage beherbergen sollte.
Hier mussten wir uns auch leider von unserem Guide Raimond verabschieden der mit der Bahn die Heimreise antrat.
Unser Hotel war nur wenige Minuten vom Bahnhof entfernt und so lerneten wir neben dem Bus und dem Schiff noch ein weiteres Verkehrsmittel in Italien kennen, die Bahn - Venedig mit dem Rad ? Undenkbar.

7. Reisetag 6. Radtag

Stadtbesichtigung mit Alessia
Es war garnicht so einfach unter den vielen Menschen am Bahnhof einen unbekannten Menschen zu finden. Dank unseres Eberhardt Schildes hat Alessia aber uns gefunden.
Sie, eine echte Venezianern zeigte uns versteckte Plätze und Gassen Ihrer Stadt, abseits von den Touristenströmen. Immer wieder waren wir überrascht von den Bildern die sie beschrieb und den Einblicken in die Geschichte der Stadt. Natürlich ließen wir auch bekanntes nicht aus und so formte sichn nach und nach ein wunderbares Gesamtbild. Nach dem Besuch der Kathedrale St. Marco verabschiedete sich Alessia nicht ohne noch ein paar Tipps für den Tag zu geben. Da noch wenig los war entschlossen wir uns als erstes auf den Glockenturm zu fahren und einen tollen Blick über die Stadt und die Lagune zu genießen. Danach verstreuten wir uns in die Gassen und Gässchen und bummelten individuell zum Bahnhof. Der Zug brachte uns pünktlich zurück nach Mirano. Da es etwas regnete waren wir froh unseren Busfahrer bereit zu haben. Ein gemütliches Abendessen beschloss diesen Tag.

8. Reisetag


Lagunen Rundfahrt mit Elisabetha
Um die gleiche Zeit wie am Vortag brachte uns der Bus an den Bahnhof. Am Bahnhof St. Lucia in Venedig angekommen hatten wir genügend Zeit das rege Treiben auf dem Platz und dem Kanale Grande zu beobachten. Mit Elisabetha gingen wir dann zu einer nahe gelegenen Anlegestelle wo unser Boot schon bereit lag. Durch das rege Treiben in der Lagune, vorbei an Kreuzfahrt Schiffen und dem Warenhafen führen wir Murano entgegen. Dort konnten wir den
Glasbläsern über die Schulter schauen und bei der Herstellung eines Pferdes und einer Vase dabei sein. Ein Bummel durch die Glasmacher Insel vervollständigte den Besuch. Jetzt ging die Fahrt weiter nach Burano , ein zauberhaftes Fischerdorf das seinen Reiz nicht verloren hat. Auch hier Kanäle, aber die begehbaren Wege waren breiter und natürlich nicht so voll. Die kleinen bunten Häuschen waren auch entzückend dekoriert und so wurden zahlreiche Fotos geschossen. Nach einem ausgiebigen Rundgang trafen wir uns wieder am Boot um die dritte Station unserer Lagunenfahrt zu besuchen. Hier war die Landschaft eine völlig andere, waren schon der Meeresboden bewachsen erlebten wir hier grüne Gärten, Blumen und Bäume die
unseren Weg zur ersten Kirche von Venedig säumten. Ein schönes Bild gaben auch zwei Hochzeitspaare ab die ihren Jubeltag hier begingen. Auf unseren Wunsch brachte uns das Boot zum Markusplatz . Von hier bummelten wir noch einmal über die Rialto Brücke durch die
kleinen Gässchen durch die Altstadt dem Bahnhof entgegen. Der Zug brachte uns zum Hotel und der letzte Abend verlief sehr entspannt.

9. Reisetag

Jetzt hieß es Abschied nehmen von Venedig und bald auch von Italien. Der Himmel tat das Seine dazu und im Regen rollten wir zuerst Udine und den Alpen entgegen. An der Grenze zu Österreich ließ der Regen mehr und mehr nach und wir hofften auf einen versöhnlichen
Abschluss. Bei Radstadt brach die Sonne endgültig durch und der Himmel wurde blau und wolkenlos. Kurz vor Bischofshofen war die Herrlichkeit bereits wieder vorbei und heftiger Wind und Regengüsse begleiteten die letzten Kilometer. Trotzdem konnten wir vor dem Abendessen noch den Ort besichtigen. Einige wagten auch noch die Wanderung zum Wasserfall. Am Abend sah man schon von Salzburg her die Sonne blitzen und wir konnten auf einen schönen Montag hoffen. Auf dem Weg vom Wasserfall hatten wir eine für die Jahreszeit ungewöhnliche Begegnung mit einer Gruppe "Perchten", die sonst in den Rauhnächten nach Weihnachten ihr Unwesen treiben. Die Gruppe wollte aber einen Fototemin warnehmen und so kamen wir zu diesem seltenen Vergnügen.

10. Reisetag

Zum letzten Mal hieß es am Morgen die Koffer packen. Am Abend davor stellte sich heraus das nicht ein einziger mehr mit dem Rad fahren wollte. Die meisten wollten die Wanderung zum Wasserfall unternehmen und einige einfach am Ort bleiben und entspannen. Bei herrlichem Sonnenschein machten wir uns auf zu dem gut 3 km entfernten Gollinger Wasserfall. Bereits der untere Fall hatte eine beachtliche Höhe. Doch wir stiegen weiter hinauf und konnten den oberen Fall in ein Felsloch stürzen sehen. Alle waren einig: ein anspruchsvoller Spaziergang aber gut ausgebaut, der Weg hatte sich gelohnt. Gemütlich ging es nun zurück nach Golling wo wir bis zur Busfahrt noch etwas Zeit hatten. Jetzt das Gepäck verladen und die Heimreise antreten und eine schöne Reise ging ihrem Ende entgegen. Unterwegs wurden schon intensiv weitere Reisepläne erörtert und die Gedanken auf ein treffen auf einer der nächsten Eberhardt - Reisen flogen hin und her. Über Salzburg, den Chiemsee, München, Nürnberg und Hof ging die Fahrt. Bald kamen schon die ersten  Aussteigstellen und mit den Abschieden wurde die Gruppe jetzt immer kleiner.Vielen Dank für die schönen Erfahrungen, die guten Gespräche und die Fachsimpelei.

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