Reisebericht: Wandern am Gardasee – im Garten von Europa

24.09. – 01.10.2022, 8 Tage Wanderreise in Italien am Gardasee & im Trentino – Monte Baldo – Monte Brione – Schifffahrt – Torbole sul Garda – Limone – Molveno See – alte Ponale–Straße – Tennosee (circa 54 Wanderkilometer)


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Unsere kleine Wandergruppe machte sich auf zum Nordufer des Gardasees. Wir erkunden die hohen Berge und wandern vorbei an den klaren Seen der beeindruckenden Bergwelt. Der Gardasee ist ein Eldorado für Wassersportler mit vielen Möglichkeiten der Fahrgastschiffahrt, aber natürlich für Surfen und Segeln bestens geeignet. Von unseren Wanderungen hatten wir oft herrliche Ausblicke auf den See und die vielen Boote.

Wir wandern in einem Gebiet für Aktivurlauber mit vielfältigen Wandermöglichkeit und natürlich auch Kultur und Kulinarik kamen nicht zu kurz. Hübsche kleine Städtchen wie Riva, Limone und Malcesine mit interessanter Architektur und Geschichte laden zum verweilen ein.
Ein Reisebericht von
Sabine Krug
Sabine Krug

Anreise mit dem Pendelbus von Dresden nach Riva

Am Samstag traten wir unsere Reise mit dem Pendelbus von Eberhardt-Travel recht früh am morgen an. Hoffnungsvoll blickte der eine oder andere von uns auf die Wetterprognosen für den Gardasee. Nachdem wir die Zimmer bezogen und danach ein reichhaltiges Abendessen in unserem Hotel genossen hatten, waren wir voller Vorfreude auf den nächsten Tag. Der Ort Riva liegt am Nordufer des Sees ist ein idealer Ausgangspunkt für unsere Wanderungen in die umliegenden wunderschönen Berge mit den blauen Seen. Noch am Abend konnten wir durch die belebten Gassen und am Seeufer spazieren und in verschiedensten Gaststätten gemütlich den Tag ausklingen lassen.


Stadtrundgang in Riva mit anschließender Wanderung auf den Monte Brione

Unsere Wandergruppe traf sich um 9.00 Uhr vor dem Hotel mit dem örtlichen Reiseleiter Bogi. Er konnte uns sehr viel geschichtliches Wissen und die Natur und Geologie des Sees und der Berge sowie dem Ort vermitteln. Wir begaben uns durch viele enge Gassen und besichtigten die mittelalterlichen Stadttore. Dabei erhielten wir einen Gesamteindruck über das Leben in Riva und der Region Trentino. Bei gutem Wetter gingen wir vom Hafen aus zum Aufstieg des Monte Brione, der uns mit seinen vielen Treppen herausforderte. Der steile Anstieg verschaffte uns immer wieder tolle Ausblicke auf den See und Richtung Torbole. Ein interessanter Abstecher in halber Höhe bot die Besichtigung eines Bunkers, der uns einen Moment nachdenklich stimmte.
Auf der Aussichtsplattform angekommen, bekamen wir einen Eindruck über die Größe des Sees im Zusammenspiel mit den ringsum steil aufragenden Bergen. Der Monte Brione hat eine Höhe von 376 m somit einer der kleinen Berge, aber durch seine Lage sehr bekannt. Nach dem gemütlichen Abstieg haben wir uns ein späktakuläres leckeres Eis geleistet. Da der Nachmittag noch vor uns lag, beschloss ein Teil unserer Gruppe sich zur Bastione aufzumachen. Sie thront in etwa 200 m am Berg und ist ein Teil der venezianischen Festungsanlage aus dem 16. Jahrhundert. Wir hatten nach einer halben Stunde gemütlichem Aufstieg schöne Ausblicke auf Riva und Umgebung. Ausserdem konnten wir die neue Standseilbahn vom Ort auf das Plateau an der Bastione mit beliebtem Aussichtsretaurant fahren sehen.
Ein schöner Tag endete mit dem gemeinsamen Essen im Hotelrestaurant.


Schifffahrt und Wanderung rund um Limone mit Besuch der Ölmühle und Zitronengarten

Bei bestem Wetter starteten wir mit dem Schiff Richtung Limone. In Limone bekamen wir von unserem örtlichen Reiseleiter Bogi die ersten geschichtlichen und klimatischen Besonderheiten dieses beliebten Touristenortes nahegebracht. Wir liefen durch die Stadt weiter zur Seepromenade, dann ging es steil an einem Gebirgsbach bergauf. An der Ölmühle angekommen, waren wir gespannt auf den Vortrag über die Herstellung des wertvollen Ölivenöls. Olivenöl aus Limone hat eine besondere Qualität.
Weiter führte uns nun der Weg am Bach noch höher hinauf bis zu einer Tratorria. Nach einer Stärkung ging es weiter bergann.
Wir erreichten am Ortsende eine Höhe von 220 Höhenmeter und ein kleiner Weg führte zur Missionsstation Daniele Comboni, dem bekanntesten Sohn der Stadt.
Wir besichtigten die Ausstellung, Wohnräume und den liebevoll gepflegten Garten.
Im angrenzenden Zitronengarten wuchsen auch andere mediterane Pflanzen. Bergab ging es an schönen Anwesen und Hotelanlagen vorbei in den Ort zurück.Wir hatten noch Zeit durch Limone zu schlendern und die vielen Lokalitäten und Läden zu besuchen. Einige von uns gingen auf der Rückfahrt schon in Torbole von Bord und spazierten am See nach Riva zurück.


Wanderung auf der Hochebene des Monte Baldo

Ein Kleinbus brachte uns nach Malcesine. Bevor wir zur Talstation der Seilbahn kamen, machten wir einen kleinen Stadtrundgang. Malcesine ist einer der drei schönsten Orte am nördlichen Seeufer und wir waren begeistert von dem schönen Städtchen mit seiner Scaligerburg nah am Wasser gelegen.
Nun waren wir gespannt, wie das Wetter auf dem Monte Baldo uns empfängt. Die Auffahrt wird in zwei Teilstücken bewältigt. Zur Bergstation dreht sich die Gondel einmal um ihre Achse und jeder kann den schönen Blick ins Tal genießen. Oben angekommen, mussten wir im Nebel unsere Wanderung beginnen.
Aber diese Stimmung hatte ihren besonderen Reiz, zumal plötzlich eine Herde Schafe im Nebel auftauchte. Schon als wir in die Gegenrichtung gingen, riss der Nebel auf und wir konnten den See überblicken und auch unseren Ausgangspunkt Riva sehen.
Leider blieb uns der Blick auf die schneebedeckten Berge verborgen. Wir verbrachten schöne Stunden auf dem 1760 hohen Bergrückenund konnten auch die Paragleiter noch starten sehen. Vor der Rückfahrt hatten wir noch Zeit in Malcesine und besuchten den Burgturm. Mit dem Blick über Malcesine ging wieder ein erlebnisreicher Tag zu Ende.


Umrunden des Molvenosees und anschließende Weinverkostung

An diesem Morgen ging es 80 km mit dem Bus in Richtung Molvenosee.Das Wetter war bewölkt, darum blieb uns der Blick auf die Brenta-Dolomiten verwehrt. Der See reflektierte das Licht so stark, das die Wasseroberfläche in einem grellen türkis leuchtete. Beindruckend ist die Klarheit der Bergseen und die schönen Uferregionen.
Auf der Rückfahrt erwartete uns ein weiteres Highlight, die Weinverkostung im familiengeführten Pisoni - Weingut mit 30 Hektar Anbaufläche. Es wird schon seit 1852 von Generation zu Generation weitergegeben.
Nach der interessanten Führung durch den Weinkeller verkosteten wir zwei Weiß- und Rotweine. Sehr gern langten wir auch beim Imbiss zu. Einige von uns kauften noch die Produkte.
Auf den Weg zum Bus entdeckten wir Kiwisträucher mit vielen Früchten, Weinpflanzungen und Olivenbäume deren Früchte noch bis Anfang November reifen.
Der Tag war abwechslungsreich und wir fuhren mit vielen Eindrücken zurück zum Hotel.


Wanderung auf der alten Ponalestraße zum Ledrosee

Trotz negativer Wetterprognosen gestaltete sich der Tag bald recht freundlich. Wir starteten gemächlich ging es bald bergan. Nach einigen Kilometern war der Blick auf den See und die Felsen schon gigantisch. Am Rasthaus Ponalealto wurde Rast gemacht, bevor wir zu einer höher gelegenen Aussicht mit Madonna und traumhaften Blick ankamen. Den Weg zum Ledrosee mussten wir bei Regen zurücklegen. Als Entschädigung gab es in der Pizzeria in Molina eine riesige Pizza. Nach dem Essen war ein kleiner Spaziergang am See möglich, denn die Sonne schien wieder. Ein Blick in das Pfahlbaumuseum rundete den Ausflug ab. Nach der Rückfahrt hatten wir noch Lust und Laune auf den Turm neben unserem Hotel aufzusteigen. Bei Sonnenschein hatten wir schöne Ausblicke auf Riva und die Berge sowie auf den See zu unseren Füßen.


Wanderung zum Bergsee Tenno auf 570 m Höhe und zurück über das mittelalterliche Dörfchen Canale

Wir fuhren zum Ort Passo Ballino, Andreas Hofer verbrachte hier drei Jahre seines Lebens. Unsere Wanderung führte auf den alten Maultierpfaden durch Wald, weiter an satten Weiden vorbei an den Bergsee Tenno mit kristllklarem Wasser und naturbelassener Uferzone. Wir machten Pause im Sonnenschein am Ufer. Weiter ging es in den Ort Canale auf den Trentiner Hügeln mit seinen unverputzten mittelalterlichen Häusern. Wir nahmen den Zauber der engen Gassen und urigen Steinhausern in unsere Urlaubserinnerungen auf. Das Haus der Künstler, Treffpunkt für Künstler aus ganz Europa konnten wir leider nicht besichtigen. Vielleicht streift der eine oder andere im nächsten Urlaub wieder durch die mystischen anmutenden Gassen...
Ein Stück weiter auf unserem Weg kehrten wir in einer traditionellen Wirtschaft zum Imbiss mit Produktenaus eigener Herstellung ein.
Weiter wanderten wir mit Ausblick auf das Tal und seinen kleinen Dörfern. Von der Burg Tenno ging es mit dem Bus zum Varone Wasserfall. Ein gelungener Abstecher mit beeindruckenden Schluchten. Durch die farbige Beleuchtung des herabfallenden Wassers entstand ein besonderer Effekt. Es war ein gelungender Abschluß unserer Wanderreise. Die meisten unserer Gruppe nutzten den weiteren Abstieg bis zum Hotel zu Fuß und kehrten mit neuen Eindrücken zum Hotel zurück.


Heimreise

Nach einer erlebnisreichen und von unserem örtlichen Reiseleiter sehr gut begleiteten Wanderreise, fiel es uns nicht leicht, die Heimreise anzutreten. Mit einigen gelungenen Wanderungen und einem Blick zum wundervollen Gardasee mit seinen stolz aufragenden Bergen steigen wir in unseren Bus und fahren Richtung Heimat.

Schlusswort

Tolle gemeinsame Erlebnisse und viele Gepräche miteinander bereicherten unsere Reise. Wandern ist immer wieder schön...

Kommentare zum Reisebericht

Schöner Bericht, sehr informativ und macht Lust auf Italien…

Mathias
06.10.2022