Reisebericht: Wandern am Gardasee – im Garten von Europa

16.09. – 23.09.2023, 8 Tage Wanderreise in Italien am Gardasee & im Trentino – Monte Baldo – Monte Brione – Schifffahrt – Torbole sul Garda – Limone – Molveno See – alte Ponale–Straße – Tennosee (circa 54 Wanderkilometer)


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Die Wetterprognosen sahen rech vielversprechend aus und wir freuten uns schon auf die Wanderungen in der Region um den Gardasee und die vielen schönen Ausblicke auf die Bergwelt und interessante Boote auf den glitzerden Wellen des Sees.
Ein Reisebericht von
Sabine Krug
Sabine Krug

Anreise mit Start Flughafen Dresden im modernen Reisebus von Eberhardttravel

Voller Wanderlaune trafen wir uns am Samstag recht früh. Unser Ziel war der Gardasee, wir starteten 4.00 Uhr am Flughafen, um gegen Abend unser Hotel Villa Rosa in Torbole zu erreichen. Hoffnungsvoll blickte der eine oder andere von von uns auf die Wetterprognose.
Fast ohne zeitliche Verzögerung konnte der Bustausch am Rastplatz Nößlau kurz nach dem Brenner erfolgen. Unsere Busfahrer haben wie immer ihr Können unter Beweis gestellt. Mit dem italienischen Bus erreichen wir gegen 17.15 Uhr den See und hatten einen ersten Blick darauf, sowie auf unseren Urlaubsort Torbole.
Nachdem die Zimmer bezogen und wir ein reichhaltiges Abendessen in unserem Hotel genossen hatten, waren wir voller Vorfreude auf den nächsten Tag.
Der Ort Torbole liegt am Nordufer des Sees und ist ein idealer Aufgangspunkt für unsere Wanderungen in die umliegenden wunderschönen Berge und an die klaren Bergseen. Durch die meist gute Windsituation ist es auch ein beliebter Ort für Surfer und Segler.
Nach dem Abendessen gingen einige von uns einen Blick auf den See werfen. Oder man schlenderte durch die kleinen Gassen des Ortes, um in den kleinen Gaststätten gemütlich den Tag ausklingen lassen.

Wanderung auf den Monte Brione

Unsere Wandergruppe traf sich um 9.00 Uhr vor unserem Hotel mit Roberto unserem örtlichen Reiseleiter. Wir wanderten am Strand von Torbole bei gutem Wetter bis zum Ortsanfang von Riva. Am kleinen Hafen von Riva ging es gleich recht steil über sehr viele Treppen bergan. Da die Stufen immer nah am Rand des Bergrückens nach oben führten, hatten wir immer gute Ausblicke auf den See und auf Torbole mit seinem Hinterland. Viele Obstbäume, Wein sowie Gemüse und Olivenbäume gedeihen hier gut. Das mediterrane Flair und dieses alpenländische Ambiente konnten wir schon am ersten Tag spüren und erleben. Wir haben einen kleinen Abstecher zum Forte Garda unternommen und waren durch die Besichtigung ein wenig nachdenklich geworden. Forte Garda wurde zwischen 1904 und 1907 von der Östereichisch- Ungarischen Armee gebaut und ist eine der drei Befestigungsanlagen des Ersten Weltkrieges auf dem Berg.
Auf der Aussichtsplattform angekommen, bekamen wir einen tollen Eindruck über die Größe des Sees im Zusammenspiel mit den ringsum hoch aufragenden Bergen. Der Monte Brione hat eine Höhe von 376 m, eher einer der kleinen Berge, aber durch seine Lage sehr bekannt.
Nachdem wir durch Olivenhaine einen entspannten Abstieg hatten, war es schön im Eiskaffee Flora in Riva alle zusammen ein typisch italienisches Eis zu genießen. Es war erst früher Nachmittag und darum bot sich noch ein Abstecher zur Bastione in der Nähe des großen Hafens in Riva an. Der Aufstieg war trotz unserer schon ca. 11 gewanderten km noch gut zu meistern. Wir wurden mit einem tollen Ausblick auf Riva und den See belohnt. Wir warfen noch einen Blick auf die neue Standseilbahn, gingen aber fast alle auf dem selben Weg bei gutem Wetter wieder hinunter nach Riva.
Auch den Rückweg am belebten Strand zurück nach Torbole schafften wir gut. Aber nach gesamt fast 19 km am ersten Tag, musste erst einmal im Hotel entspannt werden.
Mit einem leckeren Abendmenü wurde unser erster Tag abgerundet.

Schifffahrt mit Wanderung rund um Limone und Besuch der Ölmühle und des Zitronengartens

Bei bestem Wetter starteten wir ab Hafen Torbole mit dem Linienschiff in Richtung Limone. Schon vom Wasser aus ergab sich ein interessantes Bild mit den vielen Hotels und Häusern in mediterranen Farben. Auch die Zitronengärten mit den langen Steinsäulen konnte man gut dazwischen erkennen. Nach der schönen Schifffahrt bekamen wir die klimatischen Besonderheiten dieses beliebten Touristenortes erklärt. Danach ging es durch die Stadt und weiter an der mondänen Seepromenade entlang. Steil hinauf wanderten wir anschließend an einem Gebirgsbach nach oben.
An der Ölmühle angekommen, waren wir gespannt auf den Vortrag über die Ölverarbeitung der hiesigen Genossenschaft. Anschließend konnten wir zwei Sorten Öl kosten. Das Olivenöl aus Limone hat eine besondere Qualität und ist sehr beliebt.
Nach ein wenig hin und her fanden wir den richtigen Weg durch schöne Olivenhaine weiter nach oben und erreichten auf guten 220 Höhenmetern die Missionsstation Daniele Comboni.
Dort besichtigten wir die kleine Ausstellung, Wohnräume und den liebevoll gepflegten Garten. Im anliegenden Zitronengarten wuchsen interessante mediterrane Pflanzen.
Bergab liefen wir an schönen Anwesen und Hotelanlagen vorbei in den Ort und konnten wieder ein Stück den Gebirgsbach nach unten begleiten. Wieder im Zentrum angekommen, war es bald Zeit für die Besichtigung des Zitronenmuseums. Hier kann man sich anschauen, wie schon vor hundert Jahren die verschiedenen Zitronenarten gepflegt wurden. Es war damals eine bedeutende wirtschaftliche Einnahmequelle der Bewohner.
Danach hatte jeder noch Zeit durch die Geschäfte zu bummeln oder am Hafen dem Treiben der Boote oder den zahllosen Touristen zuzuschauen.
Es war ein Tag mit vielen Eindrücken und wir konnten auf der Rückfahrt die Stimmung nachklingen lassen.

Wanderung auf der alten Ponalestraße und weiter zum Ledrosee

Bei sehr schönem Sommerwetter ging es mit dem Bus nach Riva und von dort aus liefen wir die alte Ponalestraße gemächlich bergan. Begleitet von herrlichen Ausblicken auf den See auf dem die unterschiedlichsten Boote unterwegs waren, spürten wir die Kilometer noch nicht so heftig in den Beinen. Die Straße wird zwar nicht mehr gut gepflegt, aber durch ihre gute Breite störten auch die vielen Biker auf dieser beliebten Strecke nicht. Auf halbem Weg zeigte uns der Roberto die Befestigungsanlage mit engen Gängen und Schießscharten in den noch gut erhaltenen Bauwerken. Es war eine willkommene Erweiterung der Wanderung und viele von uns interessierten sich für diese Anlagen.
An der Abzweigung nahmen wir den Weg rechts vom Tal und schlängelten uns bis zur Hauptstraße bei gemächlichen Wandertempo. Das letzte Stück fuhren wir mit dem Bus bis zum See. In der Pizzeria in Molina am Letrosee waren drei Tische für uns reserviert, das war nötig. Bei dem großen Andrang hätten wir sonst keinen Platz gefunden. Die Pizzas waren riesig und schmeckten lecker.
Robertos Vorschlag, bei dem schönen Wetter am See weiter zu gehen, kam bei uns allen gut an. Gestärkt ging es am rechten Seeufer einen bequemen und ruhigen Weg entlang. Einen kurzen Stopp legten wir bald ein, da es den meisten nach einer Abkühlung im See war. Sehr sauberes und kühles Wasser war für uns ein Genuss, ob mancher nur zur Hälfte oder ganz im Wasser untergetaucht ist. Am See konnten wir in Ruhe die Natur genießen. Bald durchschritten wir eine kleine Gasse mit netten Zeichnungen an jedem Haus. Das war ein überraschender Kunstgenuss.
Uns machte die Wanderung Spaß und wir erreichten mit den vielfätigsten Eindrücken das hintere Seeufer. Dort wartete schon unser Bus und brachte uns nach Torbole zurück.
Viele unserer Wandergruppe badeten danach noch im Gardasee oder nutzen die schöne Anlage am Pool zum relaxen.
Unser Abendessen war auch an diesem Tag wieder sehr gut. Mit einem schönen Tageseindruck und einem landestypischen Getränk wurde es ein schöner Abend.

Wanderung auf der Hochebene des Monte Baldo

Wir fuhren nach dem guten Frühstück gegen 9.30 in Richtung Malcesine mit unserem bereitgestellten Reisebus. Als wir an der Talstation ankamen, herrschte schon reger Betrieb und wir mussten uns anstellen. Gespannt schauten wir nach oben, die Wolken und freie Stellen am Himmel wechselten sich ab. Mit der Bahn für 45 Personen fuhren wir ab Talstation zur Mittelstation und stiegen in die Gondel für 80 Personen um, sie drehte sich während der Fahrt um 360 Grad bis oben zur Bergstation und alle Gäste konnte einen Blick ins Tal erhalten.
Nun waren wir schon gespannt, ob uns das Wetter auf dem Monte Baldo gesonnen sein würde. Oben angekommen spielte das Wetter nicht ganz mit und wir mussten im Nebel unsere Wanderung beginnen. Um die Aussicht auf den See und Torbole zu genießen, liefen wir erst einmal auf dem Plateau von der Bergstation nach links. Leider konnten wir den See nicht erblicken und auch Torbole unseren Ausgangsort war in Nebel gehüllt. Auch der Blick auf die schneebedeckten Berge auf der anderen Seite des Gardasees blieb uns verborgen. Nach einer kurzen Kaffeepause wanderten wir in die andere Richtung auf dem Bergrücken und hatten Glück, einige Wolkenlücken gaben den Blick auf die Skihänge und Weiden frei. Die Wanderung machte trotz nicht perfektem Wetter Spaß. Auch diese Wetterstimmung war interessant. Wir verbrachten schöne Stunden auf dem 1760 hohen Bergrücken.
Nach der Rückfahrt mit der Seilbahn kamen wir in Malcesine bei Sonnenschein an. Wir machten am Hafen für einen kleinen Imbiss Pause und schlenderten durch die kleinen Gassen und Geschäfte bei regem Touristenbetrieb. Einige von uns fanden Mitbringsel und Erinnerungen.
Wir trafen uns alle am Busbahnhof und fuhren gegen 16.00 Uhr wieder ins Hotel zurück.
Nun konnten wir uns auf das Abendessen vorbereiten, welches wir immer mit großem Appetit zu uns nahmen.

Umrundung des Molvenosees und anschließende Weinverkostung

An diesem Morgen ging es 80 km mit dem Bus in die Berge Richtung Molvenosee. Während der längeren Fahrt berichtete uns Roberto über die Region. Das Wetter war bewölkt, darum blieb uns der Blick auf die Brenta-Dolomiten verwehrt. Wir begannen unsere Wanderung am Seebad in Molveno und der See reflektierte das Licht eindrucksvoll, so dass die Wasseroberfläche in blau bis türkis leuchtete. Beeindruckend war außerdem die Klarheit des Wassers und die schöne Uferzone. Nach 20 min machten wir einen Abstecher zu den Ruinen Fortini di Napoleone. Das war eine Herausforderung im Bezug auf die Höhenmeter (200). Von oben hatten wir einen ganz guten Blick auf den See. Nachdem wir den halben See umrundet hatten, war es Zeit für eine Rast und das Lunchpacket aus dem Hotel war gut. Wir ließen es uns am Ufer gut schmecken.
Unser Wanderweg ging nun weiter immer nur leicht bergauf und bergab und wurde von uns allen gut geschafft.
Auf der Rückfahrt erwartete uns ein weiteres Highlight, die Weinverkostung im familiengeführten Pisoni – Weingut. Es wird schon seit 1852 mit Leidenschaft und Tradition von Generation zu Generation weitergegeben. Wir durften auch die Trauben der besonderen Rotweinzüchtung Reboro probieren. Die Weinstöcke mit ihren Trauben sahen wie gemalt aus und die Trauben schmeckten süß.
Nach der Führung durch den neuen und danach auch dem interessanten alten Weinkeller mit vielen verschiedenen Holzfässern und einer Flaschengärung Champagner gab es zwei Weiß- und zwei Rotweine zu verkosten. Sehr gerne langten wir auch beim bereitgestellten Imbiss mit Schinken und Käse zu. An der Theke konnten wir vom besonderen Vino Santo kosten. Einige von uns kauften noch Wein oder kosteten den Grappa auf Empfehlung.
Auf dem Weg zurück zum Bus entdeckten wir Kiwisträucher mit vielen Früchten und natürlich Olivenbäume, deren Früchte noch bis Anfang November reifen müssen.
Der Tag war abwechslungsreich und informativ. Wir fuhren zurück mit vielen neuen Eindrücken.

Wanderung zum Bergsee Tenno (auf 570 m Höhe) und zurück über das kleine Dörfchen Canale

An unserem letzten Wandertag spielte das Wetter nicht mit. Darum starteten wir nach Rücksprache mit Roberto erst eine Stunde später bei Regen. Wir begannen darum auch die Wanderung verkürzt erst am See. Die Umrundung des Sees konnten wir über die neu gebaute Fußgängerbrücke über dem Fluss Secco beginnen.
Auch der Bergsee Tenno mit kristallklarem, türkisfarbenen Wasser und naturbelassenem Ufer hat uns wieder beeindruckt. Trotz Regenwetter war es gut, dass wir gewandert sind, es hat sich gelohnt. Weiter ging es in den sehenswerten Ort Canale mit seinen unverputzten, mittelalterlichen Häusern auf den trentiner Hügeln. Wir nahmen den Zauber der engen Gassen und urigen Steinhäuser in unsere Urlaubserinnerungen auf. Das Haus der Künstler, Treffpunkt für Künstler aus ganz Europa wurde von einigen Wanderern unserer Gruppe besucht. Vielleicht streift der eine oder andere im nächsten Urlaub wieder durch die mystisch anmutenden Gassen...
Ein Stück weiter in Calvola kehrten wir in einer traditionellen, familiengeführte Wirtschaft zum Imbiss mit selbst hergestellten Produkten ein. Uns gefiel die urige Atmosphäre und das Essen war lecker.
Wir nahmen den weiteren Abstieg auf einem ehemaligen Maultierpfad und mussten sehr aufpassen, da die Steine durch den Regen glatt und rutschig waren. Die Burg Tenno sahen wir aus dem Bus nur im Regen an uns vorüber huschen.
Weiter ging es wieder mit dem Bus zum Wasserfalls Varone. Alle Gäste waren von den bunt beleuchteten Felsauswaschungen begeistert. Die Regenbekleidung hatten alle noch griffbereit und sie war auch sehr nützlich.
Ein gelungener Abstecher mit beeindruckenden Schluchten und senkrecht herabstürzendem Wasserfällen war auch dieses Erlebnis. Durch die farbige Beleuchtung der Schlucht entstanden besondere Effekte. Es war ein gelungener Abschluss unserer Wanderreise.
Wir kehrten mit dem Bus zum Hotel zurück. Es gab nochmal Sonnenschein und viele von uns nutzten die Stunde vor dem Abendessen für einen Bummel durch den Ort und zum Kauf einiger Mitbringsel.
Zum letztes Abendessen im Hotel gab es wie immer ein sehr gutes Menü und wir genossen das letzte gemeinsame Abendessen bei guter Stimmung, aber auch ein wenig wehmütig. Danach setzten wir uns zur gemütlichen Runde in der Hotelbar zusammen. Es gab nette Gespräche und Anregungen zum Reiseablauf. Mit regem Austausch über die Erlebnisse der Woche ging unser letzter Wandertag leider schon zu Ende.

Rückreise

Nach unserem guten Frühstück liefen wir zum Startparkplatz. Unser Bus stand schon bereit und wir fuhren pünktlich 9.30 Uhr los. Ein letzter Blick auf den See bei Sonnenschein ließ uns Abschied nehmen. Leider ging es vor Sterzing mit Stau durch einen Unfall nur noch stockend vorwärts. Der Eberhardtbus watete schon an der Radtstätte Nößlau auf uns und wir wechselten schnell den Bus. Durch viel Erfahrung unserer Buschauffeure konnten wir den Zeitverzug wieder aufholen und unsere Gäste fast pünktlich an den Transferstellen übergeben. Die reibungslose Fahrt endete gegen 23.30 Uhr mir der Ankunft am Dresdner Fughafen. Alle Gäste kamen sofort in den bereitstehenden Transferfahrzeugen weiter zu ihren Wohnungen.

Schlusswort

Nach einer erlebnisreichen und von unserem örtlichen Reiseleiter sehr gut begleiteten Wanderreise, fiel es uns nicht leicht, die Heimreise anzutreten. Mit zahlreichen Wanderkilometern in den Beinen und einem letzten Blick zum wundervollen See mit seinen stolz aufragenden Bergen fahren wir wieder Richtung Heimat. Viele Gespräche unser gutes Beisammensein und die vielen tollen Wanderungen machten uns den Abschied schon etwas schwer. Es war eine abwechslungsreiche Reise, die wir noch lange in Erinnerung behalten.

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Kommentare zum Reisebericht

Ich war zu erst traurig, als die Absage der Brenta Dolomiten Reise kam, war dann aber froh so schnell eine Alternative zu bekommen. Eine so schöne Reise mit tollen Wandertouren, netten Leuten, ein klasse Hotel und einer super Reiseleiterin hatte ich nicht erwartet, vielen Dank nochmal an Sabine Krug und Eberhardt Travel, die nächste Reise ist schon geplant. Viele Grüße

Frank Voigtmann
22.10.2023