Reisebericht: Silvesterreise Italien – Thermalinsel Ischia

27.12. – 03.01.2022, 8 Tage Flugreise zum Jahreswechsel im Golf von Neapel mit Übernachtungen im guten 4–Sterne–Hotel in Ischia Porto, Inselrundfahrt auf Ischia, Führung im Castello Aragonese, Aufenthalt in Forio mit dem Botanischen Garten – Silvesterfeier im Hotel


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Wir freuen uns auf die Insel Ischia, dort zu wandern, die Insel zu erleben und das Neue Jahr zu begrüßen. 5 Millionen Besucher zählt man pro Jahr auf der Insel. Wir sind uns sicher, zum Jahreswechsel wird es überschaulicher sein.





Die Insel ist 46 qkm groß (halb so groß wie Sylt) und hat 68.000 Einwohner (fast 4 mal soviele Einwohner als auf Sylt).
Ein Reisebericht von
Dr. Mathias Schirmer
Dr. Mathias Schirmer

Anreise mit dem Flieger und Übersetzen mit der Fähre

Früh am Morgen geht es für den Großteil der Gruppe in Dresden über Frankfurt los. In Frankfurt begrüßen wir drei weitere Gäste um dann gemeinsam nach Neapel zu fliegen. Vor Ort begrüßt uns Gabi und wir auch noch die Gäste, die ab Leipzig geflogen sind und kurz vor uns ankommen. Wetter meint es gut mit uns. Noch ist es bewölkt aber mit 17 Grad sehr angenehm.
Um die Koffer brauchen wir uns nicht weiter kümmern. Diese werden separat ins Hotel gebracht. Eine Stunde gemächliche Fahrt mit der Fähre trägt etwas zur Entschleunigung bei. Weiter geht es mit dem Bus nach Forio ins Hotel Parcours delle Agavi. Wir werden herzlich begrüßt, beziehen unsere Zimmer und bald werden wir durch die vier Fluggäste ab Berlin komplett sein. Schon beim ersten Abendessen stellen wir fest, weder ein eventueller Abnehmplan, noch der Vorsatz das Gewicht zu halten wird sich realisieren lassen.

Forio, der Botanische Garten und Weinprobe

Gut ausgeschlafen und nach reichlichem Frühstück geht es mit dem Bus ein kurzes Stück Richtung des Ortes Forio. Ein Stadtrundgang mit Besuch der Kirche Chiesa der Soccorso erwartet uns. Die Insel Ischia gehört zur Region Kampanien. Forio ist eine kleine Stadt mit 18.000 Einwohnern und verfügt über eine gute Infrastruktur. Kleine Bars, Cafés und allerlei Geschäfte zieren den Straßenrand. Dem angenehmen Stadtrundgang schließt sich eine kurze Busfahrt in den wunderschönen Botanischen Garten La Mortella in Forio San Francesco. Der Engländer William Walton erwarb das Grundstück für seine argentinische Frau Susanna (1926-2010). Aus einem kargen Vulkansteingelände wurde eine üppiger tropische Gartenlandschaft mit vielen Wasserläufen, der sich über mehrere Ebenen erstreckt. Über 3.000 Planzen kann man bestaunen.
Man hat sich auch stark der Musikförderung verpflichtet. Es finden auf der Freilichtbühne vielfältige Konzerte statt, bei denen der Eintrittspreis eher symbolischen Charakter hat.
Weiter geht es über die Insel zu einem Weingut, wo wir sehr gut essen und Wein probieren. Einige mutige Gäste steigen zur Thermalbadestelle ab und wagen ein Bad.
Ausklang findet der Tag mit schwimmen im warmen Indoorpool oder relaxen im Jacuzzi im Garten.
Ein leckeres Abendessen mit Menüauswahl und ein vom Hotel organisierter Tanzabend rundet den Tag ab.

Freizeitgestaltung mit unterschiedlichen Ausflugszielen

Ganz mutige wagen sich auf eigene Faust nach Pompeji und auf den Vesuv und schaffen es tatsächlich fast pünktlich zum Abendessen wieder im Hotel zu sein. Ein Teil der Gruppe verweilt im Ort und ein Großteil der Gruppe folgt meinem Vorschlag die Nachbarinsel Procida zu erkunden. 10.000 Einwohner verteilen sich auf 4 qkm und ist somit die am dichtesten besiedelte Mittelmeerinsel. Bekannt ist Procida vor allem durch die Karfreitagsprozess, seine bunten Häuser, die ältesten Seefahrtsschule und vielleicht das ehemaligen Gefängnis im Palast auf der Terra Murata. Nach kurzer Überfahrt erkunden wir gemeinsam mit Alberto, einem auf Ischia lebenden Kubaner, die Insel mittels Minitaxis Manchmal passt nicht mal eine Handbreite zwischen Mauern und Auto, die Spiegel sind längst eingeklappt. Auf die berühmte Zitronentorte müssen wir leider verzichten, da fast alle Cafés saisonbedingt geschlossen sind,

Der erste Wandertag führt uns auf den Monte Epomea

Pünktlich geht es mit dem Bus los quasi als kleine Aufstiegshilfe Richtung Berg. Der Monte Epomea ist auf der Insel vulkanischem Ursprunges mit 789 Metern die höchste Erhebung und wir werden am Ende des Tages 355 Höhenmeter gemeistert haben. Vor knapp 60.000 Jahren gelang durch eine riesige Eruption 40 qkm Vulkanische Asche und Bims ans Tageslicht. Weiterhin wird die Insel stark von grünem Gestein namens Tuff geprägt, was ihr den Namen grüne Insel einbrachte.Das prächtige Wetter und ein örtlicher Wanderleiter, den wir unterwegs treffen hält uns mit seiner Gitarre bei Laune. Auch unsere Wanderführerin Stefanie trägt einen großen Teil zum Gelingen des Tages bei. Eine wunderbare Aussicht vom Gipfel und ein geniales Essen beim Bauern Agostino im Lokal Miscillo, der uns fast ausschliesslich eigene Produkte kredenzte, rundeten den perfekten Tag ab.

Inselrundfahrt und letzter Tag des Jahres

Wieder starten wir mit dem Bus, diesmal um die Insel zu umrunden.
Brigitte von der örtlichen Agentur erklärt uns Flora und Fauna und die Besonderheiten der Insel. Bei zwei Zwischenstopps haben wir Gelegenheit Espresso oder Pasta zu genießen. Wir besichtigen u.a. Ischia Porte, Ischia Ponte und spazieren durch Sant Angelo.
Der Silvesterabend war gut vom Hotel vorbereitet und mit einem abendlichen Fisch- Sechsgangmenü wurden wir reichlich verwöhnt. Somit kämpften wir mit Tanzen gegen die Kalorien an. Gegen Mitternacht gab es ein sehr schönes, vom Hotel organisiertes Feuerwerk. Auch die berühmten Linsen durften nach dem Mitternachtssekt nicht fehlen.

Neujahrswanderung

Programmänderung war angesagt, da der ursprünglich geplante Weg unbegehbar wäre. Auch die Lokalsuche für ein inseltypisches Essen verlangte Stefanie alles ab. Am 1.1. dominieren halt oft andere Interessen und auf Grund der Nebensaison rentiert sich ein Öffnen eigentlich nicht. Doch die Gastfreundschaft von Beniamino im Lokal La Cantina der Sergenta lies am Ende der Wanderung keine Wünsche offen. Doch zuerst geht es vom Ort Ischia steil bergauf und abwechselnd durch ausgedünnten und auch dicht bewachsenen Wald. Wir gelangen nach reichlich Höhenmetern an den Rand eines ehemaligen Vulkanes, den Krater Fondo d’Oglio. Auf einer Waldlichtung können wir beobachten, warum da keine Bäume wachsen. Die Fumarolen sind schuld und an deren Austrittsstellen kann man sich fast verbrennen. Klar da wächst außer Gras nix. Dann führte uns ein gut begehbarer Weg bergab und Stefanie zeigte und erklärte uns einige Pflanzen, die wir auch kosteten. Vielfältige Kräuter waren zu bestaunen.

Ischia inkl. Burg

Heute führt es uns in den Hauptort der Insel, namens Ischia (Porto). Dieser Ort ist das wirtschaftliche Zentrum der Insel, die meisten Fährverbindungen finden von hier aus statt. Das Castello Aragonese überragt die Stadt und dies wird unser erstes Ziel sein. Doch zuerst wird das Schönheitswasser von Nitrodie gekauft.
Die Festung erreichen wir über eine 200 m lange Brücke. Entstanden ist die Burg 474 v. Chr. Hauptsächlich diente sie dem Schutz der Bevölkerung vor Eindringlingen, wie Seeräubern. Dies konnte nicht einfach so in Anspruch genommen werden, sondern es musste im Nachhinein beim „Gastgeber“ abgearbeitet werden.
Das heutiges Aussehen wurde von den Arogonesen erschaffen, deren Herrschaftsgebieten sich bis nach Sizilien, Mallorca sowie Sardinien und Korsika erstreckten. Der Aufstieg zur Burg war auch nicht ohne, aber wir hatten ja bereits an den Vortagen gut trainiert und entsprechend Schuhwerk an.
Ein anschliesender Stsdtrundgang führte uns in ein Lokal in dem wir vorzüglich und reichlich bewirtet wurden. Somit wurde ein weitere Spaziergang notwendig, auf dem die einige von uns dem leckeren Eis nicht wiedersehen konnten.

Abschied nehmen

Leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei. Heute heißt es Abschied nehmen. In zwei Gruppen werden wir zum Flughafen von Neapel gebracht. Ein Teil der Gruppe hat bis Mittag Zeit noch einmal den Ort zu genießen, den Friedhof zu besichtigen (in Italien immer interessant), sich den verliebten Felsen am Ufer zu nähern und/oder den letzten originalen Kaffee (wir meinen immer es heißt Espresso) zu genießen.
Die Abfertigung am Flughafen war unkompliziert. Nur herrschte vorher etwas Aufregung, da es ab 1.1.2022 bei Einreise in Deutschland ein Formular auszufüllen galt, was angeblich nur Online ging. Nicht jeder besitzt ein Smartphone, aber auch die Papierform war dann doch zulässig. Der Flughafen in Neapel ist nicht all zu groß, jedoch verkürzen die vielen kleinen individuellen Läden die Wartezeit.
In München verkleinerte sich die Gruppe weiter und der Rest der Gruppe erreichte pünktlich den Heimatflughafen Dresden.

Schlusswort

Wir konnten gut vom Alltag abschalten, sehr gut Silvester feiern und das Feuerwerk war legal.


Die Reise war eine gute Mischung mit Wanderungen und Busausflügen. Belohnt wurden wir vom Wetter, reichlich Sonne und kaum Regen.


Sicher wird der Eine oder Andere noch ein mal die Insel oder den Nachbarn Capri besuchen.
Oder aber man reist ab 21.5.2022 mit mir nach Kalabrien, sicher bei idealen Wetter oder ab 18.9.2022 auf Wanderschaft nach Sizilien und die Liparischen Inseln.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Die Reise hat uns sehr gefallen, auch in einer sehr turbulenten Zeit. Wir haben sehr viel gesehen und vor allem sehr nette Menschen kennen gelernt. Rainer und Christine

Christine Rothe
18.01.2022