Reisebericht: Sonderreise nach Sardinien – Optikergruppe

15.09. – 25.09.2013, 8 Tage Flugreise Sardinien


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Zwei wunderschöne Inseln im Mittelmeer, nur 12 km auseinander, aber so unterschiedlich in Sprache, Geschichte und Kultur - aber beide mit bildschönen Landschaften und freundlichen, einfachen Menschen
Sardinien und Korsika
Ein Reisebericht von
Peter Großer

Sonntag, 15.09.2013 Von Niesky nach Südtitol

Es ist schon eine gute Tradition, dass das rührige Reisebüro von Frau Hille in Niesky  Jahr Reisegruppen zusammenstellt und Eberhardt-Travel mit der Durchführung der Reise beauftragt.
Diesmal ging es auf die beiden Inseln Sardinien und Korsika, die zweit- und die viertgrößten  des Mittelmeers. Sie liegen nur 12 km voneinander entfernt. Sollten sie sich da so unterscheiden? Wir werden sehen. Aber erst einmal muss die Strecke von Niesky zu Fährhafen zurückgelegt werden, natürlich mit Zwischenübernachtung. Es blieb diesmal auch Zeit, dem Ort Sterzing, an dem so viele Male einfach vorübergefahren wird, einen Besuch abzustatten. Er zieht sich an der alten Brennerstraße entlang. Der Transithandel über die Alpen, der Gewerbefleiß der  Bürger und der Bergbau in den umgebenden Tälern haben die Stadt reich gemacht. Prächtige Bürgerhäuser säumen die Hauptstraße, die durch die Altstadt und Neustadt führt, in der der Zwölferturm die Trennlinie markiert. Bedeutende Kunstschätze haben sich hier angesammelt und wir konnten auch noch einen Blick in die Heiliggeist-Spitalkirche werfen, in der ein Meister aus Bruneck im Pusterteil die Wände und das Gewölbe mit Fresken bemalt hat. Glücklicherweise konnten sie trotz Übermalung wieder hervorgeholt werden. Es ist schon erstaunlich, dass der Meister hier den Papst in die Reihe der in die Hölle Abgeführten einordnet und ihm nicht - wie sonst - einen Abonnementsplatz im Himmelreich zuspricht. Als er es malte, gab es sogar 2 Päpste gleichzeitig, beide waren wohl nicht die Guten. Unser Hotel lag in unmittelbarer Nähe der Autobahn zwischen hohen Bergen, nahe an der Burg Sprechensteins und hatte sehr gutes Essen, große, geräumige Zimmer und Fenster mit sehr guter Schallisolation.

Montag, 16.09.2013 Von Südtirol in die Toskana

Die Landschaften wechseln sich ab und sind sehr unterschiedlich. Südtirol zeigt sich mit seinen prächtigen Bauernhäusern mit hölzernen Balkongalerien zwischen den hohen Wänden des Eisacktales, in der Fluss, Straße und Autobahn kaum Platz und die Eisenbahn unter die Erde verdrängt haben. Das Trentino ist so ganz italienisch mit seinen Steinhäusern und den flachen, mit Röhrenziegeln gedeckten Dächern. DIe Po-Tiefebene ist fast baumlos, auf großen Flächen wir vor allem auch Reis angebaut und von den einzeln und einsam liegenden Bauernhöfen ist sind nicht wenige verwaist und verfallen. Das Appeninengebirge ist meist bewaldet, die Autobahn wir durch Tunnelröhren und über Viadukte geleitet und es wird weiter gebaut. Die Hügellandschaft der Toskana führt dann zu Schwemmlandzone, in der Pisa liegt. Die riesige Taufkapelle, der Dom und der Schiefe Turm sind gut zu sehen. Pisa war der Hafen der Medicis aus Florenz, bis der Arno ihn versanden ließ. Die Medicis waren gezwungen einen neuen Hafen zu bauen, mitten im malariaverseuchten Gebiet. Zur Sicherung entstand eine mächtige Festung, aber kaum eine Stadt. Erst später entstand das heutige Livorno mit seinen riesigen Hafenanlagen für Massengutfrachter, Kreuzfahrtschiffe und Fähren und weiten Lagerflächen für Container und Erdöl. Livorno überstand die fast totale Zerstörung im 2. Weltkrieg. Wir gehen durch die Stadt innerhalb der ehemaligen Stadtbefestigung. Es ist schon eine kleine List dabei,  dass wir erst das „kleine Venedig" zwischen der alten und der neuen Festung sehen, eher wir auf die prächtige Hauptstraße mit ihren Arkaden und  ihren prächtigen Geschäften einbiegen.  Ein Abendessen am Dom und schon ist die Zeit gekommen, die Fähre per langer Rolltreppe zu betreten.  Für manche ist es die erste Nacht auf einem großen Schiff.  Es war sicher ein kleines bisschen Herzklopfen dabei, aber  das Schiff hat sich trotz nicht gerade geringem Wellengang achtbar geschlagen und in den Schlaf gewiegt.

Dienstag, 17.09.2013, Costa Smeralda und Orgosolo

Wir beginnen unsere Erkundungen Sardiniens in der nordöstlichen Landschaft Gallura . Aufgetürmte Granitblöcke, ununterbrochene Macchia-Landschaft und eine wilde, zerfressene Küstenlinie liefern die ersten Eindrücke.  Und gerade hier hat ein Konsortium unter dem Aga Khan III, Führer der Schiitensekte der Ismailiten und der Guiness-Brauerei eine Refugium für Schöne,  Reiche und Mächtige  geschaffen.  Die neosardische Architektur von Porto Cervo , die auch Elemente aus der Nuraghenzeit und Bauerhäusern aufgenommen hat, steht im Einklang mit der Natur.  Die Geschäfte von Gucci, Versace, Cartier usw. finden wenig Beachtung. Der Ort träumt dem Winterschlaf entgegen.  Die schneeweiße moderne Kirche Stella Maris mit ihrem Gemälde der mater dolorosa von El Grecco wird bewundert. Aber das alles ist nicht das wahre Sardinien. Das Herz der Sarden schlägt eher in Orgosolo, dem Dorf, das mit seinen Wandmalereien (murales), die sich zuerst gegen die Errichtung eines Truppenübungsplatzes  richteten, gegen die Unterdrückung der Sarden und dann gegen Kriege und  Unfreiheit in aller Welt.  Der Höhepunkt des Tages ist das Essen bei den ehemaligen Schafhirten, mit Brot, Schafskäse, Wurst, Lammrippchen, Spanferkel, Obst und Süßigkeit und dem sardischen  Rotwein Cannonau (ausnahmsweise einmal mehr, als der Arzt erlaubt). Ungewohnt, aber sehr eindrucksvoll ist der Wechselgesang des Vorsängers Francesco mit seinen anderen 3 Sangesbrüdern. Beifall belohnt die ungewöhnliche Darbietung. Bei der Weiterfahrt wird noch der Nuraghe S.Sabina besucht. Bis zu 10.000 dieser Wach- und Vereidigungstürme gab es auf Sardinien, von der Bronzezeit bis zum Eintreffen der Römer. In Alghero beziehen wird ein gutes 4-Sterne-Hotel.

Mittwoch. 18.09.2013 Tharros und Orosolo

Wir fahren an der Küste entlang nach Tharros. Schon die Phönizier aus dem Libanon und die Punier aus Karthago fanden hier im Windschatten der langgezogenen Halbinsel einen sicheren Hafen. Sie schufen eine Stadt, von der noch Reste vorhanden sind. Ihre Grabbeigaben aber haben wilde Ausgräber vor allem nach Großbritannien gebracht. Die Sieger in den 3 punischen Kriegen, die Römer, übernahmen die Stadt und bauten sie zu einer Metropole auf Sardinien mit 10.000 Einwohner aus.  Franco zeigt uns vor allem die Technik, deren Stand oft erst im 19.Jahrhundert wieder erreicht wurde. Gepflasterte Straßen, Wasserversorgung über Süßwasserbrunnen-Aquädukt-Wasserschloss und Zisternen, Abwasserkanäle unter den Straßen, Thermen mit Heizanlagen für Fußboden, Wände und Wasserbecken. Auf dem Rückweg fotografieren wir die Murales in Flussio. Sie sind ganz andres als die von Orgosolo, realistisch, künstlerisch und zeigen das Leben in Sardinien von gestern und heute.
Am einzigen schiffbaren Fluss Sardiniens (immerhin 8 km !) liegt der Ort Bosa. Bunt bemalte Häuser umgeben den Hügel, auf dem sich die Burg Serravalle der Genueser Grafen Malespina erhebt. Am anderen Ufer reihen sich die Gebäude der Gerbereien aneinander, die z.T. noch auf ihre Weiterverwendung warten. Kaffee oder Capuccino werden in den Cafés der Altstadt genossen und sie werden auch noch aus anderem Grund gern aufgesucht.
Auf der Rückreise sehen wir noch einmal das Wechselspiel zwischen Meer und Gebirge, Trachytklippen bilden an den Hängen bizarre Figuren und darüber kreisen einige Gänsegeier.

Donnerstag, 19.09.2013 Alghero

Marcella führt uns vom Hotel über die Uferpromenade zur Altstadt von Alghero. Fast 400 Jahre aragonesich - katalanische Besetzung haben die Stadt geprägt: durch die Festungsanlagen, den gotisch-katalanischen Stil der Kathedrale und der Profanbauten, durch die katalanische Sprache, die noch gepflegt wird (und auf den Straßenschildern erscheint) und alten Bräuchen, die die Katalanen aus Spanien in das „barcelonetta", dem kleinen Barcelona, reisen lassen. Die Altstadt ragt in das Meer hinein, aber die Seeluft fordert auch ihren Tribut, die Ornamente der Fassaden zerbröseln. In den alten Bürgerhäusern haben sich viele Geschäfte niedergelassen, man bietet vor allem Korallenschmuck an, bei Alghero wird heute noch, allerdings in kleinen Kontingenten, die dunkelrote Koralle durch Taucher geerntet. Von den Bastionen aus ist das markante Capo Caccia, das Jagdgebiet der Savoyer Herrscher, zu sehen. Aber ein scharfer Wind hat das Meer aufgewühlt, die Schiffe laufen nicht aus, um zur berühmten Neptungrotte zu fahren.
Wir nutzen dann eben den den Touristenbus Trottolo. Auf dem Oberdeck weht der Wind auch kräftig, hoffentlich fährt die Fähre morgen. Denn in dem 12 km breiten Spalt zwischen Sardinien und Korsika bauen sich bei Westwind oft starke Strömungen auf.
Durch eine Palmenallee, vorbei an Sandstränden und Weinfeldern geht es auf die Macchialandchaft der Landzunge hinaus. Bei Fertilia, der Retortenstadt aus der Mussolinizeit, liegt eine Brücke aus der Römerzeit in einer Bucht, ihre Reste jedenfalls. Der Bus hält kurz an der Nuraghenstadt Palma Vera, in der Studenten Ausgrabungen an den Resten der Steinhütten vornehmen. Die Straße führt an der kreisrunden Bucht von Porto Conte vorbei, Spanische Wachtürme stehen an der Küste. Eine herrliche Landschaft.
Das Meer ist noch hinreichend warm, einige haben die Zeit zum Baden genutzt.

Freitag, 20.09.2013 Von Sardinien nach Korsika

Wir fahren zur Nordküste. Der Ort Castelsardo schmiegt sich mit seinen bunten Häusern an einen Hügel, der von einer Festung gekrönt ist. Es ist ein beliebtes Fotomotiv, ebenso wie der Elefantenfelsen, ein einsam an der Straße stehender Trachytfels, der der Form eines Elefanten ziemlich nahe kommt. Auch die Archäologen haben sich für die Steinkistengräber in seinem Rumpf interessiert. In einem kleinen geschützten Fjord der erst 200 Jahre alten Stadt Santa Teresa di Gallura liegt der Fährhafen für Korsika. Und die Fähre macht ihren Namen alle Ehre und fährt. Allerdings hat sich das Meer noch nicht ganz beruhigt, es holpert etwas. Die weiße Kreideküste von Bonifacio ist das Erste, was wir von Korsika sehen, die fast überhängenden Häuser und die in den Felsen geschlagene Treppe des Königs von Aragon.
Als die Fähre in den Fjord, den schon Odysseus besucht haben soll,  einfährt, ahnt man, dass dieser vor Wind und Wellen geschützte Naturhafen auch gegen Feinde vom Meer her geschützt werden musste. Die Genueser erbauten an solchen wichtigen Stellen ihre Festungen, die sich aber auch gegen die einheimischen Korsen zur Wehr setzen mussten. Mit dem Touristenzug erreichen wir die malerische Oberstadt mit ihren Aussichtspunkten, einer stattlichen gotischen Kirche, ihren Läden mit regionalen korsischen Produkten und den Häusern mit steilen Stiegen, die meist erst nachträglich die Strickleitern zum 1. Stock ersetzten.
Weiter geht es durch eine wilde Felsenlandschaft, in der sich die immergrünen Gewächse der Macchia mit den gelbroten Granitfelsen mischen und im Kontrast zum sehr blauen Meer steht, dass eine völlig zerfressene Küstenlinie mit vielen Buchten bildet. Mare i Monti - Meer und Berge. Am frühen Abend erreichen  war das Campo d'Oro, die Ebene vor Ajaccio
mit einem modernen Hotel, das in einem Palmengarten und ganz nahe am Wasser liegt, an dem herzförmigen Golf von Ajaccio, eine der schönsten Buchten der Welt.

Sonnabend, 21.09.2013 Von Korsikas Westküste zur Ostküste

Am Morgen schauen wir uns erst einmal die Hauptstadt der Region Korsika an. Ajaccio hat einen großen Fährhafen, auch Kreuzfahrschiffe legen hier an, dazu einen Fischereihafen und etwas weiter Sandstrände. Auch hier errichteten die Genueser eine Zitadelle. In der Nähe steht die Kathedrale in der Napoleon beinahe geboren wurde, (vielleicht) getauft wurde und nach seinem Wunsch begraben sein wollte (den er offensichtlich später geändert hat). Wir gehen die wenigen Schritte zu seinem Geburtshaus, betrachten ehrfürchtig das zur Straße hin schlichte Haus und den kleinen Park mit der Büste seine Sohnes, des „Aiglon", des kleinen Adlers. Dann streifen wir durch die Reihen des Marktes mit seinen köstlichen regionalen Produkten, den Würsten, den nach alter Tradition gefertigten Käse, Wein und Likören. Wir wären schon länger geblieben, aber auf uns wartete die Insel mit seinen Naturschönheiten. Die bizarre Landschaft der Calanque, unter Patronat der UNESCO stehend, die enge Specluncaschlucht mit seinen freilaufenden Schweinchen, der Forst von Aitone mit seinen bis zu 60 m hohen kerzengeraden korsischen Schwarzkiefern, der Pass Col de Vergio  (1467 bis 1477 m, je nachdem, welchen Reiseführer man liest) und dann das Niellu, ein abgelegenes Hochtal mit 5 Weilern. Hier ahnten früher viele Menschen gar nicht, dass sie auf einer Insel leben. Der Weg nach Osten wurde durch die tiefe Schlucht des Golo
versperrt, die Treppe der Himmelskönigin, Scala di Santa Regina. Erst vor 125 Jahren wurde eine Straße in die Felswand hineingesprengt. Die wenigen entgegenkommenden Fahrzeuge suchen geschickt kleine Ausweichstellen und so gelangt unser Bus sicher in die orientalische (östliche) Ebene, eine Schwemmlandzone vor den Bergen, die sich von Bastia bis nach Bonifacio hinzieht und mit einem 200 km langen Sandstrand abschließt. An diesem Strand, aber auch am größten Strandsee Korsikas, dem Etang de Biguglia liegt unser Hotel Isola auf einer schmalen langen Nehrung.

Sonntag, 22.09.2013 Die Nordküste

Die Reisegruppe lernt heute die Nordküste Korsikas kennen. Es geht noch einmal das untere Golotal nach Ponte Lecchia, vorbei an Ponte Nouvo mit seiner zerstörten Brücke, die in der Geschichte Korsika eine große Rolle spielte. Hier wurde die Soldaten des jungen selbständigen Staates Korsika unter Pasquale Paoli 1769 von den neuen Herren Korsikas, den Franzosen, vernichtend geschlagen.
Paoli war es gelungen, fast das gesamte Land zu befreien, er organisierte das Schulwesen, gründete eineUniversität und gab dem Land die erste demokratische Verfassung Europas auf der Basis der Gedanken der französischen Aufklärer. Aber es gelang ihm nicht, die genuesischen Festungen zu erobern, die die Häfen beherrschten. Er musste also einen neuen Hafen bauen lassen, das war l'Lie Rousse. Heute hat die kleine Stadt einen großen Fährhafen. Auf dem überdachten Markt bieten Händler aus der Region, der fruchtbaren Balagne, ihre Produkte an.
Nicht weit davon thront die Zitadelle von Calvi über der Stadt. Heute noch hat auch die Fremdenlegion hier ihren Sitz. Hier sind auch die Reste des Geburtshauses von Christoph Columbus zu finden, wie auch in Genua und anderen Orten, offenbar eine Art Mehrfachgeburt. Von der Zitadelle aus ergeben sich immer wieder reizvolle Blicke auf die Küste, den Stadtstrand und die Gebirgskette im Süden.
Die Fahrt führt weiter in die Balagne,  Es war früher der Garten Korsikas mit seinen Olivenbäumen und Feigenbäumen. Kapellen und stattliche Kirchen sind stumme Zeugen einer besseren Vergangenheit. Heute ist eine Straßen der Künstler und Kunsthandwerker eingerichtet: Messerschmiede, Imker, Töpfer und Instrumentenbauer bringen wieder mehr Touristen in die kleinen Orte. Der Ort San Antonino liegt wie ein Adlernest auf einem Berg, schwer erreichbar für die Saraszenen, die noch bis in das 18.Jahrhundert hinein die Küsten unsicher machten. Eine herrliche Aussicht auf das Meer und ein Glas frisch gepresster Saft reifer Zitronen sind der Lohn für diesen Abstecher in die Vorgebirgslandschaft der Balagne.

Montag, 23.09.2003 Cap Corse

Wir fahren über Bastia (auch hier wieder eine genuesische Zitadelle) und dem im 2. Weltkrieg schwer umkämpften Col de Teghime nach St.-Florent. Für die Gäste ist es einen kleinen Spaziergang im „St.-Tropez Korsikas" wert, während der Bus mit allerlei Lebensmittel beladen wird. Dann genießen wir wieder Berge und Meer von der Uferstraße an der Westküste des langgestreckten Cap Corse aus. Immer wieder tauchen die steinernen Wachtürme auf, die die Genuesen zum Schutz der Insel als Frühwarnsystem installiert haben. Auch die kleinen Orte zeigen oft Häuser, die wie Festungen mit Zinnenkranz gebaut sind. Das Cap Corse besteht aus Schiefergestein unterschiedlicher Färbung, die schweren Schieferplatten bilden oft das Dach der Steinhäuser. Die Straße folgt dem Küstenverlauf, windet sich um kleine Buchten, die Marinas der höhergelegenen Orte, herum und muss aber auch oft auf den Berg hinauf ausweichen. Kurz vor der Spitze des Kaps steigt die Straße noch einmal an, hinauf zum 355 m hohen Col de Serra. Hier standen früher Getreidemühlen, eine davon ist rekonstruiert. Heute sind es 20 Windräder, die Strom für Bastia erzeugen. Sie drehen sich heute nicht, es ist fast windstill, gut für das Picknic-Essen und die kommende Überfahrt. Auf eine Mauer wird das traditionelle Eberhardt- -Buffet durch fleißige Helferinnen aufgebaut: Würste vom Schwein, Wildschwein und Esel und Schinken werden geschnitten, würziger Schafs- und Ziegenkäse geteilt, Baguette in Stücke gebrochen, Cornichons verteilt und der Weinkanister in Zapfstellung gebracht.
Satt und zufrieden rollen wir nach Macinaggio hinunter, ein letzter Aufenthalt in einem Ort an der Ostküste des Cap Corse, Die Straße nach Bastia ist gegenüber der engen Felstrasse an der Westküste geradezu eine Autobahn. Im Vergnügungshafen Toga von Bastia gibt es ein
sehr gutes 3-Gänge-Menü mit Wein zum Abendessen. Dann heißt es Abschied nehmen. Langsam entfernt sich die Fähre aus dem Hafen des hell erleuchteten Bastia.

Dienstag, 24.09.2013 Von Ligurien nach Südtirol

Am Morgen landen wir in Savona, fahren durch Ligurien und Piemont in die Lombardei. Bekannte Städte wie Piacenza oder Cremona liegen an Autobahn. Wir verlassen sie, um Sirmione am Südufer des Gardasees zu besuchen. Bei sonnigem Herbstwetter ist die Stadt mit Touristen gut gefüllt, man sitzt in den Cafés oder genießt das vorzügliche Eis. Die Fotografen finden noch einmal schöne Motive. Wir fahren weiter am Ufer des langgestreckten Sees entlang, durch Ferienorte mit bekannten Namen: Garda, Malcesine, Torbole. Hier endet unsere Fahrt auf der Uferstraße, hier begann für Goethe die Entdeckung der „herrlichen Naturwürkung". Durch das Tal der Etsch und ab Bozen der Eisack kommen wir zur letzten Übernachtung nach Sterzing.

Mittwoch. 25.09.2013 Rückfahrt

Das Reisen will uns eines lehren:
Das Schönste bleibt stets, heimzukehren.
Aufenthalt im fremden Land
mehrt und kräftigt den Verstand.
(spanisches Sprichwort)

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