Reisebericht: Singlereise Italien – Insel Ischia

14.10. – 21.10.2018, 8 Tage Flugreise ans Mittelmeer für Singles und Alleinreisende: Insel Ischia – Forio – Botanischer Garten La Mortella – Castello Aragonese – Insel Procida – Golf von Neapel


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Was gibt es besseres, als vor dem nassen und grauen kommenden Winter in den Süden zu fliegen und einige Tage am Mittelmeer zu verbringen? Genau das haben wir gemacht - dem Alltag entflohen in die Wärme Süditaliens. Und wir haben es bestimmt nicht bereut!
Ein Reisebericht von
Wiebke Christ

Tag 1 – Sonntag, 14. Otkober 2018: Anreise nach Ischia

Es geht endlich los - das Mittelmeer erwartet uns und so machen wir uns von verschiedenen Flughäfen auf den Weg nach Ischia. Ein Teil von uns trifft sich in München, von wo aus wir zusammen weiter nach Neapel fliegen. Die anderen reisen selbstständig an, so dass wir uns am Abend im Hotel zum Abendbrot verabredet haben. Jedoch hat unser Münchner Flieger Verspätung, so dass wir die geplante Fähre nicht schaffen und den Rest unserer Gruppe erst morgen kennenlernen werden. Dennoch sind alle gut angekommen und haben die Überfahrt von Neapel nach Ischia genießen können. Nach dem Abendbrot und einer kurzen Absprache fallen wir alle ins Bett. Morgen geht es richtig los und wir erkunden die Insel.

Tag 2 – Montag, 15. Oktober 2018: Inselrundfahrt per Bus und Schiff

Bei unserem Frühstück lernen wir die anderen Gäste unserer Reise kennen, bevor wir gemeinsam auf die Inselrundfahrt mit dem Bus starten. Alle sind gespannt, was die Insel für uns bereit hält. Giuditta, unsere örtliche Reiseleiterin für heute, zeigt uns ihre Heimat mit viel Humor, und so starten wir gut gelaunt in den Tag. Die engen Straßen der Insel sind alleine schon eine Show. Wir sind immer wieder beeindruckt, wie es die Ischitaner schaffen, auf diesen engen Straßen aneinander vorbei zu kommen. Einige Autos haben doch ein paar Schrammen mehr, so dass es nicht immer reibungslos verlaufen kann.
Unser erster Halt ist in Lacco Ameno am "Pilz". Ischia besteht als vulkanische Insel aus viel Tuffgestein, und dieser spezielle Stein wurde von den Gezeiten geformt wie ein Pilz. Wir fahren weiter entlang der Küstenstraße Richtung Casamicciola und Ischia Porto, wo wir gestern angekommen sind. Die kleinen pastellfarbenen Häuser sehen in dem Sonnenlicht toll aus und Guiditta erklärt uns viel über die Geschichte der Insel. Vorbei am alten Aquädukt aus Römerzeiten geht es langsam hoch in die Berge. Die Aussichten auf den Golf von Neapel sind wunderschön. Auch die Insel Capri und den Vesuv können wir immer wieder sehen. Wir halten diverse Male für Fotostopps an, so auch in Serrara. Wie kann man sich besser stärken als mit einem leckeren Cappuccino und einem kleinen Gebäck und dem Ausblick auf die Insel? Wir fahren weiter entlang der Inselstraßen und sehen kleine Häuser, die direkt in den Felsen geschlagen wurden, Zitronenbäume, Granatäpfel, Olivenhaine und vor allem Weinreben. Alle 6 Gemeinden der Insel fahren wir an - Guiditta hat uns einen tollen Überblick verschafft, als wir gegen Mittag in Ischia Porto halten. Hier essen wir zu Mittag und haben ein bisschen Freizeit, bevor wir die Insel mit dem Schiff weiter erkunden.
Vom Meer aus wirkt die Insel noch einmal ganz anders auf uns. Viele versteckte kleine Buchten, Höhlen und Grotten können wir erkennen. Auch im Meerwasser gibt es warme Thermalquellen, die wir von hier aus sehen können. Wir sind uns sicher - auf der Insel wird uns bestimmt nicht langweilig! In Sant Angelo halten wir mit dem Schiff für eine Stunde an. Hier wird gerade der dritte Teil zu Men in Black 3 gedreht, so dass über uns immer wieder ein Hubschrauber kreist. Wer weiß, vielleicht sind wir ja auch im Film zu sehen? Wir genießen den Aufenthalt bei einem Eis oder einem Cappuccino, bevor es mit dem Schiff zurück nach Ischia Porto geht. Hier erwartet uns unser Bus, mit dem wir zurück in unser Hotel fahren. Dort gönnen wir uns ein Bad im Thermalwasser des Pools, bevor es zum Abendessen geht.

Tag 3 – Dienstag, 16. Oktober 2018: Stadtrundgang Forio und Botanischer Garten "La Mortella"

Heute wollen wir anfangen, die Insel ein wenig im Detail zu erkunden. So fahren wir mit unserer örtlichen Reiseleitung Titti in die schöne Stadt Forio. Diese Stadt bietet uns etwas ganz besonderes, denn sie ist in einem Labyrinthstil gebaut. Die Insel wurde regelmäßig von sarazenischen Piraten angegriffen und die Bevölkerung erfand kreative Wege, um sich vor diesen Angriffen zu schützen. Dazu gehörten auch große Wehrtürme, das Labyrinthsystem der Straßen und kleine Hinweise der Mutter Maria, wie man aus eben diesem System wieder herausfindet. Wir erkunden neben der wunderschönen Altstadt zwei schöne, alte Kirchen: die Kirche "Chiesa del Soccorso" und "San Francesco". Papst Johannes Paul II. war der erste Papst, der 2002 die Insel besuchte und wird auf Grund dessen hier sehr verehrt.
Nach dem Rundgang und etwas Zeit zum bummeln und Mittagessen in Forio fahren wir zu den botanischen Gärten von "La Mortella", die von dem englischen Komponisten William Walton und seiner Frau Susanna angelegt wurden. Seit 1991 sind sie für die Öffentlichkeit zugänglich und so konnten wir es uns nicht entgehen lassen, eine der schönsten Gartenanlagen Italiens anzuschauen. Der Garten unterteilt sich in einen mediterranen und einen exotischeren, tropischen Teil. Auch das Orchideenhaus, das Victoria Haus oder das griechische Theater schauen wir uns an und sind beeindruckt, wie auf diesem ehemals kargen Felsen so ein beeindruckender Garten entstanden ist. Der Blick über Forio und den Golf von Neapel sind sehr beeindruckend - der Aufstieg auf den höchsten Teil des Gartens lohnt sich sehr.
Am Nachmittag kehren wir in unser Hotel zurück und nutzen die üppigen Angebote, die es hier gibt: von kleinen Wanderungen in den Weinbergen zu Spa-Behandlungen ist hier alles möglich und wir genießen es sehr.

Tag 4 – Mittwoch, 17. Oktober 2018: Ausflug zur Insel Capri

Unsere Wecker klingeln heute etwas früher, da wir einen längeren Weg zu unserem Ziel haben: wir wollen nach Capri, der wahrscheinlich bekanntesten Insel im Golf von Neapel. Mit dem Schiff und unserer örtlichen Reiseleiterin Rosanna fahren wir hinüber. Dort angekommen nehmen wir zunächst einen Bus, um nach Anacapri auf den Berg zu kommen. Die Straßen stehen zum Teil auf Stelzen, und es scheint uns so, als wären sie noch schmaler als auf Ischia. Oben angekommen besichtigen wir zunächst Anacapri und laufen vor zur Villa von Axel Munthe. Von hier hat man einen fantastischen Blick über die ganze Insel und den Hafen. Im Anschluss genießen wir etwas Freizeit, die einige von uns für den Besuch der Villa Axel Munthe nutzen. Sie beherbergt eine beeindruckende Sammlung an Kunst und einen wunderschönen Garten.
Im Anschluss fahren wir nach Capri Stadt, wo wir durch die schmalen Gassen schlendern und uns beeindrucken lassen von den tollen (und sehr teuren) Geschäften. Unser Ziel sind die wunderschönen Augustusgärten, von denen man einen tollen Ausblick hat. Ab hier genießen wir die Freizeit auf der Insel, die einige von uns zu einer Inselrundfahrt mit dem Schiff nutzen. Andere gehen gemeinsam bummeln oder einen Kaffee trinken - bei dem fantastischen Wetter kann man nicht viel falsch machen.
Am späten Nachmittag fahren wir mit der Fähre zurück nach Ischia und lassen den Abend gemütlich im Hotel ausklingen.

Tag 5 – Donnerstag, 18. Oktober 2018: fakultative Wanderung oder Freizeit

Auf Ischia, so haben wir bereits am ersten Tag gelernt, gibt es sehr gute Wanderwege. Das wollen wir uns heute genauer anschauen, und so machen sich 15 von uns mit Giovanni auf den Weg. Giovanni ist der Chef der örtlichen Agentur und kümmert sich hervorragend jeden Tag um uns. Die Gäste, die uns nicht begleiten, genießen einen Tag Freizeit und nutzen die Spa-Angebote oder die verschiedenen Pools des Hotels, lassen sich mit dem kostenlosen Shuttle in die Städte zum bummeln bringen oder fahren an den Strand zum schwimmen.
Bei unserer Wanderung besichtigen wir zunächt die Wallfahrtskirche Santa Maria al Monte Vergine. Diese wird gerade für eine Hochzeit geschmückt und sieht entsprechend prunkvoll aus. Zunächst wandern wir entlang einer kleinen Straße, wo wir die Hochzeitsgesellschaft treffen, entlang. Giovanni erklärt uns die Nutzung der verschiedenen Terassenfelder, die Bewirtschaftung der Hanglagen der Inseln und was wir hinter jeder Wegbiegung erblicken können. Nach kurzer Zeit verlassen wir die Straße und wandern nun durch die Weinberge auf einem tollen Sandweg. Unterwegs naschen wir noch ein paar frische Feigen vom Baum - lecker! Nach einem kurzen steilen Anstieg erreichen wir unser Ziel: das Agriturismo von Giuseppe. Der Ausblick ist atemberaubend schön und der Aufstieg hat sich mehr als gelohnt. Und nicht nur das - auf uns wartet ein sehr leckerer Imbiss und ebenso leckerer hausgemachter Wein. Hier kann man es sich gut gehen lassen, finden wir! Nach der Mittagspause geht es zur Kelterei, wo wir einen frischen, neuen Wein verkosten dürfen. Nun erwartet uns der Abstieg, der zwar steil aber sehr gut machbar ist. Im Dorf werden wir von unserem Bus abgeholt und zurück zum Hotel gebracht. Hier schwärmen sowohl wir als auch die "Freizeitler", wie wir sie liebevoll getauft haben, von diesem Tag.

Tag 6 – Freitag, 19. Oktober 2018: Ausflug zur Insel Procida

Nicht nur Ischia und die Insel Capri sind hier im Golf von Neapel zu sehen, auch die kleine Fischerinsel Procida darf man nicht auslassen und so ist sie unser heutiges Ziel. Gemeinsam mit unserer heutigen örtlichen Reiseleiterin Heike setzen wir mit dem Schnellboot nach Procida über. Nach nur 20 Minuten sind wir bereits da und werden per Mikrotaxi auf die Festung gebracht. Hier stehen wir zunächst vor den alten Palästen, die später zu Gefägnissen umgebaut wurden. Die drakonischen Strafen, die die Sträflinge hier erwarteten, sind genauso legendär wie das Leinen, was von ihnen hergestellt wurde. Heike zeigt uns auch den typischen Baustil der Insel, denn genauso wie die beiden großen Inseln wurde auch Procida regelmäßig von Piraten überfallen. So liegen die Treppen der Häuser meist verdeckt und sind schmal und steil. So konnte ein einzelner Mann die Treppe gut von oben verteidigen, während die Angreifer nur schwerlich hinauf kommen konnten. Wir besichtigen auch die Kirche des Erzengels Michael, dem Schutzheiligen der Insel. Langsam steigen wir hinab zum Fischerhafen. Heike erklärt uns, dass die meisten Inselbewohner auf dem Wasser ihren Lebensunterhalt verdienen, so beispielsweise in der Fischerei, auf großen Kreuzfahrtschiffen oder bei der Marine. Wir treffen wieder auf unsere Taxen und machen mit ihnen eine tolle Rundfahrt über die kleine Insel. Das kleinste und älteste Mikrotaxi wird unterwegs von einem Fahrradfahrer überholt, der anbietet zu schieben. Zugegebenermaßen hatte er ein Elektrofahrrad, aber wir fanden das Angebot dennoch lustig.
Zum Mittagessen kehren wir in einem kleinen Restaurant ein, wo uns ein leckeres inseltypisches Essen erwarten. Nach einem kleinen Limoncello-Umtrunk laufen wir langsam zurück gen Hafen und genießen die Freizeit, bevor wir mit dem Schiff wieder nach Ischia übersetzen.

Tag 7 – Samstag, 20. Oktober 2018: Ischia Ponte und Castello Aragonese

Patricia, unsere örtliche Reiseleitung für heute, holt uns mit dem Bus am Hotel ab und bringt uns nach Ischia Ponte, dem ältesten besiedelten Teil der Insel. Die Geschichte des Castells ist lang und kompliziert, doch Patricia schafft es, dass wir einen ersten Eindruck erhalten, den wir später vor Ort vertiefen werden.
Doch zunächst schauen wir uns Ischia Ponte an. Die hübsche kleine Altstadt mit ihren Gässchen zieht uns in ihren Bann. Wir bewundern die kleinen Läden und halten an Obstständen, wo wir ein wenig naschen können. So probieren wir unter anderem getrocknete Feigen mit Lorbeerblättern - sehr lecker! Außerdem besichtigen wir den ältesten Ofen der Stadt, ein Steinofen, der seit mehreren hundert Jahren von den Inselbewohnern bereits genutzt wird. Natürlich müssen wir auch hier eine Scheibe ofenwarmes Brot mit frischer Mortadella probieren! Danach führt uns unser Weg zum alten Dom Ischia Pontes, bevor wir uns das Castello Aragonese anschauen. Von außen, beziehungsweise von unten, sieht es sehr klein aus, doch nachdem wir die Brücke überquert und den Aufzug nach oben genommen haben erkennt man erst die richtige Größe. Ein beeindruckendes Panorama erwartet uns neben den tollen, geschichtsträchtigen Räumen und Gebäuden. Stück für Stück erkunden wir das Castello, auf dem zeitweise bis zu 2000 Familien untergekommen sind. Im Anschluss haben wir Freizeit in Ischia Ponte, bevor wir zurück zum Hotel fahren. Hier genießen wir noch einmal die Pools und anderen Angebote, bevor wir uns nach dem Abendbrot zu einer genaueren Absprache treffen. Morgen geht es schon nach Hause...

Tag 8 – Sonntag, 21. Oktober 2018: Abreise nach Deutschland

Es ist soweit, die Koffer sind gepackt, die Mitbringsel für die Lieben verstaut und so verabschieden wir uns von der liebgewonnen Insel. Auf der Überfahrt nach Neapel genießen wir die Sonne, denn die Temperaturen in Deutschland sind schon auf Herbst eingestellt. Wir haben die Woche auf der Insel sehr genossen und viel erleben können.
Ich bedanke mich bei allen für die tolle Reise und wünsche alles Liebe und Gute! Ihre/eure Wiebke Christ

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Kommentare zum Reisebericht

Insgesamt tolles Erlebnis, habe absolut nichts bereut. Reiseleitung sehr angenehm. Und selbst die 2 Aussetzer bei der Heimfahrt (Karte für Fähre und Taxi zum Flughafen) waren schnell und glatt behoben (Dienstag angerufen, Donnerstag war das Geld schon auf dem Konto).
Auch das wunderbare italienische Essen zieht mich wohl doch wieder nach Italien, aber nicht Ischia, denn da war ich jetzt schon.

Jochen Blaas
31.10.2018