Reisebericht: Rundreise Italien – Piemont, Ligurien, Toskana, Umbrien, Venetien

02.10. – 15.10.2017, 14 Tage Busreise mit Lago Maggiore – Mailand – Turin – Asti – Rapallo – Portofino – Cinque Terre – Carrara – Versiliaküste – Siena – Assisi – Spoleto – Marmore–Wasserfälle – San Marino – Po–Delta – Abano Terme – Venedig


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Erleben Sie eine einmalige Reise, welche sowohl kulturell als auch kulinarisch ein Genuss ist. Besuchen Sie einige der historisch bedeutendsten Städte des Landes und lassen Sie sich von grandiosen Landschafts-Szenerien verzaubern...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Montag, 02.10.2017: Anreise (ab Dresden = 882 Bus–km)

Voller Vorfreude starteten wir bereits um 5 Uhr am Dresdner Flughafen und mit 13 reiselustigen Gästen ging es vorbei an Bayreuth, Nürnberg und Ulm in Richtung Bodensee. Durch Österreich und vorbei an Liechtenstein erreichten wir das Rheintal in der Schweiz. Die weitere Fahrtroute führte uns durch den 6,6 Kilometer langen San Bernardino-Tunnel ins Tessin. Am Abend erreichten wir schließlich unser 3***-Hotel „Il Chiostro" in Verbania, wo wir eine erste Zwischenübernachtung einlegten. Das Hotel liegt in einer kleinen Seitenstraße nur etwa zehn Gehminuten von der Altstadt Intras, einem Ortsteil von Verbania, entfernt. So manch einer nutzte sogar die Gelegenheit zu einem abendlichen Spaziergang am Lago Maggiore, denn auch dieser oberitalienische See war fußläufig gut erreichbar. Auch unsere Fluggäste waren mittlerweile gelandet und somit ließen wir uns alle gemeinsam ein leckeres 3-Gänge-Menü schmecken. Auch die typische italienische Pasta durfte dabei natürlich nicht fehlen! Dazu ein Glas Wein und müde fielen alle ins Bett.

2. Tag – Dienstag, 03.10.2017: Mailand (232 Bus–km)

Am Morgen brachen wir nach Mailand auf. Die lombardische Metropole bezeichnet sich gern als „heimliche Hauptstadt Italiens". Unbestritten ist das in der Poebene gelegene Mailand das wirtschaftliche Zentrum des Landes. Am Monumentalfriedhof begrüßte uns unsere Stadtführerin Fedra und sogleich besichtigten wir gemeinsam diese Sehenswürdigkeit der Stadt. In der Friedhofsanlage aus dem späten 19. Jahrhundert konkurrierte das aufstrebende Mailänder Bürgertum mit möglichst aufwendigem Skulpturenschmuck selbst noch im Tod miteinander. Über dem Familiengrab der Panettone-Hersteller Motta etwa erhebt sich ein granitener Gugelhupf und über der Ruhestätte von Ferdinando Bocconi, Gründer der gleichnamigen Mailänder Wirtschaftsuniversität, ein 20 Meter hoher marmorner Baldachin. Wir fuhren von hier aus mit unserem Bus weiter und stiegen nach kurzer Fahrt in der Nähe der Piazza della Scala aus. Hier befindet sich das weltberühmte und doch erstaunlich nüchterne Teatro alla Scala. Im Auftrag der österreichischen Gouverneure erbaute Giuseppe Piermarini 1775-78 das klassizistische Theater, ihm musste die Kirche Santa Maria della Scala weichen. Auf der mit 780 Quadratmetern größten Bühne Europas erlebten unter anderem Giuseppe Verdis „Otello" sowie Puccinis „Madame Butterfly" ihre Uraufführung. Die Piazza della Scala selbst ist mit einem Denkmal Leonardo da Vincis versehen und für uns der Ausgangspunkt zum Spaziergang durch die Galleria Vittorio Emanuele II. Die Stadtregierung wollte nach der Vertreibung der Österreicher 1859 ein „modernes" Zeichen setzen und nach nur zweijähriger Bauzeit wurde die imposante Glas-Stahl-Konstruktion eingeweiht. Die kreuzförmige Passage mit der 47 Meter hohen Glaskuppel avancierte rasch zum „Salon der Mailänder", zum politischen und gesellschaftlichen Treffpunkt. Ein weiterer Höhepunkt unserer Stadtführung erwartete uns jetzt - wir standen nunmehr auf dem Domplatz! Wie Zuckerbäckerwerk wirkt der Duomo Santa Maria Nascente, auf dessen Vierungsturm in 108 Metern Höhe die vergoldete Marienstatue „La Madonnina" als Symbolfigur Mailands über das Wohl der Stadt wacht. Der Monumentalbau wurde Ende des 14. Jahrhunderts begonnen, im 16. Jahrhundert geweiht, allerdings erst Anfang des 19. Jahrhunderts auf Druck von Napoleon, der sich in der Kirche krönen ließ, mit der prächtigen, spitzgiebeligen Marmorfassade vollendet - einfach gigantisch! Wir schauten natürlich auch in das Innere des Domes - ein diffuses, dämmriges Licht strömt durch die Kirchenfenster mit ihren herrlichen Glasmalereien. Natürlich hatten wir im Anschluss an die Stadtführung noch etwas Freizeit, um uns das ein oder andere noch etwas genauer anzuschauen. Am Nachmittag trafen wir uns alle am Domplatz wieder und spazierten gemeinsam zur Kirche S. Maria delle Grazie, wo wir das absolute Meisterwerk des Künstlers Leonardo da Vincis - „Das letzte Abendmahl" - besichtigten. Tief beeindruckt ging es zum Castello Sforcesco, einer quadratisch angelegten Trutzburg aus dem 15. Jahrhundert, die auf den Fundamenten einer Burg der Visconti als herzogliche Residenz erbaut wurde. Am späten Nachmittag verließen wir Mailand und erreichten schließlich das im Herzen der Region Piemont gelegene Hotel „Ariotto" in Terruggia. Hier waren wir mitten auf dem Land im Monferrato-Gebiet, umgeben von Hügeln mit Weinbergen und Zypressen!

3. Tag – Mittwoch, 04.10.2017: Turin (221 Bus–km)

Gut gestärkt vom Frühstück starteten wir am Morgen in Richtung Turin, der Hauptstadt des Piemonts. Im historischen Zentrum, am zentral gelegenen Piazza Castello wurden wir von unserer Stadtführerin Valeria bereits freudig erwartet. Sie machte uns anschließend bei einem Rundgang mit der Stadt vertraut und zeigte uns einige Schätze wie beispielsweise zahlreiche Paläste, die ehemaligen Wohnsitze der Adligen. Diese stehen für die Geschichte der subalpinen Stadt und waren Jahrzehnte lang Herz des Hauses Savoyen und Bühne der Einigung Italiens.  Als Startpunkt wählten wir nicht umsonst die Piazza Castello, mit dem Palazzo Reale (Königspalast), dem Palazzo Madama und dem Palazzo Carignano, den wichtigsten historischen Bauten der Stadt. Der Weg durch die Stadt führte uns unter anderem weiter zum Dom von Turin, einem der bedeutendsten Sakralbauten und zugleich einzigen mittelalterlichen Kirche der Stadt. Geweiht ist die Kirche Johannes dem Täufer, dem Schutzpatron von Turin. Weltweite Berühmtheit erlangte die Kathedrale durch das „Grabtuch von Turin", das hier in einer Seitenkapelle aufbewahrt wird. Nach einer stärkenden Mittagspause gelangten wir zudem gemeinsam zur sogenannten „Mole Antonelliana". Der Name hat übrigens nichts mit der Mole am Hafen zu tun, sondern bedeutet ganz einfach auf Italienisch „sehr großes Gebäude" und der zweite Namensteil bezieht sich auf den Architekten Alessandro Antonello. Das bizarre Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert fiel übrigens optisch völlig aus dem Rahmen der umgebenden Architektur und ist mit mehr als 167 Metern eines der höchsten begehbaren Bauwerke Europas. Besonders beeindruckt waren wir von der Fahrt mit dem gläsernen Aufzug auf die Aufsichtsplattform in rund 80 Metern Höhe. Von hier aus konnten wir unsere Blicke auf das gesamte Häusermeer von Turin schweifen lassen - Schade nur, dass die Sicht heute nicht bis zu den Alpen reichte, denn dazu war es leider nicht klar genug! Zudem konnten wir auch noch einen kurzen Blick in das bedeutendste Filmmuseum Italiens werden, welches ebenfalls in der Mole Antonelliana beherbergt ist. Letztendlich konnten uns an diesem Tag vom einzigartigen Flair der Metropole überzeugen, die ihre Geschichte in der Gegenwart aufleben lässt und stolz darauf ist, von einer kleinen Bergsiedlung des Piemonts zur Hauptstadt eines Königreichs und einer Nation geworden zu sein, sowie Hauptstadt des Kinos und des Autos.

4. Tag – Donnerstag, 05.10.2017: Asti (241 Bus–km)

Heute besuchten wir zunächst Asti, wo uns die uns bereits bestens vertraute örtliche Reiseleiterin Valeria wiederum in Empfang nahm und wir erstmal eine kleine Rundfahrt durch die Stadt unternahmen. Bekannt wurde Asti weltweit vor allem durch seinen Wein und Sekt, den Asti Spumante. Im September gibt es Wein- und Erntedankfeste sowie den Palio d'Asti, einem der traditionsreichen Pferderennen Italiens. Ab der Piazza Vittorio Alfieri ging es schließlich zu Fuß über zahlreiche mittelalterliche Plätze und durch schmale Gassen. Besonders beeindruckend waren der Besuch des Rathauses, welches sich am Piazza San Secondo befindet und die Besichtigung des hiesigen Domes, einer riesigen gotischen Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert.
Am Mittag ging es schließlich mit unserem Bus weiter durch die Provinz Asti, einer Abfolge sanfter Hügel und Täler. Wir fuhren durch Landschaften von unvergleichlicher Schönheit mit ausgedehnten Weingärten, die, soweit das Auge reichte, einen unvergleichlichen Farbenzauber entfalteten. Das Gebiet um Asti ist ein typisches Weinbaugebiet und Heimat des in aller Welt bekannten und beliebten Asti Spumante DOCG. In diesen märchenhaften Naturlandschaften liegen einladende mittelalterliche Städtchen wie Nizza Monferrato. Nahe dieses Städtchens befindet sich das Weingut „Cantine Cavallotti" in Calamandrana, wo wir eine kleine Kellereibesichtigung unternahmen. Auch eine Weinverkostung durfte hier nicht fehlen! Leider gab es nur keinen Asti-Spumante zu Verkosten, aber das holten wir später nach! Bestens gelaunt erreichten wir am Nachmittag Acqui Terme, einen berühmten Thermalort mit einem sehr schönen und gepflegten alten Stadtkern. Anschließend machten wir uns in die südliche Nachbarregion Ligurien auf und ein neues Abenteuer ließ nicht lange auf sich warten... Die Anfahrt mit dem Bus zu unserem wunderschönen Hotel „Piccola" in Moneglia gestaltete sich etwas schwierig, aber der Weg lohnte sich auf jeden Fall. Ein wirklich tolles kleines familiengeführtes Hotel erwartete uns hier!

5. Tag – Freitag, 06.10.2017: Freizeit in Ligurien / alternativ: Rapallo – Portofino

Auch der heutige Tag versprach gute Wetteraussichten! Es sah zwar am Morgen noch nicht so aus, aber die Sonne setzte sich im Laufe des Tages nach und nach durch! Somit starteten wir wiederum gut gelaunt in den Tag. Unser Buschauffeur Maik genoss heute seinen wohlverdienten Ruhetag, dennoch nahm er an unserem von mir angebotenen Ausflug nach Rapallo und Portofino teil. Mit der Bahn erreichten wir Rapallo am Tigullischen Golf. Wir unternahmen einen kleinen Bummel entlang der Stadtpromenade mit seinen eleganten Cafés und Gärten. Von hier aus starteten wir anschließend per Boot nach Portofino, dem Eldorado für die Schönen und Reichen... Aber auch Naturliebhaber kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten, denn schon wenige Gehminuten abseits des Trubels konnten wir pure Natur genießen. Ein Großteil unserer Gäste spazierte gemeinsam zum oberhalb des Ortes gelegenen Castello Brown bzw. weiter zum Leuchtturm an der äußersten Spitze der Halbinsel gelegen. Dabei hatten wir immer wieder tolle Ausblicke auf das pittoreske Fischerdorf, malerisch direkt am Meer gelegen. Es gab anschließend auch ausreichend Gelegenheit, die unzähligen bunten kleinen Häuser, die unmittelbar am Hafen liegen zu bewundern. Es ist einfach das Gesamtbild, das diesen Ort so einzigartig und wunderschön macht - wie aus einem Bilderbuch eben! Bereits am Nachmittag schifften wir wiederum ein und gelangten nach Rapallo, von wo es dann mit dem Zug nach Moneglia zurückging. Der restliche Nachmittag stand zur freien Verfügung und angenehme Temperaturen um die 25 Grad erlaubten sogar ein Bad im Meer!

6. Tag – Samstag, 07.10.2017: Carrara (122 Bus–km)

Heute mussten wir die wunderschöne Region Ligurien leider auch schon wieder verlassen - der Aufenthalt war zwar kurz, aber dennoch intensiv! Voller Erwartungen erreichten wir die Nachbarregion Toskana und dort, in Marina di Carrara, wurden wir bereits von unserer überaus kompetenten Reiseleiterin Claudia erwartet. Mit ihr gemeinsam ging es nach Carrara bzw. in das Hinterland von Carrara weiter. Schon von weitem erspähten wir die Apuanischen Alpen, die aussehen, als wären sie das ganze Jahr über schneebedeckt. Nein, das war natürlich kein Schnee - Marmor wird hier seit Jahrtausenden abgebaut und dieser glänzt weiß wie Schnee! Im Tal der Colonnata-Steinbrüche statteten wir zunächst dem Künstler-Atelier von Boutros Romhein einen Besuch ab. Der syrische Künstler hat sich voll der Marmor-Bildhauerei verschrieben und mittlerweile ist er weltbekannt! Für uns alle war es ein tolles Erlebnis, ihm persönlich zu begegnen und einige seiner Werke zu bestaunen! Anschließend fuhren wir mit unserem Bus weiter hinauf in die Berge, wo wir die Faszination der Marmor-Steinbrüche, die mancherorts übrigens Felsburgen gleichen, hautnah sehen konnten. Claudia vermittelte uns hierzu interessante Fakten und Details. Gegen Mittag erreichten wir die Larderia „La Stazione di Colonnata", wo wir von der Inhaberin Signora Bruna herzlich begrüßt wurden. Lardo ist übrigens ein schmackhafter Speck, der früher noch als ärmlicher Brot-Belag der Steinbrucharbeiter galt. Heute ist der „Lardo di Colonnata" ein absolutes Qualitätsprodukt und davon konnten wir uns selbst bei einer kleinen Brotzeit und einem Glas Wein überzeugen - einfach köstlich! Gut gestärkt kamen wir bereits am Nachmittag im „Grand-Hotel" in Forte dei Marmi an der Versiliaküste an. Auch hier hatten wir ausreichend Gelegenheit zu einem Spaziergang auf der eleganten Seebrücke oder auch zu einem Bad im angenehm warmen Meer. Die Wassertemperaturen im Oktober um die 22 Grad sind dazu einfach ideal!

7. Tag – Sonntag, 08.10.2017: Florenz (262 Bus–km)

Für viele unserer Gäste stand heute ein weiterer großer Höhepunkt der Reise auf dem Tagesprogramm - es ging in die Hauptstadt der Toskana, nach Florenz! Unsere sympathische Stadtführerin Laura nahmen wir am zentralen Münzturm auf und zusammen fuhren wir direkt weiter hinauf zur Piazza Michelangelo. Hier erlebten wir einen imposanten Ausblick auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt - wer sich einen ersten Überblick über Florenz schaffen möchte, sollte übrigens unbedingt hierher kommen! Am Torre della Zecca (Münzturm) stiegen wir schließlich aus dem Bus aus und von da an ging es zu Fuß weiter. Wir spazierten gemeinsam zunächst zur Piazza Santa Croce, wo wir die Kirche Santa Croce (Kirche zum Heiligen Kreuz) erblickten. Das gotische Kirchengebäude gehört zu den schönsten Gotteshäusern der Stadt und stammt aus dem 13. Jahrhundert. Neben ihrem sehenswerten Inneren ist sie vor allem wegen ihrer Grabmäler bekannt, unter anderem dem Grabmal von Michelangelo, Dante und Galilei und Machiavelli. Von hier aus flanierten wir bis zur Piazza della Signoria. Dieser wunderschöne Platz befindet sich im Zentrum der Altstadt und ist Mittelpunkt des florentinischen Stadtlebens. Weiter ging es vorbei an imposanten Plätzen und durch Straßen bzw. urige Gassen zur ältesten und berühmtesten Florentiner Arno-Brücke, der „Ponte Vecchio". Im Zweiten Weltkrieg wurde diese Brücke übrigens als einzige nicht gesprengt. Es gibt außerdem wohl weltweit kaum eine Brücke, die so überladen scheint wie die Ponte Vecchio. Früher befand sich an diesem Ort eine ganz einfache Holzbrücke, die jedoch immer wieder dem Hochwasser ausgesetzt war und einfach zu instabil wurde. Also baute man im 14. Jahrhundert die aktuelle Brücke, die den Fluss Arno überspannt und lediglich den Fußgängern ermöglicht, an das andere Ufer zu gelangen. Hier ist immer viel Trubel und wir schlenderten immer wieder vorbei an zahlreichen Juweliergeschäften, die immerhin an der Stelle von stinkenden Metzgereien eingerichtet worden. Weiterhin gelangten wir zur Piazza della Repubblica, einem zentralen Platz, der erst im späten 19. Jahrhundert in seiner heutigen Größe anstelle des jüdischen Ghettos angelegt worden. Seine Bebauung entspricht den architektonischen Bestrebungen der Gründerzeit nach französischem Vorbild. Zum Abschluss der Stadtführung erreichten wir den Dom, den wir selbstverständlich auch von innen besichtigten konnten. Der Dom Santa Maria del Fiore ist nach dem Petersdom in Rom und dem Mailänder Dom das drittgrößte Kirchenbauwerk Italiens und damit eines der größten Gotteshäuser der Welt. Er begeistert durch seine kunstvoll gestaltete Hauptfassade, die gigantische Kuppel, den Glockenturm und natürlich den hallenartigen Innenraum mit zahlreichen Kunstwerken. Der Innenraum wirkt im Vergleich zur Fassade allerdings eher sehr schlicht. Am Nachmittag hatten wir dann noch etwas Freizeit, um die Stadt individuell zu erkunden. Viele Gäste wagten sogar den Aufstieg auf den Glockenturm des Domes - von hier aus konnten wir diese faszinierende Stadt als „Krönung" sogar noch von oben bewundern! Voller imposanter Eindrücke ging es am späten Nachmittag an die Versiliaküste zurück.

8. Tag – Montag, 09.10.2017: Siena (273 km)

Heute zog es uns weiter nach Siena und bereits am Mittag trafen wir ganz pünktlich dort ein. Gemeinsam unternahmen wir einen gemütlichen Spaziergang zur Piazza del Campo, dem zentralen Platz der Stadt. Zunächst konnten wir uns individuell etwas umschauen oder uns bei einem kleinen Mittagsimbiss stärken. Anschließend trafen wir uns alle wieder und unsere Stadtführerin Barbara brachte uns diese reizvolle Stadt näher. Siena ist immerhin auf drei Hügeln aus Backstein erbaut - daher auch die Aufteilung in „Terzi", was übersetzt so viel wie drei Stadtteile bedeutet. Der Rathausturm ist von fast allen Seiten der Stadt auszumachen, denn dieser ragt wie ein Pfeil aus der Mitte der Hügel mit ihrem Gewirr von ziegelfarbigen Häusern und steil ansteigenden Gassen empor. Im Gegensatz dazu lagert der schwarz-weiß gestreifte Dom aus Marmor breit und majestätisch auf der höchsten Erhebung. Es gibt viele Theorien zum Ursprung dieser Stadt und entsprechend viele Legenden - Barbara erzählte so einige Geschichten zur interessanten Stadtgeschichte. Wir spazierten durch die mittelalterliche Altstadt, dessen Mittelpunkt die Piazza del Campo, der weiträumige Vorplatz der mächtigen Rathausfront, bildet. Hier wird übrigens auch zweimal im Jahr das berühmteste Pferderennen der Welt, der „Palio" ausgetragen. Mit zahlreichen tollen Eindrücken verließen wir die Toskana und fuhren am Nachmittag weiter in die Region Umbrien, dem „grünen Herzen Italiens". Diese Region verspricht Hügel mit Olivenhainen, ummauerte Städtchen voller Palazzi, Kirchtürme und malerischer Plätze, Weinberge, gewundene Straßen durch harmlose Flusstäler, Ausblicke auf Silhouetten von stilsicher aufgereihten Zypressen und Pinien! Somit kamen wir voller Spannung auf die kommenden Tage am Trasimenosee, den mit 128 qkm viertgrößten See Italiens, an.

9. Tag – Dienstag, 10.10.2017: Assisi (98 km)

Am Morgen fuhren wir in das benachbarte Assisi, wo wir zunächst die unterhalb von Assisi gelegene, allerdings weithin sichtbare Basilika Santa Maria degli Angeli besuchten. Diese ist unübersehbar und an ihrer leuchtend weißen Marmorfassade mit der hohen Marienstatue aus vergoldeter Bronze und der mächtigen Kuppel zu erkennen. Sie wurde errichtet, um die Erinnerungsstätten an den heiligen Franziskus würdig zu umschließen. Wir sahen die Portiunkula, in der er sich mit seinen Anhängern versammelte, und wo er seine Ordensregel aufstellte, die Sterbekapelle und schließlich die Rosenkapelle, wo der Heilige gerne im Gebet verweilte. Die Fassade ist einfach gigantisch und ahmt eine Mischung aus dem Stil des römischen Barock und der Renaissance nach. Voller erster Eindrücke erreichten wir schließlich Assisi, die Heimatstadt des heiligen Franziskus und einer der größten Pilgerorte Italiens. Wir spazierten entlang der Hauptstraße und erreichten eine der wichtigen Kirchen Assisis, die Kirche S. Chiara. Die heilige Klara, eine andere große Tochter Assisis und Anhängerin des hl. Franziskus, war immerhin die Gründerin des Klarissenordens und ihre sterblichen Reste sind in der Krypta dieser Kirche aufbewahrt. Nach der ausführlichen Besichtigung flanierten wir weiter durch die Gassen Assisis und besichtigten letztendlich auch die wichtigste Basilika Assisis, welche zu Ehren Franziskus errichtet wurde. Zunächst war allerdings etwas Geduld gefragt, denn wir mußten uns in die Warteschlange für die Sicherheitskontrolle einreihen. Nichts desto trotz, die Basilika ist unglaublich beeindruckend und das Warten hatte sich gelohnt! Die Kirche besteht eigentlich aus zwei übereinander gebauten Kirchen und fasziniert vor allem wegen ihrer recht ungewöhnlichen baulichen Struktur, ihrer heiteren Mystik und der herrlichen Fresken. In ihnen haben sich immerhin die bedeutendsten Künstler des Mittelaltes verewigt. Besonders beeindruckte uns ein gemaltes Werk der heiligen Elisabeth von Thüringen.

10. Tag – Mittwoch, 11.10.2017: Spoleto – Montefalco – Bevagna – Ölmühle Spello (206 km)

Heute stand eine Umbrien-Rundfahrt auf unserem Programm und zuerst führte uns der Weg nach Spoleto. Diese Stadt liegt an der antiken Konsular-Straße Via Flaminia und über der Stadt wacht eine päpstliche Burganlage aus dem 14. Jahrhundert. Unsere örtliche Reiseleiterin Ruth, die immerhin seit über 30 Jahren in Umbrien lebt, machte uns mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der kleinen Stadt vertraut. Wir besichtigten natürlich auch den Dom Spoletos, den Nachfolgebau einer von Kaiser Barbarossa zerstörten Kirche. Die bizarren Gassen und die Beschaulichkeit des Ortes waren für uns alle sehr wohltuend, denn hier waren weitaus weniger Menschen unterwegs als in den vergangenen Tagen. Nach der Besichtigung der Stadt und einer stärkenden Mittagspause erreichten wir den Ort Montefalco, welcher aufgrund seiner dominierenden Lage zwischen Spoleto und Perugia schon zu Zeiten der Römer ein wichtiges Zentrum war. Seiner Lage wegen wird Montefalco auch gern als „Balkon Umbriens" gepriesen. Wir schlenderten durch unzählige Gassen und fühlten uns zeitweise in vergangene Jahrhunderte zurück versetzt. Eine weitere kurze Fahrt und wir kamen nach Bevagna, einer wundervollen mittelalterlichen Ortschaft. Hier unternahmen wir den letzten kleinen Rundgang des heutigen Tages, bevor es zur traditionsreichen Ölmühle in Spello ging. Hier zeigte man uns einen kleinen Film über die Herstellung von Olivenöl, die Ernte der Oliven stand übrigens kurz bevor... Wir konnten sogar ein paar umbrischen Köstlichkeiten probieren, so gab es Bruschetta mit Trüffelcreme und Wein - einfach lecker und ein wunderbarer Abschluss eines sehr erlebnisreichen Tages!
Unser eigentlich geplantes Programm konnten wir zwar heute nicht realisieren, denn normalerweise wollten wir uns die berühmten Marmore-Wasserfälle anschauen - aber das wäre heute sinnlos gewesen, da der Wasserfall aufgrund des diesjährigen sehr trockenen Sommers momentan kein Wasser führte. Unser Alternativprogramm war jedoch ein toller Ausgleich und die Region Umbrien präsentierte sich bei viel Sonnenschein von seiner besten Seite! 

11. Tag – Donnerstag, 12.10.2017: San Marino (324 km)

Wir nahmen Abschied von Umbrien und der Weg führte uns durch das Gebirge, genauer gesagt über den Umbrisch-Märkischen Apennin, in Richtung Ancona an der Adriatischen Küste. Einen Stopp legten wir schließlich in San Marino, einem kleinen souveränen Staat innerhalb Italiens, ein. In Borgo Maggiore trafen wir auf unseren Fremdenführer Leonardo und eine kurze Fahrt mit der Seilbahn führte uns ins Zentrum San Marinos auf den Monte Titano hinauf, welcher majestätisch über der grünen Hügellandschaft thront. Der Legende nach kletterte einst der Steinmetz Marinus auf den 736 Meter hohen Berg hinauf, um der Christenverfolgung zu entfliehen. Genau dort gründete der spätere Heilige eine Gemeinde und bis heute dient er als Namenspatron - San Marino. Die Aussicht von der Terrasse der Altstadt ist grandios. Dafür allein hat es sich bereits gelohnt, hierher zu kommen. Ein Rundgang führte uns über die verschiedenste Plätze und auch zum Dom. Zu guter Letzt ging es dann noch einmal ganz schön weit nach oben, denn wir wollten gemeinsam den Ersten Festungsturm besichtigen. Hier endete die interessante Führung und wir hatten nunmehr Zeit, um auf weitere individuelle Entdeckungstouren zu gehen. Der Spaziergang durch den Ort ist zwar mitunter durch das viele auf und ab etwas anstrengend, aber trotzdem ganz nett, denn die Aussicht und das Panorama waren immer wieder einzigartig! Am frühen Abend ging es dann in Richtung nördliche Adriaküste weiter, wo wir in Milano Marittima, unweit des feinen Sandstrandes, zu einem wiederum köstlichen Abendessen erwartet wurden.

12. Tag – Freitag, 13.10.2017: Po–Delta – Chioggia – Arquá Patrarca (197 km)

Gleich am Morgen ging es durch das sehr stark vernebelte Po-Delta norwärts weiter. Es handelt sich hierbei um eines der wasserreichsten Gebiete Italiens, zwischen dem Po und der Etsch sowie der Adria gelegen - eine der eindrucksvollsten Naturoasen Italiens! Schade nur, dass wir vor lauter Nebel kaum etwas erkennen konnten... Chioggia oder auch „Klein-Venedig", am Südrand der Lagune von Venedig gelegen, hieß unser nächstes Ziel! Gemeinsam erreichten wir das Stadtzentrum und ein Spaziergang führte uns durch den Corso del Popolo und am Vena-Kanal entlang - hier bekamen wir ganz schnell ein Gespür, dass Venedig nicht weit weg sein kann... Die Ähnlichkeit mit Venedig ist verblüffend, nur alles ist hier kleiner, gemütlicher und auch weniger von Touristen überlaufen. Der weitere Tag führte uns dann quer Feld ein und mitten durch die Po-Ebene in eine Hügellandschaft vulkanischen Ursprungs hinein, die Colli Euganei. Diese Hügel ragen unverhofft aus der Ebene auf und verleihen der hiesigen Landschaft einen ganz besonderen Charakter. Wir erreichten Arquá Petrarca, wo der italienischen Dichter und Geschichtsschreiber Francesco Petrarca die letzten Jahre seines Lebens verbrachte und ebenso verstarb. Petrarca gilt als (Mit-)Begründer des Humanismus und als neben Dante und Boccaccio einer der drei größten Dichter Italiens. Mehr noch als Dante, der vielen Italenern als trockene Pflichtlektüre aus ihrer Schulzeit verleidet ist, gehört Petrarca auch heute noch zu den Lieblingsdichtern der meisten Italiener. Am späten Nachmittag wurden wir dann im Hotel „Augustus" in Montegrotto Terme empfangen. Uns erwarteten komfortable Zimmer mit Aussicht auf die Hügel oder die Stadt sowie drei Thermalpools mit Panoramablick. Einige Gäste nutzten die Annehmlichkeiten des Hotels und genehmigten sich ein Gesundheitsbad im wohltuenden Thermalwasser, das aus den eugäischen Hügeln gewonnen wird. Die Wärme des Heilwassers löst im menschlichen Körper eine Reihe von positiven Veränderungen aus, darunter auch eine Linderung der Schmerzen. Die chemische Zusammensetzung des salz-, jod- und bromhaltigen Heilwassers der Thermen von Montegrotto hat zugleich eine anregende und heilende Wirkung auf Entzündungserscheinungen und sogar auf Entzündungen der tieferen Organe. Auf jeden Fall konnten wir heute die Gelegenheit nutzen und etwas Gutes für unseren Körper tun! Ein Gala-Abendessen inklusive Musik rundete diesen Tag ab.

13. Tag – Samstag, 14.10.2017: Venedig

Die ideale Lage unseres Hotels begünstigte unsere Entscheidung, den heutigen fakultativen Tagesausflug mit der italienischen Eisenbahn zu unternehmen. Schließlich lag unser Hotel nur 200 Meter vom Bahnhof Montegrotto Terme entfernt. Gut gestärkt vom reichhaltigen Frühstücksbuffet konnten wir also starten und auch unse auserwählte Bahnverbindung funktionierte hervorragend - alles verlief pünktlich! Da kann sich die Deutsche Bahn wahrlich ein Beispiel dran nehmen! Somit gelangten wir über Padua innerhalb von nur vierzig Minuten zum Bahnhof Santa Lucia in Venedig, wo wir von unserer überaus sympathischen Stadtführerin und zudem waschechten Venezianerin Alessia freundlich begrüßt wurden. Unser Rundgang konnte nunmehr beginnen und wir wurden in den nächsten drei Stunden mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vertraut gemacht. Und nicht nur das - Alessia führte uns auch in so manch einen Winkel der Stadt, den nicht jeder Tourist zu sehen bekommt. Das war allerdings nur möglich, weil wir eine kleine Gruppe von lediglich 12 Personen waren, was natürlich diesbezüglich Vorteile mit sich bringt...! Rialtobrücke, Markusplatz, Dogenpalast und Markusbasilika - diese absoluten Highlights standen natürlich auch auf unserem Besichtigungsprogramm. Die Führung endete am Mittag auf dem Markusplatz, wo jeder anschließend seine freie Zeit für eigene Unternehmungen nutzen konnte. Am Nachmittag trafen wir uns alle wieder und nun fuhren wir noch mit einem öffentlichen Vaporetto, einem Wassertaxi, entlang des Canale Grande. Der krönende Abschluß eines erlebnisreichen Tagesaufenthaltes in Venedig! Das Wassertaxi machte auch am Bahnhof Halt und dadurch hatten wir wiederum den perfekten Anschluss zur Eisenbahn! Diesmal ergatterten wir sogar Sitzplätze, denn auf der Hinfahrt am Vormittag konnten wir davon nur Träumen...! Wieder im Hotel zurück, gab es noch eine kleine „Abschiedsrunde" mit Asti Spumante-Sekt, denn schließlich war jetzt leider der letzte gemeinsame Abend angebrochen.

14. Tag – Sonntag, 15.10.2017: Heimreise (986 km)

Der Tag der Heimreise brach an und das hieß auch, unsere zwei lieben Fluggäste zu verabschieden.
Nach wahrlich erlebnisreichen und überwiegend sonnigen Tagen in Nord- und Mittelitalien sollte es nun heute wieder in Richtung Heimat gehen. Wir haben viel gesehen, erfahren und uns mit der italienischen Geschichte, der Lebensweise und der immer währenden Gastfreundschaft auseinandergesetzt.
Nach einer angenehmen und staufreien Fahrt erreichten wir am Abend den Flughafen in Dresden, den Ausgangspunkt unserer 14-tägigen Reise.
Ein großer Dank gilt auch unserem Buschauffeur Maik, der uns jederzeit umsichtig und sicher gefahren hat!
Auch Sie, liebe Gäste, hatten großen Anteil am guten Gelingen dieser erstmals bei Eberhardt TRAVEL durchgeführten Reise und daher möchte ich mich nochmals für die Geduld und Flexibilität Ihrerseits herzlich bedanken.
Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, viel Gesundheit und weiterhin große Reiselust. Es hat Spaß gemacht und ich freue mich auf ein Wiedersehen!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Vielen Dank für die super Reise. Ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt.
Ihr habt die Reise sehr gut organisiert und man hat gemerkt das Ihr ein Superteam seit. Alle Hürden wurden mit Bravour gemeistert.

Walther, Elvira
27.10.2017