Reisebericht: Rundreise Italien – Piemont, Ligurien, Toskana, Umbrien, Venetien

05.10. – 19.10.2010, 14 Tage Busreise mit Lago Maggiore – Mailand – Turin – Asti – Rapallo – Portofino – Cinque Terre – Carrara – Versiliaküste – Siena – Assisi – Spoleto – Marmore–Wasserfälle – San Marino – Po–Delta – Abano Terme – Venedig


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In 15 Tagen haben wir die UNESCO-Schätze Italiens erlebt, viele bekannte Städte und Regionen Italiens kennengelernt und die Schönheiten von "bella Italia" gesehen
Ein Reisebericht von
Patrick Fritzsche
Patrick Fritzsche

Reisebericht

05.10.2010 Dienstag Anreise nach Riva del Garda
 
Überpünktlich treffen alle Haustürtransfers am Flughafen Dresden ein und die Reisegäste steigen gut gelaunt in den Bus ein. Noch zwei kleine Stopps haben wir vor uns und dann ist unsere Reisegruppe, die die Kostbarkeiten Italiens kennenlernen will, komplett. Am Rasthof Siebenlehen steigen noch zwei Gäste zu und dann fahren wir über die A72 Richtung Hof. Am Neukirchner Wald verabschieden wir uns von unserer Busfahrerin Stefanie und unser Chauffeur für die nächsten zwei Wochen - Jan - steigt zu. Ein weiterer Zustieg folgt am Autohof Zwickau-Ost und dann ist die kleine, aber feine Reisegruppe mit 23 Gästen komplett.
Vorbei an der Festspielstadt Bayreuth, Nürnberg und Ingolstadt fahren wir durch das Hopfenland der Holledau Richtung München. Dort erwartet uns dann kurz vor der Überfahrt auf die Ostumfahrung ein Stau. Nun gut, es gibt da ja noch die Möglichkeit, durch München zu fahren. Gesagt, getan! Doch leider erweist sich dieser Weg auch als schwer, da sich der Verkehr auch hier staut. Nach einer reichlichen Stunde im Stau kommen wir schließlich auf die A8 in Richtung Salzburg und fahren anschließend am Inntaldreieck auf die A93 - die Inntalautobahn. Bei Kiefersfelden verlassen wir deutschen Boden und befinden uns nun im wunderschönen Bundesland Tirol in Österreich. Das Wetter will noch nicht so wirklich mitspielen, denn es regnet und ist bedeckt. Wir passieren Kufstein, Wörgl, Wattens und erreichen Innsbruck - die Hauptstadt Tirols. Wir lassen Innsbruck hinter uns und schlängeln uns die Autobahn in Richtung Brenner. Auf dem Weg überfahren wir die 190 Meter hohe Europabrücke, die das Wipptal majestätisch überspannt. Gegen 16 Uhr erreichen wir den Brennerpass und passieren die österreichisch - italienische Grenze. Der Brennerpass ist die meistbefahrene Verbindung zwischen Österreich und Italien und ist mit 1.374 m NN der niedrigste Pass des Alpenhauptkamms in den Österreichischen Zentralalpen. Auf der Brennerautobahn fahren wir über unzählige Brücken, die den Bau der Brennerautobahn in den 1950er Jahren besonders erschwerte. In der Region Trentino-Südtirol erwarten uns Ortschaften wie das malerische Sterzing, die älteste Stadt Südtirols - Brixen und die Provinzhauptstadt Bozen. Die Landschaft, die wir hier sehen, unterscheidet sich schon wesentlich von der Landschaft im österreichischen Inntal. Links und rechts der Strecke sehen wir Obstplantagen, Weinberge und fahren an kleinen Weindörfern wie Kaltern und Tramin vorbei. Zwischenzeitlich versucht auch die Sonne, sich durch die dichte Wolkendecke zu kämpfen. Katrin, unsere Reiseleiterin, erzählt uns viel Wissenswertes über Land und Leute, die vielen Sehenswürdigkeiten an der Strecke und gibt auch schon den ein oder anderen Tipp für eine perfekte Italienreise. Wir fahren von der Autobahn ab und fahren Richtung Gardasee zu unserem Hotel „Alberello“ in Riva del Garda. Nach dem Check-In treffen wir uns zum Abendessen und fallen danach erschöpft ins Bett. Morgen geht es wieder zeitig los!
 
06.10.2010 Mittwoch Verona und Weiterfahrt nach Assisi
Nach dem zeitigen Frühstück starten wir pünktlich 8 Uhr am Hotel in Riva del Garda. Bereits am frühen Morgen erwartet uns eine tolle Panoramafahrt entlang des Ostufers des Gardasees bis Garda. Wir fahren direkt am See entlang und können den größten See Italiens in seiner vollen Schönheit betrachten. Bei unserer Fahrt passieren wir die bekannten Orte Torbole, Malcesine und Garda. Die Sonne und der blaue Himmel tun noch ihr Übriges, damit wir den tollen Anblick richtig genießen können. In Garda verlassen wir die Uferstraße und fahren bei Affi auf die Brennerautobahn, die uns bis nach Verona führt. Nach einer kurzen Pause an der Autobahn kommen wir schließlich in Verona an und fahren zum Treffpunkt mit unserem Stadtführer an der Corsa Porta Nouva. Stefano, unser örtlicher Stadtführer steigt zu uns in den Bus und wir fahren zunächst einmal um die Altstadt an der Etsch (Adige) entlang. Schon bei seinen ersten Erklärungen merken wir, dass wir es mit einem kleinen Schlitzohr zu tun haben und sind schon ganz gespannt auf die weitere Führung in Verona. Vom Bus aus sehen wir das Castell Vecchio, die Kirchen San Lorenzo, San Giorgio und die prachtvolle Kirche Anastasia. Wir fahren an der Universität Veronas vorbei und überqueren schließlich die Etsch und steigen aus dem Bus aus, um die Altstadt Veronas zu Fuß zu erkunden. Stefano führt uns mit seinem humorvollen und italienischen Temperament durch die schöne Altstadt von Verona. Gleich zu Beginn erzählt uns Stefano die Geschichte von Romeo und Julia, bevor wir das Casa di Giulietta (Haus Julias) mit dem berühmten Balkon besichtigen. Viele Menschen tummeln sich in dem kleinen Hinterhof, um den Balkon zu sehen. Doch vielmehr möchten die meisten Menschen mit der Statue von Julia ein Erinnerungsfoto machen. Überall an den Wänden verewigen die Touristen ihre Liebeswünsche, in der Hoffnung, diese gehen in Erfüllung!


Weiter führt uns Stefano zum Piazza dei Signori und zum Piazza Erbe. Dann gehen wir zu den Scaligergrabstätten und laufen die teure Einkaufsstraße Via Mazzini bis zum Piazza Bra, wo sich die Arena (Amphitheater) befindet. Die Arena in Verona zieht jährlich tausende Besucher aus aller Welt an, denn hier finden jedes Jahr im Sommer die berühmten Opernfestspiele statt. Nicht nur Opernfans kommen bei den Freilichtaufführungen von „Aida“ oder "La Traviata“ auf ihre Kosten. Hier an der Arena verabschieden wir uns von Stefano und haben noch ein wenig Zeit für eigene Erkundungen. Nach unserem gemeinsamen Treffen am Piazza Bra laufen wir zum Busparkplatz an der Via Pallone und unsere Fahrt geht weiter in Richtung Süden. Durch die oberitalienische Tiefebene, die Poebene, fahren wir die 333 Kilometer lange Brennerautobahn bis zu ihrem Ende nach Modena und kommen dann auf die A1 Richtung Bologna. Von Bologna aus fahren wir weiter Richtung Süden durch die Toskana, an Florenz vorbei und erreichen schließlich das „grüne Herz Italien“ - die Region Umbrien. Wir fahren die „Autostrada del sole“ noch ein wenig weiter und biegen dann Richtung Perugia, der Hauptstadt der Region Umbrien, ab. Auf der Fahrt passieren wir den viertgrößten See Italiens, den Lago Trasimeno und erreichen bereits in der Dämmerung unser 3-Sterne-Hotel „La Torretta“ in einem Vorort von Assisi. Nach einem leckeren, reichhaltigen Abendmenü lassen wir den Abend bei einem guten Glas Rotwein ausklingen und sind auf den nächsten Tag gespannt. Denn morgen reisen wir in die Weltstadt Rom!
 
07.10.2010 Donnerstag Assisi
Nach Rom ist Assisi ein bedeutendes religiöses Zentrum in Italien und verzeichnete im heiligen Jahr 2000 über 3 Millionen Besucher. „Mit der Rolltreppe ins Mittelalter“ ist heute unsere Devise. Vor den Toren der gewaltigen Stadtmauer verlassen wir den Bus und treffen unseren Stadtführer Marco, der uns heute auf den Spuren des heiligen Franziskus die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zeigt. Assisi liegt am Fuße des Monte Subasio im „grünen Herz Italiens“ - in Umbrien!
Wir spazieren auf den Pflasterstraßen durch die mittelalterlich wirkende Stadt und erreichen schließlich die Basilika Santa Chiara. Diese Ordenskirche der Klarissen, Grabeskirche der heiligen Chiara und nach San Francesco der mächtigste Kirchenkomplex der Stadt wurde 1257 bis 1265 erbaut und besitzt im Inneren kostbare Fresken und Tafelbilder. Vom Piazza S. Chiara haben wir


auch einen herrlichen Blick über die Weiten des Umlandes und die vielen Olivenbäume, die der Region den Namen „grünes Herz Italiens“ geben. Durch enge Gassen und vorbei an weiteren zahlreichen Kirchen erreichen wir den Piazza del Comune, wo wir eine kleine Espresso-Pause einlegen. Weiter geht es dann zur Basilika San Francesco. Sie ist die Grablegungskirche des Heiligen Franziskus von Assisi. Als gehört sie seit 1756 zu den sieben ranghöchsten katholischen Gotteshäusern. Der monumentale, auf mächtigen Subkonstruktionen gestützte Komplex besteht aus zwei übereinander gebauten Kirchen und einer Klosteranlage. Hier leben heute noch etwa 50 Mönche. Die Grundsteinlegung erfolgte bereits mit der Heiligsprechung von Franz zwei Jahre nach seinem Tod. Seine Gebeine wurden 1230 hierher überführt, aber erst 1818 wieder entdeckt, tief eingemauert unter dem Hochaltar der Unterkirche. Marco macht mit uns einen Rundgang durch diese beeindruckende Kirche und erklärt uns die wunderschönen Fresken, den gotischen und romanischen Stil der Baukunst. Nachdem die Führung beendet ist, haben wir Freizeit, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden oder eine Kleinigkeit zu Mittag zu essen.
Am Parkplatz warten wir auf den Bus und unsere Fahrt führt uns durch das Tibertal nach in die Hauptstadt Rom, wo wir am frühen Abend ankommen und unser Hotel im Süden der Stadt beziehen.
 
08.10.2010 Freitag Das „antike“ Rom
Nach einem reichhaltigen Frühstück treffen wir uns 8:30 Uhr an der Rezeption unseres Hotels. Katrin gibt noch einige Informationen zum heutigen Tag und die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, gibt die Stadtpläne aus und verteilt die Fahrkarten für Bus und Metro. Gemeinsam laufen wir zur Haltstelle und steigen in den Bus, der uns zur Metrostation Laurentina im Süden von Rom bringt. Mit der Linie B fahren wir 9 Stationen bis „Colosseo“. Am Kolosseum treffen wir unsere örtliche Stadtführerin Marilisa, die uns heute die „ewige Stadt“ zeigen wird. Wir beginnen am weltberühmten Kolosseum. Schon in den Morgenstunden sind hier unzählige Menschen, die sich das größte Amphitheater der Welt anschauen wollen. Wir gehen entlang der Via die Fori Imperiali vorbei am Palatin und erreichen das Forum Romanum und die Kaiserforen. Marilisa erklärt uns dieses Herz der alten Welt. Das Forum Romanum war für Jahrhunderte


Mittelpunkt des politischen, bürgerlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens und ist heute ein archäologischer Park mit Ruinen aus allen Epochen des römischen Imperiums. Der nächste markante Punkt ist der Kapitolshügel (Monte Capitolino). Vom Kapitolshügel haben wir noch einen wunderbaren Blick auf das Forum Romanum und hier haben wir auch die erste Möglichkeit, unsere Trinkflaschen mit frischem Quellwasser zu füllen. Nach wenigen Metern stehen wir auf dem Kapitolsplatz. Die Entwürfe für diese grandiose Platzanlage lieferte Michelangelo. Das Pflaster des Platzes zeigt einen großen Stern, dessen Mittelpunkt das Reitermonument des Kaisers Marc Aurel bildet. Umgeben ist der Platz vom Konservatorenpalast und den Gebäuden der Kapitolinischen Museen. Am Piazza Venezia steigen wir in den Stadtbus ein und fahren bis zur Stazione Termini. Unser nächstes Ziel ist die Basilika Santa Maria Maggiore auf dem Esquilinhügel. Sie ist eine der vier Patriarchalbasiliken Roms und die einzige, die eine frühchristliche Struktur bewahrt hat. Nach der Besichtigung dieser prunkvollen Kirche begeben wir uns auf dem Weg zum Trevi-Brunnen. Hier am größten und beliebtesten Barockbrunnen Roms machen wir eine Mittagspause. Nach einer Legende bringt es Glück, Münzen über die rechte Schulter in den Trevi-Brunnen zu werfen. Wenn man eine einzige Münze wirft, wird man nach Rom zurückkehren. Wirft man zwei Münzen, dann wird man sich in einen Italiener oder eine Italienerin verlieben. Wirft man am Ende noch eine dritte Münze, so wird man seinen Liebsten oder seine Liebste heiraten. Nun lassen wir uns überraschen, was die Zukunft bringen wird.  Frisch gestärkt mit einem Stück Pizza und einem leckeren Eis spazieren wir zur Spanischen Treppe. Die Spanische Treppe gehört zu einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Rom. Nicht nur junge Römer, sondern auch Touristen aller Länder treffen sich hier sehr gerne. Nachdem das Foto der Spanischen Treppe im Kasten ist, schlendern wir durch eine Straße mit Luxus-Boutiquen zum Pantheon. Das Pantheon ist das älteste erhaltene Gebäude Roms und wird seit dem 7. Jahrhundert als christliche Kirche genutzt. Eindrucksvoll ist die Bauweise. Die große Kuppel symbolisiert den Himmel, die Öffnung nach oben die Sonne bzw. die Verbindung zu den Gestirnen. Die Kuppel hat einen Durchmesser von ca. 43 Metern. Da der Innenraum genauso hoch wie breit ist, würde die Kuppel als vollständige Kugel gedacht den Boden berühren. Dieser Baustil wurde später Vorbild für weitere Kuppelbauten auf der ganzen Welt. Unsere Führung am heutigen Tag endet auf dem Piazza Navona, einem der populärsten Plätze der Stadt. In der Mitte der Piazza steht der Brunnen der vier Ströme (Fontana dei Quattro Fiumoi), der den Platz mit seinem Obelisken prägt. Der Brunnen repräsentiert vier Flüsse von vier Kontinenten, nämlich die Donau für Europa, den Ganges für Asien, den Nil für Afrika und den Rio della Plata für Amerika. Nach der individuellen Freizeit treffen wir uns wieder hier und lassen uns einen Grappa und Olivenstangen schmecken. Dieses kleine Picknick mitten auf dem Piazza Navona stimmt uns auf unser heutiges Abendessen bei einer typisch italienischer „Mama“ ein. Wir werden mit italienischen Bruschetta und köstlicher Pasta verwöhnt. Ein feiner Abschluss eines anstrengenden Tages!
 
09.10.2010 Samstag Engelsburg und Vatikanische Museen
Rom erkundet man am besten zu Fuß! Wir machen uns also nach einem guten Frühstück auf zur Bushaltestelle und fahren die schon bekannte Strecke bis zur Metrostation Colosseo. Dort steigen wir in den Bus, der uns in die Nähe des kleinsten Staates der Welt bringt - zum Vatikan! Wir schlendern über den Petersplatz uns bestaunen zunächst die Menschenmassen, die sich in einer endlos langen Schlange zusammenfinden, um an die Sicherheitskontrollen des Petersdoms gelangen. Wir aber gehen zunächst zur Vatikan-Post, um die vorgeschriebenen Postkarten zu verschicken. Da wir den Besuch der Vatikanischen Museen und des Petersdoms erst am


Nachmittag haben, machen wir einen Spaziergang entlang des Fluchtweges der Päpste zur Engelsburg. Die Engelsburg wurde ursprünglich als Mausoleum für Kaiser Hadrian (76-138) und seine Nachfolger errichtet und später von verschiedenen Päpsten zur Burg umgebaut. Die Engelsburg diente in späteren Jahren auch als Gefängnis. Zu den berühmten Gefangenen zählt zum Beispiel Galileo Galilei. Hoch oben auf der Engelsburg thront das Standbild des Erzengels Michael. Von der obersten Aussichtsterrasse haben wir einen wunderschönen Blick auf die gesamte Stadt. So blicken wir beispielsweise auf den Petersplatz mit dem Petersdom, auf das Nationalmuseum und weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt. Nach einer kurzen Mittagspause vor den Toren des Vatikans laufen wir zu den Vatikanischen Museen, wo wir mit unserer Stadtführerin Marilisa verabredet sind. Da wir eine reservierte Gruppe sind, müssen wir uns nicht an die lange Warteschlange anstellen. Heute ist aber so ein großer Andrang, sodass wir trotzdem wenige Minuten warten müssen. Selbst in den Gebäuden der Museen ist es unangenehm und wir werden regelrecht mit dem Strom mitgezogen. Ein Highlight der Führung ist natürlich die Sixtinische Kapelle. Sie wurde als Hauskapelle für Papst Sixtus IV erbaut und ist heute die Palastkapelle des Vatikans. Hier findet auch die Konklave, die Papstwahl, statt. Besondere Berühmtheit erlangte die Kapelle durch ihre Ausschmückung mit Fresken. Die Deckenmalereien malte Michelangelo Buonarroti zwischen 1508 und 1512 im Auftrag von Papst Julius II. Sie wurden am 1. November 1512 enthüllt und zeigen Szenen aus der Genesis auf insgesamt 520 m² mit 115 überlebensgroßen Charakteren.
 
Der Besuch des Petersdoms steht anschließend auf dem Plan. Der Petersdom ist die größte Kirche der Christenheit und gilt mit der majestätischen Kuppel Michelangelos als Wahrzeichen von Rom. Heute findet eine Weihe von Kardinälen statt und somit haben wir großes Glück, dass wir noch in die Kirche eintreten können. Die Atmosphäre ist trotz der vielen Menschen gewaltig. Hier in der Peterskirche endet die heutige Führung und wir verabschieden Marilisa.
Anschließend haben wir Freizeit um den Petersplatz, den Petersdom und die kleinen Gässchen um den Vatikan auf eigene Faust zu erkunden. Gegen 19 Uhr treffen wir uns am großen Obelisken auf dem Petersplatz und fahren gemeinsam zurück zum Hotel. Auf dem Weg zur Metro haben wir noch viele schöne Eindrücke vom abendlichen Rom, dem Treiben auf den Straßen und die wunderschön beleuchteten Sehenswürdigkeiten. Am Piazza Venezia steigen wir aus dem Bus und unser Plan ist es, bis zum Kolosseum zu Fuß zu gehen. Doch dann kommt ein Linienbus und auf das Kommando „Alles rein!“ von Katrin eilen wir in den Bus und fahren die wenigen Meter bis zur Metro. In der Nähe des Hotels heißt es dann das letzte Mal: „Alles raus!“ und wir gehen die letzten Meter zu Fuß zum Hotel. Völlig geschafft und pflastermüde fallen wir ins Bett und sind auf den nächsten Tag gespannt. Caserta und Pompeji steht auf unserem Programm.
 
10.10.2010 Sonntag Caserta und Pompeji
Heute heißt es „Areviderci Roma“ und wir fahren durch die Region Latium in die südlichste Region dieser Reise - nach Kampanien. Westlich der Autobahn sehen wir das Kloster Montecassino, welches durch die Schlacht bei Montecassino im zweiten Weltkrieg besonderen Status erhielt.
Unser erster Programmpunkt ist das Königsschloss in Caserta, welches 1752 nach dem Vorbild von Schloss Verseilles angelegt wurde. Das grandiose Schloss mit seinem schönen Schlosspark gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im Schlossareal kann jeder seinen Interessen nachgehen. Entweder die prunkvoll gestalteten Räumlichkeiten des Schlosses besichtigen oder im etwa drei Kilometer langen Schlosspark spazieren. Oder beides! Viele Gäste nutzen auch die Möglichkeit, mit den Elektrobussen eine der Strecken des Parks zurückzulegen.


 
Am Nachmittag fahren wir weiter in südliche Richtung und sehen schon von Weitem den knapp 1180 Meter hohen Vesuv. Im Jahre 79 wurde die Stadt Pompeji durch die Aschewolke des Vesuvs komplett begraben und zum Teil wieder ausgegraben. Noch heute werden in dieser archäologischen Zone Ausgrabungen vorgenommen. So wurde zum Beispiel in den letzten Wochen mehrere Esel gefunden, die in der Asche jämmerlich erstickt sind. Am Eingang des Areals treffen wir unseren örtlichen Führer Giovanni, der uns einen Einblick in das Leben vor 2000 Jahren gibt. Der Spaziergang in den Straßen der ausgegrabenen Stadt gestaltet sich als anstrengend und man muss ständig aufpassen, dass man nicht stolpert oder auf den glatten Steinen ausrutscht. Wir sehen unter anderem den Senat, die Bäckerei, den Obstmarkt, das Goethe-Haus und wunderschöne Gemälde und Mosaike, die in einem sehr guten Zustand sind.Es ist sehr interessant und zugleich erstaunlich, wie man damals gelebt und gearbeitet hat. Wir bekommen nur einen kleinen Einblick, oder wie Giovanni sagt: „Heute war es nur ein Aperitif! Das nächste Mal, wenn Sie kommen, gibt es Spaghetti!“ 
 Nachdem wir Giovanni verabschiedet haben, treffen wir uns und machen noch einen kleinen Abstecher in ein Geschäft, wo jeder noch einen Limoncello probieren kann. Anschließend laufen wir zum Busparkplatz und begeben uns auf eine kurvenreiche Strecke an die Amalfiküste nach Agerola in das Grand Hotel „Sant Orsola“ direkt an der steil abfallenden Küste. Vom Geschäftsführer Stefano werden wir herzlich begrüßt und jeder bezieht sein Zimmer mit Meerblick! Später erwartet uns dann ein reichhaltiges Abendessen u.a. mit hausgemachter Pasta!
 
11.10.2010 Montag Das Kartäuserkloster San Lorenzo in Padula
1998 wurde die Kartause von Padula von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit ernannt. Und unser heutiger Ausflug führt uns dahin. Mit unserem Reiseleiter Angelo legen wir auf dem Weg noch einen kurzen Stopp in Teggiano ein. Ein kleines unbekanntes Örtchen, das imposant auf einem Berg über dem Diano-Tal thront. Da es das Wetter nicht ganz so gut mit uns meint, machen wir nur einen kurzen Rundgang in diesem typisch italienischen Ort mit kleinen Kirchen, engen Gassen und Plätzen. Unter anderem besuchen wir auch die Kathedrale Santa Maria Maggiore.
Nach einer kurzen Mittagspause bei schmuddeligem Regenwetter, machen wir uns auf den Weg nach Padula, wo wir die prächtige Kartause besichtigen. Gegründet im 14. Jahrhundert und nach dem Vorbild des spanischen Escorial erbaut, strahlt die Kartause von Padula durch ihre weitläufige Größe so viel barocke Eleganz aus, dass man sich eher in einer Fürstenresidenz fühlt als in einem Kloster.


Auch die Lebensweise der Mönche dieses Klosters entsprach dieser prächtigen Bauweise. Jeder von ihnen verfügte über zwei private Räume und einen Vorraum, selbstverständlich mit eigenem Zugang zum Klostergarten, der mit Brunnen und Rabatten und anderen barocken Kleinigkeiten zum Lustwandeln einlud und heute noch einlädt.
Am schönsten ist der riesige Innenhof, der Platz für bis zu 60.000 Menschen bietet. Auch der mächtige Kreuzgang, der mit 84 Säulen zu den größten der Welt zählt, ist beeindruckend.
Dass das leibliche Wohl der Mönche dabei zu kurz gekommen wäre, ist kaum anzunehmen. Es wird berichtet, dass bei einem Gastmahl für Karl III. ein Omelett aus tausend Eiern zum Abendessen gereicht wurde. Die Bauzeit der Kartause von Padula über 450 Jahre bis ins 19. Jahrhundert hinein, zeigt auch, dass es an Geld und honorigen Spendern nicht fehlte.
So entstand als Aufgang zur Bibliothek ein gesonderter Bau, der eine aus feinstem Marmor gearbeitete, zweiseitig geführte Wendeltreppe mit herrlicher Aussicht nach Innen und Außen umschließt. Sie gilt als eines der Glanzstücke des Klosters.
Allerdings wurde der Spruch, der über dem Eingang zur Bibliothek geschrieben steht, von den napoleonischen Truppen wohl nicht verstanden: "Gib dem Weisen die Möglichkeit, und die Weisheit wird ihm gegeben werden." Die französischen Soldaten jedenfalls nahmen mit, was gefiel und so wertvoll war, dass man die Kunstwerke nun im Louvre bewundern kann. Dennoch blieben bis heute sehenswerte Stücke in der Bibliothek von Padula bewahrt.
Angelo, unser örtlicher Reiseleiter, erzählt uns auf dem Rückweg auch Dinge des täglichen Lebens in Italien. So erfahren wir viel Interessantes über die Politik, über aktuelle Nachrichten und Probleme der Region. Ab heute haben wir auch einen neuen Bus-Chauffeur. Günther wird uns nun die nächsten Tage begleiten!
Am Abend erreichen wir wieder unser Hotel in Agerola und genießen das leckere 3-Gang-Menü.
 
12.10.2010 Dienstag Amalfiküste
Bei herrlichstem Sonnenschein werden wir heute von einem örtlichen Reisebus abgeholt. Dies ist notwendig, da Reisebusse mit einer Länge von mehr als 10,36 Meter nicht auf der Küstenstraße der Amalfiküste fahren dürfen. Auf dem Weg steigt unsere örtliche Reiseleiterin Claudia zu, die uns heute eine der schönsten Küstenstraßen der Welt zeigen möchte.
Die “schönste Küste der Welt” war jahrhundertelang nur auf dem Seewege zugänglich. Bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhundert bildete sie nämlich die unwegsamste Gegend der Halbinsel von Sorrent. Erst unter der Herrschaft von König Ferdinand von Bourbone wurde die 40 km lange Straße erbaut, die die Orte der amalfitanischen Küste durchkreuzend von Positano nach Vietri führt.


Die sogenannte Costiera Amalfitana könnte einem Bilderbuch entsprungen sein und stellt heute ein berühmtes Juwel der Region Kampanien dar. Auch hier hat die Natur eine einzigartige phantastische Folge von Landschaftsbildern entstehen lassen, die kaum zu beschreiben sind. Grandiose Ausblicke, steile Schluchten, türkisfarbenes Meer und einsame romantische Buchten entdeckt man hinter jeder Felsklippe neu. Jeder Winkel ist eine Welt für sich, eine phantastische, unnachahmliche Welt über dem Mittelmeer.
 
Und dieses Wunderwerk der Natur genießt man natürlich am besten vom Meer aus. Wir steigen in Positano, einem ehemaligen Seefahrerstädtchen, aus und gehen die engen Gässchen hinunter bis zum Kiesstrand Marina Grande, wo auch schon unser privates Boot auf uns wartet.
Positano gilt als die Perle der Amalfiküste. Die weißen und rosafarbenen Häuschen wurden an den steilen Hängen des und des erbaut und fallen terrassenartig zum Meer ab. Ihre märchenhaften kuppelförmigen Dächer erinnern an ein maurisches Dörfchen. Berühmt wurde Positano auch durch die in den 50er Jahren entstandene bunte und die handgefertigten Sandalen, die man in den exklusiven Boutiquen des Städtchens erstehen kann.
Von Positano aus fahren wir entlang der Steilküste bis nach Amalfi. Vom Boot aus sehen wir zahlreiche Villen und Luxushotels. Claudia zeigt uns auch unser Hotel hoch oben in Agerola.
Nach einer wellenreichen Fahrt erreichen wir schließlich Amalfi. Im 4. Jahrhundert von den Römern gegründet, später von den Byzantinern und Langobarden erobert, wurde Amalfi bereits zur florierenden Stadt. Die älteste Seerepublik Italiens erlebte ihre Glanzzeit im 10. und 11. Jahrhundert. Auf dem Domplatz schlägt das Herz des pulsierenden Küstenortes mit kleinen Geschäften und netten Cafés. Über eine majestätische Treppe gelangt man zu dem im Jahr 937 erbauten prächtigen Dom St. Andrea von Amalfi, wo unsere Führung endet und jeder noch Zeit zur individuellen Erkundung des Städtchens hat.
Am Busparkplatz verabschieden wir uns von Claudia und begeben uns auf den Weg nach Agerola. Da wir gemerkt haben, dass der Limoncello sehr gut bei unseren Gästen angekommen ist, haben wir eine große Flasche besorgt und lassen diesen wunderschönen Ausflug mit einem Limoncello und einem Limoncello-Gebäck gemütlich ausklingen.
 
13.10.2010 Mittwoch Die Insel Capri

Capri ist eine atemberaubende Naturschönheit im Golf von Neapel, deren verführerischen Reizen ihre zahlreichen Besucher schon seit Jahrtausenden erliegen. Das Licht taucht die Insel während des Tages in unterschiedliche Farben und verzaubert den Betrachter.
Auch wir haben die Insel ganz genau kennen gelernt. Aber schön der Reihe nach:
Schon sehr früh werden wir vom Weckruf des Hotels geweckt. Bereits um 7 Uhr fahren wir mit dem Bus nach Meta di Sorrento, wo wir unseren örtlichen Reiseleiter Vincenzo treffen. In Sorrent


bewaffnen wir uns mit Regenschirmen, steigen aus dem Bus und gehen hinunter zum Hafen. Unser Linienschiff fährt bereits in den Hafen ein und wir steigen zu. In ca. 40 Minuten fahren wir bis zum Hafen Marina Grande. Schon die Einfahrt in den Hafen Marina Grande mit den pittoresken bunten Häuschen ist sehenswert. Vincenzo organisiert gleich bei unserer Ankunft auf Capri eine Inselrundfahrt mit dem Motorboot. Wir fahren einmal um die gesamte Insel und können die ganze Schönheit der Felseninsel im Golf von Neapel bewundern. Wir sehen die Faraglioni-Felsen, die Via Krupp, den Leuchtturm, die weiße Grotte und die wohl bekannteste Grotte - die Grotta Azzurra.
Nachdem die turbulente Fahrt am Hafen Marina Grande wieder endet, fahren wir mit kleinen Bussen zum Stadtteil Anacapri. Anacapri, durch die Gebirgszüge des Monte Solaro und Monte Capello vom Hauptort der Insel getrennt, liegt 275 Meter hoch. Ganz anders als Capri ist Anacapri beschaulich, ländlich und freundlich. Von der Piazza Vittoria führt der von vielen Geschäften gesäumte Viale Axel Munthe zur berühmten weißen Villa San Michele. Der schwedische Arzt, Sammler und Schriftsteller Axel Munthe wurde 1887 auf Capri sesshaft und ließ hier sein Traumhaus in malerischer Lage erbauen. Von hier haben wir ein unwiderstehliches Panorama auf den Golf von Neapel, auf den Vesuv und auf die Amalfiküste. Hier unterbrechen wir unsere Führung und wir haben Zeit für eigene Erkundungen. Viele lassen sich eine Pizza oder ein Teller Pasta schmecken oder fahren mit dem Sessellift hinauf zum Monte Solaro auf 589 Meter Höhe und genießen die noch schöne Aussicht auf die Insel.
Nun ist auch der herrliche Sonnenschein vorbei und es fängt an, wie aus Eimern zu gießen! Ganz toll! Es sieht auch so aus, als ob es in den nächsten Stunden nicht nachlassen will. Durchnässt treffen wir uns am Busparkplatz in Anacapri und fahren hinunter nach Capri. In der Zwischenzeit haben wir versucht, ein Schiff eher zu bekommen, was uns wieder zurück auf das Festland bringen soll - vergebens! Keine Chance, noch freie Plätze zu ergattern. Nun heißt es, das Beste daraus zu machen. Wir fahren also nach Capri und besuchen die Giardini di Augusto (Augustusgärten) und haben anschließend freie Zeit für eigene Unternehmungen. Für viele kommt nur eine schöne heiße Tasse Kaffee in einem der zahlreichen Cafés in Frage.
Es wird ruhiger auf der Insel und der Regen wird schwächer. Wir treffen uns am Busparkplatz und gehen gemeinsam zum Hafen hinunter, wo wir in das Schiff nach Sorrent einsteigen.
In Sorrent angekommen steht uns noch eine erlebnisreiche Fahrt mit einem schrottreifen Kleinbus bevor, der uns zu unserem Reisebus bringt.
Erschöpft lassen wir uns in die Sitze fallen und hören zum Abschluss des Tages noch einmal das Lied von den Capri-Fischern.
Wir haben heute die wohl beliebteste Insel im Golf von Neapel in all ihren Facetten kennengelernt. Dieser Tag wird uns noch allen ganz lange in Erinnerung bleiben!
 
14.10.2010 Donnerstag  Fahrt nach Montecatini Terme
Nach den erlebnisreichen und wunderschönen Tagen im Süden Italiens reisen wir heute wieder in Richtung Norden. Wir verlassen die Amalfiküste und fahren vorbei an Neapel, machen noch ein letztes Foto vom Vesuv und verlassen auch die Region Kampanien. Auch Rom lassen wir an uns vorüberziehen und fahren durch die Regionen Latium und Umbrien in die Toskana. Im Hotel „Royal Palace“ in Montecatini Terme sind wir die nächsten Tage untergebracht. Montecatini Terme liegt etwa auf halber Strecke zwischen Florenz und Pisa in der italienischen Provinz Pistoia, hat etwa 20.000 Einwohner und ist einer der größten und bekanntesten Heilbäder Italiens.
Vor dem Abendessen werden wir zum Willkommensdrink in der Hotellobby erwartet und anschließend gibt es das Abendessen als Menü.
 
15.10.2010 Freitag Pisa
Wer kennt ihn nicht? Den berühmten „schiefen Turm“ von Pisa! Doch Pisa hat noch einiges mehr zu bieten. Unser heutiger Ausflug führt uns in eine der wichtigsten Kunstmetropolen der Toskana.
Bereits am Busparkplatz treffen wir unsere örtliche Stadtführerin Sabrina.
Entlang der alten Stadtmauer spazieren wir bis zu einem Stadttor. Wir gehen hindurch uns stehen auf der Piazza die Miracoli, Platz der Wunder. Majestätisch zeigt sich das Ensemble aus den vier monumentalen Einzelbauwerken Dom, Baptisterium, Campanile (Turm) und Camposanto (Friedhof).
An der sogenannten "japanischen Ecke" werden die typischen Touristenfotos geschossen.
Zunächst aber besichtigen wir den Dom Santa Maria Assunta, der mit seiner herrlichen Fassade zum Inbegriff der toskanischen Romanik wurde. Trotz weitgehender Zerstörung bei einem Brand im 16 Jahrhundert ist das Innere des Domes in seiner Gliederung erhalten geblieben. Die prächtige, vergoldete Kassettendecke stammt aus der Restaurierungsphase im 17 Jahrhundert. Eines der grandiosesten Ausstattungsstücke ist aber sicherlich die reich mit Reliefs und Statuen verzierte Kanzel, die von Giovanni Pisano geschaffen wurde.


 
Doch ein besonderes Augenmerk gilt natürlich dem Campanile - dem schiefen Turm! Der Campanile ist ein für Italien typischer frei stehender Glockenturm auf einem runden Grundriss. 1173 begonnen, wurde der Turm schon bald zum schiefen Turm, da der Boden die Belastung der ersten drei Stockwerke nicht aushielt. 100 Jahre später versuchte man dem entgegen zu wirken, indem man die nächsten Stockwerke entgegen der Neigung mauern ließ. Im Laufe der Zeit wurden viele Stabilisierungsprojekte ins Leben gerufen, die aber alle nicht den gewünschten Effekt bescherten. Und wir sind mal ganz ehrlich - was ist denn Pisa ohne den schiefen Turm?
Mit zu dem einzigartigen Ensemble gehört die größte Taufkirche der Christenheit, wo auch unsere kesse Stadtführerin Sabrina getauft wurde. Wir besichtigen anschließend den Monumentalfriedhof Camposanto, wo der Adel von Pisa seine letzte Ruhe fand. Die unzähligen Fresken, die im 14. und 15. Jahrhundert an den Wänden angebracht wurden, sind heute nur noch wenig zu sehen. Dennoch ist das Gebäude eine bedeutende Sammlung antiker griechischer, etruskischer und römischer Werke.
Unter anderem ist hier auch eine Statue zu Ehren des Mathematikers Leonardo Fibonacci zu sehen, der mit seinem Buch „Liber abaci“ im Jahre 1202 das arabische Zahlensystem in Europa einführte.
Am Campanile machen wir unser zweites Gruppenfoto und gehen anschließend in die Altstadt zum Palazzo dei Cavalieri. Er beherbergt heute die 1810 von Napoleon gegründete Elite-Universität. An der Haupteinkaufsstraße Via Borgo Stretto endet unsere heute Führung mit Sabrina, die uns ihre Stadt auf eine ganz besondere Art und Weise näher gebracht hat. Sie hat uns auch zu verstehen gegeben, dass die Städte Pisa, Lucca und Florenz nicht gerade die besten Freunde sind.
Nachdem wir Abschied vom Pisa genommen haben, fahren wir zurück nach Montecatini Terme. Da wir bereits am Nachmittag zurück sind, bietet sich an, in den alten und ursprünglichen Siedlungskern Montecatini Alto zu fahren, der mit dem Hauptort durch eine der ältesten noch in Betrieb befindlichen Standseilbahnen Italiens verbunden ist. Nach den individuellen Erkundungen in Montecatini Alto treffen wir uns am Abend zum Abendessen im Hotel.
Schon wieder ist ein Tag unserer Reise vergangen und morgen steht die Medici-Stadt Florenz in unserem Programm.
 
16.10.2010 Samstag Florenz
Florenz, die malerisch am Arno gelegene Hauptstadt der Toskana, gilt als eine der bedeutendsten Kulturmetropolen der Welt und bezaubert zugleich mit eleganter Lebensart, mit exklusiver Mode, edlem Wohndesign und feinsten Gaumengenüssen.
Wir fahren am Morgen mit einem Regionalzug von Montecatini Terme ca. eine Stunde nach Florenz, wo wir am Bahnhof S.M.N. (Santa Maria Novella) unsere Stadtführung Angela treffen. Wir starten mit unserem Rundgang durch die Stadt bei der Kirche Santa Maria Novella und gehen anschließend zum Domplatz. Schon von weitem sehen wir die rote Kuppel mit dem weiß-bunten Glockenturm des Doms, die das Panorama der Stadt prägen. Doch zunächst widmen wir uns dem ältesten Gebäude des Domplatzes - dem achteckigen Battistero San Giovanni. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Relief an den Bronzetüren, die uns Angela ausführlich erklärt. Nun gelten unsere Blicke nur dem Dom Santa Maria del Fiore. Dieser Dom ist so atemberaubend schön, dass selbst die Florentiner immer wieder staunend verweilen, wenn sie aus einem der engen Gassen


des Domviertels kommen und auf einmal vor diesem gewaltigen Monument mit einer solch grandiosen Fassade stehen. Beim Betreten des Doms waren wir sehr überrascht. Ganz anders als erwartet, präsentiert sich das Innere als eine schmucklose, dreischiffige Halle. Erst beim genaueren Hinschauen erkennen wir die verborgenen Glanzstücke, wie die Glasmalereien, ein gemaltes Reiterstandbild und nicht zuletzt die goldenen Bilderwelten der Kuppel. Eine weitere und viel fotografierte Sehenswürdigkeit ist der Ponte Vecchio, die wir im Anschluss besuchen. Der Ponte Vecchio ist die älteste Brücke der Stadt und entstand im 14. Jahrhundert und dient seit dem 16. Jahrhundert gleichzeitig als Einkaufspassage. Bis heute findet man hier vorwiegend Schmuck- und Goldhändler, die ihre Ware hier zum Kauf anbieten. Vorbei an den Uffizien, eines der berühmtesten Museen der Welt mit einer geradezu überwältigenden Fülle an Meisterwerken, gehen wir auf die Piazza della Signoria. Diese Platzanlage wird vom burgartigen Palazzo Vecchio beherrscht, vor dem eine Kopie von Michelangelos berühmtem David steht. Im feinen Kontrast zum trutzigen Palazzo Vecchio erscheint die Loggia die Lanzi, die mit symbolträchtigen Skulpturen ausgestattet ist. Hier an der Piazza della Signoria machen wir unsere Mittagspause und machen anschließend einen Spaziergang zur Piazza Santa Croce und weiter zur Kirche San Lorenzo. Sie gehört zu den ältesten Kirchen der Stadt. Hier beenden wir die Führung und haben noch Zeit zur freien Verfügung, da die viele Damen unserer Reisegruppe dem Shoppingwahn verfallen sind und es hier einen tollen Ledermarkt und viele exklusive Geschäfte gibt.
Nach unserem gemeinsamen Spaziergang zum Bahnhof fahren wir nach einem anstrengenden Tag zurück nach Montecatini Terme und freuen uns auf den nächsten Tag.
 
17.10.2010 Sonntag Padua
Heute verabschieden wir uns von der Toskana und fahren vorbei an Bologna und Ferrara in den Wallfahrtsort Padua in der Region Venetien. Padua gehört zu den schönsten Städten Oberitaliens, auch wenn gesichtslose Neubausiedlungen das historische Ortszentrum immer dichter umschnüren. Im Ortskern hat sich Padua jedoch eine geschichtsträchtige Atmosphäre und das Flair alter Zeiten bewahrt, das auf bezaubernde Weise das städtische Leben der Gegenwart bereichert.
Am Busparkplatz treffen wir unsere Stadtführung Gerardina. Über den Prato della Valle spazieren wir zur Basilika des heiligen Antonius. Die Basilika des heiligen Antonius - wie wir sie heute sehen - ist in drei verschiedenen Bauabschnitten von insgesamt 70 Jahren errichtet worden und ein Prachtbau, der seines Gleichen sucht. Das besondere in dieser Kirche ist die Grabkapelle des heiligen Antonius, die „Arca“. Hier befindet sich seit 1350 das Grab des Heiligen. An den Wänden finden sich neun Marmorreliefs mit Szenen aus dem Leben und der Wunder des hl. Antonius.
Im Herzen der Altstadt steht der Palazzo della Regione, der von den Marktplätzen Piazza delle Erbe im Süden und Piazza delle Frutta im Norden umschlossen wird. Wir besichtigen den Rats- und Gerichtssaal mit den tollen Fresken, die nach dem Brand 1420 wieder angefertigt wurden und ein komplexes Geflecht religiöser und astrologischer Szenenfolgen darstellen. Am Ende des Saales ist ein großes Holzpferd, welches eine Kopie von Donatellos Reiterstandbild ist. Unsere Führung endet im neoklassizistischen Café Pedrocchi, das bis heute ein Treffpunkt für alle Bürger der Stadt ist. Nach der freien Zeit besuchen wir noch den botanischen Garten, der zu den ältesten Gärten der Welt gehört und seit 1997 als UNESCO-Weltkulturerbe gilt. Leider ist im Oktober die Blütenpracht nicht mehr so schön wie im Sommer, aber wir verschaffen uns einen Überblick über die Vielfalt der hier angebauten Pflanzen. Durchgefroren treffen wir uns dann wieder am Bus und wärmen uns bei einem Kaffee oder Tee auf. Anschließend fahren wir nach Abano Terme in unser 4-Sterne-Hotel „Venezia Terme“, wo wir die nächsten zwei Tage übernachten. Wir beziehen die wunderschönen Zimmer und lassen uns ein leckeres Abendessen schmecken.
 
18.10.2010 Montag Venedig
Zum Abschluss unserer Reise fahren wir bei herrlichstem Wetter mit dem Zug nach Venedig. Venedig ist unbestritten ein Inbegriff urbaner Harmonie, ein Denkmal künstlerischer Genialität. Seinen gleichsam überirdischen Reiz verdankt Venedig dem Wasser, den vielen Kanälen, in denen sich die Pracht der Stadt spiegelt.
Vom Bahnhof in Venedig fahren wir mit einem privaten Boot, leider etwas verspätet, in die Nähe des Markusplatzes, wo wir unseren Stadtführer Massimo treffen. Auf dem Weg zum Markusplatz laufen wir an der marmornen "Seufzerbrücke" vorbei. Sie ist viel fotografiert und verbindet den Dogenpalast mit den früheren Gefängnissen. Das Herz Venedigs schlägt auf dem Markusplatz (Piazza San Marco). Mit den umlaufenden Arkadenbögen und einzigartigen Baudenkmälern


präsentiert sich der Piazza San Marco als „schönster Salon Europas“. Die Basilika San Marco wurde im 11. Jh. nach dem Vorbild der Apostelkirche in Konstantinopel als Kreuzkuppelkirche erbaut. Mit ihrem Mix aus byzantinischer, spätgotischer und Renaissance-Architektur und den venezianischen Dekorationen wirkt die Basilika wie ein verzaubertes Märchenschloss. Durch die engen Gassen, verwinkelten Straßen und kleinen Plätzen gehen wir zur Rialtobrücke, wo unsere interessante Führung endet. In der anschließenden Freizeit gibt es dann die Möglichkeit, mit einer typischen Gondel die Kanäle der Stadt zu entdecken, den Markusdom zu besuchen oder in den zahlreichen Cafés und Restaurants eine leckere Pasta zu genießen.

 
Am Nachmittag treffen wir uns nach einem wunderschönen Tag wieder am Bootsanleger und fahren zum Bahnhof zurück. Wir verabschieden uns von der Stadt und sehen nochmals die einzigartige Ansicht der Stadt, denn nicht umsonst wurde Venedig 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Am Abend treffen wir uns zum letzten Abendessen auf italienischem Boden und stellen uns schon gedanklich auf die Heimreise am nächsten Morgen ein.
 
19.10.2010 Dienstag Heimreise
Heute heißt es „Arrivederci Italia“. Nach dem Frühstück verlassen wir die Kurstadt Abano Terme in der Region Venetien und fahren vorbei an Vicenza nach Verona. Entlang der Etsch (Adige) haben wir ein herrliches Panorama bei schönstem Wetter. Bei Rovereto, schon in der Region Trentino-Südtirol gelegen, machen wir unsere erste Pause. Wir fahren weiter durch das Etschtal und lassen die schneebedeckten Gipfel der Alpen an uns vorüberziehen. Bei Bozen verlassen wir das Etschtal und fahren durch das Eisacktal. Da das Wetter heute so super ist, haben wir einen wunderbaren Blick auf den Rosengarten der Dolomiten.
Auch Brixen zeigt sich im Glanz der Sonne von seiner schönsten Seite. Vorbei an der Franzensfeste und der Sachsenklemme geht es hinauf zum Brennerpass. Gegen 13 Uhr erreichen wir dann die österreichische Grenze und fahren durch die mit Schnee gepuderten Wälder Tirols in Richtung Innsbruck und München. Kaum in Deutschland angekommen, sind wir von einem tristen, grauen Himmel umgeben. Die schönen Tage in Italien sind vorbei und der Herbst in Deutschland hat uns wieder!
Somit geht eine wunderschöne Reise mit vielen Erlebnissen und einzigartigen Sehenswürdigkeiten zu Ende. Wir haben insgesamt 4050 Kilometer mit unserem Bus zurückgelegt und besuchten wichtige Städte, wie Verona, Assisi, Rom, Pisa, Florenz, Padua und Venedig. Wir haben die unterschiedlichsten Regionen Italiens kennengelernt und die UNESCO-Schätze Italiens erlebt!

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