Reisebericht: Singlereise Rom – die Ewige Stadt entdecken!

24.10. – 28.10.2019, 5 Tage Städtereise Rom für Singles und Alleinreisende mit Vatikanischen Museen und der Sixtinischen Kapelle – Petersdom – Kolosseum – Forum Romanum


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Die Sonne versteckt sich hinter grauen Wolken, als wir etappenweise aus Berlin, Frankfurt, Hamburg Düsseldorf und Stuttgart kommend, in Rom landen.
Auf dem Weg zu unserem nahe des Vatikan gelegenen Hotels sammeln wir bereits erste Eindrücke von dem für Großstädte üblichen Verkehrschaos- irgendwie scheint immer Hauptverkehrszeit und damit Stau zu sein. Der erste Blick vom Gianicolo, einem der sieben Hügel Roms, zur Kuppel des Petersdoms ist vielversprechend. Bald ist uns die Kuppel richtig vertraut, wir haben sie während unseres Aufenthalts vom Hotel aus immer gut im Blick. Zum Vatikan, der als eigener Staat nicht viel mehr als den Petersplatz und einige Paläste umfasst, ist es nur ein kurzer Spaziergang. Hier schieben sich Pilger und Touristen aus aller Welt geduldig in endlosen Schlangen durch die Sicherheitskontrollen zum Dom.
Ein Reisebericht von
Irmela Körner
Irmela Körner

Rom – so weit die Füße tragen

Die ersten Erkundungen an diesem Tag führen über den Tiber bis ins barocke Zentrum. Das große Rom mit seinen rund 3 Millionen Einwohnern lässt sich hervorragend zu Fuß erkunden.
Diese Erfahrung tröstet uns am folgenden Tag, denn die öffentlichen verkehrsmittel der Stadt werden bestreikt und wir sind weitestgehend zu Fuß unterwegs. Mit heftigem Drängeln kommen wir zwar noch in einen der Busse Richtung Piazza Venezia, einem der zentralen Verkehrsknotenpunkte. Danach aber heißt es laufen.Von Gladiatoren und TierkämpfenAm Kolosseum erwartet uns die Stadtführerin Sylvia, die uns an zwei Tagen auf angenehme Art ein sehr anschauliches und umfassendes Bild von der römischen Geschichte und den Sehenswürdigkeiten vermittelt. Kämpfe auf Leben und Tod in den römischen Arenen vor Publikum, das Forum Romanum als Zentrum des politischen und kulturellen Lebens im antiken Rom. Es braucht nicht viel Fantasie, um sich beim Blick auf Säulen und Tempelreste vorzustellen, wie prächtig man in der römischen Kaiserzeit in den einst so stattlichen Gebäuden aus Marmor und Travertin gelebt hatte.Schreibmaschine oder HochzeitstorteKolossal erhebt sich auch das Denkmal für Vittorio Emmanuele II. auf dem Platz neben dem Forum. Es macht sich so breit, dass die Basilika Santa Maria in Aracoeli und die dahinter liegenden Gebäude dadurch fast unsichtbar geworden sind. Das Denkmal erinnert als Vittorio Emanuele II. als ersten König des 1861 geeinigten Landes. Über die Frage, ob das Denkmal schön ist, können sich die Römer gut ereifern. Einige nennen es abschätzig Schreibmaschine oder Hochzeitstorte, andere betonen ehrfürchtig seine Bedeutung als Altar des Vaterlandes.
Wir mühen uns die hohen Stufen hinauf und genießen von oben den herrlichen Ausblick, ehe es dann zu Fuß mit diversen Pausen für Pasta, Kaffee oder Eis wieder richtig Hotel geht. Die Uferwege am Tiber entlang sind verlässliche Wegweiser bis zur Engelsburg.

Zu später Stunde in die Vatikanischen Museen

Ein britischer Luxusveranstalter ist vor kurzem auf die geniale Idee gekommen, Kunden fast alleine in das heilige Schatzkästlein der Renaissance zu lassen: morgens um sechs Uhr, begleitet von einem Kunsthistoriker. Das Erlebnis kostet 5558 Dollar pro Person- wir sind da viel günstiger und ebenso exquisit dabei. Um 20.00 Uhr werden wir in die Heiligen Hallen der Vatikanischen Museen eingelassen und haben gut zwei Stunden Zeit, um die Skulpturen und Büsten aus der römischen Antike zu bestaunen. Laokoon und seine Söhne von Schlangen bedroht im Todeskampf ist nur eines der Highlights in der überreichen Sammlung, die Kunst der Renaissance ebenso zeit wie alte Landkarten von Italien, als das Land noch nicht vereint war, sondern in eine Fülle an Fürstentümern und Königreiche zerfiel, bemalte Schränke in der Bibliothek, wertvolle mit Gold durchwirkte Gobelins an den Wänden, dazu die Dekoration der Räume in Groteskenmalerei oder reich an Gold und Stuck. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus und landet dann zum krönenden Abschluss in der ausgemalten Sixtinischen Kapelle, in der die Päpste gewählt werden. Hochkarätige Künstler haben hier gearbeitet, der berühmteste natürlich Michelangelo Buonarotti, der in dem Deckengemälde Geschichten aus Genesis erzählt. Ein würdiger Schlusspunkt nach einem an Eindrücken reichen Tag.

Kirchen, Plätze und ein köstliches Eis

Mit einer Besichtigung einer der größten und bedeutendsten Kirche der Christenheit beginnt der zweite Besichtigungstag. Im Petersdom wird schwer gearbeitet, die Bischofssynode für Amazonien geht zu Ende, am Sonntag soll eine Papstmesse stattfinden, da wird bestuhlt und geputzt und manche bereiche abgesperrt. Doch die Pieta von Michelangelo ist zugänglich und auch die Gräber der früheren Päpste, einmal schlichter Stein, einmal hinter Glas, sind für uns zugänglich.
Vom Petersplatz führt die Straße der Versöhnung zur Engelsburg. Schon die Besichtigung von außen ist eindrucksvoll, die Engelsburg lohnt sich auch als Ziel am freien Tag zur ausführlichen Besichtigung. Ehe wir auf der Piazza Navona die barocken Brunnen in Augenschein nehmen, gibt es eine Pause bei Grom, denn da gibt es das sicherlich beste Eis der Stadt. Die Schlange vor dem Pantheon umgehen wir geschickt, erst einmal machen wir Mittagspause, lassen und die Spaghetti schmecken und können dann ohne Warterei in das Pantheon hinein. Die Frage, ob es da hinein regnet, ist schnell geklärt- ja, es regnet rein, denn die Öffnung ist fast 9 Meter breit und sie ist offen und das seit der Antike. Die Rotonda ist eine bauliche Meisterleistung aus der Antike und auch Ruhestätte für bedeutende Künstler wie etwa Raffael und der Komponist Corelli.
Vorbei am berühmten Trevibrunnen, in dem wir ganz korrekt mit der rechten Hand über die linke Schulter die Münzen für das Wiederkommen werfen, geht es zur Spanischen Treppe, wo wir uns von Sylvia verabschieden. Mit einem Abendessen im Künstler- und Szeneviertel Trastevere klingt dieser Tag schmackhaft aus.

Freizeit– und die Qual der Wahl

Am Sonntag ist Freizeit angesagt und Ziele, die man ansteuern kann, gibt es mehr als genug. Der Park der Villa Giulia lockt ebenso wie der Aventinhügel mit dem Orangengarten und dem berühmten Schlüsselloch, die Kirche Santa Maria Maggiore und das Viertel Monti. Zuvor haben wir uns für die unterschiedlichen Unternehmungen auf dem Petersplatz den päpstlichen Segen beim Angelusgebet geholt.
Der Abend endet unfreiwillig komisch. Der Wirt des Lokals, in dem wir nochmals gemeinsam typisch römisch essen wollten, bietet uns ein Schauspiel wie beim Dinner for One, serviert nicht bestellte Getränke und schlechtes Essen. Er ist - wie er nach einigem Gelächter und mancherlei Diskussionen trotz seiner schweren Zunge fein artikuliert mitteilt- leider nicht auf der Höhe der sonst üblichen ausgesuchten Qualitäten. Darauf einen Drink auf der Dachterrasse und dann arrivederci Roma.

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