Reisebericht: Städtereise Rom – die Hauptstadt von Italien intensiv

19.09. – 26.09.2010, 8 Tage Städtereise Rom (Busreise) u.a. mit Kolosseum – Forum Romanum – Galleria Borghese – Spanische Treppe – Papstaudienz – Engelsburg – Vatikanische Gärten sowie Museen – Sixtinische Kapelle – Burgabend in Rovereto


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Der Überlieferung zufolge wurde Rom im Jahre 753 v. Chr. von Romulus gegründet, deshalb auch der Ausspruch: "753 - Rom schlüpft aus dem Ei". Die große Geschichte Roms erlebt man in jedem Winkel der Stadt und die ganze Stadt ist ein riesiges Museum...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

Reisebericht

Am ersten Tag ging es pünktlich um 6 Uhr am Dresdner Flughafen los. Nachdem unsere Gruppe komplett war, fuhren wir mit dem Bus vorbei an Nürnberg, München, Kufstein und Innsbruck bis zum Brennerpass. Der Brennerpass ist mit 1.375 Metern der niedrigste Übergang über die Hauptkette der Alpen und seit dem Frieden von Saint Germain im Jahre 1919 die Grenze zwischen Österreich und Italien. Die Fahrt führte uns weiter durch Südtirol, vorbei an Sterzing, Brixen, Bozen und Trient bis ins Sarcatal. Am Abend erreichten wir schließlich Arco im Sarcatal. In einem herrlichen kleinen familiengeführten Hotel verbrachten wir unsere erste Nacht auf italienischem Boden. Manch einer von uns nutzte am Abend übrigens auch noch die Gelegenheit, einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt von Arco zu unternehmen. 
 
Völlig entspannt und ausgeruht starteten wir zur zweiten Etappe unserer Reise nach Rom. Die Strecke führte uns über Torbole und auf der Ostuferstraße des Gardasees entlang in Richtung Süden. Dabei fuhren wir durch bekannte Ortschaften wie Malcesine und Garda, wo wir immer wieder viele schöne Blicke zum Gardasee genießen konnten. Schließlich erreichten wir die Brennerautobahn bei Verona, denn das war nunmehr die schnellste Strecke - es lagen ja noch einige Kilometer vor uns! Das schöne an einer Busreise ist, dass man schon unterwegs tolle Einblicke in ein Land bekommt und verschiedene Regionen durchquert. Der Norden Italiens wird durch eine riesige Ebene bestimmt, die sogenannte "Po-Ebene". Der längste Fluß Italiens gibt dieser Ebene ihren Namen, er ist 652 Kilometer lang und wir überquerten den Po dann schließlich südlich von Mantua. Weiter ging es bis Modena, dort endete auch die Brennerautobahn und begann für uns die Autostrada del Sole. Nun sollte es am Südrand der Po-Ebene bis Bologna gehen und dann wurde es richtig interessant. Plötzlich ändert sich nämlich die Landschaft, denn wir fuhren durch den tosco-emilianisch-romagnolischen-Appenin - benannt nach diesen beiden italienischen Regionen. Diese tolle Fahrt durch das Gebirge endete erst kurz vor Florenz - mittlerweile waren wir schon im Herzen der Toskana! Durch die ständigen Änderungen des Landschaftsbildes erschien uns die Fahrt recht kurzweilig. Südlich von Florenz beginnt dann die typische sanft gewellte Hügellandschaft der Toskana mit Zypressen, Pinien und Olivenbäumen - genau so waren die Bilder, die so manch einer von uns im Kopf hatte. Auch durch einen Teil der Region Umbrien führte unsere Reise. Umbrien ist eine der wenigen Binnenregionen des Landes und wird oft auch als "Grünes Herz Italiens" bezeichnet. Von der Autobahn aus sahen wir Orvieto, das schon seit der Etruskerzeit besiedelt war. Orvieto thront auf einem etwa 300 Meter hohen Tuffsteinfelsen und ist durch seinen großartigen Dom bekannt. Nun folgten wir dem Lauf des Tibers und das schließlich bis nach Rom - nun konnten wir uns wahrlich nicht mehr verfahren, wir hatten den Tiber als Wegweiser! Es führen zwar bekanntlich viele Wege nach Rom, aber wir wählten nun mal den schnellsten!


 
In Rom angekommen, erreichten wir am frühen Abend unser 4-Sterne-Hotel "Palazzo Carpegna". Dieses Hotel liegt in einer Parkanlage abseits der Via Aurelia, also im Westen Roms und unweit des Vatikans. Trotz der ruhigen Lage hat man von hier aus sehr gute Möglichkeiten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb von wenigen Minuten das Stadtzentrum Roms zu erreichen.
 
Nun stand unser umfangreiches 4-tägiges Programm in Rom mit unser liebenswerten Stadtführerin Maria-Teresa an. Einige Highligths unserer Besichtigungstouren habe ich hier zusammengestellt - "Aber Hallo!":
 


Das Kolosseum wurde von Kaiser Titus im Jahre 80 n. Chr. eingeweiht. Die Bauarbeiten dauerten acht Jahre. Die Spiele im Amphietheater umfassten vor allem Gladiatorenkämpfe und Kämpfe zwischen Gladiatoren und Tieren.
 
 
Der Circus Maximus ist eine riesige Anlage zwischen den Abhängen der Hügel Palatin und Aventin. Er diente vor allem den Wagenrennen. Es heißt, dass er 250.000 Zuschauer fassen konnte - eine für die damalige Zeit beachtliche Zahl!
 
 
Der Trevi-Brunnen ist einer der schönsten Barockbrunnen Roms. Die meisten von uns warfen eine Münze in den Trevi-Brunnen. Das ist ja wohl das Mindeste, was man von einem Rom-Touristen verlangen kann. Den Brauch, so heißt es, hätten römische Soldaten erfunden, die nach der italienischen Reichsgründung ins Heer der Piemonteser eingezogen wurden.


Mit ihren Freundinnen setzten sie sich auf den Brunnenrand, schöpften Wasser mit einem Trinkglas und warfen anschließend das Glas über die Schulter in die Fontana di Trevi. Übrigens ist Wasser so ziemlich das Einzige, was es umsonst gibt in Rom. "Die Wasserbehörde hat dafür Sorge zu tragen, dass die öffentlichen Brunnen möglichst ohne Unterbrechung bei Tag und Nacht ihr Wasser zum Nutzen des Volkes fließen lassen", heißt es in einem bis heute nicht aufgehobenen Senatsbeschluss aus dem 1. Jahrhundert. Noch heute gibt es rund zweitausend Trinkbrunnen neben Hunderten von Prunkbrunnen. Die klassische "fontanella" hat eine Wolfsschnauze, aus der kühles Trinkwasser rinnt und eine symbolische Brunnenzierde - die Wölfin Roma, die einst Romulus und Remus säugte, stillt unentwegt den Durst der ganzen Stadt. Wir hatten stets eine kleine Plasteflasche dabei, damit wir ständig Trinkwasser nachfüllen konnten - das spart natürlich auch eine Menge Geld...
 
Eigentlich heißt die Spanische Treppe "Scalinata di Trinità dei Monti", der deutsche Name leitet sich von der Plaza die Spagna ab, an der die Treppe gelegen ist.


Die Treppe wurde auf Geheiß von Papst Innozenz XIII. gebaut, da bisher nur ein unbefestigter Hang zur Kirche Santa Trinità dei Monti hinaufführte. Zu dieser Zeit war die Piazza di Spagna Sitz der spanischen Botschaft beim Vatikan und damit spanisches Hoheitsgebiet. Die Inschrift "Opus autem vario rerum interventu"  - "die Vollendung des Werkes wurde durch verschiedene Dinge aufgehalten", weist auf einen Interessenkonflikt  zwischen Vatikan und französischer Krone hin. Ludwig XII. hatte nämlich die Kirche finanziert und wollte die Treppe zu einem französischen Denkmal machen, was den Päpsten jedoch missfiel. Der Sonnenkönig Ludwig XIV. wollte die Treppe gar mit einem Reiterstandbild seiner Person abschließen. Letzendlich setze sich der Vatikan durch und die Treppe wurde im römischen Stil gebaut und durch einen Obelisken abgeschlossen. Noch heute weisen zwei Symbole auf diesen Streit hin: die Treppe ist sowohl mit Lilien, dem Symbol der französischen Herrscherfamilie der Bourbonen, als auch mit Adlern, dem Wappen des damaligen Papstes Innozenz XIII. verziert. Die Treppe ist einer der beliebtesten Treffpunkte  und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Rom.
 
Der ursprüngliche Bau des Pantheon, dessen Reste unter der Vorhalle entdeckt wurden, geht auf das Jahr 27 v. Chr. zurück und war das Werk des Agrippa. Das heutige Gebäude stammt aus der Zeit Hadrians und wurde im 2. Jahrhundert nach Christus gebaut.


Es war allen Gottheiten gewidmet, auf griechisch bedeutet die "Pantheos" - daher auch der Name Pantheon. Der Durchmesser des Tempels beträgt 43,3 Meter und ist gleich der Entfernung vom Fußboden bis zur Kuppel - dies ist das wahre Wunder des imposanten Baus! Über einer riesigen Holzverschalung in einem einzigen Stück gegossen, ist das Pantheon die größte Kuppel, die je gemauert wurde. Sie ist genau halbkugelförmig und wird von einer zylindrischen 6 Meter tiefen Mauer getragen, die auf der Innenseite von Hohlräumen durchbrochen ist. Zwischen dem einem und dem anderen Hohlraum stehen die am meisten belasteten Teile des Baus. Die oben angebrachte Öffnung ist die einzige Lichtquelle. Das Regenwasser, das ins Innere fällt, fließt durch die Löcher in der Mitte des Fußbodens ab.
 
Die Vatikanischen Gärten sind Ruhe- und Meditationsort des Römischen Papstes seit 1279, als Papst Nikolaus III. (Giovanni Gaetano Orsini, 1277-1280) den päpstlichen Wohnsitz vom Lateran in den Vatikan verlegte. Innerhalb der neuen zur Verteidigung des Wohnsitzes errichteten Mauern


ließ der Papst einen Obstgarten (pomerium), einen Rasen (pratellum) und einen echten Garten (viridarium) anlegen, wie man auch einer heute im Konservatorenpalast des Kapitols aufbewahrten Steininschrift entnimmt. Dieser erste Kern entstand in der Nähe des Sant’Egidio-Hügels, wo sich heute der Belvedere-Palast und die Höfe der Vatikanischen Museen befinden. Das Gelände, von dem aus heutzutage der Besuch der Vatikanischen Gärten Ausgang nimmt, befindet sich dagegen im moderneren Teil des Staates, in dem die neuen großen Gärten angelegt wurden, die zusammen mit denen des ursprünglichen Kerns zirka die Hälfte der 44 Hektar einnehmen, auf denen sich der Vatikan erstreckt.
 
Highlight beim Besuch der Vatikanischen Museen war zweifellos die Sixtinische Kapelle, sie enthält mehrere der berühmtesten Gemälde der Welt und ist auch der Ort, an dem das Konklave abgehalten wird. Besondere Berühmtheit erlangte die Kapelle durch ihre Ausschmückung mit Fresken. Die Deckenmalereien malte Michelangelo Buonarotti zwischen 1508 und 1512 im Auftrag von Papst Julius II. Sie wurden 1512 enthüllt und zeigen Szenen aus der Genesis auf insgesamt 
520 m² mit 115 überlebensgroßen Charakteren - einfach beeindruckend!


 



Der Petersdom ist die Kirche der Superlative, Zentrum der Christenheit und Ziel der Pilger aus aller Welt. Wer Rom besucht, ob gläubiger Christ, kunsthistorisch Interessierter oder einfach auf Entdeckungstour, kommt am Wahrzeichen der ewigen Stadt nicht vorbei. Heute steht der Petersdom mitten in der europäischen Metropole. Doch zu Kaiser Neros Zeiten lag das Herzstück des Bauwerks, das Grab des Apostels Petrus, noch weit draußen vor der Stadt. Der Grundstein wurde am 18. April 1506 gelegt und es wurde rund 120 Jahre lang gebaut. Für die Gläubigen in aller Welt gilt Sankt Peter als das Heiligtum der römisch-katholischen Kirche. Vom Herzstück des Vatikans spendet der Papst übrigens am Ostersonntag und am 1. Weihnachtsfeiertag seinen Segen "Urbi et Orbi" - der Stadt und dem Erdkreis.

 
Die Engelsburg ist ursprünglich ein Grabbau für Kaiser Hadrian (117-138 n. Chr.), der den Bau in seinen letzten Regierungsjahren für sich und seine Nachfolger im Auftrag gab.



Kaiser Septimus Severus ließ den Bau im Jahre 193 vollenden. Als Rom durch die Eroberungszüge der Germanen in Gefahr geriet, wurde die Engelsburg integrativer Teil einer Stadtbefestigung, die Kaiser Aurelian anlegen ließ. Die Engelsburg wurde durch ihre günstige Lage zur stärksten Festung Roms ausgebaut. Den heutigen Namen erhielt das ehemalige Hadrianeum, als im Jahre 590 Papst Gregor der Große eine göttliche Vision hatte: ein Engel erschien ihm über dem Mausoleum und kündigte das Ende der damals herrschenden Pest an, indem er sein Schwert in die Scheide steckte - heute so dargestellt in der bronzenen Engelsstatue aus dem Jahre 1753 auf der Spitze des Kastells.
 
 
Die Rückfahrt führte uns wiederum durch die sanft gewellte Landschaft der Toskana, dem tosco-emilianisch-romagnolischen Appenin, weiter durch die Po-Ebene bis ins Trentino. Rovereto war schließlich unser Ziel und dort wartete noch ein ganz besonderer Höhepunkt auf uns - ein Burgabend! Nachdem wir unsere Zimmer im 4-Sterne-Hotel "Leon d´Doro" in Rovereto bezogen hatten, fuhren wir mit unserem Bus zur Burg Noarna.

 


Diese mittelalterliche Burg liegt unweit von Rovereto oberhalb des Etschtales. Schon die Auffahrt mit dem Bus war fantastisch, da wir immer wieder schöne Blicke auf das Tal und die Stadt Rovereto hatten. Wir wurden mit einem Glas Wein und Musik begrüßt und erlebten eine kleine Burgführung, bevor es schließlich zum Abendessen ging. Für uns war ein wunderbares Buffet mit italienischen Spezialitäten vorbereitet - unter anderem Antipasti, das sind eingelegte Kleinigkeiten in Olivenöl. Für jeden Geschmack war etwas dabei. Nach diesem reichhaltigen Buffet konnten wir anschließend das Tanzbein schwingen und es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Zum Schluss erklang als Abschluß ganz passend: "Arrivederci Roma" - da bekamen dann einige von uns eine Gänsehaut! Gut gelaunt fuhren wir am späten Abend ins Hotel zurück.
 
Nach erlebnisreichen Tagen in "Bella Italia" sollte es nun wieder in Richtung Heimat gehen.
Wir kamen kurz nach 20 Uhr am Dresdner Flughafen, dem Ausgangspunkt unserer Reise, an. Die meisten unserer Gäste nutzten den zuverlässigen Haustürtransfer-Service von Eberhardt TRAVEL und somit erreichten wir ganz entspannt unsere Heimatorte.

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Kommentare zum Reisebericht

Mit dem Lesen des Reiseberichtes konnte man nocheinmal die wunderschönen Tage in Rom "erleben". Wir waren begeistert von Rom, von der gesamten Organisation der Reise und natürlich von unseren Reisebegleitern und Stadtführern. Danke Familie Ganß

Fam. Ganß
02.11.2010