Reisebericht: Städtereise Klassisches Rom mit Direktflug ab/an Prag

15.04. – 19.04.2024, 5 Tage Flugreise Rom mit Engelsburg – Piazza Navona – Pantheon – Trevibrunnen – Spanische Treppe – Fakultativ: Kolosseum – Vatikanische Museen – Petersdom


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… und genial mit Direktflug ab Praha
Ein Reisebericht von
Dr. Mathias Schirmer
Dr. Mathias Schirmer

Anreise und erstes Highlight

Das könnte zur Gewohnheit werden! Denn wir fahren mit Jens und einem Eberhardt Bus zum Flughafen in den Norden von Prag. Knapp zweiStunden brauchen wir. Es läuft alles sehr entspannt ab und bereits gegen 14:00 Uhr sind wir im Hotel, welches sich nur 15 Gehminuten vom Petersdom entfernt befindet. Uns jedoch zieht etwas anderes an: das Nationaldenkmal. Von der Dachterrasse erhält man einen ersten, phänomenalen Eindruck von der Stadt. 17 € kostet die Auffahrt, die sich wirklich lohnen. Zumal der Eintritt ins Museum da noch mit dabei ist. Wir jedoch haben nun Lust auf Pizza, Nudeln und Dolce. An Einkehrmöglichkeiten mangelt es nicht, gefühlt kommen auf eine Kirche 10 Restaurants.
Das Tagwerk ist eigentlich vollbracht und trotzdem zieht es den Großteil der Reisegruppe noch nicht ins Hotel. Wir gelangen zur wohl berühmtesten Treppe der Welt auf der man wieder sitzen darf(!!!) zur Villa Medici, durchstreifen Gärten um dann die Metro zu erreichen. Und es waren heute über 10 km…

Straßen und Plätze, natürlich auch Brunnen

Wir starten mit der Metro inkl Umstieg am Hauptbahnhof (Termini). An der Haltestelle Spanische Treppe (Spanga) treffen wir uns mit Imma, unsere Stadtführerin der nächsten drei Tage. Ausgerüstet mit Audiogeräten kann die Führung beginnen. Die Spanische Treppe fasziniert uns. Fragt man Römer nach der Spanischen Treppe werden viele mit den Schultern zucken. Sie müsste eigentlich Französische Treppe heißen, den ein Großteil der Baukosten wurden von den Franzosen übernommen. Auf Geheiß des Königs Ludwig des XIV sollte eine Treppe zur Kirche Trinita Dei Monti gebaut werden und dies wurde 1725 fertiggestellt. Aber neben der Treppe befindet sich die Spanische Botschaft des Vatikanes …
Weiter führt uns der Weg durch typisch römisch Gassen, wo sich Autos, Motorroller und wir uns arrangieren. Wir erreichen den Piazza Navona mit seinen zwei Brunnen. Besonders ragt der 1651 erbaute Brunnen der vier Flüsse bzw. vier Kontinente (Fontana Dei Quattro) von Bernini heraus. Nur 4 Kontinente, denn Australien kannte man noch nicht. Nebenan befindet sich die Kirche der Heiligen Agnes, erschaffen vom Bildhauer Boromini. Kurios ist, dass sich die beiden Baumeister nicht ausstehen konnten und so schauen die Figuren weg vom jeweils anderen Bauwerk. Zu erwähnen ist noch, dass der gesamte Platz (früher auch mal eine Wettkampfstätte) heute von unzähligen Restaurants umringt wird. Nun führt uns der Weg weiter zu einem anderen Platz. Einige Minuten Freizeit nutzen wir zum Rundgang und zur Verkostung. Eis geht übrigens immer in Rom. Es zieht uns langsam zum Pantheon und im Anschluss gibt es die Mittagspause. Die Wartezeit ist kurz und sogleich nimmt uns das Bauwerk in seinen Bann.
In der Betonkuppel des Gebäudes gibt es ein neun Meter großes Loch. Warum? Nicht damit es reinregnet, sondern hätte man die Kuppel geschlossen, wäre dies zu schwer geworden und die Statik hätte nicht mehr funktioniert. So kann man das Wandern der Sonne im Inneren gut beobachten und diese scheint ja zumeist in Rom. Rafael war von dem Bauwerk so begeistert, das er sich dieses als Begräbnisstätte wünschte und so geschah es auch. Am Rande sei erwähnt, dass es im Fußboden mehrere Löcher gibt, die das Regenwasser aufnehmen und abführen. Wir haben noch ein besonderes Erlebnis. Mit einem Kardinal aus der Lombardei kommen wir ins Gespräch und es entstehen schöne Fotos.
Zwei Sehenswürdigkeiten dürfen nicht fehlen und so geht es zuerst zum Trevibrunnen. Er wurde 1762 von Salvi fertiggestellt und für Papst Clemens XII. geschaffen. Er gilt als Meisterwerk des Barock. Der Trevibrunnen ist der größte Brunnen Roms und einer der bekanntesten Brunnen der Welt. Er wird von der Acqua Vergine mit 80 Millionen Litern Wasser pro Tag versorgt. Berühmt wurde dieser auch durch das Bad von Anita Ekberg in dem Film La Dolce Vita. Wir werfen eine Münze mit der rechten Hand über die linke Schulter und somit ist sichergestellt, dass wir wieder kommen. Durch die Touristen kommen so fast 1,8 Mio Euro im Jahr zusammen, was für gemeinnützige Projekte verwendet wird. Auch die Engelsburg und die Engelsbrücke dürfen natürlich nicht fehlen.

Kirchliches Rom

Zu Fuß erreichen wir geschwinde die Vatikanischen Museen. Nachdem die Voucher in Eintrittskarten umgewandelt wurden starten wir mit einer 60minütigen Rundfahrt durch die Vatikanischen Gärten. Wieder ausgestiegen nehmen wir die päpstlichen Audiogeräte in Empfang. Nach einer kleinen Pause in der Nähe einer Cafeteria, gehts los. Natürlich sehen wir nur einen Bruchteil der Ausstellungsstücke, die von den Päbsten zusammengetragen wurden. Allein 1.800.000 wertvolle Bücher und Handschriften sind hier beheimatet. Unzählige Skulpturen, Gemälde, Schmuckstücke und Wandteppiche gibt es zu bestaunen.
Für uns ist die Capella Sistina der Höhepunkt. Diese wurde zwischen 1475 und 1483 unter Sixtus IV. erbaut, nach ihm benannt. Der von einem flachen Tonnengewölbe überdeckte, rechteckige Bau ist 41 Meter lang, 13,40 Meter breit und 20,70 Meter hoch. Die Kapelle entspricht in den Proportionen dem Salomonischen Tempel der Bibel, ihre Länge entspricht in etwa der doppelten Höhe und der dreifachen Breite. Die Wände mit den Lünetten hatten bei Baubeginn durch den Florentiner Architekten Giovannino de Dolci 14 Fenster erhalten, die im 16. Jahrhundert zugemauert wurden. Eine marmorne Trennwand teilt die Kapelle in zwei Bereiche, wobei sie der Geistlichkeit bei der Zelebration großen Raum lässt. Die Wandgemälde zeigen Szenen aus dem Leben Jesu und Mose und wurden von bekannten Malern der Renaissance geschaffen: Sandro Botticelli, Perugino, Domenico Ghirlandaio, Cosimo Rosselli, Biagio d’Antonio und Luca Signorelli. Die unter Julius II. beauftragten und durch Michelangelo ausgeführten weltberühmten Deckenmalereien folgt einer programmartigen Ikonografie und beinhaltet Darstellungen wichtiger Episoden des Alten und Neuen Testamentes. Sie wurden 1512 fertiggestellt und zeigen auf insgesamt 520 Quadratmetern Szenen aus der Genesis mit 115 überlebensgroßen Charakteren. Besonders der Ausschnitt „Die Erschaffung Adams“ ist ein weltberühmtes und oft reproduziertes Werk. Es zeigt, wie Gottvater mit ausgestrecktem Finger Adam zum Leben erweckt.
Natürlich ist noch zu erwähnen, dass hier seit 1878 die Wahl des neuen Papstes stattfindet, die sogenannte Konklave.
Als Papstwahl wird die Wahl des Bischofs von Rom, der als Papst das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche ist, bezeichnet. Eine Neuwahl wird notwendig, wenn der bisherige Papst gestorben ist oder auf sein Amt verzichtet hat. Das Wahlgremium besteht aus den wahlberechtigten Kardinälen, die sich hier versammeln. Der berühmte weiße Rauch zeigt an, wenn die Wahl erfolgreich war.
. Fast 25.000 Besucher zählt man täglich hier, also jährlich fast 9 Millionen.
1506 erfolgte die Grundsteinlegung, veranlasst durch Pabst Julius dem II. Der Bau sollte 100 Jahre dauern.In der 187 langen Basilika sind 11 Kapellen, 45 Altäre und unzählige Kunstwerke zu bestaunen. Das Bekannteste ist sicher Michelangelos Pietà, die heute vor einem schlichten Kreuz aufgestellt ist und eine Höhe von 1,75 Metern hat. Sie ruht auf einer 1,68 Meter breiten Standplatte. Der Auftrag zu diesem Kunstwerk wurde im Jahr 1492 von dem Kardinal Jean Bilhères de Lagraulas erteilt.Der Künstler vollendete das Werk im Jahr 1499. er war damals erst 24 Jahre alt. Bemerkenswert ist, dass das Kunstwerk aus einem Klotz Marmor gefertigt wurde.
Seit einem Attentat auf die Pietà im Jahr 1972, bei dem die Figur schwer beschädigt wurde, ist die Kapelle mit Panzerglas gesichert aber trotzdem gut zu besichtigen. Bemerkenswert ist auch die Kuppel, die die zwei 76 Meter langen Querschiffe krönt, erschaffen von Michelangelo. Man kann auch hinabsteigen in die Grotta Vativana, wo sich mehrere Begräbnisstätten befinden.

Der Petersdom gehört zu den größten Kirchen der Welt. Er besitzt mit einer Länge von 186,36 Metern das längste Kirchenschiff. Jedoch ist hinsichtlich der überbaute Fläche eines Kirchenbaues mit fast 22.400 qm die Mezquita-Catedral in Córdoba der größte Kirchenbau. Wiederum stellt der das Ulmer Münster mit 161,5 m größte Gesamthöhe die höchste Kirche dar.
Um die Länge des Petersdomes zu verdeutlichen und einen anschaulichen Vergleich mit anderen Kirchengebäuden zu ermöglichen, sind am Fußboden des Hauptschiffes sternförmige Markierungen angebracht. Diese geben, gemessen von der Apsis des westlichen Kreuzarmes, die inneren Längen von 31 großen anderen Kirchen wieder.
Da wir noch genügend Zeit haben, erklimmen einige der Gäste noch die Kuppel des Domes. Ein klein wenig hilft ein Aufzug, aber es sind immerhin noch 320 Stufen und es wird eng da hoch zu. Jedoch wird man mit einem fantastische Ausblick belohnt, auch auf die Vatikanischen Gärten.

Colosseum und Forum Romanum

Wer jetzt sagt lauter alte Steine, der ist zu kurz gesprungen, denn es erwarten uns Faszinationen.
Pünktlich um 9:00 Uhr starten wir, gut gestärkt nach dem reichhaltigem Frühstück, um mit der Metro unseren heutigen Startpunkt zu erreichen. Der Nahverkehr ist echt günstig für 90 min zahlt man seit Jahren stabil 1,50 €. Das ist halb so teuer, als in Dresden. Es gibt noch kurz paar Erläuterung zur Orientierung, wie Liniennetz und Richtungshinweise und los kann’s gehen. Wir fahren bis zur Haltestelle Colosseo.
Das Colloseum wurde im Jahre 80 eingeweiht und mit einem 100 Tage dauernden Fest eröffnet. Wenn man seine Geschichte hört, wird einem schon etwas gruselig. Von Hinrichtungen grausamster Art erzählt man, von Kämpfen Mensch gegen Mensch, Mensch gegen Tier und Tiere untereinander. Nicht desto trotz ist es mit seinen 55 Metern Höhe ein imposantes Bauwerk. Beeindruckend ist auch das ausgeklügelte Konzept zur Logistik für die Zuschauer, über viele bogenähnliche Eingänge gelangte man zielstrebig an seine Plätze. 80 Eingänge rund um die Arena ermöglichten den Zuschauern, auf direktem Weg zu ihren Plätzen zu gelangen. Vier von diesen Eingängen waren der obersten Schicht vorbehalten. Unter diesen befanden sich unter anderem der Kaiser, Senatoren, die Vestalinnen, die ausgewählt waren das ewige Feuer zu bewachen, und Priester. Für diese bedeutenden Personen wurde ein eigens abgesichertes Podium in der Arena errichtet.

Die normalen Bürger benutzten die verbleibenden 76 Eingänge. Die umlaufenden Korridore und die zahlreichen Treppen, die meist aus Marmor angefertigt wurden, führten das Publikum bis zur Höhe des dritten Geschosses, von wo aus sie ihre Plätze auf den Sitzreihen erreichten.

Dies Plätze wurden also nach klarer Hierarchie vergeben. Gleichberechtigung war noch sehr weit entfernt. Die Frauen mussten auf den oberen Rang mit schlechter Sicht und ohne Toiletten. Den Bau veranlasste Kaiser Vespasian kurz nach dem Sturz von Nero, er wollte mit dem Prunkbau ein Zeichen setzen und sich beim Volk beliebt machen. Die Fertigstellung konnte er noch erleben, nicht aber die Einweihung.

Weiter geht es zum Forum Romanum, welches umgeben von den drei Hügeln: Kapitol, Palatin und Esquilien ist. Auch hier hält sich die Wartezeit in Grenzen. Im Forum Romanum fand seinerseits das gesellschaftliche und politische Leben statt. Zuvor war es eine sumpfige Gegend, die im 7. Jh vor Christi von Siedlern urbar gemacht wurde. Erst durch die Anlage der Cloaca Maxima (die noch heute in Betrieb ist) konnte dies Gegend genutzt werden. So konnten unzählige Gebäude errichtet werden, Paläste, Tempel, Rednertribünen und viele Thermen, um nur einige zu benennen. Anschließend erklimmen wir einen der Hügel und es bietet uns ein traumhafter Ausblick.

Nach so vielen Eindrücken haben wir uns die Mittagspause redlich verdient und das nächste Highlight kündigt sich an.

Viele überwältigende Eindrücke konnten wir bereits sammeln, aber es ging noch etwas weiter, als nächstes zum Circus Maximus. Hier fanden früher Pferdewagenrennen statt und heute ist es eine Veranstaltungsfläche für große Konzerte.

Der Circus Maximus (italienisch Circo Massimo) war die größte Veranstaltungsfläche im antiken Rom. Er hatte eine Gesamtlänge von rund 600 Metern (die Arena und Stufen eingerechnet) und die Breite betrug 140 Metern. Das Fassungsvermögen soll im Ausbaustand zur Zeit des älteren Plinius 250.000 Plätze betragen haben. Er wurde bis ins 6. Jahrhundert für diese Wagenrennen genutzt. Kurios ist, dass logischerweise der erste Wagen, der das Ziel erreicht siegt. Dabei ist es egal ob der Wagenlenker noch an Bord ist oder eben auch nicht.

Und es geht immer noch weiter. Es geht in einen Orangengarten mit wiederum traumhaften Blick auf die Stadt und weiter zur Kirche der Sabrinerinnen mit einem wunderbaren riesigen Eichentor. Und noch ein Highlight erwartet uns. Es ist nur ein schnödes Schlüsselloch, der Blick dadurch allerdings verblüffend, denn wir schauen plötzlich auf die Kuppel des Petersdomes.

Unser Heimweg führt uns zur Metrostation Pyramide, wo wir uns erst mal mit einem Kaffee belohnen. Von hier aus kann man übrigens mit der Vorortbahn, für 1,50 € zum Meer fahren. 40 Minuten dauert die Fahrt und tags über fährt aller 20 Minuten ein Zug. Staatlich 12 km, die wir zurück gelegt haben zeigt die App, mal sehen ob sich Morgen noch paar bisher unbekannte Muskeln melden.
Ein gemeinsames Abendessen rundet den Tag ab.

Abschied müssen wir nehmen….

Da wieder ein Direktflug auf uns wartet, haben wir noch einige Stunden Zeit. 12:15 Uhr werden wir erst abgeholt und so erkunden wir das Areal rund ums Hotel und die Dachterrasse des Hotels. Es blieb sogar auch Zeit den Deutschen Friedhof im Vatikan zu besuchen. Hier können sich Deutsche (noch heute) bestatten lassen, die auf dem Pilgerweg nach Rom versterben.
105 Flugminuten und wir erreichen Prag, wo bereits David mit seinem Bus auf uns wartet.
Nun hat uns die Heimat wieder und wer eine Reise tut, hat viel zu erzählen.
44 km hat der Reiseleiter in den 5 Tagen zurückgelegt. Somit sollten wir fit sein für eine Wanderreise, z.B. ab 16.5. auf Madeira oder ab 26.9.2024 in Kalabrien, wo es auch exakt 44 km werden!

Schlusswort

Ja - Rom geht wirklich immer!
Wir haben in den wenigen Tagen einen guten Überblick bekommen und somit eine gute Grundlage für eine Wiederholung, dann vielleicht auch auf eigene Faust, gelegt. Eberhardt hilft dabei gern bei Flug- und Hotelbuchung. Auch sind individuelle Führungen durch uns vermittelbar.

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