Reisebericht: Wandern auf der Mittelmeer–Insel Sardinien

18.09. – 25.09.2019, 8 Tage Wanderreise auf der Insel Sardinien/Italien: Olbia – Alghero – Punta Giglio – Vulkanküste – Bosa – Gallura – Monte Limbara – Nurra – Isola Rossa – Castelsardo – sardische Auvergne (ca. 53 geführte Wanderkilometer)


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Sardinien mit traumhaften Küsten, ursprünglichen Bergdörfern und eine kontrastreiche Landschaft wartet darauf, von uns entdeckt zu werden.
Ein Reisebericht von
Betina Marinov
Betina Marinov

18.09. – 25.09.2019 Sardinien – Yoga und Wanderreise

18.09.2019  Flug nach Sardinien


„Nur der frühe Vogel fängt den Wurm"  - so fühlten wir uns auch bei unserem sehr frühen Flug von Dresden nach Olbia.
Auf Sardinien gelandet, begrüßten uns die ersten Sonnenstrahlen und weiter fuhren wir per Bus in westliche Richtung nach Porto Conte.
Gegen Mittag erreichten wir unser Domizil für die folgenden 7 Nächte.
Umsäumt von einem Pinienwald, gruppierte sich die zweistöckige Hotelanlage
in die Bucht von Porto Conte.
Auf einer einladend, idyllischen Wiese mit Meerblick, trafen wir uns am frühen Nachmittag zu den ersten Yoga Einheiten.

19.09.2019 Capo Caccia, Nuraghe, Alghero


Nach dem Frühstück lernten wir unseren sympathischen Wanderführer Antonio
kennen. Nach einer kurzen Busfahrt erreichten wir den Parc di Porto Conte am Capo Caccia. Auf dem Rundwanderweg bestaunten wir die wild anmutenden Mittelmeer - Macchien. Bestehend aus Mastixstrauch, Meerzwiebeln, Phönizischer Wacholder, Zwergpalmen, Wolfsmilch etc.
Vom Aussichtspunkt Punta Giglio aus bot sich uns ein spektakulärer Blick auf
die gesamte Bucht von Porto Conte.
Zurückversetzt in die Bronze Zeit, betrachteten wir die Nuraghe di Palmavera. Fantasieanregend war der markante Innenraum der Nuraghe.
Um den Geschmack des sardischen Weines auf die Spur zu kommen, folgte eine Weinprobe auf dem Landgut von Antonella Leda. Vier Sorten Wein wurden genüsslich getestet. Verschiedene Käsesorten, Salami und Oliven mundeten uns allen. Die gastfreundliche Atmosphäre entzückte uns sehr und ließ die Zeit wie im Flug vergehen.
Am späten Nachmittag folgte die kundige Stadtbesichtigung von Alghero und wir spazierten durch die Altstadt und am Hafen entlang.

20.09.2019  Vulkanküste , Bosa


Der spektakuläre Küstenweg erforderte schon eine gewisse Aufmerksamkeit
und Trittsicherheit, denn ständig ging es auf und ab von Bucht zu Bucht.
Die bizarren Felsformationen an der Vulkanküste prägten ein majestätisches Bild mit verschiedenen blau - türkis- und grün Tönen vom Meer.
Ein Badestopp in einer idyllischen Bucht durfte nicht fehlen.
Der kulturelle Höhepunkt des Tages lag in der beschaulichen Altstadt von Bosa. In einer kleinen, verträumten Gasse befand sich die Azienda Agricola
Columbu, in der wir 2 Sorten Malvasia Wein probierten. Der liebevoll ausgestattete Weinkeller, ließ uns alle etwas näher zusammen rücken. Authentisch und beeindruckend war der etwas süße Wein mit dem leckeren Gebäck.

21.09.2019  Monte Limbara, Picknick, Tempio Pausania


Unser Ziel war die dünn besiedelte Gallura, eine Granit Region in der Provinz Sassari. Korkeichenwälder und die Mittelmeer Macchia prägten das Bild der Landschaft. Am Fuß des Monte Limbara startete unsere Tour ab Vallicciola 1.057 m. Durch dichten Nadelwald schlängelte sich unser Weg zum Punkt Oltu di li Pomi auf 995 m. Farne und Steineichen säumten den Wanderweg. Anmutig und ruhig war es auf dieser Tour, keine Wanderer begegneten uns. Am Aussichtspunkt angekommen, war die Landschaft phänomenal. Der Blick reicht weit über Nordsardinien und die nächst liegenden Ortschaften sind gut zu erkennen. Die Hänge des Monte Limbara Massives sind fast bis zum Gipfel mit Kastanien, Pinien, Tannen und Kiefern bewachsen. Die Wegkreuzung Caccaeddu 1.059 m erreichten wir nach ca. 2 Stunden. Gewaltige Granitformationen fügten sich harmonisch in die Landschaft. Ein gut ausgebauter Waldweg führte uns schließlich zurück zum Ausgangspunkt nach Vallicciola.
Wir konnten es kaum fassen, Antonio hatte für unser Picknick an alles gedacht. Im Wald schmeckten uns die sardischen Köstlichkeiten besonders: Salami, Schinken, Oliven, Gurken, Tomaten, verschiedene Käsesorten und frisches Brot. Natürlich durfte Rot- und Weißwein nicht fehlen, der passte hervorragend zum Käse dazu. Je mehr Wein, desto ausgelassener wurde die Stimmung. Es passte einfach alles prima zusammen.
Am Nachmittag folgte die Besichtigung von Tempio Pausania, es ist das historische und geographische Zentrum der Gallura. Der alte Bahnhof ist liebevoll restauriert und wir durchquerten die Altstadt mit ihren Granit Fassaden.

22.09.2019  Küstenwanderung Porto Ferro


Der besondere Reiz Sardiniens liegt in den facettenreichen Küstenabschnitten. Diese konnten wir hautnah spüren in der Nordwest Region bei Nurra.
Los ging es beim Porto Ferro / Caia di Fora immer an der Küste entlang.
Durch den Wind war hier die Macchia etwas niedriger.
An der Cala del Vino - am Turm, La torre del Porticciolo folgte unsere Picknick Pause mit Blick auf die einladende Bucht.
Im Anschluss daran brachte uns der Bus zum Aussichtspunkt Baia Porto Conte am Capo Caccia. Unser Hotel erahnten wir in der Ferne. Die Sicht auf die Bucht und das Meer war sehr spektakulär.

23.09.2019  Isola Rossa, Castelsardo


Der rosafarbige Granitfelsen gab dem ehemaligen Fischerort seinen Namen. Isola Rossa ist heute bei Touristen ein beliebter kleiner Ferienort.
Am Torre Aragonese startete unsere Tour bis Canneddi.
Ein kurzer Stopp, um die Aussicht auf die Bucht von La Marinedda zu genießen. Der Rundweg führte uns zu unserem Ausgangsort zurück.
Auf dem Weg nach Castelsardo steht der berühmte Felsen, der die Form eines Elefanten ahnen lässt. Deshalb darf der Fotostopp an dieser Stelle auch nicht fehlen.
Darauffolgend setzten wir unsere Fahrt nach Castelsardo fort. Die Burg wurde 1102 gegründet und hat Dank des gut erhaltenen Mauerringes mit dem Campanile der Kathedrale ihren typischen Charakter bewahrt.
Seit 2017 zählt Castelsardo zur Vereinigung der schönsten Orte Italiens.

24.09.2019  Sardische Auvergne


Die Wanderung in der sardischen Auvergne zwischen Thiesi und Ittiri vermittelte uns einen tiefen Einblick ins ländliche, bescheidene Leben der Bauern. Ittiri liegt nur 15 km südlich von Sassari. Kleine Bauernhöfe prägten das Landschaftsbild mit Schafen, Ziegen und Kühen. Viele Steineichen säumten unseren Weg, bis wir ein großes Kalksteinplateau umrundeten. Ein kleiner Abstieg führte uns zur Landstraße, wo unser Bus uns erwartete.
Unmittelbar danach führte eine immer steiler werdende Straße zum Agriturismo sa Tanca de Santu Ainzu in der Nähe von Thiesi.
Unter alten Steineichen waren lange Holztische in U-Form gestellt und wir wurden sehr gastfreundlich mit sardischen Köstlichkeiten verwöhnt. Lammfleisch - gegrilltes Spanferkel und Gemüse mit Beilagen gab es in Hülle- und Fülle. Nach Belieben wurde Rot- oder Weißwein gereicht.
Überraschender Weise wurde ein Teilnehmer von unserer Gruppe und eine Dame von der belgischen Reisegruppe mit traditioneller Kleidung ausgestattet. Sie boten raffinierte Spirituosen und süßes Gebäck zum Dessert an. Zwei Musiker sorgten für musikalische Unterhaltung. Es entstand eine unvergesslich, harmonische Stimmung von der sich keiner so schnell trennen wollte. Vergnügt und temperamentvoll-es war der Höhepunkt von unserer wunderschönen Wanderwoche auf Sardinien.


25.09.2019 Heimreise


Am frühen Morgen hieß es leider Abschied nehmen, Koffer packen und sicher fuhren wir nach Olbia zum Flughafen. Nicht nur unser Gepäck, sondern die vielen neuen Eindrücke von Sardinien nahmen wir mit nach Hause. Die wunderschöne Macchia-Landschaft, die bizarren Felsformen und die endlosen, smaragd- schimmernde Buchten werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Mit dem Blick zum Meer, neigte sich jeden Abend auf unserer Yoga-Wiese ein Tag dem Ende entgegen. Dieser magische Ort war eine Wohltat für Körper - Geist- und Seele.
Harmonisch wurden die Erlebnisse vom Tag verarbeitet. 
Ich würde mich sehr freuen, Sie bei der einen oder anderen Wandertour wieder zu sehen und weitere magische Orte, auch mit Yoga zu genießen.


Ihre Betina Marinow

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