Reisebericht: Rundreise Italien Sizilien – Apulien – Sorrent

12.04. – 25.04.2015, 13 Tage Flugreise Cefalù – Palermo – Monreale – Trapani – Erice – Segesta – Salinen – Agrigent – Syrakus – Noto – Vulkan Ätna – Catania – Messina – Alberobello – Bari – Castel del Monte – Trani – Foggia – Benevento – Sorrent – Amalfiküste – Pompeji


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Rundreise von Cefalu, Palermo, Agrigent nach Ragusa, Noto und Syrakus zu Ätna, Catania und Messina. In Apulien über die Trullis von Alberobello zur Romanik nach Bari, über Foggia, Trani und Castel del Monte zur Amalfiküste und zur Insel Ischia.
Unsere Rundreise zeigte in einer ungewöhnlichen Kombination die Schönheiten des italienischen Südens - mit einer historisch interessanten Situation als „Klammer". Was einst im Mittelalter als normannische Eroberung begann, vereinigte historisch gesehen bis 1861 so unterschiedliche Regionen wie die größte Mittelmeerinsel Sizilien und die süditalienischen Gebiete Kalabrien, Basilikata, Apulien und Kampanien. Angefangen von den herrlichen antiken Bauten des griechischen Kulturkreises und den aufregenden Landschaften der Insel auf halbem Wege zwischen Europa und Afrika, die ihren Höhepunkt im UNESCO-Weltnaturerbe Ätna finden, Europas höchstem und aktivsten Vulkan, bot während unserer Reise Sizilien Städte und Kunstschätze, die man so schnell nicht vergessen wird.
Fast als Kontrast dann konnte man die Südspitze des „italienischen Stiefels" empfinden, an der uns weiße Städte am Meer, unwirklich scheinende Kathedralen, seltsame Bauwerke und schließlich die bezaubernde Amalfiküste und als Abschluss die Insel Ischias erwarteten. Eine traumhafte Reise also, die wir hier bei diesem Bericht noch einmal nacherleben wollen...
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

Berlin – Catania – Nordautobahn – Cefalu : erster Tag, 12.04.2015

Der zuverlässige Haustürtransfer von Eberhardt TRAVEL brachte uns - leider mitten in der Nacht - zum Treffpunkt am Flughafen Berlin-Tegel. Unser Flug mit Air Berlin war schon zum Check in bereit und pünktlich um acht Uhr startete der Flug auf die größte Insel des Mittelmeeres. Ebenso pünktlich landeten wir in Catania, Siziliens zweitgrößter Stadt und fanden sofort nach der Gepäckausgabe unsere beiden Mitreisenden aus Stuttgart, die schon eine Stunde früher angekommen waren, sowie unseren wartenden Busfahrer Sebastiano
Die Insel Sizilien empfing uns mit herrlichem Sonnenschein und aufgrund unserer frühen Landung waren schon die ersten Erlebnisse für den Anreisetag geplant.
Als erstes mußten wir jedoch einen Umweg in Kauf nehmen, der sich aber als regelrechtes „Ferienerlebnis" erweisen sollte: aufgrund einer Sperrung der innersizilischen Autobahn Catania - Palermo war das Erreichen des Tagesziels nur möglich, indem wir die größere Runde auf der Nordautobahn über Messina und Milazzo nutzten. Diese interessante Fahrt wiederum zeigte uns die wundervolle Nordküste Siziliens. Nach einer Mittagspause an der Autobahn-Raststätte erreichten wir nachmittags die alte Stadt Cefalù.
Malerisch liegt der Ort am Meer, direkt unter einem gewaltigen, einst von den Griechen verehrten Felsens, der dem Ort auch seinen Namen gab - wohl mit dem griechischen Wort für Kopf hängt der griechische Namen des „Rocca di Cefalù" zusammen - Kephaloidion. Das hübsche Ficherstädtchen schein Geschichte pur zu atmen und in den schmalen Gassen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Nachdem wir einige von ihnen passiert hatten und auch den kleinen Hafen mit seinem feinsandigen, oft windigen, Strand gesehen hatten, erreichten wir ein besonderes Kleinod. Als exklusives Fotomotiv bot sich der alte arabische Waschplatz im Stadttor an, ein Überbleibsel des Mittelalters, das man in dieser Art zumindest im übrigen Europa vergeblich sucht. Nach ein paar weiteren Minuten standen wir auf dem Hauptplatz vor dem mächtigen, klotzig wirkenden Normannendom. Dennoch strahlt er große Würde aus und verursacht ein seltsam historisches Flair. Offenbar als Dank an die Kirche für seine Erhebung zum König und seine Krönung 1130 in Palermo ließ Roger II., seinerzeit einer der mächtigsten Herrscher im Mittelmeerraum, den Dom San Salvatore 1131 beginnen - der typische Elemente der normannisch-arabischen Architektur aufweist, aber erst nach langer Bauzeit in der zweiten Hälfte des 13. Jh. fertig wurde. Dennoch finden sich in der dreischiffigen Säulenbasilika bedeutende Goldmosaiken, die den typischen Stil der von den Normannen eingebrachten Kunstmischung byzantinischer, arabischer und normannischer Elemente aufweisen.
Nach etwas Freizeit im schönen Cefalù - Gelegenheit um vielleicht zur Einstimmung auf Sizilien einen Café, ein Eis oder ein „Cannolli" -mit süßem Ricottakäse gefüllte Teigröllchen - zu genießen, begaben wir uns wieder zum Bus, der uns zu unserem heutigen Hotel in Santa Flavia, kurz vor Palermo brachte.

Monreale – Palermo, zweiter Tag, 13.04.2015:

Nach dem Frühstück ging es heute los nach Palermo, wo wir uns am berühmten Corso Calatafimi mit unserem heutigen örtlichen Reiseleiter Gino trafen. Der sprach hervorragend Deutsch und machte eine exzellente Führung, beginnend mit der unweit von Palermo gelegenen Stadt Monreale.
Ein paar Stufen führten vom Busparkplatz in Monreale zum Dom auf dem Hauptplatz der Stadt. Treppen und Weg zum Platz boten ein fast schon mittelalterliches Bild, denn sie waren gesäumt von Händlern und Verkäufern. Der Dom von Monreale wirkt in seiner Architektur zunächst eher als Wehr-, denn als Kirchenbau. Sein wehrhafter Aufbau mit Zinnen, Wehrplattform und Wachtürmen täuscht, denn seine Hauptbedeutung liegt im Inneren, in seiner verschwenderischen Fülle an Wandmosaiken. Die weltweit größte, zusammenhängende Mosaikfläche - insgesamt über 6000 m² Mosaiken, viele davon in Glas und Gold ausgeführt - zieht sich über Wände, Apsis und Decken des Bauwerks.
Vor allem der letzte Normannenkönig Siziliens, Wilhelm II., brachte mit seiner Kathedrale als Kirchen-, Wehr- und Erinnerungsbau zugleich seinen Machtanspruch als weltlicher Herrscher und gegen die Kirchenansprüche, dokumentiert in den Bauten des unweit gelegenen Erzbistums Palermo, zum Ausdruck. Gut für nachfolgende Generationen - denn herausgekommen ist ein einzigartiges architektonisches Schmuckstück, das die Elemente christlich-normannischen Zeitgeschmack mit arabisch-muslimischer Kunstfertigkeit und byzantinischer Tradition vereint. Die Mosaik-Künstler haben eine traumhafte Ornamentik geschaffen, dazu gewaltige biblische „Lesebücher", beherrscht vom in der Hauptapsis gestalteten Christus als Pantokrator (Weltenherrscher). Weitere Darstellungen von Jesus Christus und seiner Lebensgeschichte, Erzengel, Propheten, Apostel und Heilige sind zu finden und bilden die Aussage der Goldgrund-Mosaiken. Dazu kommen Szenen aus der Schöpfungsgeschichte und dem Leben der Stammväter - für des Lesens Unkundige sollten die herrlichen Mosaiken in Bildergeschichten biblische Themen und Aussagen illustrieren, dazu in Anspielungen auf Schöpfungsmythen die Real-Geschichte und die Bedeutung der normannischen Könige hervorheben. .
Neben dem Dom liegt noch der hervorragend erhaltene Kreuzgang als Rest des ehemaligen Benediktinerklosters von Monreale mit seinen spitzbogigen Arkaden, getragen von sehr unterschiedlich ausgeführten Doppelsäulen. Neben dem Kreuzgang der Kirche San Giovanni in Palermo, die wir noch sehen würden, ist der von Monreale mit Säulengestaltung und den herrlich erhaltenen Kapitellen wiederum einzigartig in Europa.

Palermo

Nach etwas Freizeit brachte uns der Bus ins nahegelegene Palermo. Seit der Zeit Rogers I. Residenz der Grafen und späteren Könige von Sizilien ist der Ort bis heute die sizilianische Hauptstadt. Karthager, Griechen, Römer, Byzantiner, Araber, Normannen, Staufer und Spanier haben an ihrem Aussehen gearbeitet - was dazu führte, dass die Metropole wie kaum eine andere europäische Großstadt immer noch orientalisch und exotisch wirkt. Gleich nach Passierten der Porta Nuova, des Eingangs zur Altstadt, stiegen wir am Normannenpalast aus und wer wollte, konnte die Hauskapelle der einstigen Normannenherrscher, die Capella Palatina, besichtigen, deren Goldmosaike denen von Monreale kaum nachstehen. Dann ging es zur bereits erwähnten Kirche San Giovanni, deren Aussehen sich bis heute einen „arabischen Einschlag" bewahrt hat. Nach der Besichtigung des historischen Kirchenbaues und seines herrlichen Kreuzganges gingen wir durch die Altstadt - vorbei nochmals am Normannenpalast, quer über die palmenbestandene Piazza die Vittoria zur Kathedrale. Das bedeutendsten Kirchengebäude von Palermo wurde im 12.Jahrhundert errichtet, in den folgenden Jahrhunderten aber mehrfach umgebaut. Am Ende des 18. Jahrhunderts erhielt sie ihre barocke Kuppel, etwas später wurde ihr Inneres klassizistisch umgestaltet. In dieser Kathedrale befinden sich die Gräber der deutschen Stauferkaiser Heinrich VI. und Friedrich II., durch dessen Mutter Konstanze von Sizilien die deutschen Herrscher die Normannenherrscher von Sizilien beerbten - und das Königreich Sizilien, das damals ganz Süditalien umfasste, mit dem deutschen Reich vereinigten. Übrigens: neben dem Grab von Freidrich II. liegen fast immer frische Blumen...
Wir verabschiedeten uns von Stadtführer Gino und wer wollte, konnte noch mit mir zur nicht weit entfernten berühmten Kreuzung „Quattro Canti" spazieren. Diese historische Kreuzung von Handelswegen wurde Anfang des 17. Jh. zu einem attraktiven Ort mit vier einander ergänzenden palastähnlichen Hausfassaden umgestaltet. In ihrer Nähe befindet sich der mit Figuren etwas überladene Pretoria-Brunnen, der im manieristischen Stil gestaltet wurde. Von hier gab es dann Freizeit für Mittagessen und eventuelle Einkäufe.
Nachdem wir uns später am Dom wiedergetroffen hatten und gemeinsam zum Bus gegangen waren, fuhren wir weiter nach westen und erreichten unser komfortables Hotel in der Nähe von Trapani.

Erice – Salinen – Sciacca – Agrigent: dritter Tag, 14.04. 2015:

Heute früh ging es den Berg hinauf - mit herrlichen Aussichten auf Trapani. Wir erreichten die Bergstadt Erice. Eine Art „Wallfahrtsort" für Seefahrer, war der Ort zu Zeiten der Elymer, Karthager, Griechen und Römer ein Zentrum des Fruchtbarkeitskultes. Tempel zu Ehren diverser Fruchtbarkeitsgöttinnen zogen die antiken Seeleute an und auch später, als Christentum, Islam und wieder Christentum in Sizilien diese Kulte verdrängt hatten, behielt Erice aufgrund seiner strategischen Lage eine gewisse Bedeutung. Zwar war es als Ort der Fruchtbarkeitsverehrung in Vergessenheit geraten, doch mehrere christliche Klöster und Kirchen zeugen auch von der religiösen Wichtigkeit. Der zumindest von außen recht einfach wirkende, aber vor allen innen mit großer Kunstfertigkeit im arabisch-normannischen Stil verzierte Dom bestimmt heute - zumindest für den Ankömmling - das Bild der an steilen Hängen angelegten Stadt. Nachdem wir den Dom gemeinsam besucht hatten, gingen wir steil bergauf bis zum Hauptplatz und hatten dann in der Freizeit beispielsweise Gelegenheit zum Verkosten der Süßigkeiten die es in Erice gibt, denn die Nonnen im hiesigen Kloster waren für die Herstellung von Marzipan-, Pistazien- und Mandelkuchen bekannt und bis heute sind die Konditoreien des Ortes für diese Art von Küchlein berühmt.
Später fuhren wir mit dem Bus wieder zu Tal und erreichten schon nach kurzer Zeit die historischen Salinen, die zu den größten des Mittelmeeres gehören. Ein ausgedehnter Fotostopp lohnte hier, denn die großflächigen Wasserbecken mit den dazwischenliegenden Windmühlen boten hervorragende Motive. Seit Jahrtausenden gewinnt man am Mittelmeer Salz durch Verdunstung des sehr salzhaltigen Meerwassers - durch besagte Windmühlen werden sehr flache, aber weitläufige Verdunstungsbecken mit Wasser aus dem Mittelmeer gefüllt. Die stete Sonne lässt das Wasser verdunsten und körniges Meersalz bleibt zurück. Große weiße Salzhaufen zwischen den Becken zeugen vom Erfolg dieser Methode.
Von hier ging es weiter in die für ihren Süßwein bekannte Stadt Marsala, wo wir unsere Mittagspause einlegten. Dann erfolgte die Weiterfahrt nach Sciacca.
Hier legten wir eine Pause ein mit einem Spaziergang zum Hauptplatz der Stadt, der Piazza Scandalito mit ihrem Rathaus und dem Jesuitenkolleg aus dem 17. Jh. In der Freizeit konnten wir auf der „Prachtstraße" des Ortes, dem Corso Vittorio Emanuele entlangbummeln oder dem nahegelegenen Dom einen Besuch abstatten.
Gegen Abend fuhren wir dann zu unserem nahe Agrigent gelegenen Hotel.

Valle dei Templi – Gela – Ragusa, vierter Tag, 15.04.2015:

Die heutige morgendliche Busfahrt führte zum ganz in der Nähe liegenden Valle dei Templi, dem „Tempeltal". Der Name ist etwas irreführend, denn es liegt eigentlich auf einer ins Tal führenden Anhöhe - nur von der heutigen Stadt Agrigent aus gesehen unterhalb, also talwärts. Gleich am Eingang erwartete uns der örtliche Reiseleiter Luigi Castrogiovanni, der mit seinen in akzentfreiem Deutsch vorgetragenen und äußerst informativen Erklärungen als Reiseführer wirklich unschlagbar ist und dessen knapp zweistündige Führung durch das Tempeltal immer sehr gut ankommt. .
Mit ihm tauchten wir ein in die Welt der alten Griechen und ließen uns von den herrlichen Zeugnissen griechischer Baukunst beeindrucken. Nur an wenigen Orten - auch nicht in Griechenland selbst - sind die Tempel so gut erhalten wie in Sizilien und die Stätte hier, die Tempelreihe entlang der einstigen südlichen Stadtmauer der antiken Stadt Akragas gehört zu schönsten davon. Wir begannen unseren Rundgang am Heratempel, einem einst von Säulen rings umgebenen Ringhallentempel. Die meisten seiner Säulen wurden wieder aufgerichtet, so dass man sich sein ursprüngliches Aussehen recht gut vorstellen kann. Beim nächsten großen Tempel - wegen einer hier gefundenen Inschrift als „Concordia-Tempel" bezeichnet - gelingt das noch besser: Er ist fast komplett erhalten, denn er diente im Laufe der Zeiten unterschiedlichen Zwecken und wurde schließlich „zurückgebaut". Viele mit der antiken dorischen Architektur verbundene Dinge erklärte uns Luigi am Beispiel dieses Tempels, während wir das Wunderwerk der griechischen Antike im strahlenden Sonnenschein leibhaftig betrachteten. Ob es um die Lösung des geheimnisvollen „dorischen Eckkonflikts" ging, den Aufbau eines Ringhallentempels oder die Besonderheiten dorischer Säulen - nach einiger Zeit waren wir mit vielen Besonderheiten der Architektur vertraut, die eine der Hauptgrundlagen für alle nachfolgenden Baustile in Europa darstellt. Natürlich entstanden unvergessliche Fotos von Säulen und Unterbau des Hera-Tempels oder der super erhaltenen Bausubstanz des Concordia-Tempels - aber wir bemerkten auch die meist frühchristlichen Gräber, die in die einstige Stadtmauer - eine natürliche Felskante - gehauen worden waren. Ganz nach damaliger Sitte bestattete man in bogenförmigen Nischen, die offen blieben, während in den geraden Nischenboden eine Höhlung für den Leichnam gearbeitet und nach der Bestattung wieder verschlossen wurde. Nach scheinbar sehr rasch vergangenen zwei bis drei Stunden beendeten wir unseren Rundgang durch mehrere Jahrhunderte Geschichte.
Nach Verlassen des Valle die Templi haben wir unterwegs an der Küstenstraße von Gela eine Mittagspause eingelegt und sind dann weitergefahren nach Ragusa. Am Rande der „Ragusa Ibla" genannten Altstadt befand sich der Parkplatz für unseren Bus, den Rest unserer Besichtigung des Ortes, der zusammen mit sieben anderen barocken Städten des Val di Noto zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, absolvierten wir zu Fuß. Wir durchquerten die Altstadt bis zur dem Schutzpatron der Stadt, dem Hl. Georg, geweihten Kathedrale San Giorgio. Nach einem verheerenden Erdbeben im Jahre 1693 war die Stadt Ragusa neu errichtet worden. Einer der wichtigsten Architekten des sizilianischen Barock, Rosario Gagliardi, hat den Ragusaner Dom und viele andere Bauwerke im Tal im 18. Jh. errichtet. In der Freizeit hatten wir Gelegenheit, noch mehr von der schönen barocken Stadt Ragusa Ibla kennenzulernen, bevor wir zu unserem Hotel am Rande der Neustadt von Ragusa fuhren.

Ragusa – Noto – Syrakus – Giardini Naxos, fünfter Tag, 16.04.2015:

Von Ragusa ging es heute Morgen los nach Noto, einer weiteren barocken Stadt, die nach 1693 errichtet wurde und zum UNESCO-Welterbe gehört. Schon immer hatte die Stadt wohl viele Kirchen, durch die barocke Gestaltung aller Bauwerke beim Wiederaufbau wirkt die Stadt nun nicht nur durch die unerwartete Häufung von Sakralbauten, sondern auch durch ihre Einheitlichkeit. Unser Ortsführer Sebastiano begleitete uns mit vielen Erläuterungen über die sonnenüberflutete Hauptstraße zu den wichtigsten Gebäuden wie dem Dom und dem Palazzo Ducezio, der heute das Rathaus ist. Fast überall in Noto trafen wir wieder auf den Namen des wichtigen Barockarchitekten Rosario Gagliardi, aber auch auf andere berühmte Barockbaumeister, die fast alle dessen Schüler waren. So hat z.B. einer von ihnen, Vincenzo Sinatra, Mitte des 18. Jh. das jetzige Rathaus von Noto erbaut. Auch die schönste Seitenstraße von Noto zeigte uns Sebastiano, an der der Palazzo Villadorata steht, der einst mehrere Straßenzüge umfasste und von dem ein Teil heute die Stadtbibliothek enthält. Natürlich hatten wir anschließend etwas Freizeit und konnten bei herrlichem Wetter die Kulisse der schönen Barockstadt genießen.
Wir verließen Noto und fuhren weiter in einen der ältesten Orte Siziliens, nach Syrakus. Seit 2005 zählt auch das Ensemble dieses Ortes zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wir starteten unseren Rundgang zunächst in dem auf einer Halbinsel gelegenen Ortigia, der Altstadt von Syrakus. Nach Passieren der Brücke, die Ortigia mit dem Festland verbindet, bestaunten wir die Reste des Apollontempels, eines der ältesten Bauwerke der ganzen Insel. In seiner Geschichte hatte er alle denkbaren Funktionen, bis hin zu Pferdestall und Kaserne. Auch der Dom im Zentrum Ortigias ist aus einem ehemaligen Tempel entstanden - man sieht es noch deutlich, weil die Säulen teilweise über die später errichteten Mauern hinausragen. Auch der Name der Kathedrale - „Santa Maria delle Colonne", Heilige Maria der Säulen - ist wohl den Bauumständen zu verdanken. Endgültig Form und letztlich seine schöne Barockfassade bekam der Dom von Syrakus im 18. Jh. durch den Architekten Andrea Palma. Nach kurzem Aufenthalt im Dom spazierten wir weiter und erreichten dann das Meer. Hier ist die „Quelle der Arethusa" zu bestaunen, eine direkt neben dem Meer entspringende Süßwasserquelle, deren Existenz erst die Gründung der Altstadt Ortigia ermöglichte. Heute ist sie ein von Mauern eingefasster Quellteich, in dem Papyrusstauden wachsen. Hier gab es Freizeit für eine ausgedehnte Mittagspause.

Syrakus

Wir fuhren dann zum Archäologischen Park, der schon vor langer Zeit im ehemalöigen antiken Stadtteil „Neapolis" eingerichtet wurde. Zwei besondere Objekte ziehen hier vor allem die Aufmerksamkeit auf sich, die anderen, auch interessanten, kann man aber derzeit wegen Bauarbeiten nicht oder nur teilweise besichtigen. Das griechische Theater kann eigentlich als Paradebeispiel dienen - in grandioser Weise in die Landschaft hineingebaut und mit dem Meer als Kulisse nutzte man einen Felshang, um in diesen halbkreisförmig die Zuschauerterrassen hineinzuschlagen. Wie alle griechischen antiken Theater ist es halbkreisförmig. Leider waren bereits die Bauarbeiten für die kommende Theatersaison im Gange, so dass man von den eigentlichen antiken Überresten kaum etwas sehen konnte. Da das Theater jedes Jahr im Sommer für Aufführungen und Festivals genutzt wird, passt man es durch Holzeinbauten den modernen Bedürfnissen an... Die zweite bedeutende und weithin bekannte Sehenswürdigkeit im archäologischen Park ist die Latomie, der alte Kalksteinbruch. Hier gibt es die Überreste einer seltsam geformten Abbau-Höhle, die von weitem an ein menschliches Ohr erinnert... Eine alte Legende besagt, der syrakusische Tyrann Dionysos habe seine politischen Gefangenen, die tagsüber im Steinbruch arbeiten mussten, hier übernachten lassen, um aufgrund der Akustik in der künstlichen Höhle ihre Gespräche mithören zu können. Von dieser Geschichte ausgehend, hatte der bekannte Maler Caravaggio die Steinbruch-Öffnung „Ohr des Dionysus" genannt.
Nach dem Besuch von Syrakus fuhren wir entlang der sizilianischen Ostküste über Catania zu unserem Übernachtungsort Giardini Naxos.

Giardini Naxos – Ätna – Catania – Giardini Naxos, sechster Tag, 17.04.2015:

Europas wohl bekanntester, aktivster und höchster Vulkan war heute unser erstes Ziel. Bei herrlichem Wetter brachen wir auf und legten gleich eine Pause für einen Fotostopp ein, denn der majestätische Ätna präsentierte sich wolkenfrei in makelloser Schönheit. Das tut Siziliens größter Berg nicht immer, denn zumeist ist zumindest seine Spitze wolkenverhangen. Die Höhenangabe von 3323 m zum „Mongibello", wie er in Sizilien oft genannt wird, ist übrigens nur ein Richtwert - als Vulkan hat er es nicht nötig, sich auf eine bestimmte Höhe messen zu lassen. Bei fast jedem Ausbruch wird Material ausgeworfen und „baut" den Berg höher - oder es fließt die Hänge hinunter bzw. wird weggesprengt und senkt dadurch den oberen Teil mit seinen zahlreichen Kratern ab.
Wie immer gewann der feuerspeiende Berg bereits bei der Auffahrt seinen Respekt, je höher man in die oberen Regionen aus erkalteter Lava kommt, umso ehrfurchtsvoller wird das Schweigen. Kurz nach Beginn der Region der verschiedenfarbigen Vulkanaschen hatten wir an der Talstation der Seilbahn - hinter den „Silvestri-Kratern" - in 1935 m Höhe den Punkt erreicht, bis zu dem ein „normaler" Reisebus fahren kann. Wir fuhren dann mit der Seilbahn noch 500 m weiter auf und wurden mit einem herrlichen Blick Dutzende Kilometer in die Ferne und über das Meer belohnt. Manche von uns nutzten die Gelegenheit, mit den UNIMOG-Allrad-Bussen noch weiter zu fahren - in Richtung der neuen Krater und in Richtung des vor etwa vierzig Jahren bei einem Ausbruch veränderten „Pik der Philosophen". Hunderte Nebenkrater und überall die Spuren früherer Ausbrüche, Schwefel- und Dampffahnen faszinieren beim Besuch des aktivsten europäischen Vulkans, von dem man in der Antike glaubte, er sei die Arbeitsstelle der Zyklopen, die dem Schmiedegott Hephaistos halfen, hier die Blitze für Zeus, den obersten aller griechischen Götter, herzustellen. Seit 2013 ist der Ätna übrigens in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen worden.
Uns blieb genug Zeit für den Besuch des Vulkans und danach noch für den Kauf des einen oder anderen Souvenirs oder der hier angebotenen „Süßigkeiten" vom Vulkanhang, der für die Gegend typischen Mandel-, Nuss- und Pistaziencreme. Auf dem Weg nach unten, zur Stadt Catania, legten wir natürlich einen Fotostopp am fotogensten Haus ein, das bei einem früheren Ausbruch komplett von Lava umschlossen wurde.

Catania

Über Nicoloso an der Flanke des Ätna erreichten wir dann Siziliens zweitgrößte Stadt Catania. Sie ist einer der bedeutendsten Industriestandorte der Insel und gehört mit ihrem barocken Erscheinungsbild sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe der Städte des Val di Noto. Das Kleinod des Städtebaues hat dabei stets unter dem nahen Ätna und den Auswirkungen seiner Eruptionen gelitten. 1669 hatte ein Lavastrom die Stadt fast vernichtet, den alten Hafen zugeschüttet und das damals am Meer liegende Castello Ursino weit hinter der neuen Küstenlinie zurückbleiben Lassen. Das gewaltige Erdbeben von 1693, das die Städte des Val di Noto vernichtet und deren barocken Neuaufbau veranlasst hatte, zerstörte die Kathedrale und sorgte dafür, dass man Catania im Stil des römischen Barock wieder errichtete. Unter Federführung des Baumeisters Giovanni Battista Vaccarini entstanden barocke Fassaden - beispielsweise die der Kathedrale - und beeindruckende Ensembles wie der zentrale Domplatz. An dem steht auch der berühmte Elefantenbrunnen, Wahrzeichen Catanias, und von hier gehen die Hauptstraßen ab. Wir bummelten durch die Altstadt mit ihren Kirchen- und Palastfassaden und erreichten dann das Castello Ursino, einstige Stauferburg aus dem 13.Jh., in der heute das Museum untergebracht ist.
In der folgenden Freizeit hatten wir Gelegenheit, noch mehr Schönheiten von Catania kennenzulernen, bevor es am Abend wieder in unser Hotel in Giardini Naxos zurück ging.

Giardini Naxos – Messina – Vila San Giovanni – Autobahn in Kalabrien – Castellanata Marina, siebter Tag, 18.04. 2015:

Heute hieß es Abschied nehmen von Sizilien. Der letzte Ort, den wir besuchen wollten, war die Hafenstadt Messina, das Tor nach Kampanien, zum italienischen Festland. Von den Griechen als „Zankle" gegründet, seien später angeblich so viele Flüchtlinge aus der griechischen Stadt Messana hierher gekommen, dass man die Stadt schließlich umbenannte.
Die sicherlich interessanteste Sehenswürdigkeit hier ist der Dom. Errichtet seit dem 12. Jh. in der Normannenzeit, wurde er mehrfach durch Erdbeben und Brände zerstört und - unter Beibehaltung der historischen Baustile - wiedererrichtet. Bemerkenswert von außen sind zunächst der freistehende, 60 m hohe Glockenturm (Campanile) mit der größten mechanischen Uhr der Welt, die 1933 von einer Straßburger Firma gebaut wurde, und das Langhaus der Kirche, das als Paradebeispiel für eine Basilika gelten kann. Im Inneren kann man diesen Eindruck bestätigen, der große, offene Raum entfaltet monumentale Wirkung. Besonders der farbig bemalte Dachstuhl und die Mosaiken in der Apsis, die den thronenden Christus zeigen, machen den Dom zu einem Schmuckstück und bildeten gleichzeitig fürr uns den Abschluss der „sizilianischen Besichtigungen".
Nach etwas Freizeit fanden wir uns dann wieder am Bus ein und fuhren zur Einschiffung in den Hafen, um über die „Straße von Messina" aufs Festland überzusetzen. Die Meerenge zwischen dem Festland - Kalabrien - und der Insel Sizilien ist über 30 km lang und verengt sich nördlich von Messina auf etwa drei Kilometer. Ein reger Schiffsverkehr verbindet die größte Mittelmeerinsel mit dem italienischen Festland, denn obwohl schon der berühmte Physiker und Ingenieur Archimedes in der Antike über eine Brücke nachsann, scheiterte dieses Projekt immer wieder - inzwischen vor allem an der Finanzierung.
Wir erreichten das italienische Festland kurz vor Mittag und fuhren dann auf der Autobahn, meist in Küstennähe, nach Norden. Vorbei an Lamezia Therme und Cosenza, in dessen Fluss Busento der während der Völkerwanderung gestorbene Gotenkönig Alarich beerdigt sein soll, verließen wir das Ufer des Tyrrhenischen Meeres und folgten der Straße nach Osten. Schließlich erreichten wir die Küste des Golfes von Tarent, der nördlichen Ausbuchtung des Ionischen Meeres und folgten dem Uferverlauf, bis wir unser Hotel , nicht allzuweit westlich der Großstadt Tarent erreichten.

Alberobello – Bari – Govinazzi, achter Tag, 19.04.2015:

Nachdem wir gestern durch Kalabrien gefahren waren, erreichten wir heute Apulien. Diese historische Region Italiens beginnt - um der Stiefelform Italiens Rechnung zu tragen - am „Absatz" und zieht sich als breiter Streifen an der Adriaküste nach Norden. Historisch gesehen wurde die Region, von den Normannen erobert, durch Erbe mit dem Normannenreich Sizilien verbunden und mit diesem zusammen später an die Staufer vererbt. Deren berühmter Vertreter, Friedrich II., der nicht nur König von Sizilien, sondern auch deutscher Kaiser war, hielt sich oft in Apulien auf und verlegte schließlich sogar seine Residenz hierher - nach Foggia, das wir noch kennenlernen würden.
Heute jedoch war unser Ziel zunächst die etwas ungewöhnliche Stadt Alberobello in der wir uns mit unserer örtlichen Reiseleiterin Claudia trafen. Vom Busparkplatz besichtigten wir sogleich das Städtchen Alberobello, dessen Bauten zumindest in Europa ihresgleichen suchen. Der gut 10.000 Einwohner zählende Ort besteht nämlich überwiegend aus „Trulli", Kegelbauten nach dem historischen Vorbild der uralten Hirtenhütten der Umgebung. Die eigentlich ursprünglich auf freiem Feld stehenden Trulli wurden aus Trockenmauerwerk errichtet, mit „unechtem" sogenanntem „Kraggewölbe", aus massivem Naturstein und mit sehr dicken Wänden. Neben der Tür sind nur ein oder zwei winzige Fenster die einzigen Öffnungen - diese Bauweise verhindert zu viel Wärme i,m Hausinneren während der anhaltend heißen Sommer in Apulien, speichert hingegen Wärme gegen eindringende Winterkälte. Zwar sind diese Häuser - ursprünglich Unterkünfte der ärmsten Leute - vor allem im Bereich der Kalksteinlandschaft der Murge in Apulien sehr verbreitet, aber sie bilden normalerweise keine geschlossenen Ortschaften. Aber im 17. Jh. wollte der hier herrschende Graf aus der Familie Acquaviva d'Aragona Steuern für den Städtebau sparen und forderte von seinen Untertanen, ihre Häuser aus Trockenmauerwerk und bei Bedarf - im Falle königlicher Inspektionen - leicht abbaubar zu errichten. So entstand diese Trullisiedlung, in der man später mehrere der Rundbauten, von denen jeder ein eigenes, oft mit bestimmten symbolhaften Skulpturen abgeschlossenes, Dach und nur einen Raum hat, miteinander zu einem größeren Wohnhaus verband. Sehr malerisch und sehr ungewöhnlich wirkt die Stadt mit ihren weißgetünchten, durch grauschwarze Runddächer abgeschlossenen Gebäuden, in der man sogar die einzige in diesem Baustil errichtete Kirche findet.

Bari

Später begleitete uns Claudia auch in die Regionalhauptstadt Bari. Die „weiße Stadt" beherbergt nicht nur eine der größten Universitäten Italiens, sie wurde durch ihre einstige Bedeutung mit ihren Kirchenbauten auch stilprägend für die ganze Region. Ausgangspunkt der Bareser Romanik war die Wallfahrtskirche San Nicola. Die Basilika, im 11. Jh. erbaut und im 12. Jh. erweitert, beherbergt die Reliquien des Hl. Nikolaus, dessen Gebeine süditalienische Seefahrer aus Myra (heute Demre in der Türkei) entführt und nach Bari gebracht hatten - angeblich., um sie vor den anrückenden Seldschuken, den Türken, in Sicherheit zu bringen. Durch dieses bedeutende Heiligtum wurde Bari wichtiger Wallfahrtsort und die Aufbewahrungskirche wurde entsprechend aufwendig gestaltet. Trotz ihrer Einfachheit wirkt die Fassade gewaltig, Gliederung und Aufbau der Kirche wurden prototypisch für viele nachfolgende Kirchenbauten vor allem in Apulien. Eine Besonderheit allerdings unterscheidet San Nicola von allen anderen Kirchen der Bareser Romanik: während sonst überall Löwenportale üblich sind, ist das Portal dieser Kirche mit zwei Stieren gestaltet! Im Inneren gibt es auch eine Besonderheit: im Bewusstsein der Erdbebengefahrt sind die Mauern verbindende und stützende Gurtbögen quer zwischen den Säulen eingezogen. Im weiteren Verlauf unseres Bari-Rundganges erlebten wir noch die Kathedrale San Sabino, im 12. Jh. auch im Stil der Bareser Romanik erbaut und mit imposanter Fassade und einer der ältesten Fensterrosen und die gewaltige Stauferfestung Castello Svevo di Bari. Eigentlich im 12. Jh. zur Normannenzeit errichtet, ließ Friedrich II., zu dessen wichtigsten Hafenstädten Bari gehörte, die Festung im 13. Jh. mit gewaltigen Türmen und Verstärkungen der Wehranlagen versehen. Später wurde aus dem Kastell sogar ein Palast, als während der spanischen Herrschaftszeit hier eine Königin und später eine Königswittwe residierten. Nach ausgiebigem Bummel in Bari hatten wir Gelegenheit, mehr vom Trubel der Altstadt kennenzulernen oder uns nahe der Hafenpromenade in einem der zahlreichen Cafés zu entspannen. Unser Bus brachte uns am Abend in unser unweit von Bari in Meeresnähe gelegenes Hotel in Govinazzi.

Bitonto – Castel del Monte – Trani – Lucera, neunter Tag, 20.04. 2015:

Heute sollten wir noch mehr von der Schönheit Apuliens kennenlernen und fürwahr - der Tag hielt sein Versprechen. Wiederum bei herrlichem Wetter brachen wir auf zu unserem nächsten Ziel, Bitonto, einst Bischofssitz. Nachdem der Bus uns neben dem alten Kastell abgesetzt hatte, begaben wir uns auf einem Schlängelweg durch die Altstadt um die Kathedrale zu erreichen, laut Reiseführer einer der schönsten Kirchenbauten Apuliens, Und so beeindruckt die Ende des 12. Jh. entstandene Kathedrale San Valentino denn auch mit ausgewogenen Proportionen, außen angebrachten gewaltigen Arkadenbögen mit geschlossener Galerie darüber und einer schön gegliederten Westfassade mit dem unvermeidlichen Löwenportal. Im Inneren verdienen vor allem zwei historische Kanzeln aus sehr früher Zeit Beachtung, an deren modernerer sich nicht nur das Adlersymbol für den Evangelisten Johannes - das auch an den staufischen Adler erinnert! - sondern auch das sogenannte „Stauferrelief" befinden, das an eine Predigt vor Kaiser Friedrich II. erinnern und gleichzeitig den staufischen Herrscheranspruch manifestieren sollte.
Nach Besuch der Kathedrale und etwas Freizeit in der etwas verlassen wirkenden Altstadt von Bitonto machten wir uns auf zum nächsten Besichtigungs-Höhepunkt.

Castel del Monte

„Krone Apuliens" ist der Beiname der von Friedrich II. erbauten Burg Castel del Monte und schon bei der Anfahrt kann man sich von seiner Berechtigung überzeugen. Schon 1996 wurde die vielleicht berühmteste Festung Friedrichs II. in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Weithin sichtbar thront der hell strahlende, achteckige Bau aus der Mitte des 13. Jh. auf einer Hügelkuppe. Bis heute ist seine Funktion umstritten - war es Jagdschloss, sicherer Unterschlupf, Kern einer Residenz, Schatzkammer oder einfach nur Machtsymbol? Vielleicht von allem etwas, jedenfalls hat der Bau keinen Mangel an Symbolik. Das Achteck gilt als Darstellung des Reiches und des Anspruchs, das Recht auf Herrschaft von Gott selbst bekommen zu haben, denn es liegt symbolisch zwischen dem Kreis, der die Unendlichkeit Gottes verkörpert und dem Quadrat als Darstellung des Materiellen und Irdischen - bzw. der darüber stehenden Herrschermacht. Aber so ganz erwiesen ist nichts, was mit diesem rätselhaften Gebäude zusammenhängt, von dem manche Historiker sagen, es sei einfach eine bauliche Darstellung der deutschen Reichskrone.
Gerahmte, durch reliefartige Hervorhebung unterstrichene Eingangsportale führen in das Kastell, dessen spärliche Fenster frühgotische Architektur zeigen. An jeder der Ecken des Oktogons steht ein ebenfalls achteckiger Turm, der das knapp 25 m hohe Gebäude um einen Meter überragt. Insgesamt ist das Kastell gar nicht einmal so groß, übt aber durch seine ausgewogene Architektur, sein kompaktes Äußeres und seinen Aufbau aus hellem Kalkstein eine faszinierende Wirkung aus! Auch im Inneren war alles auf die Zahl acht ausgerichtet - vom achteckigen Innenhof hatte man Zugang zu den acht großen Räumen, die aber nicht alle untereinander in Verbindung standen. Ein geheimnisvolles Bauwerk, dem wir noch einige Zeit widmen konnten, bevor es per Shuttle zum Busparkplatz zurückging und wir zum letzten Besichtigungspunkt für heute aufbrachen.

Trani

Die Meerseite der Stadt Trani bietet einen herrlichen Anblick: neben dem gewaltigen „Schwabenkastell", der Stauferburg, steht der oft auch als Meereskathedrale bezeichnete Dom San Nicola Pelegrino. Wie fast die ganze Altstadt ist auch der prächtige Sakralbau aus dem hellen Kalkstein von Trani errichtet, der bis heute hier in der Nähe abgebaut wird. Auf einem Landvorsprung nahe dem Hafen ragt die Hauptkirche des Erzbistums Trani in den Himmel und verzaubert mit ihrer wundervollen Fassade und dem hohen Campanile. Da die Kathedrale - im 11. Jh. während der Normannenzeit begonnen und nach hundertjähriger Bauzeit vollendet - auf zwei älteren Kirchen errichtet wurde, besitzt sie heute eine Unterkirche und eine Hallenkrypta - die wir nach etwas Freizeit im Hafen- und Altstadtgelände auch noch besichtigten. Besonders beeindruckend neben dem Campanile, der durch eine Durchfahrt mit dem Kirchenbau verbunden ist, wirkt die Fassade der Meereskathedrale von Trani mit Löwenportal und einem beeindruckenden Rosettenfenster, das zu den ältesten und schönsten seiner Art gehört
Von der Meerseite her erblickt man, nur durch einen großen Platz von der Meereskathedrale getrennt, das Castello Svevo, das einen imposanten Anblick bietet. Den hat man übrigens auch vom Land her auf den gewaltigen Festungsbau Friedrichs II. von Hohenstaufen, den er ab 1233 errichten ließ und dessen Fertigstellung 1249 er noch vor seinem Tod erlebte. Friedrichs Sohn Manfred heiratete hier seine zweite Frau und unter späteren Herrschern wurde das Kastell weiter ausgebaut und jeweils der moderneren Waffentechnik angepaßt. Wir verließen Trani und fuhren Richtung Westen nach Lucera, wo in der Nähe der ebenfalls mit staufischer Geschichte verbundenen Stadt unser Hotel lag.


Lucera - Foggia - Benevent - Agerola, zehnter Tag, 21.04. 2015:

Auch in Lucera gibt es ein Stauferkastell, eines der ausgedehntesten sogar, dessen Befestigungsanlagen wir fotografierten. Bei einem kurzen Spaziergang durch die Innenstadt gelangten wir zur Hauptkirche Santa Maria Assunta. Bezeichnernderweise sieht man hier französischen Baueinfluss: die Kirche stammt aus dem frühen 14. Jh. und wurde später barock verändert. Wahrscheinlich stand hier vorher eine Moschee, denn Friedrich II. hatte in Lucera mehrere tausend Sarazenen aus Sizilien angesiedelt und ihnen die Ausübung ihres islamischen Glaubens erlaubt. Den Inhalt der fast legendenartigen Geschichten um den ungewöhnlichen Staufer, den seine Zeitgenossen „stupor mundi" - Staunen der Welt - nannten, bildeten u.a. seine Toleranz, seine Freundschaft auch zu muslimischen Herrschern sowie die Tatsache, dass er eine aus Muslimen bestehende Leibwache bevorzugte.
Später fuhren wir nach Foggia und trafen uns dort am Bahnhof mit unserer Stadtführerin Rosalia. Sie zeigte uns die bedeutendsten, mit den Staufern verbundenen Sehenswürdigkeiten, denn Friedrich II. hatte 1222 das Zentrum seines Reiches hier gesehen, seine Residenz von Palermo nach Foggia verlegt und einen prächtigen Regierungspalast errichten lassen. Doch nach seinem Tod gab der Papst das ganze Königreich Sizilien an seinen neuen Verbündeten, den Franzosen Karl II. von Anjou als Lehen. Dieser schlug Friedrichs Sohn Manfred in der Schlacht von Benevent vernichtend, besiegte dann auch noch dessen Sohn Konradin und beendete damit die Herrschaft der Staufer. Er nahm Friedrichs Paläste in Besitz und 1285 starb er in der Residenz von Foggia. Heute kann man lediglich einen Portalbogen als Überrest und einen Brunnen aus dem ehemaligen Palast sehen, denn der Gebäudekomplex wurde 1731 bei einem verheerenden Erdbeben völlig zerstört. Rosalia führte uns an diese - etwas unscheinbaren - Stätten und begleitete uns dann zur Kathedrale Santa Maria Icona Venere, bekannt für ihr schönes Portal, das sich ungewöhnlicherweise in der Nordwand der Kirche befindet. Der Bau aus der Normannen- und Stauferzeit wurde nach dem Erdbeben barock umgestaltet.

Benevent

Nach einiger Freizeit in Foggia fuhren wir weiter nach Benevent. Bekannt ist der Ort nicht nur als einstiges Herrschaftszentrum der Langobarden während und nach der Völkerwanderung, sondern auch wegen der auf dem sogenannten Rosenfeld vor den Toren der Stadt geschlagenen Schlacht von Benevent, bei der Karl von Anjou den letzten regierenden Staufer, Friedrichs II. Sohn Manfred, der in der Schlacht den Tod fand, vernichtend schlug. Kurz darauf besiegte er auch das letzte staufische Heer, nahm Manfreds minderjährigen Sohn Konradin gefangen und ließ ihn in Neapel hinrichten. Damit war die staufische Herrschaft beendet und für das Königreich Sizilien begann die Franzosenzeit. Allerdings vertrieben die Sizilianer in der sogenannten „Sizlianischen Vesper" die französischen Truppen und sorgten dafür, dass Manfreds Tochter Konstanze und ihr Ehemann, König Peter III. von Aragon, das Königreich Sizilien übernahm. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit in Benevent, die wir buns natürlich nicht entgehen ließen, ist der von den Einheimischen auch „Porta Aurea", Goldenes Tor, genannte Trajansbogen. Leider war das herrliche römische Bauwerk teilweise eingerüstet, so dass wir nicht alle Feinheiten des einzigen komplett erhaltenen Triumph-Frieses auf einem solchen römischen Bogen mitbekamen. Das Bauwerk datiert aus dem 2. Jh. n.Chr., war dem Kaiser Trajan gewidmet und stand am Anfang der gleichfalls nach ihm benannten römischen Heerstraße, die zum Hafen Brundisium (heute Brindisi) führte.
Nach einem individuellen Bummel durch die Flaniermeile der Stadt Benevent brachte uns der Bus bis zur Sorrentinischen Halbinsel und auf kurvenreicher Strecke nach Agerola, wo oberhalb der Amalfiküste unser Ambiente-Hotel lag. Überaus herzlich war der Empfang durch den Geschäftsführer, Herrn Stefano Cesarano.


Amalfiküste, elfter Tag, 22.04.2015:

Heute konnte man beinahe sagen „der Weg ist das Ziel". Höhepunkt des heutigen Tages war die bezaubernde Amalfiküste, zu erleben bei einer Fahrt auf der Amalfitana. In etwa 100 m Höhe über dem Meer windet sich die etwa 50 km lange Küstenstraße von Meta bis Vietri sul Mare an der Steilküste des Golfes von Salerno entlang. Unglaubliche Ausblicke auf die Sirenenfelsen und die Städtchen, die wie in den Hang geklebt scheinen, ergeben sich hier - kein Wunder, dass auch dieses Gebiet von der UNESCO zum Welterbe gezählt wird. Nach einem Fotostopp mit Blick auf die sogenannten Sirenenfelsen - schon in der griechischen Mythologie und in Homers „Ilias" bei den Irrfahrten des Odysseus als gefährliches Fahrwasser erwähnt - hielten wir oberhalb von Positano. „Perle der Amalfiküste" wird der Ort genannt und spätestens seit den Essays des in den 50er Jahren des 20. Jh. hier weilenden Schriftstellers John Steinbeck, der Positano als den „einzigen senkrechten Ort der Welt" bezeichnete ist er ein Tummelplatz für begüterte Urlauber. Da man ihn nur mühsam und über Treppen erreichen kann, beließen wir es bei einem Fotostopp oberhalb und fuhgren auf der Küstenstraße weiter, wo wir weitere Fotoblicke - beispielsweise nahe der berühmten Smaragdgrotte - hatten.

Amalfi

Schließlich erreichten wir Amalfi, den Hauptort der nach ihm benannten Küste. Die einstige Seerepublik, im 10. Und 11. Jh. neben Pisa, Genua und Venedig eine der bedeutendsten - hat einen markanten Dom aus dem 10. Jh. Ihr Wappen ist bis heute in der Flagge der italienischen Kriegs- und Handelsmarine enthalten und das in Amalfi kodifizierte Seerecht gehört bis heute zum Bestand einschlägiger weltweit gültiger Seevorschriften. Anziehungspunkt und Hauptsehenswürdigkeit ist der schöne Dom. Seine architektonisch herrlich durch schwarzen Basalt und weißen Kalkstein gegliederte Fassade und ihr erst im 18. Jh. fertiggestellter Mosaikaufbau beherrschen den Hauptplatz und das gesamte Stadtbild - auch wenn man vom Meer her kommt. Schutzpatron der alten Seerepublik ist der Apostel Andreas, dessen Gebeine in der Krypta des Domes aufbewahrt werden.
Nach längerem Aufenthalt in dieser durch und durch touristisch geprägten Stadt fuhren wir über die ganzen Kurven wieder zurück nach Agerola, wo unser „Grand Hotel St. Orsola" auf uns wartete. Direkt in den Felsen gegründet, liegt es mehrere hundert Meter oberhalb der Amalfiküste und gestattet zauberhafte Blicke hinaus aufs Meer - bei gutem Wetter kann bis Amalfi auf der einen und bis zur Insel Capri auf der anderen Seite sehen.


Agerola - Pozzuoli - Phlegräische Felder - Procida, zwölfter Tag, 23.04. 2015:

Relativ früh ging es heute los, denn wir hatten einen langen Tag vor uns.
Unser erstes Ziel heute waren die Phlegräischen Felder. Die Bezeichnung „flammende Felder" stammt voin den alten Griechen und zu ihrer Zeit muss das riesige Vulkangebiet noch viel mehr gedampft haben als heute. Etwa 150 km² beträgt die Ausdehnung des gewaltigen Eruptionsgebietes am Golf von Neapel und bis heute gilt es als einer der 20 auf unserer Erde lokalisierten gefährlichen Supervulkane. Einen verheerenden Ausbruch gab es vor etwa 40.000 Jahren, der die letzte Eiszeit mit einer Kältewelle durch die Aschewolken und Aerosole, die solchen Ausbrüchen folgen, stark beeinflusst hat. Zahllose Krater gibt es inm Gebiet der flammenden Felder und einer von ihnen, Solfatara, war unser Ziel. Ein örtlicher Reiseleiter begleitete uns, erzählte uns Wissenswertes zum Vulkanismus, zu den Phlegräischen Feldern und ihren Ausbrüchen, zu Fumarolen, Schwefel- und Dampfaustritten und führte uns praktisch vor, wie heiß es an vielen Stellen noch ist. Fast 800 m breit ist dieser flache Krater eines immer noch nicht ganz erloschenen Vulkans und neben „normalem" Wasserdampf steigen hier immer noch fast 200 Grad heiße Schwefeldämpfe in den Himmel.
Nach dem Bummel durch die „Vulkanwelt" begaben wir uns zum städtischen Zentrum der Felder, der Hafenstadt Pozzuoli. Hier trafen wir uns mit Alberto, einem weiteren örtlichen Reiseleiter, der uns aufs Fährschiff und zur Insel Procida, unserem nächsten Ziel, begleitete. Das Inselchen, genau wie ihre viel bekannte Nachbarinsel Ischia vulkanischen Ursprungs, ist winzig und - im Gegensatz zur benachbarten Schwester - nicht allzusehr touristisch orientiert. Bemerkenswert ist, dass sich hier mit dem Instituto Nautico die älteste Seefahrerschule der Welt befindet. Die Inselhauptstadt Procida hat neben dem modernen Hafen noch den alten Fischerhafen Corricella und die teilweise von alten Wehranlagen umgebene Oberstadt Terra Murata. Hier werden Traditionen noch hochgehalten, wie wir bei der Besichtigung der alten Abtei und der Kirche des Inselpatrons San Michele Arcangelo merken konnten. Der Erzengel Michael beschützt die Insel der sehr gläubigen Bewohner, die dafür alljährlich am Karfreitag eine der originellsten Prozessionen, begleitet von Mysterienspielen, durchführen.
Später verabschiedeten wir uns von der Insel und kehrten per Fährschiff über den Golf aufs Festland Zurück. Später holte uns unser Bus ab und recht spät gelangten wir wieder in unser Grandhotel in Agerola.


Agerola - Pozzuoli - Ischia - Agerola, dreizehnter Tag, 24.04.2015:

Heute war ein programmfreier Tag zur freien Verfügung im Hotel in Agerola, doch wer wollte, konnte die Gelegenheit zu einem fakultativen Ausflug wahrnehmen und die Insel Ischia kennenlernen. Auf nahezu derselben Strecke wie am Vortag fuhren wir nach Pozzuoli, dem städtischen Zentrum, der Phlegräischen Felder. Bis zur Fährabfahrt zur Insel hatten wir noch etwas Zeit und so konnten wir hier einen Bummel durch den Hafen machen und die Stadt noch etwas kennenlernen, in der die berühmte Schauspielerin Sphia Loren ihre Kindheit verbrachte. Durch die große Nähe zu den halb erloschenen Vulkanen und auch zum schlummernden Vesuv steht die Stadt, die zur Zeit der Römer deren wichtigster Hafen am Golf von Neapel war, unter ständiger Beobachtung von Seismologen, die beispielsweise den Ort 1970 wegen heftiger Erdstöße evakuieren ließen.
Dann setzten wir mit der Fähre in knapp einstündiger Fahrt zur Insel Ischia über. Die mit 46 km² größte Insel im Golf von Neapel und der Phlegräischen Inseln. Da sie vulkanischen Ursprungs ist, gibt es überall heiße Thermalquellen, teilweise auch untermeerisch, die Ischia für Kuren und Heilbehandlungen empfehlen. Die Insel ist touristisch gut erschlossen und wir konnten uns bei unserer Rundfahrt mit einem recht kleinen Inselbus einen Überblick verschaffen und viele Fotos machen - auch wenn das Wetter an diesem Tag, das einzige Mal während unseres Aufenthaltes, nicht ganz ideal war. Rund um den fast 800 m hohen Inselberg Monte Epomeo giing unsere Fahrt, die uns unter anderem Casamicciola Terme, San Angelo und Lacco Ameno zeigte.
Besonders interessant war die vorspringende Landzunge bei San Angelo, wo man von oben die unterschiedlichen, durch Wärme hervorgerufenen Wasserbewegungen beobachten konnte. Auch den meistfotografierten Punkt von Lacco Meno, den Pilzfelsen, konnten wir per Foto mit nach Hause nehmen. Nach der Inselrundfahrt ging es zurück nach Pozzuoli, wo uns der Bus erwartete und zum letzten neapolitanischen Abendessen zurück ins Grand Hotel St.Orsola brachte.


Agerola - Herculaneum - Flughafen Neapel - Heimflug, vierzehnter Tag, 25.04. 2015:

Heute hieß es Abschied nehmen von Italien, denn das Reiseende nahte. Zuerst wurden unsere Mitreisenden zum Flug nach Stuttgart abgeholt, der erheblich früher startete, als unser Flug nach Berlin. Doch bald danach verabschiedeten auch wir uns von der Mannschaft des St. Orsola und bestiegen den Bus zum Flughafen. Unterwegs konnten wir, da noch Zeit war, noch einen „Richtig Reisen" Abstecher einbauen: Ziel waren die Ausgrabungen im Städtchen Herculaneum. Als 79 n.Chr. der Vesuv bei seinem verheerenden Ausbruch Pompeji zerstörte und unter Asche begrub, da wurden auch die weniger bekannten und bedeutenden Kleinstädte Stabiae und Herculaneum völlig vernichtet. Das damals etwa 5000 Einwohner zählende Herculaneum wurde von einer Schlammflut überrollt und komplett bedeckt und geriet in Vergessenheit. Erst im 18. Jh. wurde es bei Brunnenbohrungen wiederentdeckt und seit dem 20. Jh. systematisch ausgegraben. Viel weniger bekannt als das benachbarte und erheblich größere Pompeji ist der Ort dennoch sehr sehenswert, vieles ist hier besonders gut erhalten. Patrizierhäuser, Wohnhäuser und erhaltene Mosaiken finden sich hier - und während man für das viel großflächigere Pompeji viel mehr Zeit braucht, konnte man hier auch in den zwei uns zur Verfügung stehenden Stunden fast alles anschauen.
Danach ging es aber unwiderruflich gen Heimat. Am Nachmittag erreichten wir den Flughafen von Neapel und checkten später zu unserem Flug nach Berlin ein. Superpünktlich brachte uns der Airbus der Air Berlin in die deutsche Hauptstadt und hier wurden wir von den zuverlässigen Fahrern des Eberhardt-Haustürtransfers erwartet.
Wenn eine Reise zu Ende geht, ist auch immer etwas Trauer dabei. Bei dieser Reise haben wir, glaube ich, ungewöhnlich viel gesehen, in einer ungewöhnlichen Kombination, die aber durchaus historische Gründe und Zusammenhänge hatte.
Vielleicht sehen wir uns ja auf einer der nächsten Reisen wieder - vielleicht auf den Spuren der alten Mittelmeer-Seerepubliken, vielleicht auf einer Reise in den Norden oder nach Schottland oder Irland - ich würde mich freuen!Mit vielen lieben Grüßen
Ihr Dr.Michael Krause

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