Reisebericht: Singlereise Italien: Sizilien mit Ätna & Liparische Inseln

25.09. – 02.10.2023, 8 Tage Flugreise für Singles: Catania – Giardini Naxos – Ragusa – Piazza Armerina – Caltagirone – Vulkan Ätna – Insel Lipari – Insel Vulcano – Taormina – Castelmola


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Erkundung der Ostküste Siziliens in 8 Tagen

Städte, Berge, Meer, Inseln
Ein Reisebericht von
Dr. Jutta Petzold-Herrmann
Dr. Jutta Petzold-Herrmann

Montag, 25.09.2023 / Flug nach Sizilien

Ein Teil der insgesamt 16 Reisegäste traf sich pünktlich mit der Reisebegleitung am Flughafen Dresden, um sich auf die gemeinsame Reise nach Catania zu begeben.
Pünktlich landete die Maschine auf dem Flughafen Catania, wir hatten laut Wetterbericht zwar nicht mit strahlendem Wetter gerechnet, aber es regnete merklich. Zwei weitere Reisegäste stießen zu uns
und wir verließen mit einem Bus den Flughafen Catania in Richtung Roccalumera, wo sich unser Hotel „Main Palace Hotel“ befand.
Bis 19 Uhr waren alle Reisegäste angekommen, so dass wir unser erstes sizilianisches Abendessen im Hotel erhielten und uns dabei kennenlernen konnten.
Die nächsten Tage versprachen laut sizilianischem Wetterbericht, etwas sonniger zu werden.
Das sich unser Hotel an der Strandpromenade des Ortes Roccalumera befand, erfreute uns sehr, denn wir konnten uns vorstellen, dass uns die Sonne jeden Morgen wecken und in den Tag begleiten könnte, was sich dann auch verwirklichte.

Abendessen 20.00 Uhr

Dienstag, 26.09.2023 / Schloss Donnafugata und Ragusa

Nach einem guten Frühstück, bei dem wir die Sonne schon über dem Meer aufsteigen sahen,
begrüßte uns am Busparkplatz Domenica Russotti, unsere italienische Begleiterin für den heutigen Tag.
Wir hatten heute ca. 335 km zu fahren, um zunächst über Catania durch die Monti Iblei nach Donnafugata zu gelangen, einem Palast, 10 km von Ragusa entfernt, unserem späteren Besichtigungsort.
Der ursprüngliche Bau wurde Mitte des 14. Jahrhunderts von einer adligen Familie in Auftrag gegeben. Auf den Resten dieses auch mehrfach von Lava zerstörten Gebäudes ließ Baron di Donnafugata in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das heutige Palastgebäude errichten. Es hat einen quadratischen Grundriss, ist von Zinnen bekrönt und hat eine venezianische Hauptfassade mit gotischer Loggia.
Das Gebäude verfügt über 122 Zimmer mit Bibliothek, Spiegelsaal, Bischofs-, Jagd- und Rauchzimmer, Kapellen, Theaterräume usw. Während unseres Rundganges, bei dem wir allerdings nur 32 Räume sahen, konnten wir uns einen Eindruck verschaffen über die Lebensverhältnisses sizilianischer Adelsfamilien. Das Schloss wird gegenwärtig restauriert, als historisches Monument, aber auch, um es für den Tourismus zu öffnen.
Nach dem Besuch des Schlosses und des Gartens erfreute es uns, in der nahe am Schloss gelegenen Trattoria ein Antipasti-Essen bestellen zu können und mit gutem Appetit zu essen.

Anschließend fuhren wir nach Ragusa, Hauptstadt des Gemeindekonsortium Ragusa, eine spätbarocke Stadt in Val di Noto, die 2002 zum UNESCO-Welterbe erklärt wurde. Die frühere geschichtsträchtige Stadt wurde wie viele andere Regionen von einem großen Erdbeben 1693 zerstört. Im Rahmen des Wiederaufbaues entstanden zwei Stadtbereiche. Wir unternahmen mit Domenica einen Rundgang durch das Stadtzentrum sowie einen Besuch der Kathedrale.
Rechtzeitig zum Abendessen erreichten wir wieder unser Hotel.

Mittwoch, 27.09.2023 / Villa Romana, Caltagirone

Nach dem Frühstück trafen wir unsere italienische Reisebegleitung Pia Marabito,
mit der wir uns auf die längere Fahrt zur Villa Romana begaben. Wir fuhren zunächst wieder in Richtung Catania, von dort durch den westlichen Teil der Monti Iblei bis zur Stadt Piazza Amerina. Nur wenige Kilometer sind es von hier zur Villa Romana, die in einem fruchtbaren Tal am Fuße des Monte Mangone im 4.Jh.n.Chr. errichtet wurde. Vulkanausbrüche und Erdrutsche haben sie zerstört, jedoch hatte man immer wieder kleine Mosaiksteine gefunden. Zwei Grabungen (1929 und 1936-39) brachten die ersten großflächigen Fußbodenmosaike zum Vorschein, 1950 begann man mit der Freilegung des Gebäudekomplexes. Die Mosaike erstrecken sich über eine Fläche von mehr als 3500 m². Ihr guter Zustand verdankt sich einem Erdrutsch, der die Villa mit Schlammlawinen bedeckte und die Mosaike weitgehend schützte, obwohl Mauern, Decken, Säulen und andere Bauelemente zerstört wurden.
Die spätrömische Anlage gehört nun seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist einer der bedeutendsten Landsitze überhaupt.
Mit Pia erkundeten wir die Anlage mit den überwältigenden Fußbodenmosaiken in privaten und repräsentativen Räumen, die neben ornamentalen auch figürliche Darstellungen aus der Mythologie und dem Alltag der Römer zeigen. Besonders berühmt geworden ist die Große Jagd in der Wandelhalle und die sogenannten Bikini-Mädchen, die auf uns sehr gegenwärtig wirkten.

Nach dieser beeindruckenden Besichtigung und einer Mittagspause begaben wir uns in die Stadt Caltagirone, die ganz im Zeichen einheimischer Keramik-Produktion steht. Gebäude, Brücken, Mauern sind mit farbigen Tonarbeiten geschmückt. Berühmt geworden ist die große Majolika-Treppe an der Piazza Umberto, die mit über 100 Stufen zur Barockkirche Santa Maria del Monte hinaufführt.
Keramikproduktion und Ausstellungen prägen die Stadt, in deren Zentrum wir uns
bis zur Rückfahrt ins Hotel ausgiebig umschauen konnten.

Abendessen 19.30 Uhr

Donnerstag, 28.09.2023 / Ätna und Weinverkostung

Schon 8 Uhr am Morgen trafen wir uns mit dem Bergsteiger und Kenner der Region
Hendrik Coco. Bevor wir in den Bus einstiegen, hatte uns Hendrik wichtige Informationen zum Ätna gegeben, so z.B. zum Wetter und zur richtigen Bekleidung. Einige Reisegäste holten dann doch noch schnell Mützen und Anoraks.

Zunächst fuhren wir auf der Autobahn bis nach Giarre, Ausfahrt Zafferana Etna.
Stetig bergan ging es dann bis zur Endhaltestelle des Busses, Refugio Sapienza,
von dort aus mit der Seilbahn auf 1920 m Höhe. Der letzte Teil der Route erfolgte mit Kleinbussen bis zum Torre del Filosofo in fast 3000 m Höhe. Es herrschte Sonnenschein, leichter kühler Wind. Von hier aus führte uns Hendrik in etwas mehr als einer Stunde an Kraterränder vorbei und ließ uns in die Tiefen schauen.
Schon etwas aufregend, aber der Ätna ist der größte tätige Vulkan Europas, 3370 m hoch, der Gipfelkegel, Mongibello, erhebt sich über eine schwach geneigte Hochfläche.

Er ist ein Schichtvulkan, der sich aus Unmengen Lava bzw. Ascheschichten aufbaut, die im Wechsel übereinander liegen. Sie verschließen den Hauptkrater, damit muss sich Magma seinen Weg durch Seitenöffnungen bahnen. So gibt es am Ätna ca. 300 Nebenkrater und weitere Ausbruchstellen.
Wieder am Refugio Sapienza angekommen, hatten sich alle eine Mittagspause verdient. Danach fuhren wir durch eine atemberaubend schöne Landschaft zum Weingut Le Sciarelle, wo uns ein Antipasti-Lunch mit Weinkostproben erwartete.
Die blühende Gartenlandschaft war ein angenehmer Kontrast zur schwarzgrauen Staubigkeit des Ätnas.

Nach unserer Rückkehr zum Hotel verabschiedeten wir uns von Hendrik mit herzlichem Dankeschön für die erkenntnisreiche und körperlich auch etwas anstrengende Exkursion. Einige Reisegästen nutzen das schöne Wetter und den nahen Strand zum Baden.

Abendessen 19.30 Uhr

5. Reisetag Freitag, 29.09.2023 / Ausflug Catania mit Eis–Bar

Unsere italienische Reiseleiterin Angela erwartete uns schon in Catania, wir waren gegen 08.30 Uhr mit dem Bus abgefahren und pünktlich zu unserem Treff angekommen. Zunächst spazierten wir mit Angela über den Gemüse- und Obstmarkt, denn über den Fischmarkt, die ob ihres reichhaltigen Angebotes sehr sehenswert sind.
Anschließend begaben wir uns zur Piazza del Duomo. Der Platz liegt im Schnittpunkt der beiden rechtwinklig aufeinandertreffenden Straßen Via Vittorio Emanuele und Via Etna, in der Mitte steht der Elefantenbrunnen aus dem Jahre 1736. Er ist wahrscheinlich aus schwarzem Lavagestein in römischen Zeiten gefertigt worden, auf seinem Rücken steht ein ägyptischer Obelisk und ein Kreuz. Das Vorbild für diese Figur befindet sich auf der Piazza Minerva in Rom.
Wir besuchten den Dom Sankt Agata, der auf einem normannischen Vorgängerbau aus dem 11.Jahrhundert errichtet wurde. Von diesem blieben nur noch die Apsiden und das Querschiff. 1768 wurde der Dom fertiggestellt, sehenswert ist besonders die Fassade, die durch antike Säulen aus dem Teatro Romano gegliedert wird.
Von außen besichtigten wir das zwischen 1239 und 1250 durch Friedrich II. errichtete Staufferkastell mit den vorspringenden runden Ecktürmen. Die Lavamassen von 1696 umschlossen seine Mauern, brachten sie aber nicht zum Einsturz, sondern verschoben den Küstenverlauf etwas.
Danach spazierten wir zum Teatro Bellini, errichtet von Carlo Sada, der seinen Entwurf an der Opera Garnier von Charles Garnier in Paris orientierte. Die Eröffnung fand 1890 mit Bellinis Oper „Norma“ statt.
Nun war die Zeit für den Eisgenuss gekommen. In der Nähe befindet sich eine Eis-Bar, die uns mit äußerst schmackhaftem Eis versorgte.
Anschließend fuhren wir mit dem Bus wieder zurück ins Hotel.

Abendessen 19.30 Uhr

Samstag, 30.09.2023 / Ausflug nach Lipari und Vulcano

Schon um 08.30 Uhr begrüßten wir am Hotel wieder Domenica, die uns auf unserer
Inselfahrt begleitete. Zunächst fuhren wir mit dem Bus vorbei an Messina nach Milazzo, dort trafen sich zur Schiffsabfahrt mehrere Gruppen, die wie wir zunächst nach Lipari und später nach Vulcano fuhren.
Die Überfahrt dauerte etwas mehr als eine Stunde, dann hatten wir den Hafen von Lipari, der größten äolischen Inseln erreicht. Zunächst unternahmen wir einen Stadtrundgang mit Besuch des Zentrums und des Burgberges mit den Resten eines spanischen Kastells aus dem 16.Jahrhundert, der barocken Kathedrale und dem archäologischen Museum. Anschließend gab es Freizeit zum Erkunden der Stadt, in der ein sehr geschäftiges Leben mit vielen Läden und Restaurants herrscht.
Die anschließende Schiffsfahrt nach Vulcano dauerte nur 20 Minuten. Als wir ausstiegen, waren wir eingehüllt von ständigem Schwefelgeruch. Trotzdem erkundeten wir die Insel, die auch einige Badestrände aufweist. Der Vulkan war leider nicht zu besteigen, aber für die Freizeit boten sich kleine Restaurants an, nicht nur für Badefreudige.
Nach der Freizeit fuhren wir mit Domenica wieder zurück nach Milazzo und von dort zum Hotel.
Vor dem Abendessen lud die Reiseleitung zu einem Prosecco für alle Gäste ein.

Sonntag, 01.10.2023 / Taormina und Castelmola mit Abschluss–Abendessen

Der Vormittag wurde freigehalten für Baden und Spaziergänge durch den kleinen Ort Roccalumera. Gegen 12 Uhr trafen wir uns wieder mit Domenica und fuhren in das nahe gelegene Taormina.
Wir unternahmen zunächst einen Rundgang durch die Oberstadt. Sie liegt auf einem Felsvorsprung des Monte Tauro 200 m über dem Meer und ist ein Anziehungspunkt für Besucher ganz Siziliens. Das griechische Theater, das Meer, die Stadt, der Ätna bildet eine einzigartige Kulisse. Auch wir konnten uns diesem Zauber nicht entziehen.
Unser Ziel war die Besichtigung des Teatro Greco. Das heutige Theater stammt aber nicht aus griechischer Zeit, der römische Bau wurde im 2.Jh. v. Chr. auf den Fundamenten eines hellenistischen Vorgängerbaus errichtet. Mit 5400 Zuschauern war es das zweigrößte Theater Siziliens nach Syracus.
Wir konnten, wie alle Besucher, nachvollziehen, wie die griechisch-hellenistischen Baumeister die Natur als Theaterkulisse einsetzten. Von den oberen, in den Felsen geschlagenen Stufen fasziniert ein herrlicher Rundblick über das Meer, die Küste und den Ätna. Für den römischen Theaterbau wurde später eine mehrgeschossige Bühnenwand hochgezogen, die diese einzigartige Kulisse verstellte. Auch wurde noch Platz für Zirkusspiele geschaffen. Dafür mussten Sitzreihen weiter nach oben verlegt werden.
Nach der Besichtigung, die für uns kostenlos am ersten Sonntag im Monat war, spazierte ein Teil der Gäste durch den Giardino Pubblico, den Anfang des 20.Jahrhunderts die Engländerin Florence Trevelian mit reicher Pflanzenpracht schmückte. Andere Gäste erkundeten die Stadt mit ihren vielfältigen Angeboten an Geschäften und Gaststätten.
Gegen 19.00 Uhr fuhren wir mit dem Bus die vielen Serpentinen und schwindelerregenden Kurven nach Castelmola hinauf und besichtigten die kleine Stadt mit ihrem Kastell, bevor wir unser Abendessen in dem Restaurant Turrisi einnahmen.
Im Dunkeln fuhr danach unser Bus die kurvige, enge Straße wieder hinunter und
Brachte uns in unser Hotel. Da es unser letzter Abend während der Reise war, verabschiedeten wir uns nicht nur von Domenica, sondern auch untereinander,
weil die Abfahrten am nächsten Morgen gestaffelt waren.

Montag, 02.10.2023 / Heimreise

Mit vier Transferfahrzeugen wurden die Reisegäste zu unterschiedlichen Zeiten abgeholt. (06.30 Uhr, 08.45 Uhr, 10.45 Uhr und schließlich 15.30 Uhr)

Diese Rückreisen verliefen ohne Probleme.

Schlusswort

Die Single-Reise durch den östlichen Teil Siziliens wurde getragen durch ein sehr gut zusammengefügtes Programm, das sowohl die südwestlichen Teile der Insel, den mittleren Teil und den Nordosten erfasste und stets zu historisch bedeutenden Regionen und Städten sowie archäologischen Stätten führte. Spektakuläre Naturerlebnisse begeisterten uns, aber auch für aktuelle Lebensweise und soziale Probleme wurden wir sensibilisiert.
Ganz herzlich möchte ich mich beim Eberhardt-Team bedanken, bei den italienischen Reiseführern, Busfahrern und natürlich unseren Reisegästen.

Die Single-Reise durch den östlichen Teil Siziliens wurde getragen durch ein sehr gut zusammengefügtes Programm, das sowohl die südwestlichen Teile der Insel, den mittleren Teil und den Nordosten erfasste und stets zu historisch bedeutenden Regionen und Städten sowie archäologischen Stätten führte. Spektakuläre Naturerlebnisse begeisterten uns, aber auch für aktuelle Lebensweise und soziale Probleme wurden wir sensibilisiert.
Ganz herzlich möchte ich mich beim Eberhardt-Team bedanken, bei den italienischen Reiseführern, Busfahrern und natürlich unseren Reisegästen.

Jutta Petzold-Herrmann
07.10.2023

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