Reisebericht: Rundreise Sizilien – die Sonneninsel von Italien

06.09. – 18.09.2011, 13 Tage Rundreise Syrakus – Ätna – Catania – Taormina – Villa Romana – Agrigent – Monreale – Palermo


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Mein Reisebericht soll die herausragenden Erlebnisse, Sehenswürdigkeiten und Eindrücke der Gruppe dieser einzigartigen Busrundreise ansprechen. Tagesporträts finden interessierte Leser umfangreich in vorangegangenen Reiseberichten.
Ein Reisebericht von
Prof. Dr. Ute Solf
Prof. Dr. Ute Solf

Reisebericht

Aber jede Reise ist einmalig u. einzigartig  im Ablauf geprägt durch das Wetter, das Zusammentreffen besonderer lokaler Umstände, durch die Begegnung mit ganz besonderen Menschen des Gastlandes u. nicht zuletzt durch die Reiseteilnehmer, die durch diese Busrundreise miteinander nicht nur die Schönheiten Siziliens sondern auch die Landschaften ganz Italiens entdeckt haben.
 
19 Teilnehmer platzierten sich am 6. September bequem in dem 13 m langen Bus. Für die Gäste war das äußerster Komfort, doch wie sich bald herausstellen sollte bereitete die Buslänge bei  schmalen kurvenreichen Strassen im Gebirge u. in den z.T. zu geparkten Gassen  der Städte nicht nur dem Busfahrer Probleme, sondern verstärkte auch den ohnehin stockenden Verkehr in touristenreichen Zonen. Wenn es gar nicht mehr weiter ging half letzlich eine Polizeiescorte per Motorrad dem Bus voran.
 

 
Die Vorzüge der Bus- gegenüber der Flugreise liegen auf der Hand: die Landschaften verändern sich stündlich u. in Kombination mit zeitgeschichtlichen u. lokalen Informationen vergehen die rund 5000 zurückgelegten km fast wie im Fluge: da sind die imposanten Alpen mit Gletscher u. die Fahrt über die Europabrücke, Südtirol mit seinen landwirtschaftlich ertragreichen Tälern, die Poebene mit dem Flusslauf, die Toskana mit ihrer Zypresse-Hügellandschaft, die Almalfiküste mit dem Vesuv im Hintergrund, die waldreiche Apenninenlandschaft Süditaliens mit ausgedehnten Landschaftsschutzgebieten u. schließlich erreicht man mit der Fährüberfahrt die ersehnte Insel Sizilien.
 
Jeder Programmpunkt auf unserer  Rundreise  Siziliens war eine Perle:
Syrakus, Catania, Taormina, Villa Romana, Agrigento, die Salinen, Erice, Palermo, Monreale... u. wir hatten großes Glück: der Ätna sollte uns am Sonntag bei Sonnenwetter erwarten. Das war für die meisten Gäste die schönste Botschaft dieser Reise, zumal der aktive Vulkan in diesem Jahr ja bereits von sich reden ließ u. unser Aufstieg auch erst drei Tage im voraus frei gegeben wurde. Zufriedenheit machte sich breit als wir schon beim Abstieg merkten, dass  das Wetter gegen Mittag  wolkenverhangen umschlagen würde. Der fakultative Ausflug zu den Äolischen Inseln (16 Gäste nahmen teil) ließen die Ausblicke auf die Insellandschaften zu Superlativen werden. Ein kleiner Damenclub genoss gemeinsam mit der Reiseleiterin das heilende heiße u. besonders schwefelhaltige Schlammwasser des Vulkano. Wir nahmen in Kauf, dass unsere anderen Busgäste uns an dem Schwefelgeruch der Haut auch noch nach   Tagen  orten konnten.
Wir begegneten interessanten und  aufgeschlossenen Gastgebern: unsere örtlichen Führer waren kompetent; in individuellen Gesprächen erfuhren wir  über Fortschritte u .aktuelle Pobleme der wirtschaftlichen Entwicklung Italiens. Sizilien ist ein starker Magnet für den Tourismus geworden, besonders Kreuzfahrtschiffe bringen in kurzen Zeitfenstern viele Touristen an Land. Gästeführer sehen hier einen kritischen Punkt für die Insel: sie möchten Identität durch Tiefenwissen vermitteln u. mit den Gruppen nicht nur ein bis zwei Stunden zusammen sein. Wir haben auch erfahren, wie die Insel in der Saison dem Meerwasser aufwendig Trinkwasser abringt, um der Wasserknappheit zu begegnen.
 

 
Im Rahmen der Führung im Palazzo der Familie Federico wurde  deutlich, dass der Substanzerhalt der alten Gebäude  wichtig ist für den Erhalt der Kultur u. für die nachhaltige Anziehungskraft für Besucher aus dem In- u. Ausland. Dieses Mal erlebten wir fast die komplette Familie des Grafen. Graf Frederico hielt sich bescheiden im Hintergrund, er war des Deutschen  nicht mächtig, konnte aber auf Französisch brilliant über seine sportlichen Leistungen im Autorennen erzählen. Die Gräfin begrüsste u. legte die Führung in die Hände ihres ältesten Sohnes, der nun manchmal schon die Frau Mama vertritt u. wie er selbst sagte, „in die Verpflichtungen des Erbfolgers hinein wächst“ Unser Gruppenbild zeigt den jungen Grafen bei einem abschließenden Tost.
 
Eine weiteres nettes Erlebnis hatten wir im Hotel Montemezzi: hier war die Gastfreundlichkeit eines familiär geführten Hauses zu spüren. Der Patrone war immer anwesend u. zeigte auch mit Stolz seinen großen Bankettsaal, die Dachterrasse mit Swimmingpool u. wir genossen den Blick auf den Vesuv. Das familiäre Anwesen wurde Stück für Stück erweitert u. hat offensichtlich guten Zuspruch durch Familienfeste der Einheimischen. Fast jeder Anlaß wird zum Feiern genutzt u. man zeigt sich großzügig mit der Familie u. mit Freunden: so auch anlässlich des 1. Geburtstages der kleinen Petronella. Er wurde im Hotelrestaurant gefeiert mit Fotograf , viel Spielzeug u. natürlich einer großen Geburtstagstorte. Als die kleine Petronella mit der Mama um 21 Uhr die Torte anschnitt sang ihr unsere Reisegruppe ein Gratulationsständchen. Sofort spendierte der stolze Vater eine Proseccorunde für die Reisegruppe. Alles Gute Petronella!
 
Überhaupt waren eigentlich alle Hotels auf unserer Rundreise sehr gut gelegen u. boten guten bis überdurchschnittlichen Service. Bei Tagestouren bis zu 700 km war am Ende eines manchmal anstrengenden Tages ein schönes Hotel mit Swimmingpool/Meerzugang u. ein herzliches Willkommen eine Streicheleinheit für die Seele des Touristen. Vergessen waren die 34 Grad Tagestemperatur bei der Besichtigung in Agrigento oder die Wartezeit an der Fähre in Palermo wegen Streik der Reedereiarbeiter, vergessen waren die medizinisch bedingten zeitweiligen Einschränkungen von 11 Gästen - alles fügte sich schließlich zu einer echten Erlebnisreise. Ein Ehepaar wiederholte genau diese Tour zum zweiten Male u. bestätigte: „eine wünderschöne Reise und wir haben auch neues erfahren“. Z.B fanden wir durch eine fast exakte Zählung heraus, dass man 333 Tunnel auf der Hin- u. Rückreise durchfährt. Das, wie gesagt, erlebt man nur bei einer Busreise.
 
Ihre
Ute Solf

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