Reisebericht: Winterliche Weihnachts–Stimmung in Südtirol

22.12. – 27.12.2015, 6 Tage Rundreise über die Festtage im 4–Sterne–Hotel Sonnenhotel Adler in Südtirol mit Bozen und dem Archäologiemuseum – Meran mit Christkindlmarkt – Dolomiten–Panorama–Rundfahrt – St. Ulrich – großes Weihnachtsfest in Meransen – Rundfahrt im Passeiertal


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Wenn Engel an Weihnachten reisen - ins sonnige Südtirol - ein Schmelztiegel der Kulturen & Gegensätze gepaart mit den Lichtspielen der Sonne auf unberührte Natur und dem weihnachtlich-zauberhaften Charme eines Gebietes am Schnittpunkt zweier Kulturen.
Ein Reisebericht von
Nancy Köhler

1. Tag – 22.12.2015 – Auf dem Weg nach Südtirol...

Von Sachsen bis ins Fränkische kämpften wir noch mit der Gicht des aufgewirbelten Regenwassers auf der Fahrbahn. Ab Nürnberg rieselte uns eine frühlingshafte "Osterbrise" um die Ohren. T-Shirt statt Wintermantel. Bier statt Glühwein.
Was für ein verrückter Reisebeginn...Sensationell in der Zeit liegend, gab es die erste kleine Überraschung für unsere 30 Gäste - eine kleine Panoramatour entlang des westlichen Ufers des Tegernsees, über den Achenpass und am östlichen Ufer flankierend um den Achensee. Kristallklares Wasser traf hier auf eine atemberaubende Bergkulisse des Karwendels und des Rofans. Ein Fotostopp war unausweichlich. Die untergehende Sonne über die schroffen Berggipfel malte uns ein magisches Licht- und Schattenspiel auf den größten See Tirols.Diese traumhaften Bildimpressionen setzten sich auch beim Eintauchen ins Inntal fort. Die Abendsonne warf ihre letzten Strahlen über den Brenner...Am frühen Abend erreichten wir Freienfeld bei Sterzing - ein kleiner, verschlafener Ort eingebettet inmitten der Südtiroler Bergwelt. Dort führt Familie Volgger ihr Traditions-Wirtshaus & Hotel Lener, direkt an der alten Brennerstraße gelegen.
Ihr warmherziger Empfang ließ sofort ein heimeliges Wohlgefühl aufkommen... Und schon am ersten Tag entpuppte sich das köstliche 3-Gänge-Abendessen als heiteres Beisammensein im gemütlichen Wirtshausstübchen.

2. Tag – 23.12.2015 – Ausflug zum Jaufenpass mit Erlebnisbrauerei im Passeiertal & Altstadtführung in Meran

Bei engelhaftem, frohlockendem Wetter brachen wir zum "Passo di Monte Giovo" (Jaufenpass) auf. Die 31 km lange, kurvenreiche Scheitelstrecke über den Jaufenpass verbindet das Eisacktal mit dem Passeiertal und ist die kürzeste Verbindung zwischen den malerischen Orten Sterzing und Meran. Über 10 Kehren schraubt sich die bewaldete Passroute hinauf zum höchsten Punkt. In 2094 m Höhe. Was für eine imposante Panoramakulisse, die wir sofort mit einem ersten Gruppenfoto einfangen wollten. Mit Glühwein und Spekulatius sorgten Jörg und ich über den angestrahlten Berggipfeln Südtirols für eine kleine gustiöse Geste.
Gefühlvoll ging es die 10 Kehren wieder hinab, bis auf das rund 700 m tief gelegene St. Leonard. Unsere kulinarische Einkehr fanden wir jedoch in St. Martin - im Martinerhof's Brauhotel. Kaum als Gast die Türschwelle betreten, fühlten wir uns schnell als Freunde der Gastgeberfamilie in ihrer lauschigen Stube. Im Mittelpunkt - Florian. Ein sympathischer Bonvivant und echter Genussmensch in Lederhose und purer Lebenslust. Mit Witz, herzlichem Charme und splitternackten Füßen servierte er uns seine Südtiroler Köstlichkeiten, liebevoll auf Holzbrettchen drapiert. Vorher durften wir aber schon - passend zur warmen Südtiroler Wintersonne - eine Kostprobe von seinem hausgebrauten Bier - dem legendären Martinsbräu dieser Gegend nehmen. Wir saßen und quatschten. Keiner vermochte wirklich aufstehen wollen... - dieses lockere, gesellige und feucht-fröhliche Beisammensein gefiel. Und Florian stets noch unter uns. Was für ein ausgelassenes Erlebnis-Kulinarium!Dem süffigen Bier dann doch noch auf der Spur, gab uns der Braumeister (natürlich barfuß gehend) in einem kleinen Rundgang Einblicke in die Südtiroler Bierkultur. Wir erfuhren, wie aus Hopfen, Malz, Hefe und Wasser sein vollmundiges Martinsbräu wird...
Eine hauseigene Erlebnisbrauerei zum Anfassen und zum Verweilen!Wohlgenährt und in heiterer Stimmung machten wir uns auf den Weg nach Meran.
Die "Sissi-Kurstadt" hat schon was. Vor allem hat sie Luise. Die kleine, unscheinbare Frau trägt ihr Herz auf der Zunge. Ihr warmherziges Temperament ist stadtbekannt. Ihre Erzählungen gleichen einem "Lehr- und Lebensbuch". Zwei Stunden lang plauderte sie aus dem "Nähkästchen" ihrer Stadt. Luise als quirliger Mittelpunkt. Und - wir - umschlungen von mediterranen Flair der mittelalterlichen Altstadt und alpiner Herzlichkeit. Schillernder Glanz romantischer Girlanden und flackernder Kerzen tauchte Meran in zauberhaftes Licht.
Dieser Ort ist wahrlich ein Fleckchen für Genießer. Und mit Luise ein "Schmankerl"...
Meran und sie gehören einfach zusammen!Mit "rauchenden Köpfen" voller Wissen fuhren wir zurück ins Hotel...

3. Tag – 24.12.2015 – Fuggerstädtchen Sterzing & Weihnachtsfeier im Hotel

Morgendlicher Raureif - aber von einem magischen Südtiroler Wintermärchenwald weit und breit keine Spur... Wie können wir uns dennoch weihnachtlich einstimmen?Wir fuhren einfach zur Perle Südtirols - nach Sterzing. Die spätmittelalterliche Bergwerksstadt verzaubert mit einem unvergleichlichen Charme! Nur aus einer malerischen Hauptstraße zu bestehen scheinend, schlenderten wir zunächst gemeinsam durch die Alt- und Neustadt des Fuggerstädtchen - vorbei an farbenprächtigen Bürgerhäusern mit den charakteristischen Erkern, vorbei an mittelalterlichen Plätzen und kleinen Gässchen... Anschließend konnte jeder ganz individuell in der Alpinstadt verweilen. Vielen zog der honigsüße Duft nach frischgebackenen Apfelstrudel, Nüssen und dampfend-heißem Punsch vom Sterzinger Weihnachtsmarkt in die Nase... Wir Frauen stöberten ein wenig in den entzückt-eingerichteten italienischen Boutiquen nach einem modisch-ausgefallenen Souvenir für den Kleiderschrank.Zurück in Freienfeld setzten wir uns am Nachmittag herausgeputzt ans liebevoll weihnachtlich-geschmückte Kaffee- und Kuchengedeck. Gemeinsam besangen wir unter Jörgs Gitarrenklängen den "Guten Abend" und ließen die "Stille Nacht" mit "Leise rieselt der Schnee" einleiten. In weihnachtlicher Ummantelung gaben wir jedem ein kleines Weihnachtspräsent von Eberhardt aus. Die liebe Frau Trenker rundete unser geselliges Beisammensein spontan mit einer amüsanten Weihnachtsgeschichte ab. Es wurde herzlich gelacht.Die Freude blieb im Haus. Um 18 Uhr lud das Hotel zum 5-gängigen Festtagsmenü ein. Ein Großteil blieb nachher in besinnlicher Runde bei Punsch und Gebäck. Der Rest spazierte zu später Abendstunde durch die unter Fackelschein hell erleuchteten Gassen hinauf zur Wallfahrtskirche "Maria Trens" - für Kunstliebhaber ein wahres Schmuckkästchen.
Eine Stunde lang lauschten wir den einfühlsamen Worten und Klängen der Christmette. Sie berührte. Sie ließ nachdenken...Zurück im Hotel saßen wir noch bei Tee in seelenvoller Runde - noch immer den Weihnachtsgottesdienst auf uns wirken lassend...

4. Tag – 25.12.2015 – Dolomitenrundfahrt mit Südtiroler Jause

Heute beglückte uns Franz. Franz Saxl - ein herzliches Urgestein der Gegend, der schier die massive Landschaft der Dolomiten mit aufgebaut zu haben scheint.Er führte uns an diesem strahlenden Wintertag durch die schönste Freilichtbühne der Alpen - den Südtiroler Dolomiten - Alta Badia. Vom Eisacktal bogen wir zunächst in das von Raureif überzogene Pustertal ein, bevor es für unseren Busfahrer hieß, 30 Kehren hinauf zum "Passo Pordoi" zu bewältigen. Chapeau, Jörg! Auf 2239 m Höhe ließen wir uns im gleißenden Sonnenschein auf der Terrasse von "Marias' Ristorante" nieder. Ein kühles Bier. Ein Latte Macchiato. Und diese Ruhe! Ein Moment des Nichtstuns. Ein Moment der Entspannung - umgeben von angezuckerten Bergmassiven, die scheinbar von gigantischen Scheinwerfern angeleuchtet wurden.Nach einer Stunde beeindruckender Panoramaszenerie ging es wieder 27 Kehren talwärts. Wieder über 27 Kehren aufwärts, einen kurzen, klaren Blick auf die "Marmolada" erhaschend, erreichten wir den "Sella Pass" - dem wohl schönsten Pass der Dolomiten in 2240 m Höhe. Er sollte uns auch gleich mit seinem azurblauen Himmel als zweite Gruppenfotokulisse dienen. Die Dolomiten zeigten sich heute wahrhaft in ihrem bezauberndsten Kleid.Über das Grödnertal passierten wir die idyllischen Städtchen Wolkenstein, St. Christina und St. Ulrich. Im urigen und voller Historie steckenden Bauernstübchen des "Unterfinser Hofes" in Lajen ließen wir uns am Nachmittag von Familie Schenk mit hauseigener Kost kulinarisch verwöhnen - mit Wein, Speck und Käse, Kaminwurzen und heißen Kartoffeln. Mit Bauernbrot und Gurken. Und süßen Krapfen...Eine zünftige Jause zum unbegrenzten Schlemmen in einer familiären Atmosphäre!Wieder wohlgenährt fuhren wir im Abendlicht mit Franz zurück nach Freienfeld.
Eine glanzvolle Panoramafahrt mit unvergesslichen Impressionen ging zu Ende...
Und Franz - du bist 'ne Dolomitenwucht! Danke! Dein Witz und Charme, aber auch deine Geschichten um diese leidgeprüfte Region waren aus deinem berufenem Mund einzigartig.Den Abend ließen wir gemütlich bei einem "Gala-Dinner" ausklingen...

5. Tag – 26.12.2015 – Kleine Weltstadt Bozen mit Ötzi–Museum

Heute galt es die Landeshauptstadt und Sinnbild Südtirols in all ihren Facetten zu entdecken - Bozen. Nach einem kurzen Fußmarsch vom Parkhaus standen wir schon nach wenigen Minuten auf der Piazza, dem zentralen Waltherplatz - mitten im Weihnachtstrubel der lebendigen Stadt. Hier erwartete uns bei diesmal eisigen Temperaturen Serena - eine charismatische Boznerin. Sie ließ uns in den nächsten 1,5 h in die reiche und wechselvolle Geschichte und Architektur Bozens eintauchen. In den Lauben mit ihren bemalten Fassaden und Bodengängen erlagen wir dem Flair der "kleinen, großen Stadt"...Bozen verleiht tatsächlich den Eindruck, dass nirgends sonst in Südtirol das Aufeinandertreffen der Kulturen so sichtbar wird wie hier. Im regen Treiben treffen modebewusste Italiener(innen) mit Schoßhündchen auf bodenständige Südtiroler Natürlichkeit. Doch Bummeln, Schauen und Staunen machte hungrig. Wir hatten noch etwas Zeit individuell über den Christkindlmarkt - dem größten Weihnachtsmarkt Italiens - zu schlendern. Köstlicher Weihnachtsgebäckduft erfüllte die traditionellen Holzhütten und malerischen Gassen. Einheimische Handwerkskunst aus Holz, Glas und Keramik sorgten überall für Bewunderung.
Um 13:30 Uhr hatten wir ein Rendezvous mit einem Mann. Kein junger, attraktiver Italiener... Nein. Mit Ötzi - die Gletschermumie. Etwa 5300 Jahre alt. Sein Fund, sein Schicksal - eine Weltsensation der Wissenschaft. Mit voller Hingabe erzählte uns auf charmant-lässige Art und eindrucksvolle Weise die Museumsführerin über Leben und Tod des Mannes vom Tisenjoch. Wir lauschten. Wir staunten. Und dann...... durften wir einzeln durch ein kleines Glasfenster blicken - und da war er: der Mann aus dem Eis. Leblos in seiner Kühlzelle ruhend, die die Bedingungen im Inneren des Gletschers imitieren. Faszination: Konservierung.
Dieses wunderbare Archäologiemuseum hat eine imposante Sammlung, welches einen in eine andere Zeit versetzt.Noch ein letzter Spaziergang durch die gotisch-geprägten Gassen im Bozener Weihnachtszauber und wir fuhren zurück ins warme Hotelambiente...Als "Grande Finale" an diesem letzten gemeinsamen Abend erhielt jeder ein kleines Bozener Fläschchen "Apfelstrudel-Grappa" passend zum Dessert. Eine weitere kleine Aufmerksamkeit von Eberhardt.

6. Tag – 27.12.2015 – Heimreise

Ein letztes Mal vom Frühstücksbuffet naschen...
Um 9 Uhr saßen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge im Bus."Ciao, bella Italia! Mille grazie, Famiglia Volgger - für eure so warmherzige, heimelige Betreuung und für das köstliche Essen!"Auch die Heimfahrt verlief staufrei. Noch kurz "Gesichtskontrolle" an der Grenze von Österreich nach Deutschland. Wobei Ephraim Kishon zu sagen pflegte: "Wenn man beginnt, seinem Passfoto ähnlich zu sehen, sollte man in den Urlaub fahren." - also ihr Lieben, schön weiterreisen!
Pünktlich 20 Uhr erblickten wir und die noch Verbliebenen im Bus das Endziel unserer Reise - den Dresdner Flughafen.
"Spuren verschwinden. Erinnerungen halten ewig..."
Ihr Lieben, Ihr Engel... Mille grazie für dieses wunderbare Weihnachtserlebnis mit Euch. Für Euer Vertrauen. Eure Warmherzigkeit. Für Euer Miteinander. Euer Durchhalten... Für alles!
Euch ein warmherziges Neues Jahr 2016!E grazie il mio amore.
Eure Nancy mit Jörg

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Kommentare zum Reisebericht

unsere Weihnachtsreise nach Südtirol war ein voller Erfolg Die Reise, die Unterkunft und die gesamte Gastronomie , sowie das Ausflugsprogramm waren einfach Klasse. ebenso wie unsere Reiseleiterin und unser Fahrer.
Danke auch an Eberhardt- Reisen für das Weihnachtspräsent und für die übersandten Bilder.
Helga und Eckehard Milde

Milde
23.01.2016

Der Reisebericht *Weihnachtserlebnis Südtirol* ist einschl. der Fotos sehr schön zusammengefasst und nicht minder schön geschrieben. Das haben die beiden, Nancy und Jörg, wirklich toll gemacht! Insgesamt war die Reise sehr schön und wir sagen allen für ihr Zutun nochmals herzlichen Dank. Der uns auf der Dolomitenrundfahrt begleitende *Franzl* hätte gesagt: Schön-Schön-Schön!
Christa und Manfred Schmidt aus Chemnitz

Schmidt, 25.012016
25.01.2016