Reisebericht: Italien – Rundreise Südtirol

12.09. – 19.09.2018, 7 Tage Busreise Südtirol mit Bozen – Meran – Schloss Trauttmansdorff – Dolomiten Panoramafahrt – Südtiroler Weinstraße mit Weinprobe – Sarntaler Alpen mit Bierprobe


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Zwischen Salurner Klause und Jaufenpass - Südtirol zwischen Bergen, Wein und Blütenträumen im Herbst 2018
Ein Reisebericht von
Dr. Jutta Petzold-Herrmann
Dr. Jutta Petzold-Herrmann

1.Tag, Mittwoch,12.09.2018


Nachdem wir alle Reisegäste von Dresden bis München abgeholt hatten, führte uns unser Weg nach dem Süden, nach Südtirol, auf eine der bekanntesten Alpen-Routen Europas. Die Fahrt, die uns zunächst durch die verschiedenartigsten Landschaften führte, beginnend in Franken, Nieder- und Oberbayern, an Nürnberg, Ingolstadt, München vorbei, dann durch das Inntal über Innsbruck zur Brenner-Autobahn, über den Brenner selbst, nach Sterzing und weiter am Fluss Eisack entlang nach Bozen, endete nach 12 Stunden in der Ortschaft Steinmannwald am Hotel Rotwand.
Auf dieser Reise erleben wir einen Querschnitt durch die Vielfalt der regionalen Landschaften und typischen Baustile der thüringisch-fränkisch-bayrischen-alpinen Regionen als einzigartiger Kulturlandschaft Mitteleuropas.
Im Hotel Rotwand erwartet uns schon Familie Plattner zum Abendessen. Von der Hotelterrasse aus gibt es eine beeindruckende Aussicht auf Bozen, den Ritten sowie zum Mendelpass, den Penegal und weit im Hintergrund ist auch ein Stückchen Texelgruppe hoch über Meran zu sehen. Die ersten Brisen Südtiroler Luft boten uns schon Erholung von der Fahrt und das Abendessen rundete den ersten Tag ab.

2. Tag, Donnerstag, 13.09.2018, Bozen und Raffeiner Orchideenwelt


Zunächst fuhren wir nach dem Frühstück nach Bozen, das wenige Kilometer von Steinmannwald entfernt liegt. Gemeinsam erkundeten wir die Stadt, ausgehend vom Waltherplatz spazierten wir zum Dom, danach zu den altstädtischen Vierteln.
Am Gemüsemarkt vorbei, erreichten wir die berühmten Laubengassen und Straßen wie z.B. die Via Argentieri, Piazza Erbe u. a.. Dort im Gassengewirr kann man die Entstehungs-
geschichte dieser seit frühesten Zeiten bedeutenden Handelsstadt nachvollziehen.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause fuhren wir mit dem Bus nach Gargazzone, südlich der Sarntaler Alpen gelegen, um die dort ansässige Raffeiner Orchideenwelt zu besuchen.
Für Liebhaber von Orchideen, so heißt es, gibt es dort auf ca. 6000 m² Orchideenland ca. 500 Pflanzen der verschiedensten Arten. Wer von den vielseitigen Farben, Formen und Düften nach dem Besuch noch nicht genug hatte, konnte am Ende des Besuches noch Orchideen erwerben oder gute Ratschläge für ihre richtige Behandlung zu Hause erhalten.

3.Tag, 14.09.2018, Freitag, Brixen und Kloster Neustift


In Brixen erwartete uns schönes Wetter mit weiter Sicht und so besuchten wir bei angenehmen Temperaturen eine der ältesten Städte Südtirols. Sie ist von Weinbergen umgeben und der Hausberg Ploße ragt über 2000 m schützend hinter ihr auf.
Fast 1000 Jahre war Brixen Bischofsstadt und noch heute bewahrt sie sich eine gebaute Harmonie von Dom, Hofburg, Weißen Turm und der Altstadt mit faszinierenden Laubengängen. Ein Höhepunkt der Stadtbesichtigung ist nach wie vor der Kreuzgang des Domes Mariä Himmelfahrt aus dem 12.Jahrhundert.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause mit anschließender Freizeit fuhren wir zur nächsten Besichtigung ins wenige Kilometer entfernte Augustinerchorherren-Kloster Neustift, einer Anlage aus der Mitte des 12. Jahrhunderts.
Hier sind die Klosterkirche Unsere Liebe Frau, die Bibliothek, museal ausgestattete Räume ganz besondere Sehenswürdigkeiten, wie auch die Klosteranlage selbst, die eine breite Spanne der Architekturgeschichte abdeckt. Eine Führung durch die genannten Räume eröffnete uns die Pracht eines der reichsten Baudenkmale der deutschen Barockkunst südlich des Brenners.
Im kühlen Weinkeller des Stiftes konnte man Proben der Neustifter Weine kosten, der Klosterladen bietet stets ein breites Sortiment an Weinen und handwerklich hergestellten Produkten.

4.Tag, 15.09.2018, Sonnabend, Meran und Schloss Trauttmansdorff


Die Stadt Meran mit ihrem südlichen Flair, ihren Kurpromenaden und schattigen Laubengängen erwartete uns an diesem heißenTag. Sie war einst Hauptstadt Tirols, heute hat die Stadt fast 40 000 Einwohner und ist ein Zentrum des Tourismus sowie der Kur-und-Wellness-Industrie. Auf unserem Rundgang, beginnend am Thermenzentrum, wo es auch radioaktive Quellen gibt, erschlossen wir uns die sehenswerten Bauten der Stadt. Dazu gehören u.a. das Kurhaus wie die Kurpromenade, die Pfarrkirche St. Nikolaus, die Barbara-Kapelle, das Bozner Tor und die Lauben.
Nach der Mittagspause besuchten wir das als Sissy-Schloss bekannte Schloss Trauttmansdorff, heute ein einzigartiges Natur-Erlebnis-Areal mit botanischen Themenparks. Das Touriseum befindet sich im Schloss und zeigt auf lebendige Weise 200 Jahre alpine Tourismusgeschichte. Die Schlossbesichtigung ist in das Gesamtareal fest integriert.
Die zu jederzeit blühende Gartenanlage wirkt wie ein Magnet. Sobald man durch den vielgestaltigen Park schlendert und die geschickt kombinierten Gartenräume auf sich wirken lässt, fällt es schwer, wieder den Ausgang zu finden.
Die Rückfahrt führte uns vorbei an den Wein- und Obstfeldern des Etschtales, unter dem Tunnel von Burg Sigmundskron hindurch - zurück ins Eisacktal.

5.Tag, Sonntag, 16.09.2018, Rundfahrt durch die Dolomiten


Gleich nach dem Frühstück begaben wir uns mit dem Dolomitenkenner Siegfried Schwingshackl aus Sterzing auf die Fahrt durch diese einzigartige Gebirgslandschaft. Er holte uns vom Hotel ab, natürlich auch, um dort vor der Fahrt noch einen starken Kaffee bei Plattners zu genießen. Ausgehend vom Eggental fuhren wir über viele Kehren und an kleinen Dörfern entlang zunächst zu Karer See, dann zum Karer Pass und dem Falzarego Pass. Weiterhin gelangten wir durch das Buchenstein-Tal zum bekannten Pordoi-Pass mit schwindelerregenden Anstiegen. In Araba gab es dann eine Mittagspause, anschließend überquerten wir den Sella-Pass und erreichten gegen Ende unserer Rundfahrt das Grödner-Tal.
Über St. Ulrich fuhren wir dann hinunter in das Eisack-Tal und damit nach Bozen zurück.
Von Siegfried erfuhren wir viel über das Naturschutzgebiet Südtiroler Dolomiten, die Entstehung des Namens Dolomit, aber auch über die wechselvolle Geschichte der Region vor allem im 20. Jahrhundert. Ötzi und die Sage vom Rosengarten wurden nicht vergessen.

6.Tag, 17.09.2018, Montag, Sterzing, Sarntaler Alpen und Bierbrauerei Martinerhof


Dieser Tag war ganz der Erkundung der Sarntaler Alpen und des Passeier-Tales vorbehalten. Zunächst fuhren wir eine längere Strecke in Richtung Brenner, vorbei an Brixen nach Sterzing. Hier schöpften wir nach einem Rundgang durch den Ort Kraft für die folgende Tour zum Jaufenpass auf 2100 m Höhe. Nach vielen Kehren und einer Fahrt durch noch unberührte Wälder gelangten wir auf dem Pass an.
Von dort aus hatten wir gute Sicht auf das Sarntal, die Ötztaler Alpen im Norden, die Zillertaler Alpen im Osten und das Passeier-Tal.
Anschließend ging die Fahrt über viele bewaldete Kehren nach St. Leonhardt, schon im Passeiertal liegend. Am Ortsausgang besuchten wir das Gasthaus Sandhof, das Geburtshaus des Südtiroler Freiheitshelden Andreas Hofer. Im Garten ist eine Gedächtniskapelle zu sehen. Weiter ging die Fahrt durch das Passeier-Tal in Richtung Meran.
Angekommen im nächsten Ort, St. Martin, hielt unser Bus am Hotel Martinerhof. Gleich begann der geführte Rundgang durch die bekannte Bierbrauerei, die Verkostung des Bieres und danach servierte man uns für den inzwischen heftigen Appetit die deftige Brotzeit.
Kurz vor Meran gab es noch eine kleine Pause in Dorf Tirol. Mit einem Spaziergang auf dem Apfelweg durch Weinberge, mit Sicht auf Schloss Tirol, dem Vinschgau und natürlich Meran, beendeten wir dann diese Rundfahrt.

7. Tag, 18.09.2018, Dienstag, Fahrt durch die Weinstraße und Weinprobe in der Kellerei Brigl


Die Südtiroler Weinstraße, die wir entlang fuhren, teilt sich in drei große Gebiete, das Unterland von Tramin bis etwa Salurner Klause, der Überetsch mit Kaltern, dem Kalterer See, Eppan/St. Michael und das Bozener Gebiet. Sie ist etwa 70 km lang und liegt klimatisch günstig eingebettet zwischen Mendelpass und Penegal, fast parallel zur Autobahn.
Wir fuhren vom Hotel bis etwa Höhe Auer, überquerten die Autobahn und gelangten um Tramin ins Unterland. Entlang an einer vielfältigen Weinanbaulandschaft erreichten wir den  Kalterer See, bevor wir unsere Fahrt zum Weingut Brigl fortsetzten. Dort angekommen, erfuhren wir durch eine Führung, wie Wein speziell bei Brigl produziert wird. Anschließend erfolgte die Weinprobe, verbunden mit vielen Informationen und auch lustigen Anekdoten.
Nach der Weinprobe fuhr ein Teil der Gruppe noch einmal nach Bozen, um das Archäologische Museum zu besuchen und somit auch von Südtirol Abschied zu nehmen.
Zusammenfassend kann man sagen: Die Südtiroler Weine sind eher leicht-süffig, Schlutzkrapfen eher deftig, die Gastfreundschaft der Südtiroler ist jedoch herzlich und kommt von innen.

8.Tag, Mittwoch, 19.09.2018, Heimreise

Unsere Rückfahrt verlief über den Brenner, Innsbruck, Garmisch-Partenkirchen, München, Nürnberg und wir waren pünktlich wieder in Dresden ohne Stau.
Ich möchte mich bei allen Gästen herzlich bedanken und wünsche Gesundheit und wieder den einen oder mehr Termine im Reisekalender.
Auch dem Busunternehmen Puschmann und unserem Fahrer Rainer Augustin, der uns sicher durch die engste Kehre fuhr, sei Dank gesagt.
20.09.2018J
Jutta Petzold-Herrmann

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